wird aber nicht praktisch, und daraus folgt, daß nur die evangelische Mission zugelaffen ist. Das ift wahr und nicht unwahr, wie der Reichskanzler meinte. wahr und nicht unwahr, wie der Reichskanzler meinte. Bei der Beurtheilung einer vergangenen Regierung ist es durchaus zulässig, den Monarchen selbst zu nennen; bei re gierenden Fürften ist das nicht zulässig, da wendet man fich an den Minister, und so habe ich es auch gethan. Ich bin nicht gewohnt, die Person des Fürsten in die Debatte zu ziehen. Der Wortlaut des Protokolls der Budgetlommission, von dem die Rede war, hat in allen Blättern gestanden, und das nach war es die Anficht des Kommissars v. Kufferom, daß es nach der Kongoakte geben würde. Auf Grund dieser Anficht haben meine Freunde fich damals beruhigt und die Position angenommen. Heute wird diese Ansicht desavouirt ung gefagt, Der Kommiffar fei gar nicht berechtigt gewesen, jene Erklärung abzugeben. In Bezug auf die evangelischen Missionare habe ich in meiner ersten Rede ausdrücklich anerkannt, daß fie Gutes leiften und ich ihnen den besten Erfolg wünsche. Wünschen Sie unseren Missionaren denselben guten Erfolg, und Alles wird gut geben. Glaubt der Reichskanzler, die franzöfifchen Missionare aus internationalen Rücksichten ausweisen zu müssen, so würde ich mich dabei beruhigen; ich würde aber dann die ausdrückliche Erklärung wünschen, daß die anderen katholischen Missionare tommen dürfen. Der Herr Reichskanzler hat aber Bunft I der Interpellation generell abgelehnt. Ich bleibe wiederholt dabei stehen: proklamiren Sie für unsere Schuß­gebiete einfach die Grundsäße der Kongoatte!( Beifall im Bentrum.)

Reichslanzler Fürst v. Bis mard wiederholt noch ein­mal mit Lebhaftigkeit seine frühere Entgegnung gegen Windt horft und hält daran fest, daß fein Kommissar im Namen der im voraus verbündeten Regierung, deren Meinung nicht fennen tönne, bindende Erklärungen abzugeben in der Lage sei.

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Abg. Rintelen: Die Deduktion des Herrn Reichs­fanzlers, daß, weil in den deutschen Schußgebieten die Ver waltung handhabenden Beamten den deutschen Reichsgesetzen unterworfen wären, nach diesen auch die Schußgebiete verwaltet werden müßten, beruht auf einem staatsrechtlichen Frrthum. In der Verfaffung Art. 78 ist ausgeführt, was zum Reichs gebiet gehört. Eine Abänderung desselben, wie sie sich z. B. gebiet gehört. Eine Abänderung deffelben, wie sie fich z. B. in der Erwerbung von Schutzgebieten darstellt, tann nur auf

da er in fr hörend, fich

R. Berunglückt. Der Arbeiter Jahnke trug am Freitos Vormitag gegen 11 Uhr im hof der Holzhandlung von Wilh Rübne, Oranienburgerstr . 32, mit einem anderen Arbeiter das Ausble sammen eine schwere dreizöllige Bohle. Blöglich stolperte fein welcher me Kollege und ließ die Last fallen, die nun mit voller Wucht ben J. niederschlug. Eine schwere, innere Verlegung machte fofortige Ueberführung des Verunglückten zur Charitee mitte einer Droschke nöthig.

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Bedauerlicher Unglüdsfall. Am Mittwoch, den 25, 18 Uhr Morgens, als die Maurer im Begriff waren, an die durch den Arbeit zu gehen, warfen oben auf dem Gerüft die Steinträge Berhältnife auf einem Bau in der Schönleinstraße die Steine aus. Gis der Handlu Stein fiel unglücklicher Weise hinab und traf den Maurer Um fich fel Lieske auf den Kopf, so daß der Verlegte ohnmächtig zu Boden auf die Ken verfüge. fant und augenblicklich noch arbeitsunfähig ist. Der Unglüd manns ftand fall wurde dadurch veranlaßt, daß an dem Neubau leider Bauunterdrücke de vorgeschriebene Schußbach fehlte. Wird man die Bauunter brüde nehmer niemals anhalten, ihre Arbeiter sorgfältiger zu schüßen bandlungs Nach dem Unglücksfall wurde allerdings ein Schußbach angeflechtesten bas bracht man deckt den Brunnen immer zu, und Gebrü Kind hineingefallen ist. nur recht u fchlechteften geblieben f jest anfang

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Ein lehrreicher Meineidsfall, welcher auf die Bra im Bivilverfahren eine Einwirtung üben dürfte, beschäftigt gestern das Schwurgericht beim Landgericht I. Der Angeklag Jahre ben Der bisher unbestrafte Maler Wensch, hatte im vorigen Jah mit einem Fräulein St. ein ernstes Verhältniß, welches er inde wieder auflöfte. Während der Dauer desselben hatte er seiner Braut eine goldene Damenuhr zur Reparatur erhalten, welche er aber, wie er selber einräumte, bevor er fie dem Ub macher übergab, versetzt hatte. Nach Auflösung des Verlob niffes erhielt Frl. K. von Wensch zwar eine goldene Damen uhr, aber, wie sie unter ihrem Eide erhärtete, nicht die thrigh welche ein Erbstüd ihrer Eltern war, sondern eine erhebli minderwerthigere. Fränlein R. ftrengte die Bivilllage geges ihren früheren Bräutigam auf Herausgabe ihrer Uhr an denunzirte ihn auch wegen Unterschlagung dieser Uhr. daraufhin eingeleitete Strafverfahren widelte sich schneller ab, al der Zivilprozeß; bereits am 25. Juni v. J. wurde Wensch

Das

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der Verfaffungsänderung bewirkt werden. Ebenso müssen Ges hiesigen Schöffengericht wegen Unterschlagung zu einer Wode

Abg. Windthor ft: Unser Antrag foll uns und unseren Wählern Klarheit verschaffen über die Art, wie die Reichs regierung die Missionsfrage zu behandeln gedenkt. Davon laffen wir uns durch keinen diplomatischen Kunstgriff ab bringen, und wir haben doch auch erreicht, daß uns flar ge worden ist, daß der Reichskanzler die Jesuiten und die ihnen affiliirten Drdensgesellschaften nicht zulaffen will, und daß außer den evangelischen Wissionsgesellschaften andere in der That nicht werden zur Geltung tommen fönnen.( Widerspruch rechte.) Ich werde Ihnen das beweisen. Theoretisch ist zwar Das Bugeständniß gemacht, daß auch latholische Missionare zus gelaffen werden sollen, wenn fie Deutsche und in Deutsch land erzogen find. Meine Antwort ist, das ist eine Konzession an Leute, welche nicht eristiren und nicht existiren können, weil die Maigeseze es unmöglich machen. Ich habe bereits hervorgehoben, daß nur die Missionsthätigkeit Die Missionsthätigkeit der Ordensgesellschaften von glänzendem Erfolge begleitet gewesen ist. Die Ordensgesellschaften haben Sie aufgehoben, Sie tönnen daher auch keine Missionare erziehen, also werden wir auch keine deutschen katholischen Missionen erhalten.( Ruf rechts: Mönche!) Das ist eine Folgerung der Logit, deren Grundsäge bei mir noch maßgehend find. Der Herr Reichs­fanzler hat gesagt, daß der Kommissar an den Verhandlungen der Bremer Missionskonferens nur zur Information der Reichs regierung beigewohnt habe. Aber derfelbe hat doch auf der Konferenz fich fich dahin ausgelaffen, daß über die Frage der Bulaffung der Miffionen die Priorität entscheiden solle. Ruf: Vater Weil.) Der Reichslommiffar hat das gesagt und Pater Weil hat später diese Ansicht auch geäußert. Ich theile die felbe nicht, weil bei dem Grundsage der Priorität die paritäti­fchen Verhältniffe geschädigt werden. Ich wünsche den Evan­alles der gelischen Gute, auch Die Unterstügung Reichsregierung, obschon ich voraussehe, daß so auch die evangelische Mission unter die Leitung und Ueber Aber Bureaukratismus gerathen wird. wachung des ich wünsche auch für uns andere die Freiheit, uns in unserem Sattel nach unserem Befinden einzurichten. Dazu ist nöthig, daß uns die Erziehung von Missionen möglich gemacht werde, und dazu ist wiederum erforderlich, daß wir die Dr denskräfte zurüderhalten. Haben wir die bekommen, so find wir damit einverstanden, daß nur Deutsche in den deutschen Kolonien zugelaffen werden. Erstaunt bin ich über die Aus legung, welche der Herr Reichstanzler der Kongoatte gegeben hat. Ausdrücklich ist in dieselbe die Bestimmung eingefügt, baß im Kongogebiete die Miffionen aller Nationen ohne jede Beschränkung zugelassen werden sollen. Durch seine heutigen Auslaffungen sezt er sich in Widerspruch mit dem, was auf der Kongokonferenz unter seiner Leitung festgesezt ist. Dieses doppelte Verfahren bekämpfen wir, wir bleiben dabei, daß die Grundfäße der Kongofonferenz gewahrt bleiben müffen, so wie es uns auch in der Budgetkommiffion von Herrn v. Kufferow Der Herr Reichskanzler hat geglaubt, auch aus zugefagt ist. Virchow Kavital schlagen meinem Busammengehen mit zu müssen. In Fragen der Wissenschaft schließe ich mich mit Vergnügen Virchow an. So weit find wir doch wohl noch Dom Parteigeifte befreit, daß wir die Wissenschaft noch hoch halten.( Ruf: 3, bewahre! Beifall.) Wenn der Herr Reichs fanzler uns weiter einen Vorwurf daraus hat machen wollen, daß wir bei den Wahlen mit den Freifinnigen zusammen. gegangen find, so ist mir das willkommene Gelegenheit, zu fagen, daß wir fortgesezt nur die unterstüßen werden, die uns von den Retten des Kulturkampfes befreien wollen. Wir werden bestärkt in diesem Bestreben, wenn wir in der Nordd. Allg. 3tg." und der ihr affiliirten Zeitungen, deren Zahl Million ist, lesen, daß es fich darum handle, eine Mittelpartei zu schaffen, welche das Zentrum und die Deutschfreifinnigen und Alle, welche nicht zu Bismard schwören, vernichten solle. Wir sind sehr glücklich, wenn wir die Politik Herrn St Reichskanzlers auf wirthschaftlichem des biete unterstüßen können, aber wir behalten uns immer das Recht der eigenen Meinung vor. Das Zentrum verfolgt immer bewußt den eigenen Weg, unbekümmert um Gunst und Ungunst. Ein Appell an unsere Wähler fruchtet nichts. Der Thurm des Zentrums steht und wird stehen. So lange es noch einen Nationalliberalen giebt, wird auch das Bentrum sein.( Beifall im Zentrum.) Es ist sehr traurig, daß der Herr Reichskanzler bei den kulturkämpferischen Ten benzen der preußischen Regierung beharrt. Das beweist uns, daß er nichts gelernt und nichts vergessen hat. Wir fahren daher auch fort, dieselbe Stellung einzunehmen wie bisher, daß wir fiegen werden, ist gewiß. Früher ist aber auch lein Segen zu erwarten für Deutschland . Das in Bezug auf Einigkeit im Reiche, von welcher der Herr Reichskanzler sprach. Ich fühle mich in feinem Punkte minder für einen Deutschen als er. Ich bin geboren und erzogen in einer der deutschesten Gegenden von Deutschland während er selbst schon etwas mehr jenseits der Elbe wohnt.

fete und Verordnungen für solche neuen Reichsgebiete vom Reichstage besonders votirt werden, eine Maßregel, wie bez. Elsaß Lothringens auch in Anwendung gekommen ist, als man später Reichsgefeße für die Reichslande als maßgebend ein­

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Gefängniß verurtheilt, während ihm im Zivilprozeß der auferlegt wurde, daß die zurückgegebene mit der von der haltenen Uhr identisch ist. Diesen Eid leiftete Mensch in am 1. Oktober v. J. anberaumt gewesenen Termine tro führte. In Gleichem lann durch Verträge mit auswärtigen Vorhaltes des Richters, daß in dem Strafprozeß seine Gu Fürsten nur dann Bindendes festgesetzt werden, wenn die Ber- feftgeftellt worden sei, und wurde später nicht nur gegen das schöffengerichtliche Urtheil eingelegte Berufung träge durch den Reichstag genehmigt find. Die Reichsregie worfen, sondern auch gegen M. eine Anklage wegen rung hat leinerlei Befugniß, irgend Jemanden, also auch nicht einen jesuitischen Missionar, aus den Schußgebieten auszuweisen, denn fie bat fein Recht, einseitig Verordnungen zu erlassen, son dern der Reichstag ist berechtigt und befugt, darauf zu achten,

lichen Meineids erhoben. Der Angeklagte verficherte band theuer, daß er nur die Wahrheit beschworen habe, G schworenen sprachen aber das Schuldig über ihn aus, und ber

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daß die Schußländer ihren Interessen und denen des Reichs Gerichtshof erkannte auf zwei Jahre Buchthaus, awei Jahre

entsprechend verwaltet werden.

Die Distuffton wird geschloffen. Persönlich bemerkt Abg. Windthorft: Der Reichskanzler hat von einem unwür

Ehrverlust und auf dauernde Unfähigkeit, als Beuge Sachverständiger vernommen zu werden.

Zwei Anklagen wegen Störung des Gottesdien gerichts I zur Verhandlung. 1) Der schon vielfach w Bettelns und wegen verschiedener Vergehen vorbestrafte

digen Verhalten gesprochen. An fich ist kein Vertreter der gelangten gestern vor der zweiten Straftammer hiesigen Land

verbündeten Regierungen berechtigt, einem Parlamentsmitgliede derartiges zu sagen, und sofern der Reichskanzler meine

Person hat bezeichnen wollen, muß ich eine solche Aeußerung beiter" Eduard Edenhoff besuchte am 18. Oktober c. den Gotte Wenn es tlar gewesen dienst der St. Andreaskirche, in welcher der Superintendent Berner eine Predigt über die Verwerflichkeit des Trunks biel

mit Indignation zurückweisen. Wenn wäre, daß ich damit gemeint war, so würde der Herr Präsident den Reichskanzler zur Ordnung gerufen haben.

Abgeordneter v. D. Deden( Welfe): Der Reichs­fanzler hat uns, der hannoverschen Partei, wieder den schwerwiegenden Vorwurf der Reichsfeindschaft gemacht. Diesen Vorwurf muß ich auf das Entschiedenste ablehnen. Wir find teine Reichsfeinde.

Damit ist die Interpellation erledigt und das Haus vertagt sich.

Schluß 5%, Uhr. Nächste Sigung Dienstag 1 Uhr. ( Interpellation der Polen , betr. die Ausweisungen, Etat.)

Lokales.

Die Stadtverordneten- Ersaßwahl ist nun bis auf die Stichwahlen beendet, und es verlohnt sich wohl der Mühe, einen Rückblick auf die Betheiligung der Arbeiter an der Wahl zu werfen. Im Großen und Ganzen ist in sämmtlichen Be airten ein Zuwachs an Stimmen für die Arbeitervertreter gegen vur 2 Jahren zu verzeichnen. Man hatte aber in ein

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Als der Geistliche davon sprach, daß die Trunkenbolde nur fich körperlich zu Grunde richteten, sondern auch Seelenheil preisgäben, entfuhren dem angetrunkenen flagten die Worte: Das wär' ja noch was!" Da redend die andächtigen Nachbarn des Angeklagten dadur und übergab ihn dort einem Schußmann. Staatsanwalt Dtto beantragte 6 Monate, der Gerichtshof erkannte zwei Monate Gefängniß.

ftört wurden, führte der Küster den Störenfried auf die S

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2) An demselben 18. Oftober ftanden der Schlächter Albert Friedrich Wilhelm holz, Arbeiter Wilhelm Schwieger, Maschinenbauer

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Heffe, Tuchmacher Werner Plarre, Former Franz Theop Renschinski und eine sechste Person, die jest zum Deilitar i gezogen ist, in einem am Georgenkirchpsat belegenen Thom und fangen, während in der nahe gelegenen St. Georgenfind die Beichte abgenommen wurde, einige weltliche Lieber.

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durch fühlten sich die Besucher des Gottesdienstes gestört und

veranlaßte der Kirchendiener die Festnahme der Sänger. gleich der§ 166 Str.-G.-B. zu seiner Anwendung eine Otto die Verlegung dieses Strafgeseges für dargethan,

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zelnen Bezirken( wie beispielsweise im 38.) fo recht Gelegen rung in einer Kirche verlangt, erachtete Staatsanwalt

heit, die Verwerflichkeit des Dreillaffenwahlsystems kennen zu lernen. Wie wäre die Wahl wohl ausgefallen, wenn jeder Wähler hätte seine Stimme abgeben tönnen, ohne den Namen des Kandidaten zu nennen. Gerade im 38. Wahlbezirk, wo­selbst eine ziemliche Anzahl Fabrilarbeiter wohnen, sah man es den Wählern an, daß fie wohl innerlich an einen ganz an­deren Kandidaten dachten, als an den, für welchen fie ihre

Da

tragte gegen jeden der Angeklagten ein Jahr Gefängniß. Gerichtshof theilte in rechtlicher Beziehung die Auffaffung Staatsanwalts und verurtheilte die Angeklagten zu je

Monaten Gefängniß.

Gimme abgaben, aber die Furcht vor einer event. Entlofums und

aus der da ja eine Anzahl Herren Wahltisch standen und jeden Wähler schaif beobachteten, und unter diesen der Arbeitgeber selbst oder der Meister anwesend sein

Ich diene dem Vaterlande in meiner Weise, aber auch der Reichskanzler nur in seiner Weise; so oft das Recht verlegt wurde, war sie nicht immer deutsch.( Sehr wahr! links.) Der Reichskanzler hat mehr Erfolge gehabt, weil er mehr Soldaten und mehr Geld zur Verfügung hatte.( Heiterkeit.) Ich habe keine Soldaten und gar fein Geld, habe aber doch so waffenlos manche Erfolge erzielt.( Rufe rechts: Jesuiten !) Der Reichslanzler sollte es fich endlich auch überlegen, ob es gut ist, einen großen Theil unserer Bevölkerung stets als im Gegensatz zu unserem Reich befindlich zu bezeichnen. Er kann uns feinen Vorwurf daraus machen, daß wir festhalten wollen, was uns erst unter der Nera Bismard mit Gewalt entzogen ist. Jene frühere Re gierung Friedrich Wilhelms IV., unter der wir uns wohl be funden haben und nach deren Buständen wir zurüdverlangen, wird zwar immer als eine Mißregierung bezeichnet. Die spätere Geschichte wird entscheiden, ob diese Regierung nicht doch beffer war, als die Regierung des Fürsten Bis­mard.( Rufe: Dimüt, Sedan .) Ich meine, das find ernite Beichen, um endlich Frieden zu machen mit allen staatsheiten fümmern, die für fte von größter Wichtigkeit sind. Sie erhaltenden Kräften im Vaterland und uns endlich Freiheit auch auf firchlichem Gebiete zu gewähren. Denn ohne diese Freiheit wird die deusche Nation niemals zu einer Beruhigung gelangen. ( Beifall im Zentrum.)

Reichstanzler Fürst v. Bismard erklärt die Gegenüber ftellung der Regierung des vorigen Königs gegen feine( des Reichsfanzlers) ministerielle Thätigkeit für eine Se. Majestät den Kaiser und ihn selbst beleidigende Aeußerung; er sei nichts anderes als der treue Vafall und Diener seines Monarchen, und erwarte, daß Windthorst diese Aeußerung zurücknehmen werde.

Abg. Windthorst: Ich erkläre gegenüber dem Abg. v. Malzahn, daß ich jederzeit bereit bereit wäre, mit allen meinen Sträften dahin zu wirken, daß der Kulturkampf ein Ende nimmt, und ich glaube, daß man in Rom genügende Beweise gegeben hat, daß auch dort die gleichen Wünsche eristiren. Aber ich leugne es und erwarte den Beweis des Gegentheils, daß der Kulturkampf zu irgend einer Zeit dem Abschluß nahe gewefen sei, und jezt ist das am allerwenigsten der Fall, die Dinge ruhen absolut. Wenn der Reichskanzler dann gemeint bat, daß es uns Mühe tofte, den Kulturkampf aufrecht zu er halten, so lann ich ihm die Verficherung geben, daß das uns gar feine Mühe loftet; denn dafür sorgt sein Kollege v. Goßler in genügender Weise, und so lange wir seine Agitation haben, lönnen wir unsere Hände ruhig in den Schooß legen. Die preußische Regierung hindert die freie Bewegung der katholi schen Kirche, und das, was wir haben, haben wir nur im Wege der Gnade und kann und jeden Tag wieder entzogen werden. Wir wollen aber nicht von der Gnade, sondern von dem Rechte leben, und um dieses Recht fämpfen wir.( Beis fall im Sentrum.) Die katholische Miffion ist in der Diese auch zugelassen; Theorie Theorie allerdings

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1. Bo Rüdblide Fragelafter

An die Marmorarbeiter Beilins! In der Marm waarenfabrit von Vanelli u. Komp. haben die Arbe Tonnte, ließ fie nicht daju fommen, ihrer inneren Ueberzeugung( Schleifer) in Folge von Lohndifferenjen die Arbeit eingef Bereinigung, den wir nothgedrungen thun mußten. Kollegen, Arbeiter! Es ist dies der erste Schritt feit unle stellte an uns Forderungen, die wir nicht erfüllen Lonnt Wir appelliren nun an alle Kollegen, welche noch nicht unfere Verein angehören, uns nach Kräften zu unterstüßen und unfe gerechte Sache nicht illusorisch zu machen, denn unser Sieg auch Euer Sieg. Haltet Zuzug fern! Mit follegialife Gruß: Der Vorstand des Fachvereins der Granit Marmorarbeiter.

Ausdruck zu geben. Außer dieser Beobachtung ließ sich auch noch eine andere wahrnehmen. Es tamen Arbeiter zur Wahl, die überhaupt nicht zu wählen hatten, ba fte in Bezirken wohnten, Die nicht ausgeloft waren; andere wieder hatten im 34. สิน wählen und tamen nach dem 38., und zwar noch in später Stunde, so daß ihre Stimme dem 34. Wahlbezirt verloren ging. Es ist dies ein Beweis, daß es noch eine große Anzahl Ar­beiter giebt, welche fich nicht zur richtigen Zeit um Angelegen

lefen entweder gar feine Beitung oder eine solche, die nicht auf dem Boden der wabren Vertretung der Inte effen der Arbeiter steht. Von solchen Organen fich zu befreien, muß die Aufgabe eines jeden Arbeiters sein. Eine andere Mahnung sei bei dieser Gelegenheit an diejenigen gerichtet, welche fich indifferent allen den Bestrebungen entgegenstellen, die darauf hinausgehen, durch gegenseitige Belehrung und Aufklärung durch Aufdeckung der Mißverhältniffe, welche in Kommune und Staat bestehen, durch Angabe der Mittel und Wege zur Beseitigung derselben die Lage des Arbeiters umzugeftalten und zu bessern. Diese Auf

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die Reichstagsabgeordneten fich öfter an den Boltsverfamm Iungen betheiligen, um die wahre Lage des Volles richtig ju kennen und seine Wünsche zu hören und zu verstehen, wieder recht deutlich die von der Freien Organisation junga Kaufleute einberufene öffentliche Versammlung der Handlungs gabe haben fich die Arbeiterbezirksvereine geftellt und es dürfte bantenstraße 71-71) unter Vorfit des Herrn( Rom gehilfen, welche am 27. d. M., in Nieft's Salon( Komman

lein Arbeiter, dem das Wohl seiner Familie am Herzen liegt, außerhalb dieser Vereine stehen. Nach den Kommunalwahlen vor zwei Jahren find die Bezirksvereine gegründet worden, fie haben in dieser Beit durch Vorträge über fommunale und polis fische Angelegenheiten nugbringend auf die Mitglieder gewirkt. In vielen dieser Vereine find Bibliotheken eingerichtet, wo durch es den Mitgliedern ermöglicht wird, fich in durch ihrer freien Beit geistig zu beschäftigen. Wohl ist ein larger, und es ist nicht überall der Verdienst Jeder im Stande, viel Geld für Vereine übrig zu haben. Das ist die Entschuldigung derjenigen, welche noch nicht diesen Ver einen beigetreten find. Aber wie Viele gehören von ihnen den Rauchklubs an, die mehr Geld erfordern und deren Beftre bungen in gar feinen Vergleich mit den obengenannten Ver einen zu stellen find. Den Beitrag von monatlich 20 Pf. wird wohl Jeder erübrigen können, umfomehr, da fie ihm durch das Gebotene vollständigen ersezt werden. Schließe sich daher jeder Arbeiter und Handwerker den Arbeiterbezirksvereinen an, trage Jeder dazu bei, daß die Biele und Bestrebungen der Be girlsvereine erreicht werden, dann wird auch der Sieg nicht ausbleiben.

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Iwurde. Die Tagesordnung lautete:" Die Sozialreform der Kaufmannsstand", und waren zu dieser Versammlung früheren Mitglieder der Arbeiterschuß- Kommission des Reid tages eingeladen worden, von denen jedoch nur die Reid tagsabgeordneten Kayser( fos.) und Dr. Hartmann( lon) Einladung Folge gegeben hatten. Herr Auerbach als Referent legte alle jene Schäden und Migstände im Kaufmannsfan tlar, welche von der Freien Organisation junger Raufleute Verlaufe ihrer bisherigen Thätigkeit bloßgelegt worden und veranschaulichte in überzeugender Weise, dat alle bile Auswüchse nur durch die Gesetzgebung zu beseitigen fei ging sodann näher auf den bekannten Arbeiterschußgefeßen ein, zeigte, wie vortrefflich deffen resp. Bestimmungen a auf die laufmännischen Verhältnisse zugeschnitten

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Schnee endlich zerfließen vor dem warmen, belebenden Sonnen blice, auch die jeßigen erftarrten Zustände einft fchwinden falle begrüßt, Reichstagsabgeordneter Kayser das Wort Da würden. In der Disluffton nahm u. A., von stürmischem Be wordene Einladung, welcher er sehr gern Folge gegeben bab felbe sprach zunächst seinen Dank aus für die ihm zu Thell

Berschiede

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