Café feftgenommen und hatte die Recheit, sich noch im Rri minal Kommiffariat für einen aktiven Offizier auszugeben. Es wurde in ihm jedoch sehr bald ein der Polizeibehörde bereits aviftiter Deserteur des Kaiser Franz- Regiments, Namens Sitorsti, ermittelt. Auch der angebliche Polizeibeamte, der in einigen Geschäften in der Kochstraße gedruckte Bolizei- Verordnungen betreffend Aufbewahrung und Verabfolgung der Gift waaren" zum Verkauf ausbot und den Nichtläufern eine Ord nungsstrafe von 30 M. in Aussicht stellte, in der Person des aus Berlin verwiesenen, bereits bestraften früheren Kellners, jezigen Kolporteurs Müller, gestern verhaftet worden.
Leiter durch einen Sprung aufzugeben; letterer miglang und Böller fiel in den lodernden Werghaufen, aus welchem er nur mit vollständig verbranntem Geficht und start verlegten beiden Händen hervorgezogen werden fonnte. Der Verunglückte ist in die königliche Klinit geschafft worden.
Erstickt. Der Beamte L. in der Bandelstraße wurde geftern von einem schweren Schicksalsschlage getroffen. Er saß mit seiner einzigen Tochter bei Tisch, als plöglich die Kleine laut ftöhnend vom Stuhle fiel. Der erschreckte Vater sab, daß sein Kind dem Erftidungstode nahe war, und ließ sofort einen Arst holen, der trop aller Bemühungen vergeblich versuchte, das Kind ins Leben zurückzurufen. Das 4jährige Mädchen hatte eine Gräte von dem genoffenen Fisch verschluckt, welche fich in der Luftröhre festgesezt hatte. Wasserftand der Spree in der Woche vom 18. bis 24. Oftober.( Angabe in Metern.)
ar. Das Kapitel von der verlaffenen Braut ist wieder um einen peinlichen Vorfall bereichert. Ein hiesiger Schneider, der für ein Konfektionsgeschäft arbeitete, batte fich mit einem jungen Mädchen verlobt, von dessen Vater ihm eine Mitgift von mehreren Tausend Thalein versprochen wurde. Am vorigen Freitag fand die standesamtliche Trauung statt. Nach Schluß derselben wollte der Schwiegervater dem jungen Ehemanne die vereinbarte Summe überreichen, dieser erklärte jedoch, er brauche das Geld augenblicklich nicht und set mit 2000 M. zufrieden; das Uebrige möchte er ihm für spätere Beit verwahren. Der Vater lud ihn darauf zum Mittagessen am Sonnabend ein; am Sonntag sollte die religiöse Feier und ein Festdiner im Restaurant des Hôtel de Hambourg folgen. Die junge Frau war aber nicht gerade angenehm überrascht, als ihr Gatte sowohl am Sonnabend Abend ausblieb und auch zur Trauung fich nicht bliden ließ. Dagegen lam sein Bruder mit einer Depesche, worin der untreue Ehe mann ihm mittheilte, daß er auf dem besten Wege nach Amerika sei.
Einem in der Mauerstraße wohnenden Herrn wurben an Anfang des vorigen Monats zwei werthvolle Hunde von der Straße gestohlen. Einer derselben war ein rehfarbener Windspielhund mit weißer Schwanzspiße und schwarzer Schnauze, der andere eine tragende braune Windspielhündin Kleinster Raffe. Lepterer hatte einen Werth von 500 Mt. und auf der Ausstellung zu Stettin den ersten Preis erhalten. Die angestellten kriminalpolizeilichen Ermittelungen waren bis jetzt ohne Erfolg.
18./10. 19/10. 20/10. 21/10. 22/10. 23/10. 24/10.
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wortete der Angeklagte in frechem Zone: habe ich das Geset Strafen unschuldig verbüßt, so kann ich auch die fünfte no Sommer far abfißen." Der Gerichtshof fand fic nicht veranlaßt, an b lichen, um beantragten Strafmaß etwas zu ändern und für das nad Scheine übe balbe Jabr ift der geschworene Feind der Berliner Schußle den Schein lampfunfähig gemacht. Vertrauen a
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„ Ein Spekulant in Bierkruten" stand gestern in dum später b Berson des 29 jährigen Büchsenmachers Gustav Wilhelm mißbraucht Walter vor der 4. Straflammer des Landgerichts 1. Es wu funden hatte den ihm neun Betrugsfälle zur Last gelegt und lieferte baß es häuf Verhandlung einen bemerkenswerthen Belag dafür, daß vielfachen " Findigkeit" der arbeite scheuen Leute, fich auf leichte Art du gehen und r Leben zu schlagen, immer neue Blüthen zeitigt. Nach den bemerkte, da Geständniß des Angeklagten hat er seit etwa Jahresfrist folgen einer so be des schlaue Manöver in Szene gefegt. Er faufte in einen machen wür Produttengeschäfte alte werthlose Bierfruten oder Flaschen fantragte 30 einen Spottpreis an, reinigte dieselben von außen und tu Minimum o fie in fleineren Partien von 2 bis 4 Stück zu den Borlo händlern. Er behauptete, daß er das Bier dort entnomme und für die Flaschen entsprechendes Pfand hinterlaffe habe, welches er zurückforderte und in vielen Fäll erhielt. Fehlte es ihm ganz und gar an Kapital" so revidirte er die Müntästen auf den öfen nach alten zersprungenen Bierfrufen und wenn es irgend ging, so schmierte er diese auserlesenen Gefäße den kleine erlauben wi
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Bierhändlern an. Natürlich besuchte er mit Vorliebe die in Keller wohnenden Geschäftsleute, wo das herrschende halb größeren St dunkel feinem Schwindel günstig war. In einem Keller der Wallstraße verfuhr er noch raffinister. Er verlangte( d. h. Bentro der Inhaberin 5 Liter Kartoffeln und ein halbes Dugend Heringe und während die Frau im Begriffe stand, die toffeln einzumeffen, bat er fte um leibweise Ueberlaffung einem Korbe und 4 Flaschen, da er nebenan beim Kaufman liche Berline 4 Flaschen Arrak holen solle. Die Frau ging auf den Leim börten, gewa Dagegen hatte die der Fra und fie nie späteren ,, Geschäftsgang Schwindler das Pech, bei einem späteren Geschäftsgang diefem me wieder in den Keller derselben Frau zu kommen, er wur wieder erkannt und ihm nunmehr das Handwerk gelegt. D Gerichtshof verurtheilte den vielfach Vorbestraften zu naten Buchthaus und den entsprechenden Nebenstrafen.
0,84 0,82 0,82 Polizei- Bericht. Am 29. v. Mts., Abends, mußte eine in der Gartenstraße wohnhafte Frau nach dem St. Hedwigs Krankenhause gebracht werden, weil dieselbe durch einen Meffer. ftich in die Brust schwer verlegt worden war. Ueber die näheren Umstände, unter denen fie die Verlegung erhalten, schweben noch Ermittelungen. Am 31. v. Wits., früb, wurde die 50 Jahre alte unverehelichte Metto in ihrer in der wurde die 50 Jahre alte unverehelichte Metto in ihrer in der Koppenstraße belegenen Wohnung, auf dem Fußboden liegend, todt aufgefunden. Nach ärztlichem Ausspruch ist der Tod in - Folge Gebirnschlags erfolgt. Um dieselbe Zeit zog sich der Tischler Wanslid vor dem Grundstüd Schönhauser Allee Nr. 10/11 beim Abspringen von einem Wagen eine Verlegung der Hüfte zu, so daß er mittelst Droschte nach dem Kranten hause in Moabit gebracht werden mußte. Bu derselben Zeit wurde ein Mann in seiner Friedrichsgracht belegenen Schlaf ftelle erbängt vorgefunden. An demselben Tage Abends fiel ein 70 Jahre alter Mann vor dem Hause Weinstraße 29, von einem Gehirnschlag getroffen, plöglich nieder und verstarb nach wenigen Sekunden. Um dieselbe Zeit wurde der Tapezirer Quaft vor dem Hause Friedrichstraße 165 durch eine Droschte überfahren und am linken Arm und Bein derartig verlegt, daß er mittelst Droschte nach seiner Wohnung gebracht werden mußte. Am 1. d. I. Vormittags wurde in der Spree , unweit der Ausladestelle an der Kleinen Stralauerstr., die Leiche einer etwa 35-40 Jahre alten unbekannten Frauensperson, welche anscheinend schon lange im Waffer Beit im Waffer gelegen hat, aufgefunden und nach dem Obduktionshause geschafft.- Um dieselbe Beit brach in einer Wohnung des Hauses Denne wigstr. 35 Feuer aus, welches die Thätigkeit der Feuerwehr auf 1 Stunde in Anspruch nahm und an den dort lagernden Schneider- Materialien nicht unbedeutenden Schaden anrichtete. In der Nacht zum 2. d. M. wurde der Instrumentenmacher Biefle am Kottbuserdamm von einem jungen Mann nach vorangegangenem Streit mit einem Meffer in den Unterleib geftochen und so schwer verlegt, daß er zunächst nach der nächsten Sanitäiswache in der Adalbertstraße und von dort nach Bethanien gebracht werden mußte.
Eine im Hause Markgrafenftr. 47 wohnhafte Frau fand vor etwa 8 Tagen vor der Bodenthür ein Badet mit verschiedenen Kleidungsstücken, die anscheinend aus einem Dieb. ftahl herrühren und an dem Fundort versteckt worden find. Der Inhalt bestand aus einem braunen Winterüberzieher, einem schwarzen Double- Damenmantel, grauwollenem Damenjacket, schmaraseidenem Unterrod, blauem Rindermantel und einigen Wäscheftücken gez. E. F. und F. Die Kleidungsstücke können auf dem Kriminal- Rommissariat besichtigt werden.
In der Wohnung eines höheren Beamten in der Genthinerstraße erschien vor einigen Tagen eine unbekannte Frau, die dem öffnenden Dienstmädchen Loose zur Ausloosung einer Stickerei, die fte bei fich führte und angeblich für die Schwefter Elisabeth vom Augusta- Hospital verkaufen sollte, anbot. Das Ergebnis der Verloosung sollte für einen guten Bwed bestimmt sein. Das Dienstmädchen ließ die Unbekannte während der Anmeldung bei der Herrschaft in dem Korridor warten. Nach Absegung eines Looses entfernte fich die Frau und gleichzeitig verschwand ein schwarzer Taillenrod, welcher im Korridor gehangen hatte. Die angestellten Ermittelungen haben ergeben, daß die Unbekannte den Verkauf der Loose nur vorgefpiegelt hat, um Gelegenheitsdiebstäble ausführen zu fönnen. Sie ist etwa 30 Jahre alt, von kleiner schwächlicher Figur und hat buntle Haare.
Blutvergiftung mit tödtlichem Ausgang. Ein im Städtischen Allgemeinen Krankenhaus angestellter Krantenwärter Hermann Lausch war vor einigen Tagen in Ausübung feiner Pflicht mit einem an der Rose ekrankten Patienten zu fammengekommen und hatte sich dabei in Folge einer geringen Hautverlegung eine Blutvergiftung zugezogen. Troß aller fofort angewandten Gegenmittel verschlimmerte fich der Zustand des L. derart, daß die Aerzte zu einer Operation schreiten mußten. Auch dies führte nicht zu einer Befferung des L.,
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Brandenburg a./., 27. Dttober. Heute fand pot Straflammer hier eine Verhandlung gegen vier Biga macher wegen vorfäßlicher Körperverlegung, Vergehen ge §§ 123 und 223a ftatt, welche ein trauriges Bild unfe fozialen Bustände entrollte. Der Verhandlung lag folgende Thatbestand zu Grunde. Am 2. Auguft wurden zwei chen, die Geschwister Augufte und Lina Hahn, welche ben Bigarrenfabrikanten Friz Hefe hier, bei dem sämm männliche Arbeiter die Arbeit eingestellt hatten, weil Hesse zu viel Lehrlinge beschäftigte und zum 1. April d noch 16 neue Lehrlinge einstellen wollte, wodurch natürlic Mehrzahl der Bigarrenmacher brodlos geworden wären, threr Heimath, Königreich Sachsen, engagirt, um an Stelle der streifenden Arbeiter in seine Fabril ei treten. Den vier Angeklagten wird zur Laft gelegt, Mädchen zur Einstellung der Arbeit und zur Abreise au fordert zu haben. Nachdem die Mädchen dies jedoch abgel hatten, sollen die Angeklagten dieselben überfallen und lo Hierbei sollen sogar gefährli Werkzeuge in Anwendung gebracht sein. In der Verhandlu legten Handlungen. bestritten die Angeklagten sämmtlich die ihnen zur Laft Mädchen Vorstellungen gemacht zu haben, sowie ihnen Reisegeld zur Zurückfahrt in ihre Heimath angeboten zu haben es sei ihnen jedoch nicht in den Sinn gekommen, thätlich gegen die Mädchen vorzugehen. Sie bestreiten ferner, überhaupt am Thatort gewesen zu sein, wohingegen die beiden Mädchen, wie der Kaufmann Str. mit aller Bestimmtheit die erften
Einen ununterbrochenen Kampf mit den Schußleuten führt der Buchbinder Theodor Graß, der gestern wegen wiffent lich falscher Anschuldigung vor der ersten Straflammer des Landgerichts I stand. Unter seinen 21 Borstrafen flouriren nicht weniger als fileben wegen Beamtenbeleidigung und Wider. ftands die 19.
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vielmehr gab derfelbe Ende vergangener Woche unter großen wieder einmal von einem Schußmanne, den er ohne irgend Bon Seiten der Staatsanwaltschaft wird die Glaubwürdigle
Schmerzen seinen Geist auf. Unter reger Betheiligung fast sämmtlicher Beamten und Kollegen wurde L., der als ein äußerst pflichtgetreuer und allgemein beliebter Beamter ges schildert wird, gestern Nachmittag zur ewigen Ruhe bestattet.
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Angeklagten wieder erkennen wollen, den vierten Angellogten geklagten sowie des Vertheidigers find neun Entlastungszeugen geladen, von denen einige sehr bestimmte Aussagen machen eine Veranlaffung auf der Straße anrempelte, zur Wache fiftirt. der Beugen in Bweifel gezogen. Der Vertheidiger macht Nach Feststellung seiner Bersönlichkeit sollte er wieder entlaffen aufmerksam, daß es auf diese Art Jedem unmöglich gema werden und händigte der Schugmann ihm seine Bapiere wieder würde sein Alibi nachzuweisen. Der Staatsanwalt fucht na ein mit der Aufforderung, fich zu entfernen. Seinem Prinzipe zuweisen, daß bei den ersten drei Angeklagten die Schulb getreu, jeder Anordnung eines Schußmannes ftritte zuwider wiesen, bei dem vierten zweifelhaft sei und beantragt zu handeln, erklärte der Angeklagte aber, auf der Wache gegen jeden der drei ersten Angeklagten eine Gefängnißfin bleiben zu wollen und mußte schließlich mit Gewalt von 9 Monaten, gegen den vierten Freisprechung. Nach entfernt werden. Nun begab er fich zum betreffenden Rede des Vertheidigers, welche eine scharfe unb tüchti Polizeilieutenant und gab eine Beschwerde über die Schuß nennen war, erkannte der Gerichtshof auf eine Strafe von leute zu Protokoll, wonach er von denselben auf's Furchtbarste Monaten gegen jeden der ersten brei Angeklagten( ein mißhandelt sein wollte. Da äußere Verlegungen an ihm nicht wurde auf die Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht, fichtbar waren und der Polizeilieutenant fonstatirte, daß seine auf Freisprechung gegen den vierten. Die Angeklagten erflä Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen, so wurde gegen fich bei der Strafe nicht beruhigen zu tönnen, und wurden Graß obige Anklage erhoben. Bähnefnirschend und mit wuth. infolgebeffen in Untersuchungshaft behalten, in welcher funkelnden Augen maß er von der Anklagebant aus seine schon seit dem dritten August befinden. Zwei der Verurtheil Als der Feinde, die ihn übereinstimmend belastet hatten. Bräfident ihn fragte, was er zum Antrage des Staatsanwalts, der auf sechs Monate Gefängniß lautete, zu sagen habe, ant
Schwere Brandverlegungen erlitt gestern Vormittag der Oberfeuerwehrmann Böller bei einem furz nach 8% Uhr in der Werkstatt des Zapezirers Rösler, Alte Jakobftraße 12, aus. gebrochenen Feuer, welches unter den auf einem Hängeboden über dem Arbeitsraum lagernden, aus Werg und sonstigem Bolftermaterial bestehenden Vorräthen seine eigentliche Stätte batte und mit der Gas- und Dampfspriße bewältigt werden fonnte, ehe es einen Verderben drohenden Umfang gewann. Bei den Aufräumungsarbeiten hatte der Oberfeuermann Völker das Herabwerfen der der Berstörung entgangenen Materialien auf den Hof zu überwachen; ein Ballen Werg, in welchem noch Feuer geglimmt haben muß, wurde durch den bei der Hinabbeförderung verursachten Luftzug zum Auflodern gebracht, was den p. Böller zwang, seinen Standort auf der angelehnten
Nachdem die Mohaves, so reich beschenkt, wie es die augenblidlichen Mittel erlaubten, sich von Hertha und ihren Gefährten verabschiedet hatten, um sich ihrem heimathlichen Thale wieder zuzuwenden, wurde die Reise nach dem Fort Utah und der Salzfee- Stadt in kurzen Lagemärschen ohne weitere Unfälle zurückgelegt.
Wie die Flüchtlinge wieder in den Besitz ihrer Pferde gelangten, fanben sie auch ihr übriges Eigenthum, welches fie bem einsamen Grabhügel anvertraut hatten, unangerührt, was namentlich Falt beglückte, der auf diese Weise alle seine längst verloren geglaubten Reiseftizzen zurück erhielt.
In Fort Utah löfte sich die Karavane auf. Falk und die Delawaren begaben sich nach der Salzsee- Stadt, um ihre Angaben, betreffs Rynolds' Ermordung, baselbst nieder zulegen. Doch auch Weatherton, Hertha, Jansen und der alte Bootsmann verweilten nicht länger in Fort Utah, als unumgänglich nothwendig war, die Vermögensverhältnisse ber beiden Schwestern zu ordnen.
r- u. Jm Alhambra Theater ging am Sonnabend vor gutbesegiem Hause das vielbesprochene Drama des Franzosen Felix Byat Der Lummensammler" in Szene, deffen sensationeller Erfolg in Baris seiner Zeit von allen Blättern gemeldet wurde, die alle voll waren des Lobes über dieses neuefte Bühnen Produtt. Und in der That, der geniale Franzose hat Außerordentliches geleistet und seine Schöpfung riß zu Staunen und Bewunderung hin.
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Bonn , 29. Dltober. In der heutigen Straflammerfis mußte fich Vilar R. aus Sieglar wegen Vergehens, betreffe
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Freuden einer vornehmen Stellung und eines äußerlich gl Schilderung Glauben bei den Buschauern verlangt, fest ihnen das höchste Maß französischer Leichtfertigteit vorau verlangt. und das ist allerdings von deutschen Buschauern viel, febr vi Die Feinheit, mit welcher der Dichter die einzelnen amal Aber das ist auch der einzige schwache Punkt des Stilde
tere zeichnet, ist geradezu unübertroffen.
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süchtige Weib, dem der Kindesmord aufgetragen ift, dem Verbrechen zurückschredt und von ihrer Habsucht trieben wird, und wie diese Habsucht sie und die lange ve borgen gebliebenen Verbrecher der strafenden Gerechtig überliefert, das ist in meisterhafter Weise geschildert, wi denn überhaupt die dramatische Arbeit des Stüdes von höchften Vollendung ist. Aber auch in anderer Beziehung ist diese Arbeit beachten werth und sollte als Muster und zur Nacheiferung dienen f unsere deutschen Dramaturgen. Noch nirgend ift das Gle einer Großstadt in so zutreffenden Farben geschildert, als in
Pierre Garouffe hat als flotter junger Mann sein Ver mögen durchgebracht und ist bis zum Lumpensammler herabgesunken; er beschließt, Selbstmord zu üben, aber sein Bunft. genoffe, der Lumpensammler Jean, weiß ihm diesen Entschluß zu verleiden durch die Darstellung der pietätlosen Behandlung, welche den Leichen der Selbstmörder widerfährt. Und nun entsteht bei Garousse der Entschluß, fich die Mittel zu einem befferen Lebensgenuß durch ein Verbrechen zu verschaffen. Der Kaffendiener Didier, der eine große Summe Geldes bei fich trägt und sich in das Quartier der Lumpensammler verirrt, wird von ihm überfallen, ermordet und beraubt; dem dadurch an den Rand des Ruins gebrachten Chef des Gemordeten, bietet sich der durch seine That reich gewordene Mörder als Kompagnon an und führt nun als Baron Hoffmann ein vor nehmes Leben; sein früherer Kollege Sean aber sorgt für die ein Findellind auf. deffen natürliche Mutter die Tochter des als Lumpenſammler fann. Das gutgeartete Mädchen nimmt Baron Hoffmann ist. Dieser bat inzwischen abermals seine Finanzen zerrüttet, betreibt die Verheirathung feiner Tochter mit einem reichen jungen Mann und dingt eine Mörderin für das im Wege stehende Kind. Didier's Tochter kommt dadurch in den Verdacht des Kindesmordes und der alte Jean wird durch
Elliot, welchem die Kunde von Holmstenis Tode und dem Wiederauftauchen von dessen erster Gattin und deren Sohn schon längst zugegangen war, und welcher daher sein ganzes betrügerisches Gewebe und die gegen Weatherton gerichteten verbrecherischen Pläne aufgedeckt wußte, hatte fich von der Station entfernt. Offenbar scheute er sich, Hertha zu begegnen. Wenn er aber befürchtete, daß eine Klage gegen ihn eingeleitet werden würde, bann hatte er Hertha Beide bes fowohl wie Jansen vollständig verkannt. trachteten es als einen Glücksfall, jeber ferneren Bufammen funft mit ihm überhoben zu sein, und nie wieder berührten daß überhaupt eine Vers fie in ihren Gesprächen einigung zwischen ihr und Elliot bezwedt gewefen.
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diesem Stücke. Gewiß, diese Darstellung ist realistisch unterscheidet fich wesentlich von der poefievollen Anmuth gewöhnlich auf unseren Bühnen zur Darstellung tommt, Die in so anheimelnder Weise geschildert wird, daß ein blafi Mensch Luft bekommen könnte, einmal versuchsweise arm idyllische Armuth wird hier nicht geschildert; hier tritt und b füllt, und seine Pflegetochter, die als arme Näherin ihr Brot verdient, beide tämpfend mit der Noth des Lebens und den Lockungen des Lasters, die fich gerade ihnen taufend fach darbieten, fie reden in ihrer wahrheitsgetreuen einfachen Schilderung eine gewaltige Sprache, für die wir ein Verftin nig bei unseren deutschen Dramaturgen bisher leider vergebli eine dem Didier abgenommene Brieftasche verdächtig, dessen gesucht haben. Ergreifend ist die Darstellung des Dite wie diese Unglüdlichen gerade durch ihre Tugend, geme durch Menschenfreundlichkeit sich leichter verdächtig machen, durch ein flug angelegtes Verbrechen. Tugend und Mitgef werden beim Proletarier nicht vorausgefeßt, und wenn er es, wenn er fich von schweren Anschuldigungen rechtfertigen hat, so find fie bei ihm gefährlich; nur dem Zufall banta fann. Das ist die Auffassung des Dichters, die er zwar ni in dieser Bündigkeit ausspricht, die aber aus der ganzen Hand
Hertha konnte indeß nicht von Fort Utah, dem Ort, wo sie so viel gelitten, so viele bittere Thränen vergoffen, scheiden, ohne den Knaben, den sie einft als das Kind ihrer Schwefter betrachtete, wiedergesehen zu haben. Sie herzie und füßte ihn wie damals, nur mit anderen Gefühlen. Es war eine tiefe Trauer, welche sie bei dem Ges banken beschlich, daß das unschuldige kleine Wesen, allen Gefeßen der Natur zum Hohn, das Mittel zu einem beabsichtigten schändlichen Betruge gewesen.( Forts. folgt.)
Mörder zu sein. Da gelingt es dem alten Jean, die für den Kindesmord gedungene Frau zu überliften und von ihr die Beweise für die Herkunft des Kindes zu erlangen; er erkennt in dem Baron Hoffmann seinen früheren Bunftgenossen wieder und diesen ereilt das Schicksal.
Man sieht, die Konzeption des Dichters ist etwas fühn. Ein deutscher Dichter würde Bedenken fragen, feinem Bubli fum einen so verwegenen Verbrecher vorzuführen und ihn nach bem wohlgeplanten Verbrechen noch zwanzig Jahre lang die
lung des Stückes deutlich erkennbar wird.
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