chwiegen hat. Hierfür belegte er den Angeklagten mit sechs| werden 35 Pf., geschliffen 45 Pf. Arbeitslohn gezahlt werden! Monaten Gefängniß.
Zürich , Ende Dezember. Dieser Tage fand vor dem Obergericht als Berufungsinstanz die Klage des Kaufmanns Bruno Sparig in Leipzig gegen den hier erscheinenden ,, Sozial Demokrat statt. Dies Blatt hatte Herrn Sparig, der ein enragirter Nationalliberaler und ein sehr heftiger Gegner der Sozialdemokratie ist, mit einigen nicht sehr gewählten Ausbrücken bedient und es wurde denn auch der Redakteur Fischer
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Was Dabei ein Mensch verdienen tann, das läßt sich wohl be greifen. Und früher war jene Gegend wohlhabend, arme Leute gab's kaum dort, tausende von selbstständigen Meistern und jest find Hammerschmieden wohnten in dem schönen Thale dort hunderte von hochaufragenden russigen Fabrikschloten zu sehen und tausende und abertausende von Proletariergestalten. Es wird Beit, daß die Zustände gebessert werden.
zu einer Geldstrafe von 80 Frcs., zu Tragung der Kosten und Vereine und Versammlungen.
Bahlung einer Entschädigung an Sparig verurtheilt. Intereffant ift, daß, wie fich in der Gerichtsverhandlung herausstellte, der Sozialdemokrat" in Leipzig 4-500 Leser hat. Intereffant aber ist auch die Charakterifirung, die Herr Sparig in dem obergerichtlichen Urtheil erfuhr. Es heißt nach der N. 3. 3." in demselben: Einmal ist im Allgemeinen nicht zu leugnen, daß der Kläger ( Sparig) es sich, wie bemerkt, angelegen sein läßt, mit allen Mitteln die Sozialdemokraten zu bekämpfen, mit Mitteln, welche faum in allen Fällen als wohlanständige In dieser Beziehung braucht bezeichnet werden können. In dieser Beziehung braucht lediglich auf Art. 53 hingewiesen zu werden, zu werden, woraus in einer Versammlung hervorgeht, daß fich Sparig in einer Versammlung gegen verschiedene Sozialisten in solch' beschimpfender Weise geäußert hatte, daß ihm in einem späteren Strafprozeffe eine Rüge ertheilt wurde. Als ein geradezu be Dentliches Wahlmanöver aber ist die Affaire Jerrmann zu be zeichnen, wo fich herausgestellt hat, daß Kläger so weit gegangen, für Wahlzwecke den Namen eines Dritten zu mißbrauchen. Sodann ist durch die Zeugen Motteler und Hofmann wenigstens so viel fonstatirt, daß Sparig Wahlversammlungen der sozial bemokratischen Partei zu besuchen und mitunter zu stören pflegt, was selbstverständlich nur aus der Abficht zu erklären ist, den Bestrebungen dieser Partet entgegenzuarbeiten. Endlich darf noch erwähnt werden, daß im Jahre 1878 in einer sozialdemo tratischen Zeitung Die Fackel" dem Kläger vorgeworfen wurde, er habe die Leute mit Knitteln bewaffnet, um sie gegen die Sozialdemokraten loszulassen, ohne daß behauptet werden kann, es babe fich der in dieser Weise Angegriffene, welcher sonst Derartige Angriffe nicht auf fich figen läßt, veranlaßt gesehen, gegen die Redaktion jenes Blattes vorzugehen." Hinsichtlich der Bemessung der Strafe erkannte das Obergericht, es habe immers hin billige Rücksicht auf den Umstand Plaz zu greifen, daß Die Bersönlichkeit des Klägers( Sparig) und deffen Verhalten gegen die sozialdemokratische Partei, speziell das Vorgehen des Beklagten ( N. Fischer) in einem milderen Lichte erscheinen laffen. Dweb! ich hab' gewonnen!" fann Sparig nach diesem Urtheil ausrufen.
Soziales und Arbeiterbewegung.
Wirthschaftlicher Rückblid. Unter dieser Uberschrift geht ein Artikel durch die liberale Breffe, der eine gewiffe Beachtung verdient. Da gegenwärtig noch eine allgemeine Sozial- politische Stille herrscht, können wir uns den Abdruck bes ganzen Artilels erlauben. Derfelbe lautet: Vorbei ist Das Fest der Christnacht, die Feier der Bescheerungen; der Lichterglanz des Weihnachtsbaumes ist erloschen und Knecht Rupprecht fann von seiner schweren Arbeit wieder ein volles Jahr ausruhen. Er mag froh sein, denn zahlreicher waren Diesmal die Wünsche der Menschheit als sonst. Jedermann bringt seine Wünsche zum Ausdruck, aber in der Zeit der wirthschaftlichen Noth bleibt trotzdem noch viel zu wünschen übrig. Die Welt hat Bescheidenheit gelernt, fie ist genügsam geworden. Werden die berechtigten Wünsche bald in Erfüllung gehen? Der Handel ist unbefriedigend, Industrie und Gewerbe flagen über Mangel an Absaz, die Landwirthschaft endlich wird unrentabel. Fast alle Zweige menschlichen Schaffens leiden unter bem Uebermaß der Erzeugung. Die Ueberproduktion schädigt gleichmäßig die Industrie, das Gewerbe wie die Bodenkultur, Sie immer weiter schreitende Vervollkommnung der technischen Hilfsmittel hat zur Maffenproduktion vieler Industrieartikel und in Konsequenz zur Ueberproduktion geführt, während die Urbarmachung neuer Ländereien in Amerika und Auftralien auch den Getreideanbau in einer Weise ausge dehnt, daß, wie auf dem Gebiete der Industrie, auch auf jenem der Landwirthschaft ein Mißverhältniß zwischen Nachfrage und Angebot entstanden ist. Der durch die Ueberproduftion ent ftandene Ueberschuß an Erzeugnissen der verschiedensten Art wächst in dem Maße, als eben in Folge der unbe friedigenden wirthschaftlichen Lage der Kons fum gleichzeitig gefunten ist. Zwischen der Ueberproduktion und dem Minderverbrauch besteht eine Wechsel beziehung. Der geringe Absaz nöthigt alle wirthschaftlichen Bollsschichten, jene des Handels, der Industrie, des Gewerbes nicht minder, wie die des Ackerbaues, zur Einschränkung in der Lebensführung. Der Handelsmann verkleinert seine Bedürfnisse wie der Fabrilant und Landwirth. Die Klage über die Pro buktion über den normalen Bedarf ist eine allgemeine und der Weg zur Abhilfe liegt vorgezeichnet da, allein es ist bisher nur wenig geschehen, dem Uebel beizukommen. Es giebt nur ein Mittel, der Ueberproduktion zu steuern, das ist die Einschränkung der Erzeugung auf das na türliche Maß. Wie probat dieses Mittel ist, haben wir in einzelnen Fällen und in drastischer Weise in der Zuckerbranche gesehen. Als die Buderkrisis in verheerender Weise zum Ausbruch gelangte und eine große Anzahl von Buckers fabriken in arge Verlegenheiten kamen, da hatte man nur wenig oder feine Hoffnung einer baldigen Befferung in der wichtigen Industriebranche. Die Konsolidirung stellte sich dennoch nach einem verhältnißmäßig furzen Zeitraum ein, weil man das Uebel an der Wurzel faßte, indem man den Bau von Zuckerrüben einschränkte und in Folge deffen auch die Zuckerberstellung res buzirte. Der tiefgefuntene Buderpreis hob fich allmälig wieder um 30 Prozent und darüber. Das Beispiel, welches die Buderindustrie gegeben hat, zeigt, daß es zum Zwecke der Eins schränkung der Produktion feiner Kartelle bedarf und das genügt, wenn Jeder in der Erzeugung Maß. hält. Die dies malige wirthschaftliche Weihnachtsbetrachtung fann nur eine wenig freundliche sein, aber die Weihnacht von 1885 fann einen Wendepunkt zum Befferen andeuten, wenn die Erkenntniß des Uebels fich erst allgemein Bahn gebrochen und wenn man die Kraft gefunden hat, demselben energisch die Spiße zu bieten. Bei den Germanen gilt der Christbaum als das Symbol des beginnenden Erwachens im Pflanzenleben; mag er diesmal auch das Symbol des wirthschaftlichen Wieder erwachens sein." Wir wollen hier bei diesen allgemeinen Slagen nur auf einen Bunft eingehen, nämlich auf den Vor schlag, durch Einschränkung der Erzeugung von Waaren der Ueberprodution zu steuern. Db man da nicht bei den heutigen wirthschaftlichen Verhältnissen den Teufel durch den Beelzebub austreibt? heißt es nicht in dem obigen Bericht, daß gegen wärtig schon der Konsum allzu gering fei? Wird der Konsum aber nicht noch geringer, wenn bei der Produktionsbeschränkung zahlreiche Arbeiter brodlos werden? Es giebt somit nur ein Mittel zur Hilfe, die Hauptkonsumenten, die Arbeiter, so zu stellen, daß fie laufträfliger werden und tüchtiger konsumiren fönnen. Andere Mittel werden nicht verfangen.
Von der Enneperstraße, dort wo der Märker Eisen redt," lauten die Nachrichten sehr traurig. Bei anstrengendster Attordarbeit verdienen dort die Schloffer nur 1 W. 50 bis 1 M. 80 Pf. Das ist für jene Gegend ein Hundelohn, da die Lebensmittelpreise und Miethen bedeutend höher find, als in ben östlichen Theilen Deutschlands . So schlecht, wie jetzt, iff es nach dortigen Berichten überhaupt noch nicht gewesen. Die Arbeitszeit wird immer länger und der Lohn immer geringer. Um einen Begriff von den dortigen Arbeitsverhältniffen zu haben, braucht nur angeführt zu werden, daß für ein Dugend der gangbarsten Sorte von Hängeschlössern, wenn fte laditt
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Billets zu Präuscher's Mus Empfang genommen werden. ſeum, welche zum Eintritt für den halben Kaffenpreis berech tigen, find in der Versammlung am Kasftertisch zu haben.
Perlmutter, Hartgummi, Horn und Knochens Arbeiter. Die zweite Werkstatt- Delegirten Versammlung findet heute, Dienstag den 5. Januar, Abends 8 Uhr, in Saeger's Lokal, Grüner Weg 29 ftatt. Es ist dringend nothwendig, daß auch diejenigen Werkstätten, welche bei der ersten Ver sammlung nicht vertreten waren, ihre Delegirten zum Erscheinen in der Versammlung verpflichten, da nur durch die Betheiligung aller Kollegen etwas Ersprießliches erzielt werden fann. Tages ordnung: 1. Fabrikoronungen. 2. Ist die Aufstellung eines Tarifes möglich oder nicht. 3. Verschiedenes.
Große öffentliche Versammlung der Mäntelnähe rinnen. Heute Abend 8% Uhr in der Urania, Wrangels ftraße 10/11. Tagesordnung: 1. Aufnahme von Mitgliedern. 2. Bertheilung der Mitgliedskarten, Diskussion, Verschiedenes. Die Mäntelnäherinnen werden ersucht, recht zahlreich zu er scheinen.
B
Zentral- Kranken und Sterbekasse des deutschen Senefelder Bundes. Verwalt. Stelle Berlin , Alexanders straße 31, im Restaurant Weid. Heute Abend 8 Uhr, Mits glieder und Verwaltungs- Versammlung. Z. D.: Wahl der Abgeordneten zur General- Bersammlung.
Versamms
th. Eine öffentliche Versammlung der Zimmerleute, welche außerordentlich statt besucht war, tagte am 3. d. M. in der Tonhalle" unter Vorsitz des Herrn Seißt, um sich über die Frage zu einigen: Wie verhalten die Zimmerleute Berlins und Umgegend fich zu dem von den Bundesmeistern gefaßten Beschluffe betreffs Wahl von Gesellenvertretungen auf ihren Blägen?" Der hiesige Bund der Baus, Maurer und Bimmer meister hat bekanntlich beschlossen, auf allen Pläßen der Innungsmeister von den dori beschäftigten Gesellen Vertreter ( Deputirte) wählen zu lassen, um mit diesen über die resp. Lohnforderungen in diesem Jahre zu verhandeln. In den gepflogenen mehrstündigen Debatten traten sowohl der Referent, Bimmerer Darge, sowie der größte Theil der eingezeichneten Redner dem Beschlusse der Innungsmeister mit größter Entschiedenheit entgegen, wiewohl auch einzelne Stimmen laut wurden, welche dazu riethen, dem Anfinnen der Jnnungsmeister versuchsweise Folge zu geben, wie denn auch auf meister versuchsweise Folge zu geben, wie denn auch auf stattgefunden verschiedenen Zimmer läßen bereits Wahlen haben. tommen. Es wurde dem Strategen des Bundes für den Entwurf des projektirten Feldzugsplanes die gerechte Anertennung nicht versagt, welcher zur Ausführung die für die Meister dentbar günstigste Beit gewählt habe. Von den ges sammten Bimmergesellen ständen zur Zeit höchstens 50 pet. in Arbeit, von denen die Jnnungsmeister etwa 10 pet. be schäftigen. Diese aber wären lauter bei Jnnungsmeistern ergraute und diesen ganz ergebene Leute, aus denen teine Ge graute und diesen ganz ergebene Leute, aus denen keine Geweil sie in der Militär Badeanstalt dem Offizier du jour den fellenvertretung gebildet werden könne, abgesehen davon, daß diese nur die Minorität der Gesellen repräsentiren werden. Die einzige maßgebende Gesellenvertretung sei die von der Gesammtheit gewählte Lohnkommission, welche das vollste Vertrauen der Gesellen befize. Man stimmte darin überein, die
Forderung von 50 Pf. Stundenlohn und stündiger Arbeitszeit aufrecht zu erhalten, den Bund der Bau, Maurer- und Bimmermeister vollständig zu ignoriren, vielmehr die außerhalb des Bundes stehenden Arbeitgeber zu veranlaffen, eine öffent liche Versammlung einzuberufen, mit der die Lohnkommission au unterhandeln habe. Demgemäß wurde folgende Resolution gefaßt: Die heute tagende Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden; fte erklärt ferner. an den in der Vittoria Brauerei und bei Buggenhagen gefaßten Beschlüffen festzuhalten; fie weist die Forderung der Innungsmeister energisch zurüd und verweist dieselben an die bestehende Lohrkommission."
hr. Die öffentliche Versammlung der Steindrucker und Lithographen, welche am Sonntag unter dem Vorsitze des Herrn Wißel, Alte Schönhauserstr. 20, stattfand, beschäftigte fich mit dem Stande des Streits bei Ernst u. Komp. Der Berichterstatter Herr Linsener, beschränkte sich darauf, mitzuthei len, daß die unverheiratheten streitenden Kollegen fich weigern, auswärts Arbeit zu suchen, und daß in der letzten Woche zum Streiffonds nur 48 Mart eingegangen seien. Aus der Disfuffion war zu entnehmen, daß von den 24 Kollegen, welche die Arbeit vor 6 Wochen eiugestellt haben, 11 noch ohne Ar beit sind, daß die Unterstüßung für die Verheiratheten 15 und 12 Mart wöchentlich, für Die Unvers 12 und 12 9 Mart, in der Weihnachts, heiratheten woche für diese 12, für jene 18 Matt betragen habe. Herr Schult, der Vorftzende des Fachvereins, stellte den Antrag, den Streit bei Ernst u, Co. für beendet zu erklären, jedoch die verheiratheten streifenden Kollegen bis zum legten Mann zu unterstüßen, den unverheiratheten aber vom 5. d. M. ab im Falle ihrer Abreise nur noch ein Reisegeld zu geben. Diefer Antrag und die Erklärung des jeßigen Oberdruckers bei Ernst u. Co, des Herrn Heine, daß die Firma ihr Versprechen, 21 Mart Wochenlohn geben zu wollen, nicht habe halten können, da die Arbeit einiger von den neu eingestellten Ars beitern höchstens 6 Mark werth gewesen sei, riefen lebhafte De batten hervor. Es wurde schließlich der Antrag Schult mit der Abänderung, daß als Termin, bis zu welchem auch den unverheiratheten ftreilenden Kollegen in dringenden Fällen die wöchentliche Unterstüßung gegeben werden soll, der 19. Januar festgesezt werde, einstimmig angenommen. Der 19. Januar festgesezt werde, einstimmig angenommen. Der Vorfigende theilte mit, daß die nächste Versammlung des ach Borfizende theilte mit, daß die nächste Versammlung des kach vereins der Steindrucker und Lithographen am 21. ds. Mts., Abends 8 Uhr, im Königstädtischen Rafino ftattfinden werde. Herr Schulz machte, um die traurigen Lohnverhältnisse im Ge werbe der Steindrucker und Lithographen zu illuftriren, Mits theilungen aus dem von der Firma F. Bartels, Leipzigerstr . 81, veröffentlichten Preisverzeichniß und schloß mit dem Hinweise auf die Pflicht, die jeder Kollege habe, fich dem Fachvereine an zuschließen.
hr. Im Verein aur Wahrung der Interessen der Klavierarbeiter hielt Herr Prediger emer. Kendjiora am Sonnabend Abend einen Vortrag über den Materialismus": Im Gegensaße zu dem unfittlichen praktischen Materialismus, ber auf einer Ueberschägung des Sinnengenusses beruhe und fich in dem ausschließlichen Streben nach möglichster Aufhäus fung von Reichthum als Mittel für Sinnengenug fundgebe, trat der Vortragende für den berechtigten fittlichen Realismus ein, der, den realen und materiellen Trieben und Bedürfniffen des Menschen Rechnung tragend, ein auf realer Grundlage zu entwidelndes, der Menschennatur angemessenes, fittliches gesells schaftliches Menschenleben zum Ziele habe. Er hob hervor, daß Das Streben der Arbeiter, ihre materielle Lage zu verbessern, ein durch das Interesse für menschlich- fittliches Leben dringend gebotenes Streben sei, und trat der Ansicht, die der Pastor Todt ausgesprochen, daß der heutige Arbeiterstand einem unfitt lichen Materialismus huldige, entgegen. Die an der Diskussion fich betheiligenden Herren Gehrich, Sparfeld, Dr. Lütgenau, Bubeil sprachen fich sämmtlich in einer den Ausführungen des Vortragenden im Wesentlichen zustimmenden Weise aus. Es wurden dann noch zwei Unterstüßungsgesuche bewilligt.
Charlottenburg , 2. Januar. Eine öffentliche Versamm lung der Maurer fand hier statt, in welcher Herr Behrend aus Berlin über das Unfallversicherungsgeses referirte. Die Lohnfrage betreffend, wurde beschloffen, die Löhne bier wie in Berlin auf 50 Pf. pro Stunde festzusetzen, da die Charlotten burger Verhältnisse dieselben sind, wie in Berlin . Die Ver fammlung wählte eine zur Hälfte aus Fachvereinsmitgliedern und zur Hälfte aus Mitgliedern des hiesigen ,, Maurergewerts" bestehende Kommission, welche einen Tarif ausarbeiten und den Meistern und Bauunternehmern vorlegen soll.
Rottbus, 3. Januar. Hier hat sich vor Kurzem ein Fachverein der Töpfer gebildet, welchem von den 20 hier beschäfs tigten Gesellen 18 als Mitglieder angehören. Zum ersten tigten Gesellen 18 als Mitglieder angehören. Zum ersten Vorfißenden wurde Herr Schlawig gewählt. Briefe 2c. find an den Schriftführer Herrn Mischte, Wallstr. 18, zu richten. Reiseunterstüßung wird ausgezahlt von Herrn E. Schulz, Gr. Mattiftraße 139.
Arbeiterbezirksverein für den Often Berlins . Diens tag, den 5. Januar, Abends 8 Uhr, Versammlung in Kellers Lotal, Andreasstraße 21. Tagesordnung: 1. Schluß der Sta tuten- Berathung. 2. Vortrag des Reichstagsabgeordneten Herrn Paul Singer über den Nordostsee- Kanal und die Forderungen Der Arbeiterpartei. 3. Verschiedenes. 4. Fragelaften. Nur Mitglieder haben Butritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Die Mitgliedskarten für das Jahr 1886 lönnen in
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lung am Dienstag, den 5. Januar, Abends 84 Uhr, in Som mer's Salon, Botsdamerstr. 9. Tagesordnung: 1. Mittheis lungen. 2. Vortrag des Herrn Dr. Völlel aus Braunschweig über den Pessimismus. Gäfte, Damen und Herren, find will
Kleine Mittheilungen.
Liegnit, 3. Januar. Ende Oktober wurden hier zweiundzwanzig Königsgrenadiere und ein Einjährig Freiwilliger desselben Regiments zu längeren Festungsstrafen verurtheilt,
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Gehorsam verweigert hatten. Jest ist die Meldung einge troffen, daß allen, mit Ausnahme des Einjährig Freiwilligen , die Hälfte der Strafe erlassen ist.
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Newyork, 29. Dezbr. Ein Neger Namens Reed ver gewaltigte und ermordete jüngst ein Mädchen in Gainstown, Alabama , und ergriff dann die Flucht. Die gesammte Bevöl ferung fahndete auf ihn und wurde schließlich seiner auf dem Fluffe Mobile habhaft. Von 200 Mann bewacht, wurde Reed in Ketten nach dem Schauplatz des Verbrechens gebracht. Dort gestand er die That ein, worauf er mit Ketten an einen Baum gebunden und bei lebendigem Leibe geröstet wurde. Fünfhundert Personen, Weiße und Neger, bildeten die Zuschauer der gräßlichen Szene. Er wurde gemartert, indem ein Haufen Scheite erft angezündet und dann zerstreut wurde, bis Reed todt zu Boden fiel und die Flammen ihn verzehrten. Die Leiche wurde in Asche verwandelt, worauf sich die Vollsmenge zerstreute.
Vermischtes.
Ueber eine Soldatenmißhandlung berichtet der Ba bische Landesbote." Danach forderte am 19. März d. J. der Sefondelieutenant con Biegefar von dem in Straßburg garnisonirenden 8. mürttemb. Inf. Regmt. Nr. 126 den Refruten Christian Rapp aus Würdingen beim Bayonnetfechten mehr fach auf, tüchtig auf ihn( den Offizier) loszustoßen. Aus be greiflicher Scheu leiftete Rapp dieser Aufforderung nicht im vollen Umfange Folge, und darüber gerieth der Herr Lieutenant in Born und hieb mit dem Bayonnet dermaßen auf den Rekruten ein, daß dieser schwer verlegt in das Garnisons lazareth gebracht werden mußte. Rapp wurde hier außerdem von einer schweren Krankheit befallen, welche ihn 39 Wochen an das Spital feffelte. Durch die ihm von dem Lieutenant v. Ziegefar beigebrachten Verlegungen ist seine linte Hand für Die Arbeit unbrauchbar geworden. Rapp ist zu Weihnachten mit einer monatlichen Benfion von 15 Matt als Invalide Der Lieutenant von Biegefar in seine Heimath entlassen. soll zur Strafe um einige Jahre in seiner Anziennität zurüdgeſetzt sein.
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Der Roman eines schönen Mädchens. Aus Mailand wird berichtet: Louise Marteau, ein blendend schönes, sechzehn jähriges Mädchen, Tochter armer Kaufleute in Paris , las am 15. Mai d. J. in den Journalen eine Annonze, in welcher eine tüchtige Näherin gesucht wurde. Louise begab sich nach der angegebenen Adresse und fand eine elegante Dame, die sie durch vier Wochen beschäftigte. Da, am 14. Juni, Louise saß an der Arbeit, gingen zwei elegante Herren durch das Zimmer; bald darauf bof thr die Frau des Hauses ein Gläschen Liqueur, fte trant es und fiel sofort in tiefen Schlaf. Louise giebt an, Mailand erwachte. Das daß fie erst in einem Palais in selbst erschien einer der beiden Herren, den sie dazumal flüchtig gesehen, und erklärte, daß fie fich hier in seinem Hause befinde und nicht mehr fort dürfe. Erst vor Weihnachten, als der Herr, ein junger italienischer Graf, das Schloß verlassen, um Gintäufe zu machen. gelang es dem Mädchen, aus der Ges fangenschaft zu entfliehen. Louise reiste nach Parts und er stattete dort die Anzeige gegen den Entführer, deffen polizeis liche Verfolgung bereits eingeleitet wurde.
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Ein Petroleumdampfer. Aus Ddeffa wird berichtet: Für die sussische Dampfschifffahrts- und Handelsgesellschaft ift hier soeben der in Motala bet Gothenburg gebaute Petroleum dampfer„ Sveat"( Licht") eingetroffen. Das Schiff hat eine Länge von 286', eine Breite von 36' und bet voller Beladung einen Tiefgang von 18'; seine Maschinen indiziren 1100 Pferdes fräfte, seine Fahrgeschwindigkeit beträgt 11% Knoten. Auf dem vorderen Deck befinden sich die Räume für die Mannschaften und Offiziere, dann folgt der Pump Apparat, mittelst dessen die Füllung und Entleerung des Schiffes geschieht, und die Mitte des Dampfers nehmen 16 Petroleum Bifternen ein, welche in 2 Reihen aufgestellt sind und je 106 000 Bud oder 530 000 Gallonen Petroleum zu halten vermögen. An der Außenseite der Bifternen befindet sich eine Art Korridor, und ebenso ist unter denselben ein freier Raum gelaffen, damit die Behälter jeden Augenblick auch von unten auf ihre Dichtheit untersucht werden fönnen. Sämmtliche Bisternen haben die Deffnung nach dem oberen Deck, doch liegt etwas tiefer eine zwölf zöllige Röhre, vermittelst welcher in Verbindung mit anderen Röhren das Füllen und Entleeren der Bisters nen erfolgt. Um die Ansammlung von Gasen in den Korridoren zu verhüten, find dort 16 große Ventilaloren anges bracht, von denen 8 frische Luft in den Raum führen, während die übrigen das Entweichen der Gase beschleunigen. Drei weitere Bifternen find für die Aufnahme des Wafferballaftes bestimmt. Im hinteren Theile des Schiffes find zwei Räume, welche zur Aufnahme von 200 Tons Steinkohlen dienen, aber so eingerichtet find, daß fie auch zur Unterbringung von Naphta verwendet werden können, falls die Maschine hiermit geheizt werden soll. Hinter den Kohlenbehältern liegen der Keffel und ganz hinten die Maschine, sowie rechts und links die Werk stätten und Lagerräume für das Maschinenpersonal. Vorn und hinten werden die Petroleumbehälter von den übrigen Räumen des Schiffes durch Sicherheits- Bifternen getrennt, welche von Bord zu Bord reichen, aus zweizölligen Eisenplatten hergestellt und mit Waffer gefüllt find. An der Pumpvorrichtung ist ein Kontrolapparat angebracht, an welchem fich jeden Augenblick der Stand des Petroleums in den einzelnen Bisternen ersehen läßt. Das Schiff ist sowohl für die See-, als auch für die Binnenfahrt bestimmt und soll sich in der Ostsee sehr gut be währt haben. Die Herstellungstoften betrugen 375 000 Rubel ( 750 000 Mart), einschließlich 15 000 Rubel Boll.
Verantwortlicher Rebatteur R. Cronheim in Berlin . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin 8W., Beuthstraße 2
Hierzu eine Beilage.
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