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natürlich felbe Zeit wurde der Handelsmann Heim in der Friedrichstraße | ne fogena von Krämpfen befallen und sollte, da er sich nicht erholte, nach uernswer ber Charitee gebracht werden, verstarb jedoch schon auf dem Comantil" Wege dorthin. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause Leffing- D gefchafft. Einige Zeit später wurde ein unbekannter, etwa 20 Jahre alter, anscheinend dem Arbeiterstande angehöriger Titel w Mann in der Königgrägerstraße in Krämpfen an der Erde liegend vorgefunden und nach der Charitee gebracht. In der phstraße und Levin, Seydelstraße Nr. 29, ein Brand statt, welcher die big Racht zum 21. D. Mts, fand in der Buchpruderet von Zuſtig Thätigkeit der Feuerwehr auf etwa eine Stunde in Anspruch nahm.

Gedicht

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oben

Gerichts- Zeitung.

Wegen Abgabe einer falschen eidesstattlichen Ver­beugen ficherung hatte sich der Arbeiter Wilhelm Gottlieb Behdner vor der dritten Straffammer hiesigen Landgerichts I zu ver antworten. Am 8. Juli 1883 verstarb die Ebefrau des Ange tlagten, welche bei 2 Sterbelassen mit 150 Mart und mit 80 Mart eingekauft war. Der Angeklagte wurde vom Erbschafts­fleueramt aufgefordert, ein Nachlaßverzeichniß seiner verstorbe nen Ehefrau einzureichen. Dieser Aufforderung kam der An­getlagte nach, bezeichnete nur sehr wenige Gegenstände als von feiner verstorbenen Ehefrau hinterlassen und gab nur die Ver ficherungssumme von 150 Mart an, die größtentheils für die Beerdigung der Verstorbenen verwendet worden war, während er den Empfang der 80 M. aus der Meyer'schen Fabrit- Kranken­hl mann und Sterbefasse vollständig verschwieg. Die Richtigkeit seiner binde Angaben verfcherte der Angeklagte in der am 22. Februar

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ein Recht auf einen Antheil an allen Lebensgütern haben.... Frau Kolbe trat für die Emanzipation der Frauen ein, die in der durch Erwerbsarbeit zu erlangenden Unabhängigkeit bestehe. Aber nicht die Arbeit auf gewiffen industriellen Gebieten fei die für Frauen geeignete Arbeit. Herr Kunkel wies darauf hin, daß ein Verein, der die wirthschaftliche Lage der Arbeiterinnen verbessern wolle, eine beffere Gesetzgebung herbeizuführen bes strebt sein müffe. In Bezug auf das Urtheil über die heutige Vollsschule stellte er fich auf die Seite des Referenten und in Bezug auf die Frage, ob Vorträge, wie der eben von dem Referenten gehaltene, dem Zwecke des Vereins entspreche, auf die Seite der Frauen Pötting und Cantius.- Frau Bötting wollte nun noch ihre Anficht über die Stellung der Frauen zur Politik darlegen; fie tam aber nicht weit damit; als sie äußerte, daß fie die Frauen nicht für reif dazu halte, bei den politischen Wahlen mitzuwirken, und daß fie die Männer, die heutzutage zu wählen haben, bedauere erhob fich der über­wachende Polizeilieutenant und erklärte auf Grund des So sialistengefeßes die Versammlung für aufgelöst.

Vermerkes Nicht übertragbar" für den Käufer keine Giltigkeit gehabt, der Verkäufer habe in Beziehung hierauf in dem Käufer gehabt, der Verkäufer habe in Beziehung hierauf in dem Käufer wifentlich einen Frrthum erregt, auch dadurch das Vermögen sowohl des Eisenbahnfiskus, wie dasjenige des Käufers be schädigt, und zwar ersteres, weil dem Eisenbahnfiskus das ihm für die Fahrt des Käufers gebührende Passagiergeld entzogen, letteres, weil dem Käufer die vermeintlich von diesem erworbene Fahrberechtigung in Wahrheit nicht verschafft ſei. Auf hiergegen von dem Berläufer eingelegte Revision bat, dem Verkäufer eingelegte Reviston hat, Dem Hannoverschen Kurier" zufolge der Straffenat des Oberlandesgerichts zu Celle das Urtheil des Landgerichts Verden aufgehoben, den Verkäufer von der gegen ihn erhobenen Anklage freigesprochen und die Kosten des Verfahrens der Staatstaffe zur Laft gelegt. In den Entscheidungsgründen ist in Ueberein. ftimmung mit der einem früheren gleichartigen Urtheile des Profeffor v. Ibering Göttingen in den Jahrbüchern für Dogs Oberlandesgerichtes in Naumburg zu Grunde gelegten, vom matit des römischen Rechts vertretenen Anficht ausgesprochen: Die Eisenbahnbillets haben den Charakter eines Inhaberpapiers. Dieser Charakter tann ihnen nicht dadurch genommen werden, daß die Eisenbahnverwaltung auf dieselben den Vermert ,, Nicht übertragbar" drucken läßt. Es hatte demnach das fragliche, noch nicht abgelaufene und zur Fahrt von Bremen nach Geestes münde noch nicht benugte Retourbillet zu solcher Fahrt für den Käufer volle Giltigkeit. Mithin ist weder ein Frrthum in dem Käufer erregt, noch hat der Eisenbahnfiskus, da er rechtlich verpflichtet war, jeden Inhaber des Billets zu beför­dern, eine Vermögensschädigung erlitten."

Eine öffentliche Versammlung der Studateure tagte am Sonntag, den 18. Oktober, in Nieft's Salon, unter Vorsit des Herrn Heindorf. Herr Tischlermeister Mitan hielt einen beifällig aufgenommenen Vortrag. Er drückte zunächst seine Freude aus über das rüftige Vorwärtsschreiten der Berliner Stucateure, welche die Nothwendigkeit und den Werth einer festen Organisation erkannt hätten. Der indifferente Arbeiter so meinte Redner würde nie dazu gelangen, seine Lage wesentlich zu verbessern. Was die Abkürzung der täg lichen Arbeitszeit und Abschaffung der Sonntagsarbeit betreffe, fo läge es ja llar auf der Hand, daß dadurch fich die einzustellen, um

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1854 vom Urbſchafts- Steueramt mit ihm aufgenommenen Soziales und Arbeiterbewegung. Vorhandene Arbeitsmaterial zu erledigen. Es brauchten

Berhandlung an Eidesstatt. Auf eine Denunziation der Frau vig! Schuhmad er Hartmann, einer Schwester der verstorbenen Frau Behder und Eibin derselben, gegen ihren Schwager. in der be­hauptet ist, daß ihre Schwester an ihr gehörigen Mobilien für ca. 900 Mt. im Werthe hinterlassen hat, wurde die obige An­flage erhoben. Der Angeklagte giebt an, daß seine Frau ab­folut nichts in die Ehe gebracht hat und daß er den Empfang bes Sterbelaffenbetrags aus der Meyer'schen Fabrillase um chmetter deshalb aufzuführen unterlassen habe, weil die Beiträge von uzetern; thm bezahlt worden find, also auch das Sterbelassengeld sein

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Eigenthum sei. Der Staatsanwalt beantragte 3 Monate Ge fängniß, da Sterbegelder stets zum Nachlaß der Verstorbenen gehören. Der Gerichtshof erkannte auf Freisprechung des An­geflagten, weil es zumindest sehr zweifelhaft sei, ob das Sterbe­geld zum Nachlaß der Frau gehört oder zum Vermögen des Angeklagten gehöre. Reinesfalls habe dem Angeklagten das strafrechtliche Bewußtsein innegewohnt.

Das au

nicht soviel Handwerker auf der Landstraße herumzuliegen und als Vagabunden verschrien zu werden; die Organisation muß an allen Plägen, wo Stuckateure vorhanden find, ver­breitet werden, und die Devise lauten: Einer für Alle, Alle für Einen. Nachdem sich der stürmische Applaus gelegt, ftattete Herr Heindorf im Namen der Versammlung dem Referenten feinen Dant ab. Jm Sinne des Referenten sprachen noch vers schiedene andere Herren und gingen inzwischen mehrere Reso lutionen ein, von denen die des Herrn Schuchardt von der Versammlung angenommen wurde. Dieselbe lautete: Alle anwesenden Kollegen stimmen dem Referat des Herrn Mitan zu und versprechen, und versprechen, mit allen Kräften dahin zu streben, die fefte Organisation weiter zu fördern, dem Fach verein der Berliner Studateure alle noch außenstehenden Kol legen zuzuführen, ebenso Material für eine, für Alle Städte eintretende Organisation der Stuckateure und verwandten Be rufsgenoffen der Kommission zu Händen des Herrn Heindorf, Blumenstr. 50a, zulommen zu lassen. Herr Meißner verlas den Aufruf an alle Kollegen und sprachen für denselben die Herren Heindorf und Werner. Herr Schmiedel will Abschaffung der Attordarbeit und Einführung der Schiedsgerichte, worüber sich noch eine eingehende Debatte entspann. Es trennte sich die Versammlung um 2 Uhr.

Zur Lohnbewegung der Drechsler und verwandten Berufsgenossen! Die Forderungen sind bis zum 21. Oktober in 68 Werkstätten mit 281 Gesellen bewilligt worden. Der Lohnaufschlag beträgt 25 bis 50 pCt. In diesen Werkstätten erreicht demnach der Wochenverdienst der Wochenverdienst des sogenannten Warimalarbeitszeit von täglich 10 Stunden. Es ist dieser ,, schwachen Arbeiters" die Höhe von 15-18 Mart, bei einer Erfolg ein bedeutender, wenn man bedenkt, daß der Wochen­verdienst des schwachen Arbeiters vor Ausbruch der Lohn­bewegung in diesen Werkstätten, als den besseren, nur 10 bis 12 Mart betragen hat. Die Arbeitseinstellung dauert noch fort in folgenden Werkstätten: Lorenz, Prinzessinnenstr. 24. Fest, Brunnenstr. 136. Scholz, Reinickendorferstr. 49. Waltenberg, Rigdorf, Bergstr. 9. Stolzmann, Schmidtstr. 31. Weber, Ritterstr. 114. Körner, Blumenstr. 38. Räbiger, Waldemar­ftraße 67. Holzapfel u. Hilgers, Simeonstr. 20. Külger, Wafferthorstraße 24. Hoffmann, Kleine Markusstraße 24. Drake, Pallisadenstraße 32. Fablonsky und Betsat, Dranienstraße 119. Fritsche, Dranienstraße 36. Feilnerstr. 11. Die Gesammtanzahl der noch streifenden Ge fellen beträgt 40. In der nächsten Woche wird sich die Anzahl der fireilenden Gesellen bedeutend höher stellen, indem vom Montag, den 26. d. M. ab, in energischer Weise gegen die ,, Schundwerkstätten" vorgegangen werden soll. Demnach richten wir nochmals an die gesammte Arbeiterschaft den dringenden Mahnruf: uns auch fernerhin zu unterstüßen! Nur die Solis bitarität der Arbeiterinteressen wird uns zum Siege führen!" - Alle Geldsendungen find an den Kassirer Karl Buchmann, Naunynstr. 4 III oder an das Bureau der Kommission, Alexan­derstr. 25 bei A. Mönch, zusenden. Mit kollegialischem Gruß: Die Lohnkommission der Drechsler und verwandten Berufsgenossen zu Berlin . J. A.: Der Vorfißende. Robert Sündermann, Gitschinerstr. 61 I.

Meiningen , 18. Oftober. Die jüngsten beiden Tage wurden bei dem hiesigen Schwurgericht mit einer höchst trau rigen Verhandlung über ein entsegliches Verbrechen ausgefüllt. Es stand der Dietharzer Mord" zur Verhandlung. In der Köllnerschen Wühle bei Dietharz , in der Nähe von Ohrbruf, waren in der Nacht vom 14. zum 15. Januar d. J. der Mühlenbefiger Köllner, dessen Ehefrau und ein flebenjähriges Töchterchen auf entsegliche Weise ermordet und auf ein vor Söhnchen derselben ein Mordverfuch ausgeführt worden. Sämmtliche Ermordete waren in ihrem gemeinsamen Schlaf­werfitat zimmer überfallen und durch fürchterliche Beilhiebe getödtet. en Lichte Der auch noch wegen Raubes Angeklagte ist der vielfach_schon er Burge Dorbestrafte Gartenarbeiter Thaldorf, 24 Jahre alt, aus Erfurt . 2 Be Derselbe gesteht die vorher begangenen Diebstähle ein, leugnet pirten b aber die Mordthaten; sein Alibibeweis mißlingt ihm voll­euere Ständig, er wird durch die Zeugen und Sachverständigen­Aussagen so überführt, daß jeder Zweifel ausgeschloffen ist. Er wird hiernach für schuldig erklärt und zum Tode, zu 12jähri

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Die polizeilichen Brottagen finden keine Gnade vor urde an den Gerichten. Wie in Bromberg , so hat jetzt auch in Lennep ine der das Gericht eine Anzahl von Bädermeistern von der Anllage Sommer der Uebertretung der Brottare freigesprochen, weil die Polizei­eber C och befo Bestimmun­anfenbau gen der Gewerbeordnung nicht im Einklang stehe. Ueber die Veräußerlichkeit von Eisenbahn- Retour Verleg billets, welche, ohne die bestimmte Person als den Fahr berechtigten zu bezeichnen, den Vermerk enthalten: ,, Nicht über­tragbar, hat der Straffenat des Oberlandesgerichts zu Gelle in der Revisionsinftanz eine Entscheidung von allgemeinem In­tereffe abgegeben. Ein Retourbillet für die Strecke Geestemünde­Bremen war, nachdem der erste Erwerber auf dasselbe die Fahrt bon Geestemünde nach Bremen gemacht hatte, zur umgekehrten Rückfahrt an einen Andern verlauft und von diesem benutt worden. Hinterher entspann sich hieraus ein gerichtliches Strafverfahren gegen den Verkäufer wegen Betruges, und

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war in erster Instanz vor dem Schöffengerichte zu Geefte­münde, in zweiter vor dem Landgerichte zu Verden . Beide Ge richte erklärten den Verkäufer des Betruges für schuldig. Die schöffengerichtliche Entscheidung beruhte auf der später widerlegten Annahme, das Billet sei zur Beit seines Verkaufes bereits abgelaufen gewesen, die landgerichtliche dagegen ging davon aus, das Billet habe in Folge des darauf befindlichen in bem ganzen Stüd kann sich den Liebkosungen seines Struppigen Bartes entziehen.

-

Meyer,

Die Löhne der Bergarbeiter auf den fiskalischen Stein­gruben im Saarbrüdener Gebiet find gegen das Vor­jahr etwas herabgegangen. Im Jahre 1883/84 betrug der durchschnittliche Jahresverdienst nach dem Bergmannsfreund" gefunden ist. 963 Mart, während derselbe im Jahre 1884/85 auf 938 Mart

Vereine und Versammlungen.

hr. Dem Schicksale polizeilicher Auflösung verfiel nach fast zweistündiger Dauer die öffentliche Versammlung der Arbeiterinnen, die am Dienstag im Saale Bum Deutschen Kaiser" unter dem Vorfiße der Frau Pötting stattfand. Herr Dr. Lütgenau hielt einen Vortrag über Echte und falsche Bil dung". Was Herr Dr. L. in seinem Vortrage ausführte, war, in Kürze angedeutet, folgendes: Der echten Bildung, welche das geistige Leben in allen drei Richtungen: Denken, Fühlen und Wollen- umfaßt, steht nicht nur die Unbildung gegen über, sondern auch die falsche, die einseitige Bildung. Die in unferen Schulen geförderte Bildung ist einseitige Verstands bildung. Das Mehr von Kenntnissen, was heutzutage in der Volksschule den Kindern beigebracht wird, beeinträchtigt die Gründlichkeit, und wird nach absolvirter Schule zum größten Theile bald vergessen. Die Herzens- und Gemüthsbildung, die den Menschen liebevoll gegen alle Mitmenschen macht, wird in den Schulen nicht genug gepflegt. Sehr treffend sagt Auer. bach, daß die moderne höhere Bildung, weil sie ungleich macht und trennt, die Religion, d. h. die wahre Religion, in welcher die Menschen sich als gleiche erkennen und behandeln, nicht erfegen kann. Der Geschichtsunterricht, wie derselbe in den Schulen ertheilt wird, ist nicht dazu angethan, die echte Bil dung, durch welche wir Menschen einander gleich werden, zu fördern. Kulturgeschichte und Volkswirthschaftslehre, durch welche wahre allgemeine Bildung am besten gefördert werden könnte, find von den Schulen noch ausgeschloffen. In Bezug auf das Verhältniß der Naturwissenschaft zu den Religions. vorstellungen steht der Unterricht in der Schule noch unter dem Einflusse solcher, welche der Ansicht huldigen, daß die volle Wahrheit nur für die gebildeten", nicht aber für die unteren Volksklaffen gut sei. Nachdem Redner dann noch die Mängel unserer höheren Töchterschulen besprochen, trat er, auf die Frauenfrage eingehend, zwar dafür ein, daß die wahre Bildung auch dem weiblichen Geschlechte in allen Schichten der gegen die Frauenemanzipation im Sinne einer vollständigen

Eine echt russische Figur ist der Landrath Graf Liutin. Er benugt nach der bekannten Theorie russischer Beamten die erste Geberlaune ber muthmaßlichen Erben, um eine kleine Spielschuld, die der Verstorbene noch angeblich an ihn hatte, in Erinnerung zu bringen und einzuheimſen. Auch ein verhältniß mäßig gutes Geschäft.

erobert schließlich das Silberzeug, worauf ihr ganzes Sinnen Dorothea Progalinof, die Schwägerin des Verblichenen, und Trachten gerichtet ist; Boris, ihr Sohn, übrigens der fein durchdachteste Charakter bes ganzes Stüdes, wimmelt sich

Der Gauverein der Maler Berlins hielt am 20. d. M. in Reyher's Lokal, Alte Jakobstraße 83, eine Generalversamm lung ab, in welcher Herr Schweißer einen beifällig aufgenom menen Vortrag hielt über: Die Gefeße, denen der Fortschritt der Zivilisation unterworfen ist." An der Debatte, die sich dem Vortrage anschloß, betheiligten sich mehrere Redner. Hierauf sprach Herr Harms über die neu eröffnete Fachschule für Maler, welche sich im Schulgebäude Köpniderstraße 125 befindet. Der Unterricht wird Montags, Mittwochs und Donnerstags Abends von 7 bis 9 Uhr und Sonntags von 9 bis 12 Uhr Vormittags unter bewährter Leitung des Herren Berkholz und Scheller ertheilt. Das Honorar beträgt für Nicht­mitglieder des Gauvereins vorläufig pro Monat 5 Mt., für Mitglieder desselben 2,50 M. Es muß für jeden Maler von Intereffe sein, fich an der Fachschule zu betheiligen. Unterricht wird in Holz und Marmormalerei und im dekorativen Fach ertheilt. Nach diesem forderte Herr Kigner die Mitglieder und Kollegen auf, fich recht rege am Vergnügen, welches am Sonn­abend, den 24. Oktober, in Deigmüller's Salon stattfindet, zu An Stelle des Herrn Richter wurde Herr Buch betheiligen. holz als Revisor gewählt.

und das

Magdeburg , 20. Oktober. Gestern Abend tagte im großen Saale der Flora" eine sehr zahlreich besuchte öffentliche Ver sammlung, welche im Laufe des Nachmittags polizeilich ver boten, dennoch, in Folge persönlicher Verwendung des Einbe rufers, noch in legter Stunde freigegeben wurde. Der Vor­fipende Herr Brenner machte der Versammlung von dem Ge schehenen Mittheilung und verwahrte fich dagegen, daß er oder feine Bartet gewaltsamen Umsturs wollten; die Genehmigung der Versammlung sei davon abhängig gemacht worden, daß eine Tellersammlung nicht stattfinden dürfe. Auf das Geld Tomme es auch nicht an; er habe auch diesmal der Behörde feine Bugeständnisse gemacht, was ihm früher schon einmal von Parteimitgliedern vorgeworfen worden sei, dem Prinzip habe er nichts vergeben. Er stehe seit zwanzig Jahren im öffentlichen Leben und strebe nur den idealen Bielen der Partei nach. hierauf referirte der Reichstagsabgeordnete Herr Singer über den von der sozialdemokratischen Fraktion dem Reichstage vor gelegten Arbeiterschuß- Gesetzentwurf, welcher sich an die bes febende Gewerbeordnung_anlehne. Er( Redner) und seine Bartei verlangen in dem Entwurf: Aufhebung der industriellen Buchthaus und Gefängnißarbeit, die Beschränkung der Frauen Verbot Der Kinderarbeit in den Fabriken, die Einführung eines Marimalarbeitstages, die Feft fegung des Weinimalarbeitslohnes und das Berbot ver Sonntagsarbeit. Zum Schluß sprach Herr Singer noch über Gewerbeschiedsgerichte und deren Zwecke, sowie über die Noth wendigkeit von Arbeitsämtern, Arbeitskammern, so wie einem Reichsarbeitsamt, und empfahl, für die Unterschrift der Petition zum Arbeiterschußgefes recht thätig zu sein. Nach einer kurzen Bause wurde dem Sinne nach folgende Resolution eingebracht und angenommen: Die heute von Tausenden besuchte Ver­ſammlung erklärt sich mit den eben gehörten Ausführungen des Herrn Singer in allen Theilen einverstanden und hält es für Pflicht jedes Einzelnen, für das Wohlergehen des Volles zu streben, so wie für Pflicht, für das Arbeiterschutzgesetz einzu­treten und durch Unterzeichnung der ausliegenden Petition seine Ueberzeugung auszudrücken. Herr Jordan aus Budau war, wie die Magd. Stg." schreibt, nicht damit einverstanden; man solle das, was das Arbeiterschutzgesetz wolle, verlangen und nicht erbitten, und wenn dies nicht freiwillig gegeben werde, auf dem Wege der Gewalt zu erlangen suchen. Nach diesen Ausführungen wurde die Versammlung von dem über­wachenden Bolizeibeamten auf Grund des§ 9 des Sosialisten gesetzes aufgelöst. Nachdem hielt noch, Herr Singer- mit Genehmigung des Polizeibeamten eine Ansprache an die Versammlung, und forderte die Anwesenden schließlich auc ruhigen Auseinandergehen auf, worauf sich der Saal langsam leerte.

feine Braut, die vermeintliche Erbin des ganzen Nachlasses, Gesellschaft zugänglich gemacht werden müffe, erklärte sich aber noch zur rechten Zeit ab, nachdem er gemerkt hat, daß der felige Onkel im Grunde genommen nur Schulden hinter Gleichstellung der Frau mit dem Manne auf dem Gebiete bes laffen hat. Ratharina, die heimliche Tochter des Entschlafe gewerblichen und des politischen Lebens. Daß die Mädchen nen, von deren Dasein man erst durch das Testament Kenntniß erlangt hatte, erhält schließlich doch noch so viel, daß sie ihren Schreiber heirathen kann.

Dem Dichter ist es gelungen, diese Personen in der einfachen Handlung so zu verwerthen, daß man in liebenswürdiger Weise über Schwächen und Fehler hinweggetäuscht wird. Allerdings barf nicht

verkannt werden,

baß das vorzügliche Ensemble der

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in unserer Zeit sich erwerbsfähig machen, daß auch die verheirathete Frauen in Fabriten arbeiten, daß Frauen zu Vereinen zusammentreten, um eine Besserung threr Lage herbeizuführen, ſei unter den jeßigen fozialen Verhältnissen wohl nöthig, aber diese sozialen Verhältnisse seien der Reform bedürftig und nach eingetretener Reform werde die Mehrheit auch der Arbeiterfrauen wieder ihrem Berufe, im Hauſe liebend zu walten, zurückgegeben sein. soziale Frage nur mit einander ihre Bur Diskussion nahm zuerst der Schneidermeister Weigelin das Wort, um die Behauptungen des Referenten, daß die Volsschule zu viel beibringe und daß das den Kindern Beigebrachte bald vergessen werde, zu be.

Referent schloß mit der Bemerkung, daß die Frauenfrage, die

Rünstler vom Wallner Theater unendlich viel zu dem durchschlagenden Erfolge des Stüdes beigetragen hat. Von Lösung finden können. den mitwirkenden Herren nennen wir zunächst Herrn Lebrun, der es in wirklich drastischer Weise verstand, den bauernschlauen Gutsbesiger mit seiner ängstlichen Tölpel­seinen guten Tag; die Szene, in welcher er sich von seiner unvermutheten Braut losmacht, muß als die gelungenfte des ganzen Abends betrachtet werden. Die Damen Frau Schmidt und Frau Carlsen verdienen Anerkennung, ebenso ist Fräulein

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ftreiten und fich dahin auszusprechen, daß solche Vorträge, wie der eben gehörte, für den Verein, deffen nächste Aufgabe die fei, beffere Löhne berbeizuführen, verfiübt feien und mehr fei, bessere Löhne herbeizuführen, verfrüht feien und mehr fchaden als nügen. Frau Pötting wies darauf hin, daß der Verein den Bwed habe, nicht allein die materielle, sondern auch die geistige Lage feiner Mitglieder zu heben. Frau Cantius

11

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Vermischtes.

Gramm ein vielversprechendes Talent; die junge Dame aab spendete dem Referenten Dank dafür, daß er für eine allges fertig gestellt worden; die legten Arbeiter find gestern

gerecht zu werden. Von der Regie müssen wir allerdings Arbeiterinnen an Geld und an Zeit dazu fehle, sich selbst und fagen, daß diefelbe selbst für eine Vorstadtsbühne doch ein

die Herzensbildung nicht genug gepflegt werde und daß es den ihren Kindern die höhere Geistesbildung zu eigen zu machen, und schloß mit der Bemerkung, daß auch die ,, armen" Frauen

Bremerhaven , 20. Dttbr. Ein hervorragendes Weit menschlicher Technit, ein Wert, wie es in seiner Art zur Beit nur hier eristirt, ist gestern nach einer Bauzeit von nahezu 2 Jahr 5 Monat vollendet worden Der neue Leuchttburm auf Dem Rothen Sande ist gestern Nachmittag vollständig Abend von der Stätte ihrer langen Thätigkeit nach bier Aurückgekehrt. Der zum Obervärter bestimmte bisherige zweite Wärter des Hohenwegthurms, Herr Düsmann, hat seinen verantwortlichen Posten vorgestern angetreten und so wird in wenigen Tagen das Licht des Rothensand