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Uebergangs zur Goldwährung ins Auge faßte. Deshalb wurde auch schon im Jahre 1865 dem Handelstage die Ausprägung von Goldmünzen dringend empfohlen, und als bald darauf die lateinische Müngtonvention abgeschlossen, durch den 66er Hierzu Krieg aber der Münzvertrag mit Defterreich aufgelöst war, Se Weltbla machte fich der Handelstag sofort zum entschiedenen Bertreter der welk der Goldwährung. Diese Stellung hat er unsern Münivers um an hältniffen gegenüber auch später bewahrt und noch im November 1880 mit 84 gegen 5 Stimmen es für eine schwere Schä chstanzle digung der deutschen Wirthschaftsinteressen erklärt, wenn an fion, weld den Grundlagen unserer Münzgefeßgebung gerüttelt würde. wortung f Meerane ( in Sachsen ), 10. Januar. Gestern Abend sollte fuchte, we bier im größten Saale Meeranes der Abg. Bebel einen Vor ag auf jed frag über: Die Krisen, ihre Ursachen und Wirkungen" halten, p." bat fi der aber vom biefigen Stadtrath durch folgende Verordnung It als zu verboten wurde:
Beschluß des Stadtraths vom 7. Januar cr. an Herrn gierung Louis Kirmse hier,( Albertstr. 45), auf seine Anzeige vom die um 5. b. M. betreffend die Abbaltung einer Voltsversammlung am ruppen 7. Januar, 9% Uhr Abends, im großen Saale von Härtel's nfeln, Ne Hotel hier, mit der Tagesordnung: Die Krisen, ihre Ursachen en deutsch und Wirkungen auf Handel und Gewerbe," ist zu eröffnen, le dort v daß die Versammlung auf Grund von§ 9 des Reichsgese pes Schutz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie agen word vom 21. Oftober 1878 biermit verboten wird. Maßgebend für betann den Erlaß dieses Verbots find folgende Thatsachen gewesen. Gelegen Am 12. v. M. ift in biefiger Stadt ein Flugblatt verbreitet laffe. Da worden, in dem in einer den öffentlichen Frieden und Beginn insbesondere die Eintracht der Bevölkerungsklaffen gefährden ila fich den Weise sozialistische Umsturzbestrebungen zu Tage getreten hr güns find, daffelbe ist nachmals auf Grund von§ 11 des angezoge Firmen anen Gesezes auch verboten worden. Nach den angestellten n, und be Erörterungen ist nun Grund zu der Annahme vorhanden, daß ea find a Herstellung und Verbreitung dieses Flugblattes nicht ohne Vorichen Swiffen der hiesigen Führer und Leiter der sozialistischen Bartet Britanni erfolgt find. Als zu diesen Führern gehörig ist dem Stadt In geschehe rath auch der Einberufer pp. Kirmse bekannt. Mit Rüdficht hierauf, sowie auf das Vorleben und die politische Thätigkeit aggenbiffu Daß des als Referenten benannten Abgeordneten A. Bebel, gegen er auf welchen überdies zur Zeit ein Strafverfahren wegen sozialisti Dap wie ſcher Umtriebe und Zuwiderhandlung gegen§§ 128, 129 des er hat Be Strafgesetzbuchs vor dem königlich fächsischen Landgericht Freien deutsche berg schwebt, erscheint die Annahme hinreichend gerechtfertigt, daß die angemeldete Versammlung zur Förderung der in§ 9, heilt, weld Absatz 1 des angezogenen Reichsgefeßes bezeichneten Bestres ene Differe er es ni bungen bestimmt ist. Dr. Koerner.
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Bemerkenswerth ist, daß Herr Bebel vor wenig Wochen Begenftan Bersammlungen mit ähnlichem Thema in Werbau und Glauchau , Deffen Au Reichslang Nachbarstädten von Meerane , ungehindert abhielt, ebenso in Dresden . Auch würde im benachbarten Lichtenstein eine Vers Ich feine G fe, daß ſammlung gleicher Art mit Bebel als Referenten abgehalten worden sein, wenn letterer Zeit gehabt hätte. Die hauptmannschaft zu Glauchau hatte gegen die Lichtensteiner Vertrag Ber fammlung nichts einzuwenden. Das find doch merkwürdige fleuten Widersprüche, zu denen das Sozialistengefeß führt. Die Ein Einrichtu berufer werden gegen das Verbot Beschwerde erheben. übernehm Groß- Ottersleben , den 10. Januar. Hier am Drte bes schließung steht ein Medizinal- Berein. dessen Mitglieder sich über die to die Orte Gr. Ditersleben, Kl.- Ottersleben, Beneckenbeck und Lemsdorf erftreden. Derselbe hat den Zweck, seinen Mitgliedern und deren Familien in Krankheitsfällen seine ärztliche Hilfe und freie Medizin zu gewähren. Obgleich nun der Verein noch also ein nicht sehr lange eriftirt, hat derselbe doch bereits eine fegens reiche Thätigkeit entfaltet und wir wollen hoffen, daß es ihm e früher auch ferner gelingen möge, sein Wirken in diesem Sinne chrift, wel fortzufezen. Eine etwas trübe Stimmung hat vorläufig er Einlab die Mitglieder erfaßt, weil wie ein Blig aus helferem Himmel, 5. Feb vor einigen Tagen dem Vorsitzenden obengenannten Vereins alten Bei eine Verfügung des Herrn Regierungspräsidenten zu Magde daß Des burg, datirt vom 26. November 1885, zugeftellt wurde, laut als acht welcher auf Grund des§ 3 des Gesetzes über die gemeinge and befta fährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Dttober Tenden leb 1878 eine außerordentliche staatliche Kontrole über den Verein die Thal angeordnet wird. In Folge deffen hat am 8. Januar eine Silbergroid Revision der Kaffe und Bücher seitens des Herrn Amtsvors lachbarlän ftebers Roch in Groß- Ottersleben stattgefunden. Wir lassen Die bei nachstehend eine Abschrift des höchst interessanten Schriftstüdes Schillinge folgen: 40 Schilli Magdeburg, den 26. November. 1885.
Berlebt Der Regierungspräfident. ben furf Nr. I Pr. E. 3969. theils S
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Auf Grund des§ 3 des Gesetzes über die gemeingefähr geschäftlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oftober 1878 ordne ich hiermit über den Medizinal- Verein zu Gr.- Dtters. gl leben, RL- Dttersleben, Benneckenbeck und Lemsdorf eine außerordentliche staatliche Kontrole an und habe mit Wahr nehmung dieser Kontrole den königlichen Landrath des Kreises Wanzleben beauftragt, von welchem dem Vorstand die weiteren Anordnungen zugeben werden.
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Begründet wird diese Maßregel durch folgende That
1) Der Medizinal- Verein ist aus dem Fachverein ver or 25 Ja schiedener Berufsgenossen für Gr.- Ottersleben und Umgegend eines ein hervorgegangen. Der Fachverein aber hat den Bwed sozial wenden Sil töglichkeit
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Aus Kunst und Leben.
Einige Notizen über Samoa , die, wenn fte auch im Wesentlichen aus englischer Feder stammen, doch den Charakter der Unparteilichkeit tragen, dürften im gegenwärtigen Augenblicke nicht ohne Interesse sein. Der fleine Archipel, der Seine g nordwestwärts von den Fidschi liegt und jest den schönklinMädchen genden einheimischen Namen Samoa trägt, war einst unter nfluffe dem ihm von den europäischen Besuchern gegebenen Namen Schifferinseln beffer bekannt. Er zerfält in awei Gruppen, die zen befa westliche umfaßt die größeren Inseln Sawait, Upolu und einen fo Lantuilu, ist bevöllerter und von größerer Bedeutung als die andern. Die lettere, die Manudegruppe, gehört nicht eigent. lich zu dem, was man politisch unter Königr ich Samoa versteht. Die Naturschönheit auf Upolu und Tantuilu ist von allen Fremden, die sie gesehen, mit Recht gepriesen. Die Fruchtbarkeit des Bodens wird von der feines tropischen Landes überboten und die Gruppe bat den Vorzug eines Klimas, bas an Gesundheit und Buträglichkeit das der meisten Inseln in der heißen Bone übertrifft. Die Bevölkerung ist von heller Farbe, geistige Anlagen und schöne förperliche Formen geben
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demokratische, auf den Umsturs der bestehenden Gesellschafts. Ordnung gerichtete Ideen unter der ländlichen Bevölkerung zu verbreiten, wie folches fich aus den bei den Vereinsversammlungen gehaltenen Vorträgen mit Evidenz ergiebt.
2) Bum Vorftande des Fachvereins, wie des Medizinals Vereins gehörte der wegen sozialdemokratischer Umtriebe aus Berlin ausgewiesene Maschinenbauer Mag Sendig, welcher auf das lehhaftefte im sozialdemokratischen Sinne agitirte und die Arbeiter gegen ihre Brotherren aufreizte.
3) Bei Gelegenheit der polizeilichen Auflösung einer Ver sammlung des Fachvereins und des Medizinal- Vereins haben bie Mitglieder desselben zu den am 13./14. Juni v. J. zu Gr. Ottersleben verübten Landfriedensbruch mit Veranlassung gegeben.
Da hiernach in dem Medizinal- Verein sozialdemokratische, auf den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtete Bestrebungen in einer den öffentlichen Frie ordnung gerichtete Bestrebungen in einer den öffentlichen Frie den, insbesondere die Eintracht der Bevölkerungsllaffen gefährs denden Weise zu Tage getreten find, rechtfertigt fich die ge troffene Anordnung.
An den Vorstand des Medizinal Vereins zu Groß- Ottersleben.
Der Regierungspräfident. In Vertretung: Graf Baudissin.
Wie wir hören, will der Vorstand gegen diese Verfügung Beschwerde erheben.
Frankfurt a. M., 14. Januar. Die Anklage gegen den Polizeikommiffär Meyer, betreffend die bekannte Sozialisten Affaire auf dem Frankfurter Friedhofe, gelangt wahrscheinlich noch in diesem Monat vor der hiesigen Straflammer zur Ver bandlung, und zwar wird dafür wegen der großen Bahl von Beugen der Schwurgerichtssaal gewählt werden. Wie bereits mitgetheilt, findet gleichzeitig mit dieser Verhandlung die jenige gegen den Schneidermeister Josef Leyendecker statt. Die Antlage gegen diesen behauptet, er habe eine rothe Schleife auf den Sarg gelegt und tros des Verbotes begonnen, am Grabe eine Rede zu halten, die er erst dann abbrach, als die Schußleute ihre Säbel zogen.
Holland.
nistischen Kirchenstandal hervorgerufen. Der Kirchenvorstand In Holland haben die orthodogen Ralvinisten einen talvis Ordnungen den Gehorsam verweigert und wurde in Folge deffen von der vorgesezten Behörde suspendirt. Der suspendirte Kir chen- Vorstand aber wollte troßdem am 5. Januar in der " Kertetamer" der Neuen Kirche, seinem gewöhnlichen SigungsTotal, zusammenkommen und fonnte nur durch requirirte Polizei Die Kerkelamer wurde zum Abgange gezwungen werden. fortan bewacht. Am 7. Januar jedoch gelang es einigen tal
vinistischen Herren, die von Arbeitern begleitet warente Wächter aus ihrem Lokale zu locken und sich durch das Aufbrechen der Schlösser und Durchsägen der Holzwände den Butritt zur Kirche gewaltsam zu verschaffen. Seither halten fte das Kirchengebäude besett; fte haben sich mit Betten und Lebensmitteln versehen und find augenscheinlich entschlossen, es auf eine regelrechte Belagerung ankommen zu lassen, denn alle Thüren find mit schweren Ballen verbarritadirt.
Rußland.
Das Reichsbudget pro 1886 weist an ordentlichen Staatseinnahmen 787 463 691 Rubel und an ordentlichen Staatsausgaben 812 751 030 Rubel, somit ein Defizit von 25 287 000 Rubel auf. Außerdem find noch an außerordentlichen Staatsausgaben für den Bau von Eisenbahnen und Hafenbauten 52 643 240 Rubel eingestellt, welche, ebenso wie das Defizit, aus den außerordentlichen Hilfsmitteln zu decken sind. Das Exposé des Finanzministers erklärt das Defizit als eine Folge Exposé des Finanzministers erklärt das Defizit als eine Folge der gegenwärtigen Krise in Handel und Induftrie, von welcher, ebenso wie Rußland , auch andere westeuropäischen Reiche heimgesucht seien. Der Finanzminister bezeichnet es als unfhunlich, das Gleichgewicht im Budget durch sofortige Steuererhöhung oder durch Ausschreibung neuer Steuern herbeizu führen, versichert aber, die Deckung des Defizits sowohl wie der außerordentlichen Ausgaben werde nicht schwer fallen, indem die Mittel hierzu theilweise schon baar vorhanden seien, theilweise einfließen müßten und theilweise durch Kreditopera tionen realisirt werden könnten, welche bei der gegenwärtigen Lage des russischen Geldmarktes durchaus ausführbar er scheinen.
Parlamentarisches.
In der ersten ordentlichen Sigung der Kanal- Kom mission des Reichstags wurde zunächst der geschäftliche Gang der Verhandlungen festgestellt. Darauf wurde in die Be handlung der Frage eingetreten, ob und welchen Nußen der Bau des Nordostseetanals für die Marine und die Landesvertheidigung habe. Der Abg. Brömel bemängelte nach verschiedenen Seiten hin den Bau des Kanals und fam zu dem Resultat, daß der Nugen des Kanals für maritime 3wede nur ein geringer sei, daß eine Vergrößerung der Flotte jedenfalls den Küstenschutz wirksamer vertreten tönne. Der Chef des Stabes der Marine bemerkte, daß eine Verdoppelung der Schlachtschiffe der deut
und diese, wenn es angeht, Niemandem. Unglücklicher Weise haben nun die politischen Angelegenheiten von Samoa ein sehr großes praktisches Interesse für viele Engländer und für viele großes prattisches Intereffe für viele Engländer und für viele Deutsche . Das Klima und die Fruchtbarkeit der Inseln lockten feit langer Beit viele Ansiedler und Händler an. Deutsche Kaufleute genoffen eine Art Monopol und fte befißen noch heute einen großen Theil eines Handels, der, wenn auch nicht sehr bedeutend, doch sehr lohnend ist. Nach dem parlamentarischen Berichte vom vorigen Jahre tamen auf das Jahr 1883 92 deutsche Schiffe mit 19 396 Tonnen und 35 britische Schiffe mit 3799 Tonnen. Ein- und Ausfuhr für deutsche Rechnung belief sich auf 119 000 Pfd. Sterl., für britische auf 10 000 Bfd. Sterling. Der Handel, welcher früher fich auf den Austausch vom billigeren Kalito, Eisenwaaren und Tabat gegen Kotosnugöl oder Kopra beschränkte, ist neuerdings bedeutend erweitert durch die Ausdehnung der Pflanzungen und diese befinden sich ausschließlich in deutschen Händen. In der Geschichte dieser In duftrien liegt das Geheimniß der Wichtigkeit von Samoa für Deutschland und England. Im Jahre 1869 wüthete ein Krieg in Upolu. Die einheimischen Kämpfer verlangten Feuerwaffen und deutsche Händler konnten sie liefern, wollten fie aber nur für Land
Die Möglid thr einen hohen Rang in der polynesischen Race. Die einheis hergeben und darauf entbrannte der Landerwerb zu einem ne Vorf mische Bevölkerung beläuft sich auf 34 000 Menschen, der
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Mehrzahl nach durch die Londoner Missionsgesellschaft , welche auf Samoa feit 50 Jahren thätig ist, zum Christenthum be lehrt; sonst find 5000 römisch- katholische und 2 oder 3000 Wesleyaner. Die Bahl der Weißen beträgt etwa 250, unter thnen über 100 Deutſche und etwa 80 Engländer. Das König reich Samoa ist eine Schöpfung der Diplomatie, der Vertreter
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den Auftrag hatten, Einrichtungen zu treffen, um dem jahrelangen Kriegführen auf der Insel ein Ende zu machen.
e Sache je s giebt einen Rönig Malietoa Laupapa, einen Viselönig amten ihrer Nation bereits regulirt, während die Engländer
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Tapua, ein Ober- und ein Unterhaus, die zusammen tagen. Jm Grunde giebt es aber gar feine Regierung; es herrscht pielmehr eine chronische Anarchie, welche durch die Furcht vor ben fremden Kriegsschiffen gemäßigt wird. Die Angehörigen des Königreichs Samoa haben trop mancher guter Eigenschaften noch nicht den Grab politischer Reife erreicht, daß fie eine ftarle fönnen; ihre Begriffe gehen noch nicht über die Stammes zusammengehörigkeit hinaus, fte gehorchen ihren Häuptlingen
Jahren bis 1872 etwa 100 000 Acres den Befizer. Viel Land kam bei dieser Gelegenheit in die Hände des weißen Mannes und zwar auf leinem Wege, der mit Unrecht als Kauf bezeichnet wird. Die Deutschen machten Anspruch auf 202000 Acres, die Engländer Deutschen machten Anspruch auf 202 000 Acres, die Engländer auf nicht weniger als 357 000 Acres, von denen viel auf der unfruchtbaren Insel Sawaii liege. Upolu wird zur Hälfte von den Deutschen reklamirt, für die 20 000 Einwohner und für die englischen und amerikanischen Ansprüche bleibt nur die andere Hälfte. Die deutschen Ansprüche sind von den Be fte faum erst angemeldet haben. Neuerdings hat König Malietoa den sehnlichen Wunsch zu erkennen gegeben, alle Regierungssorgen abzuschütteln und auf den Bezug eines Jahres gehalts seine Thätigkeit zu beschränken. Er hat, unterstügt von seinem ganzen Wolfe, verschiedentlich gebeten, daß Samoa wie Fidschi von England annektirt wird. Die angeseffenen durch England. Apia , die Hauptstadt, sieht einigermaßen aus, durch England. Apia , die Hauptstadt, steht einigermaßen aus, wie eine Stonzeffion" in einer chinesischen Vertragsstadt. Durch
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fchen Marine dem Reiche dieselben Rosten verursache, wie der Stanalbau. Das Alter des Kanals tönne man aber auf hunderte von Jahren beziffern, das eines Kriegsdampfers aber nur auf 20-25 Jahre. Dann aber fehle es in Deutschland auch an genügendem Menschenmaterial für eine Verstärkung der Marine. Ferner gab der Stabschef der Marine noch die noch die Erklärung ab, daß die vereinigte Flotte der Nord- und Ostsee genüge, eine wirksame Blokade der deut schen Nordseehäfen zu verhindern im Falle eines Krieges mit einer der Weftmächte, daß dieselbe aber auch start genug sei, in der Ostsee der vereinigten russisch dänischen Seemacht zu widerstehen. Auf eine weitere Ausstellung des Abg. Brömel, daß die Begeisterung für den Nordoftfeetanal in lepterer Beit in Deutschland nicht besonders hervorgetreten sei und daß man fich deshalb nicht so sehr auf den nationalen Gedanken stüßen tönne, der den Bau fordere, erwiderte der Staatssekretär von Bötticher, daß schon seit dem Jahre 1866 nicht nur die preu Bische Regierung der Frage mehrfach näher getreten sei, son dern daß auch mehrfach Anregungen aus dem Volle gemacht worden seien. Der Abg. Hasenclever bemerkte, daß der Bau des Nordostseekanals schon vor 23 Jahren von der Demokratie gefordert worden sei. Er erinnerte an eine damals erschienene Broschüre von dem Generalfonful Stamm, an welcher noch awei bekannte Deutsche Demokraten gearbeitet baben.
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Dann erinnert Redner noch daran, daß die dänische Regierung fortwährend durch den russischen Einfluß verhindert worden sei, den Kanalbau vorzunehmen. Er begrüße schon deshalb den Bau mit Freuden, weil dadurch der russische Einfluß gebrochen und der Plan, die Dftsee zu einem russischen Binnensee zu machen, energisch gekreuzt werde. Nachdem noch ein Regierungskommissar über die vielfachen Anläufe der dä nischen Regierung, einen Nordostseelanal zu bauen, Bericht ere stattet hatte, wurde die Sigung vertagt. In der nächsten Sigung wird über die technische Ausführung des Baues in Berathung getreten.
Die zehnte Kommission( Arbeiterschutz) war gestern zu ihrer ersten Sigung nach den Ferien zusammen getreten. Die Diskuffton drehte sich, nachdem eine zwedlos lang ausges sponnene Debatte über die beste Art der geschäftlichen Behand lung der verschiedenen Anträge glücklich zu Ende gebracht war, hauptsächlich um die Frage der Vermehrung der Fabritinspet toren. Seitens des Abgeordneten Baumbach wurde gegen Verkleinerung der Inspektionsbezirle geltend gemacht, daß das durch eine noch größere Bersplitterung und Verschiedenartigkeit in der Inspektion und Reviston Blas greifen würde, als dies jetzt zum Schaden der Sache selbst bereits der Fall sei. Er wünschte Einführung eines Reichs Inspektionsamtes und für die einzelnen Inspektoren, welche am besten zu Reichsbeamten gemacht würden, das nöthige Hilfspersonal, um die Revisto nen im geeigneten Umfange stattfinden lassen zu können. Dem gegenüber wurde geltend gemacht, daß die große Ausdehnung der Bezirke es dem Inspektor unmöglich mache, fich mit den Bedürfnissen genau befannt zu machen. Außerdem aber set die Gefahr bei zu großen Bezirken vorhanden, daß der In spettor fich zum Bureau- Chef aufwachse, der die Revisionen seinen Assistensbeamten übertrage und so die Verantwortung für seine wichtige Aufgabe nicht mehr übernehmen tönne. Der Meinung des Herrn Lohren, daß die Unfallgenossenschaften den Inspektoren einen großen Theil der Arbeit abnehmen wer den, wurde von allen Seiten, auch vom Regierungsvertreter, entgegengetreten und betont, daß es im Gegentheil Aufgabe Der Fabrikinspektoren mit sein wird, auch den Unfallgenoffens schaften thre Aufmerksamkeit zuzuwenden.
Vom Abgeordneten Auer wurde angeregt, da man die Arbeitskammern nicht wolle, ob es nicht am Blage wäre, we nigftens den Arbeiterkrankenkassen, welche ja ein großes Inter effe daren haben, daß die Etablissements in Bezug auf sanitäre Einrichtungen und Maßnahmen genau tontrolirt werden, ein Vorschlagsrecht in Bezug auf die Affistenzbeamten einzuräumen. Der Vorschlag fand besonders um deswillen Widerspruch, weil die Krantentaffen- Mitglieder nicht im Stande seien, die Vorzuschlagenden in Bezug auf ihre technischen Fähigkeiten zu prüfen. Seitens des Vertreters der Regierung wurde unter Hinweis darauf, daß die Fabritinspettoren Landesbeamte find, bezweifelt, ob der Lieber'sche Antrag, welcher vom Kangler vers langt, eine Vermehrung der Inspektoren herbei zu führen, vor erfteren afzeptirt werden könne, da er nach dieser Richtung den Einzel- Regierungen teine Vorschriften machen tönne. Der Behauptung, daß die gedruckten Berichte einer Bensur unter worfen werden, widersprach der Kommissar; man suche im Reichsamt des Innern nur die Berichte, streiche Ueberflüffiges und die zahllosen Wiederholungen und dränge Urtheile zurück, welche mit der Sache selbst nichts zu thun haben. Im Uebrigen seien die Inspektoren in weitem Umfange bereits Vertrauens personen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.
In der Geschäftsordnungskommission des Reichstage wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, den Anträgen der be treffenden Staatsanwaltschaften, die Redaktionen des Sauer schen Stadtblatt" und der Malchiner Beitung" wegen Be leidigung des Reichstags zu verfolgen, nicht stattzugeben. In einem Artikel Pfingstgedanken" waren allerdings die gröbsten und derbsten Injurien dem Reichstag angehängt worden, doch war die Kommiffion der Ansicht, daß solche Angriffe dr Würde des Reichstags feinen Abbruch thäten und daß der
Bertrag der Mächte mit Samoa steht die Hauptstadt unter der Regierung der Konsuln und einer gewählten Versammlung. In Apia giebt es eine geordnete Verwaltung mit Gefeßen, Gerichten, Polizeibeamten, Einnahme und Ausgabe 2c., wie in einem zivilifirten Staate.
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Ein musikalisches Ereigniß erften Ronges dürfte die in dieser Saison am deutschen Bühnenhorizont aufgetauchte neue Oper in drei Aften Merlin", Tert von Dr. L. Hoffmann, Mufit von Ph. Rüfer, sein. Die fich intereffirenden Kreise der Sachverständigen sind schon in der Lage gewesen, Bekanntschaft sowohl mit dem Zert, als auch mit Bruchstüden der Mufit zu machen, und Professor Gustav Engel äußerte fich hierüber in der Boff. Beitung" folgendermaßen: Wir hatten Gelegenheit, in einer Privat- Matinee einzelne Szenen der Oper Merlin" von Philipp Rüfer in trefflicher Ausfüh rung zu hören, und haben von der Vornehmheit und dem Erfindungsreichthum der Tonsprache, ja auch von der dramatischen Wirkung derselben den günstigsten Eindruck erhalten und glauben, der deutschen Bühnenwelt eine sehr werth volle Bereicherung prognostiziren zu können." Diesem Urtheile können wir uns voll und ganz anschließen. Merlin ist der Sohn des Teufels, in ihm fommt der Konflitt zwischen Himmel und Hölle, der ja die ganze Menschheit bes wegt, zum Austcag. Es handelt fich also nicht um eine Ber mehrung der vielen bistorischen Opern, dem Sujet liegt viel mehr eine Idee zu Grunde. Und dem Gehalte dieser Idee ist Die Mufit angemessen, der man hinreißenden Liebreiz und padende dramatische Kraft nachrühmen kann. Es ist ein wirlliches muftlalisches Drama, und ohne Leitmotive ist es dem Komponisten gelungen, seinen Gestalten musikalischen Charakter zu verleihen. Ein näheres Eingehen auf das Wert müffen wir uns für die Aufführung vorbehalten. Die Oper ist ja hier bei der lönigl. Generalintendantur eingereicht, und wer den wir sie hoffentlich recht bald zu hören bekommen.
Mamfell Angot wird im Walhalla Theater bereits am morgenden Sonntag ihre legte Vorstellung erleben, da die Direktion, einem vielfach geäußerten Wunsche des Publikums entsprtchend, am Montag den Don Cefar" in Szene geben luftigen ,, Angot" der Abschied am Sonntag recht schwer ge
Sie fragtegierung und eine politische beschließende Körperschaft faffen Deutschen haben natürlich andere Ansichten von einer Annexion läßt. Jedenfalls wird aber der so sehr in Gunst stehenden
macht werden.