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Beitraum, in dem ich bisher die Geschäfte dieser Versammlung leitete, mir Ihre volle Nachficht zu Theil werden laffen. Ich hoffe, daß Sie es auch fernerhin thun werden. Die Grund­fäße, nach denen ich mein Amt zu führen gedente, babe ich bereits ausgesprochen. Lassen Sie mich die Versicherung wiederholen, daß ich unparteiisch und sorgsam die Geschäfte zu leiten bemüht sein werde. Ich hege die Hoffnung, daß es uns gelingen wird, zum Wohle der Stadt auch in diesem Jahr die Geschäfte fortzuführen!( Bravo.)

3um Vorsteher Stellvertreter wird mit 80 von 101 Stimmen Herr Stadtv. Dr. Stryf gewählt; die übrigen Stimmen zersplitterten fich; 18 Bettel waren unbe schrieben.

Es folgt die Wahl von drei Beisigern. e Leben Dem Vorschlage, die Wahl durch Altlamation vorzunehmen, schroben wird von dem Stadto. Prof. Bellermann widersprochen. ennigsen Es müssen in Folge dessen die Wahlen durch Stimmzettel me. Ob vollzogen werden. d Nach Bum 1. Beifizer wird Stadtv. Siebmann, zum 2. worden Stadtv. Siebert, zum 3. Stadto. 8ippel gewählt.

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Wahl von drei Stellvertretern. Stadtv. Löwe ersucht diese Wahl durch Afflamation vornehmen zu wollen. Stadtv. Prof. Bellermann erflärt, Widerspruch gegen diesen Modus nur dann nicht zu erheben, wenn der Stadtv. 3ietben( Bürgerpartei) unter den durch Altlamation zu Wählenden sich befinde.( beiterkeit)- Auf die Aufforde rung des Vorsitzenden, eine bedingungslose Erklärung abzus geben, erhebt der Herr Stadtv. Prof. Bellermann Protest gegen die Attlamation. Die Wahl erfolgt demnach durch Stimmzettel. Gewählt werden mit großer Majorität die Herren Salge, Schmidt und Solon.

vollzogen.

Die Verloosung der Mitglieder in die Abtheilungen wird Eine Reihe weiterer geschäftlicher Maßnahmen wird ge et starte schäftsordnungsmäßig erledigt. er Auf Stadtv. Meyer I und Genossen beantragen, einen gs von ftändigen Wablprüfungs- Ausschuß von 10 Mit Meilen gliedern, dem alle Wahlprotefte zu überweisen find, zu wählen edenfalls und ihm das Recht zu geben, wegen Ermittelung oder Fest stellung von Thatsachen, die mit der Wahl im Zusammenhang fteben, Anträge an den Magiftrat zu stellen und die Prüfung des Einspruchs gegen die Wahl des Stadtv. Bortmann diesem Ausschuß zu überlassen.

7.

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Stadto. Meyer I motivirt seinen Antrag.

Stadto. Dr. Jrmer schließt sich dem Antrage um so eher an, als ein Antrag, den er( Redner) vor Jahresfrist stellte und der damals von der Majorität abgelehnt wurde, mit dem jest in Berathung stehenden vollkommen übereinstimmte.

der Vers M. der Der Antrag Meyer I wird argenommen. Die Wahl der ffordert, Ausschußmitglieder wird durch die Abtheilungen vollzogen ommenen werden.

8ur Geschäftsordnung bellagt sich der Stadtv. mt, daß Hoffmann II( neu gewähltes Mitglied) darüber, daß die große gers der Unruhe, welche in der Versammlung herrsche, ihn gehindert ine Ver habe, die Worte des Vorfizenden zu verstehen und deshalb Voll der von seinem Stimmrechte Gebrauch zu machen.( Gelächter.) iche Be Bur Ehre des verstorbenen Stadtverordneten Bohm Bänderen erhebt sich die Versammlung von ihren Pläzen, nachdem der ung das Vorsitzende im Namen der Versammlung dem schmerzlichen f Grund Bedauern um bas plögliche Ableben eines hochverehrten Kollegen Familie Ausdruck verliehen hatte.

Ausschmückung der Aula der höheren Mädchen­Sekretärs schule in der Ifflandftraße mit Wandgemälden. cagte die Der Berichterstatter des Ausschusses, Stadtv. Boesche, swärtige ersucht, die erforderlichen Kosten( 3690 M.) zu bewilligen. Blumb Der Ausschußantrag wird angenommen. unser Ebenfalls angenommen wird der Antrag des Ausschusses, boffent den Magiftrat zu ersuchen, bei der Aulen über den Rahmen der gegenwärtigen Ausstattung nicht hinauszugehen. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Schluß 8

uar mann,

Uhr.

Lokales.

Seitens des Magistrats ist soeben, wie der Breslauer Morg.- Beitung" von hier geschrieben wird, an den städtischen Gartendirektor Mächtig die Aufforderung gerichtet worden, wieder Pläne für die Umwandlung des Dönhofsplages in einen bachtung Schmuckplay demnächst vorzulegen. Damit ist eine Frage r Herrn näher gerückt, die für Berlin   zunächst in diesem Momente, darüber hinaus aber auch für alle anderen Großstädte von Der Ver Bedeutung ist. Der Dönhofsplay ist einer der Plätze, auf wurden dem bisher öffentlicher Markt stattfand, speziell der Play, der ute Mas durch das weitbekannte Bild der Gänsemarkt  " zu einer flei­ten Hert nen europäischen   Berühmtheit geworden ist. Mit der spätestens Stadtv. in der zweiten Hälfte des April bevorstehenden Eröffnung der Stimme. Markthallen wird dieser Plat als Marftplatz überflüssig. t nimmt Ebenso geht es mit dem Schillerplaz, dem Neuen Markt, dem M. H. Spittelmarkt, dem Alexanderplay. Andere, vorläufig noch un Neuem entbehrliche Pläge werden folgen. Sie alle werden demnächst n furz: n von der Gartendeputation Berlins   in Schmuckpläge verwandelt

werden.

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Herren Ueber die Markthalle auf dem Magdeburger   Plak el; von wird jest bald entschiededen sein. Die Frist der Auslegung von der des Projektes zur Abänderung der Baufluchten ist abgelaufen, Demann, und demnächst werden die Eigenthümer, welche den Proteft gegen das Projekt unterzeichnet, au einer Verhandlung beim Magiftrat eingeladen werden. Hierauf wird die Angelegen heit dem Minister der öffentlichen Arbeiten übergehen wer n findet den. Man ist der Ansicht, daß diese Verhandlungen im lt fich Ganzen in 7-8 Wochen erledigt sein werden und das Borenzo, bann mit dem Bau der Markthallen begonnen werden wird. geben Die Einwendungen in dem Proteste sind nicht der Art, daß ste ind war bas bereizs in allen Instanzen genehmigte Projekt zu Falle bringen fönnten.

wahren Dziennik" foll bier in nächster Beit im Gegensatz zu dem Eine neue polnische Zeitung. Unter dem Titel: ,, Nowy freudig adeligen Blatte Dziennik Poznanski", also mit nichtabeligen Schönau. Tendenzen, entstehen. An der Spige der Leitung dieses Unter nirgends nehmens soll der sehr geachtete, als Politiker und Schriftsteller, befindet ebenso wie in ärztlichen Streisen durch seine gediegenen Unter ist auch suchungen und Abhandlungen bekannte Herr Dr. Severin limmen, Robinsli treten. Derfelbe nahm schon in einem sehr Frische Ständigen Presse eine hervorragende Stellung ein. Es wurde Frische iugendlichen Alter, im Jahre 1863, in der damaligen auf­foll. Fräulein Glos- Litwy" unter so schwierigen Berhältnissen als Redakteur ihm die Leitung der damaligen Beitung für Literatur des 5 Scheis en chef anvertraut. In der allerneuesten Beit lenkte sein gegen Banz be die heutige adelige Mißwirthschaft in Polen   gerichtetes Buch: es ist unsere sozialpolitischen Zustände", durch die freifinnige Sprache, ab bie durch die dort besprochenen Krebsschäden der polnischen Adels. wirthschaft die allgemeine Aufmerksamkeit auf fich. tme ift g. Großes Aufsehen erregt in hiesigen merkantilen geistern. Kreifen die hier eingetroffene Nachricht über die plöglich er. rechende folgte Schließung der ausgedehnten Etabligements ver befannten legte in Singer Compagnie bei New- Yort. Die Kompagnie soll für hr Ehes große Komplere, welche fte an den Staat abgetreten hat. be end zur deutende Forderungen haben, und da fie dieselben nicht erhalten Gatten fonnte, so weigerte fie fich, die fälligen Staatssteuern zu zahlen. in recht Der Fistus machte nun furzen Prozeß, ließ eine Pfändung tit Runz der Maschinen vornehmen und da hierdurch der Betrieb gestört wurde, so mußte die vorläufige Schließung der Fabritetabliffe ments erfolgen.

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Heltefte Sanitätswache der südöstlichen Louisenstadt, ember 1885 des Nachts behandelte Fälle 494, davon in der Udalberstraße 10. In der Beit vom 1. Januar bis 31. De tro Wache 204, außerhalb der Wache 290. Hiervon innete Krant­volles beiten 300, chirurgische Fälle 179, geburtshilfliche Fälle 15.

Ferner in der Zeit vom 1. Januar b's 31. Dezember 1885 bei Tage behandelte Fälle 813. Davon in der Wache 410, außerhalb der Wache 403. Hiervon innere Krankheiten 358, chirurgische Fälle 417, geburtshilfliche Fälle 38. Familien er werben durch Zahlung des Abonnementsbeitrages von jährlich 3 Mart den Anspruch auf freie ärztliche Hilfe des Nachts. Meldungen nimmt entgegen Wiest, Aoalbertstraße 20, und Kendziersky, Dranienstraße 39.

Aus der Einziehung untergewichtiger Goldmünzen erwachsen nach Dr. Soetbeer's Untersuchungen dem Reiche jährlich 120 000 M. Koften. Sobald die Doppeltronen fich nämlich unter das Passirgewicht von 7,9251 Gr. und die

Disziplin nur als eine der Uebertretung gleich zu achtende Handlung angesehen werden könne.

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Als ein merkwürdiges Kuriosum muß es erachtet werden, daß die erste Ehescheidungsfache, welche im Jahre 1885 vor der 13. Ziviltammer hiesigen Landgerichts I zur Verhand lung gelangte, Runmer wider Kummer" rubrizirte, während am 4 d. Mts. Die erste verhandelte Ehescheidungsfache wiederum das Rubrikum Kummer wider Kummer" trug. Beide Pro effe haben mit einander aber nichts gemein, als den gleichen Namen der Parteien.

Stronen unter 3,9625 Gr. abgenugt haben, werden sie von der Soziales und Arbeiterbewegung.

Reichsbank zurüdgebalten. Wenn fie die Münze verlassen, wiegen fie zwischen 7,9450 und 7,9848 resp. 3,9725 und 3,9934 Gr. Dr. Soetbeer hat zu seiner Untersuchung einmal zehn Poften a 1000 Stück Doppelkronen und einmal je fünf Boften Kronen und Doppeltronen, welche fich im Umlauf befunden batten, wiegen lassen. Seine Untersuchung ergiebt, daß eine Krone etxa 25 Jahre, eine Doppeltrone etwa 50 Jahre um­laufen lann, ele fte unter das Bassirgewicht fintt.

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Major v. Gerhard in Potsdam  , bekannt unter dem Schriftstellernamen Gerhard von Amyntor  , hat, wie die P. N." mittheilen, für ein Buch, das den Titel führt: Sprüche 2c. lebender deutscher Dichter", folgenden Beitrag geliefert: Wer eine richtige Vorstellung von der Dummheit und Gefinnungs loftgleit der großen Menge gewinnen will, der betrachte ar Beit politischer Wahlen die Veranstaltungen, die von den vers schiedenen Barteien gemacht werden, um Stimmen zu werben. Die Maffe als solche wird nie politisch reif; unter zehn jugend­lichen Wählern befindet sich mindestens einer, der seine Stimme um ein Glas Branntwein oder gar um ein unerfüllbares Ver sprechen hingiebt. Erst eine späte Zukunft wird und lehren, daß das Schwabenalter für viele Staatsbürger die Voraus feßung ihres aktiven Wahlrechts bilden muß, und daß jüngere Leute ohne wissenschaftliche Erziehung ihre Befähigung zum Wählen erst durch ein entsprechendes Examen darzuthun haben." Ob der konservative Herr v. Gerhard bei seinen Potsdamer Gefinnungsgenoffen seine Studien gemacht hat, wäre interessant zu erfahren.

Ein merkwürdiger Unglücksfall trug sich vorgestern Abend in einem Tanzlokal in der Schumannstraße zu. Ein in der Schwedterstraße in Kondition stehendes Dienstmädchen, Marie B., hatte sich mit mehreren Freundinnen zu einem Tanz­vergnügen in das bezeichnete Lokal begeben und sich dort fo unvorsichtig auf einen in der Nähe der Treppe stehenden Stuhl unvorsichtig auf einen in der Nähe der Treppe stehenden Stuhl gesezt, daß es mit demselben umschlug und die ganze Treppe herunterstürzte. Die Armste zog sich bei dem Falle neben äußeren Verlegungen einen fomplizirten Unterschenkelbruch zu, in Folge dessen fie sofort nach der föniglichen Charitee geschafft werden mußte.

Belle- Alliance- Theater. Troß des außerordentlichen Erfolges, welchen die Gesangspoffe, Lucinde vom Theater" all­abendlich erzielt, ift die Direktion doch schon eifrigst mit der Inszenirung einer Novität beschäftigt, die bestimmt ist, die Ge fangspoffe vom Repertoir abzulösen.

Durch das Unwohlsein der Frau Niemann ist das Repertoire im Deutschen Theater etwas verschoben worden. ,, Ein Tropfen Gift" wird nunmehr morgen, Sonnabend, wieder gegeben. Die für diesen Tag angekündigte Aufführung von Der Bureaukrat" kann daher erst am nächsten Montag, den 11. d. M., stattfinden.

Gerichts- Zeitung.

Aufnahmepflichtige Berichtigungen müffen mit be­sonderer Vorsicht abgefaßt werden, wenn der 3weck der Auf­

Ueber die Erziehungsf age bringt das amtliche ,, Dresdner Journal" an leitender Stelle einen Artikel, dem wir folgende Abfäße entnehmen:

" Der Schwerpunkt aller Erziehung liegt nach unserer An­ficht in der allerersten Periode des menschlichen Lebens vor der Schulpflichtigkeit und demgemäß ist der allererste und wichtigste Erzieher des Menschengeschlechtes weder Vater, noch Lehrer, sondern die Mutter. Und daraus schließen wir wieder, daß die wohlhabende oder reiche Frau, die ihrer Kinderstube den Rüden dreht, um in Gesellschaft oder das Theater zu gehen, die ihre Kinder rohen, ungebildeten, jähzornigen Dienstboten überläßt, fich nicht nur an ihren Kindern, sondern an der menschlichen Gesellschaft versündigt. Sie vernachlässigt ihre allererste Pflicht als Familienglied und Bürgerin und anstatt galanter Huldigungen in der Herrenwelt müßte fte auf ernste Mißbilligung und Mißachtung ftoßen. Die arme Frau aber, die nicht der Hang nach Vergnügungen, sondern die bittere Nothwendigkeit, Brot zu schaffen für ihre Kinder, aus der Kinderstube treibt, ist an der Ausübung ihrer wichtigsten Pflicht gehindert und hier ist der Hebel Nr. 1 für werkthätige Sozialreform anzuseßen. Wir wissen woh', es wird praktisch ebenso undurchführbar sein, allen verheiratheten Frauen und Müttern die Mittel, am heimischen Herde ihren Erziehungs pflichten nachzukommen, a'i gewähren, so wenig wie es möglich ift, die Armuth aus der Welt zu schaffen. Wir wissen aber auch, daß trozdem fener Bustand als die ideale Norm hingestellt werden muß, dem möglichst nahe zu kommen die Aufgabe unseres Strebens ift. Wer auch nur einer Arbeiterfrau, die kleine Kinder hat, Gelegenheit giebt, anstatt außer dem Hause, daheim ihre Arbeit zu verrichten, arbeitet mit an der Erziehung des Men schengeschlechts, und wer eine Mutter darüber belehrt, welche hohe und ernste Pflichten sie an ihrem Ileinen Kinde erfüllen fann und muß, thut für die Allgemeinheit mehr, als der ge­lehrteste Profeffor mit dem schönsten Vortrage vor dem elegan testen Damenauditorium der Residenz.

Freilich, unsere Msttter find noch weit davon entfernt, selbst dealmenschen zu sein und demgemäß Jdealmenschen zu erziehen, aber troßdem find und bleiben sie die geeignetsten Ere zieherinnen, weil die Natur ihnen ins Herz den mächtigsten aller Triebe, die Mutterliebe, gelegt hat, und aus dem Geiste der Liebe heraus wird alle wahre Erziehung geboren."

Wir wollen mit dem amtlichen Blatte nicht darüber streiten, ob die Armuth aus der Welt geschafft werden tann mir glauben es zur Ebre des Menschengeschlechts; doch das Eine teht fest: unsere Produktionsweise tann derart geregelt wer ben, daß auch nicht eine Frau, welche Kinder hat, zur Arbeit außer dem Hause verwendet zu werden braucht. Also nach dieser Richtung ist der Hebel für wertthätige Sozial Reform anzuseßen. Würde dies aber das amtliche Blatt thun, so geriethe es fehr bald in Streit mit seinen 2 fern sowohl, als mit seinen Leitern. Eine solche Sozial- Reform ist eben den Leuten allzu ernsthaft.

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nahme erreicht werden soll. Das hat der Herausgeber, der Vereine und Versammlungen.

Adreßbücher für die deutsche Lederindustrie, Herr Dreyfuß in Frankfurt   a. M., an sich erfahren müssen, indem eine von ihm an den Redakteur der Deutschen Gerber 8tg." Wilhelm Dust eingesandte Berichtigung von der sechsten Straflammer hie­figen Landgerichts I für nicht aufnahmepflichtig erachtet und deshalb der Angeklagte freigesprochen worden ist. In der D. G. 8tg." war nämlich das Dreyfuß'sche Adreßbuch einer Scharfen Beleuchtung unterzogen worden, welche den Heraus. geber veranlaßte, in der eingesandten Berichtigung eine grö Bere Anzahl von Thatsachen, auch solche, welche in dem qu. Artitel gar nicht behauptet worden waren, für unwahr zu erklären ohne die wahren Thatsachen mitzutheilen. Der Staatsanwalt beantragte 10 M. ev. 1 Tag Haft, während der Gerichtshof dem Antrage des Vertheidigers Rechtsanwals Modler entsprechend, wie schon erwäbnt, auf Freisprechung erkannte, weil die Behauptung, eine Thatsache sei unwahr, nicht die einer Thatsache sei, son­bern nur ein Urtheil enthalte und weil außerdem auf gar nicht behauptete Thatsachen zurückgegriffen worden war.

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Der bekannte Heiltünstler Richard Theodor Mohr mann stand gestern unter der Antlage der versuchten Nöthigung ( nämlich des Herrn Rudolph Moffe und des Redakteurs Steg­mund Berl) vor den Schranken der vierten Straffammer hiesigen Landgerichts I. Das Berl Tabl." hatte gegen die Deutsche Gefundheits Kompagnie", an deren Spize der Angeklagte Mohrmann und der Schriftsteller Dr. phil  . W. Bern hardi, der Berfaffer Des Jugendspiegels", fiehen, einige scharfe zur Warnung des Publikums berechnete Artikel veröffentlicht. Dadurch fab sich der Angeklagte veran laßt, an Herrn Rud. Moffe einen Brief etwa folgenden In halts zu richtet: Wenn das Berl. Tagebl." noch einmal gegen ihn eine unberechtigte Kritit, Angriffe in gehässiger Art, Beleidigungen oder öffentliche herabwürdigungen veröffent lichen würde, so würde er Herrn R. M. und dem betreffenden Redakteur a la Lili Schwan zur Verantwortung ziehen oder mit der Reitpeitsche trattiren. Zum Schluß bezeichnet er ein derartiges Berhalten als jüdische Unverschämtheit und Lümmelei". Auf Antrag des Staatsanwalts Schaeffer wurde im Termin die Bekanntmachung des Polizei- Präfidiums vom 15. Oftober vorigen Jahres verlefen, in welchem das Publikum vor dem unlauteren Treiben der gedachten Kompagnie auf das Ernsteste gewarnt wird. Als dann beantragte der öffentliche Anlläger, indem er in dieser Frage die Thätigkeit der Presse lobend hervorhob, eine Ge­fängnißstrafe von sechs Wochen. Rechtsanwalt Dr. F. Fried mann, der die Vertheidigung nur wegen des juristischen In tereffes übernommen zu haben erklärte, plaidinte auf Fret sprechung des Angeklagten, well deffen versuchte Nöthigung in deffen Bewußtsein teine widerrechtliche sei. Denn die Drohungen beziehen sich nur auf den Fall, daß er widerrechtlich behandelt worden würde, Beleidigungen feien aber mit leichten Körper­verlegungen zu fompenfiren. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten zu 100 M., dabei auf deffen gereizte. Stimmung Rücksicht nehmend.

In dem Zeugnißzwang- Verfahren gegen den Redakteur des Berliner Tageblatt", Siegmund Perl, in welchem be­fanntlich in Gemäßheit bes§ 69 Abs. 2 der Strafprozeß fanntlich in Gemäßheit des§ 69 Abs. 2 der Strafprozeß Drdnung die Dauer der Zwangshaft auf 6 Monate festgelegt worden war, hat auf die von dem Mandatar des Gemaß­regelten, Rechtsanwalt Michaelis, eingelegte Beschwerde die fünfte Straffammer blefigen Landgerichts I beschlossen, die Dauer der Haft auf 6 Wochen zu beschränken. Die bezügliche Bestimmung lautet nämlich: Auch fann zur Erzwingung des Beugnisses die Haft angewendet werden, jedoch nicht über die Beugnisses die Haft angewendet werden, jedoch nicht über die Beit der Beendigung des Verfahrens, und bei Uebertretungen nicht über die Zeit von sechs Wochen hinaus." hiesige Amtsgericht, qualifizirte den Bruch der Amtsver schwiegenheit als ein disziplinarisch zu abndendes Vergehen, während die Beschwerdeinstanz der Auffassung des Rechts­anwalts Michaelis beigetreten ist, daß ein Verstoß gegen die

Das

Polizeilich aufgelöst wurde die Versammlung des Louisenstädtischen Bezirke vereins ,, Vorwärts", welche am 5. d. M. bet Marquardt, Alexandrinenftr. 110, unter Vorfis des Herrn Krause tagte. Herr Dr. Gerlach hielt einen interessanten mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über Kabale und Liebe  ". An den Vortrag schloß fich eine turze Diskussion, in welcher ein Redner an den zitirten Spruch: Immer strebe zum Ganzen rc. anknüpfend, meinte, in diesem Sinne werden wir stets für unser gutes Recht und für unsere gute Sache fämpfen, löfte der überwachende Polizei Beamte die Versamm lung auf Grund des§ 9 des Sozialistengefeßes auf. Gleich darauf machte derselbe darauf aufmerksam, daß nach§ 17 ein Jeder sofort den Saal zu verlassen habe.

An die Buchbinder- und Kontobucharbeiter Berlins  . Kollegen! In allen Gewerten regt es sich, überall gehen die Arbeiter daran, sich zu vereinigen, gemeinsam für Abhilfe Sorge zu tragen. Und wie sieht es in dieser Hinsicht unter den Buch­bindern und Kontobucharbeitern Berlins   aus. Haben wir nicht ebenfalls genug Mißstände aufzuweisen, für deren Beseitigung ein gemeinsames Eintreten an der Zeit ist. Beweist, daß Ihr die Kraft und das Bewußtsein, Eure Lage zu beffern, befizt und kommt am Sonnabend, den 9. Januar, Abends 8 Uhr, zur großen öffentlichen Versammlung in Nieft's Salon, Kom mandantenstraße 71/72.

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Der Verein der Schrifthauer( Steinmeßen und Bild­hauer auf Grabdenkmalschriften) hält am Sonntag, den 10. Januar, Vormittags 11 Uhr Johannisstr. 20, eine Vers sammlung ab, in der die Lohnerhöhung für dieses Jahr bes rathen werden soll. Das Erscheinen aller Kollegen ist daher dringend nothwendig. Steinmeßen als Gäste find willkommen. Die außerordentliche General Versammlung der Kranken- und Sterbelasse der Berliner   Hutarbeiter und Bes rufsgenossen findet Sonntag, den 10. Januar 1886, Borm. 10 Uhr, im Saale des Schüßenhauses, Linienstr. 5, statt.. Tagesordnung: 1. Jährlicher Rechenschaftsbericht. 2. Bors standswahl. 3. Berichtedenes. 4. Fragelasten.- Quittungs buch legitimirt. Bemerkung: Anträge zur Generalversamm lung müssen spätestens bis 3. Januar beim Vorfißenden, Herrn Richard Auguftin, Bappel- Allee 7, eingereicht werden.

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Bezirksverein des werkthätigen Volfes der Schön­hauser Vorstadt. hauser Vorstadt. Die zum 10. b. M. beschloffene Bartie nach Marienfelde   tann Umstände halber erst am 17. b. M. stattfinden. Die nächste Versammlung findet am 12. d. M. statt. Tagesordnung: 1) Vortrag. 2) Distusfion. 3) Frages taften. Das Lokal, wo die Versammlung stattfindet, kann erst in der Sonntagsnummer dieses Blattes bekannt gegeben

werden.

Vermischtes.

Geschichtliche Notizen über die Entdeckung der elektrischen Erscheinungen. Schon Jahrhunderte vor un serer Zeitrechnung wurde die Beobachtung gemacht, daß Bern ftein( electron) durch Reiben die Eigenschaft erlangt, leichte Körper anzuziehen.

Thales, der Gründer der jonischen philosophischen Schule ( 580 v. Chr.), gab sich der Meinung hin, es sei im Bernstein  eine Art von Leben vorhanden. Dies war der Keim, aus welchem fich die elektrische Wissenschaft entwickelte, deren Name von der Substanz her: ührt, an welcher die Anziehungskraft zus erst bemerkt wurde.

Unsere Wissenschaft von der Elektrizität zerfällt in awet Hauptabtheilungen, in die der Reibungs- und die der Voltas elektrizität. Die Reibungselektrizität, die ältere der beiden genannten, hat ihren Namen dadurch erhalten, daß die felbe durch Reibung von Körpern an einander hervorges

rufen wird.

Daß geriebener Bernstein   leichte Körper an sich zieht, war alles, was man durch mehr als 2000 Jahre über Elektrizität zu sagen wußte. Im Jahre 1690 erweiterte Dr. Gilbert, dec