n und fi fich trug, so wurden Sachverständige herzugezogen, durch welche lonstatirt wurde, daß an dem armen Mädchen Schänd­liteiten und verschiedene Torturen(!) vorgenommen worden maren. Ob das Mädchen fich dann in ihrer Verzweiflung erpräfind bei ben ihr sugefügten schredlichen Schmerzen selbst oroffelt hat oder ob fie von anderen Personen aufgehängt Entschloffen worden ist, hat sich allerdings nicht feststellen laffen. Der Staatsanwaltschaft ist davon sofort Anzeige gemacht worden. tion. Die Augen nicht aus! Bird leider wohl wenig nügen, eine Krähe hadt der anderen

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Großbritannien  .

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London  , 27. November. Bis Mitternacht   waren folgende baß die Bahlresultate bekannt: Es find 113 Konservative, 108 Libe Dedung betale und 9 trische Nationale gewählt. Manchester wählte 5 den. Det Ronfervative und einen Liberalen. In der Londoner Vorstadt die Be dampftead unterlag der liberale Kandidat. g feien bie rben leicht ngeborenen mit, China  Weise nach mit diefer

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Gine Depesche aus Lima  ( Peru  ) meldet, General Saceres habe die Offensive wieder ergriffen und am Mon­ag Chicla befegt; später sei er in San Maleo, auf dem Wege nach Lima   eingezogen, Lima   felbft set bedroht. Caceres   bekämpft bekanntlich schon seit Jahren die jetzige erz­altionäre Regierung und die Mehrheit des Volles scheint zu zu halten. Bis jetzt war derselbe jedoch nicht im Stande, einen dauernden Erfolg gegen die Regierungstruppen zu er­ingen.

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Kommunales.

Zu den Stichwahlen. Das Arbeiter- Wahllomitee hat feiner am Freitag Abend abgehaltenen Sigung beschloffen, den Wahlbezirken, in welchen die Kandidaten der Arbeiter. zur Stichwahl gelangen,( 25. und 34. Bezirk) die Agi on für die Wahl der Arbeiterkandidaten Frante und Böhl aller Energie zu betreiben, den Wählernn der anderen Bite, in denen sich die Kandidaten der Liberalen und der gerpartei in der Stichwahl gegenüberstehen, aber Wahl­haltung zu empfehlen.

dejes Bezirks, von denen die Bekanntmachung, die engere Babl betreffend zu erlaffen ift werden, wie uns mitgetheilt Dito, die Stichwahl zwischen Limprecht und Kohlert am auf welchen Tag die Stichwahlen überhaupt abhalten, da fie am Wahltage( 24. Novbr.) auf Rohlert gefallenen Stimmen nicht als ungiltig erklärt

Die Wahl im 26. Wahlbezirt. Die Wahlvorstände

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bird nach den Voranschlägen das nette Sümmchen von Die Interimsbrüde für den Neubau der Moltkebrüde 77000 M. Toften. Mit dem Bau derselben dürfte bereits in Mernächster Beit begonnen werden. Mit Rücksicht auf den neuen Bachofes und durch die im Ausstellungspark zu verans faltenden Ausstellungen fich voraussichtlich noch steigern wird, die Bürgersteige eine solche von 3 Meter vorgesehen. Die Brüde, welche als einfache Jochbrüde konftruirt ist, erhält eine Derartige Lage, daß die über dieselbe zu führenden inferimisti und in der Straße Alt- Moabit liegenden Geleise angeschloffen den ferdebahngeleise bequem an die in der Moltkestraße Derben tönnen. Die Pfähle der Landjoche werden nicht wie Die der Stromjoche eingerammt, sondern fie stehen auf Trag iamellen, welche auf einem durchgehenden Fundamente von Biegelbauwert ruhen. Das Geländer der Brücke, nach der Seite des Neubaues der definitiven Brücke zu, erhält eine göhe von 2 Metern und wird, um den Baffanten leine Bes legenheit zum Stehenbleiben zu geben, dicht mit Brettern

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Ueber die Schulverhältnisse Berlins   entnehmen wir III. Theile des vom Magiftrat herausgegebenen Berichts

ther die Gemeinde- Berwaltung der Stadt Berlin   in den Jahren 1877-1881 folgendes:

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Die Bahl der Gemeindeschulen ist von 1877 bis 1881 von

ein ftetig zunehmender gewesen; denn während im Jahre 1875 12,16 pet. der Bevölkerung schulpflichtig und nur 10,41 pt. eins geschult waren, hatte fich diese Differenz im Jahre 1876 auf 13,61: 12,79 Prozent vermindert. Ein wesentlicher Faktor der

den wir in folgendem mittheilen, da er auf eine der leden Stellen hinweift, die verrathen, daß unser nationales Kunft­bandwerk" nicht so volksthümlich" ist, wie Optimisten glauben

Spruch soll gewiß nicht bestritten werden, schlägt doch manch braves Herz unter schmierigem Rittel; aber die Umkehrung des Sages Kleider machen Leute" hat auch volle Giltigkeit. Es ist entschieden falsch, wenn man sich bemüht, nach außen hin eine möglichst große Fadenscheinigkeit an den Tag zu legen und namentlich in Dingen, welche repräsentiren und anziehen sollen. Man schaue fich nur einmal die Schilder unserer Schloffer an; da wird einem ob der übergroßen Einfachheit und Geschmadlofigkeit ganz wehmüthig ums Herz, zumal in unserer heutigen Zeit, wo doch die Kunst fich mit dem fo lange darniederliegenden Handwerke wieder verbrüdert hat, wo in den Werkstätten der Schloffer wieder so manches Da raisonnirt denn funstvolle Werk geschaffen wird.

-

Heigenden Frequenz ist die seit dem 1. Januar 1870 eingeführte jagt häufig ,, ber Rod macht nicht den Mann" und dieser weiſe unentgeltlichkeit des Unterrichts gewesen, denn von 1872 bis 1883 ft die Bahl der Schüler in den schulgeldpflichtigen An­ftalten faft stationär geblieben( 33 993: 34 646), und die unent geltliche Schule hat den ganzen Zuwachs von 68 125 Kindern aufgenommen. Hand in Hand mit der Vermehrung der Schüler­zahl ist die Abnahme der Strafmandate wegen ungerechtfertigter Schulversäumniß gegangen; denn im Vergleich von 1877 zu 1885 stellte sich die Zahl der mit Mandaten bedrohten Familien bäupter auf 2454: 1415, der mit Geld verbüßten Strafen auf 1266: 923, der mit Gefängniß verbüßten Strafen auf 2143: 1664 und der unerledigten Fälle auf 1100: 70. Die schnell wach sende Zahl der Schulen hat große Noth rücksichtlich der Be schaffung der Klaffenräume verursacht. Obwohl die Zahl der Klaffen in eigenen Häusern von 1877 zu 1883 von 1224 auf 1733 gestiegen ist, mußten auch die Klassen in Miethsräumen von 133 auf 454 und dabei die Zahl der fliegenden Klaffen ( von denen zwei hinter einander denselben Raum benutzen) von 1 auf 66 vermehrt werden. Den Klaffen entsprechend ist auch die Zahl der Lehrer von 1876 bis 1883 um 988 gewachsen( 43 Reitoren, 548 Lehrer, 397 Lehrerinnen), so daß die Gesammt­zahl der Rektorens und Lehrerftellen auf 1546 gestiegen ist; der Erfaß erfolgt jest zum größten Theil aus den Provinzen, da Berlin   Bewerber nicht im genügender Anzahl bietet. Die Ge bälter der Rettoren betragen 3180 bis 3900 M., die der Lehrer 1560 bis 3240 M., die der Lehrerinnen 1170 bis 1950 Mart. Die Kosten der Gemeindeschulen find von 1873 bis 1883/84 ohne die der Neubauten von 2567 588 auf 5 801 770 Mart

gestiegen oder für 1 Kind von 46,93 auf 46,58 Mt. gefallen. Die städtische Taubstummenschule zählte Ende 1882 in elf Klaffen 139, die städtische Blindenschule Ende 1883 38 3ög­linge, die diotenanstalt in Dalldorf   Ende März 1886 83, während noch 7 im Wilhelmsstift in Potsdam   und 10 in Gardelegen   auf Kosten der Stadt Berlin   untergebracht waren. Die Zahl der Stunden in den städtischen Fortbildungsan ftalten ist vom Sommer 1877 bis zum Winter 1883 bis 1884 Don 110 auf 580 geftiegen; neben ihnen ist im Ottober 1880 noch eine Handwerkerschule eröffnet worden, die im Jahr dar auf bereits von 1038 Schülern besucht wurde. Auch die Forts bildungsschulen für Mädchen entwickeln sich durch Unterstützung der Stadt.

Die höheren Mädchenschulen wurden Ende, 1876 von 2362, Ende 1883 von 3535 Schülerinnen besucht, der Bu schuß pro Kopf hat sich in dieser Zeit von 29 auf 18 M. er mäßigt; eine fünfte derartige Schule ist in der Ifflandstraße

im Entstehen.

An städtischen höheren Schulen für die männliche Jugend waren Ende 1881 10 Gymnaften, 7 Realgymnaften und 2 Oberrealschulen mit zusammen 323 Klaffen und 13 148 Schü lern vorhanden, die 78 M. Zuschuß pro Kopf erforderten.

Dem Turnunterricht der höheren Lehranstalten dienen ge genwärtig 11 Turnhallen, die auch von Vereinen vielfach benugt werden. Auch die 5 städtischen Spielpläge werden immer zahlreicher von Schülern der höheren Lehranstalten bes sucht.

Lokales.

r. Zu dem Kapitel der Beschäftigung jugendlicher Arbeiter liefern unsere städtischen Behörden einen beachtens werthen Beitrag mit ihrer Anstellung junger Leute im Dienste der städtischen Straßenreinigung in denjenigen Straßen, die mit dem sogenannien geräuſchlosen Pflaster versehen find. Mag bei gutem Wetter diese Beschäftigung für einen törperlich noch nicht entwickelten jungen Menschen auch eine angemessene sein, bei dem schlechten Wetter der letzten Tage waren diese armen Jungen wirklich jämmerlich anzusehen, wenn sie mit ihren blau gefrorenen Nasen und Backen, die mit ihrem Staubs hemde gemeinsame Koleur hatten, und mit steifgefrorenen Hän den ihrer Hantirung nachgingen. Die langen Strecken der Leipziger   und Friedrichstraße von Schnee zu reinigen und awar mittelft langftieliger eiserner Schieber ist ein schwieriges Stüd Arbeit auch für fräftige Arbeiter, und die Ausnugung jugend­licher Arbeitskräfte zu dieser Beschäftigung würde nur dann gerechtfertigt erscheinen, wenn andere Arbeitskräfte nicht zu haben wären. So lange aber zu dieser Arbeit sich noch be­fchäftigungslose Familienväter finden, von denen ihr Beitrag zu den Kommunallaften gefordert wird, sollte man diefe doch vor den jungen Leuten berücksichtigen, deren Beschäftigung in dieser Weise und bei solchem Wetter schon aus gesundheit lichen Rücksichten bedenklich erscheinen muß. Es ist wahrlich schlimm genug, wenn jugendliche Arbeitskräfte in industriellen und gewerblichen Arbeitswerkstätten oft genug in rücksichts­losester Weise ausgenugt werden; unsere flädtischen Behörden follten solche unbilligen Gewohnheiten nicht nachahmen, sondern durch Befolgung humanerer Grundsäße solchen Instituten mit gutem Beispiel vorangehen.

4 auf 121, die Zahl der Klaffen von 1235 auf 1899, die Bahl Der Schüler in diesen Klassen von 67 902 auf 103 191 ge abien, während die Zahl der Privat- Elementarschulen um 1, Me threr Klaffen um 16 und die ihrer Schüler von 2221 auf Vejer Beriode ist von 70 123 auf 104 726 geftiegen. Für die von 1876 bis 1883 ergiebt sich ein Zuwachs von Schulkindern, die Voltsschulen im Jahre 1872 über­zählten an schulbesuchenden Kindern 54 440. Während

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nrückgegangen ist. Die Gesammt- Elementarschülerzahl in

e Bevölkerung von 1872 bis 1883 fich um 5/12 vermehrte, hm der Besuch der Volksschule um mehr als 15/19 zu, weil Folge der sanitären Verbesserungen die Zahl der Kinder im von 6 bis 14 Jabren erheblich gestiegen ist; es tamen Jabre 1883 auf 10 000 Einwohner 145 schulpflichtige

aber mehr als im Jahre 1875. Auch der Schulbesuch ist

Donna Diana" auftreten. Ferner bringt das Repertoire Meler Woche außer den Wiederholungen von Ein Tropfen Bi" und Das Fräulein von Seiglière", noch eine Aufführung Stockwerken herniederfällt. Am Freitag früh wurde eine Frau,

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Bellealliance- Theater. Der Direktion find so zahlreiche

Bejuche um einige Wiederholungen des am Todtensonntag mit

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dinige Male zur Aufführung zu bringen.

r. Die üble Gewohnheit, den Schnee vom Fensterfims aus auf die Straße hinabzustoßen, kann den Paffanten auf dem Trottoir leicht gefährlich werden, wenn der Schnee fest zusammenhält und so in größeren Klumpen aus den höheren welche ein fleines Kind in den Armen trug, von einer solchen Kleinen Lawine überschüttet und von derselben, auch das in einen Tuch eingehüllte Kind, ziemlich unsanft getroffen; ob das­

großem Beifall aufgenommenen Schauspiels, Ein Falliffe felbe ernstlich Schaden gelitten, war im Moment nicht feftau nachzugeben und das genannte Stück vom Dienstag ab effe die kleine Mühe nicht verdrießen laffen, die doch immer nur geringen Schneemengen vor den Fenstern mit dem Ab­das

Da fteller und treffliche Regiffeur dieser Bühne, hat am Done Hinabfegen des Schnees auf die Straße polizeilich strafbar ist, nerftag, den 3. Dezember, sein Benefiz. Es gelangt Charlotte Brich Pfeiffer's Drama Hinko oder König und Freifnecht" zur bedeckung und dem zufällig etwas abstehenden Halsfragen eines Bufführung. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Werel, Wilse und der Herren Seefeld  , Michaelis und Beride  . Außerdem werden zwei Schüler einer hiesigen renom mirten Theaterschule an diesem Abend mitwirken resp. ihren ften theatralischen Versuch unternehmen. Bei der großen nacherzählt, und wir waren geradezu beunruhigt, daß fte bei Beliebtheit, welcher sich der Benefiziant beim Publikum er freut, glauben wir nicht, daß es noch eines besonderen Hin belfes auf diesen interessanten Abend bedarf. Dom 29. November bis 6. Dezember 1885. Jm Opern Projektirtes Repertoire der Königlichen Schauspiele aufe. Sonntag, den 29.: Der Barbier von Sevilla  , Wiener Walzer  ; Montag, den 30.: Carmen; Dienstag, den 1. Dezember, auf Begehren: Lohengrin  ( Herr Niemann); Mitt woch, den 2.: Der Trompeter von Sällingen; Donnerstag, Weiber von Windsor; Sonntag, den 6.: Der Wildschüß. müller und Finfe; Montag, den 30. Der Kaufmann von Benedig; Dienstag, den 1. Dezember: Der Damenttieg, Kleine Mißverständnisse; Mittwoch, den 2.: Roderich Heller; Don heritag, ben 3., neu einftubirt: Waldemar; Freitag, den 4.: Bürgerlich und romantisch; Sonnabend, den 5.: Waldemar;

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so kann die Unannehmlichkeit, die damit heute der Kopf­Vorübergehenden zugefügt wird, fich morgen an dem eigenen neuen Hut der rücksichtslosen Attentäterin empfindlich rächen. Eine gewiffe Geschichte" wird in Berlin   fast jedem neuen Polizei Präsidenten furz nach Antritt seiner Stellung dem Freiherrn   v. Richthofen bis dato noch nicht aufgetaucht war. Die Beunruhigung ist jest glücklicher Weise beseitigt, benn ein hiefiger Reporter hat soeben jene gewiffe Geschichte" in folgender Verfion geliefert: Bor wenigen Tagen erscheint in den Morgenstunden auf einem der biefigen Polizei. Revier Bureaus ein Herr, welcher den Polizei- Reviervorstand, also den Herrn Polizeilieutenant, zu sprechen wünscht. Der anwesende Bolizei Wachtmeister erwidert, daß der Polizeilieutenant nicht zu sprechen sei, und wird leineswegs freundlicher, als der Herr zu werden wünscht. Endlich riß dem Herrn die Geduld. Melden Sie mich dem Herrn Polizeilieutenan," sagte er kurz und befehlend, mein Name ist v. Richthofen, Polizei- Präft bent!" Sprachloses Entseßen des Polizei Wachtmeisters und der übrigen im Bureau anwesenden Beamten! Natürlich wurde der Befehl sofort ausgeführt und der hohe Chef vorgelaffen. Die peinliche Geschichte soll damit geendet haben, daß dem Bolizei Wachtmeister einige Beit der Muße gegeben worden ift, um über sein eigenartiges Verhalten nachzudenken." Nach den früheren Lesarten hat zumeist der Polizeilieu­tenant daran glauben müssen.

Den 3.: Die Hochzeit des Figaro; Freitag, den 4.: Die luftigen nochmals und dringender vor den Polizeilieutenant vorgelaffen

Sonntag, den 6.: Faust.

Raifer Banorama

*

Sonntag, den 29.: Rosen

Das eigentliche Kunstinstitut für optische Reisen" bas Ausgrabungen von Pompeji  , sowie eine Wanderung durch die

Blaftit

Baffage- bringt in dieser Woche eine

bfifche Schweiz   zur Ausstellung. Wir fönnen drn Besuch biefer vorzüglichen Naturaufnahmen, welche in wunderbarer

derscheinen, einem Jeden empfehlen.

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Ueber die Aushängeschilder unserer Schloffer. Herr Ingenieur A. Friedberg theilt in der neuesten Nummer der Beitschrift für Maschinenbau und Schlosserei" einen geschmad­vollen Entwurf zu einem Aushängeschild für Schloffer mit und begleitet denselben mit einem Aufruf an unsere Handwerker,

der ehrbare Handwerksmeister, indem er wüthend auf den Ambos schlägt, über die Unverständigkeit der Leute, welche für schöne Gitterwerke, für getriebene und kunstvoll geschmiedete Eisenarbeiten Tein Geld hergeben wollen, so daß er aus Furcht, leine Abnehmer zu finden, die hand von derlei zierlichen Ar beiten fortlaffen muß. Aber was thun denn unsere Meister, um den Geschmad im Bublifum für Eisenarbeiten zu fördern? Sie halten es noch nicht einmal der Mühe werth, sich selbst ein anständiges Schild am Hause anzubringen, und wenn wirklich jemand aus dem Publikum fich eine kunstvolle Eisen­arbeit will anfertigen lassen, dann weiß der Betreffende nicht, an men er fich wenden soll, denn dort, wo eine horizontale Stange mit vertikal darauf stehendem, klobig geformten Schlüffel als Aushängeschild dient, fann er unmöglich eine ges eignete Bersönlichkeit für seine Swede vermuthen. Und wenn wir uns die Frage vorlegen, aus welchem Grunde der Schlosser fich durchweg so unansehnliche und meiſtentheil? unschöne Schilder anbringt, so fönnen wir dieselbe nur damit beant worten, daß wir unverholen erklären: aus Bequemlichkeit; denn das Material zu einem sehr repräsentablen Schilde kommt dem Preise nach nicht in Betracht, sondern die Arbeit ist dabei die Hauptsache und diese macht sich bald bezahlt dadurch, daß ein schönes Schild mehr und beffere Arbeit zuführt."

Ein Pistolenduell mit unblutigem Ausgang fand, wie uns berichtet wird, vor einigen Tagen im Grunewald zwischen einem Bürgermeister B. und einem ehemaligen Offizier jeßigen Architekten K. statt. Die Veranlassung soll auch diesmal eine verhältnißmäßig geringfügige sein. Da trop mehrmaligem Kugelwechsel teiner der Kombattanten verwundet wurde, so führten die Sekundanten die Versöhnung herbei.

Polizei Bericht. Am 25. d. Mts., Nachmittags, fiel in der Färberei von Sondermann in der Mühlenstraße Nr. 64 der Arbeiter Preuß mit einer Leiter um und brach den Arm. Er wurde nad oem Krankenhause im Friedrichshain   gebracht.

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Am 27. d. Mts., Vormittags, stürzte auf dem Neubau Lichterfelderstraße Nr. 4 der Bauwächter Gäde in Folge Aus­gleitens die Kellertreppe hinab und erlitt dabei einen Bruch des linken Knöchels, so daß er nach Anlegung eines Noth verbandes nach der Charitee gebracht werden mußte.- Um dieselbe Zeit fiel eine Frau in der Dranienshaße zur Erde und brach das Bein. Sie wurde mittelst Droschte nach ihrer Woh nung gebracht. An demselben Tage, Vormittags, stürzte auf dem Neubau Culmstraße Nr. 20 der Maurer Schulz aus eigener Unvorsichtigkeit von der 5 Stod hohen Giebelmauer herab und erlitt dadurch so schwere Verlegungen, daß er mittelst Droschte nach dem Elisabeth Krankenhause gebracht werden mußte. Bu derselben Zeit war ein dem Photographen von Neuenstein, Steinmeßstraße 27, gehöriger großer Hund vom Atelter aus auf das Hausdach gegangen und fiel von demselben auf den Bürgersteig hinab, so daß er sofort todt war. Bersonen find dabei nicht beschädigt worden. An demselben Tage Nachmittags machte ein Mann in einem Schantlotal in der Schlegelstraße den Versuch, sich mittelst eines Revolvers zu erschießen, indem er sich in den Mund schoß. Er wurde noch lebend nach der Charitee gebracht. An demselben Tage Abends wurde eine Frau in ihrer in der Schüßenstraße bee legenen Wohnung erhängt vorgefunden.

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Gerichts- Beitung.

Reichsgerichts- Entscheidung. Leipzig  , 27. November. ( Todte lönnen nicht beleidigt werden.) Diesen Sat stellte der erste Straffenat des Reichsgerichts in der am 26. November stattgehabten Verhandlung gegen den Redakteur der Frank­furter Beitung", Herrn Daniel Johann Saul, auf. Der Ge nannte war von dem Landgerichte in Frankfurt   a. M. wegen Beleidigung eines Unteroffiziers zu 6 Wochen Gefängniß vers urtheilt worden. Die Beleidigung sollte begangen sein durch einen am 16. Juli in der Frlf. Big." abgedruckten Bericht aus Straßburg  , in welchem haarsträubende Dinge mitgetheilt wurden. Innerhalb der Festungswerke waren Zivilpersonen mit Soldaten in Streit gerathen und die lekteren hatten zu ihrer Hilfe eine Patrouille, bestehend aus dem Unteroffizier Börner und zwei Musketieren, welche mit geladenen Gewehren vorbeimarschierten, zu Hilfe gerufen. Da auf die bloße Auf­forderung Börner's hin die Kämpfenden nicht auseinander­gingen, fo fommandirte er ,, Feuer!" Die Schüsse knallten und es fielen todt zu Boden ein Gastwirth und Der Unteroffizier Börner selbst, der durch irgend einen Bufall gerade vor die Mündung des Gewehrs gekommen war. Dieser Vorfall, der bei der leicht zu begreifenden Aufregung nicht von Jedermann.

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gleich in feiner nadten Objektivität aufgefaßt wurde, hatte in der Frankfurter Beitung" eine von Uebertreibungen nicht ganz freie Darstellung gefunden und insbesondere fonnte in diesem Artikel für den verstorbenen Unteroffizier der Vorwurf der Rohheit und Unmenschlichkeit gefunden werden. Der Gouverneur der Festung Straßburg, als vorgesezte Bes hörde der drei Militärpersonen, unterließ es nicht, wegen der denselben zugefügten Beleidigungen Strafantrag zu stellen. Das Landgericht ließ, wie schon erwähnt, eine Verurtheilung wegen Beleidigung des Unteroffiziers eintreten, erkannte aber, soweit es sich um die beiden Musketiere bandelte, auf Freis sprechung, weil diese Leute unter dem Befehle Börner's ge ftanden hätten und somit für ihre Handlungsweise nicht vers antwortlich gemacht werden tönnten. Gegen das Urtheil hatte sowohl der Staatsanwalt als der Angeklagte Revision eingelegt. Der erstere beschwerte fich darüber, daß nicht auch eine Vers urtheilung wegen Beleidigung der beiden Soldaten eingetreten war, fand aber nicht die Bustimmung des Reichsanwaltes, wel cher auf die entgegenstehenden thatsächlichen Feststellungen vers wies. Die Revision des Angeklagten wurde durch den Ver theidiger, Rechtsanwalt Dr. Neukirch aus Frankfurt  , vertreten. und gipfelte darin, daß der Strafantrag des Gouverneurs feine Giltigkeit habe, weil die angebliche Beleidigung fich gegen einen Verstorbenen gerichtet habe und bei Beschimpfung des An­dentens eines Verstorbenen(§ 189) eine Verfolgung nur auf Antrag der näheren Angehörigen stattfinden könne, zu welcher der Gouverneur natürlich nicht gehört. Das Reichsgericht ver warf die Revision des Staatsanwalts und stellte auf die Res vifion des Angeklagten unter Aufhebung des Urtheils das Ver fahren gegen denselben ein. In den Urtheilsgründen wurde hervorgehoben, daß nach den§§ 185 und 186 nur lebende Bersonen beleidigt werden können und wenn also eine Belet­digung aus diesen Paragraphen nicht vorliege, so babe der Gouverneur auch nicht das Recht zur Stellung des Strafans trages.

Briefkasten der Redaktion.

6. 2. 15. Die betreffende Notiz haben wir nicht erhalten.