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leibenden die Anweisung dazu gratis zu versenden. Briefe sub farrer, poftlagernd Berlin 29." Diejenigen Berfonen, welche an die bezeichnete Adresse Anfragen gerichtet hatten, erhielten eine aus Anerkennungsschreiben bestehende Broschüre mit dem Titel:„ Erfolge der Haar Konfervirungs- Apparate von Edmund Büligen, Solmsstraße 45, vormals in Leipzig ," Durch die nt Chari Anerkennungsschreiben, welche zum Theil mit gerichtlicher Bewurde mglaubigung versehen waren, ließen sich Viele, welche mit ihrem Haarwuchs unzufrieden waren, bewegen, daß angepriesene Mittel anzuwenden und die Präparate, welche in Riften zu Charite zwei Flaschen für den Preis von 12,50 m. versendet wurden, Darauf zu beziehen, natürlich ohne die geringste Wirkung durch den Gebrauch zu erzielen. Den hierüber geführten Klagen trat Denen, e thin, bei Büligen mit der Bemerkung entgegen, es sei Geduld erforder atte es d lich, beim ersten Male sei der Erfolg noch nicht wahrzunehmen, n Erfahr bet zweiter und dritter Wiederholung werde derselbe aber nicht einzog, ausbleiben. In der That haben fich auch Personen gefunden, Chan welche troß der Wirkungslosigkeit des Mittels eine zweite Sen 1. Septembung fich kommen liegen. Wie groß der Umsat war, geht Verstorbe Daraus hervor, daß die Einnahme ausweislich der Bücher in ter gewie manchen Monaten 1500 M. überſtieg. Da der 2c. Büligen thellten egen ähnlicher Betrügereien in Leipzig bereits zu einer hohen Merdings Gefängnißftrafe verurtheilt worden ist, erfolgte seine Festnahme und Vorführung. Findet. Tenes G gen
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Auf einen Schwindel neuer Art wollen wir nicht unterlaffen aufmerksam zu machen. Bu einer in der Pionierstraße wohnhaften Wittwe, tam am 14. b. Mts. ein Herr, der ein möblirtes Bimmer miethete. Er nannte fich Dr. v. Kampe und gab an, daß er direkt von Leipzig komme und als Doktor der Medizin zwei Sabre in der löniglichen Charité fungiren wolle. ilich bei um seine Wirthin zu überzeugen, daß er wirklich Arzt sei, vers
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Arznei und ließ auch auf seinem Tische den Anfang eines Auf fages über„ Hygiene" liegen. Bei seinem Weggange ersuchte er feine Wirthin, eine für ihn eingehende Rechnung zu be sablen, welchem Ersuchen die Frau auch nachtam. Der angeb liche Doktor hatte aber die Rechnung selbst ausgeschrieben, fie burch einen Dienstmann einkaffiren lassen und, auf der Straße wartend, den Betrag von dem Dienstmann entgegengenommen. Am folgenden Tage entfernte er fich aus der Wohnung unter Dem Vorgeben, nach Botsdam reisen zu wollen, und ist bis jest nicht wieder zurückgekehrt. Der Schwindler ist etwa 28 Jahre alt, hat hellblonde Haare, rundes Geficht, kleinen blonden Schnurrbart und frische Gefichtsfarbe. Er trägt einen Rod von grünlicher Farbe und Schnürschuhe.
R. Haut ihm. 8wei Parteien Studenten, in der Nacht auf Mittwoch gegen zwei Uhr aus einer Kneipe der Karlstraße tommend, geriethen an der Ecke der Friedrichstraße in einen lauten und heftigen Streit, in Folge deffen plöglich der Führer der einem Bartel, unter dem Rufe: Haut ihm, es ist ein Jude", fich auf einen der Gegner stürzte. Es entspann fich schreiten mehrerer Schußleute und Nachtwächter und mit Der Sistirung sämmtlicher Studenten zur Wache beendet wer ben fonnte.
Unter Bezugnahme auf die vor einigen Tagen von mehreren Zeitungen gebrachte Notia, wonach ein Einjabrig- Freiwilliger vom Eisenbahn - Regiment defertirt sei und fich bei der Station Grunewald von einem Eisenbahnzuge habe überfahren laffen, geht uns von unterrichteter Seite die Mit er Beittheilung zu, daß der desertirte Einjährig Freiwillige B. fich am Leben befindet und heute durch seinen Bater zu seinem Truppentheil zurückgebracht worden ist.
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Selbstmordversuch. Ein Steinfeger, welcher gestern den ganzen Tag über bei den Pflasterungsarbeiten in der Gitchinerstraße noch fleißig gearbeitet hatte, sprang bald nach Feierabend in der Nähe des Halleschen Thor es in den Kanal, um fich zu ertränken. Seine Kameraden, welche Zeugen des ugstofte verzweifelten Sprunges waren, sprangen dem Lebensmüden ind nach und brachten ihn glücklich wieder ans Land, wo er von einem hinzukommenden Schußmann in Empfang genommen und nach der nächsten Polizeiwache gebracht wurde.
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Ein schweres Verbrechen beschäftigte gestern das Schwurs gericht des Landgerichts 1. Auf der Anklagebant befand fich Der 35jährige frühere Eisenbahn Assistent Hermann Ewert,
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beschuldigt wurde. Es war ein trübes Bild zerrütteter Fami Henverhältniffe, welches sich im Laufe der Verhandlung ent rollte. Der Angeklagte wurde nach Absolvirung seiner Mili tärpflicht beim Betriebsamt der Strede Berlin . Sommerfeld angestellt, aber im Jahre 1883 wieder entlaffen, weil er wie berbolt ohne Entschuldigung aus dem Dienste geblieben, auch nicht selten in trunkenem Zustande betroffen wurde. War seine
Sabre 1881 eingegangene Ehe schon von Anfang an eine unglüdliche gewesen, so gestaltete fich das Familienleben nach feiner Entlassung immer trüber, stürmische Szenen mit feiner Ehefrau, bei denen
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lichen Verlauf genommen, daß nur noch einige Narben an den Fingern, auf dem Kopfe und am linken Arme der Betroffenen als fichtbare Folgen des Attentats zurückgeblieben find. Es konnte fich bei der Beweisaufnahme nur darum handeln, festzustellen, fich bei der Beweisaufnahme nur darum handeln, festzustellen, ob der Angeklagte die That mit Ueberlegung begangen oder nicht und bekundeten die Beugen allerdings, daß deffen Ehefrau ihn in überaus schroffer Weise abgewiesen. Die Behaup tungen des Angeklagten, daß seine Ehefrau ein nicht minder beftiges Temperament beftge als er und dies beispielsweise dadurch dekumentirt habe, daß fie ihn einst mit einem glühenden Eisen und mit einem Meffer bedrohte, verdienten dadurch Glauben, daß Frau Ewert, über diese Punkte befragt, die Antwort verweigerte. Nachdem die Sachverständigen, Geheimräthe Liman und Wolff, begutachtet hatten, daß die der Beugin beigebrachten Wunden einen lebensgefährlichen Charakter trugen, wurde die Beweis. aufnahme geschloffen. Staatsanwalt Dr. Otto erklärte, die Anklage im vollen Umfange nicht aufrecht erhalten zu können, denn aus der Beweisaufnahme gehe hervor, daß die That im Affekt und nicht mit Ueberlegung ausgeführt sei und somit nur versuchte Tödtung und fein versuchter Mord vorliege. Indem er die Geschworenen bat, in diesem Sinne zu urtheilen, stellte er ihnen noch anheim, dem Angeklagten mildernde Umftände zu bewilligen. Der Vertheidiger, R. A. Wreschner, plaidirte mit Wärme für die Anschauung, daß hier nur schwere Körperverlegung mittels gefährlichen Werkzeuges vorliege. Die Geschworenen entschieden im Sinne der Vertheidigung, worauf der Staatsanwalt 2 Jahre Gefängniß beantragte. Das Urtheil lautete diesem Antrage gemäß.
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Aus dem Kampf der Allg. Fleischer- Zeitung" gegen die Pferdewurst rührt ein Artikel des genannten Blattes vom 15. Juni cr. her, durch welchen fich neun hiesige Noßschlächter
unfererseits in den uns zu Anfang des Streits frei gegebenen Versammlungen und in einigen Flugschriften den Einwohnern von Leipzig - Stadt und Land sowie den Arbeitern Deutschlands zur Genüge über den Grund des Streits, über den schwierigen Kampf, sowie die schließliche Niederlage berichtet worden. Nur über das kleine Rechen exempel des Leipz. Tagebl." und somit gleichzeitig über die geringe Sympathie"," welche das große Publikum" den streitenden Formern entgegengebracht haben soll, müssen wir noch einiges richtig stellen. Die Gesammteinnahme bis zum 15. Ottober betrug 7268 M., die Gesammtausgabe 6926 M 74 Pf. An Unterstüßung für die streikenden Former find bis zum 14. Oftober 6296,50 M. gezahlt worden, an Unterſtügung für nach hier gelockte und wieder mit Reisegeld zur Rückreise ausgestattete Kollegen, sowie für Drucksachen und verschiedene andere Ausgaben find bis zum 15. Ottober 630,24 M. ver ausgabt worden. Dies möge zur Aufklärung über die geringe Sympathie" des großen Publikums" dienen.- Die Bahl der Ausgesperrten beträgt jetzt noch netto 60 Mann und da das große unsympathische Publikum uns nicht im Stiche läßt, sondern die Ausgesperrten unterstüst, so tann auch eine ge naue Abrechnung noch nicht gegeben werden, und bitten wir daher alle uns Unterstüßende, fich vor der Hand mit den ane geführten Bahlen zu begnügen! Mit Gruß die ausgesperrten Former Leipzigs !
Zur Frauenarbeit. Die Schädlichkeit vieler Betriebe für Die Gesundheitsverhältnisse der in ihnen beschäftigten Frauen ist bekannt. Ganz besonders verheerend wirkt die industrielle Arbeit, die mit giftigen Stoffen, besonders mit Blet, Phosphor, Quecfiber, Anilin, Arsenit und Kupfer betrieben wird. In diesen Indruftrien giebt es die meisten Frühgeburten
unter den Arbeiterinnen. Von schwangeren Bleiarbeiterinnen 3. B. abortiren 58 pSt.; 78,5 pCt aller von Bleiarbeiterinnen Geborenen kommen todt zur Welt und von den 21,5 pCt. Le bendgeborenen erreichen faum 13 das zweite Lebensjahr! Von allen lebendgeborenen Kindern starben während des ersten Lebensjahres durchschnittlich im preußischen Staate 21,3 und in der Stadt Berlin 32 pCt., dagegen von den lebendgeborenen Kindern der Spiegelbelegerinnen 65 pCt., der Glasschleiferinnen 55 pCt., der Bleiarbeiterinnen 40 pCt. Nach dem Gutachten, das der bekannte Gewerbehygieniter Dr. Hirt aus Breslau zu Danzig 1874 als Referent über Frauenarbeit in den Fabriten" auf dem Kongresse des deutschen Vereins für öffentliche Ges fundheitspflege vorgetragen hat, find folgende Gewerbebetriebe von der zweiten Hälfte der Schwangerschaft an für die Ar beiterinnen und deren Kinder besonders gefahrbringend: Fabrikation von buntem Papier, von fünstlichen Blumen, das fogenannte Einstäuben der Brüffeler Spißen mit Bleiweiß , die Herstellung von Abziehbildern, das Belegen von Spiegeln, die gesammte Kautschudindustrie und alle Fabritbetriebe, in denen die Arbeiterinnen schädlichen Gasen Die Arbeiterinnen schädlichen Gasen Kohlenorydgas, Kohlenfäure und Schwefelwafferstoffgas ausgefeßt find.
beleidigt fühlen. Auf die von denselben durch ihren Mandaten Rechtsanwalt Rosenthal angestrengte Privatflage hatte sich gestern der Redakteur der gedachten Zeitschrift, Heinrich Hor wit vor der 98. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts zu verantworten. In einer fich an eine Statistik über die in Folge ftrengerer Untersuchung eingetretene Abnahme der im Bentral roßschlachthofe geschlachteten Pferde anknüpfenden Note war gefagt, daß aus diesem Grunde die Roßschlächter es für zwedmäßig erachtet haben, die Pferde auf den umliegenden Drtschaften zu schlachten und das Fleisch derselben in Berlin eins zuführen. Dies sei ein Kniff, welcher die Polizeibehörde zu ftrengerer Ueberwachung veranlassen müßte. Rechtsanwalt Rosenthal führte aus, daß durch den inkriminirten Artikel Artikel sämmtlichen Roßschlächtern Berlins der Vorwurf gemacht werde, gegen das Nahrungsmittelgeset und gegen die Polizeiverordnung vom 24. März 1854, in welcher den Berliner Pferdeschlächtern das Schlachten von Pferden außer halb der eingerichteten Schlachtstätte untersagt ist, zu verstoßen. Er beantrage deshalb die Verurtheilung des Beklagten. Rechtsanwalt Dr. F. Friedmann hob hervor, daß der Angriff nur bem außerhalb geschlachteten und unkontrolirt hier einge schmuggelten Pferdefleisch gegolten habe. Die Kläger seien fomit gar nicht getroffen und zur Anstrengung der Klage legitimirt. Eventuell sei seinem Mandanten Schutz des§ 193 Str. G.-B. zu bewilligen. Der Gerichtshof erachtet es für zweifellos, daß die Notiz fich auf die Berliner Roßschlächter, beren jeder zur Anstrengung der Klage berechtigt war, bezog. Der Angeklagte habe zwar allgemein berechtigte Intereffen wahrgenommen, aus der Form der Ausdrücke gehe aber die beleidigende Abficht hervor; derselbe sei somit mit einer Geld, ftrafe von 30 M. zu belegen gewesen.
Kiel , 20. Dktober. Heute Vormittag verhandelte das biefige Landgericht gegen den Redakteur des periodischen Wig blattes Eulenspiegel" wegen Beleidigung des Herrn Hofprediger Stöcker durch ein Gedicht: Die modernifirten Behn gebote". In demselben legt ein Vater seinem Sohne die zehn Gebote aus und nimmt bei Erläuterung des achten Gebotes in Betreff des falschen Beugnisses auf gewiffe Vorkommnisse im Prozeß Stöder Bezug. Der Kieler Staatsanwalt erblickt in dem Gedicht eine schwere Beleidigung des Hofpredigers Stöcker, und zwar den Vorwurf des Meineides, und beantragte sechs Monate Gefängniß. Der Gerichtshof sprach aber schließlich den Angeklagten frei, da er annahm, daß in dem angezogenen Gedicht eine persönliche Beleidigung Stöckers nicht enthalten sei.
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Die Zahl der jugendlichen Arbeiter hat sich im Deute schen Reiche im Vorjahre wiederum vermehrt, ein Beweis, daß die älteren Arbeiter immer mehr feiern müssen, da im Allge meinen die Arbeiterbeschäftigung eher nachgelaffen, als zuge nommen hat. Aus den statistischen Tabellen, welche den Jahresberichten der Fabrikinspektoren hinzugefügt find, geht hervor, daß die Gesammtzahl der jugendlichen Arbeiter beiderlet Geschlechts im Deutschen Reiche fich auf 153 507( gegen 1883 +9702) belief, davon 96 614 männliche und 54 893 weibliche. Sieht man von Braunschweig und Meiningen ab, aus denen nicht hinreichend detaillirte Berichte eingingen, so kommen von der übrigbleibenden Gesammtzahl von 152 238 jugendlichen Arbeitern 44 453 auf die Textilindustrie, 18 211 auf die Gruppe der Nahrungs- und Genußmittel, 16 918 auf Bergbau, Hütten und Salinenwesen, 16 765 auf Metall Verarbeitung, 14 433 auf Industrie der Steine und Erden, 10 497 auf Maschinen, Werkzeuge, Instrumente 2c. Dem Alter nach waren 133 517 zwischen 14 und 16 Jahren( 85 860 männliche, 47 657 weibliche) und 18 716 zwischen 12 bis 14 Jahren( 11 799 männliche und 6917 weibliche).
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Die Leipziger Oktobermesse hat im Allgemeinen nur das trübe Bild widergespiegelt, welches die wirthschaftlichen Bustände in Deutschland und zeigen. In Handelskreisen möchte man deshalb auch, da die Messe überhaupt auch an Bedeutung verliert, diefelbe abkürzen, doch stößt man dabei auf den ent schiedenen Widerspruch der Stadt Leipzig , die von den Meß fremden, von als
Soziales und Arbeiterbewegung. möglich profiten will. Daß aber das allgemeine Treiben auf
Zum Formerstreit in Leipzig. ( Situationsbericht.) Während der Zeit des Formerstreits, in welcher den Streikenden noch gestattet war, öffentliche Versammlungen abzuhalten, als die Streiffommission noch ungehindert tagen durfte, und die ftreitenden Former demnach den§ 152 der Gewerbe Ordnung in Anwendung bringen konnten, da wagte das Leipziger Tageblatt " es nicht, einer Gewohnheit gemäß, auf die hohlen Phrasen, wie es das Vorgehen der Streiffommission der Former Leipzigs in ihren Aufrufen 2c. bezeichnet, zu raisonniren; denn da fürchtete es jedenfalls die scharfe Bunge und die spiße
der Messe, vom sozialen Standpunkte aus betrachtet, so sehr fruchtbringend sei, kann Niemand behaupten. Jedoch der Profit spielt einmal die erste Geige, und so wird es auch wohl beim. Alten bleiben.
fährlichsten Drohungen ausstieß, gehörten zur Tages- Feder jener polizeilich aufgelösten Kommission. Ja, es sab fich Neustaßfurt vertheilt 300 000 M. als Ausbeute für ein
ordnung und zu wiederholten Malen verließ die Ehefrau ihren Mann und nahm ihre Zuflucht zu Belannten. Der Ehemann sant immer tiefer, er wurde schließlich subsistenz- und obdachlos. Seine Ehefrau, die bei einer Frau Richter in der Friedenstraße Unterkommen gefunden, wurde häufig von ihm belästigt, weigerte fich aber entschieden, seinen Bitten, ihn wieber bei fich aufzunehmen, Gehör zu geben. Während der
fogar genöthigt, mehrere Berichtigungen von Seiten der Kom misfion in seine Spalten aufzunehmen. Raum aber war durch Das Einschreiten der Behörde den streikenden Formern der Boden unter den Füßen schwankend gemacht und dadurch schließlich die Niederlage derselben herbeigeführt, da war die Beit gekommen, in welcher das Leipziger Tageblatt " wieder frant und frei seine so lange im Baume gehaltene Bunge lösen
beiden Bfingftfeiertage machte der Angeklagte wiederholt den konnte, um auf die Former zu schimpfen. Eine Luft ist es, wenn pergeblichen Versuch, seine Frau zu sprechen, am Nachmittage des dritten Feiertages, am 26. Mai c., öffnete ihm aber zu fällig die Gesuchte selbst die Korrioorthür, als er flingelte, und nun spielte fich die Katastrophe ab, die der Anklage zu Grunde liegt. Der Angeklagte verlangte zunächst einige Papiere, die
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feine Frau mit fich genommen und nachdem er diese erhalten, gedachtem Artikel. Es heißt darin: Zwischen den Formern Toteberholte er fein Verlangen, wieder aufgenommen zu werden. Die Frau weigerte fich und immer erregter bestand der Ange Hlagte auf seiner Forderung. Willst Du mich aufnehmen oder nicht!" rief er in drohendem Tone und gleichzeitig zog er
und
man den Artikel Bum Formerstreit" liest. Alles, was die Streitfommiffion der Former Leipzigs behauptete, find hohle Phrasen", aber das, was das Leipziger Tageblatt " seinen Lesern auftischt und ausrechnet, find Thatsachen!! Am schlimmsten aber geht es dem Fachverein der Metallarbeiter in und ihren Prinzipalen stellte sich jedoch der Fachverein der Metallarbeiter für Leipzig und Umgegend, deffen Schrifts führer,( ein 23jähriger Mann) fich brieflich in dieser Sache an Herrn Krause wandte. Daß dieser keine Ursache hatte, mit angingen, und der für sich selbst erst noch den Lohn erringen erzielten, in Unterhandlung zu treten, liegt vollständig klar auf Der Hand. Das Schreiben fand deshalb auch keine Beant Daß aber die streikenden Former einzelner Gieße wortung". Seine Frau versuchte die
versuchte vom Korridor nach der Stube zu
fein Taschenmesser hervor und öffnete es. Nie!" rief seine Jemand, dem die Verhältnisse in seiner Fabrit absolut nichts flüchten. Mit dem Meffer in der erhobenen Rechten drang der muß, den die bei Krause beschäftigt gewesenen Former längst Angeklagte aber auf sie ein und fie mit der Linken festhaltend, stieß er unter dem Ausrufe: Eher ins Buchthaus, als ins Ar beitshaus!" auf sein Opfer zu.
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Schläge abzuwehren, griff ina Meffer und zog fich bedeutende reien fich schriftlich an ihre Chefs um Vereinigung gewandt haben, Schnittwunden an der Hand zu. Blindlings stieß der Wütherich nun auf fie los, die Stiche trafen fte in den Arm und in den Kopf, bis sie wie leblos und blutüberströmt zusammenfant.
und als auch dies seitens der Fabrikanten unbeantwortet blieb, auch ein Schreiben der beauftragten Kommission an diefelben mit der Bitte, mit ihnen in Unterhandlung zu
Der Attentäter ging nun ruhig fort und setzte sich auf eine treten, gleichfalls unbeantwortet blieb, verschweigt das Leipz.
Blattes eine aus zuverlässiger Quelle" tommende Zahl der
Das Dividendenzahlen geht ebenso flott vorwärts, wie die Lohnfürzungen. die Lohnfürzungen. Die Altenburger Attienbrauerei bezahlt 15 Prozent; die Schlesische Leinenindustrieaktiengesell schaft 8 Prozent; die Staßfurter chemische Fabril 7% Prozent; der Oberhohndorfer Forst und Steinkohlenbauverein zahlt eine Dividende von 36 M. pro Attie; das Salzbergwerk viertel Jahr vom 1. Juli 1. Oktober; die Gröllwiger Papierfabrit giebt 15 Prozent und im Boigtlande, besonders in den reußischen Fürstenthümern, find in den legten Tagen in der Wollwaarenindustrie viele hundert Arbeiter brod Los geworden.
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Die Lohnfrage kommt bei der Sonntagsarbeit in der Großindustrie gar nicht in Betracht- so erklärte der Referent auf der Busammenkunft der rheinisch- westfälischen Großindustriellen in Köln . Deiselbe hatte richtig erkannt, daß die Lobnhöhe nach allgemeinen wirthschaftlichen Regeln feftge stellt wird, nach dem Angebot und der Nachfrage, nach den verschiedenen Konjunkturen und schließlich auch wohl dies fagte der Referent zwar nicht nach dem ehernen ökonomischen Lohngeset." Man sieht, daß es in allen gesell schaftlichen Kreisen zu dämmern anfängt.
Die Zahl der Fallissements in England betrug in der legten Woche 63; seit Beginn des Jahres wurden 3512 Fallissements angemeldet, 554 mehr, als im gleichen Beitraum
von 1884.
Vereine und Versammlungen.
Der Arbeiterverein Hoffnung" bielt am 17. d. M. im Lokale des Herrn Neumann in Friedrichsberg, Gürtelstr. 41, feine zweite Generalversammlung ab. Der Gelbgießer Herr Schulze referirte über die Entwickelung der Arbeiterbewegung. Referent beleuchtete die Prinzipien der Hirsch Dunder'schen Ge mertvereine und kritisirte die von Schulze Delipsch begründeten Spar, Konsum 2c. Vereine, welche dem Arbeiter auf dem
Bant in der Friedenstraße, wo er blieb, bis ihn zwei Schuß Tagebl." wider befferes Wiffen. Auch wird den Lesern jenes Wege der Selbsthilfe eine bessere Lage schaffen sollen. Redner leute verhafteten. Man fand bei ihm ein Fläschchen mit aufgelöstem Kleefäure und er erklärte anfangs, daß es Cyantali eingegangenen Gelder für die Streitenden angeführt und
fei und er beabsichtigt hätte, fich das Leben zu nehmen. Die Anllage nimmt an, daß hier ein geplanter Mordverfuch vor liegt, der Thäter bestritt dies aber entschieden und wollte burch das Benehmen seiner Ehefrau in einen so gereizten Bu fland verfest sein, daß fer nicht wußte, was er that. Seine Frau habe ihm abfichtlich seine Papiere vorenthalten, so daß er dadurch verhindert wurde, eine Stellung zu erhalten. Als
schließlich der thatsächliche Schaden, den die 190 Former in den 5-6 Wochen erlitten, auf ca. 16 500 m. insgesammt oder 87 M. für den Einzelnen herausgerechnet. Dieser zuverlässigen Quelle" nach sollen nämlich für die Streilenden noch nicht 2500 M. an Unterstügung eingelaufen sein. Ein ausgezeichnetes Sägchen dieses famosen Artikels müssen wir noch erwähnen; es lautet: Nun, bei einem Streit, der so vom Baune ge
dieselbe seine Bitte, ihn wieder aufzunehmen, rundweg abge- brochen ist, wie der Leipziger Formerstreit, tann lediglich das schlagen, da habe er sein einziges Kind, das sich bei der Mutter legte Wort des vorigen Sages zutreffen( unterliegen). Unters befand, zu sehen verlangt, doch habe ihm die lettere geant- liegen werden die Leipziger Former und fte müffen fich oben
drein sagen, daß im Verlauf des Streits das große Publikum ihm auch nicht die geringste Sympathie entgegengebracht hat.
Buth versett, daß ihm jede Ueberlegung geraubt wurde. Nicht mehr Phrasen regieren die Welt, sondern Thatsachen!"- Die Berlegte hat fünf Wochen im Krankenhause zubringen Auf alle in gedachtem Artikel zu Tage getretenen Phrasen und
Redner ging dann zu den englischen Trades- Unions über und meinte, dieselben hätten troß ihrer guten Organisation doch keine dauernde Verbesserung der Lage des Arbeiterstandes her beiführen können, da ste sich eben nur auf dem Boden der Selbsthilfe bewegen, während dauernde Vortheile für den Ar beiter nur auf dem Wege der Gesetzgebung zu erringen seien. Die deutschen Arbeiter, so führte Redner ferner an, wären ihren englischen Kollegen insofern weit voraus, weil fie in wirthschaftlicher und politischer Hinsicht gleichmäßig vor wärts fireben. Die Streils bezeichnete Redner als nicht geeignet zur Erzielung dauernder Vortheile für den Arbeiter, obgleich fie, wenn gut organifirt, geeignet seien, vorübergehende Vortheile herbeizuführen. Als wirksamstes Mittel zur hebung des Arbeiterstandes empfahl er die Einführung eines Arbeiters schußgefeges, wie folches dem deutschen Reichstage durch den Abgeordneten Grillenberger und Genossen vorgelegt wurde und
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müffen, jedoch hat die Heilung der Wunden einen so glüd- Thatsachen näher einzugehen ist nicht nöthig, denn es ist auch in der nächsten Reichstagssession wieder vorgelegt werden.