mit dem Militär zeugen. Wird das verantwortliche Ministes rium des Königs der Nationalversammlung gegenüber die Ver­antwortung für alles das übernehmen, was.rr v. Willisen in Bofen getban und unterlassen hat, und für die ganze bis jest befolgte Richtung unserer polnischen Politit? Dann wäre es wichtig, fich darüber aufzuklären, ob in Preußen noch die. selben Rechtsgrundsäße giltig sind, welche in dem Bolenprozeß des vorigen Jahres gegen die Angeklagten zur Anwendung

Lamen.

B. S.( Bismard Schönhausen)." Die Magdeb. 8tg." begleitet den Abdruck des Artikels mit folgenden Worten:

Die Handschrift dieses Artikels befindet sich noch in un­serem Befiß. Fürft Bismard hat sich in ähnlicher Weise seit bem schon oft im Parlament über die polnische Frage geäußert. Neues fagt uns also der Brief nicht. Lenselben durchweht aber eine so fräftige und praktische nationale Gesinnung, daß unsere Leser an diesem Erinnerungsblatte gewiß ihre Freude haben werden."

Merkwürdig ist bei der Sache nur, daß die liberale" Magd. 8tg." ben Artikel zur Zeit, wo fie ihn erhielt, nicht abgedruckt hat. Wahrscheinlich ließ es ihre damalige libe rale Tendenz nicht zu. Der Artifel ist immerhin recht lehr­reich, er zeigt in deutlichster Weise, daß sich wohl der Libera lismus geändert hat er ist thatsächlich auf den Hund gekommen Fürst Bismard aber ganz der alte geblieben ist.

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Kommunales.

w. Neues Krankenhaus. Die Deputation für die öffent, Tiche Gesundheitspflege berieth am Montag unter Vorfis des Oberbürgermeisters von Fo denbed über die Errichtung eines Krankenhauses im Süden der Stadt. Es wurde beschloffen, den städtischen Behörden zu empfehlen, dasselbe auf dem Urban, Schlag 9, in einer Ausdehnung zu errichten, daß 450-500 Betten Blas hätten. Zugleich sollen dieselben in Rücksicht nehmen, daß das hierzu bestimmte Terrain erweitert und daß Die Arbeiten noch in diesem Jahre in Angriff genommen werden können.

Ein Nothschrei über den Zustand des Dammes in der Bergmannstraße ist von dem Gemeinde- Kirchenrath der Louisenstädtischen Kirche in Form eines Gesuches um Pflasterung Dieser Straße an den Magiftrat gelangt. Der Damm ist jest bei dem schlechten Wetter ein Sumpf, durch den die Leichen­fondutte fich nur mit Mühe hindurcharbeiten können; ein Bürgersteig ist nur auf der südlichen Seite vorhanden; der­selbe ist aber bei naffem Wetter für Fußgänger unbenusbar, zur jeßigen Jahreszeit ist es kaum möglich, zu Fuß nach den Kirchhöfen zu gelangen. Es wäre daher dringend erwünscht, wenn die Kirchengemeinden möglichst bald zur Regulirung dieses Bürgersteiges angehalten würden. Auch der Bezirksverein Hafenhaide hat unter Hinweis auf die belannten Zustände am Kotibuser Damm an den Magistrat ein Gesuch gerichtet, der selbe möge beim Gemeindevorstand zu Rirdorf dahin zu wirken suchen, daß im bevorstehenden Frühjahr endlich die östliche Seite der Straße regulirt werde. Diese Seite liegt auf der Nixdorfer Feldmait und find bisher alle Verüandlungen des Magistrats mit dem Gemeindevorstande in Rirdorf nhne Er­folg gewesen.

Lokales.

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Kündigung der Flurgeschäfte. Die zweite Abtheilung des Polizei- Präsidiums zu Berlin ist augenblicklich damit be schäftigt, den Inhabern von sogenannten Flurgeschäften zu tündigen, d. b. den Inhabern solcher Geschäfte( Müßen macher, Kalbfleischhändler, Obsthändler, Frischbierverläufer u. f. w. u. s. w.) den ferneren Betrieb ihres Gewerbes aus feuerpolizeilichen Gründen zu untersagen. Die qu. Verfügung, welche den betreffenden Händlern zugestellt wird, hat folgenden Wortlaut: ,, Kgl. Polizei- Präsidium, Abth. II. Berlin , den.... 186 Ew. Wohlgeboren wird hiermit eröffnet, daß Ihnen die fernere Benugung des Hausflurs auf dem Grund­stück( Invalidenstraße Nr. 130) zu gewerblichen Zwecken aus feuerpolizeilichen Gründen nicht gestattet werden kann. Sie werden hiermit angewiesen, bis zum 1. April sämmtliche zu Threm Gewerbebetriebe gehörigen Gegenstände zu entfernen, widrigenfalls die Räumung im Zwangsverfahren auf Ihre Roften erfolgen müßte. An den Herrn H. Wohlgeboren hier." Eine Anzahl der durch diese Verfügung hart betroffenen Handelsleute ist gewillt, gegen das Polizei- Präsidium behufs Burücknahme der ergangenen Anordnung den Rechtsweg zu beschreiten.

Zu den Kirchenwahlen bemerkt der Ev. Gem.-B." unter Anderem: Der Uebermuth der lutherischen Hierarchie, welche auf der legten ordentlichen II. Generalfynode fich für die gesammte Landesttiche die Herrschaft befestigt hat, wird nachgerade unerträgilch. Scheute fich doch nicht das politische Drgan der Konfeffionellen, die Kreuzztg.", es als den größten Nothstand in der Kirche Berlins zu bezeichnen, daß die Geifts

eines unglückseligen Duells wegen; hör' ich nun das Wort und vergegenwärtige ich mir seine Bedeutung, da bebt jede Fiber in meinem Innern; wehe, wehe! über Alle, die in forglofem Uebermuthe, nicht an die schweren Folgen denkend, bie Todeswaffe in die Hand nehmen und in einem Moment Hoffnung, Freude und Glück auf ewig vernichten, dreimal wehe über Alle, dle solchem Unwesen nicht steuern!"- Die erregte Frau hatte sich vom Stuhle erhoben und streckte ihre zitternde Händen zum Himmel.

O, meine gute Frau Sommer, was hab' ich gethan", flagte fich Klärchen an, blaß vor Schred, wie tonnte ich ahnen, daß meine Erzählung Sie so in Aufregung versezen würde, wie weh thut es mir, wußte ich doch gar nicht, daß Ihr Sohn" und fanm hörbar brangen die Worte von den Lippen ,, im Duell gefallen."

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Heut find's zehn Jahre", flüsterte die Frau vor fich hin; zehn Jahre, daß man mir mein Glück gemordet. D wie frisch, wie lebensfroh, wie glückvertrauend zog er zur Univerfitat; warte nur Mütterchen", gelobte er, Deine Opfer sollen Dir Alle vergolten werden; Du sollst noch Freuden an Deinem Wolf erleben" Hüte Dich, mein Kind, vor schlechter Gesellschaft", flehte ich ihn an, feße nie Deine Ehre, Deine Gesundheit, Dein Leben unnütz auf's denke daran, daß Spiel", so bat ich ihn händeringend, benke daran, daß Du mein Eins, mein Alles bist", und hier, mein Klär­chen, sehen Sie, das sind seine Briefe von der Unis das sind seine Briefe von der Unis versität; tausendmal hab' ich sie gelesen, diese Kennzeichen feiner edlen Sinnes, seines edlen Strebens,... hier sein Wunsch, in eine Verbindung einzutreten ,.... mein Ab. mahnen dagegen, seine Ueberrebungsknnst,.... und da da der letzte Brief. eines Tages der ent­feßliche Brief! ,, Mutter, ich kann nicht anders, es muß der Ehre Genüge geschehen, man hat mich gefordert, ich fann nicht zurüd, unsere Gefeße gebieten es, theure Mutter, nichts Unehrenhaftes hat sich Dein Wolf zu Schulden kommen laffen, mir wird die Waffe in die Hand gebrückt, Mutter verzeihe mir, ich liebe Dich bis in den Tod." Da lesen Sie, Klärchen; doch nein, Sie können nicht, verwischt von Thränen sind die Buchstaben, aber hier im Herzen find fie eingebrannt; als ich den Brief in Händen hielt, ba war er schon nicht mehr, da hatten

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lichen des Protestantenvereins auf den Kanzeln das Wort führten! Jft eine größere Anmaßung denkbar? In den 32 Barochien der Hauptstadt find es vielleicht 5, welche von frei­finnigen Geistlichen ausschließlich bedient werden, und von den 80 Geiftlichen Berlins find es höchftens 20, also taum der vierte Theil, welche als liberal gelten fönnen; alle übrigen Kanzeln der preußischen Landeskirche sind von Vertretern der Orthodoxie, oder doch wenigstens von solchen Geistlichen besetzt, welche dem herrschenden System teinen Widerstand zu leisten im Stande find; und dabei redet die Kreuzzeitung noch von einem Nothstande der Kirche, der durch die freifinnigen Geistlichen hervorgerufen wird! Wie würde dieser Hochmuth noch geftet gert werden, wenn nun auch noch die bisher liberalen Körper­schaften Berlins ihre Geistlichen im Stiche ließen und die Berliner Stadtfynode in die Hände der Stöcker'schen Partei gelangte! Durch die Ungiltigkeitserklärungen der Wahlen von vier Gemeinden ist wenigstens die Möglichkeit gegeben, daß bei den Nachwahlen in der Johanneskirche( Moabit ), der Georgengemeinde, der Sophienkirche und der Johannes Evan­geliftgemeinde die Freifinnigen das Versäumte nachholen und durch zahlreichere Betheiligung an dem Wahlakt die fonser vativen Gegner schlagen. Weiter aber ist bei den bevorstehen den Wahlen der Gemeinde förperschaften zu den Kreissynoden, welche etwa im Monat März stattfinden, nöthig, daß die Ges meindeorgane Mann für Mann auf dem Posten find und nicht nur zuverlässigen, freifinnigen Kandidaten, sondern vor allen solchen Vertretern ihre Stimme geben, welche fich ausdrücklich verpflichten, an den Sigungen der Kreissynoden, welche meistens im Sommer stattfinden, theilzunehmen. Es hängt, wie die Verhältnisse liegen, wahrscheinlich die Entscheidung an wenigen Stimmen, und da darf es unmöglich dem reinen Bufall über laffen bleiben, ob die Beschlüsse der Stadtfynode nach dem Sinne der Orthodoxie und des Konfiftorialsystems oder des Freifinns ausfallen. Mögen die Wähler der Verantwortlich, feit ihrer Wahl sich bewust bleiben!

ar. Heiteres aus der Städtekanalisation. In seinem Archiv für rationelle Städte- Entwässerung" hat der Kapitän Liernur fürzlich einen interessanten Weg eingeschlagen, um das von ihm erfundene Doppelsystem über die Schwemm- Kanalisa tion triumphiren zu lassen. Er hüllt nämlich den Streit in die Form des Sigungsprotokolls einer Stadtverordneten­Kommission, worin er einen Schwemm- Ingenieur" und einen Sanitätsrath", sich selbst aber, unterstüßt von einem Stadt­rath Richter", als Vertheidiger des Liernur- Verfahrens vor einer Anzahl anonymer Stadtverordneten unter dem Vorsize eines Oberbürgermeisters in einer ungenannten Stadt auf­treten läßt. Natürlich schlägt er die Gegner glänzend aus dem Felde, so daß die Kommission einstimmig der Stadtverordneten­Versammlung die Einführung des Liernur- Systems empfiehlt. Die Versammlung aber lehnt schließlich doch den Antrag ab, weil der Vertrag mit dem Abfuhr- Unternehmer" noch vier Jahre dauert. Das Protokoll liest fich recht heiter; noch Iuftiger aber ist, daß ein Berichterstatter dasselbe für ein wirk­liches amtliches Schriftstück gehalten und in seiner Phantasie dahin ergänzt hat, daß sich die Geschichte in der Berliner Stadtverordnetenversammlung zugetragen habe. Daraus ist dann ein längerer Artikel geworden, worin der nur vom Ab­fuhr- Unternehmer verkümmerte Erfolg Liernur's in Berlin sensationell besprochen wird. Selbst große Blätter, wie die Kölnische Zeitung ", welche fürzlich noch über die beschlossene Ausdehnung der Berliner Schwemmtanalisation berichteten, find auf den interessanten Artikel reingefallen". So hat Liernur wenigstens einen Erfolg zu verzeichnen!

Unter der Uebersch ift Wintergewitter", schreibt der Hamburger Meteorologe der Voff. Big.", d. d. 5. Januar: In den Festtagen am Jahreswechsel hatte sich die Witterung recht ungünstig gestaltet, indem ein Depreffionsgebiet im Nord­west fich entwickelte, welches bis heute die Witterung beherrscht hat. Zunächst war am 31. Dezember eine gegen Süden fich erstreckende Depression in der Nordsee erschienen, begleitet von lebhaftem Schneefall. Ein schneller Vorübergang dieser De preffion würde die Witterung nicht wesentlich beeinflußt haben, aber statt dessen vertiefte sich das Gebiet schwachen Luftdruces erheblich, ohne starke fortschreitende Bewegung zu haben. Täg lich erschienen im Rüden der älteren Depreffionszentren neue tiefe Minima und daher wuchs der westliche Wind zum Sturme an, wobei die Temperatur in Hamburg 8 Grad Wärme er­reichte. Nach schweren Regenfällen vollzieht sich seit dem Abend des 4. Januar der Uebergang zu tälterem Wetter. Am Dienstag, 114 Uhr Vormittags hatte Hamburg ein Gewitter mit 3 heftigen Schlägen bei Schnee und Hagel und stürmi­schem Westnordwest- Winde. Dieser Böe ging eine Cirrus schicht vorauf, welche aus weichen, völlig verwaschenen oberen Wolten bestand. Nur mit Mühe konnte in dem weißlichen Schleier der ftreifige Charakter der Cirruswolle erkannt werden. Das Barometer ist in diesen Tagen hier 24 Millim. gefallen und das Bentrum des niedrigen Druces verlegt fich in südöstlicher Richtung von Standinavien nach der süd­lichen Ostsee . Da im Rücken der Depression Frostwetter herrscht, wird mit der Verlegung des Wirbelzentrums füdwärts

fte mir meinen Wolf schon hingemordet, und eine namenlos unglückliche Mutter war mehr auf der Welt."

Ein lautes Schluchzen und ein heftiger Hustenanfall unterbrach die erregte Frau; Klara war mit liebevoller Sorgfalt um die Leidende beschäftigt, sie trocknete die feuchte Stirn, brachte ihr eine Erfrischung und wollte sie bewegen, fich zur Ruhe zu begeben.

Nein, nein, mein theures Kind, es geht schon vor­über", bat die Kranke, laffen Sie meinem armen, gepreßten Herzen diese Erleichterung, und gerade heute, gerabe heute.

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Daß ich ihn noch einmal sehen wollte", fuhr fie nach einem Weilchen fort, daß ich sein geliebtes Antlig noch mit meinen Küssen bedecken wollte, wer fonnte mich schelten? ich wartete teine Nachricht mehr ab, und fuhr in einer Stunde zur Universitätsstadt, hin zur Wohnung meines Wolf. Da erfuhr ich, daß er bereits nach der Universität gebracht und dort aufgebahrt sei, daß am heutigen Tage noch die Ueberführung zum Bahnhof, nach seiner Hei math stattfinden sollte."

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Mir Hang Alles wie dumpfes Geräusch in's Ohr; zur Üniversität hörte ich nur, und dorthin lenkte ich meine Schritte. Schaaren von Menschen firömten dem gleichen Biele zu, Einer fragte den Andern, was es denn Außer gewöhnliches gäbe; der Student, der im Duell er­fchoffen, wird ja beerdigt, hieß es da, einziger Sohn, schossen, wird ja beerdigt, hieß es da, arme Wittwe, hieß es dort, armer Junge, sagten die armer Junge, fagten die Einen, arme Mutter, die Andern. Und arme Mutter, arme Mutter", so tönte es in meinem Innern, und mein Herz pulfirte nach dem Talte: arme Mutter, arme Mutter .... Da stand ich nun endlich vor dem gewaltigen Ge­bäude, das den Rest meines Glüdes bergen sollte, ich drängte mich verzweifelnd durch.... zu den Pforten.. ba stand schon der ich wollte ja mein Kind sehn; Wagen mit den sechs schwarz verhängten Pferden, und gerade als ich ankam, da trugen sie den Sarg heraus, mit Kränzen und Blumen und Palmen überdeckt, da folgten auch die Studenten mit ihren Bannern, seine Verbindung, diese unglückselige Verbindung dicht hinter dem Sarge, ba, o Himmel, ertönte Mufit, der Zug feste fich in Bewegung, Gott, diese Musit, diese einförmige

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auch über unsere Gegenden fich der Froft ausbreiten, welcher in Schottland schon begonnen hat. Die fehr unruhige Witte rung der legten Tage ist durch den scharfen Temperatur. Gegensat zwischen der bei uns warmen Witterung und der em Norden Standinaviens aufgetretenen äußerst strengen Kälte, welche 32 Grad Celftus erreichte, hervorgebracht worden. hier wird dem genannten Blatt zu den oben gemeldeten Ges wittererscheinungen weiter geschrieben: Die in dem Witterungs­berichte der Seewarte zu Hamburg vom 5. Januar am ge nannten Tage Vormittags 114 Uhr beobachtete, dort sogar von Gewittererscheinungen begleitete heftige Graupelböe erreichte Berlin gegen 2% Uhr Mittags, alio nach etwas über drei Stunden, binnen welcher fte den zirka 35 Meilen betragenden Luftweg zwischen beiden Orten zurückgelegt hat. Der fte bes gleitende heftige Sturmwind hat daher eine Geschwindigkeit von mehr als 11 Meilen in der Stunde gehabt, mithin dies jenige, welche der Jagdzug" der Berlin Lehrter Bahn in maximo erreicht. Die Boe verfolgte die auch in Hamburg be obachtete Richtung von Nordwest nach Südost, nach ihrem Vorübergang drehte der Wind nach West zurück. Der dies malige Winter scheint es von Zeit zu Zeit zu lieben, daran zu erinnern, daß er den warmen Aequatorialströmen die Herrschaft nicht dauernd überlassen will. Hoffen wir dies im Intereffe der Schlittschuhläufer, sowie der Eistkonsumenten, welche bet Fortdauer der warmen Witterung leicht genöthigt sein fönnten, Eis aus den Polargegenden sich kommen laffen zu müffen."

Heinrich Quistorp von Westend hat hier noch andere Geschäfte besorgt als die Scheidung von seiner Frau. Den Leuten, die bei seinen Unternehmungen verunglückt find, hat er, wie die Charlottenburger N. 3." mittheilt, angezeigt, daß er fte durch sein Geschäft in Paraguay entschädigen werde. Jeder möge ihm angeben, wie viel er in Westend an Kapital und Binsen eingebüßt habe; er werde ihm den Betrag in Bonus zertifikates der South American Central- Land and Credit Affociation in London erseßen. Das Papier trägt sogar, wie Herr Quiftorp versichert, seit diesem Jahre Zinsen und Dividende, Herr Quistorp verschenkt es so zu sagen; er ver langt nur von jedem seiner Gläubiger einen baaren Untoften beitrag" von 20 M. Ob er wohl Liebhaber finden wird?

In Ausführung des Gesezes vom 14. Mai 1879, betreffend den Verkehr mit Nahrungs- und Genußmitteln, wur den im Laufe des Monats Dezember v. J. in Berlin polizeilich im Ganzen 322 Proben von Nahrungs- 2c. Mitteln von Ge werbetreibenden entnommen und zur chemischen Untersuchung gebracht. gebracht. Im Einzelnen murden entnommen 37 Butter, 12 Blockzucker, 14 Rataopulver, 16 Chokolade, 23 Mehl, 22 Gries, 5 Eiernudeln, 6 Brod, 6 gestoßener Ingwer, 1 Safran, 24 gestoßener Pfeffer, 6 Kaffia, 9 Piment, 9 Maisblüthe, 15 Thee, 6 Bichorien, 10 Milch, 9 Wein, 18 Himbeer, 11 Selters waffer, 20 Spielwaaren und 33 Konditorwaaren- Proben. 22 Betroleumproben kamen zur Untersuchung, von welchen keine zu beanstanden war.

ar. Der wegen eines ,, Sittlichkeitsverbrechens" fest genommene Mufillehrer Sch., welcher sich an einer alten Apfel finenhändlerin vergriffen haben soll, ist aus der Haft wieder entlassen worden. Die Untersuchung nimmt jedoch ihren Fort gang, und der Beschuldigte hat bereits eine Ladung zur ver antwortlichen Bernehmung erhalten,

Durch den vorgestern Nachmittag plöglich einge tretenen Sturm wurde ein auf dem Vorgarten- Terrain des Grundstücks Badstraße 35 aufgestelltes Firmaschild in der Weise umgeworfen, daß der eine etwas morsche Holzpfahl dicht über dem Erdboden umbrach und. das Schild fich demnächst vom stehen gebliebenen Pfahle loslöfte und auf den Bürger steig fiel. Ein gerade vorübergehender Gärtner wurde von dem herabstürzenden Schilde zur Erde geworfen und von Baffanten unter dem Schilde hervorgezogen. Derselbe hatt schwere innere Verlegungen erlitten und wurde in das Lazarus Krantenbaus gebracht,

Berliner Asylverein für Obdachlose. Jm verflossenen Monat Dezember nächtigten im Männerasyl 9182 Personen, davon badeten 1845 Personen, im Frauenasyl 1787 Personen, davon badeten 129 Personen. Der Verein hat einen Arbeits­nachweis eingerichtet und bittet dringend, von Vakanzen jeder Art, männliche Arbeiter betreffend, dem Hausvater des Männer asyls, Büschingstraße 4, weibliche Arbeiter betreffend, der Haus mutter des Frauenasyls. Füftlierstraße 5, Kenntniß zu geben, damit eine Busendung der qualifizirten Personen unverzüglich erfolgen tann.

Polizei- Berist. Am 5. d. M. Vormittags wurde ein Mann im Friedrichshain erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft.- Um dieselbe Zeit machte der erst einige Stunden vorher nach Verbüßung einer dreimonatlichen Gefängnißstrafe aus dem Hilfsgefängniß in Rummelsburg entlaffene Arbeiter Hein den Versuch, seine Ehefrau in ihrer Wohnung in der Pallisadenstraße 56 zu er würgen und brachte ihr so schwere Verlegungen am Halse und Bißwunden im Gesicht bei, daß sie nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht werden mußte. Als Hilfe herbeis

Todtenmusik, Tag und Nacht hörte ich seitdem diese Klänge, .. Nachts, wenn ich kaum eingeschlafen war, fuhr ich auf und hörte das monotone Tam, Tam, und noch jetzt kann ich's nicht zum Schweigen bringen, dieses grauen­hafte Todtenlied. Und dreimal zogen sie mit dem geliebten Todien um die Universität, dreimal kam mir der Sarg vorbei, daß ich ihn hätte mit Händen berühren können, der Sarg, der mein Glück, meinen Liebling barg, da stand's geschrieben mit goldenen Lettern: Wolfgang Sommer, geboren am achten Juli, ja geboren unter Schmerzen, und erzogen unter Schmerzen, und von ruchloser Hand geraubt, gemordet, im Uebermuth gemordet...... Und immer unabsehbarer ward der 3ug; Studenten, die ihm die letzte Ehre gaben,... Ehre, welch jammervolles Wort!

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... und immer ferner tönte das Tam, Tam; doch im Herzen, da pochte es immer lauter: arme Mutter, arme Mutter,.... aber keine Thräne fonnte ich weinen, ich blieb

auch bei Sinnen und keine Ohnmacht erbarmte sich meiner, ... wie betäubt folgte ich dem 3uge bis zum Bahnhof, da wartete ich bis zur Nacht, und dann fuhr ich mit meinem Wolf in die Heimath; dort wußte Niemand wo ich ge blieben; da begruben wir dann den armen Jungen, und heute sind's grade zehn Jahre, daß ich eine einsame, unfelige Frau geworden Dann nach Monden tam er, der Unglüdselige, der mir mein Kind getödtet, und wollte Ver gebung erflehen, aber ich konnte ihn nicht sehen, ihn nicht sprechen; ich wollte nicht seinen Namen wissen, ich weiß ihn noch heute nicht,.... ich wollte nicht einer andern Mutter Kind verwünschen. Er meinte, nicht eher Ruhe zu haben, bis er mir zu Füßen gelegen;... ich fonnt' nicht, ich fonnt's nicht; meinen armen Wolf bekam ich doch nicht wieder: Tödtet, mordet nur immer weiter, reißt das einzige Kind vom Herzen der Mutter- die Ehre erfordert's ja die jämmerliche, die armselige Ehre;-wohl find schon Stimmen genug erschallt, um die Barbarei des 3weikampfes auszurotten, aber wie viele Mutterherzen werden noch brechen, ehe dies Gaukelspiel von der Welt verschwindet, ehe dem Morden Einhalt geschieht."

Erschöpft war die furchtbar aufgeregte Frau zusammens gefunten, wieder kam ein entfeßlicher Hustenanfall, und ein Blutstrom drang aus ihrem Munde,

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erschreckt fuhr Klara

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