sowenig während derselben paustrm konnien, so füllten sie dieÄllcken mit einem unverfänglichen La la! aus. Andererseits-waren aber die Programme mit den vollständigen Textennicht lonfiszlrt worden, und das Publikum konnte also, so ofteine solche La la!> Stelle kam, die zu derselben gehörigen Versemitlesen, waS stets stürmische Heiterkeit erregte. Um Mitternachtwollte ein Mitglied des Festkomitees den Genoffen einen Neu-jahrsgruß entbieten. Aber kaum hatte es die einleitendenWorte gesprochen, alS der dienstthuende Kommiffär die Fort-sehung mit dem Bedeuten verbot, daß ein«„Rede" nicht aufdem Programm stehe.Holland.Die Holländer haben in ihren Kolonien fortwährendschwere Kämpfe mit den Eingeborenen zu bestehen, so auch inAtchin, wo nach einer soeben eingetroffenen Nachricht die Lageeine sehr mißliche ist, da die feindlichen Stämme in unver-minderter Stärke das Feld behaupten und die holländischenTruppen in den Küstenforts förmlich einsperren. Durch dasUeberlaufen eines franzöfischen Unteroffiziers zum Feinde warddieser in den Stand gesetzt, fich eine Art Artillerie einzurichten,die, wenn auch nicht beritten, doch sehr beweglich ist undmeistens allnächtlich ihre Stellungen ändert. Atchin hat bisherganz erstaunliche Mengen Telephondraht verbraucht, da dieEingeborenen die Drähte häufig kurz nach der Legung ab-schneiden und davonführen; neulich erhielt die Garnison vonOlah-leh eine Partie solchen Drahtes in sehr unliebsamerWeise zurück, nämlich in Gestalt eincS Knäuels, daS alsKanonenkugel die Wände einer dortigen Offizierswohnungdurchschlug.,Franrvetch.Ter„Figaro" veröffentlicht wieder einen Soldatenbrief ausTongking, nach welchem die Cholera unter den Soldaten.heftigauftreten soll. Wörtlich heißt es in dem Briefe:„In Haiphongsterben täglich 30 bis 35 Soldaten. Von den sechzehn Mann,welche hier das Detachemeut bildeten, bin ich allein übrig ge-blieben, die einen find todt, audere liegen im Hospital. Aufdem Schiff, welches uns in das unselige Land gebracht hat,befanden fich zwanzig Militär-Krankenwärter; drei Monate nachder Landung lebten noch zwei von ihnen."— Das thut aberAlles nichts, wenn nur die Gloire für Frankreich gerettet wird— so denkt das franzöfische Ministerium.— Der ungarische Unterrichtsminister hat bei Herrn Pasteurangefragt, ob dieser einen von der ungarischen Regierung ge-sandten Arzt in das Verfahren der Impfung gegen die Hunds-wuth einweihen wolle. Herr Pasteur hat geantwortet, daß ersich glücklich schätze, auf diese Weise dem Mmister einer Nation,welche Frankreich freundlich gestnnt sei, gefällig zu sein.Rußland.Vor dem Kriegsgericht in Odeffa kam am 28. v. M. eineAnklagesache gegen den früheren Studirenden an der Peters-burger Univerfität, Manuczarow, wegen nihilistischerAgitation und wegen bewaffneten Widerstands gegen diePolizeibehörde zur Verhandlung. In Folge der Betheiligungan studentischen Unruhen war er im Jahre 1882 von der Petersburger Universität relegirt und ihm zugleich das Recht ab-gesprochen worden, irgend eine andere wiffenschastliche Anstaltin Rußland zu besuchen. Manuczarow ging nun nach Cbar-low, wo er unter den Studirenden Belannte besaß, trat indie dortige sozialrevoluiionäre Verbindung ein und begannmit vielem Erfolge die nihilistische Propaganda zu detrerben.Dort verhaftet, entkam er auS dem Gefängniß und begab fichnun in's Land der Don'schcn Kosaken, wo er in vielen Städtendie nihilistischen Ideen verbreitete und revolutionäre Verbin-düngen bildete. Längere Zeit verfolgt, wurde er endlich imJahre 1884 verhaftet, wobei er mit einem Revolver auf einenGendarmen schoß, welcher dadurch eine leichte Wunde davon«trug. Vor dem- hiesigen Kriegsgerichte verweigerte Manu-czarow in der Verhandlung am 28. v. M. jede Auskunft, in-dem er erklärte:„er wiffe ganz wohl, waS ihn erwarte; ihmfei die ganze Komödie zuwider". Der Gerichtshof verurtheilteihn nach viertelstündiger Berathunz zum Tode durch denStrang; dies Urtheil wurde von dem 23 jährigen Angeklagtenmit der größten Ruhe angehört, und 10 Stunden spater imGcfSngnißhofe vollstreckt.Großbritannien«Zur Kennzeichnung der agrarischen Verhältniffe in Irlandliegt in des„Times" ein von einem Mr. Trench unterzeichnetesSchreiben vor, in welchem es u. A. heißt:„Das Eigenthum der Grundbesitzer in Irland entschlüpftdenselben; langsam aber stetig, während fie schlummem, gehtes in die Hände der Bodenpächtcr über, die auf einem Gutenach dem andern erfolgreich gegen die Zinszahlung streikenund gestreikt haben. In diesem Augenblicke bedarf es derDienste von 22 Polizisten zur Bewachung von Lord Kenmare'sSchloß in Killarney; und es giebt viele andere Schlöffer inKerry, die in kleinerem Maßstabe unter Polizeischutz stehen,während auch Pächter, Heerde» und Pachthofshüter Tag undNacht von Polizisten gegen Dynamftattentate und Mord ge-schützt werden müssen. In der Grafschaft Kerry allein ver-ausgabt die Regierung gegenwärtig 10000 Pfd. Sterl. proin der Beweiskette sich noch befanden, konnte« ohne großeMühe ausgefüllt werde».Die Stimme deS Aktuars w?ckte Siegfried au» seinemBrüter, wie aus einem schweren, verworrenen Traum er»wachend blickte er auf..Das Verhör kann beginnen," sagte der Schreiber,.einige Zeugen warte« schon im Vorzimmer.".Welche?" fragte Siegfried.kenne""� k'e Frau und ei» Herr, de« ich nichtwird Herr von Barnekow sein," erwiderte derAssessor. Sagen Sie ihm, ich laffe ihm für seine Gefällig«reit bestens danken, auf seine Zeugenaussage wolle ich fürheute verzichten."Einige Minuten später trat der Schließer ein, der Aus-druck feines Gesichts verrieth ernste Besorgniß.„Sie heißen Robert Schmalz und find seit einer Reihevon Jahre« Schließer im Gefängniß," nahm Siegfried dasWort,.bisher gaben Sie keinen Anlaß zu einer Beschwerde,nn Gegentheil, Ihre Vorgesetzten stellten Ihnen das Zeug-mß eines pflichttreue», gewissenhaften Beamten aus. Ump auffalle°der muß es erscheine», daß Sie jetzt von dem!?• 0 1 vf C%% abgewichen sind, Sie werden wisse«, daßS»e dadurch sich st�fbar �macht haben.".»Herr Assessor, ich hatte dabei keine bösen Absichten,"erwiderte der Schließet mit unverkennbarer Angst.„MeinWe,b war krank, Roth und Sorgen—"„Ihre Verhältnisse find mir bekannt, sie entschuldigeneine Pflichtverletzung nicht wenn ich auch zugeben will, daßsie d,e Versuchung unterstützten Nur ein ganz offenes Ge-standnlß eme wahrheitsgetreue Beantwortung meiner Fragenkann Ihne» Straflosigkeit erwirken, fir diesem Falle wirddas Veraehen nicht weiter verfolgt werden."„Ich will Alles sagen, was ich weiß.".�"�"�rten Sie meine Fragen. Wann, wo und inwelcher Weise näherte Herr Rabe sich Ihnen?".Es war kurz nach der Verhaftung Halm'», der Herrkam zu mrr in meine Wohnung/'„Was verlangte er von Ihnen?"„Nichts weiter, als daß ich dem Gefangenen eine«Jahr von dem Gelde der Steuerzahler zum Schutze vonGrundbefitzern, Pächtem, Arbeiterwohnungen und Vieh. DieLage ist unerträglich. Trotz aller dieser Auslagen verlierendie Grundbesttzer ihre Güter und werden einer nach demandern an den Bettelstab gebracht.(!) So schwer es gewesen,irgend einen Theil des jetzt fälligen Pachtzinses einzukasfiren,wo organifirter Widerstand geleistet wird, wird es viel schwerersein, den nächsten halbjährlichen Zins, der im Sommer 1886fällig ist, einzuziehen. Zu dieser Zeit werden die Hilfsquellenvieler der kleineren Grundbesitzer in den westlichen und ärme-ren Thellen Irlands erschöpft worden sein, und sie werdengänzlich ruinirt werden, während natürlich auch die Besitzervon Hypothehen auf ihre Güter ihr Geld verlieren werden.Der gegenwärtige Plan. Verbrechen zu verhüten, indem anjeder Ecke ein Polizist stationirt wird, ist ein temporäres Aus-kunstsmittel, aber es ist keine Regierung."Lokale».T. Ueber dir Gefahr der Verbreitung austeckeuderKrankheiten durch die Wohnungen, in denen fich Kranke auf-hielten, die mit solchen ansteckenden Leiden behaftet waren,hat man neuerdings von ärztlicher Seite die sehr wichtigeBeobachtung gemacht, daß das zum Ausfüllen der Zwischen-decken benutzte Material lehr ott von einer Beschaffenheit ist,welche fich nicht nur zur Aufnahme und Ansammlung von An-steckungsstoffen besonders eignet, sondern daß dies Materialauch leicht zersetzliche Substanzen enthält, und durch einen un-angemeffcnen Gebrauch der Fußböden in den einzelnen Stock-werken der Gebäude mit der Zeit in einer Weise verunreinigtwerden kann, daß daraus eine ernstliche Gefahr für die übrigenHausbewohner entsteht. Wen« man bisher bei Epidemien denUntergrund der betteffenden Gebäude untersuchte, so dürste inZukunft die Aufmerksamkeit der Sanitätsbehörden auf dieWohnungsdecken gerichtet sein und die lustdichte Absperrungder Deckenfüllungen gegen die Wohnungen gefordert werden;für Schulen, Kasernen und andere vielbesuchten Räume empfiehltman eine Jmpräanirung deS in den Decken verwendeten Holzesmit öligen oder harzigen Substanzen und als noch zweckmäßigerdie Anbringung von Decken-Ventilationen; das infizirte Füll»Material in den Zwischendecken alter Häuser würde einer Durch-tränkung mit Bromdämpfen ausgesetzt werden müssen, um dieWirkung der Ansteckungsstoffe zu beseitigen. Auf diese Weisewäre nach ärztlichem Gutachten der in den Wohnungen alterGebäude obwaltenden Ansteckungsgefahr wirksam zu begegnen.Die stattgehabten Ermittelungen sind so gründliche und dieAbhilfsvorschläge so detaillirte, daß man mrt ziemlicher Sicher-heit darauf wird rechnen können, die ganze Angelegenheitnächstens vor dem Forum der kompetenten Behörden ver-handett zu sehen.Weniger Licht! ertönt es jubelnd aus vieler, vielerMenschen Brust. So seltsam dieser Freudenruf in unseremnach„niehr Licht" drängenden Zeitalter auch erscheinen mag,so hat er doch seine volle Berechtigung und ist lediglich eineFolge deS natürlichen Fortschritts. So wenig auch fönst dasneue Jahr von unserem Wünschen und Hoffen erfüllen mag,die Gewißheit hat es unS doch gebracht, daß mit seinem An-beginn die Tage, wenn auch langsam, wieder länger werden.DaS Schlimmste ist nun überstanden, und find es vorerst auchMinuten, um welche der Tag an Länge gewinnt, so reihensich diese doch endlich zu Stunden und rn demselben Maße,wie des Winter» Nacht der fiegreichen Sonne weichen muß,in demselben Maße, wie es draußen mehr Licht wird, wirddrinnen weniger Licht gebraucht und find es vorerst auch nureinige Pfennige, die am Lichte im Haushalte erspart werden,die Hausfrau nimmt doch mit Freuden davon Notiz und freutfich schon im Voraus auf die Zeit, wo die unangenehme Licht-ausgäbe gänzlich vom häuslichen Etat verschwunden sein wird.Und mit gleicher Freude beobachtet wohl ein Jeder daö he-Der geprellte Hauswirth. Tragikomödie in einemAuSzuge. Ein in der Linienstraße wohnender Drechsler warseinem Hauswirth für drei Monate die Miethe rückständig ge-blieben und sann darauf, fich dieser Verpflichtung zu entziehen.Hierzu schien ihm die auf den Sonntag angesetzte Taufe seinesjüngsten Sprößlings die beste Gelegenheit zu bieten. Er ludzu dieser seinen jovialen HauSwirth, einen alten Junggesellenund Kinderfreund, ein, welcher auch am Abend püntt«lich bei seinem Mtether erschien. Freunde und Be-kannte waren geladen, eine Drehorgel nebst Spielerwurde herbeigeschafft und lustig ging eS her. Daerhob fich einer der Gäste, nahm einen Teller in die Hand,legte ein Markstück darauf und begann nach kurzer Ansprachteine Sammlung zum Pathengeschcnk deS Täufling». Jedertrug sein Echerflein bei und auch der Hauswirth, um fich nichtlumpen zu lassen, legte ein Fünfmarkstück darauf. Als dieSammlung beendet, wurde auf allgemeine» Verlangen zumTanze geschritten. Da aber die Wohnstube zu klein, entschloßman fich, sämmtliche darin befindliche Sachen zu entfernenBrief übergeben und eine Antwort darauf fordern sollte.Ich wußte wohl, daß ich diesem Verlangen nicht nachgebendurfte, aber daneben sagte ich mir auch, ein Brief könne janichts Gefährliches enthalten, uni das Goldstück, welche» derHerr auf den Tisch warf, setzte mich in den Stand, meinerFrau eine bessere Pflege angedeihen zu lassen und Brod fürmein« Kinder zu kaufen."„Gab der Amerikaner Ihnen Antwort?"„3a."„Die Korrespondenz wurde daraufhin fortgesetzt?"..Ich brachte noch einige Mal einen Brief in die Zelledes Gefangenen.".Man hat bei der Visitatton eine Photographie ge-funde«, erinnern Sie sich, daß sie in einem jener Briefeenthalten war?".Jawohl. Der Amerikaner forderte diese Photo-graphie!"„Wissen Sie, was diese Briefe enthielten?"Der Schließer zögerte einen Augenblick, dann griff erin die Tasche.„Als mein Schwager erfuhr, wozu ich mich hatte ver«leiten lassen, entwarf er den Plan, dem reichen Herr« eineGrube zu graben," sagte er..Er glaubte, auf diesem Wegeeine namhafte Summe erwerben zu können, mit der ereine» Holzhandel anfangen wollte, dabei versprach er mir,cs solle nichts geschehen, was mich in Ungelegenheitea brin«gen könne. Wir öffneten die Briefe und schrieben fie ab,es lag damals schon im Plane Siebel'S, diese Kopien späterIhnen zu überliefern, seine Absicht war eS keineswegs, alleWünsche Rabe'S zu erfüllen."Siegfried nahm die Papiere aus der Hand de»Schließers und las sie flüchtig, dann legte er fie köpf«schüttelnd auf den Tisch, er konnte ihren Inhalt nicht ver«stehen.„Der Amerikaner drohte stet» mit der Enthüllung eine«Geheimnisse»," fuhr der Schließer fort,„ich konnte diese«Geheimniß nicht erforschen, er wollte eS mir nicht anver«trauen. Herr Rabe fürchtete e«, er bot Alle» auf, den Ge,fangenen zum Schweigen zu bewegen."und in eine nebenliegende Kammer, welche einen Ausgang nachdem Korridor hat, zu schaffen. Nur wenige Stühle undein Tischchen, aus welchem die dampfende Bowlestand, ließ man in dem Zimmer. Während der Um«Wandlung desselben in einen Tanzsalon wurde derbereits animirte Hauswirth bei der Bowle zurückgehalten, alsder Tanz begann, waren bereits sämmtliche Mobilien von denFreunden des Drechslers auf einen vor der Hausthür stehen-den Wagen gepackt und davon gefahren. Ein toller Kehrausbeendete die Feier. Vorfichtshalber wurden die noch vorhan-denen Stühle nebst Tischlein zur Wohnung hinausspedirt, nurdie leere Terrine blieb auf dem Fußboden stehen. Als nunauch der Leiermann nebst den letzten Gästen die Wohnungverließ, merkte der Hauswirth erst, welch' bösen Streich manihm gespielt und daß er selbst noch einen Beitrag zu den Rück-kosten geleistet; er hat geschworen, nie wieder irgend einerFeier bei seinen Miethern beizuwohnen.Duell. Gestern Morgen bat hicrselbst ein Säbel- Duellstattgefund-n zwischen einem Offizier und einem Chemiker;Veranlassung war eine Beleidigung, die der Offizier demChemiker am Lylvesterabend in einem Unter den Linden ge-legenen Cafs in Bezug auf seine jüdische Konfesfion zugefügthatte. Das Duell endete mit einer ziemlich schweren Ver»letzung des Offiziers.t. Der alte Köpenicker Weg, welcher beim SchlestschenBusch, von der Treptower Chaussee südlich abbiegend, dieäußere Grenze der Treptower Parkanlagen bildet, befindet fichin einer traungen Verfassung. Um den Weg aufzufüllen, hatman hier Schuttabladestellen errichtet, die ja allerdings eindringendes Bedürfniß find und das erforderliche Auffüllunas-Material liefern; aber wenn dadurch auch der Weg seine Fahr-barkeit eingebüßt hat, so hätte doch wohl ein einigermaßen passtr-barer Fußweg erhalten bleiben können. Für die Bewohner desSüdostens find die Treptower Parkanlagen die einzige größereSpaziergelegenheit im Freien und die Wege lassen hier überallManches zu wünschen übrig. Während der milden Tage desWeihnachtsfestes haben das viele Tausende erfahren; besondersU beklagen aber waren diejenigen, welche fich in die Schutt-jügel des alten Köpenicker Weges verirrten. Sie konnten frohein, wenn fie mit übel zugenchteter Fußbekleidung davonkamen;viele haben dort schwerere Havarie erlitten.Wegen äußerst brutaler Mißhandlung wurde gesternder„Arbeiter" Heine, welcher schon erhebliche Vorstrafen wegenKörperverletzung und anderer Veraehen erlitten hat, verhaftet.Heine drang in die Wohnung seiner Eheftau, welche durchfortgesetzte rohe Behandlung genöthigt worden war, sich vonihm zu ttennen, warf die letztere ohne Veranlassung zu Boden,kniete auf fie und brachte ihr, während er den Mund der Ge-mißhandelten zuhielt, um fie am Schreien zu hindern, Ver-letzungen am Unterleib und Bißwunden im Gestcht bei. EinStück der rechten Ohrmuschel wurde von ihm vollständig abge-bissen, so daß vorausfichtlich eine dauemde Entstellung derFrau H. eintreten wird. Demnächst begab fich Heine in einbenachbartes Schanllokal und beging dort weitere Exzesse. Alsdie Wirthin ihn aufforderte, das Lokal zu verlassen, stürzte ersich auf dieselbe und verfolgte fie bis in ihre Privatwohnung.woselbst er fie auf em Bett warf und würgte. Durch mehrerebefreit Personen wurde die Wwthin von dem Wüthenden. Schtffsuntergang. Am Holst-iner Ufer, in der Näheder Lesstngbrucke. ist vorgestern em mit Nahrungsmitteln(Kaffee,Reis. Zucker, Thce ic.) befrachtetes Schiff gesunken. Dasselbefuhr in der Richtung nach dem Thiergarten zu und ließ fichvon emem Schlepvdampfer die Spree enllang fahren. Ja derGegend von Bellevue soll durch die Unoorstchtigkeit deS Steuer-manns des Schleppdampfer» ein Zusammenstoß zwischen demDampfer und dem Kahn erfolgt sein, wodurch die Spitze deSKahneS vollständig wegbrach und letzterer sofort sank. Derselbeist bereits wreder miltelst AuZpumpens gehoben worden, dochfind die Waaren, welche in dem Kahne verladen waren, nicht»«Ä«Ä' Äf m» kiSÄÄÄ Ä ÖÄJ*ien Zveisall.Frau Niemann ist von einem leichten Unwohlsein be-MMMMilstatt am Eonnabend, den 9. d- M.„Machte er Ihnen nicht den Borschlag, Halm zu be«freien?"„Mehrmals, aber ich wie« ihn zurück, und als er dieseForderung in drohendem Tone an mich stellte, habe ich dieVerbindung mit ihm vollständig abgebrochen."„In welcher Weise sollte die Befreiung bewerkstelliutwerden?" Ö»Ein darauf bezüglicher Plan war noch nicht ent.worfen?"„Aber Rabe hatte Ihnen Versprechungen gemacht?"„Allerdings. Er wollte mir und meinem Schwagerzehntausend Thaler zahlen, wir sollten mit dem Flüchtlinaauswandern." Ö..Sie behaupten, diesen Vorschlag zurückgewiesen zuhaben V»Herr Rabe und mein Schwager müssen es mir be-zeugen. Ich fand ke,n große« Verbrechen darin, dem Ge«fangenen einen Brief zu bringen, wenn ich auch nichtleugnen will, daß ich eine Pflichtverletzung damit beging,aber ,ch hätte o,e meine Hand dazu bergegeben, ihn zu be«freien. Mein Schwager hat e« mir sehr übel genommen,er meinte, es fei ja nur eine Komödie, aber ich wollteauch nicht einmal den Schein einer so schweren Schuldauf mich zu laden, uvd es freut mich noch jetzt, daß ichdieser Versuchung widerstanden habe, wenn auch dasGelingen des Planes meiner Roth und meinen Sorgen einEnde gemacht hätte.".Ich glaube, Ihr Schwager denkt noch heute darüberanders."„Nein, Herr Assessor, auch in seiner Absicht hat eS niegelegen, die Projekte des Herr» Rabe auszuführen, aber er hat dieKomödie fortgesetzt, weil er hoffte, daS Geheimniß zu erforschen.Ich glaube, daß er es jetzt kennt, aus einigen Aeußerungen,die er fallen ließ, vermuthe ich, daß seine Frau e»ihm mitgetheilt hat, und daß er nichts damit anzufangenweiß.„Er war vorgestern noch bei Rabe."„ES kann sein, ich habe mich um die Sache nicht meh«gekümmert."(Fortsetzung folgt.)