baffelbe geschah! Das taube Kind, das all' den Trubel, der um seinetwillen vorging, zwar nicht hörte, aber mit verwun berten Augen betrachtete, that, was Rinder seines Alters in solchen Lagen zu thun pflegen. Die Kleinen Augen zwinterten, fielen gelangweilt und ermüdet zu, und bald schlief das Mädchen so sanft, als läg' es daheim in seinem Bettchen. Eine halbe Stunde mochte das bundertstimmige Gewimmer wohl gedauert haben, als begreiflicherweise die gläubige Ge meinde von dem Wunsch ergriffen wurde, zu sehen, ob ihre brünstigen Gebete der Himmel erhört hätte. Oberst Pearson schritt auf das schlafende Kind au und tief ihm laut ins Dhr: Mädchen, hörst Du mich?" Erschrocken fuhr das Kind auf und starrte den Frager an. Ob Du mich hörst, Kind?" wiederholte der Kommandeur. Statt aller Antwort brach das geängstigte fleine Wesen in das bitterlichste Schluchzen aus. Sie hat ihn gehört! Sie ist genesen! Der Himmel hat die Gebete der Gläubigen erhört und ein Wunder geschehen laffen!" so donnerte es jest jubelnd durch die Halle, daß die Wände zitterten. Alles drängte fich herzu. Alles wollte mit eigenen Mugen sehen, mit eigenen Dhren das Unbegreifliche hören. Man hob das fleine Wesen empor und trug es in feierlichem Rundgange durch den Saal, während die Menge fich von Neuem auf die Kniee warf, dem Himmel für das Gnadengeschenk zu lobfingen. Nur leider hat sich keiner gefunden, der das Mädthen sprechen gehört hätte.
Von dem Grundbefize, welcher in der Hand des Fürften Pleß vereinigt ist, fann man sich eine Vorstellung machen, wenn man erfährt, daß allein sein Forstterrain 41813 Hektaren, d. h. über 167 000 Morgen umfaßt. Von diesen liegen etwa 23 000 ettaren im Regierungsbezirk Oppeln , 8500 im Regierungsbezirt Breslau , 1800 im Regierungsbezirt Bosen und 8500 im Regierungsbezirk Bromberg .
Plattdeutsche Redensarten:
Geduld överwind' n Schwiensbraden.
3ermalmt, die beiden Füße bis zum Kniegelent waren abge ichlagen und die einzelnen Knochen und Fleischtheile lagen wie Spreu in der Mühle umher. Er selbst mußte gewaltsam aus der Welle, mit welcher er verschlungen, befreit werden. Man vermuthet, daß der junge Mensch die Unvorsichtigkeit begangen, beim Einölen einzelner Betriebe die Mühle nicht anzuhalten, und daß hierdurch die schreckliche Katastrophe, die ohne Zweifel den augenblicklichen Tod zur Folge hatte, herbeigeführt wurde.
Aus Schlesien , 4. Januar, wird der Voff. 8tg." ge= schrieben: Mit dem neuen Jahre scheinen die Ausweisungen russischer und österreichischer Unterthanen bei uns kein Ende genommen zu haben, wenigstens wird aus dem Slupnaer Amtsbezirke gemeldet, daß an 86 Personen die Ausweisungsordre ergangen ist. Andererseits wird auch berichtet, daß einzelnen Ausgewiesenen nachträglich der Aufenthalt gestattet ist. Bu ihnen gehört u. A. ein Berginvalide, der bereits durch den Amtsdiener der russischen Behörde übergeben, aber von dieser wegen Verlust des Heimathsrechts in Rußland zurückgewiesen war. Dem alten Manne ist auf sein Gesuch an den Minister des Innern widerruflich im Kreise Tarnowiß der Aufenthalt gestattet, und man fragt fich mit Recht, warum den alten Leuten, welche durch langjährigen Aufenthalt und langjährige Arbeit in Preußen sich ein Anrecht auf Altersunterstügung gesichert zu haben glauben, überhaupt erst die Ausweisungsordre zugestellt wird, da man in Preußen doch auch wissen fann, daß Rußland die Aufnahme derselben verweigert.
Mainz , 4. Januar. Von Seiten des Polizeiamtes find die Schußmannschaften angewiesen, auf diejenigen Verkäufer von Feuerzeugen, Blumen c. zu achten, welche noch das schulpflichtige Alter befizen. Die Eltern solcher Kinder, welche in den Wirthshäusern umherziehen, werden in Strafe genommen. Dieser Tage wurde sogar in einer Wirthschaft ein noch schulpflichtiges Kind festgenommen, welches in Trikot gekleidet, Jongleurfünfte ausführte. Den Nachforschungen der Polizei
Auns mit Maten, feggt de Snieder, da gifft he fin Fru gelang es, die Mutter des Kindes ausfindig zu machen; die
wat mit de Eel.
Hand von'n Sad, de haber is verlöfft.
Frien is teen Beerkop.
Beter in de wiede Welt as in'n engen Butt.
Je doller as de Kreih fick wascht, je swarter ward se.
Kleine Mittheilungen.
Neu- Ruppin, 4. Januar. Ein sehr bedauerlicher Unglüdsfall bat fich zwei Tage vor Weihnachten in der Mühle zu Groß- Woltersdorf bei Neu- Ruppin zugetragen. Ein Sohn des Mühlenbefizers daselbst war auf der Mühle beschäftigt, als plöglich die Angehörigen auf ihrem Gehöfte dumpfe Schläge von der Mühle her vernahmen. Nichts Gutes ahnend, eilten fie sogleich nach der Mühle, und dort bot fich ihnen ein schrecklicher Anblick dar. Der junge Mann war buchstäblich
Theater.
Mittwoch, den 6. Januar.
felbe hatte das Kind an einen Menschen vermiethet, der mit demselben von Wirthshaus zu Wirthshaus zog und das durch das Kind erworbene Geld verjubelte.
Vom Rhein . Die Polizeibehörde in Oberlahnstein hat allen Personen, die noch nicht 17 Jahre alt find, das öffentliche Tabakrauchen bei 1-9 Mart Strafe v.rboten.- Die Polizei in Witten a. d. R. hat den Gastwirthen verboten, Branntwein oder jedes andere geistige Getränk obne fofortige Baarzahlung zu verlaufen. Auf Kredit dürfen Getränke nicht mehr verabreicht werden.
Posen. Zu den Ausweisungen. Bis zum 1. Januar b. J. waren in Krakau im Ganzen 989 Ausgewiesene einge troffen und zwar 377 Männer, 223 Frauen, 388 Kinder.
Gießen , 31. Dezember. Ueberfahren wurde gestern Nacht beim Ueberschreiten des Bahnhofs von einer leergehenden [ 251
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1. Vierteljahres Bericht. 2. Abrechnung. 3. Wahl des gesammten Vorstandes. 4. Frage 1368 laften; Verschiedenes. Mitgliedskarte legitimirt. Gäfte haben teinen Zutritt. Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen bittet Der Vorstand.
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Reinigung von Tuchbekleidungsstüden. Um Tuch stoffe zu reinigen, foche man etwa 3 Loth gewöhnlichen Tabal mit etwa 2 Liter Wasser ab und bürste damit nach dem Striche den zu reinigenden Gegenstand mit einer steifen Bürste tüchtig ab, reibe start hinterher trocken nach und hänge zum Troden auf. Der Gegenstand steht darnach sauber und schön aus und hat nicht den mindesten Tabadßgeruch aufzu weisen.
Reinigung von Flaschen. Bur Reinigung von Flaschen, die einen feften, schwer löslichen Saß auf dem Flaschenboden zeigen, benuge man mit gutem Resultate Chlortalt, den man in einem gewiffen Quantum hineinbringt und dann etwas Waffer zufügt. Diese Lösung läßt man etwa 24 Stunden darin, die dann den festen Sat zerstört und auflöst, so daß nur ausgegossen und nachgespült zu werden braucht.
Briefkasten der Redaktion.
wollen, müssen Sie dies dem königl. Amtsgericht Berlin 1, . 2. 6. Wenn Sie aus der Landeskirche ausscheiden Abtheilung für Zivilstandssachen, C. Neue Friedrichstraße 13, Stand, Wohnung und welcher Religionsgemeinschaft Sie bis schriftlich anzeigen. Sie haben Ihren Vor- und Bunamen, her angehörten, mit anzugeben. An Gebühren haben Sie eine Mark zu zahlen. Wollen Sie über den erfolgten Austritt eine Urkunde haben, was indeß nicht nöthig ist, so haben Sie für dieselbe noch M. 1,50 zu zahlen.
Unter dem Protektorat J. J. K. K. H. H. des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin Bichung am
Kinderheilstätten- Lotterie. 20. Januar 1886.
Gewinne à 4000, 1000, 500, 200, 100, 50, 10 und 5 Mark in Silber. Loose á 1 Mark( If Loose für 10 Mark)
zu haben bei allen durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen und dem General- Debit von Richard Schröder in Berlin W., Markgrafenstrasse 46, Gensdarmenmarkt.
für das Jahr 1886
Der Kalender ist inhaltlich wiederum bedeutend vermehrt worden. Außer den bisher schon darin enthaltenen Tabellen, Tarifen und Geseßen( als Krankenversicherungsgefeß mit Nachtrag vom 28. Januar 1885, ilfs faffengeset mit Novelle vom 1. Juni 1884 2c.) find neu beigefügt: Das Gesetz über die Freizügigkeit, Gesetz, betr. das Urheberrecht an Mustern und Modellen, Gesetz über Martenschuh. Im Geschichtskalender find die in der neuesten Beit eingetretenen Ereignisse nachgetragen. Der Kalender, mit Schreibpapier und Papier für Tagesnotizen ausgestattet, toftet wie bisher
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