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Beilage zum Berliner Volksblatt.

fr. 287.

Dienstag, den 8 Dezember 1885.

II. Jahrg.

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Das Gelingen der Februarrevolution hatte die in Baris anwesenden Deutschen   mit dem Wunsche erfüllt, es möchte auch in Deutsland, der frommen Kinderstube", endlich losgehen. G8 bildete fich wesentlich unter Georg Herwegh's   Leitung eine deutsche bemokratische Gesellschaft und diese schuf eine deutsche  egion, die im gegebenen Momente über den Rhein   marschiren follte. Allein Lamartine wußte bies Unternehmen theilweise zu hintertreiben, so daß gegen Ende April blos eine Kolonne on 700 Mann in Baden   einrüdte, unmittelbar nachdem Hecker's freischaaren durch die Bundet truppen zersprengt worden waren. Die Schilderhebung war vorläufig zu Ende und die Legionäre fuchten die Grenze wieder zu gewinnen; ein württembergisches korps erreichte sie in Toffenbach und trieb sie auseinander.

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( Leben und Tod. Dadurch nicht beruhigt, band ein Bürger ein binablaffen zu können, wenn die Franzosen vorn einbrächen. Bu Kirchberg( Oberamt Sula) sah man deutlich den Rauch der eingeäscherten Häuser. Ein Bürger eilte nach Horb  , milberte seine Angst durch eine Anzahl Schoppen, verlor zulegt seine schöne Sprache und wurde verhaftet, weil Alles schrie: Aha ein Franzose, er tann lein Deutsch  !" Am nächsten Mor gen legitimirte er fich sodann als echter Schwabe. Von Haiger  loch aus eröffnete man ein wohlgezieltes Feuer auf das jen feits der Eyach gelegene Schloß, wo die Franzosen standen und nur um ihr Pulver zu sparen nicht darauf antworteten; end­lich stand man vom Kampfe ab. Bu Hechingen verlündele ein Reiter, 60 000 Räuber seien mordend und brennend schon über Rottweil   hinaus gedrungen. Die Männer waffneten sich, die Weiber flüchteten die Fahrhabe und der Fürst von Sigma­ ringen   befahl, seine Kostbarkeiten nach München   zu schicken. Nachts ertönten die Hörner: Es hieß, 12 000 tapfere Schwaben hätten über die Franzosen geftegt.

Noch war die Formation der Legion nichts weniger als beendigt und die Leute exerzirten vorerst ruhig in Paris  , als m badischen Oberland bereits die unfinnigften Geschichten berumliefen. Die Phantaste war einmal an der Arbeit und die Bilder, welche jene schuf, wurden von der Reaktion in freiendften Farben folorirt. Da man von Seiten Frankreichs  langit Schlimmes erwartet hatte, waren die Franzosen und die Demokratische Legion für die Geängstigten ein und daffelbe. Und mit einem Mal die direkte Ursache ist nie völlig auf ging dieser Franzosenlärm wie ein Sturm burch das Land und richtete die poffitlichsten, tollsten Geschich ten an. Der württembergische Pfarrer Dr. Buna hat diese in einem Büchlein zusammengetragen und Herr Wilhelm Blos  beröffentlicht auf Grund desselben in der legten Nummer der Neuen Welt" eine Slizze, die, start gefürst und ohne Ein. leitung, hier folgen mag.

-

-

In Tübingen   herrschte gewaltige Aufregung; man fonnte doch beim Herannaben von 40 000 Mann Gefindel nicht die Hände in den Schooß legen. Flüchtlinge tamen, Flüchtlinge gingen schaarenweise. Im Hofe der Universität bielten die Brofefforen Ansprachen. Die Herren Studenten werden uns befchügen," rief Einer; ein Anderer pries die deutschen   Helden fäufte", ein Dritter rieth den Mägdlein, schlau die Böpfe abzu schneiden und Männerkleider anzuziehen. Die Weinbauern brachten ihren Wein auf die Straße und die Studenten tranten davon, was fie fonnten, worauf das erfte Aufgebot zur Rettung von Rottenburg   abzog und auf seinem Maische nur einmal anbielt, weil es in den Stangen eines Hopfenfeldes feindliche Lanzen witterte. In Rottenburg   hieß es plöglich, die gerechte Sache habe geftegt und die Herren Studenten schliefen ihren Muth auf Tischen und Bänken aus. 3u Kusterdingen   hieß es, die Regierung sei nach Amerila entflohen und in Würdigung dieser ernsten Situation fuhr der Vilar und drei mit Dolchen bewaffnete Männer auf einem Miftwagen nach Tübingen  . Den Befehl über die Streitkräfte Urach's   führte der Schulrektor und sein Adjutant, ein Seminarist, schwang eine Mistgabel. Reut­ lingen   formirte eine freiwillige Bürgerwehr; ein Mitglied der felben trug auf der Bruft die Inschrift: Sieg oder Tod!" Ein Anderer hatte eine Fechtmaste aufgefeßt. Die nach Tübin gen führenden Straßen wurden verbarritadirt und mit zwei ehrwürdigen Kanonen besett. Um das Maß des Schredens voll zu machen, proflamirte der Sohn des Oberamtmanns wäh rend der Nacht die rothe Republit. Wer fliehen konnte, floh und tam zwei Tage darauf wieder heim.

Nachdem die badischen Städte Offenburg  , Freiburg  , Raftatt und Mannheim   durch das Gerücht von einem Einfall Der Franzosen   in einen Schreden verfest worden waren, der begreiflich nicht von langer Dauer war, überschritt die Panit Den Schwarzwald   und während zwei Tagen, am 24. und 25. März, gab fie dort zu unglaublichen Szenen Anlaß. In Pforzheim   rüfteten fich, als es bieß, die Franzosen hätten bereits bie Ortschaften Fernsbach und Loffenau   niedergebrannt, 600 Sensenmänner und als aus Calm die Kunde vom Anrücken der Feinde über den Kniebis eintraf, sandte man reitende Boten nach den Nachbarstädten und allarmirte einen großen Theil von Württemberg  . In Maulbronn   und Bietigheim   wußte man bag 12 000 Franzosen nahen; das Oberamt von Freudenstadt  meldete der Regierung, daß der Erbfeind in Appenweyer ftebe; ein Fremder wäre beinahe als Spion gelyncht worden. In Nagold   zählte man

bereits 20,000 sengende und

brennende Franzosen; die Bürgerwehr verbarrikadirte fich todes. muthig in einem Sohlweg und zog bann, als fein Unglüd nahte ins Wirthshaus. Die Rohrdorfer hatte einen Kundschafter ausgefandt; der Mann brachte leine Aufschlüsse, dafür aber einen Rausch heim. Bu Schönberg gerieth der Pfarrer ob der Nach

richt

von den heranziehenden 80,000 Franzosen so in Schrecken,

Als der Schulmeister von Mezingen vernahm, Tüs bingen stehe in Flammen, wollte er beten; allein seine Tochter erklärte:" Dazu ist fest. nimmer Beit". Der Pfarrer tam in seiner Angst und versteckte feine Werthpapiere in dem Bett der Frau Schulmeisterin. Ein angesehener Mann, der abwiegeln wollte, entging dem Gefängniß nur durch die Flucht. Zu Nürtingen   schlug man Generalmarsch und der Herr Dberamtmann fagte in seiner Rede an die Anwesenden: Nicht reguläres Militär ist es, gegen das Sie ausziehen, meine Herren! Es find Raubschaaren, und darunter Weiber und Kinder. Kommt es zu einem Bu fammenstoß, so feien Sie menschlich. Schonen Sie wenigstens das schwache Geschlecht!" Kirchheim   unter Ted blieb verhält nißmäßig rubig, jedoch bewaffnete nißmäßig rubig, die Bürger und erzerzirte Irampfhaft." Trampfbaft." In Stuttgart   trafen alle Augenblide amtliche Schauernachrichten ein. Die Fran zofen sollten Leonberg   und Böblingen   bereits einge äschert haben. Da auch start Dom Theilen" bie

man

Schultheis von Eschenbach; er war, als Nachts der Tumult Verlauf bestätigte seine Auffaffung. Ein Blaubeurer Bürger ließ sich einen Diamantring abfeilen, damit ihm die Franzosen nicht etwa gar den Finger abschneiden. Friedrichshafen  , wohin die figmaringische Hoftaffe gebracht wurde, sandte nach Bregenz  und St. Gallen   um Hilfe. Der österreichische Befehlshaber lehnte ab, St. Gallen   foll was wir unsererseits start bezweifeln versprochen haben, zwei Sechspfünder zu leihen. Tettnang  verschob des Lärmes wegen die Hinrichtung eines Mörders Ravensburg  , Nördlingen  , Sigmaringen  , Buchau, 8wiefalten rüfteten, Bibrach füllte die Lüden der alten Stadtmauer aus.

Die Regierung hatte Mühe, die Gemüther zu beschwichtigen und da am ganzen Rummel nichts war, gerieth der Stuttgarter  Beobachter zu guter Lezt auf die scharfsinnige Vermuthung, es habe sich um eine Probe" für den Einfall der demokratis schen Horden gehandelt. In Beiten politischer Erregung ist die Vernunft gezwungen, das Feld zu räumen; Abnehmer findet nur das Unwahrscheinliche. Jede Epoche und jede Nation hat ihre Schwabenstreiche, die freilich nicht immer so harmlos und luftig find, wie die erzählten. Und immer giebt es auch Hiftoriler, welche nach Bedarf dieselben als geschicht liche Quellen" verwerthen.

Politische Uebersicht.

Nürnberg  , 7. Dezember. Das heutige fünfzigiäh­rige Jubiläum der Betriebseröffnung der Nürnberg­Fürther Ludwigsbahn, der ältesten Deutschlands  , wird unter Betheiligung der königlichen und und städtischen Behörden von Nürnberg   und Fürth   und zahlreicher Delegirter auswärtiger Eisenbahnen begangen. Vor dem hiesigen Ludwigsbahnhofe findet die Grundfteinlegung iau einem monumentalen Kunst­brunnen und in Fürth   zu einem neuen Bahnhofsgebäude statt. Die Gebäude in der Nähe der Ludwigsbahn find feftlich ges schmückt.

Auf Grund des Sozialistengefeges verbietet der Ber liner Polizeipräfident die nicht periodische Druckschrift: Defter reichischer Arbeiter Kalender für das Jahr 1886. Herausgegeber von der Redaktion des ,, Bollsfreund" in Brünn  . Breis 30 Kreuzer. Brünn  . Drud von Josef Schmidt in Berlin  . Verlag der Redaktion. Nach der 2. Konfislation. 3. Auflage."

Aus Dortmund   schreibt man der Frankf. 3tg.": Im legten Brotokolle der hiesigen Handelskammer war gesagt, daß die Löhne für Sonntagsarbet im Allgemeinen 50 pct. höher bemessen seien, als die Wochenlöhne und daß schon hierin ein Schutz gegen mißbräuchliche Ausdehnung der Sonntags­arbeit liege. Hiergegen hat der königl. Gewerberath Herr Dfthues protestirt und der Handelskammer mitgetheilt, daß die Löhne für Sonntagsarbeit nicht nur nicht höher seien, sondern daß die Sonntagsarbeit oft umsonst geleistet werden müffe, wie ihm von Arbeitern versichert worden sei. Die Handelss tammer hat sofort Nachforschungen bei den hiesigen größeren Werten, der Union  " und dem Hörder Hüttenwerte", anges ftellt und ermittelt, daß die Löhne für Sonntagsarbeit in der That höher(?) find, als die übrigen. Der höhere Sat drücke fich allerdings oft darin aus, da für die Schicht, die Sonn tags gemacht zu werden pflege, der volle Schichtlohn berechnet werde.( Das find doch noch lange teine 50 Prozent. D. Red.) Die Handelstammer hat nun in ihrer legten Sigung erlannt, daß das Protokoll der vorigen Situng fachlich und formell richtig set( im Gegentheil, die Behauptung und also auch das Brotokoll ist falsch. D. Red.), und ist ferner beschloffen worden, den Herrn Gewerberath zu ersuchen, nähere Auskunft bezüglich feiner Auskunftspersonen zu erblicken. Auf den Ausgang des Borstehenden fann man mit Recht gespannt sein. Natürlich würden die betreffenden Arbeiter, wenn fie ihre werthen Lohn herren öffentlich bloß stellten, höchst wahrscheinlich aufs Pflaster gefegt werden und daher wird die Wahrheit wohl taum an den Tag kommen.

daß er eine Schachtel mit Koftbarkeiten in den Abort warf. Cine Anzahl Böglinge der Erziehungsanstalt Salon bei Lud­ wigsburg   tamen auf einer Turnfahrt nach Monalam bei lebenzell und da fie Maulefel bei fich hatten, ließ der Schultheiß die Verdächtigen als den Vortrab der feindlichen rmee verhaften und sie über die Stärke der Kavallerie und Artillerie verhören. Calm mahnte die Regierung um Hilfe. Gottlieb", sagte dort ein zärtlicher Vater zu seinem Sohne, benn Du einen Franzosen fiehft, so geh' nur gleich durch". Aus Leonberg   und Böblingen   eilten Schaaren von Flüchtlingen hach Stuttgart  . Die Freiwilligen von Böblingen   hatten die löbliche Ansicht gehabt, Calm zu Hilfe au ziehen; allein von Den 50 Helden blieben 40 in Wirthshäusern zurück; die 10 Hebe war, goß ein tapfrer Haußvater Kugeln, postirte fich auf brigen marschierten unerschroden nach einer vor dem Thore feiner Treppe und schrie: Nun sollen fie fommen, ich will gelegenen Kneipe. Der Gemeinderath und der Pfarrer ihnen theilen helfen; ich schieße Jeden nieder." Die Bürger Don Schödingen harrten die ganze Nacht durch auf wehr von Waiblingen berieth, ob man dem Feind entgegenrüden dem Rathhaus, um den Feind würdig zu empfangen, ober Waiblingen   vertheidigen solle. Da trat Einer vor bas beigt mit Erant und Speis. Ein Schwens und rief: Die Ledigen sollen voran. Wir Verheiratheten ninger Wirth gab unentgeltlich zu trinken, damit der Wein haben daheim Weib und Kind zu vertheidigen." Aber ein nicht der Invasion in die Hände falle. Ein pfiffiger Bürger Lediger erwiderte: Wir Ledigen haben weber Weib noch Rind zu vertheidigen, also ziehen wir heim." Daraufhin löfte fich 08, feine Garderobe möglichst zu retten, 2 hemben, 2 Baar hosen, 3 Westen und 2 Röde an und lief so die ganze Nacht die Waiblinger Beersäule" auf. Bu Schorndorf befesten berum. Tuttlingen   flehte die Regierung berabewegend um Hilfe die mit Sensen bewaffneten Turner entschloffen eine bor   ben 40 000 Franzosen an. Bon Oberndorf ging folgende Bierwirthschaft und erwarteten bier ben Angriff. amtliche Depesche nach Rottweil   ab: Das Gefindel war Eflinger warfen, um nicht gänzlich dahinten zu bleiben, heute Mittag schon bis Gengenbach   und Harlach vorgerückt. einem verhaften Beamten die Fenster ein. Göppingen   be Stettet das Baterland und Eure Heerde! Der Balinger   Bür wahrte falt Blut, da die Bürgerwehr verfurach ,,, im Nothfall"

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Ueber ein Stündelein....

Ein Lebensbild von Hermann Conradi  .

Cadbrud verboten.)

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Ueber ein Stündelein ist auch deine Rammer voll

Und er hatte ja auch Anfangs fich geweigert, fie in ihre Wohnung zu begleiten...

Aber das Gewitter war zu heftig und sie waren gerade in der Nähe ihrer Wohnung. da war es bann das Natürlichste, daß sie in ihrer Dachlammer bas Wetter austoben ließen... benn noch einmal einkehren in ein nahes Restaurant flüchten: soviel verdiente der Frih doch noch nicht, und sie wollten ja auch sparen für

Wie oft hatte sie den Bers heute Nacht vor sich hin­gesprochen! Immer wieder! Immer wieder! es war ihr bie später, wo ganze Nacht tein befferer Troft eingefallen... all' die Bibel­fprüche und Gesangbuchftrophen, die sie auf der Schulbant

waren wie hinweggewischt.

baften geblieben

nicht gefunden

...

fein einziges Wörtchen war

fie hatte gesucht und gesucht, aber und nachschlagen konnte sie nicht

bie alle Bibel, dereinst ein Hochzeitsgeschenk ihrer Groß­

bei einem tauben, zusammengeschrumpften Antiquar für ein

paar Nidel losgeschlagen

Odu seliger Traum!..

Als sie endlich die fünf Treppen bewältigt hatten und in ihre enge, schmucklose Klause getreten waren, hatte sich Frih dort an's Fenster gefeßt und eine Weile vor sich durch bie fleinen Scheiben dem Spiel der Wolken und Blige zu gefchauet

Währenddessen hatte sie Hut und Mantel abgethan und mutter, lag verframt unter Lumpen und Wäsche in ihrer die Schuhe, die ihr etwas zu eng waren, mit einem Gott wurmfiichigen Lade... das Gesangbuch hatte sie gestern sei Dank" der Erleichterung ausgezogen Dann war sie zu ihm getreten und hatte ihren vollen, weichen Arm um seinen granitharten Naden gelegt. wandte er sich um, zog sie an sich und brüdte einen Ruß­babei

So mußte fie fich benn mit dem winzigen Verslein bie

fammlung vorgelesen hatte

Wunder, daß die einfachen und doch so troftreichen Worte Sie hörte so gerne Gedichte... ba war's benn kein

"

da

-

Karlsruhe, 7. Dezember. Der Reichstags Abgeordnete Baudirettor Gerwig, Erbauer der Schwarzwaldbahn, ift gestorben.

Zu den Ausweisungen wird der Voff. 8tg." aus Schlesien   geschrieben: Auf Beschwerden von Frauen aus Preußen ausgewiesener russischer Unterthanen hat der Ober­präfident den Bescheid ertheilt, daß die Ausweisungen von Familien ausgewiesener russischer Unterthanen vorläufig fiftirt find, bis die Verständigung mit der russischen Regierung wegen

-

Wie hatte sie heute inbrünstig den Morgen erwartet, ben Aufgang der Sonne, das Frühroth! Der Arzt hatte ihr gestern gesagt: Wenn der Kleine Kerl die Nacht überstände vielleicht sei dann die Gefahr vorüber es wäre die Krisis... Bestimmtes ließe Wie fich nicht sagen, man müßte das Beste hoffen! flammerte sie sich an seine Worte! Wenn er die Nacht über stände, dann war er gerettet!... bas stand bei ihr felfen­feft. Aber die Nacht war so lang, so unendlich lang und sie war so müde, so todtmüde; doch sie mußte fich wach halten, mochte es fosten, was es wolle... Um feinen Preis, heute nicht nachlaffen!...

Die ersten Stunden der Nacht hatte der kleine Georg ziemlich ruhig geschlafen... ber Athem war still und nor mal, die Gefichtszüge waren glatt und frieblich,.. Anna hoffte das Beste..

Aber wenn es boch endlich erst Tag würde!... dann könnte sie auch den leiseften 3weifel fahren lassen Doktor mußte es doch wissen.. ber

ganze Nacht behelfen, das er ihr einft aus einer Gedicht auf ihren fleinen rofigen Mund. Sie sprachen tein Wort des Kleinen zu dem Fenster geschlichen und durch einen

Sie öffneten nun die beiden Fensterflügel, legten sich über die Brüstung und athmeten mit vollen 3ügen die

bei ihr haften geblieben... zumal er fie ihr vorgelesen frische, etwas schweflige Gewitterluft ein. hatte mit seiner tiefen melodischen Stimme

Da hatte er gefeffen, auf dem Stuhle am Fenster. Sie hatte das Bild noch vor sich so deutlich, so genau,

Aber hingegangen

Das Wetter hatte ausgeraft, nur ein dünner Regen fiderte noch nieber, über die Nachbardörfer Brich ein er quidenber Windhauch hin.

Und es waren doch so viele Wochen und Monate bar- Sonntagsrods ein dünnes Heft hervorgezogen und ihr im

in ihre enge Rammer begleitet hatte.

An jenem Abend war's, wo er sie zum ersten Male

Sie fannien fich ja schon lange.

.

und er war immer

fo rechtschaffen, so flar und offen gegen fie gewesen. Bewiß; fie durfte ihm ihr ganzes Vertrauen schenken.

Dann hatte Frig aus der einen Tasche seines schwarzen

3wielicht einige Lieder vorgelesen.

Unter anderen auch das, was ihr in all' der Zeit, trot ber schweren Tage, die sie durchloften mußte, nicht aus dem Sinn gelommen war, das Lied Gedulde, gedulde dich fein über ein Stündelein ist auch deine Kammer voll Sonne..

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Wenn fie fich' mal wieder ganz leise von dem Bettchen schnellen Blid hinter's Rouleaux zum Himmel hinauf sich überzeugt hatte, daß der Morgen immer noch nicht dämmern wollte, daß braußen immer noch ftodfirstere Nacht über ben Dächern lag, dann sprach sie vor sich hin: Gedulde, gen bulde dich fein über ein Stündelein ist auch deine Rame mer voll Sonne!

-

Ueber ein Stünbelein!. Vielleicht auch erst über zwei

"

Aber auch die werben ja vergehen, und der Kleine Rerl schläft ja so ruhig und athmet so regelmäßig Lieber Vater im Himmel, ich flehe Dich an, laß mir mein Rinb das Einzige, was ich auf der weiten Welt noch habe! Sein Vater hat mich verlassen ich will ihm alles vergeben nur laß mein Rind leben!..."

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Sie faiete vor der Wiege und betete..