repräsentirt, und erlauben und gleichzeitig zu bemerken, daß die Gewinne im Werthe nicht nach der Reihenfolge, sondern durch einander laufend find. Wir bedauern, daß das Schloß von Dem festen Kästchen, welches Sie gewonnen haben, zerbrochen worden ist und füge Jhnen zur Entschädigung 3 Mart in Briefmarken bei. Das Kästchen retourniren Sie uns nicht wieder." Wie toulant! Aber tros dieser Opferwilligkeit denkt Herr M. gar nicht daran, fich zufrieden zu geben, sondern wird eventuell die Hilfe der Behörde in Anspruch nehmen, um zu seinem Recht zu gelangen. Auf die Verhältniffe der Privatlotterien wirft dieser Vorfall jedenfalls wieder ein grelles Licht.
Die unterbrochene Hochzeitsfeier. Der Schuhmacher Krüger beging am 23. November v. J. sein Hochzeitsfeft, und seine in der Schlegelstraße belegene Wohnung barg am Abend des genannten Tages eine Anzahl heiterer und angeheiterter Gäste, die das Tanzbein schwangen, so gut es der beschränkte Raum erlaubte. Da tauchte plöglich in der Gesellschaft eine fremde Erscheinung auf, die man bisher nicht gesehen. Es war ein junger Mensch, der fich sans gêne eine der Damen engagirte und mit Luft und Gefühl nach den Klängen einer Zieharmonita unter den Hochzeitsgästen umbersprang. Der Hochzeitsvater machte große Augen, als er den ungebetenen Gast erblickte, der nicht einmal ein hochzeitlich Kleid anbatte und fategorisch verlangte er von ihm, daß er sich sofort entferne. Dem Eindringling paste dies aber nicht und nach mehrmaliger vergeblicher Aufforderung mußte man Gewalt anwenden. Auf dem Hofe lam es zwischen dem hinausgeworfenen und seinen Gegnern zu einem Kampf, und hierbei muß der erstere wohl ein Meffer oder einen sonstigen scharfen Gegenstand benutt baben, denn zwei seiner Gegner wurden im Geficht verlegt. Schließlich brachte man den Erzedenten zur Wache, woselbst er als der bereits mehrfach wegen ähnlicher Brutalitäten vorbes strafte Arbeiter" Ernst Beierlein relognoszirt wurde. Am Montag hatte die 88. Abtheilung des Schöffengerichts Diese Angelegenheit zu prüfen, und der Gerichtshof fand den Erzeß so grober Natur, daß er auf 3 Monate Gefängniß ertannte.
Der Kaffee als Barometer. Die verschiedenen Erscheinungen, welche sich ergeben, wenn Zucker einer Tasse schwarzen Kaffees beigegeben wird, find hinlänglich bekannt; das Ergebniß der bezüglichen Beobachtungen jedoch dürfte wohl manchem Leser neu sein. Nach wiederholt angestellten Ver suchen und Proben im Vergleich mit den Angaben eines metallischen Barometers Bourdon und eines Barometers mit Quecksilberröhren ergiebt sich folgendes: Wenn Sie beim Vollgießen Ihrer Tasse den Bucker zergehen lassen, ohne die Flüssigkeit in Bewegung zu bringen, so steigen die im Bucker enthaltenen Luftbläschen an die Oberfläche. Formen diese Bläschen eine schaumige Masse und halten sich hübsch im Zentrum der Taffe, so zeigt dies stätiges Schönwetter an. Heftet fich dagegen der Schaum in Ringen am Rand der Taffe an, so bedeutet dies Regen. Im Falle der Schaum über der ganzen Oberfläche sich ausbreitet, so haben Sie Veränderlich, sammelt er sich schließlich gegen Einen Punkt des Randes der Taffe, ohne sich zu zertheilen, so ist Regen, aber von kurzer Dauer, im Anzug.
Wie vor einigen Tagen mitgetheilt wurde, hat der Gärtner Jost aus Brig in der Sylvesternacht einen Kutscher tödtlich verwundet. Ueber diesen Vorfall wird folgendes Nähere mitgetheilt: Joft war als Gärtnergehilfe in den Spaeth'schen Baumschulen in Brig angestellt und zeichnete sich dort durch einen gewissen Bildungsgrad, durch Fleiß und Eifer, außerdem aber auch durch sein häufig sehr exzentrisches Wesen aus. Nicht in einem Lokal in Rirdorf, sondern in der in den Baumschulen zu Briz befindlichen Restauration war am Sylvesterabend Jost mit seinen Kollegen zur Feier versammelt, als auch der Spaeth'sche Kutscher Weber sich dort einfand. Jost mochte die Gesellschaft desselben nicht angenehm sein, denn er äußerte sich mit Bezug auf denselben, daß es nach Pferden rieche. Weber fühlte sich durch diese Aeußerung verlegt, und es fam zwischen beiden zu einem ziemlich heftigen Wortkampf, welcher indessen durch das Dazwischentrefen der anderen Bersonen beigelegt wurde, so daß anscheinend jeder Bwist beseitigt schien und die Streitenden in anscheinend bestem Einvernehmen noch längere Zeit bei einander saßen. Plößlich verschwand Jost aus dem Lokal und holte aus seiner Dienstwohnung einen geladenen sechsläufigen Revolver. Als bereits längst das neue Jahr angebrochen mar, verließ auch Weber das Lokal und nur wenige Schritte in der Baumschule von demselben entfernt, wurden drei Schüsse aus unmittelbarer Nähe auf ihn abgefeuert, von denen einer traf und ihm eine Kugel in die linke Bruſt jagte. Erst durch das Hilfegeschrei des Schwerverlegten wurden die noch im Lokal befindlichen Gärtner, die der Meinung waren, daß die Schüsse noch dem Neujahr gegolten hatten, aufmerksam und fanden Weber, der nach Bethanien geschafft wurde. Jetzt im Untersuchungs- Arrest ist Jost völlig zerknirscht und gebrochen, Weber ist noch am Leben, doch ist die Kugel noch nicht aus der Brust entfernt.
g. Ein glücklicher" Finder. Der 8 Jahre alte Sohn des Schuhmachermeisters Lindhorst in der Markgrafenstraße
einen Edplate und setzte immer ein Hundertfrankeftüd. Er rauchte unabläffig Bigaretten, und in dem Hantieren mit dem vor ihm stehenden Leuchter, das er dabei ausführte, beruhte bas ganze Geheimniß seines immerwährenden Spiels glückes. War nämlich ein Roup für die Ponten gewonnen, so hob er den Leuchter auf, um sich eine neue Bigarette anzuzünden, und dann lag jedesmal ein Hundertfranksstück auf dem Spielteppich, auf das natürlich der gebührende Gewinnst ausgezahlt wurde. Nach einigen Sekunden wußte er dann gewandt ein neues Hundertfranksstück unter den wieder hingefehten Leuchter zu praktiziren und wartete nun ab. Bing der Roup verloren, so bezähmte er seine Luft zu rauchen, der Leuchter blieb stehen, nnd das Hundertfranksstück ruhte darunter, bis es bei dem nächsten Gewinnst Roup wieder zum Vorschein kam. Das Befremdenfte war, daß diefer Grieche, der natürlich nach der Entdeckung seines Kunststücks schimpflich ausgestoßen wurde, eine Rente von 200 000 Frants besaß und sich doch in so schmutziger Weise bemühte, immer noch mehr einzuheimfen.
Ein Spanier von Rang und sehr angesehener Stellung in der großen Welt übte lange Beit hindurch in einem der großen Pariser Klubs eine andere Art der Poussette dus. Wie in fast allen geschlossenen Gesellschaften giebt es dort teine Kroupiers, sondern der Banlier zahlt selbst aus. Jener Hidalgo hatte nun immer einen ganzen Haufen von Marken verschiedenen Werthes vor sich, den er fette. Verlor er, so war nichts zu machen; gewann er aber, so erwiderte er auf die Frage des Bankiers Wie viel beträgt der Haufen?" ganz unbefongen: Ich weiß es nicht, werde aber nachzählen." Nun breitete er den Haufen mit der Rechten auf dem Tische aus, mußte aber jedesmal mehrere Marken höheren Betrages, die er schnell aus der Tasche genommen und in der hohlen Hand verborgen hatte, geschickt hinzuzuthun. Dies waren denn feine kleinen Verdienste, die er unbeargwohnt einzoa, bis er cines Tages die Dosis gar zu stark bemessen batte. Nun tam man dahinter, und schon am nächsten Tage erhielt er eine Buschrift des Vorstandes, in der er ersucht wurde, nicht mehr im Zirkel zu erscheinen. Nach zwei Tagen schon erschien er jedoch ganz ruhig wieder und vertiefte sich im Lesezimmer in die ,, Revue des deur - Mondes." Man schickte einen der Angestellten zu
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fand am Sonntag Nachmittag an der Ede der Markgrafenund Beffelstraße eine Börse mit 1800 M. Jnhalt, bestehend in 32 Scheinen a 50 M. und 2 Scheinen a 100 M. Der Knabe brachte den werthvollen Fund seinem Vater, welcher fich mit demselben sofort nach dem Polizeibureau in der Linden ftraße begab und ihn hier deponirte. Bald darauf traf hier auch die Meldung ein, daß ein junger Mann, welcher mit seiner Braut Hochzeitseinläufe machte, die Börse verloren hatte. Fast unglaublich klingt es, daß der Verlierer sich weigerte, einen Finderlohn zu bezahlen. Erft auf den Hinweis im Polizeibureau zur Verpflichtung hierzu bequemte er sich zur Erlegung des gefeßlichen Finderlohns.
Aus dem Leben der Großstadt. Vor einigen Jahren war das Haus Schw.... in Wien der Sammelplaz hervors ragender Persönlichkeiten der Kaiserstadt an der Donau . Den Mittelpunkt des Interesses bildete die schöne Gattin, welche die Natur mit einer Fülle äußerer und innerer Vorzüge aus. geftattet hatte. Namentlich bewunderte man ihr Talent zum Malen, eine Kunst, die sie begeistert liebte und pflegte. Eines Tages schlugen des Gaiten Unternehmungen in unerwarteter Weise fehl, nichts wollte mehr glücken, und endlich war der Busammenbruch nicht mehr aufzuhalten. Man kann sich die demüthigenden Einzelheiten eines solchen Schicksals vergegen wärtigen. Gram und Serge warfen den Gatten aufs Krantenlager. Vor fünf Monaten starb er, sein Weib, sein Kind in trostloser Lage zurücklaffend. Nun trat, wie die B. 8." mittheilt, der Charakter der Mutter in ganzer Größe hervor. Wie tief fie auch der Tod des Gatten erschüttert hatte- fie mußte an ihr Kind denken, fie mußte fich aufraffen und an die Gewinnung eines Unterhaltes für daffelbe geben. In Wien war natürlich ihres Bleibens nicht. Sie machte viele Kostbarkeiten, die früber einen Theil ihrer Bes dürfnisse gebildet hatten und zum Theil wohl schon im Leihamt waren, so weit es ging, au Geld, eilte nach Baris und erlernte dort in den ersten Ateliers das Photographiren, ein Gewerbe, auf das fie ihr Malertalent hingewiesen. Nach viermonatlichem Studium erhielt fte das Zeugniß, alle Voll endung des Faches erlangt zu haben und zumal Photographien durch Delfarben so glüdlich zu übermalen, daß fie damit Kunstwerke schafft, die einen bleibenden Werth haben. Vor drei Wochen lehrte die muthige Frau Paris den Rücken und Seit einigen Tagen empfiehlt sich dem Ber liner Publikum das Photographische Atelier Mea". Die Bes fizerin desselben aber ist die Heldin dieser buchstäblich wahren Erzählung.
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Einen großen Schaden haben in diesem Jahre die Bächter der Rousseau Insel. Alle Vorbereitungen, welche fie bei eintretendem Frost in der Hoffnung trafen, daß endlich das Gewäffer derartig gefrieren würde, um die Eisbahn eröffnen zu können, ftellten sich als unnüß heraus. Dem Anschein nach ift auf einen tüchtigen Winter gar nicht zu rechnen, und so tommt es denn auch, daß die Eistellereibefizer mit Sorge in die Zukunft sehen.- Weshalb sollen gerade nur die Bächter der Rousseau Insel den Schaden haben und die anderen nicht? Jedenfalls find die meisten Anderen viel bedauernswerther.
Sensationeller Selbstmord. Auf dem Schloßplaz trat am Montag Abend ein fein gekleideter Herr an einen Droschlenfutscher erster Klasse mit den Worten heran:„ Ich fühle mich sehr unwohl, fahren Sie mich schnell zur Charitee", bezahlte gleichzeitig den Kutscher und stieg in den Wagen. Vor der Charitee angelommen, lag der Unbekannte besinnungslos und zusammengekrümmt im Wagen. Schnell auf die resp. Station gebracht, verstarb derselbe, ehe ihm ärztliche Hilfe zu Theil werden konnte. Der hinzugekommene Arzt fonnte nnt noch den Tod durch Vergiftung fonstatiren. Am Dienstag früh ist der Unbekannte durch die Ehefrau als der Rektor der 59. Be meindeschule und Lehrer der Handelswissenschaft E. Bombe, in der Andreasstr. 59 wohnhaft, rekognoszirt worden. Derselbe hinterläßt eine Frau und 6 Rinder.
Muthmaßlich gestohlen. Kurz vor Weihnachten find von der Kriminalpolizei einem mehrfach bestraften Menschen verschiedene Sachen abgenommen worden, die muthmaßlich ge stohlen sind, zu denen die Eigenthümer fich aber bisher nicht haben ermitteln lassen. Es sind dies eine alte filberne Zylinder Uhr, an der der Ring fehlt und die fich in einer Kapsel bes findet, die inwendig auf Papier die Firma: W. Heinriß, Uhr macher in Gehrden ", trägt, ferner eine filberne Anteruhr, die Nückseite derselben genarbt, dann dret anscheinend unechte Stegelringe, der eine mit einem kleinen runden, rothen Stein, der andere mit einem ovalen violetten Stein, der dritte ohne Stein und endlich vier unechte gleichartige Uhrtetten, an wel chen fich je ein Berloque befindet, das in einem schildartig gefaßten Stein das Bild eines Männerkopfes zeigt. Ringe und Ketten dürften aus einem Bijouterie- Geschäft gestohlen sein. Etwaige Meldungen werden im Kriminal Kommiffariat, Bimmer Nr. 78, entgegen genommen.
Ueber ein neues Schwindelmanöver, dem der in der Langestraße wohnende Uhrmacher Schön zum Opfer gefallen, wird uns vom Betroffenen selbst berichtet: In das Geschäft des Sch. tam vor Kurzem eine unbekannte Frau, die angab, die Ehefrau eines in der Gasanstalt beschäftigten Arbeiters M.
ihm hin und ließ fragen, ob er den Brief des Komitees nicht erhalten habe, der ihm den ferneren Zutritt verbot. Ja
wohl mein Herr, den habe ich erhalten, dachte aber, daß man mir nur den Spielfaal verboten habe," war die naive Antwort.
Ein anderer dunkler Ehrenmann, der gleich dem vorigen dem schönen Land des Weines und der Gesänge" ent stammte, auf den man aber bereits aufmerksam geworden war, erschien zuweilen zu der Spielpartie mit einem ganz neuen und sorgfältig zusammengefalteten Tausendfranks Schein. Diesen setzte er; indem er gewöhnlich dabei beSchein. mertte, er wolle nur wenig, aber theuer spielen. Verlor er nun, und sollte sein Schein eingezogen werden, so rief er Halt, halt Halt, halt es ist ein ganz neues Billet, das gebe ich nicht her!" und legte dafür eine Marke von tausend Franks an die Stelle. Gewann er aber, so erwiderte er, wenn der Bankier ihm arglos eine Tausendfranks- Marke als gewonnenen Betrag hinhielt, lächelnd: Nein, mein verehrter Freund,
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falien Sie nur' mal erst auseinander!" Dies geschah, und man fand drei Tausendfranks: Scheine. Kommt ein solches Manöver zu oft, so erregt es natürlich Argwohn, und unser Freund machte daher den Scherz mit seinem neuen Billet höchstens zweimal die Woche. Schließlich tam man aber doch dahinter und verschloß ihm die Pforten, worauf erfolg wie ein Spanier" in seine Heimath zurückfehrte.
Solcher Praktiken und bösen Kniffe" ließen sich noch viele anführen; wir beschränken uns darauf, nur noch folgende Art, die in den Spielhöllen besonders häufig vor kommt, zu beschreiben. Ein Spieler verfolgt mit einem fleinen Bleistift in der Hand sehr gespannt den Gang des Spieles und rotirt sich jeden Koup so eifrig, daß er ganz in diese Beschäftigung vertieft scheint. Plöglich fährt er wie aus einem Traum auf, sett den so fleißig benutten Stift auf den Strich und annonzirt, wie dies den Mitgliedern gestattet ist, zaghaft: 3wei Louis stehen auf dem Stift!" Der Banfier wiederholt dann einfach die annonzirten Be träge: 26 Louis auf der Dose! 50 Louis auf dem Portefeuille! 2 Louis auf dem Bleistift!" Gewinnt der Koup, so bleibt der Stift stehen, bis der Besizer seine zwei Louis ers
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zu sein, und verlangte eine goldene Uhr auf Leibkontralt, welche ihr denn auch auf Grund einer Legitimation eingebändigt wurde. Eine gleiche Manipulation gelang später mehreren, mit ihr in Gesellschaft mitgekommenen Frauen. Sehr bald stellte fich jedoch heraus, daß die entnommenen Sachen sofort nach Empfang versezt oder verkauft worden seien und daß die be treffenden Frauen dieses Manöver in diversen Abzahlungs Geschäften profeffionsmäßig betrieben, worauf der Kriminal behörde Anzeige gemacht und die Frau M., wie ihre Freun dinnen zu längeren Gefängnißstrafen verurtheilt wurden. Jedenfalls eine Warnung für die allzugroße Vertrauensseligkeit dieser Geschäftsinhaber.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gefundheitsamts find in der Beit vom 20. bis 26. Dezember 1885 von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt bes rechnet, als geftorben gemeldet: in Berlin 23,0, in Breslau 24,9, in Königsberg 35,3, in Köln 21.0, in Frankfurt a. M. 17,2, in Hannover 21,9, in Raffel 22,6, in Magdeburg 23,4, in Stettin 20,9, in Altona 27,5, in Straßburg 22,1, in Meg 13,2, in München 25,1, in Nürnberg 25,7, in Augsburg 22,6, in Dresden 22,4, in Leipzig 23,1, in Stutt gart 23,9, in Karlsruhe 20,2, in Braunschweig 26,2, in Ham burg 31,6, in Wien 27,2, in Budapest 32,6, in Prag 32,5, in in Trieft, in Aratau 36,7, in Basel 18,9, in Brüffel 23,4, in Amsterdam 23,8, in Paris 23,8, in London 18,0, in Glas gom 25,0, in Liverpool 22,4, in Dublin 22,7, in Edinburg 19,1, in Kopenhagen 17,5, in Stocholm 20,3, in Chriftiania 17,9, in Petersburg 27,2, in Warschau 30,5, in Odessa - in Rom 23,4, in Turin 23,1, in Bulareft, in Madrid - in Alexandrien In der Zeit vom 29. Nov. bis 4. Dezbr.
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in New- York 21,8, in Philadelphia 18,0, in Baltimore 17,5, in SanFranzisto-, in Ralfutta 27,9, in Bombay 24,5, in Madras 38,6. Auch in dieser Berichtswoche blieb der Gesundheitszustand in den meisten Großstädten Europas ein günstiger, doch wurden aus den süd sowie aus den norddeutschen Städten( wie auch aus Wien , Budapest , Prag ) vielfach höhere, aus den west deutschen, namentlich aus den niederrheinischen Städien, meist Ileinere Sterblichkeitsverhältnißzahlen berichtet. Die in Süd deutschland herrschenden östlichen, in Norddeutschland in der 2. Wochenhälfte vorwiegenden, von mäßigem Frostwetter ge folgten nördlichen und nordwestlichen Luftströmungen riefen vielfach eine größere Bahl von Erkrankungen an afuten ent zündlichen Prozeffen der Athmungsorgane hervor, obwohl die Gesammtzahl der durch fie hervorgerufenen Sterbefälle eine etwas fleinere als in der Vorwoche war. Darmfatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder dagegen traten meist in normaler Weise zu Tage und bedingten im Allgemeinen eine etwas ges ringere Betheiligung des Säuglingsalters an der Gesammt sterblichkeit. Von 10 000 Lebenden starben aufs Jahr berech net in Berlin 65, in München 75 Säuglinge. Von den Infektionskrankheiten haben namentlich Masern eine grös Bere, Scharlach und Kindbettfieber eine Ileinere Steigerung, Diphtherie, trphiöse Fieber und in deutschen Städten auch Boden eine Abnahme der Sterbefälle aufzuweisen, wäh tend Todesfälle an Reuchhuften fast in der gleichen Bahl wie in der Vorwoche gemeldet wurden. Sterbefälle an Masern waren in Berlin , Braunschweig , Bremen , Elberfeld , Amfier dam, Krakau , London , Prag und besonders in Duisburg zahl reich, während fie in Dresden , Königsberg , Wien , Budapest , Liverpool abnahmen. Auch das Scharlach fieber wurde in Berlin , Hamburg , Liverpool, Turin häufiger, in Chriftiania St. Petersburg, Prag seltener Todesveranlassung. Aus Halle wird fein weiterer Sterbefall daran gemeldet. Die Sterb lichkeit an Diphtherie und Kroup hat in Berlin , Kassel , König berg, Leipzig , Stuttgart , Amfterdam, Budapest , Paris , Brag und Wien zugenommen; dagegen wurde die Bahl der Sterbe fälle an diesen Krankheitsformen in Altona , Breslau , Danz Dresden, Frankfurt a. M., Frankfurt a. D., Hamburg Nürnberg , London , Christiania , Christiania , Petersburg, Warschau eine fleinere, in Freiburg in Baden blieb sie die gleiche wote in der Vorwoche. Der Keuchhuften forderte in London mehr, in Dublin und Liverpool weniger Opfer; in Hamburg Stockholm , Kopenhagen war war die Zahl der gemeldeten neuen Erkrankungen eine fleinere. Typböse Fieber zeigten fich im Allgemeinen in beschränkter Bahl, namentlich in Berlin , Hamburg , London , St. Petersburg , Turin . Ansehnlich geftei gert war die Zahl der Todesfälle nur in Paris und Warschau . Sterbefälle an Flecktyphus tamen aus Nacher, Budapes und Brag je 1, vereinzelte Erkrankungen aus den Regierungs bezirken Aachen, Marienwerder sowie aus St. Petersburg zur Mittheilung. 1 Todesfall an Tollwuth wird aus London berichtet. Sterbefälle an Poden, gelangten aus München Basel und Zürich je 1, aus Paris und Turin je 3, aus Liver pool 3, aus Prag und St. Petersburg je 4, aus Warschau 5, aus Budapest 6, aus Wien 18 zur Anzeige. Erkrankungen an Boden wurden aus dem Regierungsbezirk Aachen und aus Edinburg vereinzelt, aus Breslan, Budapest und London und aus dem Regierungsbezirk Marienwerder mehrfach, aus Wien und Budapest in größerer Bahl gemeldet. Die Cholera wat Meldungen aus Treviso zu Folge daselbst am 23. Dezember als erloschen anzusehen, in Venedig zeigte sich vom 15. bis
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halien hat. Verliert er aber, so greift der Betreffende wie in der Berstreuung rasch nach seinem Stifte, anscheinend um sich wieder die vorhin unterbrochenen Notizen zu machen, in Wahrheit aber spekulirt er darauf, daß man über Regulirung der großen Beträge seinen nur zwei Louis reprä sentirenden Stift vergessen werde. So geht es meist auch wirklich, niemand achtet, daß der Stift verschwunden ist, oder denkt daran, die zwei Louis zu reklamiren.
Während diese Betrügereien mehr an das Verfahre eines Taschendiebes erinnern, der uns gewandt die Börse aus der Tasche zieht, giebt es auch solche, die schon is in ein höheres Gebiet der Gaunerei gehören, wie bean 3. B. das Anfertigen falscher Marken mehr an Falschmünzere erinnert.
Ein in der Spielerwelt von Paris sehr bekannter Prin hatte dieselben Anfangsbuchstaben wie der Klub, in dem e täglich zu spielen pflegte. Da nun an den Jagdabenden is feinem Schloffe ebenfalls gespielt wurde, so hatte er sich eigene Marken mit seinen Initialen machen lassen, die denen im Klub zur Verwendung gelangenben und ebenso gezeich neten täuschend ähnlich sahen. Eines Tages nun, als seine Taschen leer waren, füllte er sie mit den eigenen Marken und kam damit in den Klub, wo er sie beim Spiel als Rlubmarken verausgabte. Da die letteren aber sämmtlich numerirt sind, so fam man bald hinter den prinzlichen Be trug; die Sache erregte natürlich ungeheures Aufsehen, wurde aber vertuscht.
Ebenso macht man es, wie schon erwähnt, vielfach mit armen Teufeln, die kleine Beträge durch die Poussette erschwindeln suchen, mit denen sie weiter leben und- fpielen können; denn das Spiel ist für sie ja das Leben. Entlar werden sie alle gewöhnlich sehr bald; denn gleich dem Lügen hat auch die Pouffette turze Beine", weshalb auch die zahl reichen Falschspieler höheren Grades, deren Raiffe wiederum sehr verschiedenartig, aber bedeutend raffinirter und schwerer zu entdecken sind, nur mit Verachtung auf solche, Dilettanten herabzublicken pflegen.
Ernst Montanus. ( Gerichts- 3tg.)
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