schußes für die Vereinsmitglieder, sowie Gründung einer Bibliothet. Die Bildung sei die erste Aufgabe der Arbeiter, um fich Achtung und Anerkennung in der Gesellschaft zu erringen. Nicht Streits tönnen unsere Lage dauernd bessern, sondern der Arbeiter müsse für eine veränderte Produktionsweise lämpfen, vor Allem für Verkürzung der Arbeitszeit, damit er auch Beit gewinne, fich die Forschungen der Wiffen schaft anzueignen. Wenn der Arbeiter fich erst als ganzer Mensch in der Gesellschaft fühlt, dann wird ihm auch die Morgenröthe einer befferen Zeit entgegenleuchten. Reicher Beifall belohnte den Redner für seinen ungefähr fünfvierte An der Distuffton betheilig
heutigen Vereinigungen. Die Nabe als Sinnbild des Vor ftandes müffe aus dem bestem Holze gefertigt werden. Ebenso müssen die einzelnen Theile, die Speichen resp. Mitglied. schaften innig mit der Nabe verbunden sein. Die Zentrali fation resp Folgen müsse das Ganze fest zusammen halten. Ein solches Rad resp. Bereinigung vermag den gestellten An forderungen zu genügen. Jit auch der Verband gut organifirt, so dürfte es wohl vergeblich, wenigstens mit den allergrößten Anstrengungen verbunden sein, zwischen die einzelnen Theile einen Reil zu treiben, welcher start genug ist, die Mitglied. schaften auseinander zu sprengen. Hieran suloß Redner die Aufforderung, fich zahlreich an der Agitation für die Vereini- stündigen Vortrag. gung zu betheiligen. An der Distuffton betheiligten sich die Herren: Thom, Glaubig, Volte, Gelbahr und Andere. Bum Revisor wurde Herr Wilhelm gewählt. Bei der Wahl der Kommiffion für Arbeitsausgabe betonte Herr Graad die Nüglichkeit deffelben in Bezug auf die Vereinigung wie auf die Mitglieder. Es wurden hierauf gewählt die Herren Menzel, Ulrich, Gelhabr, Elein, Barthel, Wachaus und Grünemann. Zu Ver schiedenes lag ein Unterstüßungsgesuch vor, in welchem ein bejahrter Kollege um Hilfe bat. Die Versammlung beschloß, den Mitgliedern freizulassen, denselben zu unterſtügen, da derselbe auch die Werkstätten in unziemlicher Weise in An spruch nehme. Herr Glaubig stellte den Antrag, ein Ver gnügungsfomité zu wählen resp. das alte noch vom Fachverein gewählte Komité zu bestätigen. Die Versammlung bestätigte Das alte Romité, welches aus den Herren Glaubit, Elein, Barthel, Singert, Domte I, Hölzle und Gelhahr besteht. Noch wurde belannt gemacht, daß die nächste Versammlung am Sonnabend, den 2. Januar 1886, in Bratweil's Bierhallen ( oberer Saal) abgehalten wird.
Frankfurt a. D., 21. Dezember. Eine Versammlung des neugegründeten Fachvereins der Tischler fand hier am Sonnabend, den 19. Dezember, im Neuen Karthaus" statt. Herr Apelt( Tischler) aus Berlin referirte über das Thema: Die Entwidelung und der Niedergang des Handwerks." Derselbe sprach sich in seinem Vortrage etwa folgendermaßen aus: Ueber die Entwickelung des Handwerks von seiner ersten Stufe an laffe fich fein genaues Beitalter beftimmen, da man schon bei ben Urvölkern Geräthschaften, Waffen, Geschirr 2c. Tannte. Bei den Egyptern war die Kunstfertigkeit im Handwerk besonders weit entwidelt, wovon ja die Sammlungen in den Museen die besten Beweise liefern. Später entwickelte fich das Handwert bei den alten Griechen und Römern zu einer faum wieder ers reichten Höhe. Eine größere Bedeutung erlangte das Handwert in Deutschland aber erst nach den Kreuzzügen bis zum 30 jährigen Kriege, in welcher Beit man auch die freien Handwerter Städte erblühen steht. Auch damals hatten die Handwerker zu kämpfen gegen die Feudalherrschaft des Ritterthums Es wurden und verschiedene andere Widerwärtigkeiten. zum Schuß gegen die Unterdrückungen die Innungen ge fchaffen, welche mit ihrer vereinten Kraft nicht blos im Stande waren, fich zu vertheidigen, sondern auch verschiedene Privilegien zu erringen. Begünstigt wurde das städtische Bürger thum auch durch den aufblühenden Handelsstand, durch die Entdeckung Ameritas u. s. w., bis es endlich am Ende vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts zu seiner vollendeten Macht ftellung gelangte. Zu derselben Beit ging aber auch eine vollftändige Umwälzung im Handwerkerstand vor fich, nämlich durch die Nußbarmachung der Dampfkraft. Hier wurde das Ei gelegt, woraus sich unsere heutigen wirthschaftlichen Ver hältnisse entwickelten, wie aber auch gleichzeitig aus den das mligen Jnnungen die heutigen großartigen Gewerkschaften hervorgingen. Es beginnt der sogenannte vierte Stand mit an die Oberfläche zu treten. Auch in Deutschland vollzog sich dieser Prozeß, so bald auch hier die Grokproduktion festen Fuß gefaßt hatte. Die veränderte Produktionsweise war es, welche auch bei uns die engen Schranken mittelalterlicher Gesezgebung aus dem Wege räumte, um fich frei entwickeln zu fönnen. Diese Umgestaltung vollzieht fich in allen Kulturstaaten der Erde. Wir sehen auch, wie mit der Entwickelung der tapitalistischen Produktionsweise die frühere Stlaverei mit aus dem Wege geräumt wurde. Man hatte nicht mehr nöthig, die Arbeiter zu laufen, sondern die durch die Maschinenarbeit broblos gewordenen Arbeiter bekam man, indem man ihnen nicht mehr, als was zum Lebensunterhalt nothdürftig gebraucht wurde, zahlte. Außerdem wurde aber auch durch die Maffenprobuftion eine Reservearmee geschaffen, welche man dazu be nugte, den Lohn der beschäftigten Arbeiter herabzudrüden, ja man benügte sogar Frauen und Kinder, wodurch den männlichen Arbeitern große Konkurrenz gemacht wurde. Durch den immer größer werdenden Druck ist der Arbeiter endlich dahin gekommen, darüber nachzudenken, aus welchen Ursachen die Noth der arbeitenden Klaffen entsteht und wozu fie führt. Die aufgeklärten Arbeiter fingen an, sich zu organifiren, um gemeinschaftlich zu berathen und zu kämpfen für ihre Eriftenz. Ueberall sehen wir jest Fachvereine gründen, auch hier in Frankfurt a. D. Redner geht dann auf den Marimalarbeitstag, sowie Beschränkung der Frauen und Kinderarbeit Arbeitern die ein und empfiehlt allen Agitation für das Arbeiterschußgefeß. Ferner empfiehlt Redner die Einführung Des unentgeltlichen Rechts feine Bewegung zu verbergen, kreuzte er die Arme über
der Brust.
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,, Marie," sagte er dann mit gepreßter Stimme, die erst allmälig stärker wurde, Du weißt, daß ich Dich und unferen Jungen mehr liebe, als mein eigenes Leben. Wir haben bisher noch nicht viel Freude am Leben gehabt, im Gegentheil, harte Prüfungen sind uns nicht erspart geblieben. Hätte es sich um meine Person allein gehandelt, glaube es mir, nicht ein Wort hätte ich dem kalten, er barmungslosen Geschäftsmann gesagt, als er mir unver muthet seine nieberschmetternde Eröffnung machte. Lieber hätte ich sterben wollen, sofort, ehe ich jenen Mann hätte merken lassen, daß sein hinterliftiger Schlag da verwundet hätte, wo er es wollte. Ich habe an Dich gedacht, an unfer unschuldiges Kind, und ich habe jenem Manu meine Verhältnisse offenbart. Es thäte ihm leib," hat er mir achfelzuckend geantwortet,"" jekt fönne er aber nichts mehr an der Sache ändern!" Ich bat ihn zum zweiten Mal, er möchte feinen harten Entschluß zurücknehmen, ich hielt ihm vor, daß ich stets treu ihn gearbeitet habe, es es strebe boch jeder Mensch nach Besserung seiner Lage, und es ist nicht edel gehandelt, wenn man den, der sich zum Sprecher der allgemeinen Meinung macht, sofort ohne Untersuchung der vorgebrachten Klagen und Beschwerden in seiner bürgerlichen Existenz ich will es nicht verschweigen, vielleicht rührte fich etwas in ihm, er warf einige Zahlen auf Papier und überreichte mir den Betteles war eine Anweisung auf feine Raffe; ein Almofen bot mir der reiche Mann, wo ich um Arbeit bat, er wollte mich abfertigen wie einen Bettler Da übermannte es mich, ich zerknitterte seinen Wisch und warf ihm denselben vor die Füße! Und doch hätte es ihn nur ein Wort gekostet, er wollte es nicht aussprechen, er war zu stolz dazu, und ich war zu ftolz, sein Bettel
ruinirt
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hungern und frieren!"
und unermüdlich für
Er schwieg still und nahm seinen Platz am Tisch wieber ein, man hörte nur das regelmäßige Tiden der Uhr und das leise Gellirr der Stricknadeln; die junge Frau
fich ein Arbeiter, welcher ben alten Brei der Ort vereine aufzutischen suchte, er wurde aber von der Ver Sammlung derartig mit Schlußrufen überhäuft, daß er abtrat. Weiter betheiligten sich an der Diskussion noch mehrere Redner, fast alle im Sinne des Referenten. Ein Meister beklagte fich über die langfame, Montagsarbeit"; ein Frankfurter Stadtrath hielt es nicht nöthig, Fachvereine zu gründen, da dieselben doch nichts machen fönnten. Dazu wären die Jnnungen, welche allein im Stande wären, auch dem Arbeiter zu helfen. Dem Meister wurde vom Referenten erwidert, er solle die Arbeitszeit verkürzen und die Sonntagsruhe innehalten, dann werde der blaue Montag von selbst wegfallen; dem Herrn Stadtrath wurden seine Ausführungen von einem Herrn Heinze gründlich widerlegt. Nach einem furzen Schlußworte des Re ferenten, in welchem er den Frankfurter Kollegen nochmals warm empfahl, dem Vereine treu zur Seite zu stehen und denselben zu einer Arbeiterschule" heranzubilden, trennte fich bie etwa von 150 Personen besuchte Versammlung. So ist denn auch in Frankfurt a. D. der Grundstein zu einer neuen Arbeiterorganisation gelegt, möge dieselbe blühen und gedeihen.
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Der Unterstüßungs- Verein der Buchbinder veranstaltet am zweiten Feiertage im Lotale Neu- Tivoli", Dranienstr. 52 eine Matinee zum Besten der Vereinslaffe. Das reichhaltige Programm verspricht in Anbetracht der ausgezeichneten Kräfte, welche hierbei mitwirken, einen genußreichen Morgen. Da fich die Matinees der Buchbinder ftets eines großen Buspruchs erfreuen, so machen wir hierauf besonders aufmerksam. Billets a 30 Bf. find zu haben bei: D. Kerkhoff, Alexandrinenstr. 103 I. Blang, Dresdenerstr. 99 III; G. Schießl, Wafferthorstr. 69 III; B. Schneider, Blumenftr. 29; Linte, Wilhelmstr. 3, Hof II. ( Siehe Annonce.)
Die Mitglieder der Zentral- Krankenkasse der Schuhmacher und Berufsgenoffen, E. H. Hamburg , ersucht der Vorstand der örtlichen Verwaltungsstelle Berlin , ihre noch reftirenden Beiträge in ihrem eigenen Interesse möglichst schnell zu begleichen. Außer am Montag, den 28 ds. Mts, in den betannten Bahlstellen, werden ausnahmsweise in der Zeit bis Neujahr bei dem Kassirer Burisch, Markusstr. 38, und beim Bevoll mächtigten Bapte, Naunynstr. 36, Beiträge angenommen.
Der Unterstüßungsverein deutscher Schuhmacher feiert sein erfles Stiftungsfest am ersten Weihnachtsfeiertage, Abends von 7 Uhr an, in Mundt's Salon, Köpniderstr. 100. Das reichhaltige Programm verspricht einen genußreichen Abend.
Zentral- Kranken- und Sterbekasse der Tischler_und anderer gewerblicher Arbeiter( E. H., Hamburg ). Drts. verwaltung Berlin C( Hallischer Thorbezirk). Die Bahlstellen find Sonnabend, den 2. Feiertag, geschlossen, dafür aber Sonntag, den 3. Feiertag, von 10-12 Uhr Vormittags geöffnet. Es ist im Interesse der Mitglieder dringend nothwendig, daß sämmtliche Beiträge für dieses Jahr voll entrichtet werden. Siehe Aufruf vom Sonntag, den 20. Dezember, im Berliner Boltsblatt", die Kaffe betreffend. Thue jedes Mitglied seine Schuldigkeit.
Deffentliche Versammlung der Steinträger Berlins und Umgegend am Sonntag, den 27. Dezember, Vormittags 10% Uhr, in der ,, Tonhalle", Friedrichstr. 112. Tagesordnung: 1. Unsere Lohnbewegung in diesem Jahr und wie verhalten wir uns im nächsten Frühjahr. Referent: Here Rennthaler. 2. Freie Diskussion. 3. Verschiedenes. Bahlreiches Erscheinen tst nothwendig.
Den
Mitgliedern der örtlichen Verwaltungsstelle Berlin II zur NachZentralisirte Hilfskaffe der Stucateure c. richt, daß am Sonntag, den 27. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, in Nieft's Salon, Kommandantenstr. 71 und 72, eine außer ordentliche Mitglieder Versammlung stattfindet. Es ist Pflicht eines jeden Mitgliedes zu erscheinen.
Fachverein für Schlosser und Berufsgenossen. Der Feiertage wegen fällt die Vereinsversammlung am 26. Dezember aus. Die nächste Versammlung findet am Sonnabend, ben 9. Januar 1886 statt.
Rentral Kranken- und Sterbetaffe der Maler und verw. Berufsgenoffen( E.. 71). Der Vorstand macht die Mitglieder darauf aufmerksam, daß Dienstag, den 12. Januar 1886, Abends 72 Uhr, Alte Jakobstr. 83, bei Reyher , eine Mitgliederversammlung stattfindet, mit der Tagesordnung: 1. Kaffenbericht. 2. Errichtung von vier Filialen in Berlin . 3. Wahl der hierzu nöthigen Kaffenbeamten. 4. Verschiedenes.
seufzte bisweilen tief auf und manche heimliche Thräne
negte ihre Finger.
Es war nicht der Geist, der uns zum Weihnachtsfeste den ,, Frieden auf Erden" verkündet, der heute auf dem ärmlichen Zimmer ruhte. Blutig verlegtes Chrgefühl, Angst um die Gegenwart, Sorge um die Zukunft, Noth und Trübfal überall, ist das noch Friede?
Heute war es Heilig.Abend. Draußen lag Schnee; er Inirrschte unter den Triften der Dahineilenden, die noch Be sorgungen zu machen hatten. In den Wohnungen wurden allmälig die Weihnachtsbäume angezündet, Groß und Klein befand sich in jener fieberhaften Spannung, wie sie eben nur das Weihnachtsfest hervorbringt.
Die Mitglieder werden ersucht, recht zahlreich zu erscheinen. Am Freitag, den 8. Januar, erfolgt die offizielle Bekannts machung im Insertionstheile dieses Blattes.
Kleine Mittheilungen.
Leipzig , 23. Dezember. Das Reichsgericht hat in dem Chemnizer Sozialistenprozeß der Revision stattgegeben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Landgericht in Freiberg verwiesen.
Aus Burg, 22. Dezember, wird uns geschrieben: Am 19 b. m. verschwand von hier der Schuhmacher Guftav Schulz, welcher Kaffirer der hiesigen Filiale der Bentral Kranten- und Sterbelaffe der Schuhmacher Deutschlands war, mit dem Kaffenbestand von 148 Mart. Schulz hatte es verstanden, fich das Vertrauen der hiesigen Arbeiter in bohem Maße zu erwerben. In Folge deffen ist es ihm auch gelungen, viele seiner Freunde und Gewerksgenoffen zu be schwindeln und um erhebliche Summen zu brandschapen. Wie er wir hören, bat auch namhafte Beträge, welche für streifende Schuhmacher gesammelt waren, unterschlagen. Mögen diese Beilen mit dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Arbeiter auf diesen sauberen Patron au lenten, damit es ihm nicht gelingt, sein Handwerk" noch anderswo fortzusetzen.
Briefkasten der Redaktion.
J. H. Goldlauter . Auf eine Seemeile rechnet man 1852 Meter. 1 Knoten gleich 7,7 Meter. 1 Faden bedeutet ur sprünglich so viel als ein Mann mit ausgebreiteten Armen umfangen kann. Der englische Faden mißt 1,8288 Meter, der niederländische Faden( bis 1870 gebräuchlich gewesen) 1,6988 Meter, der französische 1,6242, der dänische und der frühere preußische Faden gleich 1,8831 Meter 2c. 2c.
An unsere Lefer. Ein Abonnent bittet um die Adresse des Vorstandes resp. der Bahlstellen der Bau- und Fabrit arbeiter Krantentaffe"( nicht der Dresdener eingeschriebenen Hilfskaffe). Vielleicht sendet uns ein Mitglied der betreffenden Kaffe die gewünschte Adresse ein.
N. H. F. K. Bei Anmeldung einer Versammlung brauchen Sie der Polizeibehörde die Tagesordnung der Versammlung nicht anzuzeigen, ebensowenig ist der Wirth, in deffen Lokal die Versammlung stattfinden soll, verpflichtet, die Anmeldung mit zu unterzeichnen.
2. F. Bernauerstraße. Ob und wann in Berlin eine Weltausstellung stattfindet ist noch nicht bestimmt. Die für 1888 projeftirte Ausstellung ist nur für die Erzeugniffe Der deutschen Industrie 2c. geplant, ist also teine Weltauss stellung.
. G. 1. Der Wirth kann die Sachen retiniren und Bahlung des Miethszinses für die ganze Miethszeit beanspruchen. 2. Gefängniß bis zu 2 Jahren oder 900 M. Geld ftrafe.
2. Sch. 70. 1. Die Feiertage werden nicht bezahlt. 2. Nein.
Petervicz. Mündliche Kündigung genügt.
A. M. Da das Verlöbniß nicht in notarieller oder ge= richtlicher Form abgeschloffen ist, so zieht ein grundloser Rück tritt teine vermögensrechtlichen Folgen nach sich.
C. G. Laufikerftr. Die Frage ist unverständlich. F. L. Friedenstraße. Nach den Bestimmungen des § 18 haben Sie unserer Ansicht nach Recht. Die Aufsichts behörde ist die Gewerbe Deputation des Magistrats zu Berlin . Machen Sie dort ihre Ansprüche geltend, falls der Vorstand nicht darauf eingehen sollte. Von einem gänzlichen Ausscheiden aus der Kaffe tann überhaupt nicht die Rede sein. K. St. 1. Die Beftellgebühren betragen: a. für ein Backet bis 5 Kg. 15 f.
b. für ein schwereres Badet 20 f.
c. für einen Geldbrief bis 1500 M. 5 Bf.
d. für einen Geldbrief von 1500-3000 m. 10 Bfe. für eine Bostanweisung 5 Pf. Die Bestellgebühren gehören nicht dem ausführenden Beamten, fließen vielmehr in die Poftkaffe.
B., Ackerstraße. Ein Anspruch auf 14tägige Kündigung steht Ihnen nicht zu, da Sie den Schein vom 14. Dezember unterschrieben haben. Den Vortrag des Herrn F. haben Sie mißverstanden.
Rheda . 1. Derartige Personen find nicht aufnahmefähig. 2. Nein. 3. Wohnort des Arbeitgebers ist maßgebend.
Alter Abonnent N. W. 1. Der Ehemann fann mittels Bürgschaft für die Bezahlung der Forderung fich verpflichten. 2. Die hervorgehobenen Umftande bewirken kein Erlöschen der Forderung.
Bedmann. Sie find verpflichtet, die Taufkosten zu be
zahlen.
Kutschte. Die Forderungen find noch nicht verjährt. Sie müffen beim Amtsgericht 1 hier auf Bahlung flagen.
zu sein, ich habe sie glücklich weggelockt, die meint nämlich immer gleich bei solchen Gelegenheiten."
Die junge Frau öffnete die Thür. Auf der Treppe fab fie acht oder zehn Männer stehen, von denen Jeder ein Packet in der Hand trug. Voran stand ihr Flurnachbar, ber einen ausgepußten Weihnachtsbaum in seinen Händen balanzirte.
Machen Sie nur die Thür ganz und gar auf, Frau Schmidt," meinte er, sonst fann ich meine Pflicht als Weihnachtsmann nicht erfüllen."
Er zwängte sich mit seiner Last durch die Thür, die Anderen folgten.
Sie rren sich, Sie gehen ja bei uns hinein," sagte Marie, doch der Alte war schon im 3immer.
Gravitätisch pflanzte er den Weihnachtsbaum auf dem Tisch auf, bedächtig zündete er die Lichter an, während die Anderen ihre Geschenke niederlegten.
In jener kleinen Wohnung oben saß das junge The paar am Tisch, wider ihren Willen hatte sich der jungen Leute eine peinliche, gedrückte Stimmung bemächtigt. Nie mand wollte ein Gespräch beginnen aus Furcht, es lönnten Gegenstände erwähnt werden, welche den Anderen verlegen ich fönnten.
Die junge Frau hatte fich auf den heutigen Abend so fehr gefreut. Auch sie hätte fo gern einen geschmückten Tannenbaum besessen; was wäre es für eine Freude ges Tannenbaum besessen; was wäre es für eine Freude ges wesen, wenn der Kleine jauchzend nach den Lichtern ge griffen hätte und jest? Die wenigen Marktüde, die noch in der Familienkaffe waren, mußten zu Rath gehalten werben, es konnte lange dauern, bis neuer Zuschuß tam.
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Da flingelte es. wird ,, mer sollte uns heute besuchen."
Es with nebenan fein," fagte der Mann mechanisch,
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Lieber Wilhelm," sagte er dann, indem es sich seinen grauen Bart ftrich, lieber Wilhelm, Du weißt, daß ich fein großer Freund von vielem Reden bin. Ich habe mir aber gedacht, daß es unsere Pflicht und Schuldigkeit war, einem Rameraden, der Manches für uns
gethan hat, wozu er nicht verpflichtet war, in der Zeit ver Noth beizustehen und da haben wir Kollegen unter uns eine Besprechung gehabt, deren Resultat diese Kleinigkeiten sind. Wenn die reichen Leute auch kein Mitleid mit uns haben,
so
wohnt doch immer noch bei der Armuth das Erbarmen
und die Liebe!"
Er beugte sich zu ihm nieder und drückte ihm etwas in die Hand.
Miethe fällig, und' in besseren Seiten giebst Du es uns
" Sei nur stille," sagte er, am 1. Januar ist die
„ Ich will doch öffnen, öffnen, nebenan scheint Nie- zurüd!"
mand zu Hause zu sein," sagte die junge Frau und ging
hinaus.
Na, das dauert ja ziemlich lange," hörte man draußen
die tiefe, brummende Stimme des alten Flurnachbars sagen.
Meine Alte ist jetzt nicht zu Hause, die braucht nicht dabei
Stumm, mit feuchten Augen aber beredtem Händebruck dankte Schmidt seinen Rameraben, und als der legte bas Simmer verlassen hatte, da lagen Mann und Frau sich in ben Armen nun war es doch Friebe auf Erden!" doch' ,, Friede R. C.
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