Spikelwirthschaft oder leichtfertiger Bubenstreich? Nach der Hinrichtung Liesle's wurde der Schuhmachermeister Suladin zu Basel durch mehrere anarchistische Drohbriefe, worin ihm sein Todesurtheil vom Rächerkomitee" mitgetheilt wurde, gar sehr erschreckt. Der Verfasser dieser anarchistischen Literatur ift fett gefunden worden; er hai bloß einen schlechten Wig" machen wollen, der ihm aber schlecht bekommen wird. Er fist bereits im Schatten fühler Denlungsart". Es ist der Bolizei beamte Waldmann, Altuar der kriminalistischen Ueberweisungsbehörde.
Eine Szene im Irrenhause. Aus Paris wird geschriebrn: Vor einigen Tagen feierte der junge Seidenwaaren- Fabri
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land. Mannichfaltiges.- Das vergessene Dorf.( Aus Nekrassows Gedichten).
Ein Dachdecker war in einem dortigen Wirthshause mit den| Rathgeber. Literar sches.- Die Metallindustrie in Rug Gäften in Streit gerathen und wurde hinausgeworfen. Er begab sich nun auf das Dach, riß Pfannen los und bom bardirte seine Gegner auf der Straße. Da erschien ein Bolizeisergeant, begab sich auf den Boden, um den Wüthenden Polizeisergeant, begab sich auf den Boden, um den Wüthenden herunterzuholen, hob einige Biegel aus und verseßte dem oben befindlichen Dachbeder einen Säbelstich in den Unterleib. Blutüberströmt follerte der Getroffene vom Dache herunter und stürzte auf die Straße, wo er, wie die Frankf. 8tg." mittheilt, als Leiche aufgehoben wurde.
Gmünd, 1. Jan. Ein junger Mann, der von der Polizei, als er das Neujahr anschoß, auf frischer That ertappt wurde, fant Barnard seine Hochzeit mit dem achtzehnjährigen Fräulein hat sich, wie man dem Stuttgarter R. T." schreibt, aus Angst vor der zu gewärtigenden Strafe erschossen.
Lidie Dubois. Zwischen der Trauung und dem Festmahle überredete der junge Ehemann seine Braut, mit ihm seinen seit zehn Jahren in einer Einzelzelle des Jrrenhauses befind lichen Vater Charles Barnard besuchen zu wollen. Die Braut erklärte fich einverstanden, und als fte zu dem Vater kamen, versicherte fte die Wärterin, der alte Herr sei ganz ruhig und werde fich gewiß freuen, seine Verwandten zu sehen, da er bes reits seit Wochen von der Hochzeit erzähle. Das junge Paar trat ein, und während die Braut aus ihrer Tasche mitge. brachtes Buckerwert hervorholte, schrie der Jrre plößlich:„ Du bist die böse Fee, die mich hieher verbannte!" sprang gleich einem Raubthiere auf die Unglüdliche los und begann fie am Halfe zu würgen, während er ihren Leib mit den Bähnen zer fleischte. Auf den Lärm lamen von allen Seiten Leute herbei; man befreite die bewußtlose Braut, doch dieselbe fiel in Folge der Aufregung in Krämpfe und starb nach wenigen Stunden.
Vom Niederrhein , 28. Dezember. Die Stadt Viersen war vorgestern Abend der Schauplas einer entseglichen Szene.
Theater.
Dienstag, den 5. Januar.
Opernhaus. Undine , romantische Bauberoper Baris. in 4 Atten.
Schauspielhaus. Fauft, dramatisches Gedicht in 6 Atten von Goethe.
Deutsches Theater . Der Bureaukrat. Residenz- Theater
Clara Soleil. Vorher:
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Die
Die Schulreiterin.
Fledermaus.
Angot.
Theater. Mamsell
Wallner- Theater. Frau Direktor Striefe. Belle Alliance Theater. Lucinde vom Theater.
Central- Theater. Der Stabs- Trompeter. Louisenstädtisches Theater. Der Wildschüß. Bittoria- Theater. Meffalina. Dftend- Theater. Theodora.
Königstädtisches Theater. Die Marionetten des Teufels.
American Theater. Große Spezialitäten Vorstellung.
Theater der Reichshallen. Große Speziali. täten Vorstellung.
Kaufmann's Variete. Große Spezialitäten Vorstellung. Kontordia. Große Spezialitäten- Borstellung.
Alhambra- Theater. Wallnertheaterstraße 15. Heute und folgende Tage:
Ferdinand Avelli,
der Leichenräuber. Melodrama in 3 Alten von Ch. Birch Pfeiffer.
Vor der Vorstellung:
Gr. Konzert der Hauskapelle. Anfang des Konzerts Wochentags 7 Uhr, der
Vorstellung 7
br.
Anfang des Konzerts Sonntags 6 Uhr,
Der Vorftellung 7% Uhr.
Literarisches.
Von dem illustrirten Unterhaltungsblatt„ Die neue Welt", Hamburg , Verlag von J. H. W. Diez, ist soeben Heft 7 des elften Jahrgangs erschienen.
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Inhalt: Vom Stamm geriffen. Roman von E. Langer. ( Fortsetzung.)- Die heilige Nacht vor 1300 Jahren. Ein altgermanisches Kulturbild von Albert Lindner.- Wie lernen unfere Kinder denken und sprechen? Von Dr. J. Steinbed. Ghirna. Gedicht von Chr. Tarnuzzer. Auf der Kleinseite. Auf der Kleinseite. Erzählung von Alfred Stelzner. ( Schluß.) Der Weinbau. Von Vilior Rewall.( Schluß.)- Das Kreisen der Raubvögel. Unsere Jlluftrationen: Die Leipziger Puppendoktorin. Das Eisschießen in Steiermart. Eine Gemeinderathsfizung. Weihnachtsabend im Gebirge. Für unsere Hausfrauen.- Heils funde und Gesundheitspflege. Elektro- Technisches. Vermischtes. Räthsel. Redaktions Korrespondez. Aerztlicher Aerztlicher
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Vom Recht auf Arbeit ", sozialpolitische Wochenschrift, herausgegeben von 2. Biered in München , ist soeben Nr.184 erschienen. Dieselbe hat folgenden Inhalt: Das Arbeiter schutzgesetz im deutschen Reichstage( Schluß.)- Situationsberichte aus Westfalen, Oberhausen , Süchteln . Kapital und Arbeit: Berichte aus Berlin , Geeftemünde, Offenbach , Best, London .
Der Fabrilinspektor. Sozialpolitische Rundschau: Der Nord- Ostseeľanal. Nord- Ostseekanal . Verordnungen über die Sonntagsruhe. Resolution gegen die Sonntagsruhe. Agitation für die
Doppelwährung. Vom Kongostaat. Bom Pariser Gemeindes
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rath. Soziales aus der Schweiz . Vereine und Versamm lungen: Korrespondenzen aus Berlin , Eilenburg , BadenBaden, Neustadt a. H., Ludwigshafen , München.- Kranten Taffenwesen 2c.
Briefkasten der Redaktion.
Mehrere Abonnenten. Ihre Wünsche sollen berücksich tigt werden. Nähere Mittheilungen brieflich.
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E. G., Pa is. Besten Dank für die Sendung. Auch wir wünschen das Beste zum neuen Jahr. Von Franzos giebt es unter dem Titel: Bigeunergeschichten" nichts, wahr scheinlich meinen Sie: ,, Aus Halbafien". 2 Bände, oder vom Don zur Donau ". 2 Bde. Ersteres ist vergriffen, letzteres fönnen Sie auf Wunsch erhalten.
F. K. Erkundigen Sie sich auf dem betreffenden Polizeis bureau, Etwas anderes können wir doch auch nicht thun.
A. S., Alexandrinenstr. Eine solche Adresse ist uns nicht bekannt.
Die Neue Zeif.
Revue des geistigen und öffentlichen Lebens. IV. Jahrgang.
Mit dem 1. Januar 1886 beginnt die Neue Zeit" den vierten Jahrgang. Die Aufnahme, welche die ene Beit" während thres dreijährigen Bestehens ge funden hat, liefert den Beweis, daß diese Beitschrift für weite Kreise des Voikes, die das Wesen des Staates und der Gesellschaft kennen zu lernen suchen, ein unabweisbares Be dürfniß geworden ist.
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Die Neue Zeit" betrachtet es als ihre Hauptaufgabe, Klarheit über die Ziele zu verbreiten, welche unsere drangvolle Zeit fich stellt; fie will zur Lösung der Probleme bei. tragen, die unserer Epoche einen so eigenartigen Charakter geben.
Der wissenschaftliche Standpunkt der Neuen Zeit" läßt sich furz definiren. Seitdem die Menschen begonnen haben, über ihre Stellung zum Weltganzen nachzudenken, haben fie fich in zwei große Lager gespalten: Diejenigen, welche überall nur ein Hein fehen, und solche, denen alles als in beständigem Werden und Vergehen, in fort. währender Umgestaltung und Entwicklung begriffen erscheint. Diese legte Weltan schauung, welche die großen wissenschaftlichen Errungenschaften der Vergangenheit und Gegenwart gezeitigt hat, vertritt auch die Neue Zeit". Sie nimmt eine fortdauernde organische Entwidlung an wie in der gesammten Natur, so im gesellschaftlichen und Staatlichen Leben der Menschheit. Alles steht in ursächlichem Busammer hang, in un aufhörlicher Wechselwirkung; die Gegenwart ist die Tochter der Vergangenheit, die Mutter der Zukunft, und die Gegenwart kann nur erkannt werden durch die Erkenntniß der Ver gangenheit, die Zukunft vorausgeschaut nur durch die Erkenntniß der Gegenwart.
Von diesen Grundsäßen ausgehend, hofft der Herausgeber der Neuen Zeit" unter Mitwirkung bewährter Kräfte der gestellten Aufgabe gerecht zu werden.
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Die Neue Zeit" zählt unter ihren regelmäßigen Mitarbeitern: Dr. Viktor Adler in Wien , Dr. Edward Aveling in London , P. Axelrod in Zürich , Auguft Berel, Reichstagsabgeordneter, Eduard Bernstein in Zürich , W. Blos, Reichstagsab geordneter, Dr. Heinrich Braun , Profeffor Dr. Ludwig Büchner , Theodor Curti in Zürich , J. Dietgen in New Yort, Profeffor Dr. Dodel- Port in Zürich , Friedrich Engels in London , Leo Frankel , Julius Guesde in Paris , J. Hascheet, Dr. E. Kaler- Reinthal, Minua Kautsky in Wien , O. Köhler, Vanl Lafargue in Paris , W. Liebknecht, Reichstagsabgeordneter, Karl Lübeck in Zürich , H. Mandl in Wien , M. v. Meysenbug in Rom , Domala Nieuwenhuis im Haag, Dr. Max Quarck , J. Reitenbach, R. Rüegg in Zürich , E. Sad, S. Schlüter, Dr. B. Schoenlauk, Robert Schweichel , J. Sketchley in Birmingham , Dr. A. Stößel, Dr. Strickler in Zürich , M. Wittich, Johannes Wedde, Professor Salomon Vögelin in Zürich , Omp Zetkin.
Die Redaktion befindet sich unter der bewährten Leitung des Herrn Karl Kautsky .
Das Januar Heft des vierten Jahrganges ist soeben zur Versendung ge langt. Der Inhalt desselben ist folgender.
Staatliche Lohnregelung und die sozialreformerischen Bestrebungen der Gegenwart." Von August Bebel .
„ Das Elend der Philosophie " und" Das Kapital ". I. Von Karl Kautsky .
Parlamentarisches.
Wanli Wereschagin. Von Wilhelm Wiener. Die Wahlen in England.
Literarische Rundschau: Theodor Mommsen , Römische Geschichte. Von Johannes Wedde. Prof. Dr. J. Huber, Die Philosophie in der Sozialdemokratie. W. L. Dirichlet, Das verdammte Beld. Notizen: Die landwirthschaftlichen Betriebe in Deutschland . Der Kapitalis mus in der Vogelwelt.
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