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mit einem Rorbe am Arm über den Hochplay in der Richtung nach der Dalldorferstraße ging, an der Ede diefer Straße von vier ibm unbekannten Männern, die ihn erwartet zu haben schienen, angehalten und von einem derselben befragt worden' sei: Haft Du einen Thaler bei Dir? Hast Du auch eine Uhr? Gleichzeitig babe der Angreifer ihm den Korb zu ent reißen versucht und ihn, als er Widerstand leistete, ins Geficht geschlagen. Auf den Hilferuf des Angegriffenen tam der Wächter herbei, der die entfliehenden Angreifer verfolgte und einen ergriff. Die Ermittelungen laffen mit Sicherheit an nehmen, daß ein räuberischer Ueberfall nicht geplant war und wird deshalb nur wegen groben Unfugs gegen die Uebelthäter eingeschritten werden.

Eine Denunziantengeschichte. Der Schloffer M. ars beitete, so schreibt man uns, seit 6 Jahren in der Fabril von ung der und Tb. in der Aderstraße und ernährte schlicht und recht diefem feine aus 6 Personen bestehende Familie. Anfangs Juli d. J. Hellerschienen im Fabritskomtoir von K. und Th. zwei Polizei­egenden beamte, welche ein Schreiben vorlegten, worin der Schloffer M. Bruno anarchistischer Umtriebe beschuldigt wurde. Die Herren 8. und Th. erklärten, daß der Verdächtige ein ruhiger und eißiger Arbeiter set, mit dem sie immer zufrieden gewesen feien. Troßdem wurde derselbe, um die fortwährenden Be fuche der Polizei los zu werden, von seinen Arbeitgebern 750 ließlich entlaffen. Nach vieler Mühe erhielt er Beschäftigung Morgen in der tönigl. Gewehrfabrik in Spandau . Kürzlich erschien à ferner nun wieder ein Polizeibeamter in der Fabrik von K. und Th., 3 Rauf fowie in der Wohnung des Schloffers M. und erkundigte fich banach, wo derselbe beschäftigt set. Es wurde dem recherchi offen tenden Beamten, da durchaus tein Grund vorlag, irgend 15 Mib etwas zu verheimlichen, Don der Frau des M. bereitwilligft die gewünschte Auskunft ertheilt. Einige Tage nterfügt später wurde dem M. jedoch die Arbeit in der Gewehrfabrit ndig fel, gelündigt obgleich daselbst täglich noch Arbeiter eingestellt 3, wel werden, und in der betreffenden Werkstatt täglich 14%, Stunden Brofeffor gearbeitet wird, und außerdem der Meister dieser Werkstatt unter

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lärte, daß er mit der Arbeit des M. zufrieden sei. Es ist aber aus guten Gründen anzunehmen, daß auch diese am 14. d. M. erfolgte Entlassung die Folge einer niedrigen alls für Denunziation ist. Was diese Denunziation anbetrifft, so wird uns glaubwürdig und mit voller Bestimmtheit verfichert, daß Präfi . nie Anarchist gewesen ist. Der Denunziant hatte höchst = es fich wahrscheinlich nur die Absicht, den fleißigen Arbeiter in seinem Erwerbe zu schädigen. Derselbe ist gewiß ein Anhänger einer einem besonders frommen und chriftlichen Richtung, die in der Fabrik der Herren K. und Th. eine große Rolle spielte. Herr M. hat

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mittelung des Denunzianten an das fönigliche Polizei- Prä fidium gewandt, leider aber bisher keine Antwort erhalten.

Ueber einen Selbstmord auf offener Straße wird folgendes von einem Augenzeugen geschrieben: Mit den Worten: Ich habe ein Gedicht auf den Kaiser gemacht und werde nun verfolgt", sprang gestern Mittag ein Arbeiter an der Ecke der Pappel. Allee auf einen nach Pankow fahrenden Pferdeeisenbahnwagen. Als er hier eine furze Strede gefahren war, sprang er wieder ab und auf einen wieder nach der Pappel Allee zu fahrenden Wagen. Kurz vor dem Haus: Schönhauser Allee 57 verließ er wieder in auffälliger Weise den Wagen, stellte fich vor den Baun des Grundstücks und ftieß fich turz hintereinander mit einem dolchartigen Meffer mehrere Male in die linke Bruft. Die ersten Stiche scheinen an den Rippen abgeprallt zu sein, denn erst der dritte Stich traf das Herz, so daß ein mächtiger Blutstrom her vorquoll. Dies alles geschah so geschwind, daß es nicht verhindert werden fonnte. Nach Allem scheint es sich hier um die That eines an Verfolgungswahnsinn leidenden Menschen zu handeln. An scheinend ebenfalls an Verfolgungswahnsinn litt ein fein ge­fleideter Herr, welcher vorgestern Abend in der auffälligften Weise das Haus Lindenstraße 53 betrat und auf allen Vieren die Treppen hinaufkletterte. Einen Miether der ersten Etage bat er dringend, ihn doch einen Augenblic eintreten zu laffen, da er verfolgt werde. Der Mann schlug befremdet die Thür zu, worauf der Jirfinnige die zweite Etage in derselben Weise erkletterte, dann wieder die Treppen hinunter lief und fich auf dem langen Hofe des Grundstücks irgendwo versteckte; später wurde er nicht mehr gesehen. Man hat auf der Straße weder einen Bolizeibeamten noch eine andere Berson wahrgenommen, welche den Herrn gesucht haben könnte.

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Polizei- Bericht. Am 17. d. M. Vormittags fiel der Arbeiter Mande, als er mit einem mit Ziegelsteinen beladenen Wagen auf den Bauplatz Kreuzbergstr. 71 fahren wollte, so

des Angeklagten dem Antrage des Staatsanwalts gemäß auf 2 Jahre und 3 Monate Zuchthaus , 5 Jahre Ehrverlust und Polizei- Aufsicht.

Beleidigung durch Photographie. Dieser Tage wurde in Ems ein Prozeß erledigt, der allgemeines Aufsehen erregt hat. Der Handelsmann M. aus dem benachbarten Drte. war in einer Reftauration eingeschlafen. Seine Gefichtszüge boten während des Schlummers ein so außerordentich reizendes Bild, daß mehrere Gäfte den Wunsch aussprachen, dieses Bild auch in weiteren Kreisen bekannt werden zu laffen. Ein unter den Anwesenden befindlicher Photograph holte auf allgemeines Verlangen feinen Apparat und photographirte den müden Schläfer. Das Bild fand vielfachen Absatz und wurde zu allerlei Nedereien gegen den Handelsmann benutt. Derselbe fühlte fich beleidigt, ließ einige der in den Handel gebrachten Bilder erwerben und stellte Strafantrag gegen den Photo graphen. Das Gericht verurtheilte denselben zu 10 Mart Strafe und in die Kosten, welche ungefähr 90 Mart be tragen; außerdem wurden Bilder und Blatte gerichtlich ein gezogen.

Frankfurt a. M., 16. November. Der Prozeß Lieske hatte heute noch ein Nachspiel in einem Breßprozeß wegen§ 17 ( Veröffentlichung von Aftenstücken, bevor dieselben in der öffentlichen Verhandlung lundgegeben find.) Gegen sechs hiesige Beitungen( Beobachter"," General- Anzeiger"," Frantf. Beit.", Frankfurter Nachrichten"," Bodenheimer Anzeiger", Kleine Breffe") ist Anklage erhoben worden, weil fie die Anktlage­schrift zu frühzeitig publizirt haben sollen. Die Blätter find burch die verantwortlichen Redakteure Karl Steegemann, Friedrich Schäfer, August Retsch, Wilhelm Kaufmann, Mar Kahlenberg, Daniel Johannes Saul vertreten. Sie machen sämmtlich geltend, daß sie im guten Glauben gehandelt. Dr. Holdheim führt zur Vertheidigung des Retsch zwei Beugen vor, welche bekunden, daß der Staatsanwalt Frehsee selbst, der angefragt ward, die Veröffentlichung für erlaubt gehalten. Ebenso set es auch im Prozeß Sachs geschehen. Der Vertheis diger beantragt die Freisprechung, weil das Gefeß auch nur verlangt, da die Anklageschrift jest nicht mehr verlesen wird, daß die an ihre Stelle tretenden juristischen Handlungen vor genommen seien. Der Antrag des Staatsanwalts( Affeffor Frant) geht auf 50 M. oder 10 Tage Gefängniß. Angeklagter Saul erklärt, daß in seiner Redaktionspraris ihm ein solcher Fall noch nicht vorgekommen sei. Die Auffassung des Staats­anwalts sei ganz gegen die ratio legis. Dadurch mache man den Willen des Gestgebers illusorisch, welcher, wie aus den Motiven hervorgehe, eine Behinderung der Berichterstattung im Fall einer Bertagung durchaus nicht wolle, also überhaupt nach erfolgter Beugenvernehmung die Veröffentlichung gestatte. Die Straffammer geht nicht auf diese Deduktion ein und ers tennt auf 25 M. Strafe.

B. Ein eigenthümlicher Geschäftsmann. Vor dem Saufe Landsbergerstraße 34 hatte fich am vergangenen Sonn abend, in der 7. Abendstunde, eine Menge Menschen ange fammelt, die einen winselnden Hund umstand, und ihrer Em Dorung über den fläglichen Zustand des Hundes 2c. in lauten Worten Luft machte. Der in demselben Hause wohnende Bier. berleger Erbe hatte einen Ziehhund zu verkaufen und war am Sonnabend Vormittag mit dem Karton- Fabrikanten E. Jakob on, für 24 D. zu überlassen, wenn derselbe wirklich so gut ziehe, te E. behauptet. Ein Hausknecht des Herrn J. sollte bis wei Uhr mit dem Hunde zur Probe fahren, dann werde sich er 3. entscheiden und entweder den Kaufpreis zahlen, oder den Hund zurückschicken. Da Herr E. den Verkauf des Hundes annonzirt hatte, so stellte sich am Nachmittag ein weiterer nachmittags gegen vier Uhr, nach dem Geschäftslokal Herrn J., erfuhr, der Haustnecht habe um 10 Uhr Nachmittage wurde ein obdachloser Mann in der Neuen Königs­den Qund angespannt, sei aber noch nicht wieder zurück, so als Abends um 6 Uhr der Hausknecht den gänzlich abges triebenen Hund zurück brachte. Auf die Frage des Herrn E., siebe, aber Herr J. habe inzwischen einen andern Bugbund nach der Charitee gebracht. Sund wieder mit zu nehmen, derselbe sei verkauft, er weigere wagens in der Alexanderstraße derartig zur Erde, daß er be= fi, ihn wieder anzunehmen. Der Mann ging zwar mit dem Qunde fort, aber legterer erschien in wenigen Minuten wieder wieder aufnehmen zu dürfen glaubte. Mitleidige Leute nahmen fich später des ausgehungerten und gänzlich ermatteten Thieres straße durch einen Dinnibus überfahren, indem er dicht vor den an. Herr E. hat inzwischen die Klage gegen Herrn J. ein­geleitet und das Gericht wird demnächst darüber zu entscheiden

burch einen fremden Hund in der Stadt umher ziehen zu

vor den Vorderrädern zur Erde, daß er überfahren wurde und außer einem Bruch des linken Knöchels starte Quetschungen des Unterleibes erlitt. Er mußte mittelst Droschle nach dem Elifabeth Krankenhause gebracht werden. Am 18. b. M. Morgens erstach fich ein an Verfolgungswahn leidender und seinen Angehörigen entlaufener Arbei er auf dem Bürgersteige in der Schönhauser Allee , indem er sich im Gehen furz hinter einander zwei Messerstiche in das Herz beibrachte. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft.- An demselben straße betrunken und aus einer Kopfwunde stark blutend anges troffen. Er wurde nach dem Krankenhauſe im Friedrichs­ hain gebracht. Um diefelbe Beit wurde eine unbekannte Dame in der Straße Alt Moabit plöglich von einem Schlag­sich nicht erholte, mittelst Droichte An demselben Tage, Abends, fiel der Tischler Wunsch beim Verlassen eines Pferdebahn­finnungslos liegen blieb und mittelst Droschte nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht werden mußte.- Bu derselben Beit wurde ein unbekannter, etwa 45 Jahre alter Mann beim Ueberschreiten des Fahrdammes in der Leipziger­Pferden zur Erde fiel. Er blieb bewußtlos liegen und mußte mittelst Droschte nach der Charitee gebracht werden. An demselben Abend und auf dieselbe Weise verunglückte der von einem Pferdebahnwagen überfahren wurde und dabei am linten Bein so schwere Verlegungen erlitt, daß er mittelst Droschle nach der Charitee gebracht werden mußte.

Bortheil seines Geschäfts einen mit Kartons gefüllten Wagen Posamentier Hallstein, indem er in der Belle- Alliancestraße

fach den Herrentrachten auf's Haar. Da ist der runde Herren b. Die Damentrachten gleichen bis zur Taille jest piel­but, da find der Stehfragen, der Shlips, die Brusttasche mit Dem Taschentuch, die Weste, Manchetten u. f. m. Jest haben bie Damen nun auch den Chapeau claque erobert. In den Eintreten in den Saal mit dem Quetschhut unter dem Arm wird also bald nicht mehr das Vorrecht der Herrenwelt sein. Es fehlen unseren Damen nun blos noch die Stulpenstiefel

Gerichts- Zeitung.

Schaufenstern paradiren jezt Tirolerhüte mit Mechanit. Das flage seines früheren Bureauvorstehers Blasig vor der sechsten

Der Hanafinnen.

Bei

der Kriminalpolizei gehen fast täglich Anzeigen

Se theils fingirt sind, theils nur als grober Unfug oder Schläs her Raubanfälle ein, bei denen fich später herausstellt, daß

Liger

fich fennzeichnen. So erstattete ein Bädermeister die

Straftammer hiesigen Landgerichts I zu verantworten Der Bricattläger, welcher in früheren Jahren bereits eine ehren rührige Strafe erlitten hat, war im Jahre 1884 von dem Be flagten entlaffen worden, nachdem demselben bekannt geworden, daß sein erster Beamter das ihm in Bezug auf Beldangelegen beiten geschenkte Vertrauen mißbraucht hat. Als einige Beit darauf en Mandant des Anwalts, Kaufmann Rosenstock, denselben nach dem Grunde der Entlassung des Blafig fragte, antwortete ihm derselbe, daß sich B. Unregelmäßigkeiten in Geldsachen, sogar Später hatte

Anne, daß er, als er am 16. d. M., Abends gegen 104 Uhr, einer Unterschlagung schuldig gemacht habe.

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Das erste Stück, Unter uns", hätte mit seiner dürf Handlung bei geschickter Bearbeitung vielleicht Stoff genug für einen flotten Einatter geboten, für ein breiaktiges ftrengte Blasig gegen S. eine Klage auf Gehalt während der

war, daß endlose, ausgereckte Gespräche den Buschauer

möglich, wenn aber dem Publikum bei einem an und für sich

Blafig eine Bureauvorsteherstelle bei dem Rechtsanwalt S. inne, aus welcher er aber in Folge der von seinem früheren Bunächst Chef ertheilten Auskunft entlassen worden war.

über den Mangel der greifbaren, wirklichen Handlung hinweg gelangten Vergangenheit des Klägers zu deffen Ent

halten

Kündigungszeit an. In diesem Prozeß machte der Be flagte geltend, daß er wegen der zu feiner Kenntniß laffung berechtigt geresen sei. Alsdann erhob Blastg gegen

Frankfurt a. M., 17. November. Aus der geftrigen Sigung des Landgerichts wird berichtet: Die in deutscher Ueberlegung in Hamburg , Hagen , Wiesbaden und anderen Drten erschienenen Ausgaben der Enthüllungen der Londoner Pall Mall Gazette "( Jungfrauen- Tribut im modernen Babylon ) find nach§ 184 angeklagt, jedoch nur im objektiven Verfahren, ba es an einer juridisch greifbaren Persönlichkeit fehlt. Das Urtheil bestätigt die Konfislation eines Theils der beschlag­nahmten Drudschriften, hebt jedoch die Beschlagnahme der in Hamburg und Hagen erschienenen auf, weil der Inhalt der selben nicht unfittlich angesehen wird. Die Verhandlung fand bei verschloffenen Thüren statt.

Hamburg , 18. November. Unter Ausschluß der Deffent lichkeit wurde gestern gegen einen Buchhändler wegen Verkaufs unzüchtiger Schriften vor dem hiesigen Schöffengericht verhan delt. Der Angeklagte hat die Geschichte der Prostitution in Berlin " und die Naturgeschichte der galanten Frauen in Berlin ", Bücher, deren Inhalt als ein unzüchtiger angesehen wird, hier verfauft. Das Gericht steht jedoch nur das erste Buch als eine unzüchtige Schrift an, und verurtheilt den An geklagten zu 40 M. Geldstrafe, event 8 Tagen Gefängniß.

Vereine und Versammlungen.

gl. Der Fachverein der Tischler hielt am Montag, den 16. November, unter Vorfit des Herrn Winter eine außer ordentliche Generalversammlung Neue Grüustraße 28 in Jordan's Salon ab. Auf der Tagesordnung stand: Was gedenkt der Verein in Bulunft auf gewerkschaftlichem Gebiete zu thun? und Wahl einer Fachkommiffion. Es wurde in die Berathung dieses Themas eingetreten und bekundete die rege Betheiligung an der Diskussion das Intereffe der Mitglieder an dieser Sache. Verschiedene Redner betonten, daß der Verein die Regelung der Werkstellenverhältnisse in die Hand nehmen müffe, die aber nicht in der Weise geschehen dürfe, in der die Lohnkommission" die legten zwei Jahre gearbeitet babe. Die zu wählende Fachkommission müsse statistisches Material über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse im Tischler­handwerk sammeln, sowie den Werkstellen ihre Aufmerksamkeit zuwenden, die von den dort arbeitenden Kollegen als der Aufbefferung bedürftig bei ihr angemeldet werden. Damit nun mit Diese Kommission Erfolg arbeiten fönne, müffe jedes Mitglied bestrebt sein, dieselbe auf jede Werse zu unterstüßen. In erster Linie müſſe jedes Mitglied selbst die übliche 91% ftündige Arbeitszeit ein­balten, sodann jeden der mitarbeitenden Kollegen auf das Verderbliche der längeren Arbeitszeit für die Allgemeinheit sowie für den Einzelnen selbst aufmerksam machen. Weiter müsse mit aller Energie auf Eintritt aller Tischler Berlins in die Fachvereine hingearbeitet werden, denn der kleine Bruch theil organisirter Tischler fönne unmöglich für die große Maffe unorganisirter Kollegen, und ohne deren Mithilfe etwas schaffen: nur eine zielbewußte, tompalte Masse tönne achtunggebietend den Arbeitgebern gegenüberstehen und mit Erfolg gegen deren Rückwärtsbestrebungen anfämpfen. Es wurde hierauf eine Fachkommission aus sechs Mitgliedern bestehend gewählt, welche Die Vorarbeiten fertig stellen und der nächsten General Ver fammlung Bericht erstatten soll. Bei Verschiedenes" theilte noch ein Redner mit, daß in der Möbelfabrit von Pfaff Pla late angeschlagen seien, wodurch die Kollegen, welche durch Längerarbeiten etwas mehr" verdienen wollten, aufgefordert werden, fich zu melden. Auch hier ermahnten verschiedene Redner, die festgesezte Arbeitszeit streng inne zu halten, um ben Kollegen, welche ohne Beschäftigung seien, und sonst durch Angebot ihrer Arbeitskräfte die Löhne drückten, Arbeit zu verschaffen.

amtlichen Ansfunft, welche die Richtigkeit des Vorwurfs ergab,

Schon auf schwachen Füßen stehenden Lustspiel überhaupt schon schon bestraft sei; dieselbe wurde aber nach Einziehung einer Beit zum Nachdenken gelaffen wird, dann ist das Stück ver­loren. Und bei dem schleppenden Gange des Dialogs hatte zurückgewiesen. Nunmehr belangte Blafig seinen ersten Chef man mehr denn zuviel Gelegenheit, über alle Mängel und Schwächen des Stüdes nachzudenken. Allerdings ist es ein Vorzug der französischen Dichter, daß sie durch ihren über­fhäumenden Esprit, ihre wißigen Schlagworte, ihre abgerissenen Säge, die ein Anderer ergänzen muß, das Publikum zu unter­Bearbeitung der deutschen Ueberseger verloren gegangen. Nun der Käger Berufung I vermögen, leider ist dies Alles jedoch bei der freien tommt noch hinzu, daß dem Bersonal des Wallner Theaters zeitigkeit der Klageanst- lung Rang entschieden das gewiffe Etwas fehlt, um französische Sharaktere darzustellen. Das waren vorgestern Abend feine Repräsentanten der modernifirenden Pariser Gesellschaft, es waren größtentheils hausbadene Philister, die nur dadurch an ihren franzöfifchen Ursprung erinnerten, daß fie germanifirte franzöfifche Phrasen im Munde führten. Troßdem soll das Verdienst ruhe, auf völlige Freisprechung des Beklagten. werden; das Personal des Wallner Theaters leistet immerhin Insasse des Hummelsburger Strafgefängnisses. Der daselbst ner Charattere und Figuren, aber damit sollte sich dasselbe Gefängniß bis dahin muftergiltig gewesen, eines besonderen

auch zufrieden geben.

wegen Beleidigung in zwei Fällen, bezüglich deffen Auskunft an Rosenkranz und an den Rechtsanwalt S. Das Schöffen­gericht stellte in dem ersten Falle das Verfahren wegen Ver jährung ein, in dem zweiten erfarnte es auf Freisprechung des Beklagten, weil derselbe lediglich in Wahrnehmung der be rechtigten Standesinteressen gehandelt hat. Spiergegen legte ein, in welcher er die Recht nachwies. Er hatte aber mit seinem Rechtsmittell nun den schlimmen Er folg, daß ihm durch die stattgehabte Beweisaufnahme die Begehung zweier Unterschlagungen von 40 und 28 M. nach­gewiesen worden ist. Der Berufungsgerichtshof erkannte baber, weil die behauptete Thatsache auf voller Wahrheit be­P. Auf bequeme Art entfloh am 18. Juni b. J. ein internirte Tagelöhner Franz war, da seine Aufführung im Vertrauenspostens gewürdigt, indem er seitens der Verwaltung beim Altenwagen beschäftigt wurde. Das Vertrauer miß Fluchi bedacht, zuvor aus einem verschloffenen Tischkasten dem Aufseher Ruthmahorsti 42 Mart baares Geld gestohlen, setzte er fich in einen der zwischen Rummelsburg und dem Berliner

führung gelangte Stück Der Vielgeliebte" von Labiche . Der brauchte Franz in schmählicher Weise. Nachdem er, auf seine erfte Alt dieses Schwantes war sogar, was Ausarbeitung und Darstellung anbetraf, als vorzüglich gelungen zu bezeichnen, in­Deffen erstidten die beiden folgenden Afte sofort wieder die

mehr erzielen fonnten.

laum erwachte gute Laune des Publitums. Ohne Zweifel Rathhaus verkehrenden Magiftrats Attenwagen und fuhr am übertraf das zweite Stück das erste bei Weitem, das Publikum hellen Tage nach dem Rathhaus. Unterwegs stieg er aus und aber, welches entschieden mit der Abficht, fich zu amüsiren, in das Theater gekommen, war durch die langweiligen Tiraden von recht artigen Episoden von Labiche eine merkliche Wirkung nicht daselbst Hose, Hemd und Stiefel einem reisenden Handwerks.

Das Wallner- Theater hat tros seiner rührigen Direktion leiber tein Glück mit seinen Novitäten, und es war auch kein glücklicher Stern, der bei der Afquifition der beiden ge

nahm dann auf der Flucht den Weg nach Potsdam . Der mitgenommenen Anstaltskleider entledigte er sich auf der Chauffee in der Nähe von Potsdam ; großmüthig schenkte er

nannten Stücke über dem einstmals so beliebten Musentempel der Straflammer des Landgerichts II. Das Urtheil des Ges

burschen, da er inzwischen unter Buhilfenahme des gestohlenen Geldes fich mit anderer Kleitung versehen. Diese That führte indeffen auf des Flüchtlings Spur und wegen Diebstahls im Rückfalle angeklagt, erschien Franz gestern vor den Schranken richtshofes lautete mit Rücksicht auf die zahlreichen Vorstrafen

In der öffentlichen sehr gut besuchten Versammlung der in der Perlmutter, Hartgummi- und Knochenbranche bes schäftigten Arbeiter, welche am 17. d. M. unter dem Vorsitz des Herrn Schrader im Lokal des Herrn Seeger, Grüner Weg 29, stattfand, referirte, da der eigentliche Referent fich entschuldigt hatte, der zufällig anwesende Herr Julius Hilde brandt über die Nothwendigkeit einer festen Organisation. Referent besprach unter Bugrundelegung des Statuts des Fach­vereins der Drechsler, Knopfarbeiter und Berufsgenossen die einzelnen Theile desselben, und legte in seiner sehr beifällig aufgenommenen Rede die Vortheile einer allgemeinen Organis fation flar, indem er besonders auf die von den Fachvereinen gewährten Vortheile wie Rechtsschuß, Unterstüßung bei Arbeits lofigleit u. f. w. hinwies. 8mm Schluß forderte Referent die Anwesenden auf, sich einem der bestehenden Fachvereine, gleich viel welchem, anzuschließen und sprach zugleich die Hoffnung aus, daß die beiden Fachvereine, die ja daffelbe Ziel verfolgen, baldigst die Vereinigung zur Thatsache werden lassen möchten. In der Diskussion erklärte fich Herr Schrader mit den Aus führungen des Referenten einverstanden und wunderte fich derselbe darüber, daß in Arbeiterkreisen noch so viel fortschrittliche Beitungen, sogenannte Klatschwiſche, gelesen