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- Die freifinnige Bartei hat nachstehenden Antrag zum Etat der Verbrauchssteuern eingebracht: Der Reichstag   wolle beschließen, zu erklären: Die Einführung des Branntwein monopols ift in politischer, wirthschaftlicher und finanzieller Beziehung verwerflich."

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Die Deutschfreifinnigen wollen fich nun auch einmal zeigen, fie haben beschlossen, folgenden Antrag in Bezug auf die Ausweisungen im Reichstage einzubringen: Der Reichstag  wolle beschließen: zu erklären, daß die von der preußischen Regierung verfügten Ausweisungen russischer und österreichi fcher Staatsangehöriger nach ihrem Umfange und ihrer Art durch das nationale Intereffe nicht gerechtfertigt find, humane Rückfichten außer Acht laffen und materielle Interessen von Reichsangehörigen beeinträchtigen.

Lokales.

g. Der Weihnachtsmarkt- Verkehr läßt bis jetzt noch viel zu wünschen übrig. Wie in jedem Jahre furz nach Auf­bau der Buden, so betrifft auch jeßt die häufig starke Frequenz des Weihnachtsmarktes die Befriedigung der Neugierde der Einwohnerschaft und von übermäßigen Räufen ist noch keine Rede. Nicht unbedeutenden Schaden verursacht die schon tage­lang herrschende feuchte, nebelige Witterung den Händlern mit Pfefferkuchen sc., deren Verkaufsartikel durch die Feuchtigkeit an ihrer Festigkeit verlieren. Auch bei den Händlern mit Weihnachtsbäumen hat sich das Geschaft bis jetzt noch nicht recht entwideln wollen. Gekauft werden vorläufig nur die so genannten Riesen- Tannenbäume, welche für die bereits in den nächsten Tagen beginnenden allgemeinen Weihnachtsbe scheerungen armer Kinder bestimmt find. Die Preise be treffend, so stellen fich die Weihnachtsbäume nicht wesentlich theurer als im Vorjahre. Verhältnismäßig theuer find die leineren Bäume, weil gerade die Händler von ihnen den größten Absatz und den größten den größten Verdienst ers warten. Da bie Preise der Weihnachtsbäume be fanntlich steigen, je näher das Fest heranrückt, so ist es rath­sam, schon jetzt den Einkauf zu bewirken. Um den Baum zu tonserviren, stedt man ihn in einen mit Sand gefüllten großen Topf, womit man ihn wochen- und monatelang erhält. Die Anfuhr von Weihnachtsbäumen in diesem Jahr ist immer noch eine so bedeutende, daß von einem Mangel zum Fefte nicht die Rede sein lann. Hierbei mag noch konstatirt sein, daß sich in Weihnachtsbehang Artiteln eine wahre Industrie herausgebildet hat. Von den unzähligen Sächelchen verdienen die verschieden artigen Gold- und Silbergespinnste besonders erwähnt zu wer ben, welche sich beim ftrahlenden Herzenglanz am geschmückten Weihnachtsbaum prachtvoll ausnehmen müssen.

Man entsinnt sich wohl noch des sogenannten ,, Aether­fribe", eines hochbegabten Mannes, des unheilbar und unrett bar der Leidenschaft des Aethers verfallen war. Mehrmals war er wie die Volts.8tg." schreibt, nach Amerika   hinüberge gangen, weit in die Prairien Meritos hinein, doch auch dort wußte er fich Mittel und Wege zu verschaffen, um wieder in den Befit von Schwefeläther  , dem Teufel, dem er zu entfliehen fuchte, zu gelangen. Nachdem er vor mehreren Jahren wieder die Fahrt übers Weltmeer unternommen hatte, ist er seitdem verschollen. Jetzt macht in Brüssel   eine Persönlichkeit von fich reden, die derselben Leidenschaft verfallen ist. Der franzöfifche Graf Paul de Richemond hatte fich dem Aetherfultus so er. geben, daß man ihn nach Charenton überführen wollte, aber er entwischte seinen Wächtern und floh nach Brüffel. Hier er gab er fich mit neuem Eifer seiner Leidenschaft er steht unter gerichtlicher Vormundschaft und erhält monatlich 1500 Frants und verübte so tolle Streiche, daß man ihn endlich festnahm und in das städtische Hospital überführte, wo man ton dieser Tage als volltommen geheilt" entließ. Kaum hatte er die Thore hinter sich, als er fich einen Wagen nahm, zur englischen Apotheke fuhr, fich drei Flaschen Schwefeläther   taufte und mit Gier ihn einsog. Dann nahm er fich einen zweiten, dann einen dritten und vierten Wagen in allen fröhnte er der Netherluft schließlich war er so finnlos geworden, daß der legte Kutscher aus ihm kein Wort mehr herausbekam und ibn zur Polizei fuhr, Hier erkannte man ihn sofort als den Grafen Richemond, der erst vor wenigen Stunden das Hospi tal verlassen. Man beschloß, ihn an die französische   Grenze zu Schaffen und seiner Regierung zu übergeben.

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Eine sensationelle Kriminal- Untersuchung wegen mehrfacher Wechselfälschungen und damit zusammenhängender Wucherschwindeleien schwebt gegenwärtig beim hiesigen Land. gericht 1. Angeschuldigt ist die im Stralauer Viertel wohnhafte berwittwete Rentiere B., ferner ihr angeblicher Verlobter, Der ehemalige Kavallerie Offizier von N. Beide haben fich schon seit geraumer Zeit hier als Vorderleute einer berüchtigten Bucherer Klique durch ihre betrügerischen Manipulationen, be fonders aber durch ihre Atzeptschwindeleien einen traurigen Ruf erworben. Der von ihnen am meisten Geschädigte ist ein aktiver Offizier, ferner ein hiesiger Beamter, deren Aussagen für beide Angeschuldigte geradezu erbrückend find. Die Rentiere verfuhr bei ihren Prellereien auf folgende Weise. Sie versprach ihren Klienten mit Bestimmtheit die verlangten Geldbeträge, ließ genehme Entdeckung mitzutheilen, aber er verwarf diesen Borsatz wieder, der alte Herr liebte die Umwege nicht. So faßte er denn sich endlich ein Herz, einmal mußte bie Mittheilung gemacht werden.

In feinem Arbeitskabinet, demselben, welches früher Rabe benutzt hatte, faß die Generalin ihm gegenüber, den Blid erwartungsvoll auf ihn geheftet.

" Ich habe mit Vergnügen die Verwaltung Ihres Ver­mögens übernommen, gnädige Frau," begann der Oberst Rockend, und ich danke Ihnen nochmals für das Vertrauen, mit welchem Sie mich durch die Uebertragung dieser Ber­waltung beehren. Damit aber allen etwaigen späteren Differenzen vorgebeugt werde, halte ich es für nöthig, die Gesammisumme der Werthpapiere festzustellen."

" Ich überlasse das Ihnen," erwiderte die Generalin rubig; wenn Sie aber wünschen, daß es in meiner Ge genwart geschehe, so können wir das Geschäft sofort vor nehmen, falls nicht andere Geschäfte Ihre Zeit in Anspruch

nehmen.

fich von ihnen behufs Regulirung der Kreditfrage schon im Voraus die Alzepte einhändigen und gab fte dann an andere Personen, die mit ihr unter einer Dede stedten, weiter, vergaß jedoch, den Akzeptanten trop deren Mahnungen die zu­gefagten Summen auszuzahlen. Um so pünktlicher aber wur­den denselben nachher von ihren Hintermännern die fälligen Wechsel behufs Einlösung präsentirt. In derselben Weise hatte Frau V. schon früher mit einem Herrn von Stande mas nipulirt, welche indeffen, um nicht in einen Kriminalprozeß verwickelt zu werden, von einer weiteren Verfolgung Abstand genommen hatte. Es steht nunmehr ein recht standalöser Prozeß in Aussticht, welcher nicht blos den beiden Schleppern, Prozeß in Aussticht, welcher nicht bloß den beiden Schleppern, sondern auch noch verschiedenen anderen angeblichen Ren tiers", Bantiers", Gutsbefizern" 2c. verhängnißvoll werden dürfte. Faft unglaublich flingt es, daß Frau V. dermaßen auf die Diskretion ihrer meistens dem Dffizierftande angehöri gen Opfer spekuliren zu können glaubte, daß fie fich nicht ent­blödete, die von ihr erschwindelten Alzepte durch dritte Per fonen einklagen zu lassen. Es haben in dieser Sache bereits vielfache Vernehmungen stattgefunden. Bemerkenswerth ist auch, daß ein abliger Offisier a. D. fich dazu hergeben konnte, Dieser Schlepperei frühere Kameraden zuzuführen.

Sterblichkeits- und Gesundheitsverhältnisse. Gemäß den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheitsamtes find in der Woche vom 29. November bis 5. Dezember cr. von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt be rechnet, rechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin   21,7, in Breslau   20,6, in Königsberg   54,8, in Köln   24,1, in Frankfurt   a. M. 17,2, in in Hannover   17,3, in Kassel  19,5, in Magdeburg   19,6, in Stettin   21,4 in Altona   38,0, in Straßburg   24,4, in Meg 16,7, in München   24,9, in Nürnberg  28,6, in Augsburg   33,4, in Dresden   22,2, in Leipzig   16,0, in Stuttgart   20,2, in Karlsruhe   20,2, in Braunschweig   25,1, in Hamburg   27,7, in Wien   23,9, in Budapest   31,1, in Brag 33,4, in Triest   31,2, in Krakau   33,1, in Basel   24,2, in Brüffel 23,1, in Amfterdam 24,8, in Paris   22,1, in London   19,7, in Glas

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gom 26,3, in Liverpool 23,5, in Dublin   24,7, in Edinburg  22,2, in Kopenhagen   18,0, in Stocholm 19,2, in Chriftiania 25,2, in Petersberg 24,0, in Warschau   31,3, in Odessa   29,7, in Rom   23,2, in Zurin 22,1, in Bularest, in Madrid  , in Alexandrien   Ferner in der Zeit vom 8. bis 14. No­vember: in New- Dort 19,4, in Philadelphia  , in Baltimore  15,6, in St. Franzisto 16,2, in Raltutta 23,8, in Bombay 23,9, in Madras 33,6. Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren Städte Europas   blieben auch in dieser Berichtswoche günstige, wenngleich vielfach etwas höhere Sterblichkeits­ziffern als in der Vorwoche gemeldet wurden. Ven deutschen   Städten hatten nur Rönigsberg, Danzig  , Altona  , Nürnberg   wegen der daselbst heftig auftretenden Masern bezw. Scharlach und Diphtherie  - Epidemien eine namhaft gesteigerte Sterblichkeit. Noch immer wurden akute Entzündungen der Athmungsorgane vielfach Erkrankungsursachen, obwohl die während der Woche vorherrschenden westlichen Windrichtungen eine Abnahme derselben erkennen laffen. Die Betheiligung der höheren Altersklassen an der Sterblichkeit war, wie der Antheil des Säuglingsalters an derselben, nur wenig verändert. Bon 10 000 Lebenden starbensin Berlin  , aufs Jahr berechnet, 68 Säuglinge, in München   87. Unter den Todesursachen Unter den Todesursachen zeigen die Infektionskrankheiten meist eine fleine Abnahme der Sterbefälle, nur typböse Fieber und Erkrankungen im Wochen bett verliefen häufiger tödtlich. Die Masernepidemien in Berlin  , Bremen  , Danzig  , Duisburg  , Königsberg  , Kratau, Warschau   zeigen eine Abnahme der Todesfälle, während die Bahl derselben in Braunschweig  , Dresden  , Amsterdam  , Best, London  , Liverpool, Paris   und St. Petersburg   eine etwas größere wurde. Das Scharlachfieber hat in deutschen   Städten, nament­lich in Berlin   und Hamburg  , weniger Opfer gefordert; dagegen ftieg in Wien  , Prag  , London  , St. Petersburg  , Warschau  , Chriftianta die Zahl derselben.- Die Gesammtsterblichkeit an Diphtherie   und Stroup war in deutschen   Städten nahezu die gleiche, in außerdeutschen dagegen mehrfach eine etwas gesteigerte. In Altona  , Breslau  , Hamburg  , Kaffel, Königsberg  , Leipzig  , Magdeburg  , Nürnberg  , Straßburg  , Amsterdam  , Brüffel, Chriftiania, Wien  , Prag  , Warschau   war die Bahl der Todes fälle an Diphtherie   eine gegen die Vorwoche etwas gefteigerte, in Danzig  , Barmen  , Berlin  , Dresden  , Halle, München  , Köln  , Budapest  , London  , Paris   eine verminderte.- Typhöse Fieber riefen im Allgemeinen mehr Sterbefälle hervor, doch war die Bahl derselben nur in wenig Städten, wie Hamburg  , Straßburg  , London  , Triest  , Paris   und Warschau   eine neunens werth größere. An Flecktyphus tamen aus Lübeck  , Warschau  und dem Regierungsbezirk Machen je 1 Todesfall, aus den Regierungsbezirken Aachen   und Marienwerder je 6, aus St. Petersburg   5 Erkrankungen zur Anzeige. Epidemische Genid ftarre rief in Nürnberg   1, in Berlin   2 Erkrankungen hervor. - Der Keuchhusten forderte in London   mehr Opfer, während in Berlin  , Hamburg  , Kopenhagen  , Liverpool das Vorkommen Darmfatarrhe und Brech deffelben ein selteneres wurde.

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durchfälle der Kinder zeigten sich allgemein in beschränkter Bahl. -Boden riefen weniger Todesfälle hervor, doch war die Bahl der neu gemeldeten Erkrankungen besonders in außerdeutschen

Und nachdem Sie diese Schlüssel erhalten hatten, haben Sie nicht nachgesehen

Nein, Herr Oberst, Mißtrauen war mir stets ver haßt!" Heutzutage ist es leider geboten," sagte der alte Herr achselzuckenb, aber es geht in der Regel so, burch bittere Erfahrungen muß man flug werden. Sie haben wohl nie Auskunft darüber gefordert, was mit den Ueberschüssen ge­schehen ist, die aus den reichen Einkünften des Gutes noth­wendig fich ergeben mußten?"

Berwirrt schlug die Generalin die Augen nieder, alles Blut war aus ihren Wangen gewichen.

" Diese Ueberschüsse sind natürlich Ihr Eigenthum," erwiberte fie, ich bin bereit, sie Ihnen zu ersetzen." Ich bitte Sie um Alles in der Welt, gnädige Frau, mißverstehen Sie mich nicht!" rief der Oberst bestürzt. Hätte ich ahnen können, daß Sie meiner Frage diese Auf­faffung geben würden, so wäre sie gewiß nicht über meine Lippen gekommen. Jene Ueberschüsse, selbst wenn sie noch vorhanden wären, sind keineswegs mein Eigenthum, bas

während er auf den eisernen Schrank zuschritt. Besitzen Teftament meines Bruders trat erst an dem Tage in Kraft, " Ich stehe zu Ihren Diensten," sagte der Oberst,

Sie

geben

vielleicht ein Verzeichniß der Werthpapiere?" Nein, ich habe es gefordert, aber nicht erhalten." " Herr Rabe hat Ihnen also nicht diese Papiere über­einem Tone, der offenbar ihn entschuldigen sollte, aber die Es war seine Absicht," antwortete die Generalin in Ausführung wurde ihm unmöglich gemacht."

"

Unmöglich?" fragte der Oberst zweifelnd. Wodurch,

gnädige Frau?"

Durch ein Ereigniß, welches mich im reichsten Maße

Berföhnung.

an welchem es aufgefunden und eröffnet wurde. Diesen Standpunkt müssen wir festhalten, ich bitte dringend barum. beweisen, daß Ueberschüsse gemacht worden sind, aber sie Sene Frage stellie ich in Ihrem eigenen Intereſſe, die Bücher geben keine Auskunft, was damit geschehen ist."

Die Generalin blickte lange schweigend vor sich hin, es fiel ihr, trok allem Borgefallenen, unfäglich schwer, den eigenen Bruder anzuklagen.

Sie werfen mir vor, ich habe mich nicht ernst genug um die Verwaltung meines Vermögens bekümmert," brach

Städten eine größere. Aus London  , St. Petersburg   und aus dem Regierungsbezirk Hildesheim   tamen einzelne, aus Zürich  , Liverpool, Triest   und Paris   mehrfache, aus Beft, Venedig  , Brag, Wien   eine erheblichere Bahl von Todesfällen zur Mit­theilung; auch waren in Best und Wien   neue Erkrankungen sehr zahlreich. Die Cholera zeigte sich in einzelnen Drten in Spanien   von Neuem; so find aus dem Fischerdorfe Jsla Christina( Provinz Huelva  ) in der Beit vom 6.- 26. November 42 Todesfälle an Cholera gemeldet worden.

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Polizei- Bericht. Am 15. b. M., früh, wurde ein Mann in dem Flur eines Hauses in der Brüderstraße am Treppen geländer und an demselben Tage, Nachmittags, ein etwa 50 Jahre alter Mann im Humboldthain erhängt vorgefunden. Die Leichen wurden nach dem Obduktionshause geschafft.- Einige Stunden später fiel der Weichensteller Genste auf dem Potsdamer Bahnhofe beim Ueberschreiten der Geleise zur Erde und erlitt dabei einen doppelten Knöchelbruch. Er wurde nach dem Elisabeth Krankenhause gebracht. An demselben Abend wurde ein Mann auf einem Heuboden in der Mühlenstraße erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Dbduktions hause geschafft. Um dieselbe Zeit brach in einem theils als Wohnhaus, theils als Lagerhaus benußten Gebäude auf dem Grundstück Holzmarktstraße 33/34 und zwar in dem Weiden­lager bes Korbwaarenhändlers Berger auf bisher unermittelte Weise Feuer aus, welches sehr schnell um sich griff und solche Ausdehnung gewann, daß die Feuerwehr fast die ganze Nacht in Thätigkeit blieb und drei Dampf- und drei Handdrucksprizen zur Anwendung bringen mußte. Bei den Löscharbeiten wurden 5 Feuerwehrmänner derart vom Rauch betäubt, daß drei nach Bethanien und zwei nach ihren Wohnungen gebracht werden mußten. Von den Hausbewohnern mußten mehrere Frauen und Kinder von den Feuerwehr Mannschaften aus dem ersten Stock des brennenden Hauses getragen und ein trant im Bette liegender Mann mittelst des Rettungssades aus dem Fenster herabgelaffen werden. Berlegungen hatten dieselben anscheinend nicht erlitten. In der Nacht zum 16. d. Mts. wurde ein obdachloser Mann wegen Trunkenheit zur Wache des 38. Polizei Reviers gebracht und verstarb dort turze Zeit darauf am Schlag­fluß. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft.­Am 16. d. Mts., früh, wurde auf einer Bant in der Nähe des Goethe Denkmals im Thiergarten die Leiche eines Mannes, mit zwei Schußwunden an der Stirn, aufgefunden. Neben der Leiche lag ein Revolver, so daß unzweifelhaft Selbstmord anzunehmen ist.

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Gerichts- Zeitung.

Das Krankenversicherungs- Gesetz der Arbeiter vom 15. Juni 1883 bat in legter Instanz vor dem Berliner   Kammer gericht dieser Tage eine Auslegung erfahren, die für die An­wendung deffelben von präjudiziellem Jntereffe ift. Es handelt fich um die Frage, ob Arbeitgeber, welche ihr hilfspersonal durch ihnen unterstellte dritte Personen in ihrem Betriebe annehmen und beschäftigen laffen, verpflichtet sind, diese nur mittelbar von ihnen benugten Arbeiter zur Versicherung anzumelden. Dem Urtheil liegt folgender Thatbestand zu Grunde. Die Inhaber der weltbekannten Bilderbogenfabrit von Dehmigte und Rieme schneider zu Neu Ruppin  , Gebr. Mop, beschäftigen unter ihrem Fabrikpersonal einen Koloriften, dem die Arbeit obliegt, die ſen fationellen Erscheinungen der Dreipfennigbogen mit den schillern den Farben zu verschönen, die das Entzüden unserer 5. und 6 jährigen Helden der Schiefertafel und des ABC- Buchs bilden. Der Kolorist tann aber troß seiner maschinenmäßigen Fertigkeit im Gebrauch der blauen und rothen Pinsel den Anforderungen nicht ges nügen; er engagiri also eine größere Anzahl Kinder, die ihm bei der Bekleidung der Schneewittchen und Struwelpeter Figuren hilfreiche Hand leisten. Die Kinder werden vom Kolo­riften beaufsichtigt und erhalten auch durch ihn ihren Lohn aus der Fabriklaffe. Die Fabritinhaber hatten die Kinder zur Ver ficherung nicht angemeldet, weil dieselben zu ihnen in feinem direkten Dienstverhältniß standen, sondern nur indirekt zu den Hilfskräften des Betriebes zählten. Wegen der unterlassenen Anmeldung wurden die Fabritherren unter Anklage geftellt, vom Schöffengericht aber freigesprochen. Die Straffammer zu Neu- Ruppin   hob dieses Erkenntniß auf und verurtheilte die Angeklagten zu einer Geldstrafe aus folgenden rechtlichen Ge fichtspunkten: Die Angeklagten haben zu den betr. Knaben, auch in feinem diretten, so doch in einem indirekten Verhältniß als Arbeitsgeber gestanden, indem die Arbeit, welche die jugendlichen Personen zu leisten hatten, von ihnen gegeben wurde, und es erscheint zulässig, Die Fabrikherren selbst dann als Arbeitsgeber" anzusehen, wenn, wie bier, nur ein indirektes Verhältniß vorhanden ist. Diese Auffassung entspricht auch dem Geifte des Ge feges vom 15. Juni 1883. Richtig ist nun zwar, daß nach § 53 des zit. Gefeßes der Arbeitgeber die von ihm für die Arbeiter vorgeschossenen Beträge zu zwei Drittel derselben beim Lohn in Abzug bringen kann, und daß nun hier ein solcher Abzug nicht möglich war, da die Arbeitgeber den Lohn nicht zahlten. Allein, es erscheint zweifellos, daß der Gesetzgeber in § 53 nur eine Regel hat aufstellen wollen, welche auf die im

wenn

Beistand angewiesen, und ein Bruch mit ihm würde meine Interessen schwer geschädigt haben."

Ünd bachten Sie nie daran, daß er dieses Vertrauen mißbrauchen fönne?" fragte der Oberst mit warnender Theilnahme.

Wenn ein solcher Gedanke in mir aufstieg, dann wurde ich stets mit der Versicherung beruhigt, mein Vere mögen werde um feinen Heller gekürzt. Und Sie glaubten baran?" Gewiß weshalb sollte ich zweifeln?" " Hm, diese Versicherung war eine Lüge." Herr Oberst  "

"

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Snädige Frau, die Rücksichten, die ich meiner eigenen Ehre schulde, verbieten mir, gegen irgend Jemand eine Ans flage zu erheben, die ich nicht beweisen kann! Hier ist das Berzeichniß der von meinem Bruder hinterlassenen Werth­papiere, die Handschrift, die wir ja Beide kennen, beseitigt Die Generalin niďte zustimmend, das Papier, welches jeden zweifel an der Richtigkeit dieses Dokuments."

der

Oberst ihr überreicht hatte, zitterte in ihrer Hand.

Wären die 3insen von Jahr zu Jahr zum Ankauf weiterer Werthpapiere verwandt worden, so müßte das Rapital jetzt sich verdoppelt haben," fuhr der alte Haudegen haben würde. Die Einkünfte aus dem Gut reichten ja zur wissenhafter Verwalter dies unter allen Umständen gethan fort, und Sie werden zugeben, gnädige Frau, daß ein ge­Deckung aller Ausgaben aus, es blieben sogar noch Ueber schüffe, die ebenfalls zum Rapital gelegt werden mußten. Ich will nicht fragen, wo diese 3infen geblieben find und welche Verwendung fie gefunden haben, der Mann, der allein darüber Auskunft geben kann-" " Ist mein Bruder, Herr Oberst!" unterbrach die Generalin ihn, wie aus einem beängstigenden Traume ers wie ich und schweigen."

dem Lächeln ,,, durch unsere so rasch und unerwartet erfolgte schiebenen Packete aus dem Schranke holte und auf den wachend. Sie würden unter denselben Verhältnissen handeln

"

Er war darüber wohl entrüftet?" Angenehm berührte sie ihn allerdings nicht, sie ges

Tisch legte; dieser Vorwurf ist gerecht, ich kann ihn nicht zurückweisen. Er ist um so gerechter, weil ich wußte, daß mein Bruder mehr verausgabte, als er durfte, aber ich bitte stattete ihm fortan nicht mehr, dieses Haus zu betreten, und Sie, daneben auch auf die Verhältnisse Nüdsicht zu nehmen. so beschränkte er sich darauf, mir die Schlüssel zu dem Ich konnte ihm feinen Verwalter zur Seite stellen, in allen

eifernen Schrank zu schicken."

geschäftlichen Angelegenheiten war ich auf seinen Rath und

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Leider bin ich mit meinen unangenehmen Mitthei lungen noch nicht zu Ende, das Kapital is angegriffen, eine namhafte Summe fehlt." ( Fortsetzung folgt.)