g. Eine aufregende Szene spielte fich vorgestern Mittag aum Entsegen der Passanten an der Ecke der Ritter- und Prinzenstraße ab. Zwei aus der Schule kommende kleine Mädchen im Alter von 8 bis 10 Jahren standen gerade im Be griff, ten Straßendamm an der gedachten Stelle zu überschrei ten, als nach der alten Gewohnheit in vollem Galopp ein Brauerwagen um die Ecke biegend direkt auf die Kinder fuhr. Während tas eine noch rechtzeitig zurücksprang, wurde das andere Kind von den Pferden umgeriffen und gerieth unter Pferd und Wagen. Ein schrecklicher Aufschrei der zufälligen Augenzeugen erfolgte. Der Kutscher hatte sofort die Pferde parirt und dieselben waren derartig stehen geblieben, daß das arme Kind zwischen den Rädern lag. Hier wurde es fofort vorgezogen und man sah zur nicht geringen Ueberraschung, daß wieder einmal der Schußengel der Kinder ein schweres Unglüd verhütet hat, denn man gewahrte nur einige anscheinend schwere Quetschungen und mehrere bedeutende Hautabschürfun gen. Der Kutscher, welcher das Unglück herbeigeführt, hob das laut weinende Rind in eine Droschte und, seinen Wagen einem anderen Manne überlassend, fuhr er noch mit zwei Beugen zu den in der Reichenbergerstraße wohnenden Eltern des Kindes, um denselben in eigener Person von dem Geschehenen Mit theilung zu machen.
Antlig zu schlagen. Db aber die bittere Selbstanklage etwas nügen wird? Wir glauben es nicht. Die unter der Herrschaft der freien", aber wahnwißigen Konkurrenz lebenden Unternehmer müssen im Intereffe der Arbeiter und auch der Industrie selbst durch die Gesetzgebung zur Ordnung gezwungen werden.
fich der Epaß wiederholte, meldete der Gefangene die Sache| dem Ober Aufseher und dieser dem Direktor, der nicht wenig erftaunt über die Bereicherung unseres Straffoder war. Bei näherer Untersuchung stellte fich dann heraus, daß es fich für den Gefangenen um einen Tag" Super Arrest" handelte, wel cher dem armen Kerl von Gefangenen die Abendsuppe gekostet hatte. Neben dem Wischer" von Amtswegen hat der findige Die Gegner des Normalarbeitstages, die nicht mehr Beamte nun auch noch den nicht endenden Spott seiner zahlrecht wissen, welche Einwände he noch anführen sollen, erklären reichen Kollegen für seine Schlauheit eingeheimft. jezt die Einführung desselben für eine Ungerechtigtett, da nur die Arbeiter der Großindustrie und nicht die Hand werksgesellen und Hausindustriellen von dem Segen des Normalarbeitstags betroffen würden. Aber auch dieser Einwand ift nicht stichhaltig. Bunächst ist es feineswegs eine Ungerechtigkeit, wenn, falls die Möglichkeit fehlt, Allen gerecht zu werden, wenigstens Denjenigen Gerechtigkeit wird, bei denen die Möglichkeit vorliegt. Und daß der Normalarbeitstag, auch wenn nicht allgemein eingeführt, doch von außerordentlich fegensreichen Wirkungen, nicht nur für die unmittelbar Bes rührten, sondern auch für die gesammte übrige Arbeiterschaft und für den ganzen Staat und die ganze Gesellschaft ist, das hat uns das Beispiel Englands auf's Schlagendste gezeigt, deffen durch die unbeschränkte Arbeitszeit dem phyfischen und moralischen Untergang nahe gebrachte Arbeiterbevölkerung, nach dem Beugniß der kompetentesten Autoritäten, der Behnstundenbill förmlich ihre Neugeburt verdantt. Aber auch abgesehen hiervon: ist denn die Ausdehnung des Normalarbeitstags auf bas Kleingewerbe und die Hausindustrie wirklich eine Unmöglichkeit? Kein Zweifel, die Schwierigkeiten find sehr groß. Und würde das Gefeß erlassen, so wäre der Staat Stande, allein ohne Zweifel nicht im die Handhabung des Gesetzes zu erzwingen. Woher sollten die Beamten alle fommen? Und wie ist es denkbar, jede einzelne Familienwohnung, in der gearbeitet wird, zu revidiren und kontroliren? Diese Schwierigkeit haben die Ver fasser des bekannten Arbeiterschußgefeßentwurfs jedenfalls auch gekannt, und dennoch haben fie die Ausdehnung des Normalarbeitstags auf die Klein- und Hausindustrie gefordert. Und mit Fug und Recht. Die Kontrole der Arbeitergesetzgebung läßt sich überhaupt nicht ausschließlich durch den Staat und deffen Beamte in genügender Weise bewerkstelligen. Die zum deffen Beamte in genügender Weise bewerkstelligen. Die zum Bewußtsein ihrer Lage erwachten Arbeiter haben dabei mitzuwirken. In England besorgten es die Trades Unions. In wirken. In England besorgten es die Trades Unions. In Deutschland haben die Gewerkschaften und Fachvereine, deren Organisation und Wirkungskreis noch sehr erweitert werden muß, für die nöthige Kontrole zu sorgen. Ohne Kontrole Der Arbeiter feine Arbeitergesetgebung- d. h. leine wirkliche, teine wirksame. Das Arbeiterschußgefeß der sozialdemokratischen Reichstags Abgeordneten trägt diesem Gedanken Rechnung, und macht die Kontrole der Fabritgefeß. gebung zur Sache der Arbeitskammern, die zu gleichen Theilen aus Vertretern der Arbeiter und Arbeitgeber best- hen sollen. Werden die Arbeiter selbst auf diese Weise zu Wächtern des in ihrem Interesse erlassenen Gesetzes, so wachen über deffen ftrenge Beobachtung und Handhabung, außer den Tausenden Beamten des Staates und der Gemeinden, Hunderttausende Beamten des Staates und der Gemeinden, Hunderttausende von Arbeitern. Die Erwägungen des Eigennutes innerhalb der Opfer der Hausindustrie, welche die meisten Hindernisse bietet, werden niedergekämpft, das Gesez erhält den Sieg, und mit dem Gesez die Humanität.
Ein mysteriöser Diebstahl in der maison de santé in Schöneberg hat in dem Institut eine ganz ungewöhnliche Aufregung verursacht. In den Parterre Räumen nach der Straße hinaus bewohnt ein nerventranter Kaufmann N., welcher sich im Befiz bedeutender Geldmittel befindet, mit denen er dem Wärterpersonal gegenüber sehr freigebig umzugehen pflegte, ein eigenes Bimmer. Eines Abends beim Ausfleiden legte R. sein Portemonnaie mit vierhundert Mark Inhalt auf den Tisch, und am nächsten Morgen war baffelbe verschwunden. R. machte der Direktion der Anstalt Anzeige von dem Verluft und bezichtigte eine bestimmte Person, die er vom Bette aus im Bimmer gesehen haben will. Festgestellt wurde aber, daß mehrere Personen Zutritt zu dem Bimmer gehabt haben, und daß der von dem Kranken Bezichtigte der Dieb nicht gewesen sein taun. Alle unausgesetzt, sowohl von Der Verwaltung der Anstalt als auch von der Polizeibehörde, betriebenen Recherchen nach dem Verbleib des Geldes find bisher ohne Erfolg gewesen. Daß die Resultatlosigkeit der felben die Aufregung in der Anstalt nur noch erhöht, ist bes greiflich.
R. Auf eigenthümliche Weise verunglückte am Mitts woch die in der Schneiderwerkstatt des Herrn G. Krieger, Swinemünderstr. 132 beschäftigte Arbeiterin Fräulein Mehnert. Das Mädchen war auf einen Tisch gestiegen, um fich irgend einen Gegenstand vom Spinde herunterzuholen und hatte hierzu ihre Schuhe ausgezogen. Beim Herunterspringen vom Tisch fab fich die M. nicht vor und sprang mit ihrem linken Fuß auf die Spige eines neben dem Tische am Boden stehenden Kännchens mit Maschinenöl und spießte fich auf diese Weise den Fuß derartig auf, daß es bedeutender Kraft bedurfte, um die eingedrungene Spige wieder herauszuziehen, wobei die M. vor Schmerzen ohnmächtig wurde. Der Arzt hofft jedoch, daß die Wunde ohne dauernden Nachtheil heilen werde.
Ein Schriftfeherstreit ist in London in der BuchDruckerei von Waterlow Brothers und Layton ausgebrochen, weil die Firma den zwischen Prinzipalen und Gehilfen vers einbarten Seger Tarif nicht länger anerkennen, sondern dens selben durch einen von ihr selbst aufgestellten Tarif ersezen wollte, der den Segern gewiffe Vortheile entzieht, die ihnen nach dem alten Tarif gewährleistet waren. Da alle Versuche,
Den Lohn der Brauereigehilfen hat eine Berliner Firma um 10 Mart monatlich gesteigert und zwar, wie fie felbft fagt, aus folgenden Gründen. Zunächst weil in den legten Jahren in verschiedenen anderen Gewerben eine Lohnsteigerung eingetreten und dann, weil durch gefeßliche Maßregeln der Lebensunterhalt der arbeitenden Klassen vertheuert worden sei. Darüber find nun einige liberale Blätter des Lobes voll, be sonders wohl deshalb, weil ein freifinniger Abgeordneter Dis rettor des Aktienunternehmens ist. Auch wir halten dies Verfahren für verständig; es ist besser, als daß man es auf einen Streit ankommen läßt, und auch für die Aktiengesellschaft viel
in seinem Schlußworte auf die Nothwendigkeit einer Verf fung der Vertreter der Arbeiter in der Stadtvero Dneten B fammlung hingewiesen hatte, wurde die Versammlung unt Hochrufen auf die Herren Singer und Frante um 11% gefloffen.
Hamburg , 29. Oktober. Der biefige Fachverein b Tischler faßte bekanntlich am 20. d. M. den Beschluß, sich v dem Zentralverband deutscher Tischler( Schreiner-) Verein Ioszutrennen. Eine weitere Generalversammlung des Verein fand am 27. d. M. in Tübge's Salon statt. Herr Sorgenf beantragte, für diejenigen Vereinsmitglieder, welche dem bande auch ferner noch angehören wollen, eine Zahlstelle zu richten. Der Vorstand des Verbandes hätte erklärt, daß übera da, wo die Behörde es gestatte, daß sich die Vereine direkt a den Verband anschließen, feine Bahlstellen, wie fte der Antrag fteller verlange, errichtet werden sollen. Wenn der Antrag so fteller überhaupt Intereffe für den Verband besäße, fo hätte unmöglich die Lostrennung des Vereins vom Verbande antragen fönnen. Jest würden die Verbandsmitglieder au ohne Buthun des Herrn Sorgenfrei wissen, was sie zu thun haben. D fte ihre Beiträge abzuliefern haben. Herren Blume und Jalobs sprachen fich in ähnlide Sinne aus. Die Versammlung beschloß hierauf, he den Antrag Sorgenfrei zur Tages- Ordnung überzugebe hierauf tommt der von Herrn Leinemann vorgelegte ne Statuten Entwurf zur Diskussion. Herr Koenen findet in be neuen Entwurfe nur eine Verschlechterung des alten Statu Derselbe entbehre jeder demokratischen Grundlage, weil darna viele Vereinsbeamte nicht von der Generalversammlung wählt, sondern in den Distrikten von den Delegirten ertan werden sollen.
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Er fet für Beibehaltung des alten Statu Herr Heine beantragt, über den Entwurf en bloc abzustimm Die Versammlung beschließt demgemäß und lehnt hierauf de ganzen neuen Statuten- Entwurf ab. Ein Antrag auf organisation des jezigen Statuts lonnte nicht diskutirt werde da dieser Antrag der Behörde nicht als auf der Tagesordn der Versammlung stehend angezeigt wurde, was nach den ſtimmungen des Hamburgischen Vereinsgefeßes nothwendig Bei der dann folgenden Neuwahl des Borstandes wurden Herren Dorfe und Jakobs zu Vorfizenden und Herr Gri zum Kafftrer gewählt. Die Fortsetzung der Wahl und Diskussion über Reorganisation des Statuts erfolgt in nächsten Vereinsversammlung.
Fachberein der Tischler. Montag, den 2. Novem Abends 82, in Jordan's Salon. Neue Grünftraße 28, au ordentliche Generalversammlung. T.- D.: 1. Die Verhandlun über Einführung der Sonntagsruhe. 2. Resolution, das lingswesen betreffend. 3. Bericht der Kommission über Arbeitslosen- Unterstüßung. 4. Statutenänderungsanträge treffend Erhöhung der Beiträge und Bahlung einer ftügung an Arbeitslose. 5. Bericht über die von Mitgli geführten Prozesse in gewerblichen Streitfachen. 6. Antrag treffend Wahl einer Fachkommission zur Regelung der stellenverhältnisse. 7. Verschiedenes. Quittungsbuch legi Neue Mitglieder werden aufgenommen. Billets zum fränzchen am 14. November sind in der Versammlung haben. Der Zentral- Arbeitsnachweis des Vereins befinde vom 1. November ab auf der Tischlerherberge, Blumenft Adreenausgabe unentgeltlich an Wochentagen von 8 9 Uhr Abends. An Sonntagen von 9 bis 11 Uhr mittags.
Verein ehemaliger Schüler der 60. Gemeind
Schule.
Rafino, Prinzenstraße 94, 2. Stiftungsfest. Billets a 50
bei allen Mitgliedern.
Verein der Sattler und Fachgenossen. Sonnaben Sache zum gütlichen Ausgleich zu bringen, scheiterten, so den 31. Oktober, Abends 8 Uhr, in Gratweils Bierballe Kommandantenstraße 77/79, Versammlung. Tagesordnung Schriftseter Gesellschaft, die über 6000 Mitglieder zählt und 1. Vortrag des Herrn Dr. Lütgenau über Wahre und falfa ein Vermögen von ca. 15 000 Lstrl. beftzt, einstimmig be= Bildung" 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. 4. Fragelaften. schloffen, alle Vereinsmitglieder aus dem genannten Geschäft Gäfte find willkommen. Aufnahme neuer Mitglieder. zurückzuziehen und womöglich auch die dort arbeitenden Die Ziegel- und Schieferdeckergesellen halten Maschinenmeister und Drucker zu veranlaffen, die Arbeit einzu öffentliche Generalversammlung ab mit folgender Tage
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beschäftigten haben sämmtlich die Arbeit eingestellt, so daß die Firma fich fegt mit Nichtvereinsmitgliedern behelfen muß.
billiger. Aber besonders zu loben ist die Tirettion dieses Vereine und Versammlungen.
Schrittes halber nicht. Der Direktor hat jedenfalls so viel Volkswirthschaft gelernt, um zu wissen, daß der Lohn fich nach Angebot und Nachfrage richtet. Steigt der Lohn nun in an deren Gewerben, so wenden fich die intelligenten Arbeitsfräfte nech und nach diesen zu; will die Aktiengesellschaft unter solchen Verhältnissen dauernd inteligente Kräfte fich erhalten, so muß fie höheren Lohn zahlen. Aber auch das Steigen der Lebensmittel hat immer, we nigftens nach und nach, ein Steigen des Lohnes zur Folge, wenn auch meistens nicht in genügendem Verhältnisse. Die Firma hat also nur das freiwillig gethan, was fie nach und nach doch thun mußte. Ein Anderes aber ist die Frage, weshalb die Aktiengesellschaft diese Lohnerhöhung nicht schon längit hat eintreten laffen? Sie zahlt gute Dividenden, gute Behälter und hohe Tantiemen; ste tonnte also schon viel früher Die 10 Mart zulegen. Daß fie es mit Leichtigkeit konnte, beweift ja die Freiwilligkeit. Wenn wir also behaupten, daß der Arbeiter im Lobne ob derselbe im Taglohn oder Allorblohn besteht, ist völlig gleich nur einen fleinen Theil des Er trags feiner Arbeit erhält, so wird dies durch diese frei willige Lohnerhöhung erst recht bestätigt, es wird dadurch zu gegeben, daß in den Dividenden und Lantiemen jahrelang den Arbeitern ein Theil ihres redlich verdienten Lohnes zurückge halten ist. So gestaltet sich bei näherem Betrachten der Sache das ungemeine Lob, welches der Aktiengesellschaft liberalerseits gespendet wird, zu einer sozialen Anklage.
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Nette Harmonie zwischen Arbeit und Kapital. Aus Elberfeld wird von einem Streit berichtet, der in der Weffelschen Porzellanfabrit in dem benachbarten Poppelsdorf ausge brochen ist; 50 Borzellanbrenner haben die Arbeit eingestellt. Als Grund wird angegeben, daß den Brennern an jedem Lohntage bedeutende Strafabzüge gemacht worden seien für Schäden, welche von den Arbeitern weder verursacht noch ver hütet werden tönnten. Die Abzüge sollen so hoch gewesen fein, daß die Arbeiter zur Zahlung der Strafbeträge Raten. Jablungen erbitten mußten, um an den Lohntagen überhaupt Geld mit nach Hause zu bringen, um in der Zwischenzeit leben zu fönnen. Als jegt die Firma noch verlangte, daß die Tage Löhne der bei den Defen beschäftigten Mädchen, welche bisher von der Firma direkt bezahlt wurden, an dem Affordlohne der Brenner in Abzug kommen sollen, stellten die letteren die Arbeit ein. Die Streikenden find fast sämmtlich verheirathet. Ueber den Stand der Wollenweberei in Thüringen erhält aus Gera der Voigtl. Ang." eine fabrikantliche Einsendung, die sich bemüht, die schlechte Lage dieses Arbeitszweiges in vertuschen. Die Stodung sei nur eine partielle; 300 entlaffene Arbeiter bedeuteten nicht viel- und ähnliche Redensarten sollen das dort herrschende Elend verdecken. Aber das gesteht das Schreiben ein, daß verschiedene große Firmen nur von 7 Uhr Morgens bis 5 Uhr Abends bei üblicher Lohnreduktion arbeiten ließen. Alles das habe man aber vorausfeben tönnen, da in den vergangenen Jahren bis 9, 10 Uhr Abends ja felbft bis Mitternacht gearbeitet worden sei. Ja wohl, das fonnte ,, man" voraussehen! Weshalb aber hielt ,, man" nicht mit der unfinnigen Produktion damals zurüd, weshalb brachte ,, man" fich selbst, den Arbeitern und dem Geschäftszweige dadurch dauernden Schaden? Der fabrilantliche Schreiber versteht es, fich und seine Standesgenoffen derb ins
In einer zahlreich besuchten Kommunalwähler- Versammlung im 25. Kommunal- Wahlbezirt, welche am Montag, den 26. d. M., im Lotale„ Bum Freischüß" tagte, hielt der Stadtverordnete Herr Singer einen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über die Bedeutung der bevorstehenden Kommunalwahlen für den Arbeiterstand. Er tritifirte das Verhalten der Majorität der Stadtverordneten Versammlung gegenüber den von den Arbeiter- Stadtverordneten gestellten Anträgen.
des aus:
Redner unterzog ferner die einzelnen Punkte des von der Arbeiterpartei aufgestellten Programms einer eingehen. den Besprechung und forderte die Anwesenden zu recht rübriger Agitation für die Wahl des im 26. Wahlbezirk aufgestellten Kandidaten auf. Hierauf nahm der Kandidat, Schloffer Emil Franke, das Wort zu einer Ansprache und führte etwa folgenEr stehe vollständig auf dem Boden des Arbeiterprogramms und werde, falls er im 25. Wahl bezirk gewählt werden sollte, für Die Erfüllung des von Herrn Stadtverordneten Singer so ausführlich erläuterten Programms eintreten. Er bedauere, daß im 25. Wahlbezirk so viele Arbeiter und Handwerker von der Wahl Wahlbezirk so viele Arbeiter und Handwerker von der Wahl ausgeschloffen seien, weil sie nur in die erste Steuerstufe eingeschäßt und andererseits als in Schlafstelle wohnend ange meldet seien. Er kritisirte alsdann das Verhalten der Kom munalbehörden gegenüber der so bringend nothwendigen Reform der Miethssteuer, forderte die Uebernahme der PferdeEisenbahn, der englischen Gasanstalt und ähnlicher Institute in städtische Verwaltung. Dadurch könne eine bedeutende Steuererleichterung für die ärmeten Klaffen der Berliner Be pölkerung geschaffen werden. Die Vertreter der Arbeiter wären im Rathhause stets für diese Grundsäge energisch eingetreten. Konnten sie ihrer geringen Anzahl wegen in dieser Hinsicht auch noch keine großen Erfolge erzielen, so sei doch der Um stand, daß derartige Fragen jest überhaupt in der Stadt werden, verordneten Versammlung diskutirt an fich als schon ein Erfolg bezeichnen. สิน Auf Die von der Arbeiterpartei schon so oft angeregte Errichtung von Sanitätswachen und Boltsbadeanstalten durch die Stadt
g
Vermischtes.
bi
Ueber das Unglück auf der Rigi- Bahn wird von Augenzeugen, Giacomo Boaz, einem jungen, intelligente beiter, welcher die Geistes gegenwart besaß, vor dem verhä vollen Momente vom Zug abzuspringen, der Verlauf de wie folgt beschrieben: Bis zur sogenannten Sträbel" Die Fahrt durchaus normal von statten. Raum war b Flub paffirt, erfolgte ein gewaltiger Ruck, gleichsam vo plöglichen Stauung herrührend. Bozz( der Erzählende) beherzt vom Fußbrett ab. Das Gleiche thaten sein im wagen befindlicher Bruder und der ebenfalls im Gütem befindliche andere Bahnarbeiter. Bahnarbeiter Ridenbache mit Giacomo Pozz beim Kondukteur des Bersonenwagens
sprang etwas später ab, da der Bug bereits in beschleunigte wegung gerathen war; er ward mit dem Kopf rechts an Felswand geschleudert und am Gefichte bedentlich augeri Giacomo Bozz fam beim Absprung glücklich auf die ftehen. Ein Knall, eine Staubwolle und im Nu ma Bug meinen Bliden entrüdt!" so schloß der junge Itali die Erzählung des Hergangs, soweit er denselben noch eigenen Augen verfolgen fonnte. Mit Bligesschnelle
toll
Matt
weiter auf der Bahnlinie vorwärts, bis derselbe, um Kurve biegend, auf einmal das Geleise verließ und über Damm hinüber topfüber lints fich in ein kleines stürzte und daselbst förmlich auseinander barst. Schmidig Lokomotivführer, ein Mann von zirka fünfunddreißig Jab fie bis jetzt zusammengeleſen bilden nur noch unförm Fleischfeßen, ein Umstand, der erklärlich erscheint, wenn
ward buchstäblich zermalmt. Seine Ueberrefte
-
fo weit
brei mal topfüber sich fortbewegte, den Boden sechs Fu block von der Größe eines respektablen Kochherbes vorh trieb. Der Heizer, ein 21jähriger Mann, Namens Eberhard v
sonst bedenklich zerschlagen aufgefunden.
Von den
fich
bri
Luft geschleudert und init entzwei geschnittenem Fuße und a näher eingehend, weist Redner den großen Nugen, welcher da- Insassen wurden aufgehoben: der Kondukteur Franz Rid durch entstehen würde, nach und führt an, daß fich ist auch bacher mit dreifach zerschlagenem Bein, die Frau des Station
schon deutsch freisinnige Bezirksvereine" mit derartigen Belt tionen an den Magistrat und die Stadtverordneten- Versamm lung gewandt hätten. Auch dies fet als ein Erfolg der Ar. beiterpartei zu bezeichnen. Nachdem Redner noch auf die bringend nothwendige Reform verschiedener Einrichtungen der Berliner Voltsschule eingegangen und ebenfalls au reger Be theiligung an der Wahlagitation aufgefordert hatte, schloß er seine Ansprache unter großem Beifall der Anwesenden. An bezirk Herr Voigt und Herr Berndt im Sinne der Vorredner. Lepterer kritisirte besonders das Verhalten der Bürgerpartei,
( ihr
Batte
portiers auf Kulm mit gespaltenet Hirnschale Fräulein H., Buchhalterin brochenem Wabenbein.
mit einer Fußverstauchung, der Knabe unverfehrt bav
auf auf Stationsvorstand
Rigitulm, Staffel erlitt leine Verlegungen, anders
genoffe von der Kulm. Des
mit
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Schmidig war feit Anfa
Bahnaetriebes Lokomotivführer pier unerzogenen Kindern;
feine
ift
Frau
Bater
befindet
der Diskussion betheiligten fich der Kandidat für den 26. Wahl in gesegneten Umständen. Schon einmal, im Jahre 1881,
-
schuldete er eine gleisung unmittelbar vor Goldau . damals glücklicherweise schablose welcher der jeßige Vertreter des 25. Wahlbezirks angehört. und das ganze Berstörungswerk war vollendet, Folgender Resolution wurde von der Versammlung einstimmig Ratastrophe ereignete sich um 2 Uhr 40 Minuten Nachmit
zugestimmt: Die heute im Freischüß" versammelten Wähler erflären fich mit den Ausführungen des Stadtverordneten Herrn Singer und des Kandidaten für den 25. Kommunal. Wahlbezirts, Herrn Emil Franke, einverstanden und versprechen, mit aller Kraft dahin zu wirken, daß nur Herr Frante im genannten Bezirke gewählt wird. Nachdem noch Herr Singer
find die Technifer darüber noch nicht völlig im Rlaren. Der heutigen Nummer liegt für unsere auswärti Abonnenten die Nummer 5 des Illuftrirtes G
tageblatt" bei.
Berantwortlicher Rebatteur N. Gronheim in Berlin . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin SW., Beuthstraße 23
Hierzu eine Bella
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fürch
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