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Selbstgespräche. Die Dame verftand u. A. deutlich dir Worte: Werde ich mich denn noch bemeistern können?" Sind fie bei der Mordaffaire unbetheiligt, so werden fie durch ihre Meldung der Untersuchungsbehörde einen großen Dienst
erweisen können.
b. Der Mord in Moabit ist natürlich das Tagesgespräch und dabei äußerte Jemand eine Ansicht, die am Ende Beach tung verdiente. Er meinte nämlich, der Umstand, daß der Hund der Ermordeten nicht angeschlagen habe, scheine darauf hinzuweisen, daß der Mörder nicht eine fremde, sondern eine der Ermordeten bekannte Persönlichkeit gewesen sei. Ferner ist merkwürdig daß die Frau garnicht geschrien hat.
Die Sicherheit Berlins . Der neueste Raubmord in Berlin , dessen Opfer die Gattin, eines Beamten im Marines minifterium geworden, wird draußen in der Provinz wieder die Wirkung haben, die Reichshauptstadt als ein wahres Babel, ein Sodom und Gemorrha hinzustellen, in welchem die per fönliche Sicherheit auf das höchste gefährdet ist. Berlin steht in der Provinz nun einmal in dem Rufe, daß der Mörder und Todtschläger hier wild wächst. Demgegenüber ist es wohl angemeffen, an der Hand von Thatsachen zu prüfen, ob diese Anschauung berechtigt ist. In Wahrheit liegt die Sache näm lich durchaus anders. Weil die Blide der Nation unaufhör lich auf die Reichshauptstadt gelenkt find, entgeht nichts, was hier vorfällt, der allgemeinen Beobachtung. Eine Blutthat in Berlin hält das Land in Athem, derselbe Voifall in Treuenbrigen gelangt über das Weichbild der Stadt hinaus zur Kenntniß von niemand. Die volle Beleuchtung, in der die Residenz steht, die tausend Fäden, die seine Bürger mit draußen Wohnenden verbinden, der rege Beitungsverkehr zwischen hier und dort bringen es mit fich, daß jeder Berliner Vorfall außer halb außergewöhnliche Theilnahme und überall Intereffe findet. Der legte Mordanfall ist in der That einer jener Fälle, die geeignet find, das Publikum zu erschrecken. Es ist ein Raubmord, der überall zur Vorsicht mahnt und wohl auch die Ver anlaffung geworden ist, seitens des Hausherrn der Frau und den Dienstboten die Kriegsartikel des Hauses neu einzuschärfen, als da lauten: Stets die Ketten vorlegen, die Thüren verschloffen halten, Fremde nicht einlassen. Während die Ermordete nur auf Minuten thre Wohnung verlassen, ist der Dieb eingedrungen, der, als er fich von der Heimkehrenden bedroht sah, zum Mörder wurde.
oder wegen der Veränderung seines Battes aufsuchen möchte, find informirt; furzum die Polizei bat selbst die Vermuthung ausgesprochen, daß fie des Blutmenschen sehr bald habbaft werden würde. Er gehört unzweifelhaft zu den profesionisten Gelegenheitsdieben, die fich oft als Bettler in Wohnungen einschleichen. Dann aber wird er im Kreise seiner Genoffen be fannt sein und die ausgeschriebene Belohnung wird vielleicht die Bunge eines Wissenden lösen. Mit dieser Belohnung sollte niemals lange gezögert werden. Je schneller die Entdeckung des Thäters dem Begehen seiner That folgt, desto abschredender wird fie wirken. Ein unentdedt gebliebener Mör der wirkt selbstverständlich im entgegengesezten Sinne. Jch meine, daß es schlecht angebrachte Sparsamkeit wäre, wenn man einige hundert Maik weniger ausgeben wollte, weil man hofft, wenn auch erft etwas später, den Mörder zu faffen.
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Große rage 5-7.
Die Privatklage des Fabritbesitzers Schmidt widen 9. Novem den Hofprediger Stöder gelangte gestern vor der sech sechraße Straffammer hiesigen Landgerichts I in der Berufungsintereffen be zur Verhandlung. Der Termin vor dem hiesigen Schöffrohm, Rand gericht hat bekanntlich am 16. Juli cr. stattgefunden, und in demselben auf die Klage der Beklagte Stöder wegen leidigung des Privatflägers au 150 Mart ev. 15 Tagen
Gegen di
Distuffion.
nicht aus. begirl werden Kommu
8. November,
Mannheim nnd auch am hiesigen Blaze erlitten. Hier wat kraft" und ihm zulegt drei Jahre Gefängniß zudiktirt worden. Gegen Glauben an wärtig stehen wiederum 11 Fälle von verübten Betrügere Dichters und ein Fall von Beilegung eines falschen Namens und Tit Bisenschaft zur Anklage. Abgefaßt wurde er beim Generaldirektor Slogischen nies, dem gegenüber er fich als Geb. Ober Regierungarath als einen 2 ausgab und den er, da ihm das Geld auf der Reise knapund ihre F geworden war, schließlich um 10 M. anpumpen wollt himmel febr Als dieser Fall bekannt wurde, meldeten fich die übrig Darwin treff beschwindelten Personen. Unter anderen hatte er fich burcht vor Amtsgerichtsrath v, Nordenskjöld als Geh. Rath v. Seydewible Mensch be bei Frau Parifius als Geh. Rath Pariftus aus Hannover Distuff eingeführt und schließlich Darlehen erschwindelt. Theils Referenten a Grund seiner Geständnisse, theils auf Grund der Refognitiloffen, ba nen wurde der Angeklagte in allen Fällen für schuldig befurtheilt werd Das Geheimniß der Stimmabgabe wird bei uns sehr den und zu einer Gesammtstrafe von drei Jahren drei Monat, Abends häufig vereitelt. Man tennt nur allzu oft die verschiedenen Buchthaus, 1300 Mart ev. noch 130 Tagen Buchthaus, 3jedigung des Stimmzettel an der Verschiedenartigkeit des Papiers, des Forrigem Ehrverlust und wegen der Uebertretung zu einer Woon jest ab mats, dem Durchscheinen des Druds. Abhängige Wähler wer Haft, die als verbüßt erachtet wurde, verurtheilt. Da nach dem 1. ben von denen, von welchen fie abhängig find, zur Wahlurne Angeklagte sehr gebrechlich ist, so dürfte dies wohl die letattfinden. geführt und haben keine Gelegenheit, den Stimmzettel, den Strafe sein, die ihm zudiktirt worden ist. man ihnen gegeben hat, mit einem anderen zu vertauschen. Man hat, um diesem Uebelstande abzuhelfen, den Vorschlag gemacht, die Stimmzettel in amtlich gestempelte Rouverts zu thun. Dann sehen von außen alle Stimmpapiere gleich aus und man kann dem Kouvert nicht ansehen, mit welchem Namen der darin enthaltene Stimmzettel bedruckt ist. Ich habe, so schreibt man der Berl. 8tg.", mich mit diesem Vorschlage nie mals recht befreunden können. Er leistet dem Uebelstande Vorfängniß, der Privatlläger und Widerbeklagte auf die W schub, daß die unselbstständigen Wähler draußen vor dem Wahllofal ein Rouvert mit einem in dasselbe gestedten Bettel in die Hände bekommen und nun zur Ürne geführt werden, wo sie bas Rouvert abgeben müffen, ohne auch nur selbst die Gelegen heit zu haben, den in dasselbe geftecten Bettel anzusehen. Das gegen enthält das neueste englische Wahlgesetz eine Bestim mung, welche das Problem vollständig und praktisch löst, wie Das geheime Wahlrecht zur Wahrheit zu machen ist. Es wer ben von Amts wegen Wahlzettel gedruckt, welche die Namen aller in dem Bezirt aufgestellten Kandidaten en halten. Jeder Wähler erhält, sobald er sich am Wahltische meldet, einen solchen Bettel und muß nun in ein Nebenzimmer gehen, in welchem er einen Augenblick allein bleibt. Diesen Augenblic benust er, um auf dem Bettel den Namen desjenigen Kandidaten, den er gewählt hat, mit Bleistift mit einem fleinen Kreuz zu vers sehen. Die Wahlzettel unterscheiden sich also von einander nur durch die Stelle, an welcher dieses unscheinbare Beichen, das auch Niemandes Handschrift verrathen fann, angebracht ift. Bei der Anbringung dieses Beichens, also bei dem Atte, durch welchen fie die Wahl vornehmen, müssen sie von Jeder mann unbeobachtet sein. Aus dem Schreibzimmer endlich tehren fie direkt wieder an den Wahltisch zurück. Hier voll zieht fich also eine Wahl, die vollkommen frei und unbeeinflußt ift. Der Brotherr kann auf seine Arbeitnehmer, der vorgesetzte Beamte auf seine Untergebenen nicht den leisesten Drud aus üben. Das Betreten des Wahllokals macht frei von jeder Abbängigkeit, die bis dahin bestanden hat und nach beendigter Wahl wieder beginnen wird. Der wichtigste Art ist in die unscheinbarste Handlung zusammengedrängt und diese Handlung jedem kontrolirenden Auge mit aller Bestimmtheit ent zogen. Wenn wir einmal dazu kommen, über die Herstellung der Wahlfreiheit ernstlich nachzudenken und uns von dem Gerlach'schen Grundsatz loszumachen, daß die wahre Freiheit in der Beeinflussung besteht, werden wir nicht umhin tönnen, uns das englische Beispiel ernsthaft zum Muster zu nehmen.
Aber schon der voraufgegangene Raubmord, der sich im Monat Juni vor dem Halleschen Thore ereignete, hat ein an Deres Geficht. Da hatte ein etwas angejahrtes Dienstmädchen, das schon verheirathet gewesen, mit einem jüngeren Manne, deffen Bekanntschaft fte auf der Straße gemacht, ein Liebesverhältniß begonnen und hatte die Abreise der Herrschaft nach dem Bade benutt, den Liebhaber zu fich zu nehmen, der fie denn auch in der ersten Nacht erdroffelte. Hier mag man das Opfer bedauern, den Mörder verwünschen, von der ganzen Sache fich mit Etel abwenden, aber man hat kein Recht, ein absprechendes Urtheil über die Sicherheit Berlins zu fällen. Die Ermordete hat sich ihren Mörder langsam herangepäppelt, fie hat ihn fich herangezogen. Die Gefahr, in der fte umge tommen, ist von ihr aufgesucht worden. Wer nicht wie fie handelt, wird nicht wie sie erschlagen werden. Im Laufe der Jahre tamen sehr wenige Fälle vor, in denen ein Verbrecher gegen einen völlig Unbekannten einen Raubanfall beging. Seit bem Dickhoff wegen der Ermordung der Frau Lissauer zum Tode verurtheilt worden, ist uns außer dem jest paffirten Falle nur noch der des Briefträgers Coffäth erinnerlich. In jedem anderen Falle war das Opfer nicht davon freizusprechen, selbst dem Mörder die Wege geebnet zu haben. Namentlich alte, alleinstehende Frauen find es, die in faum verständlicher Verirrung Männer zu sich heranzogen, die fie dann tödteten und beraubten. Wenn in dem Dickhoff Prozesse bekannt wurde, daß dieser entsegliche Mensch ganz, systematisch sich eine Lifte liebestoller alter Frauen anlegte, die er zu seinen Opfern aus erforen, so hat seine Spekulation seither Nachahmer gefunden. Aber daraus läßt sich doch wiederum fein Rückschluß auf die allgemeine Sicherheit ziehen. Solche Fälle scheiden eben vollständig bei Der Beurtheilung der Frage aus. Es ist vielmehr eine erfreu liche Thatsache, daß in Berlin mit seinen 1 Millionen Eins wohnern seit undentlichen Zeiten fein Raubmord auf offener
benerstraße 9 tung und bi Derfelben. S 2. Distuffton Den 19. und Herren Sche eingelaben. An die Steinfeger G verband der inden. 23 Deutschlands, elegen ist, bi Sen Anfrag Be
flage Stöders wegen Beleidigung deffelben zu 50 Marl 5 Tagen Haft verurtheilt, den Beleidigten auch Publikationsbefugniß zugesprochen worden. Urtheil hat der Hofprediger Stöcker Berufung beg der Klage und Widerklage eingelegt, während Herr Em die ursprünglich ausschließlich gegen seine auf die Widerle erfolgte Verurtheilung eingelegte Berufung zurückgezogen Simmtliche Bum heutigen Termin find Zeugen nicht geladen; in demfell erschien der Privatfläger im Beistande des Rechtsan Mundel, für den Privatbeklagten und Berufungskläger Bertheidiger Rechtsanwalt Wolff aus Fürstenwalde . De richtshof besteht aus dem Landgerichtsrath Fleischman Vorfizenden, Landgerichtsrath Schmidt und Landri Friedenthal als Beifigenden. Rechtsanwalt Wolff bea Wiederholung der Beweisaufnahme erfter Instanz und Vernehmung eines Sachverständigen darüber, daß der in Instanz vernommene einzige Belastungszeuge Dr. Nirdo nicht nach einer zuverlässigen Methode stenographiren Die Entlastungszeugen würden auch befunden, daß fte un bar nach beendeter Versammlung der Behauptung Dr. Nirdorf über den beleidigenden Charakter ber Schmidt gegenüber gethanen Stöder'schen Aeußerungen gisch widersprochen hätten. Rechtsanwalt Mundel wide diesen Anträgen. Bevor der Gerichtshof einen B Darüber faffen tonnte, erklärten die Barteien ihre Gen zu einem Vergleich. Da Rechtsanwalt Wolff noch die risation feines Mandanten Mandanten einholen mußte gemacht. Derselben
eine
Hofprediger Stöder im Gerichtsgebäude und ton
mit seinem Vertheidiger. Derfelbe gab alsdann
bie
flärung ab, daß er die Widerklage zurüdnehme und fämm gerichtlichen Kosten übernehme. Der Privatkläger nahm auch seinerseits die Klage zurüd.
Wie unglüdsfälle felten allein kommen, so scheint ereine und Versammlunge
Abend
2. Balte
Die Rommiff Das erf
Loffe für die
iftigten Be
Den 14. Nov togen Mili Der Gar Regiments u findet großer Fachber Bewertigeno
thell
Mäntelnäherinen. Versammlung, welche am Freitag Keller's Salon stattfand. Die Vorsitzende, Frau Büge
be. Polizeilich aufgelöst wegen Tumultes wurde b mit, daß sie nur Mäntelnäherinnen, Schneidermelern
Arbei
Kaufleuten das Wort geben würde, Befigerinnen von stuben aber nicht. Das Referat hielt Frau Krandemann
binets
führte etwa folgendes aus: Viel unberufene Perfonen bi
fich in die legten Mäntelnäherinnen- Versammlungen mischt, die in diesen Versammlungen eingelommenen hätte man dem Verein zur Wahrung der Intereffen
Fell
ber
beiterinnen" statt der Fachkommission überwiesen. Sie da ein Fonds für die Bewegung gegründet werden seien verschiedene Anträge eingelaufen, die alle die
auch das Glüd fich darin zu gefallen, seine gute Laune gleich mehrfach zu bethätigen. Beim Landgericht I in Moabit , fo wird als verbürgt gemeldet, supernumeritt ein verhältnismäßig älterer Mann, Kraaß, der Sohn eines Rechnungsrathes in einem Minifterium, der ursprünglich sich dem Kaufmanns. ftande gewidmet, in diesem aber keine genügende Existenz gefunden und deshalb noch hoch in den zwanziger Jahren und als Familienvater die Gerichtsschreiber Karriere ergriffen hat. Daß es dem Manne, tros der Unterstügung seitens seiner Familie, ziemlich fümmerlich ging, wird durch die Verhältniffe erklärlich. Vor einiger Beit hatte nun die kleine Tochter des Justiz Anwärters ihren Geburtstag und erhielt von ihrem Ontel, dem Bruder ihres Vaters, der als Offizier bei einem Schlesischen Regimente steht und eine sehr reiche Frau geheidung eines Mäntelnäherinnen Vereins verlangen rathet hat, eine Butarefter Prämien- Anleibe" zum Geburts. tags. Angebinde und zwar Serie 4045, Nr. 89. Am Dienstag bat die Serienziehung der Anleihe in Gotha stattgefunden. Am Dienstag Abend erhielt nun der Juftiz- Anwärter eine Depesche, daß die angegebene Nummer mit dem Hauptgewinn Nacht verging in bangen Zweifeln, ob die Depesche nicht etwa von hunderttausend Franks gezogen worden sei. Die nächste auf einem Frithum beruhe. Am Mittwoch früh brachten die Gewinnliften in den Beitungen die Bestätigung, aber auch das
Straße vorgekommen. Dazu trägt, so schreibt die B. M. 3tg." allerdings die ganze Anlage der Stadt wesentlich bei. In unseren langgezogenen Straßen ist es möglich, jede entgegentommende Berson schon von weitem her zu sehen, zu beobach ten, Verdächtigen auszuweichen. Da find teine Bestecke, aus benen plöglich ein Unbeobachteter hervorspringen fann. Der Nachtwachtdienst ist gut organifirt, das Leben so lebhaft, daß faft zu feiner Beit der Nacht die Straßen menschenleer find. Was nun den letzten Fall betrifft, so hat die Kriminalpolizei. Diesmal mit erfreulichfter Schnelligkeit wenigstens die Basts gefunden, auf der weiter gearbeitet werden kann. Es ist fast bis auf die Minute festgestellt worden, wann die Tbat geschah; es hat die voraussichtlich sehr zutreffende Personalbefchreibung des Mörders die weiteste Berbreitung gefunden; Trödler, bei denen er vielleicht seinen blutbefleckten Anzug wechseln möchte; Barbiere, die er wegen etwaiger Verlegungen
"
Der letzte Sonntag ist es heute, welche der Regierung der Schönen Helena" noch gehört. Ende dieser Woche muß fte von der süßen Gewohnheit des Daseins auf dem Repertoire des Friedrich Wilhelmstädtischen Theaters Abschied nehmen, um das Szepter der Großherzogin von Gerolstein " zu über geben.
Belle- Alliance- Theater. Heut findet daselbst die legte Aufführung des Schwantes Papageno" statt. Das Wochen Repertoir bringt das Auftreten des Herrn Dir. Th. Lebrun in 3 feiner hervorragendsten Kunstleistungen und zwar den Dottor Klaus" Rentier Birkenstod( hypochender) und Kommerzienrath Schlegel( Ultimo). Auch soll, bevor die nächste Novität in Szene geht, der luftige Schwant„ Der Raub der Sabinerinnen " noch einige Male zur Aufführung gelangen.
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Im Oftend Theater wird am Dienstag Ein Berliner Reise Ontel, Voltsfiüd mit Gesang in 3 Alten von Jakobson und Kneifel zum Benefiz des Kapellmeisters der Hauskapelle, Herrn Theodor Franke zur einmaligen Aufführung gelangen. Der Benefiziant hat nicht allein mehrere neue Musikeinlagen für die betreffende Vorstellung vorbereitet, sondern auch die Solotänzerin Signora Marinelli und den Solotänzer Signor Severint für ein Gastspiel gewonnen. Bons haben Giltigkeit. Billets find vorher und an der Abendlaffe zu haben,
Projektirtes Repertoire der föniglichen Schauspiele vom 8. bis 15. November 1885. Im Opernhause. Sonn tag, den 8. November: Die Afrikanerin( Fr. Sthamer. An brieffen als Gast, Herr Niemann); Montag, den 9.: Der Maurer, Wiener Walzer ; Dienstag, den 10.: Sardanapal; Mittwoch, den 11.: Die Stumme von Portici ; Donnerstag, ben 12. Der fliegende Holländer ; Freitag, den 13.: Der Barbier von Sevilla , Wiener Walzer ; Sonnabend, den 14.: Lohengrin ( Herr Niemann); Sonntag, den 15.: Der Troms peter von Säffingen. Im Schauspielhause. Sonn tag, den 8. November: Die Geier- Wally; Montag, den 9.: zum 1. Male wiederholt: Trug in Treue; Dienstag, den 10.: Wallensteins Lager, Die Piccolomini; Mittwoch, den 11., zum 200. Male: Wallensteins Tod; Donnerstag den 12.: Trug in Treue; Freitag, den 13.: Hamlet ; Sonnabend, den 14.: Cin Lustspiel; Sonntag, den 15., auf Begehren: Fiesto.
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Männer hätten ihre
verschiedenen Fachvereine rum sollten die Frauen zurückbleiben? Gründ also zunächst einen Verein und dann Einigkeit!"( Be Bur Distuffton erhält zunächst das Wort Frau ( Unruhe. Rufe: Nur Mäntelnäherinnen, Schneiderme Kaufleute sollen sprechen.) Frau Büge: Auch dürfen sprechen. Frau C. versichert, daß fie Näherin auch Mäntel anfertige.( Ruf: Seit wann?) Darüber Ihnen teine Rechenschaft schuldig. ( Große Unruhe
genügte dem glüdlichen Gewinner nicht, er fuhr erst noch mit Rednerin sucht nachzuweisen, daß es im eigenen Intereft
feinem Vater zu einem Banquier, aber auch dieser erklärte den Gewinn als eine Thatsache. Das Geld tommt zwar erst im März zur Auszahlung, aber das trübt das Glück der Fa milie nicht.
Polizeibericht. Am 5. d. M., Abends, entstand in dem Wäschegeschäft von Babel, Grüner Weg 93, wahrscheinlich durch herabfallende Funken von dem beim Gasanzünden be nusten Wachsstock Feuer, welches jedoch bald gelöscht wurde,
B
Fabrikanten liege, wenn die Näherin guten Lohn erhalte
räth, einen neuen Branchenverein zu gründen.
Frau bie
tommt unter großer Unruhe der Versammlung auf
Versammlung in Sanssouci " zu sprechen, in derselben feien Anträge eingelaufen; beide jedoch unterschlagen worden.( Tu Der weitere Verlauf der Debatte, an der fich noch Gutschow, und die Frauen Steindorff und Büge betbe ohne großen Schaden anzurichten. Am 6. d. M, Morgens, hervorgerufene Tumult wird bei den Ausführungen be nimmt einen derart gehäfftgen Charakter an und der ba genannten Rednerin ein so großer, daß der die Berfam
Das vielbesuchte Kaiserpanorama( Baffage) bringt in dieser Woche neben den malerischen Landschaften der Pyrenäen und der interessanten Hertha- Reise die schönsten LandschaftsSzenerien von dem wildromantischen Savoyen und die mit so großen Beschwerden verknüpfte Montblanc Besteigung zur Ausstellung.
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verunglüďte der beim Bau eines Notbauslaffes der Kanalisa tion in der Prinzen- Allee beschäftigte Maurergeselle Geske da durch, daß ein zum Absteifen der Kanalisationsgrube dienender Ballen in Folge Ueberlastung durch Mauersteine fich loslöfte und ihm mit der Laft auf den Kopf fiel. Er erlitt hierdurch eine Gehirnerschütterung und mußte mittelst Droschte nach feiner Wohnung gebracht werden. Einige Zeit später wurde in dem Hause Christinenstr. 7 eine unbekannte, etwa 30 Jahre alte Frauensperson bewußilos auf dem Hausflur liegend an getroffen und, da fich dieselbe nicht erholte, mittelft Droichle nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht.- Am Nach mittag deffelben Tages fiel der beim Abbruch des Hauses Belle Alliance Blas Nr. 15 beschäftigte Bimmermann Musch eine Etage tief hinab und brach das Bein. Er wurde mittess Troschte nach dem Ratholischen Krankenhause gebracht. Dieselbe Zeit stießen die 5 Jahre alten Knaben Otto, Radbach und Blume beim Spielen auf dem Grundstück Wilmersdorfer Wrg Nr. 6 einen etwa 2 Meter hohen Bretterstapel um, so daß er auf fie fiel und die ersten beiden auf der Stelle getödtet wurden und der lettere Duetschungen am rechten Oberschenkel und Arm erlitt. In der Nacht zum 7. d. Mi3. machte ein Dienstmädchen in der Kaiserin Auguftastraße den Versuch, fich am Fensterkreuz seines im 1. Stock belegenen Bimmers zu erhängen. Hierbei riß die dazu benutte Schnur und stürzte dasselbe aus dem Fenster in den Hofraum hinab Tod auf der Stelle eintrat.
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1. Die fta
Bevöller verordne
2. Distufft 3. Anfprad Dito Sämmtli Durch eingelat
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überwachende Beamte die Versammlung für augelöft e ( Anmerkung der Redaktion.) Werden denn die fich niemals soviel parlamentarischen Tatt aneignen l daß fie die persönlichen Streitfragen von den Fragen gemeinen Intereffes trennen lernen? Die Streitigtetten Verwendung der Gelder gehören in die geschloffenen versammlungen; man sollte doch bedenken, daß man burd exaltirten Szenen, die mit einem gewiffen Wohlbebagen dem Forum der großen Deffentlichkeit aufgeführt werden Gegnern nur willkommenen Anlaß zu Hohn und theiligung der Arbeiterinnen an ihrer Bewegung
liefert.
Die
will es aber den in den öffentlichen
erscheinenden Gäften verargen, wenn fie fich von einer
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1. Beld am beften?
10. Stommun
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4. Frag
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einigung fernhalten, in welcher der Bank in Bermanens wird? Durch die ewigen Streitereien erwirbt man Sympathien. Das soll man vor allen Dingen bedenken. gute Wille allein thut es nicht, es gehört zur Leitung derartigen Bewegung auch eine gewiffe Dofis politifcher ein Spielball in don händen ihrer Widersacher sein. heit, und so lange diese fehlt, werden die Arbeiterinnen i dem kann es den Damen doch auch nicht angenehm fein, die detaillirten Berichte über ihre Streitigkeiten durch die g Preffe gehen. Wir wenigstens werden ihnen den Gefallen der Deffentlichkeit fernzuhalten. In dieser Beziehung wir, uns mit den überlegenden und ruhigen
und mit dem Kopf auf eine dort stehende Karre, so daß der weisen, alles das, was nicht von allgemeinem Intereffe i
Gerichts- Zeitung.
germeisters a. D. Naumann erschien gestern ein schon sehr
Elementen
be
Arbeiterinnenbewegung in Uebereinstimmung zu befinden
das Thema:„ Die religiös fittliche Geiftesbildung
als
Gra
In der Person des schon vielfach vorbestraften Bür- hielt am 2. November cr. Herr Megner einen Vortrag bejahrter Hochftapler eigener Art vor den Schranken der lage der Moral". Redner erachtete es nicht für gen
vierten
Straftammer hiesigen Landgerichts 1.
Seit
ca. 35 Jahren irrt der jett 72 Jahre alte Angeklagte in
daß die Arbeiter sich nur allein der Fachausbildung u den verschiedenen deutschen Landen umber, um unter den der freien Geistesbildung zu widmen. Er erläuterte à sondern es sei die Pflicht eines Jeden, fich mehr un und Gebräuche der alten Griechen, die sich zu phyfich und Frohsein hingaben. Jm Wetteren suchte Redner na beiten der Stlaven bedienten, fich selbst aber dem Wobl
raffinirtesten Täuschungen über seine Person den Wohlthätigkeitsfinn und ein gewiffes Anstandsgefühl seiner Mitbürger auszubeuten. Er hat dieserhalb bereits Vor
strafen in Mülhausen i. E., in Frankfurt a. D., in Zürich , in weisen, daß in der früheren fultivirten Beit die Fund
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