a$ 499 formeller Geschäfte. Alsdann erfolgt eine Vertagung bis zum Staats oder 5. Februar. er 1885.

buße er

-Der Krieg in Birma ist ohne weiteres Blutvergießen beendet worden. Einem Telegramm zufolge hat der König Thibo von Birma ben Entschluß gefaßt, von jedem Widerstand en. Wie abzusehen, und die englischen Truppen find bereits in mit der Mandalay eingerüdt. Den in der Hauptstadt lebenden taatstaffe Europäern ist nichts zu Leide geschehen, die darauf bezüglichen entgegenstehenden Gerüchte beruhten auf unwahrheit. - ist der chen und - Es ist hied ber huge bes Beschluß rher auf nfchuldig e Sache

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Egypten.

Die bisherigen Nachrichten über das Vorrüden der Suda­gegen Norden waren sehr unsicher. Daß fie aber gegen­wärtig beinahe die Grenze von Oberegypten, die bei Wady balfa beginnt, erreicht haben, beweist folgender Bericht aus Kairo , 30. November: Hier eingegangener Meldung zufolge and heute Nachmittag um 3 Uhr in Ginig zwischen der be ittenen Infanterie, unterstüßt durch den gepanzerten Dampfer Lotus" und den Rebellen ein Scharmütel statt. Der Verlust de Feindes ift erheblich. Auf britischer Seite wurde ein egyp cher Soldat schwer verwundet und zwei Mann ber berittenen Infanterie werden vermißt. Das Groß der Rebellen hat eine Stellung vor Koshai inne, welches fte anzugreifen auf dem Baffenftill Buntte find. Generalmajor Grenfell begiebt fich mit seinem dlungen. Stabe morgen nach Wady Halfa." bald wie Bulgaren en werde reinigen Serben Denn nicht

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Rachrichten aus Merito zufolge ift im Staate Nuevo on eine aufftändische Bewegung zu Gunsten des Ministers Innern, Rubio, welcher als Brätendent für die Präfident chaft auftritt, ausgebrochen und es ist bereits zu Zusammen, ögen gelommen. Man fürch et, daß sich die Bewegung über Das ganze nördliche Merilo verbreitet.

Parlamentarisches.

Das erste Verzeichniß der bei dem Reichstage einge ngenen Betitionen enthält über 400 Nummern. beziehen sich über 100 auf die Arbeiterschußgefeß. age. Landwirthschaftliche Vereine, jedoch nur eine geringe zahl, bitten um Einführung der internationalen Doppel bahrung, andere um Einführung eines Bolles auf Bolle, und zwar für Schmugwolle auf 30 M. für den Sentner, für gewaschene Wolle 60 M., für fabrifmäßig ge­afchene Wolle auf 90 M. Verschiedene Beamte bitten, dem

burch Abstammung, für die Ehefrau durch Verheirathung, für Ausländer durch Naturalisation. Ueberwandert ein Deutscher aus seinem Staat in einen anderen deutschen Staat, so hat er, falls er in legterem, um bürgerliche Rechte ausüben zu lönnen, bie Staatsangehörigkeit erwerben will, die förmliche Aufnahme zu beantragen. Die Aufnahme erfolgt loftenfrei und unter scheidet fich von der Naturalisation in der Hauptsache so, daß die Aufnahmeurkunde jedem Angehörigen eines anderen Bundes staats ertheilt werden muß, wenn er darum nachsucht; es müßte denn einer der Fälle vorliegen, in welchem nach dem Freizügigkeitsgesetz die Abweisung eines Neuanziehenden ac. gerechtfertigt erscheint. Bei Beamten vertritt ihre Bestallung Die Stelle der Naturalisations- oder Aufnahme- Urkunde.

werden darf, eben so wenig wird auch die Freiheit der Preffe in der Berichterstattung über Gerichtsverhandlungen beschränkt werden dürfen. Wenn es der Breffe nicht geftattet wäre, alle Momente zu reproduziren, welche in den öffentlichen Verhand lungen von Einfluß auf die Rechtsprechung und die Beurthei lung des vorliegenden Falles find, würde die Berichterstattung einseitig, sei es zu Gunsten oder zum Nachtheil des Ange­flagten, werden. So lange gefeßlich jedermann berechtigt ist, Die Gerichtsverhandlungen, soweit die Deffentlichkeit des Ge richtsverfahrens nicht ausgeschloffen ist, anzuhören, kann das­felbe Wort, welches innerhalb der Räume des Gerichtslokales ftraflos ist, nicht strafbar werden, wenn es über die Mauern des Gerichtslokales hinaus vernommen wird. Mit Recht sagt der berühmte Kriminalist der Berliner Universität in seinem vor mehreren Jahren erschienenen Lehrbuch des deutschen Preßrechts": Der Sag, daß die unmittelbare Deffentlichkeit vor Gericht noch nüßlich sein fönne, wo die mittelbare Deffent­lichkeit durch die Presse schädlich wirkt, läßt sich ohne Rünftelei nicht durchführen. Das einfache und richtige Prinzip lautet: Was in weiten Kreisen nicht bekannt werden soll, darf gar nicht öffentlich verbandelt werden.. Was hilft die Ers laubniß, das in der öffentlichen Verhandlung Gesprochene gleich bruden zu laffen(§ 17 des Reichs- Preßgefeßes), wenn man für den wahrheitsgetreuen Abdruck doch gestraft werden fann?"

..

j. Ein großer Wucherprozeß, bei welchem recht inter­essante Enthüllungen ans Licht kommen dürften, ist sicherem Vernehmen nach in Sicht. Eine angesehene Persönlichkeit wandte fich in einer momentanen Geldverlegenheit an eine in der Nähe der Waisenbrüde wohnende ,, Dame", ohne zu ahnen, daß dieselbe in dem Wuchererring, welcher unsere Stadt feit geraumer Zeit unsicher macht, eine hervorragende Rolle spielt. Da fie versprach, Geld zu verschaffen, gab der Geldsuchende ihr vertrauensvoll ein Atzept auf eine erhebliche Summe in der Hoffnung, daß fie ihr Versprechen bald erfüllen würde. Doch er hatte sich darin bitter getäuscht. Alle seine Reklamationen, das Akzept zurück zu erhalten, blieben erfolglos, denn die ,, Dame" vertröstete ihn immer wieder mit der Zusage, daß er das Geld doch noch erhalten würde. Man dente fich nun das Erstaunen des betreffenden Akzeptanten, als ihm vor einigen Tagen der Wechsel, für den er nie Geld erhalten hatte, zu fofortiger Ein­lösung präsentirt wurde. Selbstverständlich hat er die Zahlung verweigert und so gelangte die Angelegenheit zur Kenntniß des Gerichts.

Die Witterung des November hatte einen sehr abnor men Verlauf. In der ersten Hälfte des Monats herrschte ge lindes, windstilles, trübes, zu starten Nebeln geneigtes Wetter vor; die täglichen Temperaturschwankungen waren unbedeu tend, zumal die Sonne felten durchbrang; von den 45 Beob achtungen in diefen 15 Tagen registrirten nicht weniger als 36 einen total bedeckten Himmel. Nach zwei warmen Tagen, in denen der Aequatorialstrom über den bis dabin herrschenden Polarstrom die Oberhand gewonnen hatte, fing am 15. das Barometer an rapid zu steigen, zulegt in jeder Stunde zirka Barometer an rapid zu steigen, zulegt in jeder Stunde zirka 1 Mm.; zugleich hellte sich der Himmel auf, und die Tempes ratur sant am Abend bis auf 1,5° Kälte. Nunmehr folgten Dom 16. bis 21. fecha fast ganz heitere Wintertage mit einer für diese Jahreszeit außergewöhnlich niedrigen Temperatur, Die am 19. mit 9,0° Kälte ihr Minimum erreichte. Das Ba. rometer, das am 17. einen sehr hohen Stand erreicht hatte, fiel allmälig um beinahe 30 Mm., und am 22. erfolgte der Witterungsumschlag. Nach drei warmen zu Regen und Nebel geneigten Tagen trat sodann am 25. eine erneute Kälteperiode, Dieses Mal mit starken Dstwinden und Schnee, ein. Dieselbe hielt aber faum drei Tage an, denn am 27. ging der Wind nach Weft herum, die Niederschläge nahmen die Gestalt von Regen an und die Temperatur erhöhte sich dergestalt, daß die legten 3 Tage beinahe die wärmsten des ganzen Monats waren. Das absolute Wärmemarimum mit 10,80 fiel auf den 30. Was das rechnungsmäßige Resultat der in dieser Beis tung publizirten meteorologischen Beobachtungen betrifft, so betrug die mittlere Morgentemperatnr( 6 Uhr) 0,5%, die Mittagstemperatur( 1 Uhr) 3,70, die Abendtemperatur ( 10 Uhr) 1,3°; daraus ergiebt fich eine mittlere Monats temperatur von 1,9%, b. t. 1,2° weniger, als für den November normal ist. Auch der vorjährige November war bedeutend zu falt, da er eine mittlere Temperatur von nur 1,3° hatte. Wären in diesem Jahre die legten November tage nicht so außerordentlich warm gewesen, so würde sich das tage nicht so außerordentlich warm gewesen, so würde sich das Monatsmittel noch bedeutend niedriger gestellt haben. Der wärmfle Tag war der 7. mit 7,7°, demnächst der 30. mit 7,60 Tagesmittel, der tältefte der 18. mit-3,9°. An 18 Tagen ging das Thermometer und 0°( Frosttage), an 3 hob es fich nicht über 00( Eistage). Der Barometerstand betrug im Monatsmittel 759,3 Dim., war mithin bedeutend zu hoch. Die Schwankungen waren beträchtlich, besonders am 15. und 28.; fte bewegten fich zwischen 772,8 m. und 743,2 Mm. Der Wind war meist schwach; 24 mal wurde Windstille notirt, im Uebrigen herrschten Dstwinde vor, die 19 mal beobachtet wurs den, dann folgen Südostwinde mit 14 und Südwestwinde mit 13 Beobachtungen. Die mittlere Windgeschwindigkeit betrug 17,77 Km. pro Stunde; an einzelnen Tagen war fie außer ordentlich schwach, so am 20. mit 4,46 und am 17. mit 5,61 Km. Die Bewöllung war meist beträchtlich. Jm Monats­mittel betrug fie, wenn 0 ganz heiter und 10 ganz trübe be­

Belege wegen Abänderung des Reichsbeamtengesetes rückwir­

lende Kraft zu verleihen.

Der Abg. Graf v. Moltke hat folgenden Gefeßentwurf, betr. die Abänderung des Militär- Pensionsgesetzes vom 27. Juni 1871, eingebracht:

Artikel I. An Stelle des§ 9 und des ersten Absages des§ 21 des Militär- Bensionsgefeges vom 27 Juni 1871 ( Reichs- Gefeßblatt Seite 275) treten folgende Vorschriften: § 9. Die Pension beträgt, wenn die Verabschiedung nach bollendetem zehnten, jedoch vor vollendetem elften Dienstjahre tintritt, 15/60 und steigt von da ab mit jedem weiter zurüdge­legten Dienstjahre um 10 des penflonsfähigen Diensteinkom mens. Ueber den Betrag von 45/60 dieses Einkommens hinaus findet eine Steigerung der Penflon nicht statt.

In dem im

$ 2 Absatz 2 erwähnten Falle beträgt die Pension 15/0, in dem Falle des§ 5 höchstens 15/60 des pensionsfähigen Dienst

eintommens.

$ 21. Die Zeit, während welcher ein mit Benfions- An­fprüchen aus dem attiven Dienst geschiedener Offizier oder im gezogen worden ist und in einer etatsmäßigen Stellung Ver- deutet, 7,4. 16 Tage waren total trübe; als heiter waren nur wendung findet, begründet bei einer Gesammtdienstzeit von mindestens 10 Jahren mit jedem weiter erfüllten Dienstjahre den Anspruch auf Erhöhung der bisher bezogenen Penfion, und war für die bis zum 1. April 1885 erfüllten Dienstjahre um 180, für die nach diesem Tage erfüllten Dienstjahre um je o des derselben zum Grunde liegenden pensionsfäbigen Diensteinkommens bis zur Erreichung des im§ 9, Abs. 2, bes flimmten Höchftbetrages.

Dieses Geses tritt mit dem Tage seiner Verkündigung in Araft. Urkundlich ze. Gegeben 2c.

Lokales.

Die bürgerrechtliche Stellung derjenigen hier anfäffigen Berfonen, die nicht geborene Preußen find, ist bereits mehrfach in Arbeiterkreisen besprochen worden. Es dürfte deshalb nicht unerwünscht sein, wenn wir die in dieser Beziehung geltenden Bestimmungen hier furz darlegen. Für Deutschland besteht

ein

gemeinsames Indigenat mit der Wirkung, daß die Ange börigen eines jeden Bundesstaates in jedem anderen Bundes­flaate als Inländer zu behandeln und demgemäß zum feften Bohnfit, zum Gewerbebetrieb, au öffentlichen Aemtern, zum Benug aller bürgerlichen Rechte 2c. unter denselben Voraus legungen wie die Einheimischen zuzulassen sind. Die Reichss angehörigkeit setzt die Staatsangehörigkeit in einem Bundes­

flaat

Und wie groß ist die Pension?" 400 Thaler jährlich."

Davon ist mir in der That nichts bekannt," sagte die Beneralin mit einem finsteren Blid auf die alte Frau, mein Bruder hat stets die finanziellen Geschäfte geordnet. fagte mir damals, Sie hätten ein Geschent erhalten-" Und eine Penfion, gnädige Frau!"

atzogen werden?

Und nun fürchten Sie, diese Pension fönne Ihnen

" Liegt diese Besorgniß nicht nahe?" " Allerdings," nickte Frau von Studmann gebankenvoll. at mein Bruder Ihnen den Nath gegeben, mit mir

barüber zu reden?"

beit

Reineswegs; Herr Nabe versprach mir, die Angelegen

zu ordnen, aber da mein Weg mich doch hierher führte,

fo bachte ich, es sei besser, wenn ich selbst Ihnen die Bitte

an's Herz legte.

"

Ich kann Ihnen darauf augenblicklich keine Antwort geben," erwiderte die Generalin ,,, zuvor muß ich mit meinem Bruber barüber reben. Haben Sie außer dieser Penfion tein

Einkommen?" Nein."

gebeirathet."

,, Sie haben ja, wenn ich mich recht erinnere, damals

Arbeit

Und Sie haben sich niemals nach einer lohnenden

die 4 Tage vom 16. bis 19. zu bezeichnen. Die Luftfeuchtig. feit war relativ groß; fie betrug im Mittel 83,1 pct.; thr Marimum mit 98 pct. erreichte fte am Mittag des 3. bei starkem Rebel, ihr Minimum mit 42 pCt. an dem ganz heiteren 18ten Die Niederschläge hatten eine Höhe von zusammen 34,3 Mm., b. i. 12 Mm. weniger, als dem November zu tommt. 27,7 Mm. davon kommen auf die 4 legten Monats­tage. Ohne die in diesen Tagen gefallenen starten Regengüffe wäre der Monat beispiellos troden gewesen. In der Beit vom 3.- 26. gab es nur 2 Tage, an denen ein wenig Regen fiel. Im ganzen Monat waren 8 Niederschlagstage zu verzeichnen, Davon 7 mit Regen und 1 mit Schnee.

Die Berathungen, welche im preußischen Juftizminifte rium über die Beseitigung von Unzuträglichkeiten im Straf­verfahren in Folge der im Prozeß Graef gemachten Wahrneh mungen stattfinden, erftreden fich bekanntlich auch auf die Frage des Ausschlusses der Deffentlichkeit der gerichtlichen Ver­Frage des Ausschlusses der Deffentlichkeit der gerichtlichen Ver­handlungen. Auf eine jüngst feiters der rheinisch- westfälischen Gefängnißgesellschaft an den preußischen Minister des Innern Gefängnißgesellschaft an den preußischen Minister des Innern gerichtete Bitte, die Freiheit der Presse in der Berichterstattung über Gerichtsverhandlungen zu beschränken, ist nun der Bescheid ergangen, daß man den angeblichen Mißbräuchen bereits die größte Aufmerksamkeit widme. So wenig im Widerspruch mit ber öffentlichen Meinung der im§ 173 des deutschen Gerichts­verfaffungsgefeges aufgestellte Grundfaß der Deffentlichkeit der Berichtsverhandlungen mehr oder weniger illusorisch gemacht

gefaßt sein, daß durch meinen Tod Ihnen die Pension entzogen werden könne, was wollten Sie dann be ginnen?"

Ich rechnete darauf, daß die Pension mir bis zu meinem Ende gezahlt würde."

"

Und worauf gründeten Sie diese Zuversicht?" " Auf ein Geheimniß, gnädige Frau, dessen Enthüllung hier gewaltige Veränderungen hervorrufen würde."

Auf ein Geheimniß? Das sagen Sie, um mich zu er­schreden.

Gewiß nicht."

" Und worauf sollte dieses Geheimniß sich beziehen?" fragte bie Generalin mit scharfer Betonung." Nachbem Sie so viel verrathen haben, müssen Sie Alles sagen, thun Sie es nicht, so fann ich nur glauben, daß Sie durch unlautere

Mittel mich beeinflussen wollen."

Frau Siebel wiegte ablehnend das Haupt. Ich darf es nicht," erwiderte fie, ich darf keine Silbe verrathen; wenn dieses Geheimniß über meine Lippen käme, dann würden Sie keine frohe Stunde mehr haben."

Ich sage Ihnen noch einmal-"

,, Gnädige Frau, denken Sie darüber wie Sie wollen, ich kann Sie ja nicht zwingen, meinen Worten Glauben zu ich kann Sie ja nicht zwingen, meinen Worten Glauben gu schenken, aber vergessen Sie meinen Rath nicht, tragen Sie

3.

g. Eifersucht war wieder einmal das Motiv zu einem Selbstmordrerfuch, ben, wie uns nachträglich mitgetheilt wird, ein junges Mädchen am Sonnabend Abend in einem bekannten Tanzlotale der Elsafferstraße ausführte. Dort hatte ein Verein eine fleine Festlichkeit veranstaltet, zu welcher auch besagtes junge Mädchen sowie deren Bräutigam eingeladen waren. Der Lettere hatte anscheinend den anderen Schönen des Abends mehr Aufmerksamkeit gezollt, als der felbfifüchtigen Braut an­genehm war, denn fie fühlte fich derartig verlegt, daß fie be­Schloß, threm Leben sofort ein Ende zu machen. Das junge Mädchen muß schon auf ein derartiges Vorkommniß vorbereitet gewesen sein, denn sie führte eine Quantität Kleefalz bet sich, mit welchem fie fich nach einem abgeschloffenen Raume begab und hier das Gift zu fich nahm. Das Verhalten des jungen Mädchens wurde aber noch rechtzeitig bemerkt und einem schleu nigst herbeigerufenen Arzt, Dr. S., gelang es, durch Verab­reichung von Gegenmitteln die Absicht des jungen Mädchens zu vereiteln.

th. Unsere öffentlichen Anschlagssäulen bilden leider noch immer, tros aller bereits erhobenen Klagen, ein will­tommenes Operationsfeld für unser thatendurftiges Jung­Berlin, welches ein besonderes Vergnügen daran findet, die Blatate herunterzureißen und die Feßen in alle vier Winde zu zerstreuen. Es ist dies eine Ungezogenheit, die nicht streng genug gerügt werden kann, denn erstens find die Herstellungs­foften solcher Plakate sehr bedeutende, zweitens haben dieselben einen sehr wichtigen Zwed, von dem oftmals viel abhängt, wie B. bei Versammlungsanzeigen, Bekanntmachungen 2c. Durch bas Herabreißen der Plakate tritt daher eine Schädigung viel seitiger Intereffen ein, die, obgleich gefeßlich strafbar, doch von der lieben Schuljugend auf ihrem Heimwege straflos verübt wird. Hier helfen eben nur Ermahnungen, wenn nöthig, nach drücklichster Art und auch die Straßenpaffanten sollten aus eigenem Antriebe solchem Unfug nach Kräften zu steuern suchen.

g. Die Direktion der Großen Berliner Pferdeeisen­bahn hat an den großen Wagen mit Verdedigen bekannt machen laffen, daß das Besteigen der Vordertreppe verboten ist. Die Kutscher wurden, seitdem die rechte Vorderperronthür fehlt, fortwährend durch das Auf und Absteigen intommodirt, so daß fie nicht ihre volle Aufmerksamkeit auf die Pferde ver wenden konnten. Recht wünschenswerth wäre es, wenn die Direktion noch eine Regelung in der Vertheilung der Steh pläge auf den Perrons freffen würde. Bisher waren auf den größeren Wagen vorn 5 und hinten 6 Stehpläge, wodurch beim Aus- und Einsteigen dem Publikum stets Unannehmlich leiten bereitet wurden.

vor Kurzem verhaftet worden ist," fagte Frau Siebel mit gebämpfter Stimme.

Frau von Studmann erbleichte, eine namenlose Angst spiegelte sich in ihren schönen Augen.

So betrifft jenes Geheimniß die Ermordung des Doktors Wieland?"

ben."

Fragen Sie nicht weiter, gnädige Frau!" Halm ist wegen jenes Verbrechens verhaftet wor

" Ich weiß bas, aber ob er es begangen hat, weiß ich nicht, ich kann darüber nur Vermuthungen hegen. Lassen Sie mir meine Pension, würde sie mir entzogen, so wären Noth und Elend mein Loos, und Nahrungssorgen können zu verzweifelten Handlungen führen."

Wenn Sie mir kein Vertrauen schenken wollen,

dürfen Sie auch von mir keine Wohlthaten erwarten," er­

widerte die Generalin, fich erhebend. Sie wollen mich ängstigen, mir sogar brohen, aber ich" lasse mich nicht einschüchtern, am wenigsten von Personen, die so tief unter mir stehen, daß ich sie wahrlich nicht zu fürchten brauche."

In den Augen der alten Frau blitte es zor­nig auf.

Es war eine unglückliche Ehe. Mein Mann ergab sich bem Erunte und verließ mich; jest ift er plöglich zurüdge Sorge, daß jenes Geheimniß niemals an die Deffentlichkeit Intereffe. Gegen den Vorwurf, daß ich Ihnen habe brohen

umgefehen?" fragte die Generalin streng.

ben Borwurf ber in dieser Frage lag, beleidigt.

Sie

mübe

tommt."

Die Generalin blickte starr die alte Frau an, sie wußte Und wie fann ich dafür Sorge tragen, da ich von bem Geheimniß selbst keine Ahnung habe?" erwiderte sie.

Wie fonnte ich bas?" erwiderte Frau Siebel, über offenbar nicht, wie sie diese Worte deuten sollte.

Wenn Sie den Personen, die dieses Geheimniß tennen, nicht zu nahe treten, so wird Niemand daran

e waren derzeit eine tüchtige Wärterin, weshalb haben Sie sich nicht nach einer anderen Stelle umgesehen?" " So lange man gesund und rüftig ist, soll man arbeiten. Sh fonnte von der Penfion leben, und ich war's benken" zu fehen. Ueberbies heirathete ich ja auch bald darauf." länger unter der Botmäßigkeit frember Leute bie Hände in den Schoß? Nehmen Sie mir das nicht übel, Und als Ihr Mann Sie verlassen hatte, legten Sie

ES

war

unverantwortlich. Sie mußten ja stets darauf

Wer sind diese Personen?"

Außer mir Herr Rabe und-"

Und?" fragte die Generalin scharf, als die ehemalige Wärterin ftodie.

Und der frühere Tagelöhner Ferdinand Halm, der

Vielleicht sagen Sie mir das, um mich zur Ents hüllung des Geheimnisses zu zwingen," entgegnete fie; dennoch schweige ich, nicht in meinem, sondern in Ihrem

wollen, protestire ich; es lag in meiner Absicht nur, Sie auf die Gefahren aufmerksam zu machen-"

Genug!" fiel Frau von Studmann ihr in's Wort. " Ihre Absichten können für mich keinem Zweifel mehr unterliegen. Ich werde mit meinem Bruder über diese Angelegenheit reben, von ihm erhalten Sie Ant wort."

Ein befehlender Wink verabschiedete die ehemalige Wärterin, und als die lettere das Boudoir verlassen hatte, athmete die Generalin tief und schwer auf. Wie oft schon hatte ihr Bruder mit diesem Geheimniß gedroht, wel ches fie nicht ergründen konnte! ( Fortsetzung folgt.)