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Marquisen- Leinewand.
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Nr. 264.
Mittwoch, den 11. November 1885.
II. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
die
Organ für die Interessen der Arbeiter.
00
cheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Betabonnement 4 Mr. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 f. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)
Insertionsgebühr
beträgt für bie 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 the Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Redaktion: Beuthstraße 2. Expedition: Zimmerstraße 44.
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war
in Gestalt von Staatsämtern unter die Anhänger der siegreichen Partei vertheilt wurde. Dieses Zusehen einerseits und das Beutevertheilen andererseits dauerte etwa ein Vierteljahrhundert und den Demokraten lief nach und nach im Munde das Wasser zusammen. Sie flagten mit Recht republikanische Partei daß fte die Dem Rorruption gefördert habe. Demokraten versprachen, sie feien felbfilos genug, um bei einem Siege ihrer Richtung auf die Beute zu verzichten, so logen fie eben genau so wie bie Republikaner vor den Wahlen zu lügen pflegten. Man brauchte nur ihr Treiben in den einzelnen Staaten und Städten, wo sie dominirten, beobachten und man konnte fofort den Beweis haben, daß fie genau so veranlagt find
Ein deutsch- amerikanischer Politiker hat einmal gesagt, daß er für die Vereinigten Staaten von Nordamerika von ben stehenden Parteien mehr fürchte, als von einem stehen ben Heere. Wir möchten diesen Ausspruch nicht ganz unterschreiben; wir begreifen aber, wie man in Amerika zu folchen pessimistischen Anschauungen gelangen kann. Die fo, bel, die sich im politischen Leben der großen Union ein gewurzelt haben, werden so lange bestehen bleiben und werden so lange am Marke jenes so arbeitsamen Volkes thren, Man kann über die große Misere in den Vereinigten Staa ten nicht dadurch hinweggetäuscht werden, daß alljährlich pomphaft gemeldet werden kann, die öffentliche Schuld habe um fo und so viel abgenommen und die 3eit, da die Re publit keine Schulden mehr haben werde, erscheine sicher in der nächsten Zukunft. Damit ist doch keineswegs Alles erreicht, von einem großen und freien Gemeinwesen
mas man erwarten fönnte.
allein wenn die
wie die Republikaner . Während unter dem Grant'schen Regiment die Rorruption einen so hohen Grab erreicht hatte, das Minister wegen Unredlichkeiten im Amte angeklagt
und verurtheilt wurden, lieferte der ,, demokratische" Millionen
dieb Tweed, der Häuptling der berüchtigten TammanyNinger in New York , den vollgiltigen Beweis, daß man Wir haben in der großen Republik in den letzten auch bei der demokratischen Partei vor keinen Mitteln zurückJahren das merkwürdige Schauspiel gesehen, daß die an die scheue, wenn es gelte, Beute zu machen. Spitze des Staatswesens gestellten Männer fich bemühten, Herrn Cleveland war, auch wenn er es auf gemeint hat, nur eine furze Zeit während der seine Amtsführung feinen Worten und Versprechungen
richtig
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zu werden. Fünfundzwanzig Jahre haben diese Leute zuge sehen, wie Andere die Beute" unter sich vertheilten; nun
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fteuern, daß sie aber ohnmächtig blieben den Verhältnissen schieden, gegenüber, die sich in der Union im Laufe einer langen Gewohnheit herausgebildet haben. Der Präsident Garfield, Einklang befinden sollte. Bald regte es sich mächtig inners halb der demokratischen Partei und die Agitatoren, die bei berabſcheulichen Memterjago zu steuern, schlug einem halb der Wahl thätig gewesen, verlangten für ihre Dienste belohnt von demselben dafür meuchlerisch erschossen. Der neu die eine Reinigung des Augiasstalles, genannt Staats gewählte Präsident Cleveland erregte bei den Leuten, ist ihre Partei in den Besitz der Staatsmacht gelangt und verwaltung, verlangen, zuerst große Hoffnungen. Er wurde Partei gewählt und hatte in seinen Wahlreben ver werde keineswegs sich herbeilaffen, Siegesbeute", wie bisher der
sprochen,
er
bie Staatsämter als bezeichnende technische Ausdrud lautete, unter seine Parteis genoffen zu vertheilen. Nach seiner Wahl wiederholte er
fein Bersprechen.
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die Beute" sollte ihnen entgehen? Nun, Herr Cleveland hat sich gestraubt; aber er weiß ganz gut, daß es zum Ron
daß ein großes Volt glücklich gemacht werden kann. Aber den herrschenden Klassen fehlt auch dort jeder Bug idealen Wesens und Strebens; sie haben den Erwerb über Alles gestellt und haben diese Anschauung auch auf das Staats- und politische Leben vollständig übertragen.
Die beiden herrschenden und korrumpirten Parteien in der großen Union müssen abwirthschaften, wenn es sich zum Besseren wenden soll; sie werden sich völlig um das Vers trauen des Volkes bringen und dann abtreten müssen. Dann erst wird drüben auch ein politisches Leben möglich sein, das nicht von der wüsten Jagd auf" Beute" beherrscht
wird.
Politische Uebersicht.
Niemand bestreitet dem Herrn Schulze aus Delitsch, daß er sich einiges Verdienst um die Arbeiterbewegung er
worben hat und zwar durch seine Thätigkeit bei Gründung
von Vereinen. Daß diese Vereine selbst aber, mit und
ohne seine Schuld, entweder nur den selbstständigen kleinen
fleinen Unternehmer noch etwas länger in der Konkurrenzfluth zappeln zu laffen, oder aber, daß diese Vereine, besonders die Konsumvereine, in den meisten Fällen den schon etwas mehr Bemittelten, den Beamten u. s. m. unter die Arme greifen, ist männiglich bekannt. Der König im sozialen Reich" wußte nicht, oder wollte nicht wissen, wo der Kern der sozialen Frage liegt. Wohl wurde er später mit der Nase darauf gestoßen, und als Schulze die Produktivgenossenschaften in den Kreis seiner Betrachtungen zog, so verquickte er sein Sparsystem mit diesen Genossenschaften und verdammte diefelben badurch zur absoluten Aussichtslosigkeit. Die ,, Volkszeitung" macht uns nämlich zum Vorwurf, wir hätten nicht mit der gebührenden Achtung vom Herrn Schulze aus Delitsch gesprochen und sitirt bei dieser Gelegenheit Laffalle's Lob über Schulze aus dem offenen Antwortschreiben". Damals hatte aber Schulze Delißsch noch nicht von der ganzen Dreistige Lassalle " gesprochen. Wir könnten ja nun mit Auszügen aus dem Baftiat- Schulze" von Laffalle der Voltszeitung" dienen, um das Urtheil deffelben über Schulze zu ergänzen. Doch wissen wir nicht, wie darüber die Landespolizeibehörde denkt und ob uns der Abdruck aus verbotenen Schriften ebenso er laubt ist, wie anderen Blättern. Wir sind also in der Ver theidigung mehr beschränkt. Ob gerade Schulze- Delipsch wörtlich gesagt hat, die Arbeiter sollten sich von der Politik fern halten, darauf tommt es nicht an; ähnliche Aeußerungen find aber seiner Beit von fortschrittlichen Wortführern gefallen. Daß aber die ganze Agitation Schulzes darauf hinauslief, die Arbeiter von einer eigenen Politit, von Gründung einer
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flitt mit seinen Parteigenossen tommen wird, wenn er sie feit und bem ganzen halbwiffen des geren
nicht belohnt. So hat er denn auch schon zu einem guten Theil flein beigegeben; er hat eine große Anzahl von Demofraten in den biplomatischen und politischen Stellungen, die er zu vergeben hat, untergebracht und hat auch die zahlreichen Postmeisterstellen, die sehr gesucht sind, ausschließlich seinen Barteigenoffen zugewendet. Man sieht, die Vertheilung der Db's der neue Präsident mit seinen Versprechungen Beute beginnt und der Herr Präsident, der nun A gesagt aufrichtig gemeint hat, lassen wir dahingestellt, denn bei den hat, wird nicht umhin können, auch B zu sagen. Politikern der in der Ünion herrschenden Parteien muß Herr Cleveland versprochen hat, wohl nicht viel werden. Da wird aus der Reform des Zivildienstes", bie man fich auf Alles gefaßt machen. Genug war ohne den Wirth gemacht. Seit dem Siege über die
-
bie Rechnung
"
Man sieht, die Anschauung, daß die Staatsämter der
Ronföberation der Südstaaten war die republikanische( schutz bei den Präsidentenwahlen siegenden Partei gehörten, it wird Niemand leugnen tönnen. Man braucht nur die Stif Demokraten hatten zusehen müssen, wie nach den oft mit Bustand bedauern. Jenes große Gemeinwesen war ur Zöllnerisch- zentralistische) Partei am Ruder gewesen und die schon eine historische Tradition geworden. Man muß diesen tung des Handwerkervereins hierselbst und des Berliner Arbei
ben
weifelhafteften Mitteln erkämpften Siegen die Beute"
2 serboten.]
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ich
Feuilleton.
Die Hand der Nemesis.
Roman
. ( Fortsetzung.)
sprünglich dazu berufen, der Welt ein Beispiel zu geben,
Ich wich ihm aus und erfand eine Lüge nach der andern, er wurde wüthend, und der häusliche Friede war gestört. Endlich mußte ich die Wahrheit bekennen, und nun wurde es noch schlimmer. Er wollte wissen, aus welchen Gründen ich das Gelb von ihnen empfing, die Gründe, die ich nannte, ließ er nicht gelten, er lachte und spottete darüber, er beschimpfte mich und nannte mich ehrlos, und diese Szenen wiederholten fich täglich. Die Wuth darüber, daß sein Projekt in die Brüche gegangen war, trieb ihn in's Wirthshaus, und von der Zeit an war nicht mehr mit ihm auszukommen. Ich habe Alles versucht, ihn zu bessern, aber es war vergeblich, und auch unser ich hatte seine Achtung verloren, So ging's noch einige Rinb liebte nicht mehr. Toben, und oft mußten die Nachbarn mich vor seinen Mißhandlungen schüßen. Ich habe damals oft barüber nachgedacht, ob das nicht eine Strafe sei"
Damals, als Sie mir das Jahrgehalt aussetten, stand noch allein, jetzt habe ich eine erwachsene Tochter." " Hat Ihr Mann Ihnen denn gar nichts hinterlassen?" Reinen Pfennig, er war ein Taugenichts, ich denke immer mit Schrecken daran, daß er einmal wieder auftauchen Jahre durch, mit Schelten und
fönne." " er denn nicht gestorben?" fragte Rabe überrascht. " It feitbem habe ich nichts mehr von ihm gehört." Bewahre! Vor zehn Jahren hat er mich verlassen, und " Davon habe ich ja noch gar nichts gewußt!" Die kleine Frau feufzte tief auf und strich die Falten
ibres Rleibes glatt. Siebel
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war,
als ich ihn kennen lernte, ein braver
,, Unsinn!" fiel Rabe ihr in die Rede. Weshalb haben Sie geheirathet? Sie hätten es nicht thun sollen, Sie fonnten sorgenfrei leben und Ihre Existenz war Ihnen ge fichert."
Mann," sagte fie; er hatte freilich kein Vermögen, aber Siebel, wehmüthig das Haupt riegend.
"
Ja, wenn man Alles voraus wüßte!" seufzte Frau Der gesunde Menschenverstand hätte Ihnen das voraus.
tervereins zu betrachten. Dieselben wurden ins Leben gerufen, um für die politische Fortschrittspartet Propaganda zu
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gerichtliche Scheidung beantragen," versetzte er, Sie hätten das längst thun sollen. Kommt der Mann wirklich zurück, verpflichtet das Gesetz Sie, ihn zu ernähren."
so
paar
"
Du lieber Himmel, und ich kann jetzt schon mit den Thalern nicht auskommen!"
Sie können es, wenn Sie wollen!"
Es ist ganz unmöglich."
" Ich kenne Beamte, die jährlich nur dreihundert Thaler baben und davon ihre alten Eltern ernähren müssen," sagte Rabe lakonisch.„ Verheirathen Sie Ihre Tochter, dann stehen Sie wieber allein."
Und woher soll ich die Aussteuer nehmen?" Ueberlassen Sie das Ihrem Schwiegersohne."
" Das ist Alles leicht gesagt," erwiderte Frau Siebel; aussuchen kann ich mir den Schwiegersohn nicht, dazu bin ich zu arm, und außerdem ist Apollonia auch schon vers lobt."
„ So, so mit wem denn?"
Mit einem Sekretär des Herrn Polizeipräsidenten ." Rabe blieb stehen, sein Blick ruhte voll Erstaunen auf dem runden Gesicht der kleinen Frau.
Das war schlau," sagte er mit leisem Spott, aber ich fürchte, Sie haben sich dabei doch verrechnet. Der Mann wird seine Karriere nicht preisgeben, wenn-" Daran habe ich noch nicht gedacht," unterbrach Frau
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rage bie anberras ist später aus dem Manne ge- helfen. Er ist ein geſcheibter Stopf, und bie Mutter ſeine?
ich vertraute ihm, und ich dachte, wir würden uns schon mit der Beit etwas erwerben, wir waren ja beide gesund und sagen können. Einmal mußte Ihr Mann nach der Quelle fragen, rüftig. Mit den vierhundert Thalern, die sie mir jährlich gatte ihm gefagt, ich besige ein fleines Rapital, und er fragte nicht weiter barnach, der Zuschuß war ihm natürlich
angenehm."
Sie hätten die Wahrheit sagen sollen."
Dann mußte ich ihm auch Alles sagen, er war eine mißtrauische Natur, und Ihnen wäre es gewiß nicht angenehm gewesen. Wir hatten einige Jahre in Glück und Frieden berlebt, als er eines Tages auf die Idee kam, einen Bau
worden?"
"
,, Er war eines Tages verschwunden, ich konnte nichts weiter erfahren, als daß er mit einem Schiffer nach Holland gegangen sei."
"
Und seitdem haben Sie nichts mehr von ihm gehört?" Gar nichts."
" So wird er wohl gestorben und verdorben sein!" " Dann müßte ich doch die Todesnachricht erhalten haben,"
Frau darf er nicht im Stich lassen."
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Wollen Sie ihn mir vorstellen?"
" Sehr gerne; dann aber müßten Sie sich zu mir bes mühen, Sie treffen ihn jeden Abend bei mir."
"
Wo wohnen Sie
" Im Hause Jakob Hochmuth's."
Sie hatte den Namen in einem so seltsamen Tone aus gesprochen, daß der Gutsbefizer fie befremdet anblickte. Rannte sie die Geschäfte, die er mit ihm machte? Jakob Hochmuth?" wiederholte er. Das ist wohl der Antiquitätenhändler-"
play taufen und bauen zu wollen. Er war 3immermann sagte die kleine Frau, ich fürchte noch immer, daß er plög Wußte sie, daß er mit diesem Manne in Verbindung stand? und in seinem Fache geschickt, aber bisher hatte er es nicht lich wieder erscheinen fann, Unkraut vergeht ja nicht."" weiter als bis zum Gesellen bringen können. Von mir ver
langte er das Geld, ich sollte ihm mein Rapital aushän- legt, er wanderte langsam auf und nieder.
Der Gutsbefizer hatte die Hände auf den Rücken ge
bigen, dann wollte er bald ein vermögender Mann sein.
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Er hat Sie böswillig verlassen, also können Sie die
H
Sie waren ja schon in dem Hause!"
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