75.
Beilage zum Berliner Volksblatt.
. 260.
Politische Uebersicht.
Die geftrigen Wahlen zum Landtage find in Berlin fändig zu Gunsten der Deutschfreifinnigen ausgefallen.
idten.
Freitag, den 6. November 1885.
192 148 To. zur Verwendung in Soda und Glaubersalzfabriten, 17 562 To. in chemischen und Farbefabriken, 9820 To. in der Lederindustrie, 6578 To. in Seifen und Kerzenfabriken und 5732 To. in der Metallwaaren Industrie. Der Verbrauch an Speisesalz betrug 1884/85 354 896 To. oder 7,8 a. auf den Kopf im Durchschnitt der 10 Jahre 1875 bis 1884/85; der Verbrauch an anderem Salz 339 026 To. oder 7,4 Kg. auf den Kopf 256 961 Zo. oder 5,6 Kg. auf den Kopf im Durchschnitte der genannten 10 Jahre der Gesammtverbrauch an Salz daher 693 922 To. oder 15,2 Kg. auf den Kopf gegen 598 757 To. oder 13,1 Kg. auf den Kopf im zehnjährigen Durchschnitt.
Bon auswärts liegen die Resultate nur spärlich vor; wir berben morgen über den Ausfall der Wahlen eingehender beGegen die Volts Zeitung" ist eine Anllage wegen Be lebigung des Kaisers von Rußland eingeleitet. Die Grundlage der Anklage bildet der von dem genannten Blatte brauchte Ausbrudarischer Despotismus". Die Volts, eitung sitirt nun aus dem Buch eines Nationalliberalen vers Schiedene Stellen, welche weit schärfere Ausdrüde enthalten und doch nirgends Anstoß erregt haben. Uebrigens hat das angebert, daß die Erhebung einer solchen Anklage zu einer Beit ge lagte Blatt gewiß nicht Ünrecht, wenn es sich darüber wunund namentlich der deutschen Sprache in eifrigfter Weise beleht, wo in Rußland die Unterdrückung des Deutschthums Das Salz im deutschen Zollgebiete. Unter dieser mission des Seinedepartements hat dieser Lage thren Bericht über die Verwendung der Kinder und minderjähriger Mädchen
trieben wird.
Die Kinderarbeit unterliegt in Frankreich , gemäß dem Geseze vom 19. Mai 1864, der doppelten Aufsicht lokaler Kom misfionen und einer Art von Fabrikinspektoren, welche durch das Medium einer Departementalfommission ihre Berichte der Polizeipräfektur eines jeden Departements unterbreiten, von wo dieselben an die Regierung gehen. Die Departemental Kom
D
in industriellen Etablissements für 1884 fertiggestellt. Die Kommission fonstatirt zunächst die Bereitwilligkeit(?) der Fabril. befizer, fich den Anordnungen des Gesetzes zu fügen; mit sel
II. Jahrg.
lungen als solche überhaupt nur insofern Theil genommen, als daselbst ein Mitglied der Deputation zur Information anwesend war. Ein endgiltiges Urtheil über die Sonntagsruhe hat die Gewerbe- Deputation als Gesammtkörperschaft noch nicht abgegeben.
g. Die von der Direktion der PferdeeisenbahnGesellschaft in Aussicht genommene Schließung der Vorderthüren in den Pferdebahnwagen zur Vermeidung von Zugluft ift jest probeweise bei den Wagen der Linie Bülowstraße- Köllnischer Fischmarkt, welche neben der Ringbahn die stärkste Frequenz aufweist, zur Anwendung gekommen. Der Verschluß erfolgt in der Weise, daß die Thürklinke, welche durch einen Stift befestigt ist, einfach herausgenommen wird, so daß beim vorher erfolgten Verschluß ein Deffnen der Thüren nicht möglich ist.
g. Es gilt als erwiesen, daß in einem großen Theil des Publikums gegen die Ueberführung von Kranten bezw. erkrankten Personen in Krankenhäuser eine große Abneigung besteht, da fie annehmen, daß sich hier nur ihr Zustand ver
schlechtert bezw. daß fte, einmal in einem Krankenhause, das
Ueberschrift bringt das Septemberheit des laufenden Jahrgangs Der Statiftit des Deutschen Reiches eine Reihe von Uebersichten ther die Produktion und Konsumtion, Besteuerung und steuerfreie Ablaffung, fowie Einfuhr und Ausruhr von Salz im Ctatsjahre 1884/85. Diesen Uebersichten find mehrere tenen Ausnahmen find die Arbeitsräume, wo Kinder beschäftigt Grunde eine verhältnißmäßig hohe ist, weil die meisten der Tabellen angeschlossen, welche die Hauptergebnisse der ersteren wurden, genügend dem Licht und der Luft zugänglich. Sie
geht daraus hervor, daß im Etatsjahre 1884( 85 innerhalb des Seuden Zollgebiets im Ganzen 86 Salsproduktionsstätten befand, als die Arbeitsräume.( Da müssen ja die französischen borbanden waren, wogegen in den 9 Vorjahren diese Bahl Fabrikanten in ganz ordinären Miethskasernen wohnen!) Die
behauptet fogar, daß in vielen Fällen die Wohnung des Arbeit gebers im Buntte der Hygiene fich in schlechteren Verhältnissen
aiden 77 und 81 geschwankt hatte. Unter diesen 86 waren 11 Berle, in denen das Salz bergmännisch gewonnen wurde,
64 Salinen( Siedesalzwerke) und 11 Fabriten mit Nebenge 24 235 Kinder beschäftigt, von welchem 184 im Alter von 10
auf
Inspektion, welche Paris und seine Umgebung umfaßt, erstreckte fich über ca. 30 000 Etablissements. In diesen fanden sich bis 12 Jahren(!) standen( nach französischem Gesetz dürfen Kinder von 10 bis 12 Jahren nur bedingungsweise und nur 6 Stunden im Tag in der Industrie verwendet werden); 16 191 maren 12-15 Jahre alt und 7860 hatten ein Alter von 15-16 Jahren. Von den 24 235 Kindern waren 16 415 mit einem Beugniß über volle Schulbildung versehen, 968 be suchten eine Halbtagsschule, die übrigen hatten nur ein Zeugniß über genoffenen Unterricht. Die Kommission erklärt, daß unter den Industriellen des Seine Departements das Bestreben
winnung von Sali. Unter den Bergwerken befanden sich 7 und unter den Salinen 21 in Staatsbefiß, die übrigen Werke Sabre 1884/85, abgesehen von den Salzabfällen, der Brivatbests. Die gesammte Salzproduttion belief fich im Soole und der Mutterlauge, Darunter 30 210 Tonnen Krystallfalz, 272 305 Tonnen an, betes Steinfalz und 471 822 Tonnen Siedesalz. Jegen berechnet fich für den Durchschnitt der 10 Jahre 1875 1884/85 die Produktion an Krystallsals auf 45 609 To., an anderem Steinsalz auf 195 160 To. und an Siedefalz auf hervortrete, den beschäftigten Kindern den Schulbesuch zu er
Da
443 004 To. Von dem produzirten Kryftallsalz entfallen 99,7 pt. auf den Direktiobezirk der Proving Sachsen, von dem
leichtern. Die sehr geringe Bahl der Fälle, in denen ein Außerachtlaffen der Vorschriften des Gesezes tonstatirt wurde,
anderen Steinfalz 35,7 pCt. auf Württemberg, 27,1 pCt. auf beweist, daß dieselben durchweg beachtet werden( oder, was
wahrscheinlicher ist, daß die Herren Fabrikinspektoren ihre Schuldigkeit nicht thun); im Ganzen wurden 54 solcher Fälle fonstatirt. Die Höhe der Geldstrafen belief fich insgesammt
Broving Hannover, 10,1 pet, auf Bayern , 9,8 pCt. auf Elsaß auf 2707 Franken. Die Mehrzahl der Fälle, nämlich 30,
Lothringen , 7,9 pet. auf Thüringen , 6,5 pбt. auf Baden, 62 St. auf Württemberg und 5,8 pet. auf die Proving West Phalen In den freien Verkehr des deutschen Zollgebiets find bifches Salz( gegen 632 193 To. im Vorjahre und 478 670 To. Laufe des Jahres 1884/85 im Ganzen 661 783 To inlän
Gestrickte Socken u. Frauen- Strümpfe, a Paar 50, 60, 75, 80, 1,00, 1,25 Mr. One gestrickte Gamaschen, a Paar 50, 80, 1,00, 1,25, 1,50
50.
3,50
bildeten solche, in denen wegen Verwendung der Kinder zu den für diese untersagten Arbeiten oder zu Arbeiten, welche die Kräfte der Kinder überftiegen, eingeschritten werden mußte. Die gegebenen Bahlen beweisen, daß die Kinderarbeit besonders in Paris einen großen Umfang hat. Die französische Fabrit Buntte der Kinderarbeit, doch bahnt fich ein Revisionsbedürfniß Gefeßgebung in Aussicht. Im Anschluß daran dürfte auch die
Jahre 1875) getreten, und biervon find zu Speisesweden gefeggebung läßt außerordentlich zu wünschen übrig, auch im
abgelaffen worden 327 995 To. und zu
anderen als
Spelfezmeden steuerfrei verabfolgt 333 788 To. Die gesammte allmälig seinen Weg und steht der Erlaß einer Arbeiterschuß
Ausfuhr von Salz aus dem deutschen Zollgebiet betrug
1884/85 122 249 To. und stellte fich erheblich niedriger Kinderarbeit eine neue Regelung finden.
149 608 Zo. und 1881/82 To. 144 751 Zo), weil diejenige als in den 3 Vorjahren( 1883/84 144 198 To., 1882/83 nach Rußland start zurückgegangen ist( 1884/85 23 229 To. Begen 43 802 To. im Jahre 1883 84, 59 982 To. 1882/83 und 56 045 0. 1881/82). Auch die Einfuhr von Salz in das Boll gebiet hat etwas nachgelaffen( 1884/85 32 478 Zo. gegen 36 789 o. 1883/84, 35 802 To. 1882/83 und 36 074 To.
reich. Bu landwirthschaftlichen und technischen Zwecken find
Lokales.
Verschiedene hiesige Zeitungen brachten vor einiger Beit die Mittheilung, daß die Gewerbe- Deputation des Magistrats bei den vom hiesigen Königl. Polizei- Präsidium veranstalteten Erhebungen über die Sonntagsruhe ein Guts achten gegen die gesetzliche Einführung der Sonntagsruhe ab
abgabenfrei verabfolgt worden 1884/85 339 026 To. Salz gegeben habe. Wie uns nun von durchaus zuverlässiger Seite
( 1883 84 314 949 To. und 1882/83 290 256 To.), darunter mitgetheilt wird, ist dies feineswegs der Fall. Die Gewerbe
selbe nicht mehr lebend verlassen. Besonders bei erkrankten Kindern ist diese ganz unsinnige Furcht der Eltern sehr verhängnißvoll, wie die Thatsache beweist, daß die Mortalität von Kindern in den hiesigen städtischen Krankenhäusern aus dem franken Kinder den Krankenhäusern in direkt hoffnungslosem Bustande überwiesen werden. Beispielsweise starben im städtis schen Krankenhause Moabit nach erfolgter Aufnahme inner. halb der ersten 3 Tage allein von 32 Diphtheriefällen 16, von 20 Brechdurchfällen 8, von Lungenentzündungen 9. Ueber haupt werden zahlreiche Personen in den Krankenhäus rn aufgenommen, welche bereits soweit entkräftet sind, daß gleich in ben ersten Tagen der tödtliche Ausgang erfolgt. In der Nachlässigkeit der Ueberführung ertrantter Personen in Krankenhäuser ist also die starke Mortalität zu suchen und nicht in der schlechten Behandlung.
g. Der Abbruch der Kavalier- Brücke bezw. der Bes standtheile derselben gestaltet sich doch schwieriger, als man ans fänglich glaubte. Während die Beseitigung des oberen Brückenbaues nur wenige Tage in Anspruch nahm, geht die Beseitigung der in das Flußbett eingerammten Pfähle sowie der höchstwahrscheinlich eingemauerten vier eisernen Pfeiler nur sehr langsam vor fich. Man weiß überhaupt nicht, ob es gelingen wird, mittelfi einer Spindel die Pfeiler herausholen zu tönnen. Jft dies nicht möglich, so müssen um die einzelnen Pfeiler wasserdichte Käften eingerammt werden, worauf das Waffer aus dem Raum ausgepumpt wird und man dann das Fundament des Pfeilers an der Sohle abstemmt.
Diesmal hat es der Fall gefügt, daß durch den auf Nr. 4825 gefallenen Hauptgewinn der sächsischen Lotterie von 500 000. einer großen Anzahl theils in bescheidenen Verhältnissen lebender, theils wahrhaft bedürftiger Dresdener ein großes Glüd bereitet worden ist. Lediglich dem Arbeiterstande angehörige Personen find, wie die ,, Dresdener Beitung" meldet, die glüdlichen Gewinner der nach Dresden gefallenen drei Behntel. An je einem derselben partizipiren nämlich eine Anzabl Arbeiter der Kartonnagenfabrit von Wenzel, ferner 16 Gehilfen der Nähmaschinenfabrit von Großmann am See und einige in der Strickmaschinenfabrik von Laue und Timäus beschäftigte Arbeiter. Auch ein penfionirter Bergmann soll Antheil an dem legten Behntel baben. Wenn auch durch die große Zahl der Gewinner die einzelnen Antheile nicht allzu groß ausfallen werden, so find fie doch immer noch derart, um von einem in bescheidenen Verhältnissen lebenden Arbeiter als eine segensreiche Erleichterung seines Looses begrüßt zu werden.
R. Ueber den muthmaßlichen Naubmörder von der Bandelstraße erfährt man folgendes. Dienstag Nachmittag 3 bis 4 Uhr erschien ein Mensch, welcher Aehnlichkeit mit dem bereits bekannten Signalement hatte, in größter Eile in dem Friseur
99 304 To. zur Viehfütterung, 3094 To. zur Düngung, Deputation des Magistrats hat an den betreffenden Verhand ob Rafiren oder Haarschneiden gewünscht, erwiderte der Mann:
Ueber den Kanal.
(„ Pester Lloyd".)
wesen! Herr, ich frage Sie: wissen Sie was der Kanal ift?"
Ich blieb wohl die Antwort schuldig, aber ein statt licher Auswanderer, der am Nachbartischchen tüchtig faute, bas stille Meer, der der
Auf der Weltausstellung in Antwerpen hatte die ,, Com- fegte mir auseinander, wie das
"
Und hilft ba gar nichts?"
Pagnie internationale des waggons lits" einen vollständis große Ozean, im Verhältniß zu der Bestie von Ranal wirk gen Expreßzug stehen, in deffen brillantem Restaurations lich eine stille Wasserfläche sei.„ Na, Sie werden's ja ver wagen frisch darauf los servirt wurde, gerade so, als be suchen!" fande man fich im Blizzuge zwischen Paris und Ronftanti Ropel. Was Wunder daher, wenn mich im diesem Raume, bei einem vortrefflichen Dejeuner, die Reiselust wieder überlam und ich in Folge dessen Antwerpen mitsammt der Er. tüchtig voll!" atete. Die Quintessenz dessen, was mein eigenes Urtheil pofition schon nach eintägiger Besichtigung für abgethan er gewesen wäre, hatte ich ohnedies schon in heimischen Blättern rauchen!" Belesen; weshalb also noch weitere Spalten damit füllen, Member präsentirt, als die merkwürdige Bretter und Lappen Dafenftabt. Und andere Bergleiche lassen sich doch nicht an
Nee, dagegen ist fein Kraut gewachsen! Indessen mil bern kann man wohl die Sache. Essen Sie sich vorher " Ganz im Gegentheile," meint mein Gegenüber," nehmen Sie nur Raffee oder Rognat, oder Rum. Und ja nicht Auf alle Fälle Rautabat," räth wieder der Auswan Das Gespräch hatte noch seine lange Fortsetzung. Alle vor jener mit Großbritannien machen sollte, wurden mir ge schildert und ich gestehe, daß mich die Beiden ordentlich einschüchterten.
Daß fich die Landesausstellung in Budapest bei weitem glän derer." Da, fchneiden Sie sich ein Stüd ab."
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haupt: würde mich diese- Feigheit nicht doppelt schwer treffen, da ich doch für den gefürchteten Weg eine Freitarte erfter Klasse in der Tasche trug. Ich schämte mich nun auf einmal, daß mir zwei seetüchtige Ausländer gar so bange machen konnten, und eine Flasche Pale Ale, die ich auf dem Bahnhofe noch einsog, brachte mir vollends den Muth zurück. Auf denn, über den Kanal, und wenn er domhohe Wogen wirft! Es ist jetzt fünf Uhr, um Sieben bin ich in Brüssel und um Mitternacht in Calais . Der englische Steamer fährt im direkten Anschlusse. Hoch Old England! An der Seekrankheit sind Wenige noch gestorben!
Um Mitternacht war ich richtig in Calais . Anhaltenderes Pfeifen der Lokomotive veranlaßten mich, den Kopf zum Roupeefenster hinauszustrecken und da sandte mir furzen Intervallen, der Leuchtthurm sein rotirendes Licht in starkem Strahle entgegen. Dies steigerte womöglich noch den Ernst der sonst tiefbunklen, von unverkennbarer Seeluft durchströmten Gegend, und während der Bug an
alle ber tosmopolitischen Musterkarte in der belgischen Details jenes schrecklichen Uebels, dessen Bekanntschaft ich hielt, um sich gleich darauf wieder in Bewegung zu sehen,
Hellen!
mich, wie das Spieglein an der Wand", um meine Meis Einem Eingeborenen gegenüber fiel es trotzdem ein, ung zu befragen. Ich habe sie ihm nicht vorenthalten:
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er eine andere, anspruchslosere, bort unten in Ungarn , übergenug!"
" Eure Ausstellung da ist die schönste weit und breit, fahren. Aber von dem 3eug sind, auf Ehre, zehn Minuten
noch viel tausend Mal schöner
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Der Antwerpener war getränkt, allein er fand alsbald beneidete ich völlig das fröhliche Volt von Flandern , das
Belegenheit, sich an mir zu rächen.
" Sie reisen weiter?" frug er nach einer Weile.
" Jawohl, nach England!"
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Wie oft waren Sie schon brüben?"
Roch niemals!"
Dann werden Sie ja die Seekrankheit bekommen!" Reine Idee! Ich war schon auf dem Meere."
Wo, zum Beispiel?"
Swischen Triest und Benedig."
Die fanfte Adria? Das zählt nicht!"
Bon Nizza nach Rorfita."
Als ich dann mit der Dampftram zum Bahnhof fuhr, auf so unschuldigen Vehikeln scherzen und lachen darf, ohne, Aber wie ich, nach England hinüber zu müssen. muß ich denn nach England? Verlohnt es sich, jene schrecklichen Dualen der Ueberfahrt zu erdulden? Und wenn ich dann schon drüben bin, wird mir nicht der Gedanke, baß ich doch wieder zurüd muß, und so bie Folter aufs neue zu erbulben habe, die Freude an allen Sehenswürdigfeiten vergällen? Muß ich denn jetzt schon nach England fahren? Hat bas nicht Beit, bis die Tunnelbahn unterhalb bes Ranals fertig wird?
Es hilft nichts, ich muß! Nicht blos weil jenes Tun
Baba, bas blaue Mittelmeer mit dem ewigen Prachts nelbahn Projekt schon im ersten Stadium der Ausführung
etter? Beißt auch nicht viel!"
gar
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wieder fallen gelassen worden, sondern weil sie mich sonst Die unfelige
Die gefühlvolle, langweilige Ofifee? Die zählt schon Postkarte mit meinem diesbezüglichen Entschluß ist durch
nicht! Und wenn Sie selbst auf dem Ozean ge
teine Macht der Erde mehr zurückzuerlangen. Und über
famen mir abermals unmännliche Gedanken. Da las ich im Weiterfahren die beleuchtete Aufschrift:„ Calais ville." Hier hätte ich allerdings noch aussteigen fönnen, wie irgend ein Reisender, der gerade in der Stadt Calais Geschäfte zu besorgen hat. Nun aber geht es schon hinab zur gare maritime. Mitgefangen, mitgehangen! O, ihr nächsten Stunden! Was werdet ihr mir bringen!
Der 3ug steht still, ein uniformirter Träger nimmt meine Reisetasche und schreitet mir schweigend voraus, durch den Gepäcksraum des hölzernen Stationsgebäudes. Vier Schritte dann im Freien auf eine Art hölzernen Duai, und ich sehe den Hafenarm vor mir, ein Wasser, so breit wie der Donaukanal in Wien , und unten, auf dem Wege einer hölzernen Treppe zu erreichen, ein Schiff, so groß, wie unser Hattyu", der uns Budapester auf die Margarethen- Insel fährt, wenn nicht noch fleiner. Der Träger will in dieses Schiff hinab, ich erfasse ihn aber am Stocärmel. Wo wollen Sie da hin?"
" Nun, auf das Schiff nach England!" ,, Das ist ein Schiff nach England?" ,, Mais oui, monsieur!"
stiegen!"
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" Dann wird wohl auf das große Schiff erft überGroßes Schiff Das große Schiff fährt zu Mittag." Was? Diese Nußschale da geht über den
Ranal?"
u eine B