tschen Nolchen Bers onen suchen. Bedeutend schlimmer ist es jedoch, Sumanitat, enn Menschen es wagen, die herrschende Noth auszubeuten, deutschen die fich nicht scheuen, öffentlich für Löhne, die zu bezeichnen geschändet man wohl lange nach Worten suchen müßte, um Arbeiter zu er Staats werben. So befindet sich z. B. in der heutigen Nummer des en, wenn Intelligenzblatt" folgendes Inserat: Ein Schweizerdegen, la raison enn auch noch Lehrling( Seger und Druder), bet 10 Mart mit auch ohn verlangt Mar Meyer, Lothringerstr. 78."

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-

Wenn auch

gegenüber einmal ungebührlich benommen haben, so daß diese fich äußerte, dies Betragen seinem Meister mitzutheilen. Der Geselle ist vor kurzer Bet von seinem Meister entlassen wor ben, und es liegt die Vermuthung nahe, daß er die Frau im Verdacht hat, ihn außer Arbeit gebracht zu haben, und des wegen Rache üben wollte. an seinem Rod wurden Blutspuren Der gefunden, auch ist sein Koffer mit Beschlag belegt. andere Mann wurde auf dem Bahnhof verhaftet, als er gerade von Berlin lam. Er hatte bis zum Sonntag ebenfalls in einer Potsdamer Herberge logirt, war aber unter Burücklaffung feiner Papiere nach Berlin gefahren, hatte indeß gesagt, am Verschiedene Personen haben bereits bei der Konfrontation festgestellt, daß der Mann in Potsdam gebettelt hat.

bet och Lehrling" ſagt jener Meyer, ins Deutsche übersetzt: tellen i Benn irgendwo ein Lehrling feinem Meister fortläuft, also muß der lontralbrüchig wird, das schadet nichts, bei mir erhält er Stellung, denn ich gebrauche billige Arbeiter! Und zehn nächsten Morgen wieder zu tommen. Die Polen eine viel Rail Lohn bietet dieser edelherzige Mann, wie jener Ar­it Deutic iter damit auskommen soll, das fümmert ihn ja nichts. men. A enn aber jene erbärmlich bezahlten Menschen sich verleiten ich gleiden, nur um leben zu können, ihren Arbeitgebern gegenüber Mein und Dein zu verwechseln, so ist das Geschrei groß, und uf etwa rfolgte der doch ist es unbestreitbar, daß durch eine derartige lumpige Be­fich vorahlung unehrliche Leute groß gezogen werden." n fich jest

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Wieviel Formulare werden für die am 1. Dezember ie Einzelfattfindende Voltszählung in Berlin erfordert? Berlin nimmt ft ba Bezug auf seine Bevölkerungssiffer in Europa eine einzige Ezivilifite Stellung ein. Wohl überragen die Riesenstädte London und schen und Baris bedeutend die jüngste Weltstadt, aber fie find schon durch arbarischen Schrhunderte hindurch der Konzentrationspunkt einheitlicher at, gegen Staatenfyfteme gewesen. Berlin jedoch war noch vor zwanzig Jahren die Hauptstadt Preußens, heute, wo sie Reichshauptstadt geworden, umfaßt fie in ihrem Weichbilde von etwas mehr als mer Quadratmeile fast genau den 22. Theil der Bevölkerung Königreiches Preußen, deffen Ländergebiet 6191,2 Quadrat reis hängteilen beträgt. Hiernach läßt sich ermessen, welcher Antheil 8 ift bie ben aus Anlaß der Volkszählung angefertigten Bählformu Folge be entfällt. Wir geben dieselben dem B. T." zufolge hier iffermäßig. Berlin erhielt:

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formular A. Individualzähllarte, für Anwesende 1 520 000 für Abwesende

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B. Haushaltungsverzeichniß und Woh­

nungstarte

C/ D. Umschlag

E. Anweisung für den Zähler

"

"

"

F. Kontrollifte

G. Drisliste

z

"

H. Anweisung für die Brhörden

80 000

350 000 350 000 25 000 50 000

900 900

Bis zu diesem Buchstaben gehen die vom Staat geliefer Formulare, hierzu kommen die zum Zwecke der von der Stadt Berlin angefertigten:

formular J. Grundstückstarte

"

"

"

K. Grundstücksverzeichniß

11

L. Hauszettel.

"

M. Mappe mit Etiquette

"

N. Uebersicht des allgemeinen Ergebnisses

"

0. Organisationsplan

"

H

P. Namensverzeichniß der Distrikts Kom­

misfare

26 000 1750

25 500

3.900 1200

20 000

7.000

5 000

-

Schon mehrfach ist aus der Provinz gemeldet worden, der Mörder der Frau Paepte wäre da oder dort ergriffen. Meist trugen die Nachrichen den Stempel der Unrichtigkeit auf der Stirn. Jezt finden wir in der Magdeb. 8tg." Notizen, Die zwar dunkel abgefaßt find, aber doch Beachtung zu ver dienen scheinen. Dem Blatt wird gemeldet: Staßfurt, 21. No­vember. Im Laufe des heutigen Tages sollen, wie wir soeben erfahren, in Leopoldshall die muthmaßlichen Mörder der Frau Paepte in Berlin festgenommen sein. Dieselben hatten fich in Leopoldshall schon einige Tage aufgehalten. Jm Hemde des einen sollen fich noch Blutspuren befunden haben. Als die beiden Personen heute Abend mit dem 1/48 Uhr Buge nach Bernburg gebracht werden sollten, traf aus Berlin ein Geheim­polizist ein, der die Beiden noch aus dem Zuge in Emofang nahm. Wie wir nachträglich noch erfahren, find die des Raub mordes an der Frau Paepke Verdächtigten durch den aus Berlin eingetroffenen Bolizeilieutenant zunächst nur refognoszirt worden und dürften erst in den nächsten Tagen unter sicherer Bedeckung aus dem hiesigen Amtsgefängniß nach Berlin über­führt werden. Von Berlin aus war die Spur der Verbrecher bis nach hier verfolgt und die hiefige Polizei benachrichtigt worden, daß sich dieselben in Staßfurt und Umgegend auf hielten, wovon auch der Behörde in Leopolshall Mittheilung Als sich die Verdächtigen nun unter richtigem geworden. Namen( die wir bisher noch nicht erfahren fonnten) auf Der dortigen Polizei anmeldeten, wurden fie sofort festge­

nommen.

Ein Mann ohne Zähne muß es gewesen sein, der schon zu wederholten Malen den Schaukausten des Bahnarztes Urbancayl, Königgrägerstraße 27, zum Biele seiner einbreche Volkszäh- rischen Thätigkeit ausersehen hat. Durch die Erfahrung des gleichen Einbruches vor 12 Jahren belehrt, fab fich der Bahn­arzt veranlagt, zum besseren Schuge an der Lade seines Schaus fastens eiserne Schienen anbringen zu lassen, mit welchem Er folge aber, beweist der wiederholte Einbruch. Was leistet denn noch Widerstandskraft gegenüber einem notorischen Einbrecher und der rohen Gewalt seines Brecheisens! Wie damals so auch diesmal schienen dem Einbrecher die ausgestellten Goldgebiffe, Goldplomben u. s. w. sehr verlockend vorgekommen zu sein, nach welchen er in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag seine diebische Hand ausstreckte, um leider wieder uns bemerkt davon zu kommen. Daß man es hier mit einem und demselben Einbrecher zu thun habe, muß man vermuthen, wenn man in Erwägung zieht, daß er speziell nach den goldenen Ges biffen langte, welche lediglich Kopien der damals von ihm ent­Die wendeten waren, während er jegt als Sacherkenner Kautschukgebisse unberührt ließ. Der Schaden beläuft sich immerhin auf 100-120 M. Uebrigens waren schon vor acht Tagen Spuren eines Einbruches fichtbar, an deffen Ausführung er aber jedenfalls gehindert sein mußte. Vielleicht gelingt es endlich, dieses gefährlichen Einbrechers habhaft zu werden.

Q. Quittung über Zählungs- Materialien R. Formular über die Revision der Bählungs Materialien

8. Anschreiben an die Distrikts- Kom­miffare

T. Legitimationstarte für die Zähler

500

5 000 18 000 28 000

U. Einladungs Postkarten( zu Konferenz.) Alles in Allem erfordert die Volkszählung in Berlin somit Aufwand von 2518 650 Formularen, welche die unge­

heure Volkszählungsarbeit, das heißt nur die Aufnahme, nicht jum Geringften illustriren. Sind jedoch sämmtliche ausge fullten Formulare an das Statistische Amt der Stadt Berlin uridgelangt, dann heißt es zuerst die Bevölkerungssiffer feft­Raterials überhaupt foll seiner Beit ein anderer Artikel den

Hellen.

Hierüber sowohl, als über die Aufarbeitung des

fer unterhalten.

Buge; Wurftpicnics, Abendtische und andere Vergnügungen mit dem fich unvermeidlich anschließenden Balle finden allabend lich statt und mit dem Balle kommt die Ballrobe zugleich auf ther die Anftößigkeit des Nackten stets wieder von Neuem auf­e Tagesordnung, jenes Garderobenstück, bei dem die Debatte Benommen werden kann und zwar in der Voraussetzung, daß Smit der Nähmamsell denselben undekleideten Raum betreffen. decolleres grande" der Primadonna und der tiefe Aus bitgestellt verdient hierbei zu werden, daß bei den Tanzver igungen der minder vornehmen Kreise der bedenkliche Ellenausschnitt defto böber" geht, je mehr die Gesellschaft

Die Saison der Balltoiletten ist bereits im besten

fteht unter Das zeigt ble opa berrid eutfchland anfreich bie orgeben g gelommen Militari gten. D

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aus den unteren"" Ständen zusammenfest, ein Moment, für Verächter des nadien Fleisches beachtenswerth sein le. Anders liegen diese Dinge in den vornehmeren Ge aftskreisen. Von dem englischen Premierminister d'Israeli man, er babe in einer Balldamen- Gesellschaft auf die ob er je etwas Schöneres gesehen habe, geantwortet: meiner Entwöhnung nicht! Nicht minder freffend und echtem Berliner Humor zeugend, war die Bemerkung eines

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gelungen, fich unbemerkt der ihm so verhaßten, schwesterlicher Tournüre zu bemächtigen, und die Näthe derselben mit seinem Taschenmesser derartig zu lockern, daß nach einigen Bewegun gen die Füllung von selbst entweichen mußte. Als Frl. M., geftern Nachmittag, umgürtet mit ihrer Tournüre, stolz durch die Leipziger Straße schwebte, löften fich die gelockerten Näthe. Erst schüchtern zeigten sich am Saum ibres Kleides einige Federn, bei jedem Schritt aber wurde der Federfall größer und ftaunend betrachtete das Publikum die federnde Dame. Fräu lein M. bemerkte endlich zum Entsegen ihr Unglück und flüchtete in das nächste Haus. Ihr Bruder Studio hatte die für ihn ergößliche Szene in der Ferne mit angesehen und als FI. M. aufgeregt nach Hause zurüdlehrte, wurde sie von ihm noch obenein gehörig ausgelacht.

Polizei- Bericht. Am 23. d. Mis., Morgens, sprang ein Soldat am Tempelhofer Ufer in selbstmörderischer Absicht in ben Landwehr Kanal , wurde jedoch noch lebend aus dem Waffer gezogen, nach der Wache des 34. Polizei- Reviers und, nachdem er sich erholt hatte, nach der Wohnung des Offiziers, zu welchem er als Bursche tommandirt ist, gebracht.- An demselben Tage, Nachmittags, gerieth der Arbeiter Viereck in der Schröder'schen Holzschneiderei, Blumenstraße 30, mit der rechten band in die Kreissäge und wurden ihm dabei zwei Gelente des Beigefingers abgeschnitten. Nach Anlegung eines Verbandes auf der Sanitätswache wurde er nach seiner Woh nung gebracht. Um dieselbe Zeit fiel ein Knabe, als er vor der Thür des Hauses Bukowerstraße 6 einen anderen Knaben auf den Schultern umbertrug, dabei zur Erde und brach an­scheinend den linten Oberschenkel.

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Gerichts- Zeitung.

Marquise Nita de Candia wegen Betruges vor Ge richt. Eine internationale Hochstaplerin hatte sich gestern vor dem Forum der zweiten Straffammer des fönigl. Landgerichts Beriin 1 zu verantworten. Marqaise Rita de Candia, dies der Name der Angeklagten, ist die Tochter des bekannten Teno riften Mario und der berühmten Sängerin Giulia Grift, die beide noch vor wenigen Dejennien zu den gefeiertsten Talenten in der Theaterwelt gehörten. Sie debütirten in allen größeren Städten Europa's und unternahmen selbst eine Reise nach Nord­ Amerika . Die Mutter der Angeklagten, Giulia Grift, oder Marquise de Candia, wie sie in Wirklichkeit hieß, deren Ruf fich sehr schnell über ganz Europa verbreitete, war im Jahre 1869 mit ihrem Gatten auf einer Reise nach Peters burg begriffen; fie erkrankte jedoch in Berlin und starb hier am 28. November 1869. Der Vater der Angeklagten Marquise de Candia wurde als fardinischer Jäger Offizier eines Jugendstreichs wegen nach Cagliari ver wiesen und flüchtete, da man ihm den Abschied verweigerte, nach Paris . Dort erregte in den Salons fein wunderbarer Tenor solches Aufsehen, daß ihm der Direktor der Großen Dper ein erstes Engagement mit monatlich 1500 Frants an bot. Nach zweijährigen Studien unter Boucherd und Dor­dogei trat er am 2. Dezember 1838 zum ersten Male als Robert der Teufel " auf. Bald wurde er neben Rubini für bie italienische Dper gewonnen und begründete seinen Weltruf durch Gastspiele in Petersburg und London . In Paris erhielt er eine monatliche Gage von 15 000 Frants. Nach dem Tode zog fich Mario, oder Giuseppe Marqnis de Candia, wie er eigentlich hieß, von der Bühne zurüd und vertheille sein großes Vermögen bei Vermögen noch seinen Lebzeiten Lebzeiten unter feine Kinder. Kurz vor seinem Tode gerieth er jedoch in Noth und lebte von von Unterſtügungen, die ihm hochherzige Freunde gewährten. Er starb im Dezember 1883 zu Rom . Auf die Angeklagte Rita entfielen bei der er­wähnten Vermögenstheilung 100 000 Lite, die auf dem Leih­amt zu Florenz deponirt wurden. Als sie nach erlangter Groß­jährigkeit das Geld in Händen belam, bereifte fie fast ganz Europa , veranstaltete luxuriöse Festgelage 2c., furz, fie führte ein derartig verschwenderisches Leben, daß fie die ganze Summe in einem einzigen Jahr verbrauchte. Deffen ungeachtet fette die junge Marquise ihr luxuriöses Leben fort. Die Mittel hierzu wußte fie sich durch Entnahme von Darlehen zu vers Schaffen. Ihr Name, sowie ihr ganzes Auftreten machten ihr diese Manipulationen sehr leicht. Bereitwilligst wurden ihr baare Darlehne, Schmudgegenstände aller Art 2c. gewährt. Sie unternahm nach wie vor Reisen nach allen Hauptstädten Europas , logirte in den feinsten Hotels und führte ein derartig verschwenderisches Leben, daß alle Welt glaubte, fie sei eine sehr reiche Marquise und ihr anstandslos alle möglichen Dinge geliehen wurden. Zu den solchergestalt Gerupften gehört selbst ein Berliner Dienstmann, der der vermeintlich sehr reichen Marquise 100 M. auf Nimmerwiedersehen vorgeschoffen hat. Drei Jahre lang verstand es die Angeklagte, auf Kosten Anderer zu leben bezw. zu schwelgen. Jm Ottober 1884 wurde fie jedoch endlich, als sie sich gerade in Berlin aufhielt, von der Nemefts erreicht. Sie befindet sich seit dieser Zeit in haft und muß deshalb heute wegen Betruges in 56 Fällen vor den Schranken Eingangs bezeichneten Gerichtshofes erscheinen. Die Verhandlungen finden im großen Schwurgerichtssaale statt. Der Buschauerraum ist von einem distinguirten Publikum überfüllt. Den Vorsiz des Gerichtshofes führt: Landgerichts Direktor Lüty, die Staatsanwaltschaft vertritt Affeffor Dr. Flickel, die Vertheidigung führt: Rechtsanwalt Wronter. Gegen 9 Uhr Vormittags wird die Angeklagte in den Saal geführt. Sie ist eine leine, hübsche Dame mit augenscheinlich fehr feinen Alluren. Allein in der langen Untersuchungshaft

g. Ein Aufsehen erregender Vorfall beschäftigt seit einigen Tagen in umfangreichem Maße die Kriminalpolizei, über welchen ein Berichterstatter meldet: Dem Direktor eines hiesigen vielgenannten tunstgewerblichen Instituts war vor einiger Beit im Interesse des einheimischen Kunstgewerbes vom Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg die Erlaubniß zur Veranstaltung einer Lotterie ertheilt worden, welche denn auch dem Lotterieplane entsprechend stattfand. Bu dieser Lotterie wurden seitens des gedachten Direktors eine Anzahl von Kunst. gegenständen bei hiesigen Firmen entnommen, um als Gewinne zu dienen. Gegenwärtig nun findet der Verkauf der Loose zu einer zweiten Lotterie dieses tunstgewerblichen Inftituts statt und dieser Umstand hat die Veranlassung zu einer Anzeige bei dem Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg über diverse Unregelmäßigleiten gegeben, welche fich der Entrepreneur der Lotterte, der Direktor jenes Instituts, hat zu Schulden tommen lassen. Unter Anderem find die von ihm zu der ersten Lotterie entnommenen Gegenstände noch gar nicht einmal be zahlt worden und alle Mahnungen der betreffenden Firmen um Bahlung waren nuplos, weil der Herr Direttor fein Geld befizt und das ihm unterstellte Institut weder Verbindlichkeiten befigt, noch solche eingehen kann. Sodann aber, und darin dürften strafbare Momente zu finden sein, waren die Loose mit einer Firma versehen, welche dem Publikum die Gewähr für die Sicherheit ihrer Ansprüche geben sollte, eine Gewähr, bie thatsächlich gar nicht vorhanden ist. Die Kriminalpolizei ftellt nun, jebenfalls auf Veranlassung des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg , die eingehendsten Recherchen in dieser Sache an und es ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß in Folge der zu Tage gelommenen auffallenden Handlungs­weise des Herrn Direktors die bereits genehmigte zweite Lotterie

When Schmiedemeisters und Rogarztes, die dieser am legten Sonnabend auf einem hiesigen Balle machte. Als der etwas Bewegene Ausschnitt einer jungen Dame besprochen wurde, arf der bärtige Rogarzt mit seiner tiefen Basstimme die Be­nur billigen; wenn man tief schneidet, so schwärts nicht!" Eine weise Sentenz, die jungen Damen zur Beachtung empfohlen inhibirt wird.

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mag.

Die beiden öffentlichen Springbrunnen auf dem

Reisende Bauernfänger. Ungefähr acht Mitglieder diefer edlen Gilde hatten am Montag eine Kunstreise von Berlin nach Potsdam unternommen und es dort hauptsächlich auf

weimal fo großes Quantum von Wasser, als die übrigen vier Handwerksgesellen abgesehen. In einem Restaurationslokal ungemein zu ihren noch ziemlich jugendlichen Gesichts­

Offentlichen Seringbrunnen am Alexanderplat, Belle, Alliance­lag, Remperplaz und Neuer Markt zusammen und zwar ver­brauchten die Springbrunnen am Pariser Play im vergangenen Berwaltungsjahre 137 950 cbm Waffer, der Springbrunnen am Belle Allianceplag 8245 cbm, am Alexanderplat 12100 cbm, am Neuen Martt 17 813 cbm, am Remperplas 21 000 cbm. in toloffales Quantum von Wasser zu seiner Besprengung ers Torberte der Humboldthain und war 29 649 cbm. Der Fried tichshain 27 180 cbm. Heinen Thiergarten mit 11 470 cbm, der Mariannenplat mit 5800 cbin, die Bromenade in der Grimmstraße mit 2470 cbm, Der Ruheplag in der Müllerstraße mit 2450 cbm u. f. f.

Es folgen alsdann die Anlagen im

entrirten fie ein sogenanntes Kümmelblättchen und rupften einen jungen Bädergesellen derartig, daß fie ihm ungefähr 50 M. baares Geld und seine Taschenuhr abnahmen. Der Bäckergeselle wurde zu hohen Einsäzen dadurch veranlaßt, daß man thn zunächst größere Geldsummen gewinnen ließ. Es ftellte fich aber heraus, daß die Geldstücke, welche die Männer verausgabten, falsch, sogenannte Blüthen, waren. Als später der Bädergefelle in einem Kaufmannsladen in der Lindenstraße saß und über seinen Verlust weinte, tamen gerade zwei von den Bauernfängern dort vorüber. Sofort liefen die Insassen des Ladens auf die Straße und hielten in Gemeinschaft mit anderen Personen die beiden Männer fest, welche später durch Schußleute nach dem Polizeigewahrsam gebracht wurden. Bei ihrer Verhaftung wurde noch eine Menge falsches Geld bei

g. Eine Fangprämie, welche auf einen stedbrieflich Ver­folgten, und zwar in Höhe von 10 M. gesezt worden ist, dürfte unsern Lesern etwas Neues sein. Wie den sämmtlichen Polizei behörden seitens des großherzoglichen Landarbeitshauses zu Güstrow mitgetheilt worden, ist der Webergeselle Wilhelm Nige aus Trebbin entwichen und flüchtig geworden. Auf seine Fest nahme ist die vorgedachte ,, Fangprämie" gesezt worden.- Lieft man diesen Ausdruck ohne einen sonstigen Busammenhang, so nimmt man unbedingt an, es handle fich um das Einfangen eines entlaufenen Thieres.

R. Falsche Billets. Auch in diesem Jahre scheinen gleich die Vorstellungen erst vor Kurzem begonnen haben. ihnen gefunden. So wurden am Sonntag Abend einem Herrn M., der in Begleitung seiner Frau den Zirkus besuchen wollte, von einem iungen, gut gelleideten Mann in der Karlstraße, unweit des Birtus, zwet Logenbillets zum Kauf angeboten. Als der Ver­lufer den zuerst geforderten und als zu hoch abgelehnten Preis Bleich um die Hälfte ermäßigte, fiel dies dem Herrn M. auf, et ging fcheinbar auf den Kauf ein, trat mit den Billets unter tine Straßenlaterne und frug, den angeblichen Händler for­Send ansehend, ob die Billets auch echt und nicht etwa ge falicht feien. Im selben Augenblic batte der Mann dem Herrn M. Die Billets entriffen und floh nach der Friedrich frage zu an ein Einholen war nicht zu denken. Bezüglich des meuchlerischen Ueberfalls gegen die Bittme Quaft in Potsdam hat die dortige Kriminalpolizei am Montag zwei verdächtige Personen verhaftet, auf welche das Signalement, welches Frau Quaft über den Thäter abgegeben, Pat. Der eine derselben wurde in der Bäckerherberge vers aftet. Die angestellten Ermittelungen haben ergeben, daß der Mann Seidel heißt und früher in Nowawes bei einem Bäcker­meifter gearbeitet, sowie daß derselbe bis vor einiger Zeit der

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R. Schreckliche Nache. Fräulein Melanie P., die Tochter eines in der Potsdamer Straße wohnenden Rentiers, befand fich in fortwährendem Streit mit ihrem Bruder, einem flotten Studenten, über die Schönheit und die Anwendbarkeit der Tournüren. Während der Student sämmtlichen Tournüren den Untergang geschworen, war die Schwester eine eifrige Ver­ehrerin dieser modernen Damenböcker und trug selbst Tour nüren von riesigem Umfang, welche sie eigenhändig aus Sei­denstoff angefertigt und mit Daunen gefüllt hatte. Einen

Brau Quast das Frühstück gebracht hat. Er soll sich der Frau günftigen Moment benusend, war es gestern dem Studenten

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Die Angeklagte fieht sich zunächst recht ruhig zügen. im Saale um und unterhält sich alsbann sehr lebhaft mit ihrem Vertheidiger. Sie spricht ge läufig deutsch, jedoch so leise, daß fie am Berichterstattertisch schwer verständlich ist. Nach geschehenem Aufruf und Ver warnung der Beugen giebt fie auf Befragen des Präsidenten, Landgerichtsrath Lüty, an: Sie sei am 11. März 1852 au London geboren, evangelischer Konfeffion. Sie ſet die ver ehelichte Tochter des Tenoriften Mario und der Sängerin Giulia Grift. Ihr Vater habe sie nach seiner Verheirathung mit ihrer Mutter adoptirt. Sie habe drei Geschwister, zwei Schwestern und einen Bruder, die sämmtlich in London leben, Ihr Bruder war früher Offizier in der englischen Armee.- Bräs.: Waren Sie verheirathet?- Angefl.: Nicht legal. Bräf.: Sie sollen von Ihrem Vater 100 000 Lire geerbt haben? Angell Bedeutend mehr. Präs. Wieviel mehr? Angell.: Mindestens das Doppelte Präs.: Wie bezogen Sie Ihr Geld? Angefl.: Wenn ich Checks einschickte, be fam ich Geld. - Präs.: Ueberschäßen Sie nicht Ihr Ver mögen? Angell.: Nein.- Präs.: Ihr Vater besaß wobl in feiner Blüthezeit ein sehr bedeutendes Vermögen, allein er führte, wie Ihnen bekannt sein wird, ein sehr verschwendert­sches Leben, so daß das Vermögen sich schließlich sehr reduzirte. In den letzten Jahren lebte Ihr Vater sogar in Noth und lebte schließlich von einer von Freunden gegebenen Rente, die fich auf etwa 800 Thaler jährlich belief?- Angell.: Das wußte ich nicht. Präs.: Haben Sie denn Ihren Vater in Rom niemals besucht? Angell.: Doch, einige Male.­Präs. Besaßen Sie außer dem Erbtheil Ihres Vaters noch Vermögen? Angell.: Ich erbte von meinem Onkel Alessandro noch 80 000 Lire. Präs. Dies dürfte doch auch eine Ueber schäzung Ihrerseits sein.- Angetl.: Das ist keine Ueber= Präs. Als Jhr Vater 1883 starb, da hatten Sie schäßung. Doch nichts mehr zu erhoffen?- Angell.: D doch. Präfident: Die Gelder scheinen Ihnen doch etwas knapp ges worden sein, denn Sie entnahmen Darlehne von allen

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