Deckung der vom Reich zu bestreitenden Kosten bis zum Be trage von 106 Millionen sollen, der„Kr.-Ztg." zufolge, im Wege d«S Kredits beschafft und zu diesem Zwecke Schatz anwetsungen ausgegeben werden. Von den nicht zur deutschen Marine gehörigen Schiffen, welche den Kanal benutzen, soll eine entsprechende Abgabe nach einem vom Kaiser im Eint) er nehmen mit dem Bundesrath festzustellenden Tarif erhoben werden.— In der Begründung wcrven die militärischen und wirthschastltchen Voctherle des Kanals erörtert. Nachdem die Ausweisungen polnischer Elemente aus den östlichen Provinzen einen so gewaltigen Umfang erreicht haben, scheint die Regierung die Ausweisungen gegenüber fremden Staatsangehörigen überhaupt schärfer ausüben oder doch wenigstens bestimmter regeln zu wollen. Auch hinsichtlich der Angehörigen der nordamer Hanischen Union erlassen. Die vom 22. und den Staaten, mt der Reichskanzler neuerdigS Bestimmungen „Weser-Ztg." demerkt dazu: ,T>urch Etaatsoertrag Februar 1868 ist zwischen dem Norddeutschen Bunde Zereiniaten Staaten vereinbart, daß Angehörige beider . wenn sie in einem derselben fünf Jahre ihren festen Aufenthalt gehabt haben, als dort naturalifirt angesehen werden sollen, daß aber, wenn ste in ihre Heimath bleibend zurückkehren, die Naturalisation in dem andern Staate als unwirksam betrachtet werden soll, und daß die Absicht bleibender Nieder- lassung in der Heimath nach zweijährigem Aufenthalt als er« wiesen angesehen werden kann. Schon vor einigen Jahren waren Zweifel entstanden, ob Deutsche , welche nach fünfjährigem Aufenthalt in �Nordamerika wieder hierher zurückkehren, währeno der ersten zwei Jahre ihres hiesigen Aufenthaltes ausgewiesen werdrn können. Diese Frage hat der Reichskanzler bejahend entschieden, wie es ja eigentlich auch nur natürlich ist, da alle Ausländer, und das find in Amerika naturalisirte Deutsche doch formell geworden, schon nach allgemeinen völker- rechtlichen Grundsätzen ausgewiesen werden können, sobald irgend ein Grund vorliegt, ihren Aufenthalt hier als dem StaatSinteresse nachtheilig zu erachten. Thatsächlich soll übrigens von diesem Ausweisungsrechte nur in geringem umfange Gebrauch gemacht sein, namentlich auch nicht in den nicht seltenen Fällen, in welchen mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen ist, daß junge Leute sich fünf Jahre in Amerika nur zu dem Zweck- aufgehalten haben, sich hier der Ableistung ihrer Militärpflicht zu entziehen. Die Aus- Wanderung namentlich junger Leute im Alter von 16 bis 20 Jahren hat einen ziemlich bedmtenden Umfang angenommen, und ein großer Theil derselben kehrt, wenn er m Amerika sich naturalifirt weiß und vor der hiesigen Militärpflicht sicher glaubt, nach Deutschland zurück, um dauemd hier zu bleibe,«. Darin liegt eine Ungerechtigkeit für die Altersgenossen, welche während jener Zeit hier drer Jahre haben d enen müssen und noch fortwährend als Reservisten und Landwehrleute der milt- tärischen Kontrole unterliegen und durch Einziehung zu militärischen Hebungen in ihrem bürgerlichen Berufe geschädigt «Verden . Es hat dieser Mißstand wiederholt zu Beschwerden geführt und eS ist dieS anscheinend der Grund gewesen, welcher den Reichskanzler veranlaßt hat, jetzt zu bestimmen, daß in allen Fällen, wo junge Leute, die offenbar nur, um fidj der Militärpflicht zu entziehen, nach Amerika ausgewandert find und nach fünf Jahren zurückkehren, dieselben ausgewiesen «verde» sollen. Doch soll dies„nicht rücksichtslos" geschehen, sondern eS soll den Betheiligten eine angemessene Frist zur Regelung ibrer hiesigen Angelegenheiten belassen und deshalb für einige Wochen oder Monate ihr Aufenthalt hier gestattet werden.— Uebrigens soll auch in anderen Fällen, wo ein besonderer Grund dazu vorliegt, gegen nicht mehr militär- Pflichtige Deutsche, welche nach fünfjährigem Aufenthalt in Amerika hierher zurückkehren, von der Ausweisungsbefugniß Gebrauch gemacht werden, ehe nach zweijährigem Aufenthalt ihre Naturalisation in Amerika unwirksam wird." Derartige Ausweisungen, namentlich die zuletzt ange- deuteten, dürften in vielen Fällen die Intervention der Ver« einigten-Staaten-Regierung zur Folge haben. Nordamerika ist eben nicht Rußland und es«st daher vorauszusehen, daß die amerikanische Regierung, die unter dem Sternenbanner allen Nationalitäten Raum und Schutz gewährt, ganz energisch für ihre Bürger eintreten«vird. Aus Schleswig kommt bereits die Nachricht, daß die Regierung zu Schleswig eine Anzahl Deutsch-Amerika- ner,«velche auf der Insel Föhr wohnhaft waren, des Landes verwiesen hat- Die Ausgewiesenen haben Ordre erhalten, das preußische Staatsgebiet bis zum 15. Nov. zu verlassen. — Nach einer Mittheilung des„Dziennik pozn." hat der Minister deS Innern die Verfügung erlassen, daßtzdcn aus Westpreußen ausgewiesenen Russen, denen in Paßern, angelung beim Betreten deS russischen Gebietes Schwierigkeiten gBvachi vmden, der gegenwärtige Aufenthalt auf ein Jahr vrol.'ngiötl wird.— Wttdrn die Schwierigkeiten dann beseitigt sein&c,,� Hinsichtlich der Befähigungszeugniffe fü� M<SS4«- schttltehrer ist zwischen der preußischen Regierung und dem Ministerium für Elsaß-Lothringen eine „Sie sind Joseph'» Freund nicht?" unterbrach Arabella ihn rusch. „Wie könnte ich eS sein? Mit einem Charakter, wie der Karnmerdiener ihn hat, wird kein Mensch sich befreunden könne« V „Und vielleicht werfe« Sie deshalb Verdacht auf ihn! Vielleicht ist dennoch ein Anderer der Dieb gewesen. Kommen Sie, Georg," fuhr Arabella, wie von einem plötzlichen Ent- schluß getrieben, fort,„ich begleite Sie, wir wollen uns überzeugen, ob im Park Spuren sich voifinden, die—" „Gnädiges Fräulein, das wäre nutzlose Mühe!" „Was thut's, wir haben ja Beide nichts zu versäumen, und vielleicht ist eS trotz Ihrer Zweifel ei» gutes Werk, dem man wohl ein Stündchen opfern darf." Georg folgte zögernd dem schönen Mädchen; er war seiner Sache zu sicher, als daß er noch Zweifel hätte hege« könne«. Daß sie beide beobachtet würden, ahnte» sie nicht,— Rabe stand am Fenster seines Arbeitszimmers, und seine glühenden Blicke folgten ihnen, so weit sie«S vermochten. Arabella schlug den Weg zu dem Gärtnerhause ein, und hier zeigte Georg ihr die Fußspure» auf de» mit Sand bestreuten Wegen. „Et ist der kleine Fuß Joseph'«," sagte er. „Glauben Sie, er sei der einzige Mann, der einen kleinen Fuß besitzt?" scherzte Arabella.„Und Joseph leug- «et ja auch nicht, daß er gestern Abend im Park gewesen ist, nur will er au» einem andere« Grunde hinein gegan- gen sein." „Den Hilferuf hätten wir in der Gefiadestube auch höre» müssen," erwiderte der alte Man«. „Das könne» Sie so sicher nicht behaupten. Joseph war vielleicht draußen, oder er stand an einem offenen Fen- ster, als er de« Ruf vernahm, während in der Gefiadestube geplaudert und gelacht wurde. Könne« es nicht zwei Diebe gewesen sei«, von denen einer dem andern zurief, um ihn vor einer wirklichen oder vermeintlichen Gefahr zu warnen? Man muß in solchen Fällen, ehe man einen besiimntte» Verdacht ausspricht, jede Möglichkeit berücksichtigen, Georg." Vereinbarung dahin getroffen worden, daß 1. die im Königreich Preußen auf Grund der Prüfungsordnung I. vom 15. Oktober 1872 ausgestellten Befähigungszeugniffe für Volks- schullehrer, sowie die auf Grund der Prüfungsordnung für Lehrerinnen und Schulvorsteherinnen vom 24 April 1874 ausgestellten Befähigungszeugnisse in Elsaß-Lothringen gleiche Geltung wie in Preußen haben sollen, und daß 2. die in Elsaß-Lothringen auf Grund der Prüfungsordnungen vom 4. Januar 1874, 22. Juiri 1883 für Elementarlehrer und Elementarlebrinnen, sowie die auf Grund der Prüfungsord- nung für Lcbrerinnen und Vorsteherinnen höherer Töchter- schulen vom 12. April 1876 ausgestellten Befähigungszeugniffe in der preußischen Monarchie gleiche Geltung wie in Elsaß- Lothringen haben sollen. In« Reichsaint des Innern wird augenblicklich der Be- richt über die Verhandlungen der technischen Kommis« sion für die Seeschifffahrt zusammengestellt. Der- selbe wird nach offiziöser Versicherung ziemlich umfangreich ausfallen, da die Berathungen der Kommisston über die Vor- läge, betreffend die Unfallversicherung der See- leute, abgesehen davon, daß sie siebzehn Sitzungen in An- spruch nahmen, sehr eingehend waren und zu ziemlich vielen Äbänderungsvoischlägen führten. Für den Augenblick läßt sich wohl kaum übersehen, welche von den zur Annahme gelangten Abänderungsvorschlägen schließlich die Zustimmung der Reichs« regierung erhalten werden. Gegen die Ausländer hat jetzt auch der Landrath des Kreises Hadersleben „in gegebener Veranlassung" darauf aufmerksam gemacht, daß nach dänischem Patente vom 5. November 1841 kein Ausländer ohne Genehmigung der Polizei- Verwaltung sich in einer Gemeinde niederlassen darf. Dem Hardesvoigte sollen die Gemeinden sogar Meldung machen, sobald fich ein Ausländer auch nur vorübergehend in einer Gemeinde aufhält. Dem im Jahre 1841 von dänischer Seite offenbar gegen die Deutschen erlassenen Patente soll also nunmehr gegen die Dänen wieder praktische Anwendung gegeben werden. Die„Freist Ztg." macht bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, daß die Reichsverfassung es ausschließt, jenes Patent auch gegen deutsche Ausländer, also gegen Deutsche , welche nicht Preußen find, zur Anwen« dung zu bringen. + Bourscheid » Kreis Solingen, 4. November. Bei der heute hierselbst stattgefundenen Wahl zum Stadtverordneten- Kollegium wurde ein Veteran der deutschen Arbeiterbewegung, der Plüschweber Wilhelm Heider, mtt 57 von 60 Stimmen auf weitere 6 Jahre zum Stadtverordneten wiedergewählt. I» Chemnitz haben vorige Woche die Stadtverord- netenwahlen stattgefunden und ficgte die konservativ-liberale Verbrüderung. Nicht weniger als sieben Listen waren ersckie- nen, auch eine seitens der Arbeiter, da man aber auch hier von jeder öffentlichen Agitation abgesehen, war der Erfolg un> bedeutend. Blamirt hatte fich bei den Wahlen nur eine Partei, nämlich die d e u t s ch« f r e i s i n n i g e, wie immer durch ihre Halbheit. Sie hatte auf ihrer Liste auch einen Bürger i s r a e- l i t i s ch e n Glaubens, was heute, wo die Blüthe der Juden- Heye längst vorüber, nicht einmal viel Much voraussetzt. Trotzdem hatte sie nicht die Konsequenz, den freilich etwas alttesta- mcntarischen Vornamen ihres Kandidaten auf die Liste zu drucken und begnllgle fich im Gegensatze zu den anderen Namen mit dem Anfangsbuchstuben. Darob wurden sie von den Konservativen durch Inserate jämmerlich genarrt und gewiß mit Reckt, denn wer öffentlich auftreten will, muß den Much der Ueberzeugung haben. Die entschiedenste der bürgerlichen Parteien schämt sich des religiösen Bekennt- nisses ihrer Anhänger. Daß aber im Wahlkampf solche Rück- sichten genommen werden, ist doch ein Zeichen des Verfalls sowohl der Humanität wie der Gewissensfreihett. Frankreich . Um der nochleidenden Pariser Arb-iterbevölkerung während des Winters, der fich als lang und hart ankündigt, zu Hilfe zu kommen, haben die Syndikatskammern des Pariser Handels und Gewerbes den Plan gefaßt, mit Hilfe des Gemeinderachs eine Reihe von Festen zu veranstalten, welche einerseits Arbeit und Erwerb und andererseits Ueberschüffe schaffen, die als Unterstützungsgelder verwendet werden können. Der Präsident des Pariser Gcmeinderaths, Herr Michelin, und der Stadtbau- direltor Alphand, zeigten sich damit einverstanden und luden die Vertreter der Pariser Presse zu einer Voiberathung ein. Wie verlautet, wurde man einiq, vorläufig fünf große Bälle in Zwischenräumen von je drei Wochen auf einander folgen zu lassen. Dieselben sollen der Stadt 1 500 000 Franken kosten und in der großen Oper, im Börsenpalast, im Stadthause, in der Handelskammer und in einem anderen noch zu bezeichnen« den öffentlichen Gebäude stattfinden. Für April und Mai ge« denkt man ferner historische Züge in Szene zu setzen, und es ist sogar von einer ganzen Festwoche die Rede, welche das mittel- alterliche Paris vor den Augen der Zeitgenossen herauf- beschwören sdll-sZ So gedachte man den Pont Reuf so wieder berzustellen, ehedem war; die Sckuster, Schneider, Holzschnitzer, Weber wmden da in ihren Buden arbeiten und die beliebtesten Schauspieler, Ccquelii, der Jüngere, Christian, Arabella hatte die letzten Worte in einem sehr ernsten, eindringlichen Tone gesprochen, in einem Tone, der deutlich das Bestreben und den Wunsch erkennen ließ, den Verdacht von dem Kammerdiener abzulenken. Sie ging jetzt tiefer in den Park hinein, und schweifte auch ihr Blick von Zeit zu Zeit forschend über die grünen Rasenflächen, so haftete er doch zumeist auf dem Sande, in welchem hier und da eine Fußspur sichtbar wurde. „Diese Spuren sind schon alt," sagte Georg, als Ära- bella ihn auf dieselben aufmerksam machte,„sie haben für die Untersuchung gar keinen Werth." Arabella schwieg und setzte ihre Wanderung fort, und als sie am äußersten Ende des Parkes angelangt war, dort, wo früher die Hütte Halm'S gestanden hatte, zeigte sie auf eine» dunklen Gegenstand, der halb versteckt, aber dem suchenden Blick doch sofort sichtbar, im Ge- sträuch lag. „WaS ist das?" fragte sie. Den Lippen des alten Mannes entfuhr ein Ruf des Erstaunens. „Unmöglich!" sagte er.„DaS ist ja das gestohlene Kästchen! Wie kommt es hierher? Arabella athmete tief auf, ein schwerer Druck schien ihr vom Herzen genommen zu sei«. „Nun werden Sie erkennen, wie ungerecht Zhr Ver- dacht war," erwiderte sie. Georg hatte das Kästchen aufgehoben, mtt zitternder Hand öffnete er eS. „Es ist erbrochen," sagte er. „Ganz natürlich, der Dieb wollte wissen, wa» es ent- hielt. Sehen Sie nun zu, ob die wichtigen Notizen, auf die Sie so großen Werth legen, nicht fehlen. Der alte Mann war bereits damit beschäftigt. „Wenn Sie wüßten, was diese Notizen enthalten und über welches Ereigniß sie Aufschluß geben, gnädiges Fräu- lein, würden Sie gewiß nicht darüber spotten," sagte er mit leisem Vorwurf, und seine zitternde Stimme verrieth eine gewaltige innere Erregung,„da sind alle übrige« Papiere, meine Briefe und meine Zeugnisse, aber—" Duvuis, auf improvisirten Schaubühnen das Volk durch ge» »feperte Vorstellungen ergötzen. Für das Marsfeld wird ein Ritterturnier in Aussicht genommen und Herr Älphand denkt an nichts Geringeres, als einen Akt aus Victor Hugo's „Es- meralda"(deutsch „Der Glöckner von Notte-Dame") m seine« „natürlichen Rahmen" d. i. auf dem Platze Noire- Dame aufführen zu lassen; alles das, um den Pariser Arbeitern Be- schäftiaung und Brod zu geben!— Das ist wirklich ein« sonderbare Art, der Roth zu steuern. — Der Pariser Stadt rath wählte in seiner ersten Sitzung den radikalen Advokaten Maillard zum Vorfftzendm- Einem Antrage auf Amnestirung politische Verbrecher wurde keine Dringlichkeit zuerkannt. Der bisherige Vorsitzende Abge- ordnete Michelin erklärte übrigens im Voraus, er wolle von der Amnestie Jules Ferry ausgencmmen wissen, dessen Vcrurthcilung er in der Kammer beantragen werde. Ange- nommen wurde ein Antrag, die Regierung um Beschleunigung der Vorarbeiten zur 1889er Weltausstellung anzugehen, da von letzterer eine Beendigung der Wirthschaftslrise zu er- matten sei.„. — 25 bis 30 radikale Abgeordnete hatten fich bei Herrn W' roy zu einer zwanglosen Unterredung über die nächsten Am- gaben der Kammer versammelt. Beschlüsse wurden nicht gefaßt' aber man schien über drei Punkte einig: durchgreifende Veränderung in der Beamtemvelt, Abschluß der schwebenden RoW- nialunternehmungen, Aufhebung der Konkordatspolitik. Nw Aeußerungen republikanischer Abgeordneten verschiedener Rw tung scheint eine Einigung auf folgenden Grundlagen geplant zu werden: 1. völlige Aufhebung der Madagaskar� Expedition! 2. Beschränkung der Tongkingbesetzunz auf das Delta ; 3. Streichung des Kultusbudgets; 4. Nichtausweisung der Orleans « prinzen; 5. politische Amnestie. Herr Bnsson weist mehritt dieser Punkte zurück. Dänemark . Bekanntlich ist der dänische Landtag(Folkething und Lanvsthing) bis zum 18. Dezember vertagt worden; bis dahin regiert das Ministerium Estrup unumschränkt. Um um serc Leser über die dortige Situation auf dem laufenden erhalten, wollen wir hier aus einem hochkonservativen Blatte, den„DreSd. Nachr.", einen Artikel wiedergeben, dessen Tenbefl) wir ja nur zum Theil zustimmen, der aber die Situation j» Dänemark recht üderfichtlich behandelt. Derselbe lautet:■c" Dänemark scheint der Äerfassungskonflikt zu einer baldigen 8" waltsamen Lösung zu drängen. Zehn Jahre bereits spielt da» Stück. Der Ausgangspunkt des Streites ist folgender: D« Krone verlangte von dem Landtage die Bewilligung sehr be- trächtlicher Geldsummen und zwar zur Vornahme ausgedehnt» Befestigungen der Hauptstadt Kopenhagen und anderer mistta- rischer Rüstungen. Die zweite Kammer Dänemarks , das M kething, lehnte diese Bewilligungen ab, was unzweifelhaft>» gutes Recht ist. Ob diese Verweigerung vom Standpunkt des dänischen Patriotismus zu rechtfertigen ist, steht auf eine« anderen Blatte. Wir Deutsche haben aber wenigstens ke«»» sonderliche Ursache, uns für diese dänischen Rüstungen zu bn geistem und etwa lebhaft für den Standpunkt der Krone un» des Ministeriums Estrup einzutreten, wenn letzteres zehnmm sich konservativ nennt. Denn das Ministeriuin Estrup jf unter den Feinden deS deutschen Reiches einer der erbitte»' sten, die Czechen können uns nicht glühender hassen, als da» jetzige Kabinct des Dänenkönigs. Die geplanten und«mw» wieder geforderten Befestigungen Kopenhagens und sonstigen Rüstungen richten fich ganz speziell 0%% Deutschland . Es ist ein Glaubenssatz des MW* riums Estrup, daß, da Dänematt bei einer euroväiscb»' Verwickelung sich allemal unter den Reihen der Feinde Dettf(£ landö befinden werde, es fich zur Vettheidigung k Sf igst rüste» und vor Allem die Landeshauptstadt vor einem Uebersalle dura die deutsche Flotte— der nicht ausbleiben könne— dur« mächttge Festungswerke schützen müsse. Umg kehrt steht dem Programm der dänischen Linken die Pflege guter fr' ziehungen zum deutschen Nachbarstaate und, wiewohl.'�. Däne den Verlust der Elbherzogthümer und insonderheit Nord« schleswigs verschmerzen kann, so läßt sich die Linke»och n1® von so blindem Haffe gegen Deutschland leiten wie die Kro». und das konservative Ministerium Esttup DaS Volk immer entschieden auf die Seite der Linkenmänner. Ju dreimaligen Wahlen, die seit 10 Jahren vor sich gegang� find, schmolzen die Konservativen im Folkething auf ein»»m lein von 17 zusammen, denen 79 Linkemnänncr gegenüberstelle" Estrup regiert seit Jahren ohne Budget. Dasselbe wird regelmäßig abgeschlagen und ebenso wird die nachgesuchte 0! demnität für das budgetlose Regiment verweigert. Estrup flj hierbei von folgendem Trugschluß aus: die 1. Kämmer,'s' Landsthing, stehe zur Krone; selbst wenn das Landsthtng% Gemeinschaft mit dem Folkething das Budget verweigere' JJ stelle der aus beiden Kammern(Thingen) bestehende Reich!»» unmer nur den einen Faktor der Gesetzgebung dar; die sei der andere und dieser brauche fich nicht unter I"E Faktor zu beugen. Dies aber hier um so weniger, als f. Hälfte deS elfteren, der Landsthing, auf Seite der Krone N. Unterwürfe sich also der König, so opfere er nicht nur ff „Aber?" fragte Arabella erwartungsvoll, als( stockte. „Aber meine Notizen fehle»!" „Sehen Sie noch einmal nach!" „Sie fehlen," erwiderte der der alte Mann tonlos finde Sie nicht. Glauben Sie nun an die Wa meiner Behauptung, daß der Dieb nur diese Papi« sucht hat?" Arabella schüttelte noch immer zweifelnd da« H sie wußte nicht, was sie glauben sollte, diese neue Eatde verwirrte sie.' «Darf man«intreten?" fragte in diesem Auge eine Summe, deren Klang dem schönen Mädchen da« jäh in die Wangen trieb. Rasch wandte Arabella sich um, am Ausgang Parkes stand Siegfried, den Hut in der Hand, Lächeln des Glückes auf den Lippen. ..Ich heiße in diesem Augenblick Sie doppelt st willkommen," sagte sie, ihm die Hand bietend,„muß W annehmen, daß die Vorsehung Sie gesandt hat." ."Die Vorsehung?" fragte Siegfried erstaun t inde Blick prüfend den Gärtner streifte.„Darf ich frag* d'ese Bemerkung dem Vetter oder dem Untersuch rrchter gilt?" Augen,„aber ich hoffe, Sie werden mir nicht zürnen,, meine erste» Worte dem Untersuchungsrichter gelten- Gärtner ,st in der vergangenen Nacht bestohlen word� «ch stehe da vor einem dunklen Räthsel, welches'ch losen kann." r■, f0. will ich die Lösung versuchen," fned heiter,„«ch hoffe, die Nuß wird nicht allzu h**. Mo, met« Freund, berichten Sie mir die Thatsasi kurz wie möglich und im Zusammenhaag, ich wer richten"""st nachher meine Frage« Im ersten Moment war der alte Man» fÄ fangen, er wußte offenbar nicht, wie er besinnen>
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