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Nr. 251.

Dienstag, den 27. Oktober 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

scheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Boßabonnement 4 M. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Beuthstraße 2. 2.-

Die Reichsfinanzen.

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 thr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Bimmerstraße 44.

noffen zu gute kommen. Die Herren Groß- Raufleute mögen doch selbst bezahlen, was der militärische Schuh, den man ihren Niederlassungen angedeihen läßt, toftet; man tann dies um so mehr verlangen, als ja von den Produkten, welche die Handelsherren aus Afrika zu uns bringen, auch die Handelsherren aus Afrifa zu uns bringen, auch Niemand etwas geschenkt bekommt. Im Gegentheil lassen sich die Handelsherren ihren Import recht anständig be­zahlen.

Dem Bestreben, die deutsche Marine auf ein Niveau zu erheben, wo sie den Kriegsflotten der großen Seemächte

Was wir so oft schon befürchtet, ist nun eingetroffen; bie Ausgaben für die Marine des Deutschen Reiches beginnen sich bedeutend zu vermehren. Wie einige persönlich woblinformirte offiziöse Rorrespondenten mittheilen, ist der Glat ber faiserlichen Marine im vergangenen Rechnungsjahr nicht unbedeutend" überschritten worden und für das nächste Budget hält die Admiralität schon ihre Mehrforderungen berent. Es war dies unschwer vorauszusehen. In dem im fernen Meere aufgepflanzt wurde, mußten auch die Aus­Moment, als die Flagge des Reiches auf mehreren Punkten gewachsen ist, entspricht unseres Erachtens die Finanzkraft gaben für die Marine steigen. Die Rolonialpolitiko ste t Die Rolonialpolitik kostet Geld das wird den nationalliberalen und konservativen Rolonialschwärmern nunmehr der Reichshaushaltsetat deutlich mit klaren 3iffern beweisen. Vorher hätten sie's natürlich nicht geglaubt.

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Wir haben die Rolonialpolitik des Deutschen Reiches, gewiffe Kreise in Fieberschauer bes Ent Jüdens versetzt zu haben scheint, scheint, immer nüchtern immer nüchtern und kaltblütig beurtheilt und haben uiemals die Kosten ver­geffen. Nun fann es uns auch nicht überraschen, wenn die Rolonialpolitik das Bestreben mit sich bringt, die Marine nach allen Seiten hin zu vergrößern, und mit den großen Seemächten zu wetteifern. Es gibt Viele, denen dieser Wetteifer ganz gut gefällt. Wir gehören nicht zu ihnen, sondern wir fragen: Wird es gut es sein, wenn das Deutsche Reich mit seinen nicht übermäßig günstig ſich gefſtaltenden Finanzen fich eine neue neue Konkurrenz mit übermächtigen Gegnern auf den Hals zieht?

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England und Nordamerika auf ihre Landarmee nicht die großen Kosten zu verwenden brauchen wie Deutschland , daß diesen Ländern also in der Ausbildung der Seemacht ein wesentlicher Vorschub geleistet wird, der dem Deutschen Reich entgeht.

Steuern.

Daß es wieder erscheinen würde, ist von kompetentester Seite mehr als einmal in unmißverständlicher Weise ange­deutet worden. In diesem Falle würde sich das Tabacks. monopol selbst in sehr scharfen Umrissen charakterisiren; es wäre dann eben nicht eine staatswirthschaftliche Umwand­lung eines Produktionszweiges zu Gunsten der darin Be schäftigten, sondern eine einfache fistalische Maß­regel. Und als solche wird es sehr wenig Sympathie finden, wahrscheinlich eben so wenig als das legte Mal. Es mag sicher sein, daß Einige inzwischen sich bekehrt haben, allein im Ganzen sieht man die Sache an wie früher.

Man sieht, unsere Karolinen " kommen uns ziemlich theuer zu stehen, auch wenn der Konflikt mit Spanien im Sande verläuft, und der weiseste Schiedsspruch des Papstes wird uns eine neue Steuerlast nicht leichter machen können.

Politische Uebersicht.

Der demokratische Verein in Berlin will bei den be­vorstehenden Landtagswahlen_fich als Anhängsel der deutsch­freifinnigen Partei zeigen. Er empfiehlt seinen Mitgliedern und Freunden, die Kandidaten der freifinnigen Partei zu un­terſtüßen. Das ist brav von den Leuten, fte find wenigstens offen und ehrlich und sagen, was sie sind. Bei den nächsten Reichstagswahlen werden sie es wohl ebenso machen. Ein ebenso unglücklicher Gedanke war es, eine demokratische Bartci zu gründen, wie es ein glücklicher Gedanke war, die Des motrattichen Blätter" herauszugeben. Diese Wochen­ſchrift hat sich besonders in der erſten Zeit große Mühe gege­ben, ben demokratischen Gedanken gewissermaßen von einem erhöhten Standpunkte aus ins Volt zu tragen; nachdem aber die demokratische Parteispielerei begonnen hat, ba lonnten auch die Demokratischen Blätter" sich leider derselben nicht ganz verschließen zu ihrem eigenen und zum Schaden demokratischer Aufklärung. Und seitdem nun gar ein Herr Ledebour die Redaktion der Blätter leitet, nimmt in denselben das volks­parteilich demokratische Gezänt überhand, so daß, wenn die Demokratischen Blätter" ihren Beruf nicht verfehlen wollen, eine Umkehr dringend nothwendig erscheint.

Wo follen denn bei uns die Mittel herkommen, die zur Schaffung einer großen Marine im großen Stil er­forderlich sind? Will man die Matrikularbeiträge erhöhen, so werden eben die Einzelstaaten ihre Bevölkerungen mit neuen Steuern belasten müssen. Will man dies nicht, so muß man Reichssteuern schaffen, neue Steuern auf Luxusartikel können nach dem eigenen Ausspruch des Reichskanzlers teine genügenden Er­trägnisse bieten; man wird also wieder nothwendige Ver brauchsgegenstände hervorziehen müssen. Daß wir in Deutsch habe bie nothwendigen Gegenstände ſchon sehr hoch belastet land haben, wird Niemand bestreiten wollen. 3u den indirekten Steuern kommen noch die Bölle, welche eine große Menge Die Staaten, welche die großen und günstigen Rolos von Verbrauchsgegenständen ganz außerordentlich belasten nialgebiete der überseeischen Länder zur rechten Zeit besetzt und in gleichem Verhältniß deren Preise steigern. Dann haben, ziehen Vortheil aus ihren Rolonien. Wir billigen aber ist es eine so ziemlich allgemein anerkannte Thatsache, feineswegs das Aussaugungssystem, wie es namentlich Eng- daß die Höhe des Einkommens in den arbeitenden Klassen, daß die Höhe des Einkommens in den arbeitenden Klassen, land in seinen Kolonien betreibt, allein die Thatsache, allein die Thatsache, die doch den Hauptantheil an der Steuerlast tragen müssen, die doch den Hauptantheil an der Steuerlast tragen müssen, daß England und andere Staaten aus ihren feineswegs Schritt gehalten hat mit der Steigerung der Rolonien Nugen ziehen, ist nun einmal da. Preise der Verbrauchsgegenstände. Die Preise der letteren Aufwand, ben diese Staaten für ihre Rolonien stiegen und steigen durch Steuern und 3ölle und der 3wischen­machen müssen, wird so wieder gedeckt. Aber ist dies auch handel schlägt auch noch seine Prozente darauf, während die Löhne. Don der Fall bei den Kolonien, welche das Deutsche Reich sich durch übergroßes Angebot von Arbeitskräften, durch lange Forderung unserer Eisenschutzöllnerei, welche das Deutsche augelegt hat? Bringen uns Angra Pequena , Kamerun , die Arbeitszeit und durch Heranziehung äußerst billiger Arbeits- Tageblatt" in einem Leitartikel aufſtellt, der sich auch in einde Karolinen u. f. w. etwa wirthschaftliche Vortheile? Wir fräfte eine finkende Tendenz zeigen. Wir sind in Deutsch - Reihe von Brovinzialblättern wiederfindet. In England haben wollen darauf warten, daß man uns solche nachweist; man land wahrlich nicht in der Lage, uns neue Steuern aufzus in füngster Beit einige große Eisenindustrielle ihre Etabliffe­wird uns indeffen entgegenhalten, daß die Ansiedelungen laben, um eine Flotte zu schaffen, die jene Kolonien hüten ments aus dem Innern an die Rüfte verlegt, um für die Ver­ber beutschen Raufleute in Afrika nunmehr den Schuh ber soll, von denen wir keinen Nußen ziehen. sendung ihrer Produkte, die bisher auf den verhältnismäßig beutfchen Flagge genießen. Das mag für die Wörmann Was wird man aber vorschlagen, um die Mehrforde- theuren Eisenbahntransport angewiesen waren, den weit billi geren Seeweg zu gewinnen; eine einzige Firma hofft durch und Benoffen ganz angenehm sein und wir gönnen es ihnen rungen, die durch die Verstärkung der Marine entstehen, zu auch von Herzen. Wir sehen nur nicht ein, weshalb die decken? Nun, wir glauben es zu errathen Diefe Neuanlage eine jährliche Ersparniß von 15 000 Bfund oder 300 000 Mark zu erzielen. Das Deutsche Tageblatt" ganze Menge der Steuerzahler die Rosten mittragen soll für wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß das Tabacs. schildert die Rückwirkung dieser Verbesserung, welche für die bie Inftitutionen, die ausschließlich den Wörmann und Ge englische Eisenindustrie eine wesentliche Steigerung der Kon

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Die Hand der Nemesis.

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Ewald Auguft König.

( Fortsetzung.)

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man geht monopol bald wieder auf die Bildfläche erscheinen wird.

folgt. Und weißt Du, was er mir sagte? Wir müßten wohl reiche Leute sein, daß wir ein so großes Stüd Fleisch braten könnten! Er fönne es nicht, und er sei doch der Hausherr; übrigens fei es Unsinn, Schweinebraten mit Lorbeer­blättern zu würzen, er liebe das gar nicht."

"

Was geht's ihn denn an?" eiferte die kleine Frau. Wir haben ihn ja nicht zu Gast geladen! Er gudt Jedem in den Topf und hat an Allem etwas auszusetzen." Er sollte zuerst sich selbst betrachten," ewiderte Die Erregung der Mutter konnte den Beiden nicht Apollonia, so unsauber, wie er ist, habe ich selten einen entgehen; voll Besorgniß blickte Apollonia die kleine Menschen gesehen, mir wird schon übel, wenn ich an das,

Frau an.

murf.

" Du warst wieder unten?" fragte sie mit leisem Vor­

" Ich mußte ihm einmal die Wahrheit sagen, wegen

was er tocht, dente."

,, Ausziehen, das ist das Einzige, wozu ich rathen kann," fagte Werner, weshalb wollt Ihr Euch noch länger ärgern? Recht bekommt man bei solchen Leuten nicht, und Jakob

feiner Rattenwirthschaft," erwiderte Frau Siebel entrüftet; Hochmuth ist in der ganzen Stadt als Grobian bekannt. außer mir hat ja im ganzen Hause Niemand den Muth Ich möchte wissen, wovon er lebt." dazu. Er ist ein Grobian, wie er im Buche steht, sogar über die Polizei spottet er."

Lernen!"

Dazu hat er teine Ursache," versetzte Werner ver­weifend. So lange er die Geseze nicht übertritt, kann die Polizei ihm natürlich nichts anhaben, aber tommt er einmal mit ihr in Konflikt, dann soll er sie kennen Und können wir denn gar nichts gegen die Ratten " Schaffen Sie einen Rater an!"

erl. Boltabl birthschaft machen?"

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" Das ist im Miethskontrakt ausdrücklich verboten." Dann bleibt ihnen nichts übrig, als auszuziehen. Er

Das alte Gerümpel ba unten fann ihm nicht so viel einbringen," antwortete das Mädchen, man sieht und hört ja kaum etwas von dem armseligen Geschäft."

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So muß es tommen! Unentgeltliche Beförderung auf den deutschen Eisenbahnen für die Erzeugnisse der deut­schen Eisenindustrie das ist die neueste, kaum glaubliche

dem Verhafteten, Werner? Hat er die Schuld einge­standen?"

,, Ich weiß nichts davon, mit der Untersuchung hat die Polizei nichts zu schaffen, daß ist Sache des Gerichts. Halten Sie ihn für schuldig?"

Hm, ich kenne den Mann nicht, weiß auch nicht, welche Beweise gegen ihn vorliegen. Die Leute schwätzen viel, der Eine spricht so, der Andere so, man wird nicht flug daraus. Und ich mag mit der Sache nichts zu thun haben. Der Grobian da unten meint, mein Beugniß werde auch ver­langt werden; was soll ich denn bezeugen?"

Werner blickte die kleine Frau scharf an. Wiffen Sie, welche Vermuthung oft in mir aufge ftiegen ist?" fragte er.

"

Nun?"

Das Sie mehr wissen, als Sie verrathen wollen." Unfinn, Werner, wie kommen Sie darauf?"

" Ich lasse es mir nicht ausreben, daß Sie ein Ge heimniß besigen, welches Sie nicht enthüllen wollen ober dürfen; aber welcher Art dieses Geheimniß ist und worauf es sich bezieht, das konnte ich noch nicht er gründen."

Ich glaube, er macht Wuchergeschäfte," sagte Frau Siebel. Daß er Geld verleiht, habe ich vorhin erfahren." Frau Siebel hatte im ersten Augenblick den jungen Sollte er so viel befizen?" fragte Werner zweifelnd. " Wenn er's nicht hätte, tönnte er's nicht verleihen. Mann bestürzt angesehen, jetzt zuckte sie mit einer gering­Sie haben Recht, Werner, dem Merger muß ein Ende geschätzenden Miene die Achseln und ein spöttisches Lächeln macht werden. Ich habe bisher Eure Hochzeit immer noch umspielte ihre Lippen. hinausgeschoben, jest wollen wir fie, wenn Ihr nichts dagegen habt, in vier Wochen feiern."

So bald schon?" fragte Appollonia verwirrt. Wir werden bis dahin mit der Aussteuer nicht fertig sein, es ist

unterzeichnet haben, Mutter, müssen Sie sich auch den Be- noch so vieles anzuschaffen, und

bingungen fügen."

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Und weshalb sollen wir uns dies Alles gefallen lassen,

,, Dafür laßt mich sorgen," fiel ihr die kleine Frau in's Wort, Wort, ich werde morgen damit beginnen. Sorgen Sie nur ein Bimmer; sobald Sie eine passende gefunden haben, Und woher nehmen wir das Geld, Mutter?" erwiderte Auch dafür sorge ich, die Generalin von Studmann hat mir immer versprochen apropos, wie steht es mit

,, Geheimnisse giebt es wohl in jedem Menschenleben," fagte fie, aber für Andere haben fie fein Interesse. Es sind Erinnerungen an Erlebnisse, die man am liebsten vergessen möchte, das ist Alles."

"

Mutter?" fragte Appollonia ärgerlich. Der Mann hat für eine Wohnung, Werner, ich verlange für mich selbst drängen." aber Alles und Jebes eine Bemerkung zu machen; mag er Leben, wie er will, er soll andere Leute auch nach ihrem kündige ich dem Grobian!" Belieben leben lassen. Vor einigen Tagen warst Du aus­gegangen, ich hatte einen köstlichen Schweinebraten auf dem Apollonia. Beuer; plöglich, wie ich mich umsehe, steht der Grobian ginter mir und schnüffelt wie ein Hund, der eine Spur vers

-

" Ich glaube, es ist doch etwas Anderes," erwiderte Werner; aber wenn sie das Geheimniß Ihren Kindern nicht enthüllen wollen, so dürfen wir uns auch nicht hinein­Und es wäre mir lieb, wenn Sie nicht mehr darauf zurüdkommen wollten. Ich habe Vieles erlebt, Werner, und in der That ist manches Erlebniß nicht zum Weitererzählen geeignet. Nicht meinetwegen, bewahre, die Rücksicht auf Andere verbietet es mir. Es ist Thorheit, daß wir darüber reben, und damit sei's genug. Haben Sie denn gar nichts