Beilage zum Berliner Volksblatt.

e. 272.

Der Bescheid der Reichskommission in Sachen der Schließung der Kräcker'schen Druckerei

hat, nach der Volksjtg.", folgenden Wortlaut:

Berlin , den 12. November 1885.

Auf Ihre näher begründete am 19. Auguft cr. rechtzeitig angebrachte, am 7. Dktober cr. mit den Verhandlungen bei uns eingegangene Beschwerde wider das am 18. Auguft cr. Ihnen als Vereinsvorstand gemäß§ 8 des Gesetzes vom 21. Oftober 1878 behändigte Verbot des das Buchdruckerei und Verlags gefchäft Silefia W. Kuhnert u. Co. betreibenden Vereins wird Shnen nach eingeholter näherer Information aus den seitens Des tönigl. Regierungs- Präsidiums zu Breslau beigefügten Alten eröffnet:

daß die Beschwerde gegen das Verbot vom 16. Auguft cr. als unbegründet zurüdgewiesen wird.

Sie selbst stellen die altenmäßige Thatsache nicht in Ab. rebe, daß in der von Ihnen gegenwärtig verwalteten Druckerei in den Jahren 1879 bis 1881 die in der Verbotsverfügung 1878 verbotenen Schriften gedruckt und beziehungsweise ver her aufgeführten, auf Grund des Gesetzes vom 21. Oktober breitet worden find. Wenn festzustellen ist, daß trop Ihres Beftreitens die Druckerei damals einem Vereine im Sinne des

Grund dieses Paragraphen ausgesprochene Verbot dieses Vers

eins

gerechtfertigt, sobald sich herausstellt, daß dieser Verein zur

Beit des Verbots noch bestand.

Sie befireiten auch diese Thatsache und behaupten überdies,

daß Sie Eigenthümer der mit Beschlag belegten Druckerei ges worden, weil Sie dieselbe nach dem zurückfolgenden Original­laufvertrag vom 19. August 1884 von Hermann Zimmer und Wilhelm Stoermer als alleinigen Inhabern der offenen Han­delsgesellschaft: Schlesische Volfsbuchhandlung H. Bimmer u. Co.

gelauft haben.

Freitag, den 20. November 1885.

II. Jahrg.

Abonnenten derselben einen Vortrag gehalten, in Folge dessen| schwerdegründe, welche Sie gegen die Begründung des Verbots die Einrichtung einer eigenen Druderei in der Form im Uebrigen geltend machen. einer Kommanditgesellschaft beschlossen worden ist. Sie hatten in Ihrem Vortrage bemerlt:

Die jetzigen gerichtlichen Eigenthümer der Beitung, die Schlesische Verlagsbuchhandlung Bimmer, Just und Stoermer, sollen auch die gerichtlichen Eigen thümer der Druckerei werden, dieselben müffen fich aber materiell verpflichten, daß fie über das Vermögen nicht zu ihren Gunsten verfügen dürfen."

Es ist auch Ihr weiterer Antrag angenommen worden, zur Deckung eines Anfangskapitals von 9000 Mart zur Errich fung der Druckerei Schuldscheine über 10 Mark oder mehr auszugeben, deren Schlußsas lauten sollte:

Die Darlehngeber erhalten statt der Zinsen einen Antheil an dem Geschäftsgewinn der Schlesischen Volks buchhandlung."

Nach Ihrem Vorschlage wurde auch der Versammlung der Schuldscheinbefizer das Recht vorbehalten, einen Verwal tungsrath von 9 Mitgliedern einschließlich der Geschäftsin haber zu wählen und über die Vertheilung des Reingewinns zu beschließen.

Diese Bedingungen find auch auf der Rückseite der that­sächlich ausgegebenen Schuldscheine abgedrudt worden, wie der Augenschein des vorliegenden, auf den Namen Rolle( Fol. 198 Nr. 395) bestätigt.

Damit war aber nach dem Art. 150 u. ff. des Handels­

gesetzbuches eine Kommanditgesellschaft auf Namen verbindlich

begründet, troß der nach außen hin beabsichtigten Fiktion einer offenen Handelsgesellschaft unter dem Namen des Geschäfts­führers.

Ihre Behauptung, daß fich die Schuldscheinbefizer dennoch nicht als Mitglieder einer Gesellschaft, sondern nur als Gläu biger der Geschäftsinhaber betrachter, entspricht auch nicht der Wirklichkeit.

Es haben vielmehr in neuerer Zeit mehrere Schuldschein inhaber sogar die Beschlagnahme des ganzen Daudereiver­mögens beantragt, weil sie Miteigenthümer derselben und durch die eigenmächtige Verwendung der Einkünfte und durch den Verkauf der Druckerei an Sie vermögensrechtlich be­schädigt seien.

Es ist von vornherein von der Generalversammlung auch ein Aufsichtsrath bestellt worden, und nach einem Bericht in der Nr. 153 der Breslauer Zeitung" am 20. Januar 1884 ein Verwaltungsrath, während neben Zimmer und Stoermer Sie an Stelle des verstorbenen Just die Vertretung übernehmen

Nach den Eintragungen in das Gesellschafts- und Firmen­Register, welche überdieß für das bestehende materielle Rechts­berhältniß zwischen den Theilnehmern nicht maßgebend find, ift eine Gesellschaft: Schleftiche Verlagsbuchhandlung H. Zimmer und Co., roelche am 1. Oftober 1876 begonnen, laut Bermert bom 8. Dezember 1876 aufgelöst worden. ist ferner unb bisher noch nicht gelöscht am 17. Sep­tember 1878 eine am 10. Juni 1878 begonnene aus Hermann Bimmer und Wilhelm Stoermer bestehende Gesellschaft: Schle sollten. fiche Verlagsbuchhandlung H. Zimmer u. Co.

"

Die am 20. November 1884 in den Geschäftsräumen der Silefia im Strutinialverfahren in Beschlag genommenen Ge richilichen Gutachtens am 25. Februar cr. Ihnen und dem Bimmer und Stoermer zurüdgestellt worden.

Bufolge Verfügurg vom 1. September 1884 ist ein­getragen: Julius Kräder, Buchdruckerei und Verlagsgeschäft schäftsbücher und Schriftstücke sind nach Erstattung eines ge Silefia und als Gesellschafter am 18. Dltober 1884 der Rauf mann Wilhelm Kuhnert unter der Firma: Silefia. W. Kuhnert u. Co.

Sie machen nun in ihrer Beschwerde selbst geltend, daß

durch Rückzahlung der Darlehne mit Zinsentschädigung fich haben abfinden lassen.

Danach ist ermittelt, daß von 402 Darlehnsgebern, deren Am 17. Februar 1885 ist endlich die Auflösung dieser legter im Jahre 1883 beigetreten ist, noch zirka 100 gegen Gesellschaft eingetragen und bemerkt worden, daß das Geschäft wärtig an der Gesellschaft betheiligt find, nachdem die übrigen unter der bisherigen Firma: W. Kuhnert u. Co. von dem Buchdruckereibefizer Julius Kräder allein fortgeführt wird. die Inhaber der eingegangenen Beitung Die Wahrheit" vor eigenen Druckerei durch Darlehne sich beschafft, welche an die am Geschäft nicht betheiligten Gläubiger zum größeren Theile ichon zurückgezahlt und theilweise am 4. August c. von Ihnen binterlegt worden.

Im Uebrigen ist eingehend nachgewiesen, daß das Geschäft formell feineswegs lediglich für Rechnung der Geschäfts­inhaber geführt worden ist, wonach strafrechtliche Ermittelungen noch weiter schweben. Danach ist die Annahme in der Ver

botsverfügung durchaus gerechtfertigt, daß die Buchdruckerei und Verlagshandlung Silefia zur Zeit des Druces und per Verbreitung verbotener Schriften durch dieses Geschäft einer Kommanditgesellschaft auf Namen gehört hat und diese Gesell­

fortbesteht.

Daß auch Kommanditgesellschaften unter den Begriff des Vereins nach§ 1 des Gesetzes vom 21. Oftober 1878 fallen, ist in den Materialien dieses Gefeßes flar ausgesprochen. Das Verbot der noch bestehenden Gesellschaft ist daher un bedingt gerechtfertigt.

Die attenmäßige Entstehungsgeschichte dieser angeblichen Darlebne führt jedoch zu einer anderen Auffassung. Nachdem schaft, wenn auch unter verminderter Mitgliederzahl, heute noch am 12. März 1877 ein Breslauer Arbeiterverein nach§ 5 feines Statuts zu dem Zwecke begründet worden: Aufklärung über die Bedeutung und die Ziele der sozialistischen Arbeiter­bewegung zu verbreiten, und Sie als deffen Vorsitzender am 30. März 1877 polizeilich angemeldet worden, haben Sie am 16. Juli 1877 nach dem Berichte in der Nr. 164 der Ende 1878 eingegangenen Wahrheit" in einer Versammlung der Schicksals- Spiele.

" 1

Von Elise Grimpe.

Hiernach bedarf es nicht der Prüfung Ihrer weiteren Be

mit ihm verbundenen unaussprechlich füßen Glücks, welches er in den Armen seines Mädchens durchlebt. Und noch jetzt erbebte er unter dem 3auber der Liebe, als er auf ihre anmuthige Gestalt niederfah.

In dem Maße, in welchem die ohnmächtige Ver­weiflung Ehrhardt padte, wurde Marie muthiger und ges faßter. Sie tniete noch neben ihrem Mann und hielt dessen Hand, aber ihre Augen, von neuer Hoffnung belebt, suchten und neigte sich zu ihrem Liebling.

" 1

Ich geh nach dem Arzt," murmelte er fast unhörbar, und in der nächsten Sekunde befand sich Marie mit bem kranken Kind wieder allein. Sie trat sofort an das Bettchen bie feinigen. Es wird alles besser werden, mein Herzenssöhnchen," Rudolf," begann fie nach einigen Augenblicken zuvers flüsterte fie und streichelte die heißen, nervös zuckenden fichtlich, noch ist nicht Alles verloren, ich weiß noch einen Händchen. Unter den halb zugefallenen Augenlidern sah Ausweg." Fragend schaute Ehrhardt zu seiner Frau nieder. das Kind mit einem so schmerzlich bittenden Ausdruck auf Ja ich weiß noch etwas," wiederholte mit überzeugen Sie, daß ihr die Thränen in die Augen traten und auf das Rudolf, ich bitt Dich von ganzem Rindchen fielen. Die ganze Bagheit, die sie in der Gegen­fie verkauf da Deinen wart ihres Mannes muthig bekämpft, überfiel fie

ber Stimme Marie.

Herzen, geh nach der Stadt,

Revolver und bringe einen Arzt für unser Rind, damit wir schluchzte bitterlich. bas zuerst retten." Ehrhardt schüttelte froßig den Kopf.

Nein,

Marie," sagte er, und alle Energie war in

-

Der Arzt, zu welchem Ehrhardt in seiner Bebrängniß versprach, sofort zu dem franken Kinde zu kommen. Der Doftor las in Ehrhardt's 3ügen den tiefen Seelenschmerz, Bustand ist diese Waffe zu gefährlich. Ich weiß, ich und dieser that seinem Herzen weh. Aus den Reben des abne es, daß sie Dich - nein uns unglücklich machen aufgeregten Vaters glaubte der Arzt annehmen zu dürfen, daß das Kind die Gehirnentzündung habe. Leider bestätigte eine abwehrende Handbewegung. Ehrhardt machte zu den bringenden Worten seiner Frau sich diese Voraussetzung bei Untersuchung des fleinen Knaben. Der Arzt verschrieb eine beruhigende Medizin. Er schüttelte Unfer Rind dürfen wir in diesem Zustand nicht ohne bedenklich den Kopf bei den immer heftiger aufiretenden Hilfe laffen," sagte jetzt Marie bestimmt. Krämpfen, sprach aber dennoch der kummervollen Mutter bann verkaufe dieses hier," dabei ftreifte fie ihren Trost zu.

biefen noch eben gebrochenen Mann zurückgekehrt, von gelaufen, war ein ältlicher, menschenfreundlicher Herr. Er bem trenne ich mich erst, wenn ich Arbeit habe." Stubolf, verkaufe ibn!" rief fie flehend, in Deinem

wird."

goldenen

Reif

#

vom

Finger

Da

und legte ihn

in

Rudolf's Hand. Wir hatten uns zwar vorgenommen, ben Ring, möge fommen was da wolle, nicht zu verkaufen, aber ich geb' ihn gerne, wenn ich mein Rind ba

mit reiten fann."

Rudolf war unter der Berührung des golbenen Ring­

Noch hatte Ehrhardt den Ring, das Pfand der Liebe und Treue, in seinem Portemonnaie; aber er mußte abers. mals nach dem Städtchen zu der Apotheke.

Nach kaum einer Stunde trat Ehrhardt mit schweißbes becktem Antlik und der Medizin in sein Stübchen. Er sah sehr bleich und angegriffen aus. So viel fich auch Marie, etwas aufzumuntern, seiner Schwermuth zu entreißen, es

Was nun Jhre Beschwerde gegen die Beschlagnahme der von Ihnen eigenthümlich beanspruchten Druckerei betrifft, fo fteht der Reichs Kommission nur die Entscheidung über die Aufrechthaltung des Verbots und nicht auch über die Auss führung und den Umfang der durch§ 7 des Gesezes vom 21. Ottober 1878 angeordneten Beschlagnahme der Vereinslasse und aller für die Zwecke des verbotenen Vereins bestimmten Gegenstände zu.

Die Reichs- Kommission. Herrfurt.

Politische Uebersicht.

Zur Karolinenfrage liegt folgende Nachricht aus Rom vor: Wie die Agenzia Stefani" meldet, hat Deutschland dem am 16. November in Madrid eingelangten Vermittelungs­entwurf des Papstes in der Karolinen Frage zugestimmt. Es bleibe nunmehr nur noch übrig, der Vermittlungsakte eine des finitive Form zu geben. Der Moniteur de Rome" sagt, man schreibe einen großen Theil des glücklichen Ausganges der Ver mittelung des Bapstes dem sehr forretten, sehr versöhnlichen Vorgehen des Fürsten Bismard zu. Das Blatt meldet seiners seits aus Berlin und Madrid ebenfalls die Annahme des Bermittelung entwurfs des Papstes seitens Deutschlands und Spaniens .

"

Aus Leipzig , 10. November, wird dem Berl. Tagebl." gemeldet: In einer von etwa 4000 Personen besuchten Bolts­versammlung in der hiesigen Ton Halle sprach der sozialdemos fratische Reichstagsabgeordnete Viered gestern Abend über die Aufgaben der bevorstehenden Reichstags­feffton und das Arbeiterschußgeseg". Auf sein Verlangen wurde ihm von der Versammlung ein Vertrauensvotum ertheilt. Be merkenswerth war, daß eine Tellersammlung für ein Ehren­geschent an August Bebel anläßlich des 25jährigen Ers innerungstages feines Eintritts in die Arbeiterbewegung von dem überwachenden Polizeibeamten verboten wurde. Man beschloß, darüber an zuständiger Stelle Beschwerde zu führen.

Frankreich .

Die sämmtlichen republikanischen Gruppen der franzöfifchen Deputirtenkammer find nunmehr darin einig, dem Kabinet Brisson vor der Präsidentenwahl keine Schwierigkeiten zu be reiten; Brisson selbst ist jedoch noch unentschieden, ob er die ihm gestellte Gnadenfrist annehmen soll. Ein Privattelegramm meldet darüber der Voff. 3tg.: In der Republikaner - Ver­sammlung unter Lodron's Vorfis fam es gestern wieder zu heftigen Debatten über Granet's Antrag, den Kongreß unvers züalich einzuberufen. Im Laufe derselben sagte Clémenceau : Wenn ich glaubte, dem Kabinet Brisson sein Prestige wieder­geben zu können, so würde ich nicht schwanken; dasselbe hat fich aber endgiltig getöotet. Jegt gilt es, dem beginnenden o Chaos ein Ende zu machen und dazu gehört eine starke Res gierung mit einem fräftigen Programm." Schließlich wurde Granet's Antrag mit etwa 90 gegen 50 Stimmen angenommen und gleich eine Abordnung zu Brisson entsandt. Dieselbe v.r langte vom Ministerpräsidenten, er möge den Kongreß unvers züglich einberufen; bis zur Präsidentenwahl wolle man Alles vermeiden, was eine Krise herbeiführen könne. Briffon erklärte fich dazu geneigt, sagte aber, er fönne nichts versprechen, ehe er mit Grévy, dem Kabinet und dem Senatspräsidenten fonferirt habe. Am Sonnabend hoffe er die endgiltige Antwort geben zu können. Briffon und die Abordnung einigten sich dahin, bis Sonnabend Alles zu vertagen, was geeignet wäre, Uneinig leit zwischen Regierung und Kammermehrheit herbeizuführen, also sowohl die Vorlagen der Regierung wie die Anträge der Abgeordneten. Die Kammer wird sich mittlerweile mit Wahl prüfungen beschäftigen."

Amerika.

Die am Montag vollzogene Hinrichtung des tanadischen Rebellenführers Louis Riel hat, wie das vorausgesehen wurde, unter der französischen Bevölkerung Kanada's eine tiefe und

einen Augenblick still. Wie? ihr Mann wollte sie mit dem todikranken Kinde allein lassen. Doch fie sah die Noths wendigkeit seines Vorhabens ein; denn der Erlös von dem Ring hatte gerade zur Medizin gereicht. Still, aber mit schwerem Kummer in der Brust ergab sie sich in das trost Lose Mißgeschick. Sie versuchte, mit zitternden Händen ihrem Mann ein kleines Reisebündel zu packen, jedoch er lehnte

alles ab.

wieder.

" Ich gehe nicht weit, ich komme vielleicht bald Und als sich eine stille trauliche Dämmerung auf das Thal gesenkt, umarmte Ehrhardt leidenschaftlich fein Weib und preßte wie im Fieber seine Lippen auf die ihrigen.

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Bleib! ich bitte Dich!" schrie fie von namenloser Angst erfaßt, denn die Lippen, die sie berührt, waren falt, dabei war ein verrätherischer heißer Tropfen auf ihre Wange gefallen. Bleib nur noch heute, diesen Abend diese eine Nacht," bat fie schluchzend. ,, Laß mich", erwiderte er tonlos," Marie, ich fann doch unmöglich an Deiner Seite unthätig bleiben und Dich hun gern laffen." Leb wohl, theures Weib!" Er beugte fich noch über sein Kind und füßte sanft dessen heiße Stirne bann eilte er hinaus.

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Die Abendstunde war schon weit vorgerüdt. Mit ma gischem Schein beleuchtete der Mond und die vielen tausend Sterne das liebliche Thal, welches in diesem traulichen Licht frieblich, wie in fanftem Schlummer, balag. Und gleich ber träumenden Erde, ruhten auch dessen Bewohner in ftärs tendem Schlaf, Kraft zum nächsten Tage sammelnd. Nicht das geringste Geräusch unterbrach die träumerische Einsams teit des Thales und das ruhige Athmen der Natur.

Unweit von den umfangreichen Fabrikgebäuden, welche ihre dunklen Schatten in die mondhelle Nacht wa fen, er­hob sich ein anderer, von Gärten umgebener, imposanter

leins zusammengezudt. Es schien fast, als wolle ihn der trotz der Angst um ihren Liebling, bemühte, ihren Mann Häuserkomplex. Es sind die Wohnungen des Direktors und Schmerz noch einmal überwältigen, so verzweifelt starrte er Seine Frau an, die, von den goldigen Strahlen der Sonne gelang ihr nicht. Ehrhardt brütete dumpf vor sich hin, dunklen Umrissen in erhabener Ruhe dastand und auch nicht

befchienen, gefaßt zu ihm auffchaute. Was jetzt des starken Mannes Bruft durchwühlte, wäre beinahe im Stande ge­gebachte der unvergeßlichen Marie, feiner ge liebten Braut, das Ringlein geschenkt, und

" Marie," sagte er beim Untergang der Sonne, in ber

wesen, seinen Entschluß, den Revolver nicht zu verkaufen, Dämmerung werde ich fortgehen und sehen, ob ich morgen in einem Nebenorte Beschäftigung finde. Die Nacht hin­durch kann ich eine ganze Strede zurüdlegen."

wantenb zu machen.

Augenblicke,

in

Er

welchen

er

alles

Der armen Frau stand bei diesen Worten das Herz

der geringste Lichtschimmer auf noch waches Leben schließen ließ, waren dennoch hinter wohl verschlossenen Laden in einem geräumigen Zimmer, deffen Ausstattung fofort ein Bureau erkennen ließ, mehrere Männer in ernſtem Gespräch beifammen. Sie wähnten sich vollkommen ficher und unbes lauscht und hatten nicht die geringste Ahnung von der

Geftricfte Oncfon n

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BAAN BO

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