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an bas Reichsgericht. Dies in seinen wesentlichen Bestimmungen I der Vorschlag des Abg. Rintelen.

- Das neueste( 4.) Verzeichniß der beim Reichstage eingegangenen Petitionen enthält die von den Agrariern bereits angekündigten Waffengesuche landwirthschaftlicher Vereine um Einführung der inter nationalen Doppelwährung. Es sind deren 238 eingelaufen. Ferner ist abermals eine große Anzahl von Betitionen gegen den Hausir handel eingelaufen. Der­selbe soll gefeßlich verboten event. durch Abänderung der Ge werbe Ordnung eingeschränkt werden. Derartige Gesuche sind, meiftens von Innungen, gegen 100 eingegangen. Eine andere Reihe von Innungen beantragt Abänderung des§ 54 der Konkursordnung dahin, daß den Forderungen der Bauhand werker das hypothetarische Vorzugsrecht einge räumt werde. Für die Einführung der obligatorischen Legitimationspflicht aller gewerblichen Arbeiter liegen gegen 130 Petitionen ver.( Mit wieviel Unterschriften ift leider nicht gesagt!) Eine Reform der Branntweins besteuerung erst nach ausgiebiger Vernehmung aller Be.. theiligten eintreten zu lassen, beantragen gegen 100 Gesuche. Auch betreffend das Arbeiterschußgeset find wieder viele Petitionen eingelaufen.

Lokales.

die Devise eines jeden Weltbürgers sein muß, so läßt sich doch schwer einige Verwunderung darüber unterdrücken, wie in unferer, mit Kunst- und Ve gnügungsinstituten reich gesegneten Stadt diese ambulanten Künstler noch immer ein geeignetes Terrain für ihre Schaustellungen und damit auch einen ent­sprechenden Verdienst finden. Und doch steht der angezogene Fall Des ,, Museum Variété" nicht vereinzelt Da. So hat sich gegenüber dem Bahnhof Börse gleichfalls eine Schaubude etablirt, in welcher der größte und der kleinste Ochse der Welt zu sehen ist; eine Sehenswürdigkeit, die aller dings bis jetzt noch nicht die weltbedeutenden Bretter eines Spezialitäten Theaters geziert hat, während gleich daneben ein ,, weltberühmtes anatomisches Museum" den ebenso berühmten " Degenichlucker" als zugfräftigen Magneten präsentirend, seine gaftlichen Pforten geöffnet hat. In der Alexanderstraße, in Der Nähe des Alexanderplates, befindet sich schon lange ein ameritanischer Schnellphotograph", während man bei einem Gang durch die Straßen wiederholt auf leerstehende Geschäfts­läden stößt, welche, von spekulativen Schaubudenbefizern sofort für ihre Bwede beschlagnahmt und ausgenugt werden und so mit den Ramschgeschäften eine wirksame Konkurrenz machen. Eine Erklärung dieser eigenthümlichen Erscheinung ist wohl nur in der Bedeutung des alten Sprichwortes: Beffer ge leiert, wie gefeiert!" zu suchen und zu finden. Für den größten Theil der fahrenden Künstler ist der Winter gleichbedeutend mit einem Stillleben, während die eigentliche Geschäftszeit in das Frühjahr, den Sommer und den herbst fällt. Während der Wintermonate ziehen fich die Gesellschaften" in die Win­terquartiere zurück und ein Theil der Künstlerschaften hat in Berlin   sein Domizil aufgeschlagen, theils um die oft nicht unerheblichen Erträgnisse der Geschäftsmonate in an genehmster Weise zu verzehren, theils, um das Nügliche mit dem Angenehmen verbinden zu fönnen und auch im Winter Gelegenheit zu haben, Geschäfte zu machen. So sehen wir denn die fahrenden Künstler, sobald nur irgendwo ein Laden, eine Lofalität, eine Baustelle u. dergl. für kurze Zeit, valant" wird, diese willkommene Gelegenheit benusen, den resp. Plat gegen billiges Entgelt offupiren, daselbst ihre Hütten bauen und dem Berliner   Publikum alle jene Sehenswürdigkeiten" vorführen, welche eigentlich nur bestimmt sind, die staunende Bewunderung biederer Landbewohner zu erregen. Wenn das Geschäft auch nicht viel einbringt, die Kosten werden schließlich bracht, die Zeit vergeht schneller und wenn die Sonne wieder doch gedeckt und der Winter wird nicht gänzlich unthätig ver­höher steigt und freundlicher vom Himmel herniederlacht, dann ziehen auch die künstlerischen Bugvögel wieder hinaus ins weite Land, und jeder Berliner  , der ihnen auf seinen Erkur­fionen begegnet, betrachtet sie dann mit freundlicheren Augen, als in der Haupt- und Weltstadt Berlin   und thut ohne Be denien das, wozu er sich hier nie entschloffen hätte: er besucht jene Kunstinstitute und opfert bereitwilligst seinen Dbulus der Wissenschaft wegen.

Die räumliche Ausdehnung Berlins   schreitet mit Riesenschritten vorwärts und in absehbarer Zeit werden die nächstgelegenen Vororte in die gigantische Umarmung einge­schloffen sein. Trotzdem innerhalb der Stadt längst jede Scheidewand gefallen ist, die Stadtthore beseitigt und die legten Ueberreste der die Stadt früher begrenzenden und ein­engenden Stadtmauer verschwunden sind, haben sich die früheren Bezeichnungen immer noch im Sprachgebrauche er halten. Wenn man heute von Vorstädten" spricht, so versteht man darunter jene Stadttheile, welche, vor den ehemaligen Thoren angelegt, nach diesen ihre Namen erhalten haben und verbindet damit unwillkürlich die Vorstellung, daß diese ,, Vors städte" hinter der eigentlichen Stadt zurückstehen. Wenn auch Diese Vorstellung in früheren Jahren eine berechtigte war, so ift fie doch heute nicht mehr ganz zutreffend. Heute besteht zwischen Stadt" und Vorstadt" taum noch ein wesentlicher Unterschied, ja, manche Vorstadt" hat die Stadt" gewaltig überflügelt und hat ein weit großstädtischeres Ansehen, als die Stadt selbst. Doch wie hier unaufbaltsam das Alte stürzt und neues Leben aus den Reimen blüht, so verschwindet auch in den Vorstädten in schneller Aufeinanderfolge das Alte und macht dem Neuen Plaß und in nicht zu ferner Beit wird jeder augenfällige Unterschied zwischen Stadt" und Vorstadt" veischwunden sein. Bisher hatten fich die Vorstädte" noch immer einen schwer ins Gewicht fallenden Vorzug vor der eigentlichen Stadt" bewahrt, und dieser Vorzug bestand in der niedriger bemessenen Höhe der Wohnungsmiethen. In demselben Maße aber, wie in der Stadt Licht und Luft ge= schaffen wird, das Alte fällt und durch gewaltige Industrie­und Handelspaläste ersetzt wird, in demselben Maße, wie die eigentliche Stadt immer mehr den Charakter von einer Ge schäftsstadt" annimmt, in demselben Maße werden auch die Privaten" aus der Stadt hinausgedrängt und in demselben Maße gehen auch die Wohnungsmiethen in den Vorstädten in die Höhe. Kleine Wohnungen, bestehend aus Stube und Küche, find überhaupt fast nur noch in einzelnen Vorstädten zu haben, doch haben diese seit einigen Jahren eine ganz enorme Preissteigerung erfahren und der lezte Jahreswechsel hat wiederum einen so bedeutenden Preisaufschlag dieser Art Wohnungen mit sich gebracht, daß eine billige Wohnung" heute nur noch höchstens an der äußersten Peripherie zu finden ist. Bei der allgemeinen Nothlage, namentlich der kleinen Leute" ist diese enorme Steigerung der Wohnungsmiethen und Geschäftslokalitäten eine ernste Gefahr und dürfte in vielen Fällen den ersten Anstoß zum wirthschaftlichen Ruin geben, sofern nicht die allgemeinen Verhältnisse bald bessere

werden.

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Daß sich ein Stück Berliner   Bogelwiese in der Kaiser Wilhelm Sraße etabliren und dem flaffischen Bittoria- Theater Konkurrenz machen kann, ist sicher ein untrügliches Beichen da für, daß Berlin   immer mehr den Charakter einer Weltstadt anzunehmen beginnt, auf deren Boden nur die wunderbarsten Nach Gegenfäße zu gedeihen vermögen. Vis- a- vis vom Viktoria

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Theater hat eines jener ambulanten Kunstinstitute, welche uns von Jahrmarkts- und Schüßenfeften 2c. her zur Genüge be fannt find, sein Belt aufgeschlagen, in mathschreierischfter Weise den ganzen Jahrmarktspomp entfaltend. In großen Lettern fündigt fich diese Bude als Museum Variété" an, auf riefigen cheidung Wandgemälden dem Publikum einen Vorgeschmack deffen r Berech gebend, was im Innern zu sehen ist; eine mächtige Drehorgel End Be heiseren Stimmen der Ausrufer mischen, welche mit dem ganzen izverwalt Aufgebot ihrer Lungenkraft und einem endlosen Wortschwalle

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läßt weithin ihre luftigen Weisen erschallen, in welche fich die

ein verehrungswürdiges Publikum" zum Eintritt in das Museum zu bewegen suchen. Wenngleich auch ,, nil admirari"

Gleich darauf fündigte der Klown vor dem Leinwands, zelte an, daß heute, wegen eines plöglich eingetretenen Un­wohlfeins, weitere Vorstellungen nicht mehr stattfinden

fönnten.

Die fladernden Gasflammen von Berlin   erhellten ge spensterhaft die nassen Trottoirs und warfen ihr bleiches Licht weihin über den Straßendamm. Die unendlichen Reihen der Laternen schienen in den langen, geraden Straßen nur zwei feurige Streifen zu bilden, deren Endpunkte in der nüben regnerischen Luft zu einem Punkt zu verschmelzen schienen.

Die äußeren Stadttheile waren fast unbelebt, Jeder eilte mit aufgespanntem Regenschirm und hochgeschlagenem Rockfragen feinem Heim zn. Das Geklingel der Pferdebahn­en Schwagen war das einzige Geräusch, welches man hier draußen

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An einer Haltestelle der Pferdebahnstrecke, die von dem Mittelpunkt der Stadt bis an die äußerste Peripherie führt,

gefähr and an jenem ungemüthlichen Abend eine junge Frauens.

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person in anscheinend eleganter Kleidung. Sie trug ein langes Regenrad, welches ihre übrige Kleidung verdeckte und nur die eleganten Stiefeletten sehen ließ. Sie schien mit Ungeduld den kommenden Pferdebahnwagen zu erwarten,

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Endlich kam der Pferdebahnwagen. Die Dame wartete

Das Innere bis Wagens war vollständig leer, fie setzte sich

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bereits überschritten, fich jedoch nicht bei einer Erfaglommisfort zur Musterung gestellt haben, 3. fich zwar gestellt, aber über thre Militärverhältnisse noch feine endgiltige Entscheidung er halten haben, innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz fich aufhalten und von der persönlichen Gestellung in diesem Jahre nicht entbunden sind. Die Betroffenen haben fich bei den Bo lizeilieutenants persönlich zu melden und müssen ihren Geburts schein und sonstige Legitimationspapiere mitbringen. Für folche Personen, welche sich auf Reisen befinden, dürfen die Angehörigen die Eintragung in die Rekrutirungsstammrolle vollziehen lassen. Im Falle der Nichteintragung in diese Rolle bis zum 1. Februar trifft die Betreffenden eine Strafe von 30 M. ev. 3 Tage Haft. Die zahlreichen Strafmandate, welche wegen dieser Unterlassungssünde ergehen, zeigen von der Leicht­fertigkeit, mit welcher die jungen Leute diese Angelegenheit bes handeln.

Die Vornamen der deutschen   Bürger und Bauern. Es ist eine belannte Thatsache, daß die Puritaner in England, ba fie das Alte Teftament als ergiebiger für ihre Swede er fannten denn das Neue, auch ihren Kindern mit Vorliebe alt ihnen auch nach Nordamerila verpflanzt hat. Benjamin Frank testamentliche Namen gaben, und daß sich diese Uebung mit lin und Abraham Lincoln   find weltlundige Beispiele derselben, In Deutschland   dürfte es schwerlich irgendwo einem Bürger oder Bauern eingefallen sein, seine Söhne Abraham, Jsaak Moses, Benjamin, Josua, seine Töchter Sara, Rebetta, Rabel zu nennen, dagegen find neutestamentliche Namen allerwärts, auch in proteftantischen Gegenden, längst beliebt, und es tann der dritte Mann Jobann, Peter, Jakob, die dritte Frau Maria, Magdalena, Christina heißen. Eine Besonderheit tas tholischer Gegenden bildet es, daß die Kinder den Namen eines Heiligen erhalten, unter deffen besonderem Schuß fie das her stehen, womöglich des Heiligen ihres Geburtstages, so daß hier neben Apoftelnamen häufig vorkommen: Nepomut, Ift bor, Xaver, Klemens, Hieronymus, Augustin, Benedict, Am broftus, Feliz, Anton, Ignaz, Vincenz. Gregor, Justus, Domi nicus, Franciscus; für Frauen: Ursula, Salome, Beate, Veronica, Monilo, Sibylle u. f. w. Es fragt fich, seit welcher Beit und unter welchen Einflüffen die Führung neuteftament licher Namen und die Benennung nach Heiligen insbesondere in Deutschland Plas gegriffen hat, und welche landschaftlichen Verschiedenheiten sich in dieser Hinsicht zeigten. Beim Adel, deffen Stammbäume bekannt sind, würde das leicht feft zustellen sein, für die größeren Städte ebenfalls mit Silf der vielfach vorhandenen Bürgerverzeichnisse oder Steuerrollen, am schwierigsten für die Bauern, weil deren Namen urkundlich in Selten großer Bahl vorkommen, und gar mancher Urkunden Herausgeber es nicht für der Mühe werth hält, die als Zeugen etwa aufgeführten Bauern mitzuberücksichtigen, fte vielmehr mit einem 2c. abthun zu dürfen glaubt. Und doch verdienen grade Bauernnamen in Urkunden aus älteren Zeiten, für welche noch keine Gerichts Acer  , Kirchenbücher vorliegen, besondere Beachtung, wie fol gende Beispiele zeigen mögen. Sattler in seiner Geschichte des Herzogthums Württemberg unter den Grafen, Bd. 1, Beilage Nr. 173 und 174, theilt Ürkunden von 1383 mit, welche den Vor und Familiennamen zahlreicher Bürger von Leonberg  und Eltingen und der sämmtlichen Bauern zu Gerringen, Weil im Dorf, Münchingen  , Höfingen   und Digingen nennen, und aus welchen die merkwürdige Thatsache hervorgeht, daß damals Bürger und Bauern dort noch ausschließlich germanische Bor namen geführt baben: Kunz, Konrad, Wernher, Heinrich, Hainz, Aberlin, Eberlin, Reinhart, Hermann, Berchtold, Wal ther, Luz, Ludwig, Ortwin, Burkhard, Fris, neben welchen nur ein einziger Peter und zwei Hans stehen. Ganz das gleiche Verhältniß zeigt das Weisthum über das Dorf Helden­ bergen   in der Wetterau   vom Jahre 1433( in der Fortseßung von Grimm's Weisthümersammlung, wie so viele Wetsthümer, leider verstümmelt mitgetheilt), indem hier die Bauern lebig­lich Henne, Sifrid, Helferich, Konge, Wigel, Hartmann, Her mann heißen und daneben nur ein Claus( Nikolaus) steht.. Fast umsonst sucht man auch unter den ritterlichen Burgman nen der Reichsburg Friedberg   in der Wetterau und unter den Schöffen der gleichnamigen Reichsstadt im 13. und 14. Jahr hundert chriftliche Vornamen; ganz felten begegnet uns ein Johann, ein Philipp; die Regel find: Eberhard, Frant, Ste bold, Burhart, Hartmud, Werner, Wigand, Konrad, Friedrich, ribbert, Rupert, Karl, Herden, Rudolf, Marquard, Ortwin, Winter, Ulrich, benne, Gilbrecht, Gernand, Cune, Wilhelm, Erwin, Wenzel, Erwin, Wenzel, Giselbert, Gerlach, Berthold, Anshelm, Gerwin, Heilmann, Edehard, Engel, Hartfrid, Ditwin, Baldemar.

Ein empfindlicher Nothstand wird im Postbe­stellungsdienst durch die vielen Briefe mit unvollständiger Adreffe hervorgerufen; die Bahl derselben hat in wahrhaft er­schreckender Weise zugenommen. Beim Stadtpostamt in Berlin  allein gehen durchschnittlich täglich achttausend Briefe mit mangelhafter Aufschrift ein. Aehnlich ungünstige Wahr­nehmungen find in anderen größeren Orten des Reichspoftge­biets gemacht worden. Es leuchtet ein, welche unsägliche Mühe und Arbeit der Poft erwächst, um bei einer solchen Bahl von Briefen die Adressen zu vervollständigen. Und doch ist diese Mühe zum Theil vergeblich; ungeachtet aller Anstrengungen der Boftverwaltung bleiben in Berlin   täglich etwa 1200 Briefe unbestellbar, welche nach dem Aufgabeort zurückgeschidt werden müssen. Die mangelhaften Briefaufschriften verur sachen also nicht nur unnöthige Belästigungen der Post, son dern auch wesentliche Nachtheile für Absender und Empfänger. Befferung dieser Berhältnisse ist lediglich von dem Publikum selber zu erhoffen. Bunächst müßten die in Berlin  und anderen großen Städten Einheimischen bei ihren Briefen nach außerhalb du chweg ihre Wohnung nach Straße, Haus bei Berlin   nach Postbezirk( W.SW. c) an geben, was sich bei starker Korrespondenz durch Vordruck auf den Briefumschlägen oder Briefbogen leicht bewerkstelligen läßt. Es ist eine förmliche Manie neuer oder nicht bedeutender Firmen, bloß ihren Namen, ohne die Wohnung, anzugeben, um den Schein zu ermeden, als seien fie allgemein belannt. Aufgabe der auswärtigen Briefschreiber wäre es, bei ihren Antworten jederzeit die volle Adresse, einschließlich der Woh­nungsangabe, anzuwenden. Ganz besonders muß aber bei der Abfaffung der Aufschriften vor der Benußung veralteter Abreß talender, Wohnungsanzeiger, Handbücher u. s. w. gewarnt werden. Es liegt hier, wie die obigen Zahlen zeigen, ein großer Uebelstand vor, deffen Beseitigung lediglich in der Hand Des Publikums selber liegt.

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g. Bei dem Polizeilieutenant ihres Polizeireviers haben sich in der Zeit vom 15. d. Mts. bis 1. t. Mts. bebufs Eintragung in die Refutirungs- Stammrolle alle diejenigen jungen Leute zu melden, welche 1. in dem Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 1866 geboren find, 2. Dieses Alter

Damen traten in das Innere, während die Herren draußen stehen blieben und schweigend in den regnerischen, nebeligen ftehen blieben und schweigend in den regnerischen, nebeligen Abend hinausschauten.

Unter den letzteren war auch ein junger Mann hinauf gesprungen, der seinem ganzen Aeußeren nach den bests fituirten Ständen anzugehören schien. Ein fein gebügelier 3ylinderhut saß ihm ted auf einem Ohr, die fein behand Schuhten Hände hatte er in die Taschen seines modischen, furzen Ueberziehers gesteckt, unter dem Arm trug er einen biden Stod mit goldenem Knopf. Bei der zweifelhaften Beleuchtung, die auf dem Perron des Pferdebahnwagens herrschte, war von seinem Geficht nicht viel zu erkennen, nur soviel fonnte man sehen, daß er mit ziemlicher Nach lässigkeit ein Monofle trug.

Man war jetzt in die eleganten Stadttheile gekommen. Der Wagen hielt vor einem in elektrischem Licht auf das Glänzendste erstrahlenden allbekannten Café der Residenz.

Die junge Dame, welche zuerst in den Wagen ge= stiegen war, verließ denselben jetzt. Als sie die Waggon thür öffnete, fiel ein Lichtfirahl voll auf die Gestalt des jungen Mannes mit dem Monokle. Derselbe machte eine haftige Bewegung, auch die junge Dame erschrat, fast wäre fie von dem Perron gestürzt.

Einen Augenblick, Fräulein," sagte der Kondukteur dienstbeflisser, ich werde sofort halten lassen!"

Nicht nöthig," entgegnete die Dame kurz und sprang vom Wagen hinab.

ruftfaften nicht, bis er hielt, sondern sprang hinten auf den Perron. ang ibm in eine Ede, und als der Kondukteur mit dem Billet kam, ebenfalls auf dem Perron stand.

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Die scheint es eilig. zu haben," meinte ein Herr, der Sie geht jeden Abend dort in das Cafe", erwiderte der Kondukteur mit vielsagendem Achselzucken.

gab sie ihm das Doppelte des gewöhnlichen Fahrpreises. Der Beamte dankte, indem er militärisch grüßte, sehr respekt nfiftüd boll und zog sich dann auf den Außenperron zurüd, nicht Rufe ohne noch einen spöttischen Blid durch die angelaufenen Er ging quer über den Damm und schlug zunächst eine dem

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zu werfen.

" Das Fräulein ist sehr freigiebig," murmelte er fich hin, sie wird ihr Geld wahrschein Nun, mir soll es Allmälig füllte sich der Wagen. Die einsteigenden

, erftau leichter verdienen als ich.

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Bleich darauf verließ der junge Mann den Waggon. Café entgegengesette Richtung ein.

An der nächsten Straßenecke an einer Anschlagfäule blieb er stehen. Sie war es unbedingt," flüsterte er vor sich hin, und fie hat mich auch erkannt. Die Sache wäre übrigens gar nicht so übel, wenn wir die Geschichte noch einmal von

Die Havel   hat am Sonntag leider noch ein zweites Opfer gefordert. Auf einem ihrer Seen fand ein Sergeant Dom Rönigin Augufta- Regiment, der zur Gewehrprüfungskom miffion fommandirt war, unter tragischen Umständen seinen Tod. Der Verstorbene hatte sich, wie der ,, Anz. f. d. Havelland" schreibt, am Nachmittag mit mehreren Kameraden nach dem Gatower See begeben, um auf der schönen Eisfläche Schlitte schuh   zu laufen. Als man diesem Sport bereits eine Beitlang gehuldigt hatte, gab das Eis an einer etwa 200 Shritte vom

vorne anfingen. Pah, wenn sie erst einmal in diesem Café fist, ist doch nichts mehr zu verderben, versuchen wir es!"

Er drehte sich kurz um und ging nach dem Café zu.. Mit einem gewissen 3ögern trat er ein.

Es befanden sich erst wenige Personen in dem hell ers leuchteten Lokal; es war noch ziemlich früh, die eigentliche Glanzperiode trat erst später ein.

Die junge Dame, die vorhin aus der Pferdebahn ge fliegen war, saß ziemlich weit nach hinten, allein an einem Tischchen.

Es war eine eigenthümliche, pikante Erscheinung. Sie hatte ihren Mantel abgelegt, ihr feingeschnittenes, blaffes, interessantes Geficht fah trotz der mehr auffallenden und theueren als geschmackvollen Toilette, welche sie trug, äußerst anziehend aus. Sie hatte sich in ihren Stuhl zurückgelehnt und betrachtete scheinbar aufmerksam die Spigen ihrer ele ganten Schuhe, die sie auf den Untersatz des Tisches gesetzt hatte.

Der junge Mann war langsam durch das Caffé ge gangen, er blieb einen Augenblick vor dem Tisch stehen.

Guten Abend, Martha", sagte er, indem er fein Monotle fallen ließ und dem Mädchen in vertraulicher Weise die Hand bot.

Sie schlug die Augen auf, ihr Gesicht wurde um eine Nüance blaffer, gleich darauf überzog eine feine, heiße Röthe ihr Antlig. Sie schien seine Hand gar nicht zu bes merken.

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Guten Abend", entgegnete fie, ohne fich zu rühren. Ihre braunen Augen blidten falt und starr auf den jungen Mann, der verlegen nach seinem herabhängenden Augenglas griff, und dasselbe in das Auge kniff.

" Ich darf mich wohl ein bischen zu Dir sehen? fragte er dann. Bitte."

Sie machte bei diesem einem Worte eine so wegwere fende Bewegung mit dem Fächer, den sie in der Hand hielt, daß man diese Bewegung ebenso gut für eine Aufforderung, sich zu entfernen, halten konnte. ( Fortsetzung folgt.)

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