Die Debatte wird geschloffen. Dem Antrage v. Benda und Gen. gemäß geben einzelne Theile des Etats in die Budget­lommission, die übrigen Theile werden demnächst im Plenum berathen werden.

Bum Mitglied der Reichsschuldenfommiss sion wird an Stelle des ausgeschiedenen Herrn v. Bunsen auf Vorschlag des Abg. Windthorst durch Altlamation der Abg. Hermes gewählt.

Es folgt die erste Berathung der Novelle zum Vieh­seuchengeset.

Der monatliche Beiträg beträgt

1. für eine erwachsene Person 25 Pf.; 2. für ein Kind unter 2 Jahren 20 Bf.;

darauf hin wehr nur

nöthiger

Januar

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3. für ein Kind vom 2. bis zum 15. Lebensjahre 10nicht zuver Arbeiter Berlins ! Wohl dürfte es jezt an der Zeit sein, daß vielmehr n ein Jeder, dem das Wohl des Einzelnen wie der Gesammtheit gegenüber dem das Wohl seiner Familie am Herzen liegt, fich diefet isenbeschlo allgemeinen fanitären Einrichtung, welche im Kreise der denselben beiter nur fegensreich wirken fann, anschließt. Beweift dur fucht, in Euren Beitritt, daß Ihr einfichtsoll genug seid, das Gute erfennen, welches Euch hier geboten wird. Laßet diesen Mahsüftungen ruf an Euch nicht ungehört verhallen, sondern forge ein Jebedingungen bei Beiten dafür, daß er sammt seiner Familie im Erkrankung falle eine unentgeltliche Behandlung seitens des Arztes genießt worden. S Ganz besonders aber richten wir die Bitte an die Vorstände es dem Bu Der eingeschriebenen Hilfskaffen, dieses bumane Wert nad teuer betro Kräften zu unterstüßen und im Kreise ihrer Mitglieder für dierung zu fch Ausbreitung diefer guten Sache zu wirken. Ueber alle Ange nachfolgend legenheiten des Vereins giebt der Vorsitzende Herr Otto Scul aber angen Bergmannstraße 97, Hof II Treppen, gern Austuntt; perfontere Streife liche Rücksprache jedoch nur Sonntag von 11-1 Uhr. Det der Kellne Kafftrer Herr Karl Maß wohnt Oranienstraße 166 III. Spre tinen filfo stunde jeden Abend, mit Ausnahme des Sonntags, von leine Dien 7-8 Uhr. Die vorläufigen Bahlstellen, in welchen jeden Sonn Gafthausve abend Abends nach 8 Uhr Aufnahmen vorgenommen und Bet Saft verföl träge angenommen werden, find in folgenden Lokalen: Neu bei dem G Salobftraße 11; Belle Alliance Platz 6 bei Hilscher; Bringen für seine ftraße 93 bei Seilgans; Lindenstraße 68 bei Schultthält. Pantstraße 25 bei Neumann; Scharenstraße 16 bei euer ein nowsti; Kleine Hamburgerstraße 23 bei Dreßler; Müller peifige; Badstraße 25, bei Haase; Lichtenbergerſtraße 21, be

Direktor im Reichs Gesundheitsamt Geh. Rath Köhler: Die Vorlage soll zur wirksamen Bekämpfung der Lungenfeuche dienen dienen, einer Krankheit, welche troß des Viehseuchengesetes von 1880 nicht nur nidt innerhalb des Reichsgebietes seltener geworden ist, sondern in einzelnen Landestheilen sogar weitere Verbreitung gefunden hat. Man hat in Erwägung gezogen, ob man nidt eine Tödtung oder Absperrung alles der Lungen­feuche verdächtigen Rindviebs vorschlagen sollte; beide Maß. regein aber würden die Landwirthschaft zu hart treffen, zumal die Absperrung, welche sechs Monate dauern müßte. Der Entwurf schlägt deshalb zwei Maßregeln vor: erstens die Zeichnung des verdächtigen Rindviehs mit einem deutlichen Kennzeichen, welches für das ganze Reichsgebiet gemeinsam sein wird. Dann wird das gekennzeichnete Vieh ferner nicht durch den Handel als unverdächtig in ferne Gegenden vers trieben, sondern von den Befizern zum Schlachten verkauft trieben, sondern von den Befizern zum Schlachten verkauft und somit ohne Gefahr für gesunde Bestände beseitigt werden. Die zweite Maßregel, die der Entwurf vorschlägt, ist die Er­mächtigung für die Landesregierungen, die gegen Entschädigung vorzunehmende Impfung sämmtlicher Rinder in den ver feuchten Ortschaften anzuordnen. Die Kommission, an die der

Entwurf voraussichtlich gelangen wird, möge beide Vorschläge wohlwollend in Erwägung ziehen.

Abg. Schreiner äußert speziell gegen die Impfung er­hebliche Bedenken; man habe damit bisher keine günstigen Erfahrungen gemacht, und namentlich die süddeutschen Regie­rungen würden von der Ermächtigung des Entwurfs keinen Gebrauch machen.

Konflikt eingelassen bätte. Heute hat man wegen Angra Bes quena nur noch ein Lächeln. Warum hat die Regierung fich nicht beffer informirt und uns nicht aufgeklärt? Vielleicht wäre dann die ganze Bewegung in ein anderes Fabrwaffer gelommen, nicht gerade zum Schaden der Finanzen und des Ansehens des Reiches anderen Ländern gegenüber.( Sehr gut! links.) Es drängt sich mir aber gegenüber den Kolonien, oder eigentlich Schußländern, noch eine staatsrechtliche Frage auf. In welchem rechtlichen Verhältniß stehen wir zu der Bevölkerung dieser Schußländer? Daß fie unsern Branntwein tonfumiren, ist klar; daß fie unter unser Gericht gestellt werden, dafür steht eine Vorlage in Aussicht; daß fie unserer Stafrechtspflege bereits unterstellt find, haben wir in den Beitungen gelesen. Welche Verpflichtungen nun haben wir ihnen gegenüber über­nommen? Man kann doch im legten Fünftel des 19. Jahr hunderts nicht nach Art früherer Jahrhunderte gegen eroberte oder neuentdeckte Länder verfahren wir müssen in ein ge­ordnetes Rechtsverhältniß zu ihnen treten. Weiter wünsche ich, daß die Ausgaben für die Kolonialpolitik auf ein besonderes Konto gesezt werden. Es kann nicht die Aufgabe unserer Kriegsmarine sein, gewissermaßen als Kolonialarmee zu dienen, um so weniger, als unsere Marine auf dem System der allge meinen Wehrpflicht aufgebaut ist. Wäre es nicht beffer, zu versuchen, die Zwede, welche durch die Stationirung unserer Kriegsschiffe in der Nähe der Schußländer erreicht werden sollen, durch eine am Lande selbst befindliche Truppenmacht zu erreichen? Schließlich muß ich das Verhalten der Regierung in der Karolinen - Frage in doppelter Rücksicht, zunächst in diplomatischer, einer Kritik unterwerfen. Es hat zwar einiges Staunen erregt, daß, entgegen den sonstigen preußischen Traditionen, die Vermittelung des Papstes in dieser Frage angerufen worden ist, aber wir Alle haben diese That fache sehr faltblütig aufgenommen und hoffen, daß diese diplomatische Sache einen guten Ausgang nehmen wird. Der Diplomat hat seine Schuldigkeit gethan, und die Geschichte wird ihm ein gutes Beugniß aus­stellen. Aber etwas Anderes ist es, ob die deutsche Nation als solche nicht alle Veranlassung hat, zu beklagen, was sich außer­dem in diesem Kapitel abgespielt hat. Wenige Jahre vorher haben wir hier den spanischen Handelsvertrag genehmigt und große Opfer gebracht, damit unsere Industrie in Spanien festen Fuß faffe. Wir haben uns alle Mühe gegeben, gute Bes ziehungen zu Spanien zu unterhalten, es haben Besuche hoch­stehender Persönlichkeiten hier und dort stattgefunden, um Diese freundschaftlichen Beziehungen zu fördern, und die Nation als solche betlagt es, daß alle diese Beziehungen mit einem Schlage abgeschnitten fid( Bustimmung links), so daß für lange Zeit jede Hoffnung auf Wiederherstellung der alten fommerziellen Beziehungen ausgefchloffen ist. Deshalb glaube ich, daß, wenn spätere Beiten die Geschichte mit den Karolinens Inseln prüfen werden, sie wohl dem Diplomaten ein gutes Beugniß geben, aber daß fie dem Staatsmann, der die Nation in diese Sache verwickelt hat, fein großes Kompliment machen werden.( Sehr gut! links.) Wir haben uns, nachdem sich die Sache so abgemidelt hat, auch vorgenommen, feineswegs in blindem Vertrauen dieser Kolonialpolitik zu folgen und ihr nur dann zuzustimmen, wenn wir überzeugt find, daß derartige Verwidelungen Der deutschen Nation für die Zukunft erspart bleiben. Herr Gamp hat auf den Wollzoll angespielt, den wir ja wohl in diesem Winter wer den debattiren müssen. Wird er aber angenommen, so sezen wir uns damit in Widerspruch gegen die Dampferfubvention. Erst ermöglichen wir es dem Ausland, hierher zu kommen und dann legen wir ihm an der Grenze einen Boll vor. Herr Samp verlangt eine Erhöhung des Portos für Drucksachen. Nach den Erfahrungen der Poftverwaltungen der übrigen Län der bezweifle ich den finanziellen Effekt einer solchen Maßregel. Außerdem vertheuert man damit ein Lebensbedürfniß und die Möglichkeit des geistigen Fortschritts. Ich schließe, indem ich ein Wort des Abg. v. Malzahn modifizire: Wie werden uns um das Wohl des Vaterlandes dadurch verdient machen, daß wir in einseitigen Staatszweden nicht zu weit vor­gehen, sondern da sparen, wo gespart werden tann.( Bei fall links.)

Heise, jeden Sonnabend nach dem 1. und 15. jeden

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In Nixdorf: Berlinerstraße, bei Dreier. Ferner in den Woh nungen folgender Herren jeden Abend von 7-8 Uhr: Reiman Hochstraße 32d; Schneider, Blumenstraße 29; Richter, Fürften ftraße 7; Dietrich, Fürstenbergerstraße 10; Sundt, Waldemars bergerstraße 10; Kirschke, Arndtstraße 25; Peschmann, Loth ringerstraße 10; Oweitsch, Eisenbahnstraße 20; Koopmann, Wollinerstraße 69. Außerdem werden Beiträge angenommen

Die Abga. Staudy und Graf Behr stehen im Auge meinen dem Entwurf sympathisch gegenüber, obwohl sie sich nicht verhehlen, daß derselbe vielfache Bemängelung finden werde. Sie find für Kommiffionsberathung der Vorlage.

Abg. Witt hält die Vorlage namentlich insofern für sehr einschneidend und bedenklich, als den Befizern des als ver­dächtig zu brandmarkenden Biehes, welches dadurch unverkäuf lich werde, teine oder nicht ausreichende Entschädigung gegeben werden solle. Außerdem werde die Brandmarkung schon des. halb nicht den gehofften Nugen bringen, weil viel ausländisches nicht gebrandmarktes Vieh über die Grenze fomme, welches die Ansteckung unter dem einheimischen Vieh verbreite.

Auch die Abgg. Grohé und Dirichlet halten die vom Gefeße vorgeschlagenen Maßregeln für einschneidend und hart;

Morgens

von 6 bis 8% Uhr; Grimmstr. 39, bei Lindemann, Abend von 8-9 Uhr; Brunnenstraße 42, bei Dittmann, Mittags 1-2 Uhr; Pionierstraße 34/35, bei Caffe , täglich von bis Abends 7 Uhr; Franzstr. 6, Bureau der Droschkentuti täglich von Morgens bis Abends; Weinbergsweg 15b,

Bigarrengeschäft von Ewald, Vertreter Bremer, von Mo

bis Abends. Die Herren, welche noch Material zur Auf gebrauchen, erhalten daffelbe bei Otto Schulz, Bergmann

97.

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findigen Bunich bu in die Wir the Berson Blicht Dienfteten Arbeiter, D

Arbeiter Weihnachtsfreuden. Aus unserem Lende Familie von sechs Köpfen zu ernähren, aber, wie es in den

ersterer beantragt Verweisung der Vorlage an eine Kommission wird uns geschrieben: Herr X. war Klempner und batte eine

von 21 Mitgliedern.

Das Haus beschließt diesem legten Vorschlage gemäß. Echluß 3 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 12 Uhr.

Da

meisten Fällen ist, seine Kinder waren alle noch schulpflic Das fleine Voll freute sich schon tüchtig auf das nahende

Rinder

Antrag Lenzmann, betr. die Entschädigung für die unschuldig tommt Vater, es war 14 Tage vor dem Feste, nach Hause mit erlittene Straf- und Untersuchungshaft, und Antrag v. Köller, den Worten: Keine Arbeit mehr!" Keine Arbeit mehr?"

betr. die Penfionsnovelle für Reichszivilbeamte.)

Parlamentarisches.

- Der Abg. Rintelen hat im Reichtag folgenden Antrag eingebracht inter§ 109 des Strafgesegbuches für das Deutsche Reich wird folgender neue§ 109 a eingestellt:

Ein Arbeitgeber oder Angestellter eines Arbeitgebers, welcher einen als Arbeitnehmer im Lohne deffelben st henden Deutschen wegen Ausübung oder Nichtousübung öffentlicher Wahl- und Stimmrechte in bestimmter Richtung aus der Ar beit entläßt oder im Arbeitsverdienst verkürzt, oder mit solchen Maßregeln bedroht, wird mit Gefängniß nicht unter drei Mo­naten und mit Verlust der Ebrenrechte bestraft.

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war der Ruf der Frau und der schon verständigeren

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Das ist aber sehr traurig". Der zulegt erhaltene Lohn reid Inapp bis zum Weihnachtsfeste und so droht es mit der Freude der Kinder auf Weihnachtsbaum und Geschenke vorbei zu fein Aber der Vater weiß Rath. Er lauft für billiges Geld ein gehörige Behang. Da finden sich nun mehrere gute Freunde britter Pfefferkuchen und ein mehr bemittelter die Lichter. der eine kauft einige Nüffe, der andere einen Liter Aepfel, ein dies bringt der Vater heim und voller Freude stürzt das fleine Volk über alle diese Sachen her; unter Gejubel wird nun ba Baum ausgepust. Abends werden die Lichter des Baum angezündet und Alle find lustig und guter Dinge. Vollständi aber wurde die Freude der Familie erft, als im legten Nug blid noch eine Sendung von Großmuttern eintrifft, welde i Geschenken für die Kleinen und daneben in etwas Gelb einem Leckerbissen besteht. Wo ist denn die Familie glüdlider als die manchen reichen Mannes mit vielen und großen Be Schenken. So geht Weihnachten vorüber, es fommt der Jamua der Februar, und Herr X. bat trog aller Bemühungen nod feine Arbeit gefunden. Der Wirth verlangt ernstlich dhon die Miethe. Alles Bewegliche wandert in die Pfandleibe, um nu Hunger und Wirth einigermaßen zu befriedigen, bis ule auch die höchste Beit, denn Verwandte und Nachbarsleute sprachen schon von ,, will nicht arbeiten" und keine Luft jum arbeiten". Jest fängt berr X. an, seine Schulden abutrage Zuerst erhält der Wirth, der schon mit Ermission gedroht bat sein Geld, dann werden nach und nach alle Sachen wiebe eingelöst und sonstige Gläubiger, wie Raufleute, Schubmad u. s. w., bezahlt. So vergeht die Zeit, es wird wieder We nachten und die Geschichte beginnt wieder von Neuem. erging es nicht allein Herrn X., so geht es auch jezt noch

Die Abgg. Sabor und Genoffen haben im Reichs­tag einen Antrag eingebracht, den Bundesrath zu ersuchen, einen Gefeßentwurf einzubringen, wonach auch die Pension der im Privatdienfte dauernd angestellten Personen( vergl. Bivilprozet ordnung§ 749) rach deren Versetzung in einstwei­ligen oder dauernden Ruhestand nur soweit der Pfändung unterworfen sein soll, als der Gesammtbetrag die Summe von 1500 M. für das Jahr übersteigt.

-

alles verset ist. Jezt erhält Herr X. Arbeit,

Aus den Kommissionen. Am Dienstag er folgte die Konstituirung der verschiedenen Rommissionen. Von der sozialdemokratischen Frattion geht der Abg. Hasenclever in die Geschäftsordnungs Rommission, die Abgg. Kayser und Viered in die Petitions tommiffion, der Abg. Liebknecht in die Wahlprüfungskommission und die Abgg. Geiser und Frohme in die Kommission wegen Ausdehnung der Unfallversicherung. Die Konstituirung voll zog fich ohne Anstand, mit Ausnahme der Petitionstommiffion. Hier erhob der Abg. Kayser Widerspruch gegen die atlla­mationsweise Wahl des Abg. Hoffmann( oft, weil diefer die am Schluß der vorigen Seffton über seine( Kayser's) Thä­tigkeit in der Richter'schen Preffe verbreiteten Lügen nicht richtig gestellt habe, obgleich er als Vorfigender betheiligt war, son­Dern die Richtigstellung erst einige Wochen später durch den Schriftführer der damaligen Kommission Abg. Tröndlin erfolgt sei.

Abg. Mühleifen( Elsaß Lothringen ): Ich will furz fein und Ihnen feine revolutionäre Rede halten. Die Weih­nachtstage find nicht fern und ich hätte meinen Wählern gern eine schönere Bescheerung von Berlin mitgebracht, als Steuer­erhöhungen und Erhöhungen der Matrikularbeiträge. Wenn ich heute gegen die Erhöhungen des Etats protestire, so ge­schieht das nicht, um die protestlerischen Gesinnungen der Elsaffer zu bestätigen; denn ich weiß, daß eine solche Stimme tein Echo findet in diesem Hause. Ich protestire gegen die E. höhungen, durchdrungen von dem Sparfamfeitsgeiste des Reichskanzlers, dem wir die Ablehnung der Diäten und die Beschränkung der Freifahrten auf den Eisenbahnen verdanken. ( Sehr richtig!) Auch ich finde wie der Abg. Liebknecht, daß gegenüber den Ausgaben im Reichstage endlich ein halt! aus­zurufen ist. Mehrere von uns haben in der vorigen Session für die Erhöhung der Getreidezölle gestimmt. Von den Frei finnigen und der Volkspartei ist uns da aus ein Vorwurf ge­macht worden. Wir haben das gethan in der Hoffnung, daß die in Folge der Zollerhöhung der Staatskaffe zufließenden Summen indirett eine Entlastung der Landwirthe herbeiführen würden. Die Landwirthschaft hat keinen Vortheil gehabt, der Marine und Militäretat hat alles verschlungen. In allge. meine politische Betrachtungen will ich mich nicht verlieren. Das wäre thöricht von mir, da ich beinahe der jüngste Abge. ordnete diefes Hauses bin, doch muß ich eingestehen, daß ich die stete Zunahme des Militäretats ungerechtfertigt finde. Man behauptet zwar von offizieller Seite, daß diese Er. höhungen der Sicherheit des Reiches dienen. Aber woher follen uns Gefahren fommen? So fragt sich vor Allem bet uns das Volt, das sich sehr wenig mit Politik befaßt, weniger als man hier glaubt, wenn es alle Jahr über zwei, drei Kaiserzusammenfünfte lieft. So large es so fteht, ist doch gewiß für den Frieden Europas teine Gefahr zu besorgen. Oder gelten die großen Rüstungen Frankreich ? Da finde ich sie erst recht nicht gerechtreitigt. Troß der Fortschritte, welche die französische Armee seit 1870 gemacht hat, ist sie der deutschen noch lange nicht gewachsen. Das darf ich als ehe­maliger Fachmann wohl äußern. Aber auch abgesehen davon, find bei der jezigen Stimmung des französischen Volkes, bet feiner Abneigung von waghalfigen Unternehmungen, bei der jeßigen Busammenießurg der französischen Kammer die Aus fichten der Franzosen der böheren Ephäre, die sich mit Revanche gedanken befaffen, gleich Null. Ich bin sogar der Ansicht, daß bas Signal zu einer Verminderung der stehenden Heere von Frankreich ausgehen wird. Ueber die Rolonialpolitik find die Ansichten meiner Partei getheilt. Dem Abg. v. Benda, der gestern die kolonialen Unternehmungen mit landwinhfchaft lichen Besuchen verglich, möchte ich nur bemerken, daß legtere Kleine Rinlos für einzelne Unternehmer mit sich bringen, wäh rend erstere auf Kosten eines großen Volles gemacht werden. In einer so friedliden, arbeitsamen Bevölkerung, wie der elsaß­Lothring fchen, ist das Gefühl des Proteftes gegen be ftebende Thatsachen nicht so eingewurzelt, daß dasselbe nicht durch Woblthaten geschwächt werden fönnte. Aber wenn sie dieser Bevölkerung den Tag das Recht geben, zu sagen, wir haben es führ beſſer gehabt, ſo iſt es kein Wunder, wenn sich auch Der Gleichgiltigfte mit reichsfeindlicher Politik befaßt. Es find jest beinahe hundert Jahre, als zum ersten Male in unseren öffentlichen Gebäuden die dret schönen Worte zu lesen waren, die jeder Staat, auch die Monarchie, fich zur Divise nehmen

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Lokales.

fährlich hunderten, ja tausenden von Arbeitern.

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Was ist der römische Mucius Scaevola gegen bezirk Berlins ! Von ihm erzählt die Vostsche Zeitung" fortschrittlichen Philistern einen Zug, der ihr imponirt ha und hoffentlich auch den Barteipoeten Herrn Albert Träger einem Heldengefange begeistern wird. Am Sonntag batte nannter Herr noch in mehreren Versammlungen zu sprechen, a da ihn heftige Bahnschmerzen daran zu hindern drobten, en zu dem gewaltigften Mittel zum Ausziehen des Bahnes. Und als der Bahnarzt erklärt der Bahn sei noch ganz gesund, blieb er doch bei seinem Boy haben, opferte den Zahn dem Wohle der Stadt und lam mit Herrn Pickenbach zur Stichwahl! Hoffentlich ist es nicht be Weisheitszahn des Herrn Vortmann gewesen; es wäre ja fon trop des fortschrittlichen Opfers um die Reichshauptfladt gefcheben! th. Eine umfangreiche Petition beschloffen die Dad bedergesellen am 24. d. M. in einer Alexanderftr. 31 ftattge habten Generalversammlung an das Polizeipräsidium zu richten und zwar um Abänderung resp. Verschärfung der 88 2, 3 unb 5 der Polizei Verordnung vom 16. August 1882, die Hänge Notiz ist, daß dem Beamten, welcher die für die öffentlichen rüstungen betreffend. In eingehendster Weise wird in diefer Betition die Verantwortlichkeit der auf vängerüftungen be schäftigten Gesellen und die Schußlofigkeit derfelben gegenüber Organ heißt Neues Berliner Montagsblatt" laffung aus der Arbeit, wenn fie fich mit der Beschaffenheit ber

Das königliche Polizei- Präsidium versendet folgende Notiz an die Beitungen: Der Redakteur Adolf Bergschmidt ist heute wegen wiederholter Erpressung von der Kriminal­polizei verhaftet worden. B. hatte, wie dies f. 8. der Unab hängige" gethan, in dem von ihm redigirten Blatte: Neues Berliner Voltsblatt" in der Rubrik ,, Briefkasten" An griffe gegen verschiedene Versicherungs- und Bank- Institute in Aussicht gestellt, die betreffenden Nummern dann unter Kreuz­band an die betreffenden Jr stitute gefandt und den angekün digten Schmähartikel, falls nicht in, wischen ein Schweigegeld gezahlt, in der That veröffentlicht. Auf diese Weise hat B. nicht unbedeutende Summen erpreßt." Wunderbar bei dieser

Blätter bestimmten Mittheilungen redigirt, nicht einmal die Namen Der hierorts erscheinenden Beitungen bekannt au sein scheinen. Das von dem Verhafteten redigirte

und nicht Neues Berliner Voltsblatt". Ein Blid in den Adreßkalender hätte übrigens genügt, um den Irrthum sofort richtig zu stellen. Auch die gestrigen Abendblätter, welche von

befchaf

der Verhaftung des 2c. Bergschmidt Notiz nehmen, hielten petitioniren die Dachdeckergesellen dahin: daß die Arbeitgeber

es nicht für nöthig, sich über den Namen des Blattes zu in­formiren

"

Das Statut des Sanitäts Verein" für Arbeiter beiderler Geschlechts hat run endlich die behördliche Genehmi gung erhalten. Der Vorstand empfiehlt daher allen Arbeitern,

gezwungen werden, nicht gewöhnliche Handarbeiter, fondern geprüfte Dachdeckergesellen auf den hängerüftungen zu b

Auch soll die Polizeibehö de

unter

Teinen

Umständen

besonders den Mitgliedern eingeschriebener Hilfslaffen, den theilen, wenn nicht der betr. Eigenthümer des Hauses, an lung eines geringen monatlichen Beitrages den bis jest obge forgt, daß die resp. Arbeiter durch die Fenfier, wo die Rüftung

Eintritt in diesen Verein. Derselbe bat den wed, gegen Bah

malteten Uebelständen, betreffs Bahlung hoher Doktortoften, im Efrankungsfalle dadurch abzuhelfen, daß jedes Mitglied be rechtigt wird, einen Arzt des Vereins nach freier Wahl in An.

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fährliche Auf und Niederklettern an dem Fahrfeil aufböre hängt, zu und von der Arbeit gehen können, damit das ge wendet, soll zu diesen nur von der Behörde alljährlich geprüfte Jeder Arbeitgeber, welcher Hängerüftungen zu feiner Arbeit vers wann die Prüfung vorgenommen worden ist, verwenden difen à taue mussen aus schwachen Drahtseilen bestehen. Ferner wird

tönnte: liberté, égalité, fraternité. Diese Worte find jest lassen, wird im Erkrankungsfalle der Krantenschein ihrer Kaffe Taue, welche auch die sichtbare Bezeichnung führen müffen,

verwischt und mit Rücksicht auf den immer noch bestehenden Diktatur paragraphen tönnen wir von denselben nur als von cinem schönen Traume sprechen.

1 Mart, für die Frau und Kinder des Eintretenden ist tein Daffelbe gilt auch von dem übrigen Material. Die Führungs

Eintrittsgeld zu entrichten.

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Rechnung