gegeben hätte, dahin zu wirken, daß der Volts wille nicht zum Ausdrud tommt, so tönnte man wirklich versucht sein, au glauben, daß es dem Blatte mit seiner Forderung ernst sei. Aber letteres ist keineswegs der Fall. Die Magdeburgerin weiß ganz genau, daß bei der Wahl zum Abgeordnetenhauſe das eigentliche Voll seiner Meinung überhaupt nicht Ausdruck geben Tann, das verhindert das Klassen wahlsystem, und daß der Wahlkampf daher der Hauptsache nach nur von kleinen Intereffengruppen geführt wird. Das Blatt vertritt eine dieser Gruppen, die nationalliberale Partei, diese hat alle Ur sache, ihr verblaßtes liberales Mäntelchen bei dieser Gelegen heit von der besten Seite zu zeigen, es gilt, dem Spießbürger wieder einmal ein bischen blauen Dunst vorzumachen, ihm zu zeigen, welch wunderbar freifinnige Männer doch immer noch Diese Dämmerungsliberalen find. Deshalb das billige Phrasen­getlingel!

Zur Charakteristik des Unfallversicherungsgesetzes wird der Frankf. 3tg." aus Greiz geschrieben: Die von der Linten des Reichstages mit Recht zumeist befehdete Bestimmung des Reichs. Unfallversicherungs- Geseges ist bekanntlich die 13­wöchentliche Rarenzzeit, welche einen so außerordent lich beträchtlichen Theil der durch die Unfälle erwachsenden Ausgaben den Berufsgenossenschaften, also den Arbeit. gebern, abnimmt und auf die Krankenkassen, also auf die Arbeiter, abwälzt. Während der Berathungen über das Unfallgeses ist freilich diese große finanzielle Tragweite einer langen Karenzzeit von den Anhängern derselben lebhaft be­ftritten worden, und um so mehr wäre es erwünscht gewesen, wenn zur Beurtheilung deffen die Handelskammern aller Drten alles fich ihnen darbietende Material sorgsam gesammelt und in ihren Jahresberichten der Deffentlichkeit übergeben hätten. Statt überall ist das leider nur seitens weniger Handelskammern ge schehen. Diejenigen der beiden Fürstenthümer Reuß können fich jedenfalls rühmen, zu diesen wenigen zu gehören. Nach dem schon vor einer Reihe von Wochen aus dem Geraer Jahres bericht bekannt geworden, daß der dortige Unfallversicherungs­verein in 1884 unter 215 Unfällen mit insgesammt ca. 6 Jahren Arbeitsunfähigkeit nicht einen einzigen au einzigen zu verzeichnen hatte, bei dem die Arbeitsunfähigkeit des Verunglückten die Frist von 13 Wochen erreichte, liegen jezt auch genauere Daten für das Fürstenthum Reuß älterer Linie vor. Nach dem Be richt der hiesigen Handelskammer über die hauptsächlich in Be tracht tommende Kammwollwaaren Fabritation famen in 1884 zusammen 74 Unfälle, meistentheils sehr unbedeutender Natur, vor. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit wird in dem Bericht für jeden einzelnen Fall genau angegeben. Was die leichteren Fälle anlangt, so genüge die furze Angabe, daß die Arbeits­unfähigkeit in 36 Fällen fich auf 3-14 Tage, in 24 Fällen auf 15-28 Tage bemas. Dann folgen: je 1 Fall mit 30 und mit 35 Tagen, 3 Fälle mit 42 Tagen, je 1 Fall mit 56, 58 und 60 Tagen, 2 Fälle mit 72 Tagen und endlich je 1 Fall mit 84, 90, 98 und 119 Tagen. Von den 74 Unfällen blieben also 72 innerhalb der Karrenzzeit und nur 2 Unfälle gingen über dieselbe um 7 resp. 28 Tage hinaus. Insgesammt fallen 1742 Tage in die Karenzzeit und nur jene 7 und 28 Tage, zusammen 35 Tage außerhalb derselben. Wenn sich unsere Arbeiter in Reuß ältere und jüngere Linie darüber klar find, was für ein Geschenk der Reichstag den Herren Arbeitgebern mit der 13wöchigen Rarenzzeit gemacht hat, so ist das angesichts jener Ziffern wohl begreiflich.

Die Herren Paftoren haben auf der Generalfynode nicht nur den Schnaps, sondern auch noch andere weltliche Lüfte bekämpft, namentlich scheint ihnen das Tanzen am Sonntag ein Bräul au sein.( Ob die Herren in ihren Studentenjahren nicht recht flott getanzt haben? Wer weiß!) Der parlamentarische Korrespondent der Breslauer Beitung" bemerkt gegenüber den Beschlüssen und Reden der Konservati ven aus der Generalsynode gegen die Volksvergnügungen an Sonntagen mit Recht:

Es giebt viele Leute, denen man das Tanzen überhaupt verbietet, wenn man es ihnen am Sonntag verbietet, und noch mehr werden Verzicht leisten müssen, wenn man ihnen neben dem Sonntag auch den Sonnabend sperrt.... Wer sich einen beliebigen Tag der Woche für seine Vergnügungen referviren tann, hat gut reden, daß man den ganzen Sonntag der religiösen Stimmung wid­men solle. So lange aber die große Menge nur einen Tag der Woche zur Erholung frei hat, wird man ihr schon gestat ten müffen, diesen Tag zwischen Andacht und Vergnügen zu theilen.... So oft ich Gelegenheit gehabt habe, einem Tanz in einer Bauernschenke zuzusehen, habe ich niemals Dinge wahr genommen, die mich in so hohem Grade frappirt hätten, wie bas Ballet es zuweilen thut,( Sehr richtig! D. Red.) und wenn der Ausspruch der Synode fich ausschließlich oder vor­zugsweise gegen die letztere Institution gerichtet hätte, würde ich ihn verstehen können."

Die Konservativen unter sich. Die vorgestrige Ver sammlung im vierten Landtagswahlkreis im Puhlmann'schen Lokale mußte ergebnißlos geschloffen werden, weil dem Prof. Bellermann von dem Vorfizenden Dopp das Wort entzogen wurde. Hierauf entstand- wie die Nordd. Allg. 8tg." be richtet ein derartiger Lärm, daß die Versammlung zunächst auf 5 Minuten vertagt und sodann, als von allen Seiten das Weitersprechen des Herrn Prof. Bellermann verlangt wurde, durch den Vorsitzenden geschlossen wurde. Und so etwas paffirt in den Persammlungen jener Herren, welche so auf die wüfte Agitation in den Arbeiterversammlungen hinweisen! Da sind die ,, wüsten" Arbeiter doch bessere Menschen!

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Der neue Etat der Reichssteuern zeigt im Ganzen eine Steigerung des Nettoertrages der Einnahmen gegen das vorige Jahr von 368 054 670 Mt. auf 421 988 670 Dt. Dies ist eine Steigerung im Betrage von 53 934 000 mt. oder von nahezu um 15 pCt.

Frankreich .

Rochefort ist gegenwärtig ein geplagter Mann. Wenn nicht der Matin" ihn interviewen( ausfragen) läßt, so thut es der Gaulois", und wenn er den Reporter des ,, Gaulois" abgefertigt hat, so muß er einem Mitarbeiter des Figaro", der übrigens ein guter Bekannter ist, Rede stehen. Allen sagt er ungefähr das Gleiche: er will erftlicher schreibt es auch heute in seinem Leitartikel des Intranfigeant" das Kultus­Mitschuldigen in Anflagezustand verfeßen und drittens die budget aus der Welt schaffen helfen, zweitens Ferry und seine Mitschuldigen in Anklagezustand verseßen und drittens die Amneſtirung aller politischen Gefangenen erwirken. Wenn ihm dies nicht gelingt, so hat er im Palais Bourbon nichts mehr zu thun und, da er sein Geld nicht stehlen will,( die französischen Deputirten erhalten Diäten. D. Red.) so wird er seine Entlassung nehmen. Dem Sendboten des Gaulois" antwortete Rochefort auf die Frage, was er von der Au3­antwortete Rochefort auf die Frage, was er von der Aus­weisung der Prinzen halte: Ich bin nicht dafür. Die Ausweisung ist eine platonische Maßregel, die nichts zu bedeuten hat. Wenn die Prinzen gegen die Sicherheit des Staates Komplotte schmieden, so muß man fie vor Gericht stellen und deportiren, wie mir gefchehen ist. Krapotkin( der bekannte Nihilist) ist ebenfalls Fürst; man hat ihn nicht aus. gewiesen, sondern vor Gericht gestellt und verurtheilt. Wenn die Prinzen nicht Verschwörungen anzetteln, so find fie als französische Bürger zu behandeln, die man nicht wie Ausländer vertreiben darf. Außerdem verleiht die Ausweisung eine Aureole. Man sebe nur, wie man es mit den Jesuiten und Kapuzinern gehalten hat; nachdem man viel Aufhebens mit ihnen gemacht, fte zu Märtyrern gestempelt hatte, find fte Alle wieder ruhig in ihre Klöfter zurückgelommen. Noch dieser Tage sah ich vor Paris in einem Eisenbahnzuge ein Roupé, gethan, sie gar nicht auszuweisen." Anders denkt der bisherige Präfident des Pariser Gemeinderaths Michelin über diesen Buntt. Ich bin," erwiderte er, ein Republikaner, ein liberaler Republikaner und kann diesen Leuten aus ihrer Geburt tein Verbrechen machen. Es liegt im Intereffe der Prätendenten selbst, sich ruhig zu verhalten, und fie begreifen es auch. Aber wenn fte je versuchen sollten, die öffentliche Ruhe zu stören, wenn sie den Bestand der eingesezten Regierung bedrohten, dann wäre mir ihre Ausweisung durch das Barlament an genehm. Vielleicht ginge ich noch weiter.. weiter?" fragte der Andere, der den neuen Abgeordneten im Namen des Gaulois" ausfragte. Ja noch weiter, denn ich würde beantragen, daß man sie erschieße!"

J

durch ein Birkular folgendes bekannt: In Betracht häufig wiederholender Gesuche, fünfundzwanzigjährige läen, welche fich auf historische Ereignisse und Erlane la licher Utase beziehen, begehen zu dürfen, hat der Kaiser derartige Feier untersagt." Für Alexander III. soll nichts angenehmer sein, als die Erinnerung an die Rrform seines Vaters, und im fünftigen Jahre find 25 Jahre gangen, seit Alexander II. die Aufhebung der Leibeigend befohlen hat.

Dänemart.

Ueber das Attentat auf den Minister Ef fängt man vielfach schon an, fich luftig zu machen, befon aber über den Knopf, der die Kugel aufgehalten bat. das wohl für ein Riesending gewesen sein muß? Und zerreißt" gewöhnlich eine Revolverfugel auch feinen Rod, dern macht merschtendeels" nur ein rundes, fleines Schon muntelt man von einem ,, bestellten" Attentat, man gar nicht anzunehmen braucht, daß der jugendliche beiter selbst davon gewußt babe. Der Verführer oder Hintermann, der Mitwisser" lädt den Revolver und der S ift ficher für den Angeschoffenen. Warum sollte dies nicht der Fall gewesen sein, da Herr Estrup von der N wendigkeit eines Attentats überzeugt war? Uebrigens besonders beklagenswerth, daß gerade ein Arbeiter fi folchen Albernheiten verführen läßt. Denn hat der Arbe es wirklich ernst gemeint, so hätte er doch im Falle des allerdings ein radikales Mäntelchen umgelegt hat, die Kaftan lingens nur für die liberale Bourgeoisie, die fich in Däne aus dem Feuer geholt.

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Kopenhagen, Freitag 23. Oktober. In der heut Sigung des Landsthing gab der Präftoent Liebe seinem scheu über das Attentat gegen den Ministerpräsidenten G lebhaften Ausdrud, das Haus mit Einschluß der Linken ftim den Auslaffungen des Präsidenten zu. Hierauf wurde offener Brief des Königs verlesen, welcher den Reich bis zum 18. Dezember verta gt. Der Präsident des thing, Berg, nahm in der heutigen Sigung ebenfalls laffung, sein tiefes Bedauern und seinen Abscheu über Attentat gegen den Ministerpräsidenten Estrup auszufpre Den Auslaffungen des Präsidenten wurde vom ganzen zugestimmt.

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In Jrland hat seit dem 31. August das Ausnahme aufgehört; das tonservative Kabinet hat es fallen laffen, die Fren zu verpflichten, und es war eine Freude, zu welche Freundschaft zwischen Parnell und Churchill bef Nun tommen wieder allerhand Schreckensboschaften von grünen Insel; die Bächter ftreifen, es tommt zu Erzeffen. englische Bresse übertreibt ins Maglose, nur um die Mild Konservativen als einen großen Fehler hinzustellen, um neue Verbrecheratte zu motiviren. Daß die Streits bere sind und daß die paar Erzeffe nichts mit dem Fallenlaffe Polizeigefeße zu thun haben, brauchen wir nicht zu bet Aljährlich, wenn die Bachten neu vergeben oder erneuer den, muß es bei den trostlosen Bodenbeftzverhältnissen ruhen kommen und folglich zu Erzeffen. Hinter den rungen der Einzelnen aber steht die Nationalliga mit Programm, welches die Trennung von England in der gebung( Home Rule) fordert und Irland den Fren" und irische Land dem irischen Volke" zurückgeben will. Home Rule aber fträuben sich alle englischen Parteien, will auch Chamberlain nichts wiffen. Die Fren aber find lich organisirt; fie allein können mit Sicherheit bei den stehenden Wahlen auf einen starten Suwachs ihre Bahl, bisher 45, wird sich ungefähr verbo Die Konservativen geben fich dem Wahne hin, Barnell ihnen seine Unterstügung leiben wird; das ist bings, so weit sein Einfluß im nördlichen Frland und schottischen und englischen Wahlkreisen durch die d Zweigvereine der Liga herrscht, der Fall; sollten es Konservative und Fren zur Majorität bringen, bar Barnell seinen Schein vor und verlangt Home Rule Salisbury fann Home Rule nicht gewähren, ohne die Ueberzeugung zu verleugnen und darüber geht auch die Majorität abermals zu, dann haben die Fren das Home noch weniger zu erwarten. In teinem Falle wird also zu seinem Rechte lommen. Und was dann tommt, fan fich nach den Erfahrungen der letzten Jahre selbst Frland wird wieder in Flammen stehen und zum so u vielten Male eine Eroberung" durchzumachen haben. land, der Hort der Freiheit und der Humanität", Sllaverei bekämpft und Millionen für die Heidenmission giebt, wird im eigenen Hause zu dem stets giftigen mittel der Gewalt greifen und unter dem Applaus des lischen und anglo- irischen Spießbürgerthums, auf gefe Wege natürlich und in gefeßlichen Formen, ein Volt zu treiben, welches die Leitung seiner Geschide selbst in die zu nehmen und fich von den bigotten, heuchlerischen, ftolzen Engländern nicht weiter gängeln zu laffen das Petersburg, 20. Oftober. Der Minister des Innern macht verständige Verlangen trägt.

etnip

Die Altersversicherung wird also den Reichstag nicht beschäftigen, das wird jezt auch offiziös zugestanden. Bugleich wird anscheinend effiziös auf eine Reform der Spiritussteuer hingewiesen, wobei man durchblicken läßt, daß auf diese Weise der Bevölkerung eine Steuer auferlegt werden fönne, aus welcher sich die nöthigen Summen für die Alters versorgung ergeben tönnten. Ob und in wie weit eine solche Abficht in Wirklichkeit besteht muß die Bukunft lehren. Die Nat. Bta." spricht fich zu dem Gedanken, daß die Kosten für die Altersversorgung von der gesammten Bes völkerung getragen werden sollen, folgendermaßen aus: Rückhaltloser tönnte man den Sozialismus aller dings nicht von Reichs wegen proflamiren. Ob das Geld durch höhere Besteuerung des Spiritus oder auf irgend eine andere Art aufgebracht würde, das wäre für die Beurtheilung das ganz mit Kapuzinern angefüllt war. Da hätte man beffer Majorität in die Brüche. Fällt aber Gladstone die ab

der prinzipiellen Frage und ihrer nothwendigen Konsequenzen gleichgiltig; für den Ertrag einer höheren Spiritusbesteuerung ist auch andere Verwendung im Reich und Staat vorhanden". Das Blatt führt dann weiter an, daß es vor Allem noch an jeder bestimmten Borstellung über die Lösung des Problems der zwangsweisen Altersversicherung der Arbeiter fehlt und schließt dann: Die Nothwendigkeit und Möglichkeit einer Erhöhung der Spiritusbesteuerung braucht nicht erst ,, don be achtenswerthen Seiten" zugegeben zu werden; für fie iſt, wenn die Regierung nur will, jeden Tag eine Mehrheit im Reichstag zu haben; man hat nicht nöthig, nach Art der Proklamirung des Tabalmonopols als des Batri moniums ver Enterbten", sozialpolitischen Vorspann für die Reform der Spiritussteuer zu beschaffen. Im Gegentheil, ein solcher Versuch fann dieser nothwendigsten Steuerreform nur hinderlich sein."

Apollonia? Lieber Gott, es thut mir leid genug, daß fie für die Mobistin arbeiten muß, und was sie verdient, reicht eben für unsere Garderobe hin

Hm, muß man denn immer in Sammt und Seide gehen? Ein wollenes Kleid thut's auch, verstanden?"

,, Wer heutzutage etwas gelten will, muß die Mode mitmachen," erwiderte Frau Siebel achselzuckend, wir sind feine Tagelöhner!"

Bernünftige Leute strecken sich nach der Decke, nichts für ungut! Na, wenn Ihr mit der Pension nicht aus­tommt, dann wird wohl das bequeme Leben ein Ende haben. Arbeiten müssen wir Alle, deshalb wartet nicht lange, Borgen macht Sorgen!"

zahlen."

Ich danke! Herr Rabe soll mir eine größere Pension " Herr Rabe?" fragte der Antiquar, während er das Glas der kleinen Frau wieder füllte. Was hat der denn damit zu schaffen? Er hat selber nichts."

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Aber er ist der Geschäftsführer seiner Schwester?" Und wenn nun die Generalin nicht will?"

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Sie muß wollen!"

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Julius Tullius, fie muß? Könnt Ihr sie zwingen?" Wenn ich reden wollte-"

Frau Siebel brach, erschreckt zusammen fahrend, ab und strich mit der Hand haftig über ihre Stirne, bann blidte fie, sichtbar verwirrt, ben Antiquar lauernd an, der bie runde Tabaksdose zwischen den Fingern drehte.

"

So redet doch!" sagte Hochmuth.

" Ich werde mich hüten, es giebt Dinge, über die man nicht reden darf!"

,, Geheimnisse?"

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Wenn Sie es so nennen wollen, meinetwegen!" " Na, dann behaltet's für Euch. Vielleicht hätte ich Euch einen guten Rath geben können!"

"

Hat Herr Nabe sich nach mir erkundigt?"

" Nein. Weiß er, daß Ihr in meinem Hause wohnt?"

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Er hat mich nie gefragt, wo ich wohne."

Also scheint Eure Person ihm auch nicht so wichtig zu

sein, wie Ihr glaubt, das muß man kennen."

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Sie wird ihm jetzt wichtig werden."

Rußland.

" Jezt? Weshalb?"

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,, Sie beantworten meine Fragen nicht und wollen mich ausforschen," spottete Frau Siebel. Weshalb verheimlichen Sie mir, was Herr Rabe von Ihnen wollte?" Er ist mir Geld schuldig."

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" Hat er es gezahlt?

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Er will noch mehr dazu haben."

Die kleine Frau zog die Brauen hoch hinauf. ,, Liegen die Dinge so?" fragte sie.

Dann ist es ja

weit genug gekommen. Wie groß ist die Schuld?" 3weitausend Thaler."

Und wie viel will er noch haben?"

Das geht Sie nichts an," erwiderte der Antiquar Ich weiß überhaupt noch nicht, ob ich ihm das Gelb geben werde. Ihr wollt mir Eure Geheimnisse auch nicht verrathen, Wurst wieder Wurst!"

Frau Siebel das

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,, Das ist nicht wahr; der Doktor ist am Morge gegangen, und ich habe ihn nicht wiedergesehen." Antiquar ,,, und dann rathe ich Euch, die Wahrheit zu verstanden?"

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" Einerlei, zeugen werdet Ihr doch müssen," fag

Die kleine Frau hatte sich hastig erhoben, aus Buge ihres plöglich erbleichten Gefichts leuchtete ihre rüftung über diese Bemerkung.

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Darauf brauchten Sie mich nicht aufmer machen," erwiderte sie mit zitternder Stimme, selbst, daß man feinen Meineid schwören darf. tindischen Geschwäg fönnten Sie mich in die größten nehmlichkeiten bringen."

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" Wünschen Sie noch einen Liqueur?" fragte Hochmuth boshaft, aber Frau Siebel würdigte ihn einmal einer Antwort, sie stürmte hinaus und noch a Treppe konnte sie das Hohngelächter des Antiquars

grobe Antwort schien gar keinen Einbrud auf fie gemacht der fein größeres Vergnügen kannte, als die Leu

zu haben.

Es wird 3eit," sagte fie leise, Jeber ist sich selbst der

Nächste."

ärgern.

In fieberhafter Aufregung betrat sie ihr Wohn I und als ihr Blid auf das Brautpaar fiel, welches

fartaftischer Bug glitt über sein schwammiges Gesicht, es fragt fich nur, ob auch Jeder so viel gesunden Verstand hat, daß er weiß, was zu seinem Besten dient. Seht Euch vor, daß Ihr keinen dummen Streich macht, Ma­bame, mit großen Herren ist nicht gut Kirschen essen, ver­standen?"

Da habt Ihr Recht," spottete Hochmuth, und ein Hand auf dem Sopha hinter dem runden Tisch faß, a

" Ich weiß, was ich zu thun habe, und wie ich's an­greifen muß!"

fie tief auf, als ob sie eine schwere Laft von ber

wälzen wolle.

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Es war gerade kein schönes Paar, aber es den Zügen Beider eine natürliche Jugendfrische heit, die einen angenehmen und gewinnenden machte.

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Werner Kaltenborn und Apollonia Siebel waren in ihrer Kindheit Gespielen gewesen, und das damal " Ihr waret wohl auch in der Nacht, in welcher der schlungene Band hatte mit jedem Jahre fich fefter ge

Doktor ermordet wurde, im Schloffe?"

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Wie kommen Sie zu dieser Frage?"

" Wenn Ihr damals Wärterin bei der Generalin waret, werdet Ihr doch auch im Schloß gewesen sein! Und seit­dem der Mörder verhaftet ist, spricht ja Jeder über die alte Geschichte, Ihr werdet auch noch zeugen müssen."

" Ich rief Frau Siebel erschreckt. Was will man denn von mir? Ich weiß von nichts."

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Aber Ihr seid zugegen gewesen!"

bis endlich das entscheidende Wort gesprochen Band zu einem Knoten für 3eit und Ewigkeit

wurde.

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Werner war Sekretär im Bureau des Polizei denten. Hatte er auch jetzt noch keine bedeutende so reichte sie doch bei bescheidenen Ansprüchen hin, Familie zu ernähren, und bei seinem Fleiß und feinen nissen durfte er mit 3uversicht auf eine Erhöhung

Gehalts binnen kurzer Zeit rechnen.

( Forif. fol