wendung nur zur Unterstützung des Blattes seiner Gesinnung und nicht seiner geringen-Verbreitung wegen erfolge.- Man muß doch sagen, fügt die Redaktion des Fränt. Kour." diefer Mittheilung hinzu, die Herren Breußen felbft in ihrer Beamtenstellung find manchmal doch recht boshaft."
Branntweinbrennereien und Branntweinftener in Elsaß- Lothringen . Das Reichsland zählte am Schlusse des abgelaufenen Etatsjahres 29 994 Branntweinbrennereien, von denen 21 797 in Betrieb standen, 1917 weniger als im vorausgegangenen Jahre. An Gesammtsteuern wurden 377 289 M., 153 439 M. weniger als im Vorjahre erhoben. Die Ueber gangsabgabe von Branntwein betrug 65 103 m.( 1002 M. mehr als im Jahre 1883-84), der Eingangszoll von eingeführtem Branntwein 313 551 M. oder 147 884 M. mehr als im Jahre 1883-84. Eine Uebergangsabgabe wird in ElsaßLothringen nur von dem aus Baden , Württemberg, Bayern , Hohenzollern und Luxemburg eingeführten Branntwein er hoben. Dagegen ist der Branntweinverkehr zwischen Norddeutschland und Elsaß Lothringen , welches fich mit diesen Staaten in Steuergemeinschaft befindet, steuerfrei, so daß Notizen über die Einfuhr aus Norddeutschland nicht vorliegen. Der Rückgang der einheimischen Branntweinerzeugung wird nicht auf verminderte Nachfrage, sondern darauf zurüdgeführt, Daß das Reichsland mit billigen norddeutschen Spirituosen überschwemmt wird. Dieser Umstand, in Verbindung mit den für die unteren Stände unerschwinglich gewordenen Weins preisen, hat wesentlich dazu beigetragen, daß der Alkoholismus im Reichslande eine erstaunliche Höhe angenommen hat und noch immer mehr zunimmt.
Ueber Mehrbelastung des Zuckers schreibt die Freis. Btg.": Die Einnahme der Reichstaffe aus der höheren Be lastung des Buderverbrauchs, welche durch die dem Bundesrathe vorgelegte Novelle beabsichtigt wird, ist in den Motiven des Entwurfs auf 63 219 992 m. berechnet. Für das Uebergangsjahr 87/88 berechnet der Entwurf die Einnahme auf 55 942 782 M. In dem dem Reichstage vorliegenden Etat pro 86/87 ift die Einnahme der Zuckersteuer nur auf 37 286 480 m. veranschlagt. Demnach würde also der neue Gefeßentwurf eine Mehreinnahme für den folgenden Jahrgang von über 18 Millionen Mart und eine Mehreinnahme für die Bukunft von über 25 Millionen Mart bewirken. Nachdem die Bölle und die Börsensteuer in diesem Jahre im Ertrage schon um über 50 Millionen Mark gesteigert worden find, liegt auch nicht die mindeste Veranlassung vor, dem inländischen Buckerverbrauch noch weitere 25 Millionen aufzupacken.
Der neueste Hochverrathsprozeß in Leipzig wird durch folgende Notiz aus Eupen erklärt: Gegen den Konditor Karl Johann Scupin aus Namslau , der am 23. August d. J. auf dem hiesigen Poftamte verhaftet wurde, als er im Begriffe ftand, ein Packet anarchistischer Zeitungen nach Mannheim auf. zugeben, ist die Anklage wegen Hochverraths und Verbreitung verbotener Schriften erhoben worden. Die Hauptverhandlung gegen denselben, zu welcher drei Personen von hier als Beugen geladen find, wird am 30. Dezember vor dem vereinigten II. und III. Straf- Senat des Reichsgerichts zu Leipzig eröffnet.
Ueber zu weit gehende" statistische Wünsche wird offiziös geschrieben: Bei den Erörterungen über die Statistil der Krantenversicherung, welche bei Gelegenheit der Berathung des Etats des Statistischen Amts im Reichstage gepflogen wurden, find Wünsche und Erwartungen bezüglich dieser Statistit ausgesprochen worden, die vom Standpunkte des statistischen Sachverständigen als zu weit gehend bezeichnet werden müssen. Man glaubte eine Statistik der Morbidität und Mortalität( Art der Krankheit, Bahl der Gestorbenen 2c.) nach Berufsklassen u. A. m. erlangen zu können. Dazu eignet sich aber das von den Kaffen zu ers wartende Material schon an und für sich nicht; denn es han belt sich bei den meisten Arten von ihnen nicht um Organisa tionen nach Art der Lebensversicherungsgesellschaften, in denen die aufgenommenen Individuen dauernd bleiben, sondern um Anstalten, deren Personenstand nach Bahl und Beschaffenheit fortwährendem Wechsel unterworfen ist, der sich zu solchen feineren statistischen Untersuchungen wohl nicht eignen dürfte. Aber auch abgesehen hiervon, würden für die Beschaffung der Unterlagen zu solchen Berechnungen den Kaffenvorständen so genaue Aufzeichnungen und umfängliche Nachweisungen zu gemuthet werden müssen, daß dadurch ihre Amtsführung we fentlich erschwert würde. Der Bundesrath hat denn auch in Die Formulare, welche das Schema für die zu liefernden Jahresnachweisungen darstellen, nur die für die Kontrole der Entwickelung der Kaffen unentbehrlichsten Daten über Bahl der männlichen und weiblichen Personen, die Krankheitsfälle und Tage und über die Kaffengebahrung aufgenommen. Schon die Verarbeitung dieser Nachweisungen aller einzelnen Kaffen zu Uebersichten wird für das Statistische Amt eine recht umfangreiche Aufgabe sein, und man wird es wohl der Er fahrung überlaffen müssen, ob später, wenn die ganze Organi fation fich eingelebt hat, etwa noch reicheres statistisches Material daraus gewonnen werden kann.
babei keine Rücksicht. Heute aber werden die Akten einmal vergeblich auf Dich warten!"
Das hoffe ich auch," sagte die Generalin, die fich inzwischen der Thüre genähert hatte, ich werde Bella auf den angenehmen Besuch vorbereiten."
Das ist höchst überflüssig," scherzte Siegfried, als die Thüre fich hinter der schönen Frau geschloffen hatte, mit Arabella habe ich schon eine ganze Weile geplaubert."
"
Sie haft Du wohl eher aufgesucht, wie Deinen Papa?" fragte der Oberst, während er ihm eine 3igarre anbot.
„ Das lag nicht in meiner Abficht, aber es wäre doch gar zu unhöflich gewesen, an ihr vorbeizugehen, als ich ihr im Park begegnete."
" So, so, Du bist durch die Hinterthür in's Haus ge Tommen?"
Eine leichte Röthe überzog das Antlitz des jungen Mannes."
Der Fußweg, der durch das Gebüsch hieher führt, ist angenehmer, erwiderte er.
Und die leise Hoffnung, der schönen Kousine im Park zu begegnen, trug wohl auch dazu bei-"
Ich habe daran wirklich nicht gedacht." " Na, ich würde Dir diesen Gedanken nicht übel ges nommen haben," sagte der Oberst ruhig ,,, wäre ich zehn Jahre jünger, wer weiß, was geschähe!"
Siegfried blidte einigermaßen betroffen den Vater an, der alte Herr lachte herzlich.
Sei nur ganz unbesorgt," fuhr er fort, ich würde diese" Festung nicht erobern, selbst wenn ich sie ernstlich belagern wollte, das habe ich schon in der ersten Stunde entbedt. Aber Scherz bei Seite, nimmt die Arbeit Dich wirklich so fehr in Anspruch?"
„ Ich würde längst hier gewesen sein, wenn ich nur die Beit bazu gefunden hätte. In den letzten Tagen hat sich so vieles ereignet, daß ich nicht zu Athem tam."
,, Und die Untersuchung geaen Rabe beschäftigt Dich auch noch?" fragte der Oberst mit einem raschen forschenden Blick auf die Thüre.
Mehr denn zuvor."
Die Untersuchungen des Tonkin- Ausschusses haben sonders bare Dinge ans Tageslicht gebracht. Die seiner Beit von der Regierung des Herrn Ferry veröffentlichten Siegesnachrichten aus Tontin waren zumeist gefälscht. Während die Heerführer große Verlufte meldeten und dringend um Verstärkung baten, wurde offiziell verkündet, daß in Tonkin die Sache einen glän zenden Verlauf nehme Dieses System der Vertuschung scheint das Kabinet Briffon fortseßen zu wollen, der Tonfin- Ausschuß hat nun aber beschlossen, dem ganzen Schwindel dadurch ein Ende zu machen, daß dem Minifterium die weiteren Mittel zur Fortsetzung des Krieges nicht bewilligt werden sollen. Uebrigens ist der vielgenannte Oberst Herbinger jest in Paris eingetroffen und der Kriegsminister wird nichts dagegen haben tönnen, daß derselbe vor dem Tonkin- Ausschuß nähere Mittheilungen macht. Es ist dies um so mehr nothwendig, als Herbinger von dem General Nègrier beschuldigt worden ist, den Rückzug von Longsong in der Trunkenheit befohlen zu haben. Nach Lage der Sache ist anzunehmen, daß die Kammer fich mit den Beschlüssen des Ausschusses einverstanden erflären wird.
Rußland.
·
Die von ausländischen Blättern gemachten Mittheilungen über die strafgerichtlichen Verhandlungen, welche in Warschau gegen den Friedensrichter Bardowski und die 28 zugleich mit thm angeklagten Nihilisten geführt werden, find nicht nach dem Geschmack der russischen Behörden gewesen. Sie sehen seit einigen Tagen streng darauf, daß nichts von den Verhand lungen zur öffentlichen Kenntniß gelangt. Außer Vertretern der preußischen und sächsischen Polizei soll auch ein Mit glied der österreichischen Polizei den Verhandlungen beiwohnen.
Dänemart.
Aus Kopenhagen wird der Voff. 3tg." geschrieben: Der demokratische Verein der Gemeinde Adsley bet Standerborg beschloß in seiner legten Sigung einstimmig, die Steuern für den gegenwärtigen Steuertermin zu verweigern und in Verbindung damit den energischsten Protest gegen die Steuerexekution zu erheben. Allen weniger vermögenden Mitgliedern werden die mit der Auspfändung verbundenen Koften aus dem Vereinsfonds erstattet und im Falle einzelnen der Steuerverweigerer Hypotheken von Ronservativeen gekündigt werden sollten, werden alle mit der Anschaffung neuer Kapitalien entstehenden Unkosten von den übrigen Mitgliedern getragen. Einstimmung wurde ferner beschlossen, sich dem Vorschlage der Gemeinde Voel bei Silkeborg anzuschließen, nach welchem Des putirte aus allen liberalen Gemeinden des ganzen Landes nach Kopenhagen gesandt werden sollen, um von dem Könige die Entlaffung des Ministeriums Estrup zu verlangen. Schließlich wurde es allen Vereinsmitgliedern zur Pflicht gemacht, in Handel und Wandel so weit als möglich nur mit politischen Gesinnungsgenoffen zu verkehren.( Wenn der Dänentönig den Herrn Estrup entlassen wollte, hätte er das sicher längst gethan.)
Die irische Frage beschäftigte einen englischen Rabinetsrath, an welchem alle Mitglieder des Kabinets Theil nahmen. Man muß nach Lage der Sache mit den Parnelliten rechnen und fich zu Konzessionen entschließen. Deshalb wurde be schloffen, eine Reform der Lokalverwaltung in England und Irland vorzunehmen. Die Vorschläge mit Bezug auf Ir Land erfreuen sich, so heißt es, der einstimmigen Billigung fämmtlicher Mitglieder des Kabinets und die tonangebenden Mitglieder der Regierung geben fich der Hoffnung hin, daß die Hauptprinzipien der Gesetzgebung, die auf der Schwester Insel Anwendung finden soll, die Unterstüßung der Mehrheit der gemäßigten Liberalen finden werde. Nach einer anderen Verfion sollen in Frland genau dieselben Reformen, wie in England eingeführt werden.- Der frühere Minister Dille hielt in seinem Wahlkreise Chelsea eine Rede, in welcher er sich sehr eingehend mit der politischen Situation befaßte. Er drüdte u. A. die Meinung aus, daß, wie die befaßte. Er drückte u. A. die Meinung aus, daß, wie die Sachen jest ständen, die radikale Partei( Herr Dille gehört zu dem linken Flügel der Liberalen) eine bessere Gelegenheit haben werde, Unheil in der auswärtigen Politik Englands zu verhüten und die Einführung heilsamer Reformen zu sichern, indem sie in der Oppofition verbleibe, anstatt sich an einer liberalen Verwaltung zu betheiligen, die das Vertrauen des Hauses der Gemeinen nicht bauernd genießen tönnte. Auf eine Unterstügung der Radika len darf die Regierung aber nicht rechnen, wenn sie einen neuen Feldzug im Sudan unternehmen will.
-Aus Irland werden neue Ausschreitungen gemeldet. Der Aufseher eines Pachthofes bei Killarney , dessen Bächter ausgewiesen worden war, ist von ,, Mondscheinlern" zu Tode geprügelt und in Ballinagor wurde der Versuch gemacht, das Haus des Friedensrichters John Lewis mittelst Dynamit in Luft zu sprengen. Die Explosion zerstörte indeß nur die Hausthüre und zerschmetterte alle Fenster. Lewis hatte sich
,, Du hast nun Entdeckungen gemacht?"
Ich habe Manches erfahren, aber die Beweise fehlen noch immer, und der Bursche scheint das zu wissen, er wird übermüthig.".
" Inwiefern?"
" Ich war gestern Abend mit dem Justizrath ein Stündchen in der rothen Traube zusammen, Rabe hatte mich offenbar bort aufgesucht, er setzte sich mir gegenüber und griff mich in einer Weise an, die mich zwang, ihm ziemlich unverblümt seinen Standpunkt flar zu machen. verblümt seinen Standpunkt flar zu machen. Er hatte bas provozirt und zwar absichtlich, um einen Grund zu haben, mich herauszufordern."
" In allem Ernst?" fragte der Oberst, die Brauen emporziehend.
" Befremdet Dich das?" erwiderte Siegfried achfelzudend. Ich erklärte ihm gestern Abend schon, daß ich ihm das Recht, Genugthuung zu fordern, nicht einräumen fönne, nichtsdestoweniger schidte er mir heute Morgen feinen Kartellträger, einen gewissen Herrn von Barnekow." seinen Rartellträger, einen gewiffen Herrn von Barnefow."
Und was hast Du bem geantwortet?"
Daß sein Freund in meinen Augen nicht satisfattionsfähig fei, verlange er nähere Beweise, so würde ich sie ihm geben, nicht unter vier Augen, sondern vor 3eugen, benen ich dann die Entscheidung anheimstellen wolle."
Der Oberst nickte, feine Stirne glättete sich wieder. " Das war die einzig richtige Antwort, die Du ihm geben konnteft," erwiderte er, aber sieh' Dich doch vor, sie fönnte böse Folgen haben. Diese Leute sind rachsüchtig und in den Mitteln zar Erreichung ihrer Swede nicht wählerisch. Sollte Rabe, was ich nicht glaube, die ihm angebotenen Beweise verlangen, so berufe Dich auf mich, ich werde ihm eine Anllage in's Gesicht schleudern, die ihn
vernichten muß."
Und wie lautet diese Anklage?"
" Ich habe der Generalin Verschwiegenheit gelobt."
bei seinen Bächtern durch Verweigerung einer Pachtzinsreduk tion mißliebig gemacht.
Egypten.
Der Nachfolger des Mahdi, der Khalif" Abdullah, hat, bevor seine Streithaufen gegen das eigentliche Egypten aufge brochen find, in den Straßen von Abu- Hamed und an den Moschee Eingängen eine Broklamation anschlagen laffen, die zum Vernichtungskrieg der Keger und Ungläubigen auffordert. Die Neue Freie Presse" meldet: Die Lage in Egypten ift ungemein ernst. Der ganze Sudan ist wieder in vollem Auf ruhr. Die Araber umzingelten die englischen Truppen bei Koscheh. Die letteren find von Wady- Halfa abgeschnitten und vertheidigen fich verzweifelt. Es wird eine Katastrophe befürch tet. Die Regierung sendet sofort mehrere Regimenter nach Egypten ab.
-Alexandrien , 13. Dezember. Die neue Verordnung, Traft welcher Dampfer, die mit elektrischem Licht erleuchtet find, einen Theil des Sueztanals bei Nacht befahren tönnen, ist ein großer Gewinn. Bis jetzt wurde nichts zur Erweite rung des Kanals gethan, wie dies vereinbart worden ist. Es verlautet hier, daß der Verzug nicht von Herrn von Leffeps oder von dem Verwaltungsrath herrührt. Beide find von der Regierung bereitet unerwartete Schwierigkeiten. Die gegens Nothwendigkeit des Werkes durchdrungen, aber die egyptische wärtige Breite und Tiefe des Kanals find in der vom Khedive gewährten ursprünglichen Konzession verzeichnet und es find Abänderungen der Statuten der Gesellschaft nothwendig, ehe der Kanal erweitert werden kann. Der Khedive verweigert feine Einwilligung zu diesen Abänderungen ohne stichhaltige Gründe. Es bedarf feines weiteren Terrains. Keine Rechte des Khedive werden angetaftet. Die britische Regierung ist be müht, in die egyptische Regierung zu bringen, ihre Zustimmung zu der rein formellen Abänderung der Statuten unverzüglich zu geben.
Amerika.
Bei den legten Unruhen gegen die eingewanderten Chinesen wurden im Staate Wyoming 28 Chinesen erschlagen nnd gegen 600 verwundet. Der eigentliche Grund des Haffes der ameri tanischen Bürger gegen die Chinesen ist nicht nur darin zu suchen, daß dieselben durch ihre Anspruchslosigkeit den ameri tanischen Arbeiter und schließlich auch den Fabrikanten ver drängen, sondern er resultirt auch aus dem Verhalten der Bundesbehörden zu dem Chinesengefeß, welches belanntlich die weitere Einwanderung gegen die Söhne China's in Kalifornien verbietet. Die Unzufriedenheit richtet sich somit auch gegen die Bundesbehörden, welche das Gesez mit Füßen treten, denn es ist eine notorische Thatsache, daß fortwährend Chinesen nicht nur bei Nacht und Nebel von Kanada aus, sondern direkt unter den Augen der Bundesbeamten in San Franzisko eingeschmug gelt werden.
Gerichts- Zeitung.
Der Mainzer Doppelmord vor dem Schwurgericht. Mainz , den 15. Dezember 1885. Erster Tag der Verhandlung. Nachmittags Sigung.
Als die Sigung gegen 32 Uhr wieder eröffnet wird, find den Berichterstattern auf Anordnung des Präsidenten Tische aufgestellt worden. Die Unruhe des Publikums ist jedoch fortgefeßt eine derartige, daß den Verhandlungen sehr schwer zu folgen ist.
Es wird zunächst der Kreisarzt, Geh. Medisinalrath Dr. Helwig, vernommen. Dieser deponirt, welche Wahrnehmungen er an dem im Rhein aufgefundenen Rumpf gemacht habe. Die Haut des Rumpfes ließ darauf schließen, daß der Ermordete den befferen Ständen angehört habe. Der Kopf, der ganze Hals, die Arme und die unteren Extremitäten fehlten. Der Hals war bis auf die Wirbelsäule abgeschnitten. Die Arme und Beine find augenscheinlich theils abgesägt, theils mit Ge walt durchbrochen worden. Die Muskeln waren total zerfest, die baut zeigte Spuren, wie man sie bei Erhängten zu sehen gewöhnt ist.
Es ist danach anzunehmen, daß der Ermordete erwürgt oder erdroffelt worden ist. Der weitere Befund ergab, daß der Ermordete in früheren Jahren einmal an der Rippenfell entzündung gelitten nabe. Am Nachmittage desselben Tages wurde ich nach dem Furstenbergerhof Nr. 3 gerufen, wofelbft wiederum ein Mord entdeckt sein sollte. Ich begab mich sofort an den Ort des Verbrechens und fand daselbst eine Frau er mordet im Bette liegen.
Der Schädel der Ermordeten war ganz furchtbar zuges richtet. Um den Hals derselben war ein sogenannter Schufter riemen geschlungen. Als wir am folgenden Tage die Settion der Leiche vornahmen, wurde auch Herbst, der inzwischen vers haftet war, in das Seffionshaus gebracht. Herbst sagte: Die arme Frau, fie hat mir viele Wohlthaten erwiesen. Und zum Dant dafür haben Sie fte ermordet!" bemerkte ich. Daraufhin flüsterte der Angeklagte, anscheinend ganz verlegen, einige un
Wort nicht brechen darf. Du nanntest vorhin den Namen Barnekow, kennst Du diesen Herrn persönlich?"
,, Nein, er soll ein Hazardspieler und Glücksjäger sein. " Und diesen Burschen wollte Rabe hier einführen?" Arabella nannte mir den Namen, Rabe hatte ihr den fauberen Herrn vorgestellt und später seiner Schwester gegens über geäußert, eine Verbindung mit Barnetow würde bie Bukunft Arabella's in jeder Weise sicher stellen. Es war wirklich hohe 3eit, daß wir den alten Haber fahren ließen, der Bursche hätte die Generalin an den Bettelstab gebracht. Und Lossow muß gewarnt werden," fuhr er fort, während er mit großen Schritten auf und nieder wanderte ,,, es wäre unverantwortlich"
" Ich glaube, Du kannst das dem Polizeipräsidenten über laffen," fiel Siegfried ihm in die Rede, er wird nicht ruhen, bis er seinen Nebenbuhler entlarvt hat. Du hast Dich mit ihm verbündet?" werden. Hast Du die Verwaltungsbücher in Ordnung ge " Ich konnte ohne die Hilfe der Polizei nicht fertig funden?"
"
" Ich kann in dieser Beziehung dem früheren Verwalter nich. den leisesten Vorwurf machen."
,, Das wundert mich."
" Bah, er hatte 3eit genug, und er konnte damit jebem Bücher in Ordnung, so denkt man, die Kaffe müsse etwa auftauchenden Argwohn entgegentreten. Sind die auch sein."
Und die Kasse war es nicht?" fragte Siegfried. gewiß; mit dem Abschluß des Kassenbuchs ftimmte ber kaum überein. Aber die jährlichen Ueberschüsse sind spurlos ver gar keinen Aufschluß."
Weiß das die Generalin?"
" Ich war verpflichtet, es ihr mitzutheilen; das Gelb
Ich gelobe baffelbe, vielleicht bietet Deine Anklage ist natürlich im Hazardspiel vergeudet, unwiderbringlich ver
mir einen Haltepunkt für die Untersuchung."
Ich glaube nicht, daß sie damit in Verbindung ge
bracht werden kann," sagte der Oberst, sie ist eine Sache für sich, und Du wirst auch begreifen, daß ich mein
Loren."
"
Sind die früheren Diener entlassen worden
Nur der Kammerbiener."
" Die 3ofe nicht?"
Der
mi
be
d
set
bli
ber
ge 00
fto De
ge
ein
ni
er
K
fte
to
fi
li
ge
EXCEED BRES ENDEBATE EU2# ESPRE AFR
ti
fe
fe
tr
m
3
fi