Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff: Ich habe schon in der Kommission ausgesprochen und wiederhole es hier: es ist nicht etwa ein Eigenfinn der Militärverwaltung, daß wir mit dieser Forderung, trosdem fie mehrfach abgelehnt ift, wiederkommen. Auch daß allmälig das Manquement der Unteroffiziere weiter in der Armee abnimmt, kann nicht ein Grund für die Militärverwaltung sein, von dieser Forderung abzustehen. Denn es handelt sich für die Militärverwaltung hier um zwei Dinge: einmal um die allgemeine Förderung der Qualität des Unteroffizierersatzes aus den Unteroffizier schulen, welche geschieht, wenn die jungen Leute schon in der Unteroffiziervorschule eine angemessene Erziehung und Bildung ge nießen, andererseits auch darum, das ganz besonders für den Militär­ftand geeignete Element dieses tüchtigen Voltsstammes der Elsaß Lothringer für die Armee verwendbarer zu machen, als es möglich ist, wenn man die Unteroffizierschule etwa an einem anderen Buntte anlegt. Außerdem kommt das ökonomische Intereffe hinzu, indem wir hier die Kasernements soweit vorhanden haben, daß fie mit erheblich geringeren Roften einzurichten find, als wenn wir irgendwo zum Neubau eines solchen Etabliffe ments schreiten. Deshalb bitte ich dringend, dieser Position zuzustimmen.

Die Pofition wird gestrichen.

Lokales.

w. Zum Krantentassengeset. Es kommt sehr häufig vor, daß Personen, welche dem Krankenversicherungszwange unterliegen, aus den freien Hilfskaffen, denen fie angehören, aus freiem Entschlusse wegen Nichtzahlung der Beiträge oder aus anderen Gründen ausscheiden. Mit dem Monate dieses Ausscheidens aber werden solche Personen, wenn sie in der bisherigen Beschäftigung verbleiben nach§ 19 Abjat 2 des Krankenversicherungsgesetes ohne Weiteres Mitglieder der für ihren Erwerbszweig bestimmten Orts Krankentasse, und dem betreffenden Arbeitgeber liegt die Anmeldung der aus der freien Hilfskaffe Ausgeschiedenen, sowie die Einzahlung der Beiträge an die Dris Krankenkasse ob. Die Arbeitgeber find daher verpflichtet, zur Vermeidung empfindlicher Nachtheile, das Verbleiben ihrer versicherungspflichtigen Arbeiter in den freien Hilfslaffen genau zu kontroliren. Die Vorstände der Drts Krantentassen find in der Lage, gegen die Außerachtlaffung dieser Kontrole einzuschreiter, da ihnen die dem föniglichen Polizei Präfidium zugehenden Verzeichnisse der aus den freien Polizei Präfidium zugehenden Verzeichnisse der aus den freien Hilfskaffen ausgeschiedenen Personen durch Vermittelung der Gewerbe Deputation des Magistrats periodisch mitgetheilt werden.

Für Erweiterung und Neuerwerbung von Artillerie­Schießplägen werden im Ganzen 4 444 601. gefordert, von welchen die Kommission 1 444 601 M. abstreichen will. Nach den Ausführungen des Referenten v. Röller handelt es sich dabei hauptsächlich um Ablehnung der Forderung für einen Schießplatz bei Beeliz. Die von den Terrainbefizern dafür geforderten Preise seien so hoch gewesen, daß sich jetzt auch die Militärverwaltung entschlossen hatte, im Wege der Expropriation vorzugehen.

Die Pofition wird nach dem Kommissionsantrage in Höhe von 3 000 000. bewilligt.

Für den Neubau einer Kavalleriefaserne in Ratibor  werden 42 000 M. gefordert, welche auf Antrag der Kom­mission gestrichen werden; ebenso streicht das Haus 7000 M. für die Projektbearbeitung für einen Kasernenbau in Leob schüß, wohin eine Estadron Kavallerie von Ziegenhals   ver­legt werden sollte.

Auch die für den Umbau des ehemaligen Garnisonlazareths in Kassel   zu einer Kaserne für zwei Batterien Feld. artillerie geforderten 200 000 M., und ferner 8000 M. für ein neues Kasernement in 5 ch we gingen werden nach den ent­sprechenden Kommiffionsanträgen gestrichen.

Damit ist die Berathung des Militäretats und die Tages­ordnung erledigt.

am Lohmühlenweg gekommen. Hier entstieg der Dtter dem talten Element, um auf der Kante eines Brückenpfeilers über dem Wasserspiegel etwas zu verschnaufen. Diesen Augenblic benutte ein Wachtmeister der Strompolizei und bereitete dem bösen Fischräuber durch einen wohlgezielten Schuß ein jähes Ende. Mit Mühe gelang es zwei Schiffern, die Beute vermits telst eines Handfahnes aufs Trodne zu bringen. Der glüdliche Schüße zog mit ihr davon, von den Vorübergehenden ob der selben nicht wenig angeftaunt.

Zur Förderung des Neujahrs- Briefverkehrs ist wiederum die Einrichtung getroffen worden, daß Stadtbriefe, Postkarten und Drucksachen, deren Bestellung am Sylvefter abende oder am 1. Januar früh gewünscht wird, bereits vom 26. d. M. ab zur Einlieferung bei den Bostanstalten in einem Umschlage gelangen fönnen, auf welchem der Inhalt als Neu­jahrsbriefe bezeichnet ist. Die Umschläge werden auf den Post­anstalten geöffnet, die Einlagen aber einstweilen aufbewahrt und erst zur gewünschten Beit bestellt. Die Einrichtung erstreckt fich lediglich auf die im Orte verbleibenden frantirten Briefe.

Präfident von Wedell- iesdorf: Ich hatte als Arbeitsziel vor der Weihnachtspause den Abschluß der Be rathung des Militäretats ins Auge gefaßt; ich hoffte, daß dies Biel morgen oder übermorgen erreicht würde. Nachdem nun aber zu meiner Freude heute schon der Militäretat er ledigt ist, schlage ich Ihnen vor, die Pause schon heute ein­treten zu laffen.

Widerspruch gegen diesen Vorschlag erhebt sich nicht. Schluß 3 Uhr. Nächste Sigung Freitag, den 8. Ja nuar 1886, Mittags 2 Uhr.( Wahlprüfungen, Etat.)

Kommunales.

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Eisenbahn- Unfall. Wie uns mitgetheilt wird, erlitt der am Sonntag Morgens 8 Uhr 10 Minuten von Charlottenburg  abgegangenen Personenzug der Görliger Eisenbahn dadurch einen Unfall, daß furz vor der Station Hanles- Ablage von dem rechten Vorderrade der Lokomotive der Reifen abfprang. Der Lokomotivführer bemerkte dies sofort und konnte den Bug glück. licher Weise noch zum Stehen bringen, bevor eine Entgleisung deffelben erfolgte. Es wurde sofort nach Königs- Wusterhausen  telegraphict, von wo darauf eine Lokomotive geschickt wurde, welche den Bug nebst der verunglückten Lokomotive im lang­famen Tempo bis Königs Wusterhausen   brachte, woselbst die durch den Unfall unbrauchbar gewordene Lokomotive zur Repa ratur gelaffen wurde. Der Zug erlitt durch den Unfall eine Verspätung von ca. 1 Stunde.

Am Sonnabend Abend zwischen 11 und 12 Uhr veran staltete die Berliner   Pferdebahn auf der Strecke Brandenburger Thor- Ausstellungspark eine Probefahrt mittelst Elektrizität. Die Vertreter des Polizeipräsid ums wohnten der Fahrt bet. Es war gerade diese Strecke ausgewählt worden, weil sie reich an scharfen Kurven ist und somit die höchsten Anforderungen an die Leistungsfähigkeit stellt. Die Fahrt wurde zwei Mal hin und zurüd ausgeführt und ging ohne Störung von statten.

Unter der Spigmarte Das Barometer- Maximum" schreibt der Hamburger Meteorologe der Boff. 8tg." vom 15. Dezember: Unter dem Einfluß einer von Schottland   nach Standinavien ziehenden Depression wich das Gebiet hohen Druces und mit ihm das Frostgebiet nach Südost zurück und warme Südwestwinde drangen von den Küsten etwa 180 Meilen gegen Osten nach Bentraleuropa vor. In Hamburg   hatte am Sonnabend früh der Frost den Höhepunkt, und zwar 10 Grad Celfius Kälte, erreicht, als fich Schäfchen, aus Nord ziehend, und Nebelwollen aus Süd einstellten, welche in Gemeinschaft mit dem Fallen des Barometers den bevorstehenden Witterungs­Umschlag anzeigten. Schon am Sonntag früh trat hier Thau­wetter und Regen ein. Seit zwei Tagen hat aber das Zurüc weichen des hohen Drudes aufgehört und das Barometer steigt wieder stetig in Nord- und Mittel Europa  . Das Zentrum des hohen Druces lagert noch über Ungarn   und bildet die Grenzs scheide zwischen dem milden trüben Wetter des Westens und der jest wieder zunehmenden strengen Kälte des Dstens, die in Kratau 25 Grad Celsius erreicht hat. Der zunehmende Druck wird zunächst Abnahme der Bevölkerung und langfames Sinten der Temperatur bedingen bis Dftwind aufspringen wird, der alsdann die kalte Luft herführen und schnellere Steigerung des nun wieder zu erwartenden Frostes veranlassen dürfte."

Die Ersagwahlen zur Stadtverordneten- Versamm­lung haben mit den am Dienstag vollzogenen Stichwahlen, deren Resultate wir in unserer geftrigen Nummer brachten, ihrer vorläufigen Abschluß gefunden. Nur der 27. Kommunal Wahlbezirt hat noch an Stelle des verstorbenen Stadtverord, neten Vorstehers Di. Straßmann, der im Jahre 1883 in der Stichwahl über den Kandidaten der Bürgerpattet flegte, eine Ersagwahl zu vollziehen.- Die Busammenseßung der Stadt verordneten Versammlung hat durch die diesjährigen Wahlen teine wesentliche Aenderung erfahren. Von den jest vertretenen 125 Wablbezirken gehören 109 der liberalen, 11 der Bürger und 5 der Arbeiterpartei an.

Die Bürgerpartei bat demnach einen Siz an die Liberalen verloren, während die Arbeiterpartei wie früher durch 5 Stadt­verordnete vertreten wird.

Von den in diesem Jahre gewählten Stadtverordneten ge­hörten 12 dem Stadtverordneten Kollegium bisher nicht an, es find dies die von der 1. Abtheilung gewählten Herren Dr. Althaus, Dr. Friedemann, Wagner, Dr. Mießner und Sachs. Von der 2. Abtheilung die Herren Weber und Hanger; wäh rend von der 3. Abtheilung die Herren Vortmann, Mühlberger, Mitan, Hoffmann und Hellriegel zum ersten Male zu Stadt verordneten gewählt wurden.

Den Bewohnern des Hauses Heilige Geiststraße 40, Ecke der Brauhausstraße, wurde vor einigen Tagen eine nicht geringe Ueberraschung bereitet. Das gedachte Haus muß näm lich zum Theil der neuen Flucht der Kaiser Wilhelmstraße weichen, weil dasselbe mit seiner nach der Brauhausstraße zu belegenen Front iu die Flucht der Kaiser Wilhelmstraße springt. Mit dem Eigenthümer des Hauses war zwar der Entschädis gungsbeitrag vereinbart worden, die Miether, welche die Vers fleinerung des Hauses trifft, hatten noch Kontratte bis zum nächsten Jahr und waren der Meinung, vor dem 1. Oktober 1886 thre Räume nicht verlassen zu brauchen. Am Sonnabend wurden sie nun durch polizeiliche Verfügung aufgefordert, innerhalb fünf Tagen ihre Lokalitäten zu räumen. Man tann fich namentlich die Verlegenheit der Geschäftsleute denken, welche so furz vor dem Fest in ihrem Beruf so arg gestört werden sollten. Mehrere der Betroffenen begaben sich nun zum Polizeipräsidenten, der ihnen darauf gestattete, noch bis nach dem Weihnachtsfest in den alten Räumen zu ver bleiben.

Wie die Herren Innungsmeister mit den Mäntel näherinnen Hand in Hand gehen. Am Sonntag, den 6. d. richtete die Kommission der Mäntelnäherinnen an Herrn Schneidermeister Elsner, als Mitglied der Kommission der Ar beitgeber, folgendes Schreiben: Soll die Regelung der Ar­beits- und Lohnverhältnisse der Mäntelnäherinnen durch den Minimallohntarif in Kraft treten, so ist es vor allen Dingen nöthig, daß Sie uns die Adressen derjenigen Arbeitgeber mit theilen, die den soliden Meistern Konturrenz machen und unter dem herkömmlichen Preise sich bei Geschäften anbieten. Wir haben beschloffen, diejenigen Arbeiterinnen, die bei solchen Meistern arbeiten, aufzufordern, sofort die Arbeit niederzulegen und den Buzug fern zu halten, weil wir sicher annehmen tönnen, daß die Arbeiterinnen dort den festgestellten Minimal­lohn nicht erhalten. Auf diese Weise werden wir vor allen Dingen die Geschäfte zwingen, das bisherige Drucksystem des Arbeitspreises aufzugeben. Ferner möchten wir Sie bitten, Ferner möchten wir Sie bitten, doch ebenso frei gegen die Geschäfte vorzugehen, die schlecht zahlen, wie wir es gegen die Schneidermeister thun und die Schundpreise zu veröffentlichen. Um gefl. Antwort, sowie freundliche Unterstützung ersuchend, zeichnet 2c. Dieses Schreiben ist bis jept ohne Antwort geblieben.

w. Zur Gewinnung eines guten Trinkwassers hat der Magistrat bereits seit längerer Zeit Bohrungen in der Köpenider Stadt Forst zwischen dem Langen See( der fo genannten Dahme  ") und dem Müggelsee vornehmen lassen. Das Resultat dieser Bohrungen ist ein vollständig negatives gewesen, da auch das in jener Gegend gewonnene Waffer ebenso wie das Charlottenburger und Tegeler Waffer nach furser Frist einen biden, gelblichen, start eisenhaltigen Nieders schlag zeigt und längere Zeit zu seiner Klärung gebraucht. Die zur Bornabme diefer Bohrungen seiner Beit vom Magiftrat und der Stadtverordneten- Bersammlung niedergefeßte Kom­mission ist zu dem Beschluffe gekommen, den städtischen Be hörden das Einstellen fernerer Bohrversuche zu empfehlen, da es aussichtslos erscheint, in der Umgegend Berlins Waffer zu finden, welches allen Anforderungen an ein gutes Trinkwasser entspricht. Der Magiftrat bat beschloffen, der Stadtverordneten. Versammlung dem Gutachten der Kommission entsprechend die Einstellung der Bohrversuche zu empfehlen.

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Drei unbekannte, anständig gekleidete Herren engagirten am Sonntag Nachmittag gegen 4 Uhr den Führer der Droschle I. Klaffe Nr. 1435, S., zu einer Fahrt nach dem Restaurant zum deutschen Kaiser bei Blößensee. Dort anges kommen, stiegen die Fahrgäste aus, ließen dem Kutscher   ein Glas Bier geben und fuhren dann nach Saatwinkel, wo fie im legten Lofal einkehrten. Nach kurzem Aufenthalte wurde die Rüdfahrt angetreten, nachdem dem Kutscher   die Weisung ertheilt worden war, langsam zu fahren. Zwischen der Plößen­see'er und der Torfbrücke erhielt obne jede Veranlaffung der Kutscher   von einem der Fahrgäste plöglich einen Schlag mit einem harten Gegenstand( Stod oder Todtschläger) auf den Hinter fopf, so daß er start blutete. Die Fahrgäste sprangen demnächst aus der Droschke, und als S. gleichfalls vom Bod sprang, um einen derfelben festzuhalten, erhielt er einen zweiten bieb ins Geficht, welcher ihm das Nasenbein zerschmetterte. Dann ers griffen die sauberen Patrone die Flucht, auf welcher S. fte nicht verfolgen konnte, da er zu schwer verlegt, auch das Pferd gestürzt war und den Scheerbaum zerbrochen hatte. S. schickte das Gespann durch einen Befannten an seinen Fuhrherrn und begab sich zur nächsten Sanitätswache in der Pantstraße. Be­bufs Ermittelung der unbekannten Fahrgäste wird nach dem Führer einer andern Droschte I. Klaffe geforscht, welcher mit seinem Gefährt vor dem Restaurant zum deutschen Kaiser zu gleicher Beit mit dem verlegten Kutscher S. hielt und zu legterem geäußert hat: Ei, Du hast ja eine feine Fuhre Derselbe wolle sich bei der Kriminalpolizei melden, oder auf dem nächsten Polizeibureau seine Mittheilungen zu Pro tokoll geben.

Zum Kapitel der Verjährungen theilen wir folgendes mit: Es verjähren die Forderungen aus dem Jahre 1883 1. der Fabrilunternehmer, Kaufleute, Krämer, Künstler und Handwerker für Waaren und Arbeiten, sowie der Apotheker für Arzneimittel, mit Ausnahme solcher Forderungen, welche in Bezug auf den Gewerbebetrieb des Empfängers der Waare oder Arbeit entstanden sind; 2. der Fabrikunternehmer, Kauf leute, Krämer, Künstler und Handwerker wegen der an ihre Arbeiter gegebenen Vorschüsse; 3. der Schul- und Erziehungs­fosten und Honorare, mit Ausnahme derjenigen, welche an öffentlichen Anstalten reglementsmäßig gestundet werden; 4. der Fabritarbeiter Gesellen und gemeinen Handwerker rückständiger Lohn; 5. der Fuhrleute und Schiffer Lohn und Auslagen; 6. der Gastwirthe für Wohnung und Belöftigung und endlich 7. alle Ansprüche auf Schaden, insbesondere auch die Un­fprüche, welche ein in seinem Berufe Verunglückter gegen seinen Arbeitgeber zu erheben hat, verfähren mit dem 31. Dezember 1885, wenn nicht bis zu diesem Tage dem Schuldner der Bahlungsbefehl oder die Klage behändigt ist.

Regulirung der Pante. Bezüglich des Projekts der Buschüttung des südlichen Bankearmes hat der Magiftrat be schloffen, demselben zur Beit nicht näher zu treten, dagegen den Auftrag zu ertheilen, ein Sohlen Nivellement des Flusses aus. zuarbeiten und danach die Regulirung des letteren zu be treiben, auch das Stauwerk in der Dalldorferstraße zu hand­haben.

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Menschenrettung aus dringender Lebensgefahr in Verbindung mit der Bewältigung eines größeren Brandes auf dem Grundstück Holzmarktstraße 33/34, das waren die beiden Aufgaben, welche der Feuerwehr am Dienstag Abend zufielen und von ihr auch mit dem besten Erfolge gelöst worden sind. Auf dem betroffenen Grundstück befindet sich die Kalkbrennerei und Mörtelfabrit von Bonn  , und enthält dasselbe neben den zu der gewerblichen Thätigleit benöthigten Baulichkeiten, zu welchen auch ein großer Ringofen gehört, an seiner Grenze nach dem Stralauerplaß zu in der Hinterfront bis dicht an das dortige Feuerwachtgrundstück herangehend, ein von der Straßenfront zurückgebautes, mit dem Siebel nach letterer weisendes langes veistödiges Seitengebäude, deffen Erd geschoß zu Komtoirzweden fomie als Remise für die Mörtel­wagen benugt wird. Die 1. Etage ist bewohnt, während das oberste Geschoß bis in das Dach hinauf zur Lagerung ganz beträchtlicher Vorräthe an Rohr, Flechtweiden und aus legterem Material hergestellter Körbe benugt wird. Unter diesen Lageroorräthen war gestern Abend aus bisher unbekannt gebliebener Ursache Feuer entstanden, welches mit einer unge mein starten Qualmentwickelung in die Erscheinung trat. Die Feuerwehr wurde, der Nat. Btg." zufolge, furz vor 934 Uhr alarmirt; die erste Hilfe war von der benachbarten Feuerwache ohne Beitverluft zur Stelle, wenige Minuten darauf traf Unter­ftügung von dem Depot in der Köpnickerstraße ein, welcher bald der größte Theil der Löschbereitschaft folgte. Da der Rauch nach oben feinen Abzug fand, hatte sich derselbe nach unten tompaft zusammengeballt und die Wohnungen und den Treppen flur derartig erfüllt, daß die Treppe überhaupt nicht mehr paffirt werden konnte, wodurch die Bewohner, welche nicht gleich bei den ersten Anzeichen der Gefahr das Freie gesucht hatten, in Erstidungsgefahr geriethen. Es waren dies zwei Er wachsene und zwei Kinder. Die Etage wurde sofort mittelft ber Hakenleitern erstiegen, der Rettungsjad, sowie das Sprung­tuch und die große mechanische Leiter bereit gemacht, während gleichzeitig durch die widerstandsfähigsten Mannschaften Hilfe über die Treppe zu bringen verfucht wurde. In unglaublich furzer Zeit hatten legtere das fast Unmögliche möglich gemacht und sämmtliche Personen wohlbehalten, wenn auch von dem Rauch schon theilweise sehr benemmen, ihrer Bed: ängniß entriffen und auf den Hof hinunter befördert; nur bei einem älteren franken Manne war die Beförderung mittelft des Ret tungsjackes nothwendig geworden, während die übrigen über die Treppe hinunter getragen wurden. Gleichzeitig war man von außen und so gut es ging, auch von innen dem Brande zu Leibe gegangen und hatte nach und nach 2 Dampfsprigen, die Gas und Dampffpriße und 3 Handdrucksprigen ins Gefecht geführt. Große Schwierigkeiten wurden dem Angriff dadurch bereitet, daß die Fensteröffnungen mit Weiden- und Rohr bündeln fest verpadt waren, das Eindringen in den Brandherb von außen deshalb erst nach längeren mühsamen Vorberei tungen erfämpft werden fonnte. Nach erfolgtem Durchbrechen der Flammen durch das Dach wurde die Situation eine etwas beffere, da der Qualm nunmehr seinen Abzug nach oben fand. Vorher wurden noch eine Anzahl Mannschaften: Ober feuermann Streugberg, die Feuermänner Mierwald, Beudert, Habicht und Hoffmann, sowie die Sprigenmänner Ticharntle und Glaser, welche beim Angriff mit den von ihnen dirigirten

Hier wohnte Daniel Chodowiecki   von 1777 bis zu seinem Tode am 7. Februar 1801. Seinem Andenken die Stadt Berlin   1885." So lautet die Inschrift der bronzenen Gedenktafel, welche seit Dienstag das Parterregeschoß des Born'schen Neubaues in der Behrenstraße 31 schmückt, wo vors dem das schlichte Heim des Meisters fich befand. Die erfte Hälfte seiner staunenswerthen Schaffenszeit, 21 Jahre, verlebte Chodowiecki   in dem noch erhalten gebliebenen, damals Rollet schen Hause, Brüderstr. 7. Dieses sah den Ruhm des genialen ,, Peintre- graveur", des bedeutendsten und wirksamsten Künstlers voltsthümlicher Richtung, auffteigen. Das Haus seines Schwiegers vaters, des Goldstides Barez in der Behrenstraße, welches Chodowiecki   dann bis zu seinem Tode bewohnte, war bei An­in den lezten Jahren des 17. Jahr legung der Behrenstraße in den lezten Jahren des 17. Jahr­hunderts erbaut worden. Es bestand aus zwei Stockwerfen, zu denen man durch eine inmitten des Gebäudes befindliche Eingangsthür gelangte. Dahinter lag ein Gärtchen, unter deffen blühendem Birnbaum im Mai 1783 die Trauung der ältesten Tochter des Künstlers, Jeanette, mit dem Brediger Papin bei der franzöfifchen Gemeinde zu Burg stattfand. Doch auch schwere Schicksalsschläge sollten ihn in diesem seinem Heim tief darniederbeugen. Nach dem Hinscheiden seines Schwiegervaters entriß ihm der Tod drei Jahre später, am 1. Juni 1785, die treue Lebensge ährtin.

Der Bericht der Deputation für die Verwaltung der Kanalisationswerte pro 1884/85 enthält folgende Auslas ungen: Die Hoffnung, die Vorarbeiten zur Revision des Orts statuts und der Polizei- Verordnung bezüglich der Kanalisation. im Laufe des Berichtsjahres zum Abschluffe zu bringen, bat fich nicht verwirklichen laffen, weil verschiedene, das finanzielle In­tereffe der Stad: berührende Fragen noch weiterer Erwägung bedürfen. Bezüglich der früheren Entschädigungs- Ansprüche einiger der Adjozenten hinsichtlich des abzutretenden Terrains c. ist auf Grund des ergar genen Schiedssp: uches eine vollständige Einigung erreicht worden. Von den seit längerer Zeit anhän gigen Pozeffen wegen verschiedener Entschädigungsansprüche aus Veranlaffung diesseitiger Berieſelungeanlagen find im Ver waltungsjahre zwei insofern zu Gunsten der Stadtgemeinde ent chieden worden, als das zu zahlende Entschädigungsobjekt den sehr hohen Ansprüchen von 5000 und 10000 Mt. gegen über auf 490 Mt. und 520 M. rechtsträfiig festgestellt worden und zur Ba lung gelar gt ist; bei einem dritten ähnlichen und bei einem vierten und fünften, in welchen die Kläger   in erster Instanz fostenpflichtig abgewiesen wo den, ist von diesen Be­rufung eingelegt. Endlich ist bei einer Schadenersazklage wegen ang bl cher E twerthung einer Badeanstalt in Pantom, das die tlä, erischen Ansprüche abweisende Erkenntniß 1. Instanz vom Rammergericht insofern zu Gunsten des Klägers abgeändert worden, als die Berechtigung zu einem Ersazanspruche zwar anerkannt worden ist, deffen Höhe aber in einem neuen Ver­fahren geltend zu machen bleibt.

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Eine nicht uninteressante Jagd entwickelte sich, der No dd. Allg. 8tg." zufolge, am Sonntag Vormittag bei der Freiarche am Schlesischen Busch. Dort hatten sich schon in den Morgenstunden zwei große Fischottern gezeigt. Später saß der eine in aller Gemüthlifeit auf einem Stüd Eis, welches fich in einem Winfel an der fleinen Echleufe angesetzt hatte, und glopte das zahlreich umh rstehende Bublifum ganz unverfroren an Bald verließ er seinen fühlen Sig, glitt ins Waffer, tam wieder, verschwand wieder und trieb das eine Weile io fort. Unterdeffen waren zwet Jäger herbeigeholt; aber der Fischotter schien Lunte gerochen zu haben und hatte sich davon gemacht. Bald tauchte er in der Mite des Stromes bei der Freiarche miederbolt auf, so daß sein Weg ganz genau zu verfolgen war. Nun gingen die beiden Schüßen schußfertig der Eine auf dem linten, der Andere auf dem rechten Ufer en lang, von der ganzen schaulustigen Menge begleitet. So waren Alle bis zur Brüde

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