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Nr. 248.

Freitag, den 23. Oktober 1885.

II. Jahrg

Berliner Volksblatt

Organ für für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

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heint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für ateinifde Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Schel Boftabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

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mit Mark.

Redaktion: Beuthstraße 2.

Vagabondage und Trunksucht,

bas find zwei Worte, die wir jetzt fortwährend nebenein­ander hören. Die Generalfynode beschäftigt sich mit solchen Dingen, die zahlreichen Vereine zur Verhütung der Trunk­hören, daß nur leeres Stroh gedroschen wird. gleichfalls und doch muß man durchweg sehen und

fucht

Merkwürdig, daß der Stock bei diesem Dreschen die Stelle des Drefchflegels vertritt, denn aus allen Reden hört man, daß in erster Linie Prügel den Branntwein und die Vagabondage vertreiben sollen.

Wir wollen heute das oft genug Gehörte hier nicht

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 be Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annonceme Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

weiß, daß durch die Fuselöle der Branntwein doppelt und dreifach. schädlich wirkt," daß man ferner ganz un wissende, nur auf ihren Vortheil bedachte Leute" allerhand Mischungen von Branntwein machen und färben läßt, welche durch schöne Namen das Publikum bestechen und durch ihre Schärfe dem unnatürlichen Geschmack des Trinkers schmei cheln, aber in den meisten Fällen nicht anders, denn vers heerendes Gift wirken."

-

Da wird doch endlich einmal von den Frommen ein wahrhaft praktischer und verständiger Vorschlag gemacht, den die Gesetzgebung aufgreifen müßte und auf den die Aerzte und Naturforscher ihr Auge zu richten hätten.

Nicht der Branntweingenuß ist vollständig zu vers

Gesetze, spezielle und besonders allgemeine, sosiale ent. gegen getreten werden kann, und die Erkenntniß, daß der Arbeitslose durchweg mit dem Vagabondenthum nichts zu schaffen hat und daß wiederum die soziale Gesetzgebung allein Hilfe bringen kann und Hilfe bringen muß.

Politische Uebersicht.

Von einem heilsamen Stock. Der bekannte Stod reaktionär, aber sonst sehr harmlose Herr von kleift- Regow hat auf der Generalfynode den heilsamen Stock des großen preußischen Buchtmeisters König Friedrich Wilhelm I. " empfohlen.

spruch gedacht, der heilsame Stock" tönne auch jetzt dem

angeben, wir wollen nicht weiter darauf hinweisen, daß bieten, da dieses Verbot den Arbeiter bedürfnißloser heilsame Stock" vielfach auf dem Rüden der Junter Trunksucht und Vagabondage zwei nothwendige Uebel unserer machen würde und da ferner einzelne Arbeiterkategorien getanzt hat. Oder hat der Junker von Kleist bei seinem Aus­heutigen wirthschaftlichen und sozialen Zustände überhaupt sind, Sunterthum nichts schaden? Wohl bekomm's! bie mit einer eingreifenden, auf dem Boden einer volts thümlichen Sozial- Reform entstandenen Umänderung dieser Bustände selbstverständlich auch verschwinden werden.

Das ist Alles in unserem Blatte schon genügend erörtert

worben.

Wir wollen heute etwas Näherliegendes in dieser Frage berühren, worauf wir früher übrigens schon einmal im Berliner Volksblatt" hingedeutet haben.

Wenngleich wir eine gründliche Heilung von den Folgen bes Schnapsteufels allerdings erst durch die Aenderung uns ferer heutigen wirthschaftlichen Zustände erwarten, so find wir doch ber Meinung, daß auch heute schon dadurch etwas eka- geholfen werden kann, wenn in den sogenannten geistigen Getränken dem Volte kein Gift gereicht wird.

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Deshalb erklären wir uns gegen eine Besteuerung folcher Getränke, weil dieselben dadurch verschlechtert unb gesundheitsschädlicher werden. Aber wir wünschen auch, daß das Nahrungsverfälschungsmittel gefet streng angewendet resp. erweitert werde. Schon bor Jahresfrist erklärten wir den Fusel im Branntwein

für den verderblichsten Träger der Devastation, welche im Bolte durch den Branntweingenuß allerdings angerichtet

wird.

Mit Freuden begrüßen wir deshalb die kleine Schrift

den Branntwein nicht entbehren können, sondern der Fusel muß gefeßlich vollständig verboten werden, dann werden die böse sten Folgen des Schnapses bald schon überwunden

sein.

Und wie hier bei der Trunksuchisfrage" end­lich einmal eine vernünftige Ansicht aus der sogenannten befferen Gesellschaft auftaucht, so haben wir gleichfalls mit Vergnügen einen Beitrag gelesen, den der Oberlehrer Dr. Krause zu Annaberg zu ber verwandten ,, V a gabonden frage" veröffentlicht hat. Derselbe nennt es große Ober flächlichkeit, wenn von 200 000 Vagabonden in Deutschland geredet werde. Dr. Krause schlägt vor, als Vagabond nur denjenigen zu bezeichnen, der mehrere Jahre hindurch in ge wissen 3wischenräumen wiederholt in denselben Orten erscheine und Unterstützungen beanspruche. Die juristische Definition des Vagabonden, als eines erwerbslos um herschweifenden Menschen sei in jetziger Zeit bei den häufigen Arbeitsstockungen eine zu weitgehende, weil fie jeden zeitweilig brodlosen Arbeiter treffen könne.

Wird diese Definition akzeptirt, so findet man, daß höchstens etwa ein Fünftel aller umherziehenden Bettler wirklich als Vagabonden zu betrachten find denn es ergab sich in jenen Bezirken des Erzgebirges, auf die sich die Dar­legungen des Dr. Krause stüßen, daß vom November 1880 bis Ende 1883 von 18 686 Unterflüßten 10 026 nur ein

des Pfarrers Hirsch aus Lintorf: Die Arbeit an Trinker- mal, 2532 aber wiederholt diese Unterstüßung in Anspruch afylen", weil in derselben die Fuselfrage besonders nahmen.

angeregt wird.

So wird doch auch einmal der Name ,, Vagabond" von denen abgewälzt, die gar nicht mit demselben belegt werden können. Doch leider wird die Mehrzahl unter der soge nannten besseren Gesellschaft schon aus Interesse für die

aufmerksam gemacht, der darin liegt, daß die Polizei das In dieser Schrift wird nämlich, auf den Widerspruch unreifes Obst mit Beschlag zu belegen und die Verkäufer Aufrechterhaltung der heutigen sozialen Zustände jeden Ar zu bestrafen, daß man aber den giftigsten Fusel beitslosen einen Vagabonden nennen.

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geringste Rontrole fabris

und verkaufen läßt, obwohl man

serboten.]

Feuilleton.

Die Hand der Nemesis.

Roman

von

Ewald August König .

( Fortsetzung.)

Nimmermehr, Herr Rabe!" erwiderte sie mit scharfer, schneidender Stimme. Ich kenne die Ansichten des Obersten

Aber die bessere Erkenntniß wird sich Bahn brechen: die Erkenntniß, daß der Schnapspest nur durch verständige

verhaftet er einen harmlosen Menschen, der damals hier wohnte und vor einigen Tagen aus Amerika zurückgekehrt ist. Der Vorwand war gefunden, er benugte ihn unverzüg lich, nicht, um hier Nachforschungen anzustellen, sondern um seine schöne Rousine zu besuchen."

Und Sie glauben wirklich, daß dies der einzige 3wed seines Besuches gewesen ist?"

" Ich glaube mich auf meinen scharfen Blick verlassen zu können."

,, Und welchen Empfang fand der Herr Assessor hier?" " Einen so außerordentlich liebenswürdigen, daß es mich Besuch wiederholt," erwiderte Rabe, der den wechselnden Gefichtsausdruck Ella's unverwandt beobachtete. Ich habe meine Schwester gewarnt, aber sie will die Berechtigung

über diesen Punkt zu genau und kann deshalb auch nicht durchaus nicht wundern wird, wenn er schon morgen seinen glauben, daß der Assessor v. Stuckmann es wagen würde, Sie nur eine Vermuthung ausgesprochen haben, diese Ver­

heißt: Partei Bismard!"

-

Es giebt nur eine vernünftige Partei und diese Der in Berlin von den Nationalliberalen zum Landtagstandidaten auserforene Profeffor Settegast sagt das, es muß also wahr sein. Die National­liberalen so dozirte der Profeffor weiter seien einfach Verbündete des Fürsten Bismard. Kein einziger Aft in Bismard's Leben stehe im Widerspruch mit dem national liberalen Gedanken, wenn er auch seinem eigenen Lichte nach geht. ,, Bismarck ist der Mann, zu dem wir schwören und der Uebrigen hoffe er, daß der Moment nicht mehr fern sein wird, zu uns schwört. Er ist der unsere!"( Lebhafter Beifall.) Im wo die Nationalliberalen auch in Berlin eine Macht bilden werden. Wenn dem guten Manne nur nicht die Zeit lang werden wird!

-

-

binnen Kurzem vollständig dem Bundesrathe vorliegen, so daß Der Reichsetat wird einer offiziösen Notiz zufolge- der Brauch, dem Reichstage alsbald bei seinem Zusammen tritte im November den Reichshaushalts- Etat vorzulegen, auch in diesem Jahre festgehalten werden wird. Bekanntlich wurde bisher der Modus beobachtet, die einzelnen Spezialetats nicht erst an das Plenum des Bundesraths, sondern sofort an die Ausschüsse gelangen zu lassen; es dürften noch in dieser Woche die Etats für den Rechnungshof, die Reichstanzlei, die Justiz­verwaltung, das Reichseisenbahnamt, die Reichsdruckerei, die Zölle und Verbrauchssteuern und die Reichsstempelabgaben den Bundesraths- Ausschüssen zugehen.

In der Karolinen - Angelegenheit veröffentlicht der Reichs- Anz." das zweite Schriftstück, welches der deutsche Ge­sandte in Madrid am 10. Ottober dem spanischen Minister des Auswärtigen übergeben hat. Die Note enthält die Antwort der deutschen Regierung an das Madrider Kabinet auf die von demselben eingegangene Begründung der spanischen Beftzrechte an den Karolinen - und Belew Inseln. Am Schluß heißt es: Wir werden lediglich nach Maßgabe der Thatsachen die Frage der Priorität der Befißergreifung der Insel Vap einer unbe fangenen Prüfung unterziehen, sobald die amtlichen Berichte unserer betheiligten See Offiziere vorliegen. Wir hoffen, daß dann durch fortgesette direkte und freundschaftliche Verhand

nach einer Pause mit bitterem, gehäffigem Spott, Oberst v. Studmann ist unbemittelt und

Ich bitte um Verzeihung, Fräulein Ella, das Geld hat für den Oberst nie Werth gehabt, einen höheren Werth legt er auf sein Wappen; er würde behaupten, durch diese Verbindung wollten wir, meine Schwester und ich, uns enger mit dem Adel verbinden, in dessen Kreise wir uns damals hineingestohlen hätten. Diesen letzteren Vorwurf hat er uns schon einmal gemacht, wie mir aus zuverlässiger Quelle mitgetheilt worden ist. Daß doch die Vorurtheile des Abels eine unübersteigbare Schranke bilden müssen! Wie glücklich könnte ich werden, wenn diese Schranke nicht mich hinderte, das 3iel meiner sehnlichsten Wünsche zu er reichen!"

Ella schlug die dunklen Augen auf, ihr Blick hatte Sie?" fragte sie leise.

muthung aber ist, wie die Dinge gegenwärtig liegen, völlig dieser Warnung nicht anerkennen, fie glaubt wahrscheinlich, feine frühere Bitterkeit, seine herbe Schärfe verloren.

unbegründet."

Barbon, Fräulein Ella, ich würde mich nicht mit ber Sache beschäftigen, wenn ich nicht triftige Gründe zu der

der Vater werde dem Willen und den Wünschen seines Sohnes nachgeben."

"

Bermuthung hätte, daß sie bereits ein fait accompli gemors fagte Ella, und ein spöttisch verächtliches Lächeln umzuckte

einen

Sie würde in dieser Hoffnung sich getäuscht sehen," dabei ihre Lippen, der Oberst v. Studmann, ich bitte um Verzeihung, Herr Rabe, wird die Tochter einer bürgerlich fennen."

" Unmöglich!" rief Ella in maßlosem Erstaunen. Rönnen Sie glauben, daß ich mir Ihnen gegenüber geborenen Dame niemals als seine Schwiegertochter aners schlechten Scherz erlauben werde?" erwiderte Rabe in

halb vertraulichem und

halb

Tone.

Das ist auch meine Anficht, aber die Generalin

Rabe ergriff schweigend ihre Hand und zog sie an seine Lippen.

,, Herr v. Lossow denkt wie der Oberß," erwiderte er, leise seufzend, was nußt es, Hoffnungen und Träumen nachzuhängen, die sich nicht verwirklichen können! Dem Rnaben verzeiht man es, wenn er Luftschlösser baut, aber der erfahrene Mann darf nur mit sicheren Faktoren rechnen."

Auch er hat das Recht, die kühnsten Hoffnungen zu es feine eigene Schuld, wenn die Hoffnungen sich nicht vers wirklichen.'

Sch würde mir selbst das nicht verzeihen, über- und Arabella sind von der Liebenswürdigkeit des Herrn bies tönnte ich es mit meiner Wahrheitsliebe nicht Assessors in so hohem Grade entzückt, daß fie auf hegen," sagte Ella, die Wimpern senkend, und vielleicht ist vereinigen. Herr Assessor von Studmann war heute teine Warnung hören wollen. Und doch habe ich bei Morgen hier; allerdings unter dem Vorwande, daß seine dieser Warnung nur das Interesse meiner Familie im Amtspflicht ihn hierher führe, aber was von solchem Vor- Auge.

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zu halten ist, das wissen Sie so gut wie ich."

Der Assessor ist ein junger Herr, und die Jugend handelt nach augenblicklichen Eingebungen, ohne über die

Seine Amtspflicht?" wiederholte Ella, in deren 3ügen Folgen nachzudenken. Wenn Herr v. Studmann um die

eine gebäffige Bitterfeit immer schärfer hervortrat.

Er versteht das Amt eines Untersuchungsrichters, und

Hand Arabella's wirbt, so wird er unzweifelhaft das Ja wort erhalten, dann aber ist der Bruch mit dem Vater ent

bie Sucht, Karriere zu machen, ist ja allen Beamten eigen," fchieden, und uns wird der Oberst den Vorwurf machen,

fagte Rabe adfelzudend.

" Der

Herr Affeffor hat nun burch

einen Bufall von der Ermordung des Doktors Wieland

wir hätten die Sache angezettelt."

Fräulein v. Loffow blickte finnend vor sich hin, ihr Geist schien sich mit Plänen zu beschäftigen, die den Wün­

muffe die längst geschlossene Untersuchung wieder aufnehmen schen und Erwartungen Rabe's entgegentamen. und den Mörder entdecken. Ohne fich lange zu besinnen,

,, Diesen Vorwurf tann er nicht machen," erwiderte fie

So dürfte auch ich hoffen?" fragte der Gutsbefizer in freudiger Erregung.

"

Hoffen darf Jeber, Herr Rabe!"

Sie weichen mir aus, Ella!"

" Welche andere Antwort verlangen Sie von mir?" ers wiberte Fräulein v. Lossow, deren Wangen Purpurgluth übergoß. Vorurtheile zu überwinden und zu besiegen, ift Sache des Mannes, er muß den Rampf mit ihnen auf nehmen und muthig in ihm ausharren, bis der Erfolg den Sieger frönt."

Und darf ich in diefem Kampfe auf Ihren Beistand