Nr. 272.
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Freitag, den 20. November 1885.
II. Jahra
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
00
ichetat täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. BoRabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)
Redaktion: Beuthstraße 2.
Das Arbeiterschuhgesek.
Wie uns mitgetheilt wird, foll der unter dem Namen Arbeiterschutzgesetz bekannte Antrag der Abgeordneten der Arbeiterpartei im Reichstage wieder eingebracht werden; ob in der alten Form oder mit Abänderungen, steht zur' 3eit tech nicht feft. Die Hauptforderung des Entwurfs wird aach diesmal der Normal, oder wenn man lieber so will, ber Marimalarbeitstag fein.
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Insertionsgebühr
beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 the Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Expedition: Zimmerstraße 44.
mageres Resultat nach so viel Reden, Diskussionen, Beitungs Artikeln und amtlichen Untersuchungen. Gegenüber all diesen ungünstigen Umständen ist in der That die öffentliche Meinung die einzige kräftige Stüße. Daß das Arbeiterschutzgesetz in der öffentlichen Meinung täglich geArbeiterschutzgesetz in der öffentlichen Meinung täglich gewinnt, brauchen wir für den, der sich in der Arbeiterbewegung nur einigermaßen umgefehen bat, nicht erst nachzu weisen. Wie sehr das Arbeiterschutzgesetz auch in Kreisen, die außerhalb der Arbeiterbewegung stehen, an Sympathie für sich bewonnen hat, beweist u. A. auch eine soeben er schienene kleine Schrift von Dr. Max Duard, welche die Arbeiterschutzgesetzgebung im Deutschen Reich behandelt.") Der Verfasser erklärt, daß
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der vierzehnstündige Arbeitstag zum Normalarbeitstag ers hoben werden würde.
Die Beitverhältnisse brängen gebieterisch nach einer zeits gemäßen Fabritgesetzgebung. Wir sind auch überzeugt, daß fich schließlich die arbeitenden Klassen in Deutschland voll und ganz diesem Verlangen anschließen und dann wird man ihnen das so sehnlichst Gewünschte nicht mehr vorenthalten tönnen.
Politische Uebersicht.
Eine eigenthümliche Begrüßung erfährt der Reichs. tag durch die offiziöse Nordd Allg. 3tg.", welche sich in einem längeren Artikel u. A. folgendermaßen ausläßt:
Der deutsche Reichstvg wird heute eröffnet. Es beginnt die zweite Seffion der laufenden Legislaturperiode; also die eigentliche Arbeitssesfion, da die erste, gewöhnlich noch unter den frischen Eindrüden des vorhergegangenen Wahlfampfes stehend, den Aspirationen nachzugehen versucht, mit welchen man einander entgegengetreten war; Aspirationen,
In Bezug auf die Debatten, die jüngst innerhalb der Arbeiterpresse über die Bedeutung und den Werth des Normalarbeitstages gepflogen worden sind, ist unsere Anschauung einfach die: Man soll den Normalarbeitstag weder überfeiner Partei anschätzen noch unterschätzen. Unseres Erachtens ist in gehöre und seine Ausführungen werden einer solchen Maßregel tein positiver Sozialismus ent- nicht weniger interessant. Er wendet sich scharf halten. Das brauchte indessen nicht erst besonders betont dagegen, daß man einzelne Theile des Entwurfs als„ utou werben, wie es in jüngster 3eit geschehen ist, denn pisterei bezeichnet und sagt mit Recht von dem Entwurf, barüber war fich schwerlich irgend Jemand im Unklaren. er sei eigentlich nichts anderes, als eine neue, reich geglie berte Organisation der Ueberwachung ber als bie einzig richtige Grundlage einer zeitgemäßen Fabrik Arbeit, die den Arbeitern das nöthige Stüd Mitverwal. gefeggebung. Von dieser Institution etwa zu erwarten, daß tung und Mitverfügung sichert, das sie in Angelegenheiten, fte eine gesellschaftliche Umgestaltung bewirken werbe, davon die sie doch mindestens zur großen Hälfte betreffen, beanfind wir so weit entfernt, wie Jedermann. Aber ein zweck- ſpruchen können." Und dann fährt Dr. Duard, nachdem mäßiger Normalarbeitstag würde zunächst der übermäßigen er bie 3weckmäßigkeit dieser Organisation zur Ueberwachung Ausaugung der Arbeitskräfte Schranken sehen; er würde der Arbeit hervorgehoben, fort: eventuell eine Steigerung der Arbeitslöhne, resp. eine vers mehrte Nachfrage nach Arbeitskräften bewirken, und schließ lich würde er den Arbeitern 3eit gewähren zur Ausbildung thres Geiftes und zur Erholung ihres Körpers. Die letztere wohlthätige Wirkung für Geist und Körper ist vielleicht die Kleinigkeitskrämereien und Nörgeleien, denen der große mäch den Volts geist und auf das Volts gewiffen, welches durch bedeutendste Eigenschaft des Normalarbeitstages.
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Schutzgesetz stellen? so ist darauf auch bald die Antwort gegeben. Man wird sich auch diesmal dagegen fträuben und Härten Arbeiter selbst wird von Neuem die Aufgabe er
,, Deshalb hat es teine einzige Partei auch nur im Entferntesten versuchen können, biefem Gebäude ein anderes, befferes gegenüberzustellen; die übrigens wenig zahlreichen Entwürfe der Nichtarbeiterparteien kennzeichnen sich stets als
tige Gedanke, der die vorgeschlagene Organisation beherrscht, fremdgeblieben ist."
Soweit ein Mann, der, da er zu keiner Partei gehört, in dieser Angelegenheit auf Unparteilichkeit Anspruch machen
tann.
Allerdings ist es heute Mode geworden, vom Schuh der Arbeiter zu sprechen, allein leider ist es bei den herrzu thun. Die Ronservativen, die Nationalliberalen, die
welche für die parlamentarische Machtprobe verwerthet werden.
Und gerade die vorige Seffion begann ja unter sehr be= denklichen Auspizien. Es hatte durchaus nicht den An
schein, als ob die Reichsregierung für die wichtigsten ihrer Vorlagen eine Majorität werde gewinnen fönnen, und die auf dem Boden der Negation stehenden Elemente ergriffen häufig die Gelegenheit, um der Regierung resp. der Politik Bismard einen Echet au bereiten; so daß schon an der Schwelle der Seffion die Besorgniß einer Auflösung ihren
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Schatten auf das Barlament warf. Aber die Opposition hatte in ihrem Fraktionsübermuth(!) ganz und gar vergeffen, auf
tachfen, die öffentliche Meinung so viel als möglich für schenden Parteien auch Mode, nur zu schwagen und nichts rung eingetreten, wie die jüngst vollzogenen Wahlen zum
lament fich zu der Ansicht bekehren muß, daß die Forderung, Ultramontanen und die Freifinnigen haben sich um die resp. Einführung des Normalarbeitstages im öffentlichen In
tereffe liegt. Die Haltung der Regierung läßt sich erkennen aus der
Wette in Phrafen vom armen Mann" ergangen, aber zu seinen Gunsten gethan hat von ihnen Niemand etwas und nur die Ultramontanen haben zu demagogischen 3weden
seine energischen Proteste den parlamentarischen Belleitäten ein Biel sette, Rücksicht zu nehmen. Die Opposition begriff, daß fie auf dem Wege war, fich selber in der öffentlichen Meinung zu diskreditiren, und mit dieser Erkenntniß tam ein Wechsel in bie parlamentarische Situation, welcher der Gesetzgebungsarbeit so sehr zu statten lam, daß die Session mit dem Gewinn wichtiger positiver Resultate abschließen fonnte. In der Dis pofition des öffentlichen Geistes ist aber seitdem Alendepreußischen Abgeordnetenhause beweisen. Denn wenn man sich auch von der Anmaßung durchaus fern hält, die Stim mung in Preußen als schlechthin maßgebend für Deutschland zu schäßen, so wird sie doch ohne Zweifel schwer ins Gewicht fallen, und da bei der Kumulirung der Mandate eine so große Anzahl von Reichstags. Abgeordneten bei der Bewerbung um
Affaire bezüglich der Abschaffung der Sonntagsarbeit, welch einige vage und gänzlich ungenügende Vorschläge gemacht. Landtagsmandate Gelegenheit hatte, fich über jene Stimmung
Es fieht aus, als ob, wenn es auf diese Herren ankäme, *) Das sehr lesenswerthe Schriftchen ist betitelt: Die
Entwurf enthalten ist. Mit vielem Lärm ist eine Enquete in Szene gesetzt worden, über deren Resultate man nichts Bestimmtes erfährt. Schließlich aber wird mitgetheilt, die Arbeiterschuß Gesetzgebung im Deutschen Reiche. Eine sozial Regierung wolle bezüglich der Abschaffung der Sonntags: politische Studie für die weitesten Kreise von Dr. Mar Quard. arbeit teine Vorlage machen.
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Das ist ein mehr als
Feuilleton.
Die Hand der Nemesis.
Roman
Don
Ewald Auguft König.
( Fortseßung.)
auf der Brust verschränkt, stand er mit troßiger Miene vor Rabe hatte sich von seinem Sig erhoben; die Arme
Unwille jäh aufblißte, es wäre wenigstens Konsequenz, wenn er es thäte."
Er wurde in diesem Augenblick abgerufen, die Genera lin war mit ihrer Tochter wieder allein.
Wenn aber Arabella geglaubt hatte, alle Vorkehrungen getroffen zu haben, um nicht be Lauscht werden tönnen, zu fo taunte fie das Spionirtalent Franziska's noch nicht, die während der ganzen Unterredung regungslos hinter der Portiere stand und jetzt geräuschlos von dannen schlich.
Im Rorridor begegnete ihr Joseph, er verstand die
feiner Schwefter; er für seine Person würde nicht nachge Bedeutung des Blides, den sie ihm zuwarf, und folgte ihr. geben haben, bas konnte man deutlich erkennen.
Dieses Testament, ich wiederhole es, ist eine unverantwortliche Ungerechtigkeit," erwiderte er barsch, und die Gründe, die der General für dasselbe anführt, wird fein ver
" Ich glaube, unsere Herrlichkeit wird hier bald ein Exde haben," fagte sie leise, als die Beiden am Ende des Korridors angelangt waren, machen Sie sich darauf gefaßt."
nünftiger Mensch anerkennen. Ich würde es unter allen Umstän denn nun wieder im Werk? Der verrückte Gärtner
ben anfechten und den Prozeß bis zur legten Instanz durchführen! ft der Oberst zu hochmüthig, die bürgerlich Geborene als feine Schwägerin anzuerkennen, so wäre ich auch zu stolz, thm das Feld zu räumen. Du darfst nicht vergessen, Ade
laide, daß Du Deinem Kinde gegenüber Verpflichtungen haft, die erfüllt werden müssen-
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" Ich?" fragte der Kammerbiener betroffen. Was ist Von ihm ist keine Rebe, die Gefahr droht uns Allen, aber es ist nicht nöthig, daß die Uebrigen es er fahren."
,, Na, heraus mit der Sprache!"
fung vor der eigenen Mutter zu bewahren," unterbrach die Generalin ihn ungeduldig. Wir behalten genug, um ohne Sorgen leben zu können, und Du wirst ja auch balb in ben
Und die erste Verpflichtung ist es wohl, ihm die Ach gefunden, das Gut ist gar nicht ihr Eigenthum, es gehört
Hafen einlaufen."
" Die Gnädige hat soeben ein Testament des Generals dem Oberst."
"
Unsinn, Fränzchen!"
Wenn Sie mir nicht glauben wollen, dann thut es mir leid, daß ich Ihnen schon so viel verrathen habe," sagte die Bofe schmollend. Glauben Sie denn, ich werde etwas behaupten, ohne mich vorher überzeugt zu haben? Morgen foll dem Oberst das Testament ausgeliefert werden, und was
genau zu informiren, werden fie faum der Anwandlung unter liegen, fich einer schöpferischen Arbeit, welche nur im Einvers nehmen mit der Regierung Erfolg haben fann, zu entziehen, um unfruchtbaren Oppofitionsgelüften nachzugehen."
Nachdem das freiwillig gouvernementale Drgan nun noch verkündet, daß das Arbeitspensum des Reichstags noch nicht
"
Wird nicht viel fein!"
" Der Herr sprach von hunderttausend Thalern."
"
Und all' das Geld soll in dem eisernen Schrank
liegen?" fragte Joseph überrascht.
"
"
Wahrscheinlich, ich weiß es nicht."
Hm, wenn man nur den zehnten Theil davon hätte!" Was würden Sie dann thun 8"
" Dann heirathete ich Sie!"
Mich? lachte Franziska, während ihr die helle Gluth
in die Wangen stieg. Sind Sie denn meiner Zustimmung so sicher?"
,, Darf ich es nicht sein?"
" Das weiß ich selbst noch nicht," erwiderte die 3ofe, während sie sich einer versuchten Umarmung rasch entzog. Lassen Sie die Possen, Joseph, die Verhältnisse sind wahrlich nicht dazu angethan."
" Possen? In allem Ernst, Fränzchen, ich bin ents fchloffen, Sie zu heirathen, wenn Sie mich haben wollen. Wir miethen einen fleinen Gafthof, und ich fürchte nicht, daß wir nicht durchkommen werden."
Wiffen Sie auch, daß dazu Geld gehört?". Gewiß weiß ich das."
Und zwar viel Geld!"
" Ich werde es mir verschaffen."
" Auf welchem Wege?"
" Das sage ich Ihnen nicht, Fränzchen, man muß auch nicht Alles wissen wollen," spottete der Rammerdiener. Sie würden eine hübsche Wirthin werden und Furore- machen."
ficht auf mich zu nehmen und nicht zu glauben, daß ich aus " Bor allen Dingen bitte ich Dich, Abelaide, keine Rüd eigenfüchtigen Gründen Dir meinen Rath gegeben habe. dann geschieht, läßt sich errathen. Sie werden jedenfalls mit den Bändern ihrer Schürze.
Steht Dein Entschluß unabänderlich fest, so mußt Du sehen, sofort entlassen, und wenn die Gnädige mich auch in ihre
wie Du mit dem Oberst fertig wirst, ohne Demüthigungen
für Dich wird es wohl nicht ablaufen."
" Ich werde handeln, wie die Ehre es mir gebietet,"
neue Wohnung mitnimmt, so kann das doch nicht von lan ger Dauer feiu."
Das glaube ich auch nicht," erwiderte Joseph topf
erwiderte die Generalin entschlossen ,,, morgen werde ich dem schüttelnd; sie wird sich einschränken müssen-
Oberst das Dokument vorlegen."
Ich hoffe, er wird so stolz sein, die Erbschaft
Buradauweisen, sagte Rabe, in dessen dunklen Augen ber
"
Und ich würde mich schredlich langweilen!"
" Behält sie denn gar nichts!"
" Das baare Geld."
Franziska schlug verwirrt die Augen nieber und spielte
Ich fage Ihnen noch einmal, das find Albernheiten," erwiderte fie. Ich wüßte nicht, woher Sie das Gelb nehmen wollten, Sie stellen sich die Sache leichter vor als fie iſt!"
Reineswegs, ich bin kein Kind mehr. Und wenn ich nun bas Geld habe, Fränzchen, werden Sie mir dann das Jawort geben?"
Darauf antworte ich Ihnen, wenn Sie mir beweisen,