unser Bürgermeister 3. auf die Straße tam, um sich nach feinem Hotel zu begeben, erschien ihm rechter Hand, linter Hand, Alles vertauscht" und plumps lag er im Waffer des Pfaffenteiches. Glüdlicher Weise befindet sich in der Nähe der Unglücksstätte die Feuerwehrftation, und die waderen Männer, die so oft schon der Macht des heißen Elementes eine Grenze ſegten, überwältigten dieses Mal auch das naffe Element, indem sie den Herin Bürgermeister aus seiner vers aweifelten Lage retteten.
Um einen Hund. In Hamburg stürzte sich am 31. Dt. tober, wie der Hamb . Korresp." meldet, ein 64jähriger Arbeiter in die Elbe, wurde aber von einem Ewerführer herausgezogen. Das Motio zu der traurigen That war ein etwas ungewöhn liches gewesen. Vor einigen Tagen nämlich, so gab der Be rettete an, sei ihm sein alter Hund gestorben, der sein einziger Freund gewesen. In Folge dieses Verlustes habe er fich so einsam und verlassen gefühlt, daß er den Entschluß gefaßt habe, fich das Leben zu nehmen. Der offenbar gemüthstrante Mann wurde im Krantenhause in Pflege genommen.
Polizeiliches. Wie der Kleinen Preffe"( Frankfurt am Main ) aus Ulrichstein mitgetheilt wird, haben legthin zwei Gendarmen, welche auf einen Deserteur fahndeten, einen Handwerksburschen in einem nahen Orte ergriffen und denselben als verdächtig hierher transportirt, ohne vorher in seine Legi timationspapiere einen Blid zu werfen, ob der Ergriffene auch wirklich der Gesuchte sei. Der arme Handwerksbursche soll auf dem Wege erklärt haben, er könne vor Hunger und Ermattung nicht weiter marschiren. Nichtsdestoweniger soll er zu anftren gendem Marschiren gezwungen worden sein, bis er plöglich zu fammenbrach und auf der Stelle todt blieb. Die nun erst(!) erfolgte Besichtigung seiner Papiere habe ergeben, daß dieselben in bester Ordnung waren und daß der Bedauernswerthe durch aus nichts mit dem gesuchten Deserteur au thun hatte.
Zwei vornehme Damen in einer Stadt Frankreichs find fürzlich eine Wette darüber eingegangen, welche von ihnen in einer gegebenen Beit die meisten Worte sprechen könne. Beide lasen Manuskripte ab. Die eine brachte es in 3 Stunden auf 203 560, die andere noch zungenfertigere gar auf 296 311
Worte.
Ein Kind von einem Adler entführt und getödtet. Die N... A. P." berichtet: Als am Mittwoch Abend eine
Deute: Sylvia.
Theater.
Opernhaus.
Schauspielhaus.
Beute: Othello, der Mohr von Venedig.
Heute: Ein Tropfen Gift.
Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.
Heute: Offenbach Cyclus. Die schöne Helena.
Refidenz- Theater.
Wallner- Theater.
Heute: Don Cefar.
Beute: Meffalina.
Viktoria- Theater.
Central- Theater.
Alte Jakobftraße 32. Direktion: Adolph Ernst. Deute : Bum 97. Male: Die wilde Kaze. Gesangspoffe in 4 Atten von W. Mannstädt, Mufit von G. Steffens.
Louisenstädtisches Theater. Direktion: Jof. Firmans.
Heute: Czar und Zimmermann.
Beute: Der Jongleur.
Oftend- Theater.
Konigstädtisches Theater.
Beute: Gastspiel der Liliputaner. Die fleine Baronin.
Theater der Reichshallen.
Täglich: Aufreten sämmtlicher Spezialitäten.
American- Theater.
Täglich: Auftreten sämmtlicher Spezialitäten.
Raufmann's Varieté.
Täglich: Große Spezialitäten- Vorstellung.
18 Kontordia.
Täglich: Auftreten sämmtlicher Spezialitäten und theatralisch Borstellung.
Alhambra- Theater.
Wallnertheaterfiraße 15.
Heute und folgende Tage:
Der Lumpenſammler.
Drama in 5 Atten nebst einem Vorspiel von Felix Pyat . In Paris auf dem Theatre de la Ponte St. Martin über 100 Mal mit außerordentlichem Erfolge gegeben. Vor der Vorstellung: Großes Konzert der Haustapelle. Anfang des Konzerts 7 Uhr, der Vorstellung 8 Uhr. Bons haben Wochentags Giltigkeit.
Paffage 1 Treppe. 9 U. Morg. bie 10 U. Ab Kaifer Panorama.
Eine Wanderung durch das Riefengebirge. 3. erften Male: Die Pyrenäen . Die Hertha. Reise. Karolinen - Balau- Inseln 2c. a Reise 20 Bf., Stinder nur 10 Bf. Abonnement.
Präuscher's
anatomisches Museum
im rothen Schloss
[ 2670.
von 9 Morgens bis 10 Abends für erwachsene Herren.
Freitag ganzer Tag
Damentag.
Mitglieder- Versammlung
des
2700
Vereins zur Wahrung der Interessen
der Klavierarbeiter
Sonnabend, den 7. November, Abends 8 Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstraße 77/79, ( oberer Saal).
Zages Ordnung:
1. Vortrag über den legten Theil des Arbeiterschutzgesetzes. Referent: Herr Michelsen. 2. Verschiedenes und Fragelaften. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß am Sonnabend, den 21. November, die Vorstandswahlen stattfinden werden.
Um vielfachen Wünschen der Mitglieder Rechnung zu tra gen, wird die Versammlung präzise 8, Uhr eröffnet werden. [ 2691 Dies für fäumige Mitglieder zur Beachtung. Der Vorstand.
Farmersfrau in der Nähe des Dorfes St. Vincent de Paul ( Kanada ), von ihrem zweijährigen Kinde begleitet, ihr Geflügel fütterte, schoß plöglich ein großer Adler herab, der das Kind erfaßte und daoontrug. Das Kind schrie und streckte die Händ chen der Mutter aus, die aber völlig machtlos war. Sie schlug jedoch Lärm, worauf einige Nachbarn, mit Flinten be waffnet, Jagd auf den Adler machten. Sie feuerten mehrere Schiffe ab, die jedoch lediglich zur Folge hatten, daß der Vogel seinen Flug beschleunigte. Schließlich ließ fich der Adler auf ein Scheunendach nieder, wo man ihn mehrmals mit dem Schnabel nach dem Kopfe des Kindes hacen sah. Seinen Verfolgern, die inzwischen nabe gelommen waren, gelang es, den Vogel zu verscheuchen, aber das Kind fand man nur als Leiche. Der Abler batte ein Loch in den Schädel des Kindes gehackt und einen Theil des Gehirns verzehrt."
Sprechsaal.
Die Redaktion stellt die Benutzung bes Sprechsaals, soweit Raum dafür abzugeben ist, bem Publikum zur Besprechung von Angelegenheiten allgemeinen Intereffes sur Berfügung; fie verwahrt sich aber gleichzeitig bagegen, mit dem Inhalt beffelben identifizirt zu werben.
"
Als Vorfigender des Vereins für Vollsbildung" erlaube ich mir, auf das Eingesandt des Herrn R. Flatow in Nr. 257 des Berl. Voltsblattes" einige Worte zu erwidern: 1) Herr Flatom sagt:„ Schon der Umstand, daß diese Vereine( die Bezirksvereine nämlich) sich leiner großen Sympathie der Be hörde zu erfreuen haben, sollte dahin führen, bei jeder neuen Gründung die größte Vorsicht und Ueberlegung nicht außer Acht zu laffen. Diese Bemerkung geht infofern von einer vollständig inigen Ansicht aus, als der Verein für Volks bildung" durchaus keine Gründung irgend eines Bezirksvereins ist und überhaupt mit den Bezirksvereinen in gar feinem biretten Busammenhange steht. 2) fagt Herr Flatow, daß an der Spiße des neuen Vereins hauptsächlich Schriftsteller stehen". Ich verstehe nicht recht, was er mit dieser Bemerkung sagen will, denn der Gedanke, daß wir in dem Vorstande fagen will, denn der Gedanke, daß wir in dem Vorstande eines Vereins, der sich ausschließlich mit geistigen Ange legenbeiten befaßt, nur förperlich Arbeitende dulden dürfen, wäre denn doch mehr als absurd. Das tann also Herr Fl. nicht sagen wollen. Hätte übrigens der Herr Einsender sein Intereffe für die neue Gründung" dadurch bewiesen, daß er
an der konftituirenden Versammlung Theil genommen hätte so würde er wissen, daß der Boften eines zweiten Vorfizenden nothwendigerweise mit einem pädagogisch gebildeten Manne besegt werden mußte. Ein solcher ist Herr Christensen, der fein Lehrereramen gemacht und lange Jahre an einer höheren Lehranstalt in Hamburg thätig gewesen ist. Außer ihm befin det fich noch ein Schriftsteller", Herr Baake, im Vorstande; also fieben Handwerker und zwei Schriftsteller"! We tommt da Herr Fl. zu der Behauptung, daß an der Spize des Vereins hauptsächlich Schriftsteller fteben"? Und wie fann man es dem Voltsbildungsverein zum Vorwurf machen, daß unter seinen 9 Vorstandsmitgliedern zwei Schriftsteller find und dabei in demselben Athemzuge über die Bezirk vereine herziehen, weil ihre Vorstände meist aus Arbeiten bestehen?! Konsequenz, Konsequenz, lieber Herr! Oder follie man etwa lauter Kaufleute wählen? 3) Daß ein Mann wie Herr Fl. die Fortbildungsschulen Homboldaladamie(!!) als ausreichende Bildungsanstalten für die Arbeiter empfiehlt, wundert mich.
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Doch nachgerade wiffen, was und wie in diesen Anstalten gelehrt wird. Auch die Bezirksvereine deihen uns übrigens mindestens ebenso sehr am Herzen liegt, wie Herrn Fl. genügen nicht, weil hier in den Vorträge ein methodischer Gang nicht innegehalten wird und nicht inne gehalten werden tann. Den Arbeiter auf die bestehenden Bibliotheken zu verweisen, scheint mir ebenfalls von einer ftarle Verkennung der Verhältnisse Beugniß abzulegen. Herr follte als gebildeter Mann doch wissen, daß zur erfolgreiche Benugung einer Bibliothek bibliographische Renntniffe noth wendig find die der Arbeiter in der Regel nicht befi 4) Auf den Angriff, den Herr Fl. gegen die Bezirksverein richtet, gehe ich ebenso wenig ein, wie auf verschiedene vo ständig unmotivirte Bemerkungen über die Uneigennütig Diefer Herren", die jugendlichen Leiter des Vereins" u. Der Arbeiter Bezirksverein für den Dften bat in seiner les Versammlung beschlossen, fich in der nächsten Sigung au führlich mit den Ansichten des Herrn Fl. zu beschäftigen legteren zur Theilnahme an dieser Versammlung brieflich ei zuladen. Angesichts dieser Thatsache mögen für heute die obige furzen Bemerkungen als genügend erachtet werden.
August Herold
Berlin SO., 112 Skalitzerstrasse 112.
Franz Berndt
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Elgene Fabrik, Sofide Preise. Prompte Bedienung.
Große öffentliche Versammlung der Mäntel- Näherinnen
am Freitag, den 6. d. Mts., Abends 8 Uhr,
in Keller's Lokal, Andreasstraße Nr. 21.
Es werden die Arbeiterinnen ersucht, recht zahlreich zu er scheinen. Kaufleute und Schneidermeister haben Zutritt. 2683] Im Auftrage der Fach- Kommission: Rosa Büge. Anna Krandemann.
Mitglieder- Versammlung
der
Central- Kranken- und Sterbekaffe der Tildiler and anderer gewerblicher Arbeiter.
Dertliche Verwaltung Berlin G. Sonntag, den 8. November, Vormittags 10 Uhr, Große Frankfurterstraße 117 bei Wulf. Tages- Ordnung:
1. Abrechnung vom III. Quartal.
2. Wahl eines Schriftführers.
3. Wichtige Kaffenangelegenheiten.
4. Verschiedenes. Das Mitgliedsbuch legitimirt. Bur Beachtung!
Sonnabend, den 14. November, findet ein von den Mitgliedern oben genannter Raffe arrangirtes
Tanzkränzchen
ebenfalls in genanntem Versammlungslokal bei Herrn Wulf. statt. Ein etwaiger Ueberschuß ist für die Invaliden der Kaffe bestimmt. Billets find in den Bahlstellen und bei den Vorstandsmitgliedern zu haben. Um recht rege Betheiligung wird ergebenst gebeten. [ 2686 Der Vorstand.
Ortskrankenkaffe
des Bimmerer Gewerbes
zu dem Statut der Drts- Krantenlaffe des Bimmerergewerbes zu Berlin vom 28. Oftober 1885.
An die Stelle des§ 12 des Statuts treten nachfolgende Bestimmungen:
Als Kranken- Unterstüßung wird gewährt für die Dauer der Krankheit, aber nicht über 52 Wochen
1. vom Beginn der Krankheit ab freie ärztliche Behand lung und Arzenei;
2. im Falle der Erwerbsunfähigkeit vom dritten Tage nach dem Tage der Erkrankung ab für jeden Arbeitstag die Hälfte des im§ 11 festgesetten Tagelobnes ald Krankengeld; 3. Die Lieferung von Brillen, Bruchbändern und ähn lichen Vorrichtungen und Heilmitteln, welche aur Heilung des Erkrankten erforderlich find. Berlin , den 12. Juli 1885.
5. Weniger, Borfigender.
Ming, Schriftführer,
Borstehender Nachtrag wird mit dem Bemerken hierdurch genehmigt, daß beffen Bestimmungen mit dem heutigen Tage
in Kraft treten.
Generalversammlung
der Central- Kranken- Kaffe det deutschen Bimmerer
Sonntag, den 8. November, Vormittags um 9 Uhr
im Salon zum Deutschen Kaiser, Lothringer.
Tages Ordnung:
1. Abrechnung. 2. Verschiedenes.
[ 269
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Arbeiter- Verein„, Hoffnung für Friedrichsberg u. Umgegend. Mitglieder- Versammlung
am Sonnabend, den 7. November, Abends 8% Neumann's Lofal, Gürtelstraße 41. Vortrag bes
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à Loos nur eine Mark.
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Carl Heintze, U. d. Linden'3,
Ziehung am 11. und 12. November Preis pro Loos 1 Mk.( 11 Loose 10 Mk.)
Grossen haben wir den General- Debit unserer
Gold- u. Silber- Lotterie
übertragen, an welches Loos- Gesuche unter Prinz Reuss. Das Central- Comité, i. V.: Beifügung des Betrages zu richten sind.
Hauptgew.25000M.Gold
Gewinn- Liste.
1. Hauptgew. eine goldene Säule, Werth 25 000 Mark.
200
1 Gewinn i. Wrth. v. 10 000 M.
do.
500 gold. Münz.& 20 M.
1000 silb.
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5.000-
4.000
3 000 2000
10 000
10 000
do. a 5= 5000-
13079 Gew. i. Gesammtw. 90 000 M.
Jeder Loosbestellung sind für Frankirung der Loossendung und Gewinnliste
20 Pf.( f. Einschreibsendg. 40 Pf.) beizufügen. Coupons u. Briefmark. w. i. Zahl. gen.
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Arbeitsmarkt.
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Ein junger Mann mit guter Handschrift sucht Abenb
von 8-10 Uhr Beschäftigung.
Adressen unter X 5 Poftamt 50. Dienstboten jeder Art erhalten gute Stellen.
[ 2676
Korbmacher- Gesellen
Frau Fleischer 133, vorn L
auf Geftell und Geschlagen finden dauernde Beschäftigun
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Berger& Benzin, Holzmarliftraße 4
Verantwortlicher Redakteur N. Gronheim in Berlin . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
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