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der beiwurde Weihnachten 1846 in Montgomery County  , Mt. Bir- ben maßgebenden Kreisen bereits ein Umschwung vollzogen: n Sie dginien, als Sklave geboren. Bald nach Ausbruch des Bürger on vollende frieges brannte er, obgleich beinahe noch im Knabenalter s beruht, stehend, seinem Befizer" durch. Er fand eine Zuflucht bei prischen Red Bundestruppen," benen er fich als Koch nüßlich machte, und chlands. als er etwas stärker geworden war, diente er auf der Miſſiſ e Partei fippi Flotte des Bundes. Nach dem Kriege entschloß fich der werden, ganz in Unwiffenheit aufgewachsene Jüngling, etwas Tüchtiges t, ohne u lernen. Er lam nach Pittsburg  , verdiente durch Handarbeit dinale. feinen Lebensunterhalt, lernte als 3wanzigjähriger in seinen Deffentlich Freiftunden das Lesen und Schreiben, machte solche Fort irst Bismaschritte, daß man ihn ins ,, Avarage Kolleg" im benachbarten Allegheny City aufnahm," besuchte dann die sogenannte Lin­coln Univerfität", ward später ins theologische( presbyterianische) meldet. Seminar zu Auburn im Staate New Yort aufgenommen, pividuum audirte dort alle Zweige der Theologie und bestand im Jahre 1877 die theologische Prüfung. Nach bestandener Prüfung Mers Freycin inisterrath wurde er Baftor einer Negergemeinde zu Franklintown, N.-C. Pistolensch In dieser Stellung wurde er von der jezigen Bundesverwal­er wurde v zum Gesandten bei der Neger- Republik Liberia   an der ch zu tenne großem Taft und ebenso großer Thattraft einen heilsamen Person influß in jener einst von den Vereinigten Staaten   aus ge­nssehen ſchaffenen Republik, nach welcher er in der Mitte dieses Mo­aliener zu fei nats mit seiner Familie abreisen will, ausüben wird. rifmerfführ Baris ein b Eden Minif hmen, daß t ihm ba

eine

Lokales.

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1. Der Wassertopf des Deutschen Reiches, wie der ultramontane Abgeordnete Bachem einmal unsere Reichshaupt­10. Novem ftadt nannte, hat doch für seine nähere und sogar noch für die dnetentam entferntere Nachbarschaft recht hübsche Annehmlichkeiten. Berlin  Bartei, baute den neuen Wiebbof und in den Nachbarorten Friedrichs sprochener berg, Lichtenberg   2c. fiebelten fich zahlreiche Schlächter und blüffigen intereffenten an, wodurch diesen fleinen Kommunen zahlreiche, publilanet bemittelte und hoch veranlagte Steuerzahler zugeführt wurden. Welchen Einfluß die Stadt Berlin   auf die gesammten Terrain­ach dem .Dtober preise zwischen Botsdam und Ertner ausgeübt hat, wie sie aus Dem öden Sandboden, dessen landwirthschaftlicher Werth äußerst gering war, Baustellen von tolofsalem Werthe schuf, ist bekannt. Aber

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auch auf andere Weise erwächst den Nachbarkommunen mancherlei Vortheil aus ihrer Berliner   Nachbarschaft. Mit einem bedeutenden Kostenaufwande wurde im vorigen Sommer Der Landwehr Kanal mit einer steinernen Einfassung versehen.

Sollte diese Arbeit den Berliner   Verkehrsinteressen entsprechen, 10 muste auch das Rirdorfer Kanalufer befestigt werden. Die Hirdorfer erlaubten zwar gütigst, daß diese Befestigungsarbeiten

auch

ließen

an ihrem Ufer vorgenommen würden, wodurch bedeutende

Verkehrsvortheile mit der Zeit für diese Kommune erwachsen mühen, allein das Vergnügen, die Kosten zu bezahlen, über 18 verba Dammes läßt sich nicht länger hinausschieben; die Zustände ind, sow find dort, und namentlich auf der Rirdorfer Seite, unerträglich haben erg geworden. Die Regulirung wird deshalb von Berlin   aus an­Warschau geregt; aber der belannte Schlaufopf, welcher sagte: Es ist angeno meinem Vater ganz recht, daß mir die Hände erfrieren, warum eine bebe lauft er mir teine Handschuhe!" scheint ein Rigdorfer hnende gewesen zu sein, denn dort dentt man offenbar: Es ist den rd. Wi Berlinern ganz recht, daß unsere Seite am Kottbuser Damm so

en

bie

Die füralihlecht ist, warum laffen fie fte nicht machen! Auf wiederholtes eine ba Andrängen haben fich die Nixdorfer endlich bereit erklärt, einen Seint fi einmaligen Beitrag für diese Regulirung des Dammes zu Dor Geri ahlen, jedoch mit der Bedingung, daß alle späteren Unter­baltungslosten von Berlin   getragen werden. Der Nixdorfer Et entlaffen Biefentanal, der in den Landwehrkanal einmündet, starrt von Rafematten Schmus und Unrath, so daß auf Veranlassung unseres Polizei mteit inräßdiums Schritte zur Räumung des Grabens gethan wurden, heilfälle vorzunehmen die Rirdorfer Kommune sich weigert; vielleicht

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Hegt auch hier eine Spekulation auf das große Berliner   Bortes monnaie zum Grunde. Aber man sieht, der Wasserkopf Betlin   hat für seine Nachbaren doch recht angenehme Eigen fchaften.

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Mit der Bebauung der Museumsinsel scheint endlich Es verlautet nämlich, wie der

Magd. 3tg." von hier geschrieben wird, der Kultusminister beabsichtige, in der bevorstehenden Session mit einem größeren Blane an den Landtag heranzutreten. Vorläufig dürfte es sich allerdings nur um Freilegung der Insel von den auf derselben befindlichen Pachofsanlagen handeln, da der neue Backhof bes teits im Frühjahr 1886 in Benußung gezogen werden kann. In den Etat wird daher höchft wahrscheinlich eine Summe eingestellt sein, welche zum Erwerb und zur

Rieberlegung

der betreffenden, bekanntlich von Schinkel er

ent

Don der Bebauung der Museumsinsel mit allen jenen Gebäuden, welche im Ronfurrenz Programm gefordert wurden, ist man in Rücksicht auf das für diese Bwede zu beschränkte Terrain zurüdgekommen. Eine Erweiterung des neuen Museums durch einen Anbau an seiner Nordseite, ein Olympiamuseum, ein pergamenisches Museum mit dem zu refonstruirenden Altarbau, ein Museum für moderne Kunst in Verbindung mit Ausstellungsräumen für größere Runftaus­ftellungen, endlich sogar noch ein Verwaltungsgebäude, alle diese Architekturen auf der Insel so unterzubringen, daß eine schöne und flare Grundrißdispofition erzielt wird und jeder Bau zur Wirkung tommt, ist ein Ding der Unmöglichkeit und selbst die prämiirten Konkurrenzentwürfe haben unter dieser Unmöglichkeit fich beugen müssen. Es liegt daher die Absicht vor, einige der gewünschten Bauten nicht auf der Insel, son­dern an Stelle des jezigen Attienspeichers zu errichten und es dürfte fich hierfür ganz besonders das Museum für moderne Kunst, welches als eine Erweiterung der besonders an Naum­mangel leidenden Nationalgallerie aufzufaffen ist, eignen. mangel leidenden Nationalgallerie aufzufaffen ist, eignen. Eine Beschleunigung der Museumsneubauten ist bei dem rapiden Anwachsen der Sammlungen übrigens schieden nothwendig. Die Erweiterung, welche im Neuen Museum burch Ueberdachung des westlichen Hofes geschaffen wird, genügt ja keineswegs und über­dies wird dieser Umbau im Verein mit den mannichfach zu verändernden Räumen, welche die ethnographischen Samm­lungen inne hatten, erst nach drei Jahren, also Anno 1888, benußbar sein. Bezüglich eines anderen Bunftes möge noch ein Wort gestattet sein. Der Anlauf des Attienspeichers ge schah seiner Beit mit der besonderen Motivirung, daß aus der Nähe der königlichen Museen alles Feuergefährliche möglichst verbannt werden müsse. Um so mehr nimmt es Wunder, daß man diesen Grundsaß nicht gegenüber dem in unmittelbarster Nähe der Nationalgallerie liegenden Maschinengebäude, dessen Bumpwerk die Springbrunnen im Luftgarten treibt, anwendet. Ein abscheulicher Biegelbau mit hochragendem Schornstein­fo verunziert das Gebäude schon seit Jahren die dortige Ge gend, ganz abgesehen davon, daß der dem Schornstein ents fteigende Rauch sich als feine Rußschicht auf den Sandstein ein Leichtes, für diesen Bau eine andere, mehr verborgene der Museen und Säulenumgänge feftfest. Sicherlich wäre es Stelle aufzusuchen, und zwar haben wir ganz besonders für diesen Zweck irgend ein Terrain hinter den Häusern der Schloß­freiheit, also ebenfalls unmittelbar am Wasser liegend, im Auge.

r. Ein hilfsbereiter Omnibus- Kondukteur, der die Verlegenheit einer jungen Dame bemerkte, die in seinem Wagen gefahren war und an einer schmußigen Stelle der Dranien­ftraße aussteigen wollte, erfaßte schnell mit kräftiger Hand die zögernde Dame, that einen langen Schritt und setzte die ange­nehme Laft auf das Trottoir nieder; ebenso schnell war er zu rück auf seinen Wagen und mit einem eleganten Honneur fuhr er davon. Die junge Dame war wegen dieser schnellen Bes förderung zwar ein wenig verlegen, als ihr aber eine ältere Begleiterin beruhigend erzählte, daß auch in Heringsdorf   die Damen ganz in derselben Weise von den Schiffern aus den Booten ans Land befördert werden, mochte die fühne Mädchen­phantafte fich wohl aus dem naffen Trottoir der Oranienstraße die sandige Düne der Dstsee hervorzaubern, denn mit einer ge wiffen Selbstzufriedenheit schritt das Fräulein fürbaß.

i. Zu den Kontrol- Versammlungen der Wehrmänner und Reservisten in diesem Herbst ist zu bemerken, daß nur innerhalb der Stadt Berlin   besondere schriftliche Ordres er gehen, in den Vororten indeß und überhaupt in der Provinz auch für die kurz bevorstehenden Kontrol- Versammlungen dieses Bekanntmachungen in öffentlichen Blättern und Aushängen Herbstes lediglich öffentliche Aufforderungen zu denselben durch erlaffen werden. Die Beitungsnachrichten, die über dieses Thema vor Kurzem veröffentlicht wurden, galten nur von Berlin   selbst und haben in den Vororten, wo bis jest bie friegstüchtige Jugend vergebens auf den Drbre- Bettel gewartet, vielfach Veranlassung zu Mißverständnissen gegeben. Auch für Diejenigen Bewohner unserer Stadt, welche in solchen Straßen domizilirt find, die zwar mit der Residenz gewissermaßen zu sammengebaut, in Wahrheit aber zu anderen Kommunen ge hören, wie Theile der Kurfürstenstraße zu Charlottenburg  , Theile der Bietenstraße zu Schöneberg   2c. 2c., ist diese Notiz von Wichtigkeit. Alles Nähere über die Kontrol- Versamm lungen in den Berliner   Vororten enthält das Teltower Kreisblatt".

bauten Gebäude und zur Plazirung des Terrains erforderlich ift. Die betreffenden Mittheilungen des Ministers werden auch darüber Klarheit verschaffen, welche Ansichten in Bezug beseitigt. Seit einiger Zeit bemerkte S. nun auf der Brust, auf Benugung der seiner Beit prämiirten und angekauften Konturrenzentwürfe bestehen und in welcher Weise das Ter

rain des

mit dessen Abbruch schon seit einigen Tagen begonnen ist, ver wendet werden soll. In einer Beziehung hat sich übrigens in

angelauften Attienspeichers an der Herkulesbrüde,

man hören

muß da selbst prüfen und auf die innere Stimme

H

Und wenn diese Stimme eine bejahende Antwort auf

die Frage giebt?"

wagen."

Nun, ich denke, dann dürfen Sie getrost den Schritt

" Sie würden mir also dazu rathen?"

In diesem Falle gewiß!"

dürfen?"

und glauben Sie auch der Dame dazu rathen zu es war auch in der That eine sonderbare Frage. Herr von Lossow blickte den Fragenden betroffen an, Stabe gleichsam erörternd fort, " Sie

bietet-"

tennen mich seit einer Reihe von Jahren," fuhr Sie werden

i. Unter eigenthümlichen Umständen ist der Bau­Akademiler Arthur S. an der Bartflechte ertrantt. Derselbe hatte sich dieses lästige Uebel ebenfalls vor einigen Monaten zugezogen und dann auch wieder durch eine energische Kur wo er wie alle Esau's sehr start bebaart war, einen Ausschlag, der fich immer weiter ausdehnte. Welcher Natur derselbe sein fönnte, davon hatte Arthur S. Teine Ahnung, doch argwöhnte er das Schlimmste und suchte sich unter den Beitungsannoncen einen hier nicht approbirten Arzt resp. sogenannten Heilgehilfen

Bieles   sicher sein dürfen," entgegnete er. Ist meine Tochter von diesem Schritt unterrichtet?"

"

Nein."

" Sagen Sie mir offen die Wahrheit!"

" Ich wagte nur ihn anzubeuten."

" Und sie billigte ihn?"

" Ich wage das nicht zu behaupten, Herr Baron  ." " Ich forbere Sie nochmals auf, mir die Wahrheit zu sagen," versette der Freiherr, sich hoch aufrichtend, meine Tochter ift alt genug, um in dieser Angelegenheit eine Ent scheidung treffen zu können, und den Bruch mit meinem Rinde möchte ich vermeiden. Haben Sie mit meiner Tochter darüber gesprochen?"

tonnen, ob mein Charakter eine Bürgschaft für die Zukunft eine bestimmte Frage noch eine Antwort auf dieselbe zuließ," That ich es, so geschah es in einer Weise, die weder erwiderte Rabe rubig; es war mein Vorfah, den geraben Nun, nach dieser Seite hin glaube ich Ihre Frage Weg zu gehen und zuerst Ihre Einwilligung mir zu holen."

bejabend beantworten zu können," erwiderte der Freiherr, Les tommt dabei natürlich viel darauf an, ob die Charaktere übereinstimmen und vorzugsweise, ob Existenzmittel in aus reichendem Maße vorhanden sind."

und

Wohlan, Herr Baron, Offenheit führt am raschesten

W

W

Und diese Einwilligung glaubten Sie zu erhalten?" Ich hoffte es." Worauf flüßten Sie diese Hoffnung? Sie haben weder einen Namen noch Vermögen, Sie haben nichts, was Sie in die Wagschale werfen könnten-"

"

Meine Ehre, Herr Baron, mein fester Vorsag, Fräulein Ella glücklich zu machen-"

heraus, den er in der größten Erregung eines geängfteten un­erfahrenen jungen Mannes konsultirte. Der weise Mann ers flärte den Fall nun auch für ,, lues  " und leitete die ent sprechende Kur ein. Troßdem dehnte fich der Ausschlag immer weiter aus von der Brust bis über den ganzen Unterleib. S. begab fich nun zu einem unserer tüchtigen Chirurgen, und Dieser erklärte den Fall für Bartflechte", die wegen der außergewöhnlich starken Behaarung des S., die gewissermaßen mit dem Halsbart desselben im Zusammenhang stand, von dem Geficht aus sich unbemerkt auf die Brustpartie übertragen hatte. S. mußte nun seinen ganzen Körper raftren lassen und die eingeleitete kur ist bisher von gutem Erfolge begleitet gewesen.

"

g. Aus den Geheimnissen der famosen Berliner   Zu­hälterzunft. Durch Bufall war ich, so schreibt uns ein Be richterstatter, Ohrenzeuge der Erzählung eines etwa 26 bis 28jährigen jungen Mannes mit verlebten Gefichtszügen, welcher in einer Stehbierhalle der Friedrichstadt   mit anderen gleich­altrigen Männern an einem Tische in einer vertraulichen Un­terhaltung sak. Nach dieser Erzählung gab der Gedachte seinen beiden Tischgenossen einen Aufschluß über seine jahre lange Thätigkeit als Zubälter und nannte dabei eine ganze Reihe von Koryphäen dieser edlen Zunft bei ihren Spiznamen. Ich habe," so berichtete er ungefähr, iegt drei Geschäfte", welche fich sehr gut rentiren. Dafür bin ich aber auch riesig teß" und umfichtig. Meine ,, Waare" ist sehr gesucht und ich habe die feinfte Kundschaft." Als hier einer der Tischgenossen einwarf: Ja, wie machst Du denn das?" antwortete der Befragte verschmitt lächelnd: Ja, das ist mein Geheimniß!" Alsdann erzählte er weiter: Sm vorigen Jahre besaß ich noch ein viertes Geschäft, doch mußte ich dasselbe aufgeben, da es mir nicht möglich war, alle vier" zu übersehen. Ein Freund von mir, der blaffe Wilhelm", hatte auch drei gang­bare ,, Geschäfte" und ist jetzt ein Mann von ca. 5000 Thalern ich sage Euch, das war aber auch ein P.-L."( Patent- Louis). Früber machte ich ähnliche Geschäfte, stand aber auf Provis fionen", wurde hierbei jedoch immer ,, bemogelt" und habe dann mehrere Male meinem Chef( er meinte damit sein Verhältniß) folche Ohrfeigen gegeben, daß er die ,, Maulsperre" friegte. Wenn Ihr auch solche Geschäfte aufmachen wollt, dann müßt Thr erst ein paar Jahre in die Lehre" gehen, denn sonst macht Ihr pleite. Jeder, der nicht tüchtig auf den Kiehn" ift, wird als F. K."( Fauler Kopf) angesehen und unbeachtet gelaffen. Ich sage Euch, das Geschäft ist zwar aber es einträglich, hat auch seine Schwierigkeiten. Die von da oben" schnüffeln jegt verdammt herum und viele von uns befinden sich bereits im Kahn"( Gefängniß), und wenn man jest nicht ,, belle" ist, dann wird man bald alle" gemacht. Im ganzen habe ich jetzt bereits 15 Geschäfte" auf gemacht und da tönnt Ihr Euch wohl denken, daß man dabei was lernt." Es bedarf feines großen Verständnisses dazu, um fich aus diesen Aufzeichnungen ein Bild von der großen Vers worfenheit dieser Menschentlaffe zu machen. Zu verwundern ist nur, daß zu derselben auch junge Leute zählen, welche befferen Familien angehören und einst nüzliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft gewesen find. Der leichte Verdienst und das ungebundene Leben, welches diese Menschen führen, gab jedesmal die Veranlassung zu der Verirrung, welcher ste anheim gefallen. Es war daher die höchste Zeit, wenn das Königl. Polizei- Präsidium und die Staatsanwaltschaft jetzt energisch gegen das Louisthum Front macht.

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g. Als Parodie zu dem bekannten Bilde Das Märchen" des Profeffor Graef ist eine Photographie zu bea zeichnen, welche jetzt in dem Schaufenster eines Galanteries waarengeschäfts der Leipzigerstraße, neben dem Profeffor Graef­schen Bilde, ebenfalls als Märchen", ausgestellt ist. Daffelbe zeigt in derselben Stellung des Graef  'schen Bildes eine Frauens gestalt von schrecklich dünnen Formen, welche fich eben einer Fischhaut entledigt hat, an deren unterem Ende man deutlich die Polsterung fieht, welche die schönen Formen der unteren Extremitäten abgegeben haben. Außerdem steht man auf dem die heutige Toilettenkunst unserer Damenwelt satyrisch behandelnden Bilde ein abgelegtes culde Paris  , sowie das jenige, was die Kunst ersetzt, wenn die Natur dem Weibe keine schöne Büfte verliehen hat. Auffallend viele Damen drängen fich um dieses Bild.

Suppenarreft" ist jedenfalls eine Strafart, welche weder in unserem Strafgesesbuch eine Stelle gefunden, noch in uns fern Gefängnissen in Praris gewesen ist. Aber ein findiger Beamter in einer großen Gefängnißanstalt hat doch das Kunst stück fertig gebracht, daß diese neue Strafart auf zwölf Stun ben zur Anwendung gelangt ist. Einer der auf längere Zeit Inhaftirten hatte nämlich, wie dies sehr häufig vorkommt, einen Tag Busaẞstrafe für ein Vergehen gegen die Hausord­nung erhalten. Nachdem nun seine eigentliche Strafzeit vers büßt war und der Gefangene wie allabendlich seine Suppe in Empfang nehmen wollte, wurde ihm, wie die Volts. 8tg." erzählt, der Bescheid, daß er solche nicht erhalte, weil er Sup penarrest habe. Widerspruch ist in solchen Fällen bekanntlich schlecht angebracht, und der Gefangene zog es deshalb vor, ohne Suppe schlafen zu gehen. Als aber am andern Morgen

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Wenn Fräulein Ella dieses Opfer aus freiem Ans triebe bringt, dann wird sie es auch nie bereuen, dafür bürgt mir ihre Charakterstärke," sagte Rabe. Ueberlassen Sie ihr die Entscheidung, Herr Baron, damit will ich mich be­gnügen."

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Und wenn diese Entscheidung gegen ihren Wunsch ausfällt?" " Ich bin mit freudigem Muthe in diesen Kampf eins getreten, ich werde ausharren, bis ich den Sieg gewonnen habe." ,, Glauben Sie so fest an den Sieg?"

Wenn ich es nicht thäte, wäre ich ein thörichter Knabe, tein Mann, erwiderte Rabe mit gemessenem Ernst.

In einem solchen Rampfe fann auch ein Mann unter­gehen!" erwiderte Herr von Loffow, ihn fest und trozig anblickend. Ueberdies wäre es ein unnüßer Kampf, wenn Ella eine Entscheidung getroffen hat, die Ihren Wünschen nicht entspricht. Wir wollen uns in nähere Erörterungen jezt noch nicht einlassen, Herr Rabe, ich werde mit meiner Tochter darüber reben und Ihnen dann die Antwort geben." Und bis wann darf ich auf diese Antwort hoffen?" ,, Sie sollen sie binnen drei Tagen erhalten." Rabe verbeugte sich, die Siegesgewißheit, die ihn bea

Bum Biele," fagte Nabe, fich zu einem Entschluß aufraffend, welche Antwort fie mir auch geben mögen, zürnen Sie mir wegen meiner Offenheit nicht. Es mag Ihnen allzu fühn erniedrigen, wenn sie ihren Namen gegen den einer Frau feelte, spiegelte sich in seinem Antlig. verwegen erscheinen, aber ich kann nicht anders, ich muß

,, Sehr schön, aber Ella von Lossow würde sich zu sehr

Rabe vertauschen wollte. Sie scheinen das nicht bedacht zu

um die Hand bes Freifräuleins von Lossom werben, felbft haben. Und wenn Sie auf Ihre Frau Schwester fich be wenn ich wüßte, daß dieser Werbung eine für mich schmachs rufen wollen, so dürfen Sie nicht vergessen, daß hier der volle Niederlage unausbleiblich folgen würde." umgekehrte Fall eintrat, hier wurde ein Fräulein Rabe zur Generalin von Studmann erhoben, Sie für meine Herr Baron, der Name-

Herr von Lofsom blickte den kühnen Werber mit hoch

hinaufgezogenen Brauen stumm und starr an, wie er ein Tochter eine Erniedrigung verlangen." plöglich vor ihm aufgestiegenes Gespenst angestarrt haben würde, und im ersten Augenblick schien ihn ein jäh auf­

feine Faffung rasch wieder und nur ein aus Spott und

welche Antwort seiner wartete.

Hindert freilich nicht, daß eine Ehe glücklich werden Ella könnte eines Tages doch darüber nachdenken, welches

Der Worte, die Ella zu ihm gesprochen, sich erinnernd, war er überzeugt, daß fie auf seiner Seite stehen würde, mehr zwischen die Beiden treten, hatte er doch selbst gesagt, und in diesem Falle fonnte und durfte ihr Vater jetzt nicht daß er seiner Tochter die Entscheidung überlassen wolle.

Lobernder 3orn übermannen zu wollen, aber er gewann fann," fuhr der Freiherr mit gehobener Stimme fort; aber sich nicht in Ella geirrt hatte und daß auch sie jetzt den Berachtung zusammengesetztes Lächeln ließ Rabe errathen, Opfer fie ihrem Batten gebracht hat und dann würde bie

Sie sind ein zu kluger Schüße, als daß

Reue nicht ausbleiben. Es ist nicht der Name allein, auf

thorihr wären, eine Rugel zu verschießen, ehe Sie des Verkehr, auf die"

verzichtet auch auf ihren bisherigen

So durfte er sich rühmen, bereits einen halben Sieg errungen zu haben, freilich vorausgesetzt, daß er Muth besaß, mit den Vorurtheilen ihres Standes zu brechen. ( Fortsetzung folgt.)