feitens der Flensburger Bolizeibe hörde verfügten Verbots der em darauf erwähnten Versammlung darzuthun. Mit der Unterschrift des geschicht on it be Randidaten Heinzel wurde in Flensburg ein Flugblatt der fozialdemokratischen Partei verbreitet, das völlig gleichlautend Während schon früher in Leipzig wegen seines gegen das Sozialistenevölkerung gefet verstoßenden Inhalts verboten worden war. Dieses 9,9 logr Berbot war von der Reichs. Beschwerdekommission seiner 1885, Beit beftätigt worden. we Nach Annahme der Flensburger haben Sie Behörde mußte dem Kandidaten Heinzel, der außer in Konsum Flensburg noch in Kiel und anderen schleswig holsteinischen Ene Herab Wahlkreisen auftrat, von dieser Lage der Sache Kenntniß bei igung der wohnen; wenn er gleichwohl das Flugblatt als sein Brogramm verbreiten und dann ankündigen ließ, daß er demnächst in einer icht meine Bersammlung als Redner auftreten werde, so mußte die Polizei die heute behörde fich lagen, daß Heinzel, wenn diese Versammlung statt mum Theile fände, und er in derselben zum Reden gelangte( Gelächter bei Dorgebrach den Sozialdemokraten und links), dieselben Tendenzen vertreten en beruben würde, wie fte in dem verbotenen Flugblatt enthalten seien. 340 Mil Aus dieser Erwägung sei das Verbot ergangen; von einer Uständigen Verlegung der Wahlfreiheit tönne teine Rede sein. den Abg Abg. Ridert( Deutsch- freis.): Ich bedauere, daß gerade widerlegen ein Jurist uns mit solchen Debuttionen den Beschluß der geforderte Wahlprüfungskommission plausibel machen will. So weit find echt erhält wir doch noch nicht gekommen, daß wir die Deduktionen der me einzige Flensburger Bolizei ohne Weiteres als die unfrige anerlennen Em Winter müßten, Debuftionen, die darauf hinausgehen, die Wahlfreiheit elung ber ganz direlt zu unterdrücken.( Widerspruch rechts und bei den diese Re Nationalliberalen). In Flensburg haben faft 2000 Wähler Refung be nicht gestimmt, während nur 429 Wähler auf die andere Seite at fich beüberzutreten oder 858 für diese mehr zu wählen brauchten, die Reso um das Resultat umzustoßen. umzustoßen. Herr France findet res, nad in dem Verbot teine Wahlbeeinflussung; die Wahl Dieser Be prüfungs- Kommiffion aber hat wiederholt und tonstant den Den Schri Grundfas festgehalten, daß die gesezwidrige Behinderung der Sache Wahlfreiheit durch Versammlungsverbote unter allen Umstän Finnahme ben relevant für die Giltigkeitsfrage sei und in allen Fällen, gehend mi wo ein Einfluß auf das Ergebnis von solchen Verboten ange Däftigt un nommen werden könne, die Wahl laffirt werden müffe. Es Een. Wän wird Herrn France nicht so leicht werden, das Haus von einem nicht be Jahre lang feftgehaltenen Standpunkte, den die Kommission Steuerfreie diesmal allerdings verlaffen habe, abzubringen. Solchen Ge der ve fallen wollen wir dem Regime Buttlamer in Preußen nicht ers E dagegen weisen; es würde uns nie gelingen, das Ministerium ButtDits, vorge tamer dahin zu bringen, seine Beamten zur Respektirung der und beda Wahlfreiheit anzuweisen, wenn wir nicht ohne Weiteres jede sehr ein Wahl tafsiren, in welcher die Wahlfreiheit in ähnlicher Weise e bedenklid wie hier verlegt und beschränkt worden ist. Stimmen Sie ein ger zu gefach für die Ungiltigkeit der Wahl!( Beifall links.) rausnahme
Abg. v. Köller( tons.): Auch ich erkenne den Grundr Ausfuh saß an, daß eine Wahlversammlung noch nicht verboten wer Vorschus den darf, weil der angemeldete Redner notorisch der sozial wiffermaße demokratischen Bartei angehört. Ich habe seiner Beit selbst en. Wen für denselben gestimmt in der Kommiffion; aber daraus folgt auch da boch nicht, daß wir überall die Ungiltigkeit der Wahl auss bal m das bfprechen, wo die Polizeibehörde gegen diesen Beschluß vers wünschen stoßen hat. Wir selbst hier haben zu wiederholten Malen e berarti Wahlen für giltig erklärt, obwohl für dieselben einberufene welche Wahlversammlungen verboten waren.( Ruf: Weil das Wahl blid in de resultat durch das Verbot nicht verändert werden konnte!) te noch a Sie sagen, weil das Verbot auf das Wahlergebnis ohne Einft ja vo fluß geblieben sei. Aber wo ist da die Grenze? Heute wollen Beftehen be Sie wegen des Verbots einer Wahlversammlung eine Wahl, bungstoff für die 428 Stimmen über die absolute Majorität abgegeben Es ist au find, für ungiltig erklären. Morgen werden Sie diese Biffer b als noch höher greifen. Sie betreten damit gefährliche Bahnen. Graf Ha Sch warne Sie darum, in diesem Falle Gewicht auf den Pro n nicht ein test einer Partei zu legen, die bei dieser Wahl gar nicht be. t, daß theiligt war. glich tonn and der G eftiven Gr müße nb b
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Abg. Liebknecht( Sozialdemokrat): Während die kleineren Regierungen, insbesondere die hessische, fich gewissenhaft an den vom Reichstage gefaßten Beschluß in Bezug auf die Behandlung der Wählerversammlungen halten, hat die leitende preußische Regierung fich wiederholt über denselben hinweggefeßt. zu mad Jch tönnte Ihnen zahlreiche Beispiele hierfür anführen. mache Erhebung Herr v. Stöller fragte, foll für uns die Grenze Be ngleiche fein? Das ist eine Zweckmäßigkeitsfrage, die Prinzipien frage besteht darin, ob ein vom Reichstag gefaßter Beschluß aufrecht erhalten werden soll oder nicht. Ich behaupte, daß jede Wahl zu fassiren ist, bei der Wahlversammlungen verboten find. Jener Beschluß des Reichstags war der erste Versuch, das einer großen Partei angethane Unrecht wieder gut zu machen. Mit der Giltigkeitserklärung dieser Wahl tommen Sie auf die schiefene Ebene des Unrechts zurüd.
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Abg. Marquardsen( nat. lib.): Mit einer Theorie, wie fte Herr Liebknecht vorgetragen, fommen wir dazu, die Wahlprüfungen ganz zu beseitigen. Auch ich bitte, die Wahl des Abg. Gottburgsen für giltig zu erklären, obwohl ich die deren Beschäftigung vertauschen, wenn dieselbe bequemer und einträglicher wäre!"
Und solche Gesinnungen haben Sie häufig unter Ihren Geschäftefreunden angetroffen?"
Er öffnete einen Schrank und deutete auf mehrere Bündel von Briefen.
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Wenn ich mein Ende nahe fühle, werde ich diese werthvolle Autographensammlung da einem Literarhistorifer überlassen. Es find gar viele flangvolle Namen darin raschun vertreten, wenn auch der Inhalt nicht immer so ganz bas fr mit dem übereinstimmt, was man im Ronservations- und im Schriftstellerlexikon von ben betreffenden Herren Lesen tann!"
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Ich wies auf ein zweites mächtiges Packet von Stripturen. Und diese Manuskripte dort?" Er lächelte verlegen. Das sind meine Entwürfe! Ihre Bahl mag fich wohl auf einige hundert belaufen. Ich habe mich noch nicht entschließen fönnen, fie zu verbrennen; aber jetzt, jetzt Publi foll es sicherlich geschehen!"
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Ob er sie wirklich verbrannt hat? Ich glaube es taum! Der Aufführung feines Stückes, das übrigens einen er nicht bei gewohnt. Acht Tage später aber brachte er mir die mit großer Sorgfelt ausgeschriebenen Rollen und Bücher. Er war blaß und noch ungleich servöser, als bei seinem ersten Besuch.
" Ich danke Ihnen herzlich, daß Sie mir diese Arbeit verschafft haben", sagte er, aber ich fann es leider nicht fortfegen! Es reibt mich auf! Ich sehe alle die Fehler und Mängel in diesem Stück, es kommen mir bei jeder Seite tausend Ideen, wie es besser gemacht werden könnte, und es bringt mich zur Verzweiflung, daß ich nichts davon hineinschreiben darf. Uebrigens hat mein Schicksal seit gestern auch eine sehr erfreuliche Wendung zum Besseren
genommen."
Und darf man fragen, inwiefern?" Er zögerte in fichtlicher Verlegenheit, und endlich sagte er, ohne mich anzusehen:
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von der Flensburger Bolizei getroffene Entscheidung nicht für richtig erachte.
Abg. Windthorst( Bentr.): Jm vorigen Jahre war hier die Anficht vertreten, daß die Wahl für ungiltig zu erflären sei, wenn die betreffende Wahlversammlung zu Unrecht verboten worden. Bis jest ist nichts Neues beigebracht worden, was zu Gunsten des Verbots spräche. Ich muß daher zu meinem Bedauern bitten, die Wahl für ungiltig zu ers flären.
Die Debatte wird geschloffen und im Gegensatz zu dem Kommissionsvorschlage die Wahl des Abg. Gottburgsen gegen die Stimmen der Konservativen und Nationalliberalen für ungiltig erklärt.
Schluß 5% Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 2 Uhr. ( Anträge Ausfeld, betr. das Bolltarifgeset und die Bulassung des Rechtsweges in Bollsachen, Antrag Junggreen, betr. die dänische Sprache.)
Kommunales.
w. Zur Verbreiterung der Oranien- Brücke durch Anlegung zweier fester Fußgängerbrüden zu beiden Seiten der Klappen Aufzüge hat das fönigl. Polizei Präsidium dem Magiftrat die landespolizeiliche Genehmigung zu dem vorgelegten Projekte ertheilt.
w. In der Stadtverordneten- Versammlung hat sich am Dienstag in Bezug auf die Fraktionsbildung eine Ver änderung vollzogen, indem zwischen der früheren Scheiding' schen jeßigen Salge'schen und der Dr. Kürten'schen Fraktion eine Fufton stattgefunden hat. Es werden demnach jezt in der Versammlung vier Parteten bestehen, nämlich die Arbeiter partei, die Bürgerpartei, die Stryd'sche und die Kürten 'sche Partei. Die fufionirte Partei besteht aus etwa 42 Personen, während die Stand'sche Fraktion deren 55 zählt.
w. Aus einer summarischen Uebersicht der im Geschäftsjahre 1885 in der Stadtverordneten Versammlung abge. haltenen Sizungen, sowie der bei derselben eingegangenen Sachen erfieht man, daß im ganzen 41 Plenarßigungen und 111 Ausschußfizungen stattgefunden haben, gegen das Jahr 1884 weniger: 2 Blenarfizungen und 9 Ausschuß fizungen. Von den 111 Ausschußftzungen kommen: a) auf den Ausschuß für die Wahlen von unbesoldeten Ges meindebeamten 12, b) auf den Ausschuß für Rechnungssachen 9, c) auf den Ausschuß für Petitionen 6, d) auf den Ausschuß zur Begutachtung der Vorlagen wegen Anstellung refp. Benfionirung von befoldeten Gemeindebeams ten und Lehrern 9, e) auf die von der Versammlung zur Vorberathnng einzelner Angelegenheiten niedergefeßten 23 Ausschüsse 75 Außerdem find auf Antrag des Magistrats 5 gemischte Deputationen eingesetzt worden. Die I, III. und V. Abtheilung traten je 23 mal, die II. und IV. Abtheilung je 24 mal zusammen. Es find 3606 Sachen eingegangen, 262 Außerdem gingen ein: 97 Betitionen( 8 weniger als im Vormehr als im Vorjahre. Unerledigt blieben 457 Sachen. jahre), von denen 10 unerledigt blieben, und 91 Naturalisationsgesuche, gegen das Vorjahr mehr: 20.
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Lokales.
Ueber die Höhe der Gerichtstoften wird bei uns nicht mit Unrecht laute Klage geführt. Aber vielleicht tann es eini gen Troft gewähren, daß beispielsweise in Defterreich das ro effiren unter Umständen noch theurer sein fann, als bei uns. Da liegt dem B. T." im Driginal die Gebührenrechnung oder wie es im österreichischen Deutsch heißt die„ Expens. Note" eines Wiener Hof und Gerichts. Advokaten vor, der bei einem Streitobjekt von 60 Gulden nicht weniger als 366 Gulden Anwaltskosten liquidirt! Nun muß man es allerdings im Driginal nachlesen, wie die horrende Summe zusammengefom men ist. Gleich die erste Poften lautet: Busammentretung mit dem Mandanten und mit demselben in Betreff der Prozeßfüb. rung lange lonferirt 3 Fl, schriftliche Information aufge nommen 1 Fl. 50 Kr. Nach 14 Tagen wieder eine Busammentretung" behufs Informitung 1 Fl. 50 Kr. Für ein Schreiben an den Mandanten 1 l. 20 Kr. Verfassung des Kostenverzeichnisses 1 Fl. Für Abfaffung einer 4 Bogen langen Duplit 50 Fl. Kommiffionirt", d. h. nachgefragt wegen einer Abschrift, 1 Fl. 50 Kr. Dann wieder tommiffionirt wegen Uebergabe dieser Abschrift und Empfangs Bestäti pieligen Kommissionen und Tagfagungen( Termine) ging der gung darüber 1 Fl. 50 Kr. Troß der vielen lost Prozeß in erster Instans verloren und es wurde Appellation eingelegt. Da beginnt nun das Liquidiren von Frischem: Studium der erstrichterlichen Entscheidungsgründe 5 Fl., Appella tions Anmeldung und Beschwerden verfaßt 30 Fl., ameimal topirt 5 Fl. c. 2c. Recht sonderbar sind aber folgende Boften: Kommiffionirt wegen Eruirung des derzeitigen Aufenthaltes des Mandanten 1 Fl. Busammentretung mit... wegen Beschaf fung der Adresse des Mandanten 1 Fl. 50 Kr. Kommisfionirt,
den Autoren vermittelt hat, ist durch einen Bufall von meiner Lage unterrichtet worden. Er ist ein braver Mann, der mich nicht zu Grunde gehen lassen will, und er hat mir die Existenzmittel für die nächsten Monate gewährt, wenn ich nach B. gehen und dert mit einigen Schriftstellern in Verbindung treten will, die vielleicht biefen oder jenen meiner Stoffe gebrauchen können. Es ist ein hochherziges Anerbieten, nnd ich kann mich nicht entschließen, es auszu schlagen."
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Und Ihre Vorfäge, die undankbare Thätigkeit auf
zugeben?
Er zuckte die Achseln.
Was wollen Sie? Es ist stärker als ich! Ich weiß, daß ich daran zu Grunde gehe; aber ich kann nun einmal nicht anders. Auf alle Freuden der Welt kann ich Verzicht leisten, nur nicht auf das Nachgeben an diesen unseligen Hang zum Fabuliren und Phantafiren! Es ist mein Schick fal und das muß ich nun wohl ertragen, so lange es eben zu ertragen ist!"
Er reiste nach B., und ich habe ihn nicht mehr wieder gesehen. Vor wenigen Wochen aber brachten einige 3eitungen die lakonische Meldung:
ob Mandant in Wien angelangt sei, 1 l. 50 Str. Wegen Deffelben Zweckes fommiffionirt"( nachgefragt) bei der Polizei direftion, beim Bolizeikommissariat, in verschiedenen Wiener hotels 2c. je 2 Fl. 24 Kr., 1 Fl. 50 Kr., 1 Fl. 74 Kr., 8 Fl., 4 Briefe in die hotels geschickt 3 Fl. 32 Kr. Dann heißt es: Rommiffionirt in einer Wechselstube wegen Ankauf von 1 Mt. 20 Bfg.( deutsche Reichsmünze) 1 Fl., Preis hierfür 67 Str.So liquidirt denn der Herr Hof- und Gerichtsadvokat für seine Bemühungen 334. 20 Kr. und für Auslagen 31 Fl. 84 Kr., in Summa 366 Fl. 4 Kr. Das heißt also: die Anwaltsgebühren allein betragen das Sechsfache des Streitobjekts. Leider haben wir nicht erfahren fönnen, ob der Kläger die ganze Summe auch bezahlt hat oder ob der Herr Anwalt fich davon hat etwas abhandeln" lassen.
Ueber den gegenwärtigen Froft schreibt der Ham burger Meteorologe der Voff. 3tg." d. d. 12. Januar: Seit dem die Depression vom 9. Januar Deutschland , nach Süden fortschreitend, durch zogen und in Italien niedrigen Drud er zeugt hatte, hielt sich der Luftdruck in Südeuropa andauernd tief und es fehlten daher in Europa Westwinde faft ganz, denn Westwinde erfordern nicht tiefen, sondern hohen Druck im Süden von uns. Bei dem ruhigen Wetter sant gelegentlich, da eine Schneedecke vorhanden war, mit dem Aufklären des Himmels die Temperatur erheblich, Hamburg hatte Abends den 11. Januar 9 Grad Celsius Frost, Bamberg gar 20 Grad. Bwar drohte am 11. und 12. eine in der Nordsee erschienene Depreffion eine Umgestaltung der Wetterlage herbeizuführen, aber es ist die Depression heute im Verschwinden begriffen und in Hamburg ist noch teine Ursache für einen Witterungs- Um schlag zu erkennen. Es erreichte in Hamburg die Rälte am Abend des 12. wieder 8 Grad."
Die herrlichen Baumriesen des an schönen Bäumen noch immer reichen Thiergartens geben allmälig einer nach dem andern zu Grunde. Die Stürme der legten Jahre haben den alten Baumbestand des Thiergartens stait gelichtet, und was den Stürmen Troß geboten, muß schließlich der Art zum Opfer fallen. Auch in diesem Winter hat eine große Anzahl Bäume als Brennholz angeschlagen werden müssen, das einen bei den iepigen Preisen ganz ansehnlichen Werth repräsentirt. Aber auch einer der stärksten Eichenstämme des Thiergartens, ein Baum, deffen Alter von Sachverständigen auf 5- bis 700 Jahre geschäzt wird, hat, wie die ,, Staatsb. Big." mittheilt, unter Dem Gewicht seines Alters das Beitliche segnen müssen. Der schöne Baum war allmälig völlig abgestorben und zeigte nur noch an seinen Wurzeln Kraft und Leben, sonst war er bis in Die Krone hinein verdorrt, so daß, da er in dem lebhaftesten Theile des Thiergartens, in der Nähe des Krollschen Etablisse ments, fich befindet, er den Baffanten leicht hätte gefährlich werden fönnen. Außer diesem, wie versichert wird, an Umfang stärksten Baum des Thiergartens, stehen noch in unmittelbarer Nähe einige ähnliche Baumriesen, deren Tage aber gleichfalls gezählt zu sein scheinen.
Hiefige Bantiers sollen, wie ein Berichterstatter erfahren haben will, mit dem Gedanken umgeben, eine Konkurrenz anftalt für die faiserliche Briefbestellung in Berlin einzurichten. Die Anstalt soll neben den gewöhnlichen Brieffendungen auch Werth Briefe und Sendungen bestellen, natürlich Alles zu einem weit niedrigeren Bortosat als die kaiserliche Postverwal tung. So soll beispielsweise eine Postlarte 2 Pf., ein Brief 5 Pf. Toften. In allen Stadttheilen sollen zahlreiche Brieffästen und Annahmestellen errichtet werden, so daß die Briefbeförderung pünktlich erfolgt.
Ueber die Feuerbestattung schreibt man der ,, Nat. Btg.": Die internationale Rommiffion für Feuerbestattung erlägt aus Mailand unter dem 24. Oktober 1885 einen Aufruf behufs Bu fammentritts eines internationalen Kongresses von Delegirten der Vereine für Leichenverbrennung. Mailand , Berlin und Wien find als Versammlungsorte in Vorschlag gebracht, und wird sich letzteres anläßlich des im September 1886 dort stattfindenden Kongresses für Hygiene wohl am besten dazu eignen. Bugleich versendet der Vorstand des Mailänder Vereins einen Bericht über die Fortschritte der Vereinssache in Italien . In ben Jahren 1876 bis 1884 fanden 444 Leichenver brennungen statt, von denen allein in Mailand 332 stattfanden, in Rom und Lodi 44 und 26. Jn Bezug auf die Geschichte und staatliche Regelung der Feuerbestattung in Italien sei bemerkt, bemerkt, daß die Agitation für Feuer bestattung in Italien erst im Jahre 1853 begann, als Coletti ber Alademie in Padua seinen ersten Aufsatz über diesen Gegenstand vorlegte. Der Krieg von 1866 lentte die Aufmert famleit weiter Kreise von Neuem auf diese Frage. Coletti schlug leider vergeblich die Errichtung von Scheiterhaufen auf Schlachtfeldern vor. Die Gesellschaft vom Rothen Kreuz lehnte es sogar ab, fich überhaupt mit der Frage zu beschäftigen. Endlich stellte sich der zu Florenz 1869 abgehaltene internatio nale Kongreß auf die Seite der Feuerbestattung. Schon im folgenden Jahre fand die erste vom Staate erlaubte eines in Florenz verstorbenen indischen Fürften mit allem Pomp, den bie indische Religion vorschrieb, statt. Aber der Scheiterhaufen fonnte nicht das Werkzeug der Feuerbestattung bleiben. Die Hilfsmittel der heutigen Wissenschaft und Technit sollten ihn verdrängen.
Bor Allem waren zwei Italiener, Polli und Gorini, nach 5jährigen Bemühungen die ersten, die in einem europäischen Kulturstaate anwendbare Methoden der Feuerbestattung auffanden. Mailand wurde die erste Sindt Italiens , welche 1876 ein Krematorium errichtete. Mit der ersten Ver brennung, die hier stattfand, welche die höchsten Behörden des als eine legale Inftitution fanttionirt. In allen größeren Staates und der Stadt autorifirten, war die Feuerbestattung Städten des Landes entstanden in schneller Folge Vereine für Feuerbestattung, die bald zu einem einzigen italienischen Bentral- Verein verschmolzen, und bei Gelegenheit des internatio nalen hygienischen Kongresses zu Turin ( 1881) die Anregung zur Bildung eines internationalen Ausschnfses für die Zwede der Feuerbestattung gaben. Was die rechtlichen Grundlagen der Feuerbestattung und die hierzu erlaffenen Ausführungsbestimmungen anbetrifft, bestimmte der Minister Nicotera bereita hörung des provinziellen Gesundheitsraths die Feuerbestattung im Januar 1879, daß der Präfekt( Oberpräsident) nach Anauf Antrag der Betheiligten gestatten dürfe. Kurze Zeit später erhielt der Verein für Feuerbestattung in Mailand durch fönigl. Defret die Erlaubniß zur Vornahme der Feuerbestattung unter folgenden Bedingungen: 1) Der Präfekt ertheilt auf Antrag die Erlaubniß zur Feuerbestattung; 2) diesem Antrag find beizu fügen: a. der vom Arzte ausgeftellte Todtenschein; b. eine Bes Eintragung des Todesfalles in die Standesregister; c. bie scheinigung des Standesbeamten über die ordnungsmäßige Bescheinigung des zuständigen Richters darüber, daß der Be ſtattung furistische Bedenten nicht entgegenstehen. Diese Be scheinigung ist nur beizubringen, falls a. die Todesursache unbekannt ist, b. der Tod plößlich oder e. gewaltsam erfolgt, d. irgend ein Grund zur Annahme eines unnatürlichen Todes vorliegt. 3) Der Präfett ist berechtigt, die Sektion zu ver langen, bevor er die Erlaubniß ertheilt. 4) Die Sektion muß der Verbrennung vorhergeben unter den sub c, a- d vorges 24 Stunden nach dem Tode vorgenommen werden. Im sehenen Umständen. 5) Die Verbrennung darf frühestens Jahre 1884 wurden diese Bestimmungen auf die ganze Proving ausgedehnt, die anfänglich nur für die Stadt Mailand galten. Bewegung der Bevölkerung Berlins nach den Ver öffentlichungen des statistischen Amts der Stadt. Ausgehend von dem vorläufigen Zählungsergebniß der Volkszählung( 1315412) stellt sich die Bevölkerungszahl Berlins am 20. Dezember 1885 auf 1316 049; hat sich demnach gegen die Woche vorher um 637 Seelen vermehrt. In der Woche vom 20. bis 26. Dezbr. wurden polizeilich gemeldet 1028 zugezogene, 1447 fortgezogene Personen; standesamtlich wurden 203 Chen geschlossen. Geboren wurden 944 Kinder, und zwar lebend: 497 männliche, 406 weibliche, au
In Lübed machte der Schriftsteller Bernhard Busch seinem Leben durch Erhängen freiwillig ein Ende. In ge wissen Kreisen war er als ber anonyme Mitverfasser einiger oft gegebenen Bühnenwerke bekannt geworden. Das große Publitum hat kaum jemals von ihm gehört." Das war sein Nekrolog. In den gewissen Kreisen" athmete Mancher, dem es um die Wahrung feines Geheim nisses bange geworden war, erleichtert auf, und Reiner von denen, für deren Ruhm er gearbeitet hatte, fand sich gemüßigt, bem unglücklichen halben Dichter", der an feinem unseligen Talent zu Grunde gegangen war, ein Wort der Antheilnahme oder der Anerkennung zu widmen. Vielleicht aber taucht sein Schatten doch noch einmal aus der Vergessenheit auf, wenn er seinen Entschluß bewahrheitet und feine Autographensammlung" ciner Hand zugänglich gemacht haben sollte, die sie zu einer geeigneten Stunde der Deffentlich feit übergiebt.
Es wäre sicherlich eines der lehrreichsten und erbaulichsten Kapitel in einer Literaturgeschichte unserer materia liftischen 3.it!