und die Geficht: Wir dulden nicht länger dieses Regiment, wir wollen| er ,, Bogor   uns nicht länger von 7 Verbrechern, Einbrechern und Dieben des Wahl( eben den Ministern) regieren laffen."- Der Präfident rügte für fich die gebrauchten Ausdrüde mit der Bemerkung, dieselben seien doch etwas start.

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In der Follething- Sigung vom 21. d. M. theilte der Präsident mit, daß der Finanzminister die Vorlage des Pro­visoriums und eine Nachtragsbewilligung für das laufende Finanzjahr angezeigt habe.

Bu dem Attentat auf den Ministerpräsidenten Estrup be merkt das bayerische Vaterland":" Der Minister  - Attentäter will die Abficht gehabt haben, das Land zu retten". Wenn man, um das Land zu retten", die Minister gleich erschießen dürfte! In einem wohlgeordneten Staate" werden die Mi nifter höchstens penfionirt, aber meist erst, wenn vom Land Berfan nichts mehr zu retten ist. Das Erschießen ist freimaurerisch Der Gefe liberales Brivilegium, um ein Land zu retten"- für die rheit würde Loge und den Liberalismus. Der Regierung ist übrigens ganz ir die gen nicht gar wohl unter der valsbinde; die Minister berathen Sergefehen Maßregeln" und lassen die Truppen in den Kasernen mit das Mini Scharfen Batronen versehen." tanden pischen be Dauer da bemeitt te der Be

Lokales.

Audienz 10.- als Preis des Maulförbchens- und 50 Pfennig file eine neue Hundemarke, da die alte an dem ver­schwundenen Rorbe befestigt war. Vielleicht tröstet sich die Betroffene damit, daß die Konferenz mit 10,50 Mart auf der Straße immer noch billiger ist, als eine nach der neuen Ge­bührentare berechnete beim Herrn Rechtsanwalt.

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Gegen den Schnupfen hat vor Kurzem der General Jn tendant der töniglichen Schauspiele, Herr von Hülfen, allen Mitgliedern der Hofbühne ein Birkular folgenden Inhalts zu gehen lassen: Den Mitgliedern der föniglichen Theater empfehle ich im Interesse ihrer eigenen Gesundheit, sowie in dem des föniglichen Dienstes nachstehendes Mittel, welches jeden ausbrechenden Schnupfen fortnimmt, ohne irgend einen schädlichen Einfluß zu haben, nämlich:

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Acid. carbonci purissimi 5,0. Spiritus vini rectificatissimi 15,0.

Der neuernannte Polizeipräsident Freiherr von Die Au Richthofen hat eine Bekanntmachung erlassen, in welcher er Freunde zur öffentlichen Kenntniß bringt, daß er die Geschäfte über­tes Wide Rommen babe und in schleunigen Angelegenheiten zu jeder n Verfu Beit, im Uebrigen aber, mit Ausnahme des Dienstags und ouffeau un Freitags, in den Vormittagsstunden von 9 bis 2 Uhr, Molten Formelmarkt Nr. 1, Bimmer 26, zu sprechen sei. fron, ang Zur Warnung veröffentlicht der ärztliche Bezirksverein gemeinsam Bittau Folgendes: In hiesigen und auswärtigen Beitungen geben. erbietet sich unter der Ueberschrift unentgeltlich" ein gewiffer fleinen Kinder. M. C. Fallenberg, Berlin  , Rosenthalerstraße 62, eine An­ellen A Bringeifung zur Rettung von Trunksucht unentgeltlich zu versenden.

feinesw welche di 3 mit b trirung de. Rid ache ernf vertagt tischen

Wer fich an Fallenberg wendet, erhält einen gedruckten Rath­fchlag, ein Mittel von ihm zu gebrauchen, welches dem Trinter fowohl heimlich, als auch mit dessen Wissen beigebracht werden lann, und in beiden Fällen die Trunksucht heilt. Nach den Unterfuchungen des Ortsgesundheitsrathes zu Karlsruhe   beſteht Das Mittel: 1) aus einem Schächtelchen mit Kalmuswurzel pulver und 2) aus einem Papiersäckchen mit Enzianwurzel pulver. Beide Mittel find in den Apotheken nach der Arznei­tare um 2 M. fäuflich, tosten jedoch bei Faltenberg 10 M. um fe Die Mittel nügen gegen die Trunksucht nichts und können auch ihres äußerst schlechten Geschmacks wegen einem Trinker beimlich nicht beigebracht werden.

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Schwindel!

Wir warnen vor diesem

Bittau, am 21. Oktober 1885. Der ärztliche Bezirksverein Zittau. fehr wichtige Frage ist eben der gerichtlichen Entscheidung Eine für Zeitungsspediteure wie für Zeitungsleser

Eine Polizei- Verordnung verbietet den Verkauf Don Beitungen auf der Straße an Sonntagen. Bis vor einem En Difi abre etwa fonnte der Verkauf an Sonntagen unter Be en Drtenbachtung gewisser Rücksicht auf die Kirchenstunden ruhig be Der Garmieben werden, dann erfolgte die vollständige Verbannung der tanische Berläufer von der Straße. Nun hat fich indessen bezüglich des vurden deitungs. Abonnements eine Praris herausgebildet, wie sie nur die Großstadt zeitigen tann. Die tausend und aber tausend im Ston Leuten, die in so früher Morgenstunde zur Arbeit gehen, daß die Beitung fte in ihrer Wohnung nicht mehr antreffen orbe, bezahlen den Spediteuren den Abonnementspreis, einem nehmen aber ihre Beitungen jeden Morgen auf dem Wege zur die Arbeit auf einem der Bläge in den Hauptverkehrsadern in and das Empfang, auf denen die fliegenden Händler fich etablirt haben. n 2. Rauf allen Bläßen Berlins   find solche Distributionsstellen. 72-1881in biefiger Spediteur, der nun, wie die Nat.- 8tg." mittheilt, ham Sonntag seinen Abonnenten die Beitungen auf offener Straße überreichte, ist deshalb der Uebertretung der Polizei Berordnung angeklagt und vom Schöffengericht auch verurtheilt borden. Er gedenkt, zu appellieren und den Gesichtspunkt 1 dem tend zu machen, daß er die Zeitung nicht verkauft habe, was allein die Verordnung untersage. gefogen, nisters Gramlich drei Damen auf dem Trottoir des Grünen Weges nahe beim Andreasplaz; daß es vornehme Damen waren, möchten mir bei dieser Art, Audienz zu ertheilen, bezweifeln, aber elegant waren sie; das sah man außer an ihrer Garderobe auch an dem niedlichen Mopshündchen der einen Dame, der ein hochelegantes neuftlbernes Maulförbchen trug und mit etlagten iemlich gelangweiltem Gesichtsausdrud ein wenig seitwärts von Fälle zu den Dreien niederhodte. Bald hob er das rechte, bald das flagebant linte Dhr ein wenig in die Höhe, aber von der eifrigen Unter der 58ja baltung schien ihm nichts zu gefallen und so begann er, feine efes würd Aufmertjamleit auf die Hausfluren der benachbarten Häuser zu

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1. Sie hielten unter sich wohl einen

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richten. Als die lange Audienz auf der Straße endlich vor über war, lam auf den Ruf der betreffenden Dame der Mop­pel" war heran, aber ohne den schönen Maulforb, um den ihn ein Liebhaber erleichtert hatte.

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Der Schließer erhob sich in diesem Augenblick, es gien fast, als ahne er, daß man über ihn spreche, mit Einem scheuen Blid auf den Wirth ging er hinaus."

Liquoris Ammon. caust. 5,0. ( pond. specif 0,960). Aquae destill. 10,0.

M. D. ad vitr. nigr. cum epitom. vitreo. Am zweckmaßigsten soll es sein, wenn das Mittel nach An­gabe des Striches in zwei Theilen bereitet, in zwei besonderen Fläschchen mit Glasstöpseln aufbewahrt und zum Gebrauch erst in einer Weise vereinigt wird, daß man aus jedem der Fläsch  chen einige Tropfen in ein leeres Wafferglas gießt. Während man dann die Augen fest schließt, athme man mit Vlund und Nase unmittelbar über dem Glase die Ausdünstung der Flüffig teit ein. Dieser Buschrift schließt sich ein Auszug aus der Berliner Klinischen Wochenschrift" an, welcher über jenes Mittel fagt: Im ersten Augenblid ist das stechende Gefühl in der Nase nicht gerade angenehm, beim afuten Schnupfen sogar schmerzhaft; aber Alle gewöhnen fich daran, selbst die Ein alter in Berlin   sehr bekannter und an Erfahrungen sehr reicher Sanitätsrath versichert uns nun, daß obiges Mittel zwar sehr nüßlich und gut, aber feineswegs das beste sei, welches es gegen den Schnupfen gebe. Den besten Erfolg erziele man nämlich gegen den läftigen Schnupfen, wenn man öfters im Laufe des Tages einige wenige Tropfen Leber thran dnrch die Nase vorsichtig in die Höhe ziehe, wodurch als bald große Erleichterung und auch Heilung herbeigeführt werde. Das beste Vorbeugungsmittel gegen den Schnupfen sei die Abhärtung der Nasenschleimhäute durch das vorsichtige Empor­ziehen von anfangs lauem und nach und nach tälterem resp. faltem Waffer durch die Nasenflügel, welches man Morgens und Abends vornehmen solle.

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noch den Versuch, fich zu erheben, fiel dann aber ohnmächtig zurück und wurde in das nahe Polizeilokal getragen und von bort mittels Droschke nach dem städtischen Krankenhause, am Friedrichshain   befördert. Der ganze Verlauf dieses Unfalls läßt die Gefährlichkeit des geöffneten Vorderperrons deutlich erkennen, wo jedes Ausgleiten beim Auf- oder Absteigen für den Passagier verhängnißvoll werden kann, während dies Malheur am Hinterperron die Gefahr des Ueberfahrenwerdens von demselben Wagen unmöglich macht. Täuscht uns unsere Erinnerung nicht, so wurde das Verschließen der Vorderper rons eingeführt, nachdem ein hiesiger Schuhmacher Obermeister von dem offenen Berron herabgefallen und so gefährlich über fahren worden war, daß er in der Folge daran verstarb. Heute scheint man diesen Unfall vergeffen zu haben und öffnet die Vorderperrons wieder. Das Publikum ist frei lich seit zehn Jahren bei der Benuzung der Pferdebahn ge wandter geworden; aber einen Wagen während der Fahrt zu besteigen, oder zu verlassen, ist ein Wagestück, das Niemand am Borderperron versuchen sollte. Der geringere Vortheil, der aus dem geöffneten Vorderperron allenfalls für das Publikum erwächst, steht in gar keinem Verhältniß zu der Größe der Gefahr, der Jeder beim Auf- oder Absteigen von diesem Perron ausgesezt ist.

g. Eine intereffante Erscheinung auf den die Stadt durchschneidenden Wafferläufen ist ein Handelsmann, welcher in einem größeren Handlahn die Schiffer mit allerlei Bedürf niffen versorgt. In dem Kahne befindet sich ein wohlafsortirtes Lager aller nur denkbaren Artikel, wie: Brod, Kartoffeln, Heringe, Wollenwaaren, Posamenten, Schuhe und Stiefel, Besen, Petroleum, Materialwaaren, furzum, es giebt wohl feinen Gegenstand, den dieser Allerweltsmann nicht befitt Dieser fahrende Kaufmann" legt mit seinem Lager an die Spreelähne an und ruft nun mit lauter Stimme und großer Bungenfertigkeit seine Waaren aus. Die sämmtlichen Schiffer fennen ihn, und da er die Leute reell bedient, so macht er ein gutes Geschäft.

Bewegung der Bevölkerung Berlins   nach den Ver öffentlichungen des statistischen Amis der Stadt. Die fortge schriebene Bevölkerungszahl betrug am 3. Oktober inkl. der nachträglichen An- und Abmeldungen 1 284 876, hat sich dem nach gegen die Woche vorber um 40 Seelen vermehrt. In der Woche vom 4. bis 10. Oftober wurden polizeilich gemeldet 6792 zugezogene, 3842 fortgezogene Personen; ftandesamtlich wurden 637 Ehen geschloffen. Geboren wurden 925 Kinder, und zwar lebend: 448 männliche, 443 weibliche, zusammen 891( darunter 110 außereheliche), todt 18 männliche, 16 weib­liche, zusammen 34( darunter 8 außereheliche) Kinder. Die Lebendgeborenen, auf's Jahr berechnet, bilden 36,2 die Todtgeborenen 1,4 pro Mille der Bevölkerung, die außerehelich Geborenen 12,76 pCt. aller in der Woche Ge borenen, davon die bei den Lebendgeborenen 12.35, die bek ben Todtgeborenen 23,53 pCt. In der königl. Charitee und Entbindungsanstalt wurden 43 Rinder geboren. Gestorben ( ohne Todfgeborene) find 509, nämlich 267 männliche, 242 weibliche Personen. Von diesen waren unter 1 Jahr alt 141 ( intl. 31 außereheliche), 1 bis 5 Jabre 102( intl. 4 außerehe liche), 5 bis 15 Jahre 33, 16 bis 20 Jahre 5, 20 bis 30 Jahre 30, 30 bis 40 Jahre 52, 40-60 Jahre 71, 60 bis 80 Jahre 62, über 80 Jahre 13. Die Sterbefälle beim Alter von 0 bis 5 Jahren machen 47,74 pSt. sämmtlicher in dieser Woche Ge florbenen aus. Kindern starben 57 im erften, 24 im zweiten, 11 im dritten, 9 Von den im Alter unter 1 Jahr gestorbenen Awölften Lebensmonate, von denselben waren ernährt 34 mit im vierten, 5 im fünften, 6 im sechsten, 29 im fiebenten bis Muttermilch, 2 mit Ammenmilch, 54 mit Thiermilch, 1 mit Milchfurrogaten, 28 mit gemischter Nahrung, von 22 war es unbekannt. Todesursachen waren besonders: Lungenschwind fucht( 62), Lungenentzündung( 36), Bronchiallatarrh( 14), Kebllopfentzündung( 10), Krämpfe( 30), Gehirnschlag ( 22), Gehirn und Gehirnhaut Entzündung( 13) Krebs( 19), Altersschwäche( 19), Lebensschwäche( 31), Abzeh rung( 16), Masern( 1), Scharlach( 8), Diphtherie( 9), Typhus  ( 5), Diarrhöe( 9), Brechdurchfalk( 19) und durch Selbstmord lichkeit der Woche auf das Jahr berechnet, tommen durchschnitt 3, davon durch Vergiftung 1, durch Erhängen 2. Die Sterb lich auf 1000 Bewohner in Berlin   20,7, in Breslau   23,6, in Frankfurt   a. M. 16,5, in Köln   21,0, in Dresden   19,8, in München   24,3, in Bremen   18,4, in Stuttgart   18,3, in Wien  20,5, in Paris   19,1, in London   16,7, in Liverpool 22,4. In der Woche wurden dem Polizei Präsidium gemeldet als erkrankt an Typhus   20, an Masern 40, an Scharlach 53, an Diph

Ja, treu ist die Soldatenliebe! Eine weibliche Person mit zwei fleinen Kindern wurde vorgestern Abend auf einem Buge der Lehrter Bahn in Spandau   ohne Billet angetroffen und der Polizei übergeben. Das Schidsal der Bedauerns werthen ist mitleiderweckend und geeignet, ein grelles Streif licht auf die Sittenzustände unserer Zeit zu werfen. Das junge Mädchen, welches der dienenden Klaffe angehört, hatte in Minden   i. W. einen Avanzirten der dortigen Garnison  tennen gelernt und mit demselben ein intimes Verhältniß an geknüpft, welchem zwei Kinder entsproffen waren. Sobald der Geliebte seine zwölf Jahre abgebient und eine Zivilstellung erlangt hatte, follte die Verheirathung des Paares stattfinden, so war zwischen beiden verabredet worden, und unerschütterlich war der Glaube des Mädchens an die Treue des Geliebten. In diesem Jahre war der langersehnte Beitpunkt gekommen; der Mann legte die militärische Uniform ab und vertauschte sie mit der ienigen eines Bofibeamten; er wurde Briefträger in einem Stationsort der Berlin   Stettiner Bahn. Aus der Heirath wurde aber nichts. Da faßte das in ihren Hoffnungen ge täuschte Mädchen einen verzweifelten Entschluß. Sie verschaffte fich das Geld zu einer Reise nach dem Wohnort des Unge treuen und langte vorgestern mit ihren Rindern dort an. Es war ihr aber beschieden, den bittern Kelch drs Leidens bis zur Neige zu leeren. Sie wurde abgewiesen und sah sich dem Wellenspiel des Lebens preisgegeben. Mittellos, wie sie war, versuchte ste es, von Berlin   aus die Rückreise ohne Billet zu bewerkstelligen. Der Versuch mißlang. Sie wurde mit den Kleinen vorläufig im Armenhause zu Spandau   untergebracht, wo fie niedergeschmettert der weiteren Entwickelung ihres Ge schickes harrt.

r. Ein Pferdebahn- Unfall, der über die neue Einrich tung des geöffneten Borderperrons an unseren Pferdebahn­Wagen zu denten giebt, ereignete fich am Sonntag in der zehnten Abendstunde auf der Ringbahnstrecke in der Strauß bergerstraße. Ein etwa zwanzigjähriger Mann, der ein Backet unter dem Arme tragend, den Vorderperron eines Ringbahn­wagens während der Fahrt zu besteigen versuchte, fich aber beim Aufsteigen überzeugte, daß der Wagen überfüllt war, wollte wieder absteigen; hierbei hatte er die Schnelligkeit des fahrenden Wagens wohl nicht gehörig in Betracht gezogen, so daß er, sich am Perrongriff festhaltend, mit den Füßen auss glitt und unter den Wagen gerieth; ein dumpfer Rud, den alle Insaffen des Wagens spürten, und der arme Mensch lag mit zerschmetterten Füßen auf der Straße; derselbe machte sogar

Willibald Rabe trat bald darauf in das ihm bezeich nete Haus, er taftete sich durch den dunklen Hausflur auf einen engen, höchst unsauberen Hof, und nachdem er hier ein 3ündholz angezündet hatte, fand er den Eingang in das Hintergebäude, in welchem er eine schmale und steile

therie 197. In den 9 größeren Krankenhäusern wurden in der Berichtswoche 858 Krante anfgenommen, davon litten an Masern 5, an Scharlach 11, an Diphtherie   60, an Typhus  19, an Rose 7. Es starben 110 Personen oder 21,6 pt. aller in der Woche Gestorbenen.

Das Alhambra  - Theater war am Sonntag und Montag zu den Aufführungen von Des Seiltänzers Sohn" schon lange vor Beginn der Vorstellungen gänzlich ausverkauft.

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Bu verdienen? Womit?"

Was ich von Ihnen fordere, ist eine Kleinigkeit." Der Schließer lachte höhnisch.

er.

,, Eine Kleinigkeit!" wiederholte Ich kenne das, man hat schon oft solche Kleinigkeiten von wird nichts, bester Herr."

Sprechen Sie auch mit ihm selbst nicht darüber," Jagte ber Gutsbefizer, während er ein Geldflück auf den if legte, ich weiß ja noch nicht, ob der Mann der Unters Treppe hinaufsteigen mußte, um in die Wohnung des mir gefordert. Einen Vogel entwischen lassen, wie? Darau higung würdig befunden wird, und man darf solchen Leuten Schließers zu gelangen. eine Hoffnungen machen, wenn man nicht mit Sicherheit

1 Staat! ß, daß sie erfüllt werden."

Der Du d finden, 1. Es gibt

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Ich werde schweigen.

Es war nicht nöthig, daß er sich danach erkundigte, das Geschrei eines weinenden Rindes, von der heiseren Stimme eines Mannes übertönt, zeigte ihm den Weg, und er selbst vor dem

aben mich in ihr Haus geführt hat, unter anderen Umstän- Elend, welches seinen Blicken sich zeigte. Na, nun ist es mir dennoch lieb, daß mein Magen­I würde ich es vielleicht nicht betreten haben. Man sollte

ede fammers in solche Schenken gehen, in ihnen lernt man das

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Auch nicht immer, gnädiger Herr?"

Man findet freilich neben dem Elend auch das Lafter apropos, der Mann wird wohl kein Trunkenbold sein?" Wenn er dann und wann ein

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Bewahre!

eibt ihn auch hinaus."

Die franke Frau war auf einem Strohface gebettet, ber auf dem Fußboden lag, vier in Lumpen gehüllte Rinder umringten den Mann, der das fünfte Kind auf dem Arme trug und den Eintretenden mit einem Blid der Ver zweiflung anftierte.

Der Gutsbesizer drückte die Thür hinter sich zu und schüttelte den Ropf.

Ich begreife nicht, wie Ihr in solcher Luft leben die Gefundheit.

Habe ich das schon von Euch gefordert?" fragte Rabe scharf. Mit Euren Grobheiten fönnt Ihr warten, bis Thr wißt, was ich will. Und wenn Ihr so außerordentlich ge­wissenhaft seid, dann allerdings ist mit Euch nichts anzu­fangen. Wie viel zahlt Euch denn der Staat für Eure Gewissenhaftigkeit? Wenn der Inspektor Euch einen Fuß tritt giebt, müßt Ihr ihn schweigend einsteden, und eine Pension zahlt man den Entlassenen nicht."

"

So lange ich meine Pflicht thue, kann ich nicht ent laffen werden," brummte der Schließer, ohne bie bittenden Blicke seiner Frau zu beachten, die er nicht einmal zu bemerken schien.

ein Gläschen trinkt, so kann man ihm das wohl nnen; er hat ein saures Amt und das Elend zu Hause fönnt, fagte er, reine Luft ist das erste Erforderniß für ihn leicht finden. Ich kenne den Inspektor, er nimmt es so

"

Sind Sie Arzt?" fragte der Schließer.

Nein."

"

Dann machen Sie uns auch keine Vorschriften; Jeder lebt so gut er fann und-"

Robert!" sagte bie franke Frau warnend, während ihre ben fremden Herrn voll ängstlicher Er " Ich tenne Ihre Verhältnisse," nahm Rabe das Wort; ich bin nicht gekommen, um Ihnen Vorwürfe zu machen, die vielleicht gerechtfertigt wären, ich will Ihnen helfen."

" Schuldet er Ihnen Geld?" " Viel ist es nicht, man muß mitunter den Leuten gen, fie haben nur zu Anfang des Monats ein paar tofchen, und dann zahlen sie auch, was sie schuldig sind." Der Gutsbesitzer erwiderte darauf nichts, er rückte den noch tiefer in die Augen, einige in der Nähe figende nöthigte, die aufmerksam auf ihn geworden waren, beobachteten wartung anschauten. unverwandt, und daß diese Beobachtung einem so vor­hmen Herrn unangenehm war, konnte Niemand wundern. Wiffen Sie vielleicht, auf welchem Fuße der Mann Borgesetzten steht?" fragte er. Ich möchte te schlechte Auskunft über ihn gegeben würde." gerne wiffen für den Fall, daß uns von dieser Seite Der Inspektor ist sein Freund nicht," erwiderte der irth. Auf ihn fällt dabei kein Vorwurf, denn der In- wurfsvoll. ftor ist bei Allen verhaßt."

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So

o weiß ich, wonach ich mich zu richten habe, gute

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Helfen?" fragte der Schließer zweifelnd. Ja, wenn Sie dafür sogen könnten, daß ich besser befoldet würde. Almofen nimmt Niemand gerne, und betteln mag ich nicht." So laß boch den Herrn reden," sagte die Frau vor­

Ihre Frau ist vernünftiger als Sie," fuhr Rabe fort; ,, ich biete Ihnen fein Almofen an, im Gegentheil, ich will Ihnen Gelegenheit geben, etwas zu verdienen."

Wenn man einen Vorwand suchen will, so kann man

genau nicht, was er will, feßt er durch, und wer ihme ein Dorn im Auge ist, den schafft er sich aus deme Wege."

Der Herr hat Recht," sagte die Frau, Du schimpfft ja auch immer auf den Inspektor."

Der Inspektor ist ein Beiniger," erwiderte der Schließer mürrisch, aber mir kann er nichts anhaben."

"

Er kann, was er will, und feinesfalls wird er jemals daran denken, Eure Lage zu verbessern. Ihr mögt vers hungern, was fümmert es ihn! Er verlangt von Euch nichts weiter, als daß Ihr auf Eurem Posten seid, und es ist ihm außerordentlich einerlei, ob Ihr mit den paar Groschen auskommt, die man Euch zahlt. Denkt an Euer frantes Weib und Eure Kinder! Wenn ich Euch helfe, wird Eure Frau gesund werden und Eure Kinder werden nicht mehr hungern."

Der Schließer fuhr aus seinem brütenden Hinstarren empor und athmete tief auf.

( Fortseßung folgt.)