Arsenal. Die Anstifter wurden sämmtliK verhaftet» ihr Chefist ein ehemaliger Infanterie- Offizier. Die Aimrtheilung derSchuldigen soll durch ein Kriegsgericht erfolgen.Serbien.In Nif ch ist eine Verschwörung gegen das Leben desKönigs Milan unter den FretwMgen entdeckt worden. DerRädelsführer Bilotijevicz, ein Verwandter des Prätendenten»ist lammt Komplizen verhaftet. Auch in Belgrad find Ver-Haftungen vorgenommen.Kommunales.Stadtverordneten-Versammluna.Außerordentliche Sitzung vom Freitag»den 6. November.Der Vorsteher der Versammlung Herr Dr. Straß«mann eröffnet die Sitzung um 6»/« Ubr mit geschäftlichenMittheilungen. Die Ausschüsse haben die Wahl von 10 Mitgliedern für den Ausschuß der Vorberathung der Vorlage, be-treffend die Verlängerung der Giltigkeitsdaucr deS Nachtrages»u den Instruktionen für die Verwaltung des städtischen Bau-wesens vollzogen.Nach Erledigung einer Anzahl Pensionirungs-»Anstellungs« und Naturali sationsgcsuchenund einiger unwesentlichen Vorlagen beschließt die Versamm-lung den Verkauf der Baulichkeiten auf dem zur Freilegungder N orkstraße erworbenen Theile des Grundstücks Hornstraße 25 zum Abbruch.Die Skizze zum Neubau einer Gemeinde-Mäd-ch e n s ch u I e auf dem Grundstück Auguststraße 67/68 wird genehmigt.Die Gewährung einer BeihUfe in Höhe von 6000 Markzur Unterhaltung der Anstalt für Epileptische in Bielefeld wirdbeschlossen.Die Ueberlaffung deS Festsaales im Rathhause zu einemBazar wird genehmigt.Mit dem Verkauf der Baulichkeiten auf dem zur Frei«legung der Korkstraße erworbenen Theile des GrundstücksMöckemstr. 92/93 zum Abbruch erklärt fich die Versammlungnach kurzer Debatte, in welcher Stadtv. Herr Eßmann umAblehnung der Vorlage bittet» einverstanden.Von oen Stadtverordneten Görcki und Genossen ist fol-gender Antrag eingebracht worden: Die Versammlung wolleoeschließen» den Magistrat zu ersuchen» bei den bevorstehendenErsatzwahlen für die Stadtverordneten Versammlung die Wahl«zeit für die 3. Abtheilung von 9 Uhr Morgens bis 6 UhrAbends festzusetzen.— Zu diesem Antrag ist eine Resolutioneiner Kommunalwählerversammlung des 14. Bezirks 3. Abtheilung eingelaufen, welche um Annahme des Antrages er-f r Stadtv. Weiß II beantragt, die Wahlzeit für dieuna bis 4 Uhr Nachmittags und für die 1. Abtbei«3 Uhr Nachmittags auszudehnen, den Beginn derfür dre 3., wie für die 2. und 1. Abtheilung auf 10littags festzustellen.iv. Görcki: Wenn wir uns veranlaßt sahen»ntrag auf Verlängerung der Wahlzeit zu stellen, soobigen wir von der Ansicht aus, daß, wie daS System derWahl auch sei, jedenfalls dafür Sorge getragen werden müsse,dem Wähler ausreichende und und freieste Gelegenheit zugeben, sein Wahlrecht auszuüben. Soll die Wahl ein treuerReflex der in der Bürgerschaft herrschenden Anschauungen sein»so muß von allen unnöthigen Zeitbeschränkungen abgesehenwerden. Und das ist besonders nothwendig für die Wählerder 3. Abtheilung, denen der Vorschlag des Magistrats wenigZeit zu Wahl läßt. Die Zeit von 9 Uhr Vormittagsbis Mittags eignet sich wenig für den Arbeiter, zur Wahl zuschreiten und er müßte durch Wegfall von Arbeitsstunden einpekuniäres Opfer bringen, wenn er sein Recht als Bürger aus«üben will. Des Mittags findet dann ein ungeheurer Andrangstatt, so daß der einzelne oft genug unverrichteter Sache um-lehren muß. Die Zeit von Mittag bis 4 Uhr Nachmittags istnoch ungünstiger für den Arbeiter, so daß es unerläßlich ist, dieWahlzeit bis 6 Uhr auszudehnen. Wenn es in Ihrem Wunscheliegt, daß wenigstens einigermaßen die in der Bürgerschaftwinlich herrschenden Meinungen durch die Wahl zum Aus-druck gelangen, so nehmen Sie unseren Antrag an.Stadtrath Schreiner: Der Magistrat hat die Festsetzung der Wahlzeit reiflich erwogen. Gegenwärtig, wo nurein Drittel der Bürgerschaft zur Wahl gelangt, wo überdies wohlauch nicht eine solche Aufregung herrschen wird, wie vor 2 fahren,find 7 Stunden Wahlzeit völlig ausreichend. Die A, teiletkönnen in der Mittagszeit zweckmäßig die Wahl vollziehen.Eine etwas stramme Anordnung in dieser Beziehung trägtmtt zur Erziehung der Wähler bei. Es wäre eine zu großeBelästigung des WahlvorstandeS(!), ihn noch länger als siebenStunden die Wahl leiten zu lassen und dann noch die Fest-stellung des Resultats von ihm zu verlangen.Stadtv. Weiß Ii erklärt, daß er dem Antrage Goerckisympathisch gegenüberstehe, bittet aber, seinem Antrage gemäßdie Vortheile einer ausgedehnteren Wahlzeit den Wählern allerAbtheilungen zu gewähren.fürchterlicher Entschlossenheit auf: Ich will nicht! Jetztnicht, und lieber über Bord!„Nix Wasser sehe», Sir, auf de» Mastspitze hinauf,yes, nur auf den Mastspitze und gar nix anderswo!"Da» war die Tochter des anglisirte« Rheinpreußc«,und da» herzig-drollige Englifch-Deutsch prägte sich mir, trotzder verfluchten Situation, unauslöschlich ein. Mein haltlosgewordene» Auge gewann die Mastspitze und da» Uebrigethat vielleicht ver erwiderte Händedruck. Langsam fühle ichmich wieder Herr meiner Glieder werden und hätte es vonmir abgehangen, wir wären dann recht lange so Hand inHand dagestanden, Beide den Blick auf die vortrefflicheMastspitze gerichtet, die mir die Welt wieder ins Gleich-gewicht brachte. Aber Leute gingen vorbei und mit einerraschen Geberde entzog sich mir die holde Retterin. Al« ichihr dann nachzusetzen versuchte, mußte ich gleich beim erstenzaghaften Schritte, dann beim dritten, wieder beim achtenund recht oft noch die freundliche Mastspitze suchen. Schließ-lich aber war auch das nicht mehr nöthig. Da» Entsetzlichewar mit dem ersten Symptom überwunden, meine Fahr-qualifikatio» von anderen Meeren stellte sich ein, und nunkonnte ich mit leidlicher Haltung Derjenigen Gesellschaftleisten, auf deren Mienen ich bezüglich jenes prahlerischenVerhaltens keine Spur von Vergeltung sah.Mittlerweile waren wir auf halbem Wege angelangt.Nach rückwärts sahen wir noch recht gut die Stadt Calaismit ihren alterthümlichen Thürmea aus dem wogendenWasser ragen, das ich endlich nun vertragen konnte, vor unsaber lag die englische Küste, felsig und gewaltig imponirend.E» macht doch eigenthümlichen Eindruck, der isolirten Heim-stätte diese» große» Volkes zum ersten Male ansichtig zuwerden. Da» verwitterte Schloß von Dover gemahnt andie historischen Tragödie« der Briten und der HalbkreisSrauoioser Uferbauten an eie Macht jener vielfachen Erfin-ungen, die über diese alte Meerenge, auf der wir uns nochbefinden, de» Weg auf den Kontinent und über die ganzeWelt gefunden. Und mögen die Engländer in ihrer gemalt-sam gewahrte» Abgeschlossenheit noch so egoistisch erscheinen,der Gruß, den wir dieser Küste bringen, ist ein ehrfurchtsvoller, besonders wenn wir durch's Fernrohr hart am QuaiStadtverordneter Löwe spricht fich für den Antrag WeißIi. aus.Stadtv. Singer: Gegen die Aenderung, wie fie Kol-lege Weiß vorschlägt, habe ich, soweit sie die n. und l. Abtheilung betrifft, nichts einzuwenden; eben so lege ich keinenbesonderen Werth darauf, daß die Wahlzeit des Morgens i m9 oder 10 Uhr beginnt, da die Arbeiter doch weder um 9 noch um 10Uhr früh bequem zur Wahl gehen können. Gegen die Aus-führungen des Herrn Magistrats-Kommiffars aber erkläre ichmich entschieden. Die Motivirung, die er heute gegeben hat,stimmt mit der Motivirung nicht übcrein, welcher der Magistratselber gegeben, als er die Betheiligung an der Wahl du-chZusammenfassung der einzelnen Bezirke bei der Ausloosungüber die ganze Stadt ausbreitete und diese Maßregeldamit nach meiner Meinung überzeugend damitrechtfertigte, daß er auf das wachsende Interesse der Bürger-schaft an den kommunalen Angelegenheiten hinwies. Wennder Magistrats-Kommissacius meint, daß dies Mal bei derWahl reine so große Aufregung herrschen werde, wie vor2 fahren, so ist das kein Motiv, von der eine leitende Be«Hörde auszugehen hätte. Ebenso scheint mir die erziehlicheStellung, die der Magistrat in dieser Angelegenheit fich zu-schreibt, in keiner Weise den Interessen der Bürger-schaft zu entsprechen. Der Magisttat ist als Exekutivbehördevon der Stadtverordneten-Versammlung gewählt: aber daß erdeshalb die Aufgabe hätte, erziehlich auf die Bürger durchEinschränkung der Wahlzeit einzuwirken, kann ich durchausnicht anerkennen. Wenn der Arbeiter in der Mittagspausezur Wahl geht, so thut er es auf Kosten seiner Erholungs-zeit. DeSbalv muß die Wahlzeit verlängert werden und ichhabe das Vertrauen zu den als Wahlvorsteherngewählten Bürgem, daß sie gern ihr Amt auch einige Stundenlänger ausüben. Wenn bei der Reichstagswahl bis 6 UhrAbends gewählt wird, wird es bei den Kommunalwahlenwohl auch gehen. Vergessen Sie nicht, daß Sie durch Fest-setzung des Schlusses der Wahl auf 4 Uhr Nachmittags einegroße Zahl Wähler III. Abtheilung thatiächlich ihres Wahlrechtsberauben. Denken Sie an die Bauarbeiter, die erst um 4 Uhr,beim Einbruch der Dämmerung, die Arbeit schließen,in der Mittagsstunde aber wegen der Entfemung der Bau-stelle von der Wohnung oft genug nicht in der Lage wären,zur Wahl zu gehen. Ich bitte Sie dringend, unseren Antraganzunehmen und dem Magistrat die Verantwortung zu über-lassen, gegenüber dem Votum der Stadtverordnetenversamm-lung bei seinem Entschluß zu deHarren und dadurch eine großeAnzahl Mitbürger vom Wahlrecht auszuschließen.Nachdem noch der Stadtv. K a r st e n gegen den AntragGörcki fich erklärt hat, dessen Inkonsequenz er noch nackzu-weisen sucht, wird mit großer Majorität der Antrag Görckimit der Modifikation angenommen, daß die Wahlzeit um10 Uhr früh beginnt. Ebenso wird der Antrag Weiß Ii ange-nommen.Auf Anttag des Stadtv. Schwalbe und Genossenbeschließt die Versammlung nach längerer Debatte, den Äa-aistrat zu ersuchen, den auf Grund des mit der DeutschenEdison-Gesellschaft abgeschlossenen Vertrages geneh-migten Tarif für Ausführung von Arbeiten für Lieferungvon elektrischem Licht rc. der Stadtverordneten-Versammlungzur Kenntnißnahme vorzulegen.Der Verkauf des auf dem Grundstücke Gitschiner-straße 1 befindlichen Schuppens zum Abbruch wird genehmigt.Ebenso der Verkauf der neben dem GrundstückKönigstraße 37 an der verbreiterten Neuen Friedrichstraße be-legenen Baustelle zum Preise von mindestens 570 Mark proQuadratmeter.Die Anfrage von Mitgliedern der Versammlungbetreffend die Durchlegung der Zossenerstraße und die Er-bauung einer Brücke über den Landwehrkanal im Zuge derAlcxanvrinenstraße wird vom Magistrat unter HinwerS aufdie verfügbaren Mittel vorläufig ablehnend beantwortet.Eine Reihe Vorlagen unwesentlicher Natur werdendebattelos genehniigt.Von dem Final-Abschluß über die Ver-waltung der Wasserwerke, Kanalisationswerle undRieselgüter nimmt die Versammlung Kenntniß.Kreirung der Stelle eines städtischenSanitätSbeamten. Die Antwort des Magistrats aufden Beschluß der Versammlung in dieser Angelegenheit istbekannt und lautet ablehnend.Stadtverordneter Dr. Langerhans übt scharfeKritik an dieser Antwort, die er unverständlichfindet. In längeren Ausführungen sucht er nocheinmal die Nothwendigkeit eines Medizinalrathes zubegründen. Wenn die Stadt auch augenblicklich noch nicht imBesitze der Sanitätspolizei sei, werde dieselbe ihr doch vonder Regierung überlassen werden, sobald die Kommunal-Ver-waltung zeige, daß fie fich der Verantwortlichkeit und derOpfer dieser Einrichtung bewußt sei.— Redner stellt den An-trag, die Angelegenheit in gemischter Deputation noch einmalzu oerathen, damit man zu einem besseren Resultate gelange.die erste englische Lokomotive dampfen sehen. VaterlandGeorge Stephenson»! Sei mir gegrüßt IDer Dampfer verliert mit einem Schlage sein nerven-gefährliches Schwanken und fährt ruhig die gewaltigen stei-nernen Molen entlang, auf deren oberster Fläche Neugierigein großer Menge der Landung zusehen. SchönuniformirteZollbeamte sind Diejenigen, die, wie zu unserer Begrüßung,das Schiff besteigen. Und wer nach der umständlichen Revi-sion endlich, an dem strammen Konstabler vorbei, daS Landbetrete» darf, den empfängt unter dem Schwibbogen desMolendammes schon eine ganze Reihe Eisenbahn«Ange-stelltet.„Holborn Viadukt?— London Bridge?— ZentralStation?— Viktoria?")c.„London!" antworte ich kurzweg und im Tone einesMenschen, dem das Nähere schließlich egal sein kann undder die englische Sprache noch mehr fürchtet, als die See-krankheit.„Aber nach welcher Station denn? Das müssen Siedoch wissen!" sagt der englische Eisenbahnbeamte in tadel-losem Neuhochdeutsch.Ein behagliches und von dem Manne erwidertesSchmunzeln erscheint bei mir. So klingt die Sache schonanders!„Wissen Sie, Landsmann, ich möchte gleich in denfashionabelsten Theil, wo cS recht--"„Da nehmen Sie Viktoria, der Zug hier rechts! Derbringt Sie nach Westend."Da steht mein erster englischer Kourierzug! DaSAeußere wie da» Innere eines Waggons erster Klasse darfauf Eleganz wenig Anspruch erheben. Dafür aber ist'S einFahren, wie eS eben nur auf einer englischen Eisenbahnstattfinden kann. ES wird nicht geläutet, es wird nichttrompetet; ein kurzer Pfiff und dann jagt daS Dampfroßmit seiner Wagenkette vom Meeresufer davon, um bis Lon-don gar nicht mehr stehen zu bleiben. Es sind dies zweiStunden ungeheuer raschen Fluges, zwischen zwei, baldvier, und bald sechs Geleisen, durch Bahnhöfe, deren Ge-bäude wie der Blitz vorüberschießen. Das war CanterburyStadtv. Geheimrath S p i n o I a findet die Antwort beiMagistrats gleichfalls sehr dürftig.Der Antrag Langerhans wird angenommen.Damit ist die Tagesordnung erledigt.Schluß 8'/- Uhr.Es folgt eine nicht öffentliche Sitzung...In dieser Sitzung wurde um 7 Uhr die Wahl einesStadrschulrathes vorgenommen. Gewählt wurde unter groß«Majorität der bisherige Stavtjchulrath Herr Dr. Berttam«ifweitere 12 Jahre.Lokales.Wie beurtheilt man den Werth von Vraunkohle««briquettes? Diese jetzt sehr zeitgemäße Frage erörterte daPolytechnische Gesellschaft in ihrer gestrigen Sitzung..wurde in der Beantwortung der Frage darauf hingewreMdaß man Briquettes nie nach der Zahl, sondern nur nachwicht kaufen solle. Ursprünglich habe das Briquette allerdiiwein Normalgewicht— ein Pfund— gehabt, allmälig Maber die Konkurrenz Abweichungen hervorgerufen; jetzt seivielfach bereits bis 350 Gramm heruntergegangen. Bei vnsehr verschiedenen Güte des Materials empfehle fich dann amnoch eine Probe auf den Aschengehalt. Man lege ein gewrist»Gcwichtsquantum Briquettes auf eine Kohlenschtppe, verbrenn«es und wiege alsdann die verbleibende Asche. Wie konstrwwwurde, giebt es in Berlin Briquettes, die nur 3 pCt. Aichsenthalten, während andererseits hier auch Waare in den Hand«kommt, die bis 40»Ct. Aschengehalt aufweist, die somit selbamit dem allerbilligsten Marktpreis noch viel zu theuer bezrpworden ist.,..i. Ein Zeichen der Zeit. Ein hiesiger Regierungsba»meister hatte vor einigen Tagen in einem biestgen Blatte*»>>Annonze inserirt, wonach er für die Abschrift eines mit Fedss'Zeichnungen versehenen Atten-VolumcnS eine Persönlich�suchte. Auf diese Annonze waren 114 Bewerbungen eiwlaufen, darunter waren drei ehemalige Bureau. Chefs,«"Major a. D., drei Offiziere a. D., ein Kandidat und jwStudent der Theologie, ein Gymnasiast und— ein approbirl«prakttscher Arzt..ar. Als Wahlkuriosum wag nachtraglich noch crwAPwerden, daß im Königstävtischen Viertel zum WahlmannPrediger Schmidt gewählt worden war, der bekanntlich rstarben und schon am 23. Oktober beerdigt worden ist.i. Vom Ziegen in die Traufe gcneth ein Milchhärtdiawelcher täglich aus den Vororten mit seinem Fuhrwerk n™Berlin kommt, um seine Kunden mit Milch zu versehen.Mann hielt gestern in einer Straße des Süd- Westens�Stadt. Während er in ein HauS gegangen war, in d»mehrere Kunden von ihm wohnten und er in dem Ha«längere Zell zu tbun hatte, war sein 17 jähriger Sohn, �sonst immer als Wächter des Fuhrwerks seinen Vater begleit?in strategischer Benutzung des richtigen Zeitpunttes, in der*rWesenheit des Vaters in eine gegenüber gelegene DestillatU«getreten, um dort fich durch eine kleine Weiße für seine nüchter«milchwässerige Thätigkeit anzufrischen. Der Vater trat etws-früher als erwartet wurde aus dem Hause heraus, sah 1«?Fuhrwerk aussichtslos auf der Straße stehen. Seine dun«Ahnung führte ihn auch sofort an die richtige Stelle, undWuth und Acrger schlug er in seiner Aufregung mitblechernen Litergefäß seinen Sprößling über den'Kopf. Letzter«"fchienen die vaterlichen Liebkosungen nichts NeueS zu stmresignirt folgte er seinem Vater auf die Straße hinaus.angelangt und im Begriff weiter zu fahren, trat, wie man?alltäglich beobachten kann, ein Schutzmann an das FubtOK''um die Gemäße zu revidiren. Leider wurde jedochWächter des Gesetzes das blecherne Maaß als nicht richtig d«funden und konsiszirt, sowie der Eigenthümer zur Strafe«ftirjDie väterliche Liebkosung in der Destillation hatte dem Kopf-des jungen Tempelhofers nichts geschadet, dagegen in«GBlechgefäß eine sehr erhebliche Beule zurückgelassen,«rWdasselbe für die Benutzung vollkommen ungeeignet machte.ar. Ein unerwartetes Glück ist unter eigenthümlia.Umständen vier Geschwistern zu Theil geworden, die bisherdürftigen Verhältnissen lebten und mit mühevoller Arbeitkärglichen Unterhalt fich erwarben; es sind drei Schwester?von denen zwei für ein hiesiges Wäschegeschäft Knopflov?arbeiteten, und ein Bruder, der die Bäckerei erlernt hat. ribesaßen zwar noch eine Tante, die kinderlose Wittwe t«?Schlächtermeisters in der Potsdamerstraße; obwohl diese?Giücksgütem überreich gesegnet war, kümmerte fie sich den«nicht um ihre armen Verwandten und hielt ihre Schätzeängstlich zusammen. Da wurde fie plötzlich von einer schwÄKrankheit betroffen, und es rückte die Stunde immerheran, wo sie von dem Liebsten, was fie besaß, von WEReichthümem fich trennen mußte. Nun war fie von jeher*5„fromme" Frau und wollte wenigstens nach ihrem Sinneihr Vermögen entscheiden. Sie berief also einen Notarfich, dem fie ihren letzten Willen diktirte; danach solltenihre Hunderttausende als Legate in den Besitz wohlthads�und frommer Stiftungen übergehen, und für ihre 4 a«"und das war Chatham und da habe« wir schon dieHäuser der größten Stadt der Welt. MEine solche Einfahrt in London gehört zum Großartig�..was wir in unserem Leben mitmachen können. Wir#Lauf gleicher Bahn mit einem Mal an vier oder fünf%ren Zügen vorüber, mit denen wir kreuzen, oder die\überholen; wir habe» andere Bahnen auf Viadukten"LBrücken neben uns, unter uns und ober uns; wir st-Lnacheinander die abwechselnde Physiognomie dieser u#r jgleichlichen Mettop ole, wie wir sie in Tunneln und �Hochbauten bis zum Herzen durchschneiden, von den- �tägebauten der Südvorstädte bis zur Kuppel der herrl«?St. Pauls-Kathedrale.Die Halle, in der unser Zug schließlich stehe«ist vollständig schmucklos und entsetzlich räucherig,mensioven jedoch kolossal, bis zur Unmöglichkeit. jjjWaggonthüren werde» aufgerissen und— man brauchtnicht erst auszurufen, wo wir angelangt. Unmittelbar �uns haben wir schon die Menge von Miethwage« �Equipagen, die auf den ZwischcnperronS der Bahnhof'»herumkutfchiren, wie auf den offenen Stabtstraße».,, �sogleich im dichtesten Gewühle von Viktoria-Stteet w �überkommt es mich wieder wie eine Art Seekrankheu�,..,paart mit dem Gefühle unendlrchen Verlasseoseins.unstetes Auge sucht unwillkürlich eine rettende Maiund mache ich nicht gleichzeitig einen glückliche« Seitenip �so bereichere ich die darauf durchaus nicht angewiesen ,�ilizei- Chronik der Hauptstadt Großbritanniens w»„Geräderten"., mv-Zn jenem Wage» aber, vor dem ich mich salvw.�sitzt sie, die Tochter des anglisirten Rheinpreuße» wtthiederen Herrn selbst. Das holde Mädchenanttttz«gltmir nun herzlichen Abschied zu und Beruhigungmich wieder. Ich bin nicht wildftemd in der Rief,Eine liebliche Bewohnerin derselbe« agnoSziriguten Bekannten.