Allgemeinen vorkommenden Fälle paßt und daß er damit nicht| hat aussprechen wollen, daß nur bei direkter Lohnzahlung von der Anmeldungspflicht die Rede sein kann. Denn es steht dem nichts entgegen, daß der Fabrikbefizer durch Vereinbarungen mit den von ihm direkt beschäftigten Arbeitern sich den Ersatz der von ihm für die indirett beschäftigten Arbeiter vorge schoffenen Beträge in Höhe von derselben ausbedingen fann." Die gegen dieses Urtheil eingelegte Revision wurde unter Atzept rung der von der Straffammer geltend gemachten Rechtsausführungen vom Kammergericht verworfen. Danach besteht eine Anmeldungspflicht zur Krankenversicherung für die Arbeitgeber auch in Bezug auf alle auch nur mittelbar für thren Geschäftsbetrieb thätigen Personen.

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Gemaßregelten einzutreten und dafür zu sorgen, daß unsere Kollegen ebenso fröhliche Feiertage haben wie wir; auch das kleinste Opfer fördert unsere Sache und Vielen wird es nicht schwer werden, die Wenigen zu unterstüßen, damit sie nicht wantend werden in ihrem Entschluffe. Wenn auch jest teine geeignete Beit zu einer Arbeitseinstellung ist, so wollen wir dennoch zeigen, daß wir nicht zurückbleiben, wenn es gilt, den Kampf aufzunehmen, denn gelingt es in diesem einen Fall, so werden die übrigen Arbeitgeber auch nicht lange warten, sondern dem Beispiel des Herrn Kemples folgen. Etwaige Unterſtügungen nehmen die Unterzeichneten entgegen. Die Lohnfommission der Korbmacher. Julius Fechner, Koppenstr. 63. Julius Arndt, Mühlenftr. 68. Auguft Krüger, Staligerstr. 11. Louis Ran­dolff, Friedrichsberg, Blumenthalftr.

Badeeinrichtungen in Volksschulen. In Göttingen  

und geistige Frische. Lernfreudigkeit und Einn für Reinlich teit." Daß wir solche Einrichtungen nur von ganzem Herzen empfehlen fönnen, ist selbstverständlich. Dabei sollte man aber nicht vergessen, nach dem Baden den Kindern der Armen irgend einen Smbiß darzureichen, da das Baden den Appetit befördert und andernfalls die armen Kinder noch mehr schwächen würde. Das Baden dürfte natürlich nicht fakultativ bleiben, es müßte von Staatswegen in allen Schulen eingeführt wer den. Eine lohnende Aufgabe für die Herren Kultusminister!

Soziales und Arbeiterbewegung. eftiren solche Einrichtungen; ber bortige Bürgermeister hat ift. Nur 20 von ihnen mußten nach furzem Aufenthalte wies

An die Korbmacher Berlins  . Kollegen! Nachstehen der Fall veranlaßt uns gegenwärtig, Eure Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir haben am Sonnabend, den 12. d. M., in der Werkstatt des H. Kemples, Schlesischestraße 42, sämmtlich die Arbeit niedergelegt, mit Ausnahme des Kollegen Kulile. Die Veranlassung dazu ist folgende. Am Sonnabend, den 5. b. M., erklärte H. Kemples, daß er den am 20. Juli d. J. von ihm eigenhändig unterschriebenen Lohntarif vom 12. b. M. ab nicht mehr innehalten, also seinen eingegangenen Verpflich­tungen nicht mehr nachkommen wolle und den Lohn um zirfa 10 Prozent reduziren werde. Wir famen nun sämmtlich darin überein, nicht von unserer gerechten Forderung abzustehen und legten in Folge deffen am Sonnabend die Arbeit nieder. Kollegen! Thr werdet begreifen, daß es uns schwer wurde, zu dieser Maßregel zu greifen, aber unsere Pflicht gebietet uns, für unsere gerechte Sache das legte zu versuchen. Kollegen! Bedenkt das Traurige unserer Lage: in wenigen Tagen find bie Weihnachtsfeiertage herangerüdt. Herr Kemples macht sich feine Gedanken weiter darüber, 6 Familienväter mit einem Male arbeitslos zu machen. Ihm ist es gleich, ob dieselben mit ihren Kindern traurige oder fröhliche Feierlage haben. Darum, Kollegen, erfordert es das Solidaritätsgefühl, für die

Theater.

Opernhaus.

Heute: Der Wildschüß oder: Die Stimme der Natur.

Heute: Der Leibarat.

Schauspielhaus.

Deutsches Theater  .

Heute: Ein Tropfen Gift.

Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.

Beute: Pariser Leben  .

Refdenz- Theater.

Beute: Clara Soleil. Vorher: Die Schulreiterin.

Wallner- Theater.

Deute  : Drei Monat nach dato.

Belle- Aliance- Theater.

Deute  : Herr und Frau Hypokrates.

Walhalla  - Operetten- Theater.

Deute  : Der Jagdjunker.

Vittoria- Theater.

Deute  : Meffalina.

Central- Theater.

Alte Jakobftraße 32. Direktion: Adolph Ernk.

Deute  : Bum 135. Male: Die wilde Kape.

Gesangspoffe in

4 ten non W. Mannstädt, Mufil von 6. Steffent.

Morgen: Dieselbe Vorstellung.

Louisenfädtisches Theater.

Direktion: Jos. Firmans.

beute: Der Wildschüß.

Heute: Theodora.

Oftend- Theater.

Theater der Reichshallen.

Bäglich: Aufreten sämmtlicher Spezialitäten.

American- Theater.

Täglich: Auftreten sämmtlicher Spezialitäten.

Raufmann's Varieté.

Zaglich: Große Spezialitäten- Vorstellung.

Kontordia.

Täglich: Auftreten sämmtlicher Spezialitäten und theatralische

Vorftellung.

Alhambra- Theater.

Wallnertheaterstraße 15.

Donnerstag, zum dritten Male:

Die Gefängnisse des Louvre,

ober:

Der Thurm von Nesle.

Drama in 5 Atten nach dem Französischen des Gaillardet. In Paris   auf dem Théatre de la Porte St. Martin über

250 Mal mit großartigem Erfolge gegeben.

Bor der Vorstellung: Großes Ronzert der Hauskapelle. Anfang des Konzerts Wochentags 7 Uhr, der Vorstellung

8 Uhr. 7% Uhr.

Anfang des Konzerts Sonntags 6 Uhr, der Vorstellung

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Todes- Anzeige.

Am 15. b. M. verschied nach langem und schwerem Leiden das Mitglied des Arbeiter- Berzirks- Verein ,, Süd Oft", der Schuhmacher

Carl Hamscher.

Die Beerdigung findet am Freitag, den 18. d. M., Nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des neuen Thomaskirchhofes aus statt.

Die Mitglieder, welche an der Beerdigung theil­nehmen, versammeln fich Nachmittags 2 Uhr Stalizer. ftraße 18, bei Stramm.

Um rege Betheiligung ersucht

[ 295

Der Vorstand des Arb.- Bez.- Verein Süd- Ost".

[ 2750

einen Bericht über dieselben erlaffen, dem wir folgendes ent­nehmen: Die Bäder befinden sich im Erdgeschoß der Schul­gebäude und bestehen je aus zwei nebeneinander gelegenen Räumen, wovon der eine als Bade, der andere als Aus- und Ankleidezimmer dient. Der durch die Einrichtung verursachte Roftenaufwand ist sehr gering. Sebadet wird innerhalb der Schulzeit alle vierzehn Tage einmal. Die Reihenfolge der Klaffen setzt das Lehrerkollegium feft. Ift für eine Klaffe die Badezeit gekommen, so entläßt der Lehrer sechs oder acht Schüler in den Baderaum. Dieselben entkleiden sich daselbst schnell, treten unter die Douchen in die Zintwannen, reiben fich selbst im Badezimmer trocken und geben zum Ankleiden; andere Kinder folgen schon nach unten. In etwa einer Stunde läßt sich das Baden einer ganzen Klaffe ermöglichen. Die Befürchtung, daß eine wesentliche Störung des Unterrichts eintreten tönnte, hat sich als unzutreffend erwiesen, versäumt wird auch nicht viel, weil das Baden während des Schreibens oder Lesens oder in einer anderen passenden Stunde erfolgt. Alle Geschäfte sowie die Drdnung beim Baden liegen dem Hausmann der Schule ob bez. deffen Frau an den Mädchen­Schulen. Der Bericht rühmt die Erfolge an der neuen Ein richtung. Das Baden bewirkt bei den Schülern förperliche

Reichhaltiger Abendtisch. Zu jeder Tageszeit: Knigsberger fled, à Bortion 25 Bf.

Aus Schleswig- Holstein   wird über die dortige r beiterfolonie folgendes berichtet: Bisher haben über 1500 for genannter armer Reisender in der Arbeiterfolonie Ridling bei Neumünster   Aufnahme gefunden, welche hilflos und am Rande der Verzweiflung stehend, dort anlangten und deren Führung fast ausnahmslos eine befriedigende gewesen der entlaffen werden und nur 7 haben bislang das ihnen Die durch die Aufnahme geschenkte Vertrauen gemißbraucht. große Bahl der übrigen ist, körperlich gekräftigt und mit aus reichender Kleidung ausgerüstet, hinausgezogen mit dem Vor fat, durch Fleiß, Sparsamkeit und gute Führung fich vor neuen Rückfällen in Noth und Elend zu bewahren. Nahe an 600 Kolonisten find von der Verwaltung in Stelle gebracht worden." Das find die ,, Vagabunden", welche von unsern Weltverbefferern im reationären und liberalen Lager durch Brügel regiert werden sollen! Einen großen Nugen haben Die Arbeiterkolonien doch. Sie bestätigen, daß unter den ar men Reisenden" nur ein ganz geringer Theil von wirklichen Vagabunden fich befindet, daß die große Maffe arbeitslos, aber arbeitswillig ist.

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Die Lage der Tuchindustrie in Niederschlesien is genau so übel daran, als in der Laufiß. Ja, man schreibt aus Sagan sogar, daß der Geschäftsgang der denkbar schlech tefte sei. Arbeitszeit und Lohn find schon seit Wochen ver türzt und das will tei dem an und für sich schon seit Jahren niedrigem Lohne   in diesem Arbeitszweig viel sagen. Dazu droht ein harter Winter, welcher den bedrängten Webern dops pelte Sorge macht.

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