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Freitag, den 22. Januar 1886.

III. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Intereffen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Poftabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Bfg. Sonntags- Nummer mit illustrirter Beilage 10 Pfg. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1886 unter Nr. 769.)

Es defizittert!

Redaktion: Beuthstraße 2.

Sur Beit ist das Defizit in Preußen chronisch. Man Hoffnung hat fich so sehr an dasselbe gewöhnt, daß das Defizit, wenn auch als ein ungerathenes, so doch als legitimes Rind der preußischen Finanzverwaltung angesehen wird.

organifirt viele Fo tionen au In den letzten Jahren wurde aber wiederholt darauf Bir find hingewiesen, daß der unliebsame Balg in die Verbannung em zu mad geschickt werden solle auf Nimmerwiederfehn. Die preuß sche mer des Finanzverwaltung wies auf die Finanzpolitik des Reiches die Versam hin, und der Reichskanzler erklärte, daß nach Bewilligung Tischen taber 3ölle und indirekten Steuern die Einzelstaaten so günstig Unjere näd gestellt würden, daß ein Defizit nicht mehr in denselben vors F, in Krüg fommen dürfte. en, wenn würden.

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Trotz dieser Reichshilfe, die im vorigen Jahre 93 Mils lionen betrug, debütirt jetzt schon wieder der preußische Finanzminister mit einem Defizit von 14 Millionen.

der Forme Das Wunderbarfte aber ist, daß das preußische Defizit zu Babazu dienen soll, den Beweis zu erbringen, daß für das Deutsche Reich das Branntweinmonopol nothwendig sei. Daß bie Einzelstaaten sich meist mit Freuden für eine Reichss fteuer erklären, deren Ueberschüsse ihren Finanzen zu Gute tommen, ist erklärlich, aber daß der Reichstag , um das Defizit in ben Einzelstaaten zu lindern, mehr und mehr indirekte, gerade die große Volksmasse befonoers drückende Steuern bewilligt, daß er 3öllen und Steuern auf die noth wendigsten Nahrungsmittel zustimmt, dies ist nur deshalb erklärlich, weil die Majorität der Mitglieder des Reichstags feine Voltsvertreter, sondern Vertreter einzelnen Klassen der Bevölkerung und deren Jutereffen sind.

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So werden die Einzelregierungen im Bundesrathe auch freudig dem Branntweinmonopol zustimmen. Der Reichs tag würde in seiner Majorität auch wohl den Bundesrath gern folgen, wenn ein großer Theil der Abgeordneten nicht burch die Vertretung der Interessen der kleinerea Brenner und der Fabrikanten davon abgehalten würde.

Das Sonderinteresse ist in solchen Fällen immer noch mächtiger, als der Trieb, die Regierung in [ 370 ihren Plänen zu unterflügen.

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Man rebet natürlich auch von einem Volts intereffe, welches durch das Branniweinmonopol ge= schädigt würde. Insofern dies von Personen und Parteien geschieht, welche sich gegen die indirekten Steuern und Zölle auf Rahrungsmittel und andere nothwendige Gebrauchs gegenstände bis jetzt gewandt haben, fann man annehmen, baß sie es mit ihren Reden von den Volksinteressen ernst meinen; wenn aber solche Personen und Parteien, welche die Getreidezölle votirt haben, durch Ablehnung des Branntweins

2.-

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Naum 40 Pfg. Arbeitsmarkt 10 Pfennige. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

ist für das Volk viel brüdender, als die Steuersysteme in den Einzelstaaten. In diesen werden die Wohlhabenden und Reichen, wenn auch nur in ganz ungenügender Pros greffion schärfer zur Steuer herangezogen, wie die Besitz­lofen; fie leisten mindestens pofitio höhere Beiträge.

Im Reiche aber, bei dem lediglich indirekten Steuers fyftem, zahlen alle Reichsangehörigen ungefähr die gleiche Steuer- der Arme so viel wie der Reiche. Dieses uns gerechte Syftem aber wird gegenwärtig immer mehr fulti­virt, während das doch etwas gerechtere System in den Einzel staaten nach und nach zerbrödelt.

Aber schlimmer noch ist es, daß im Reiche die viel ungerechtere Steuerschraube auch noch viel schärfer angezogen wird, als in den Einzelstaaten und nicht nur im Interesse des Reichs, sondern auch im Interesse der Einzelstaaten. Dadurch wird das Reichssteuersystem noch ungerechter und die ärmeren Voltstlassen werden zu Gunsten der wohl habenderen immer mehr gedrückt.

Durch die Salzsteuer, durch Petroleum, Schweinefett und Getreidezölle, durch Raffeezölle, durch Branntwein- und Biersteuern, furzum durch alle diejenigen Steuern und 3ölle, welche auf nothwendige Bedürfnisse gelegt werden und Somit das ärmere Bolt, die Arbeiterklasse be sonders hart treffen, also durch die Reichssteuern die Reichssteuern sollen die Defizits in den Einzelstaaten aus der Welt ge schafft werden! Das ist eine schwere Ungerechtigkeit.

Die Armen sollen dem Reich helfen!

Weshalb führt man nicht wenigstens in den Einzel­staaten eine durchschlagende progreffive Einkommensteuer ein, um die Defizits zu decken? Weshalb sollen die Wohlhaben ben, denen der Staat boch die meisten Dienste leiftet, nicht dem Staat die nöthigen Gegendienste leisten? Weshalb will man die Armen immer mehr belasten?

Ein rationelles Verfahren liegt wahrlich nicht in solchen Steuersystemen. Und staatsmännisch" handelt man auch nicht, wenn man dem Volt ungerechte Bürden auflegt. Staatsmännisch ist es, wenn man die Volkskraft auf recht zu erhalten sich bemüht doch wir wissen, daß wir tauben Ohren predigen, da man es gegenwärtig für genügend hält, wenn man es nur so weit bringt, von der Hand in ben Mund zu leben.

-

An die Zukunft wird nicht gedacht.

Das preußische Defisit wird sicher auf die eine oder die andere Weise für dieses Jahr gebedt werden. Gehts nicht mit dem Branntweinmonopol, so findet sich ein anderes Mittel und schließlich liegt ja der Weg zu einer Anleihe offen; aber das steht feft, baß, wenn nicht bas Steuersystem in Preußen und im Reich geändert wird, das Defizit alljähr

50 monopols das Boltsinteresse zu wahren vorgeben, dann lich wiederkehrt und das Volk noch mehr verarmt, so daß

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muß man erst näher hinsehen, ob nicht ein Sonderinteresse dahinter steckt. Meistentheils wird man dasselbe schon leicht auffinden.

Unfer gegenwärtig herrschendes Steuerfyftem im Reiche

Feuilleton.

Dunkle Gestalten. Erzählung aus dem sozialen Leben der Gegenwart

Radbrud verboten.]

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Karl Zielte.

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Der Kommerzienrath blieb nicht lange in dieser Stel lung. Sein energischer Charakter ließ es nicht zu, sich un­thätig lange einem Rummer hinzugeben. Er sprang auf, aber doch blieb er wie gelähmt stehen.

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Das also," rief er bitter aus, das also ist die Frucht meiner Erziehung, das ist die Sprache, welche der Sohn gegen seinen Vater führt! Und es geschieht mir recht. Habe ich diesem Laffen nicht Alles erlaubt, habe ich mich nicht amüfirt über seine Thorheiten, ja, habe ich nicht gelacht über seine Schlechtigkeiten? Heute ist es zu spät, was hilft bas Klagen, heute muß ich mich ihm beugen!"

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Er lachte doch dieses Lachen Klang wie eine Selbst­antlage, es tam aus einem gepreßten, tödtlich beleidigten Herzen. Seinen intimften Herzenswunsch sah er den frivolen Baunen feines Sohnes preisgegeben, und er tannte diesen genau, um zu wissen, daß er von ihm niemals eine Nach giebigkeit zu erwarten habe. Und doch lag ihm Alles daran, fein Ziel zu erreichen, mit Freuden hätte er die Hälfte seines Vermögens hingegeben, nur um jene Frau sein eigen nennen zu dürfen.

Es ist etwas Eigenartiges um die Liebe älterer Männer. Der Kommerzienrath liebte jetzt zum ersten Mal in seinem Leben. Das Bild seiner erfien Frau war längst in seinem Herzen verblaßt, er hatte dieselbe damals nur deshalb geheirathet, um in den Besitz ihres Kleinen Vermögens zu gelangen, mit welchem er ben Grundstein zu seinem jezigen Reich: hum legen fonnte. Beliebt hatte er thatsächlich niemals. Seine späteren Ver­hältnisse zu Frauen trugen fiets den Charakter vorübergehen­

auch die indirekten Steuern nicht mehr tas nöthige Erträg­niß liefern.

Für das Wohl des Staates, des Reiches und des Vol­fes ist es in gleichem Maße erforderlich, daß diejenigen fes ist es in gleichem Maße erforderlich, daß diejenigen

der Liebschaften, er hatte sich niemals ein Gewissen daraus gemacht, ein weibliches Wesen, dessen er überbrüssig gewors ben war, schnöde im Stich zu lassen.

Staats und Reichsbürger, welche von den Staatte und Reichsinftitutionen den meisten Vortheil ziehen oder gezogen haben, auch danach besteuert werden.

Und das geschieht durch eine energische Progressivsteuer in Staat und Reich. Dann wird es auch nicht mehr weiter defizittern.

Politische Uebersicht.

Auf den Philippinen - Inseln soll einer in Madrid ein getroffenen Nachricht zufolge ein Streit zwischen Deutschen und Eingeborenen ausgebrochen sein. Die Deutschen hätten sich einer der Inseln bemächtigen wollen, obwohl dieselben nach dem Karolinen - Brotokoll unter spanischem Schuße steben. Die Insulaner hätten Widerstand entgegengesetzt und erklärt, daß fie die spanische Souveränetät anerkennen. Da die Deutschen indeffen auf ihrem Vorhaben bestanden, so hätten die Einge borenen ihnen einige Leute getödtet und sich alsdann in das Innere der Insel zurüdgezogen.

Verhandlungen der Kommission wegen Einführung der Be

Berufung in Straffachen. Aus dem Bericht über die rufung ist eine bisher wenigstens in weiteren Kreisen nicht bes lannt gewordene Erklärung des Staatssekretärs v. Schelling von Interesse, welche sich gegen die Einrichtung von Berufungs­fammern bei den Landgerichten wendet. Dieses System der Berufung sei im vorigen Jahre Gegenstand der Berathung im Bundesrath gewesen. Die überwiegende Mehrzahl habe fich gegen daffelbe ausgesprochen, einmal mit Rücksicht auf die große Bahl der fleinen Landgerichte, denen das erforderliche Personal fehle, vor Allem aber deshalb, weil die Richter e.fter und zweiter Instany, falls fie demselben Gericht angehören, fich in derselben geiftigen Atmosphäre bewegten, die Berufungslammer also ber erforderlichen höheren Autorität entbebre. Man darf zunächst gespannt sein, wie das Plenum des Reichstages fich über diese rage entscheiden wird.

Auf Grund der Vorschrift des§ 50 des Reichs- Preß­behandelt, in Absatz VII hinter den Worten Es soll jedoch gesetzes ist der Bostordnung in§ 13, welcher ,, Drucksachen" gestattet sein" am Schluß als neue Nummer 10 hinzugefügt worden: bei Drucksachen, welche von Berufsgenossen= schaften oder deren Organe auf Grund des Unfallver sicherungsgefeßes vom 6. Juli 1884 und der dasselbe ergänzenden Reichsgeseze abgesandt werden und auf der Außen feite mit dem Namen der Berufsgenossenschaft bezeichnet sind, Bahlen oder Namen handschriftlich oder auf mechanischem Wege einzutragen oder abzuändern, und den Vordrud ganz oder theilweise zu durchstreichen." Hierin liegt wohl eine nicht un erhebliche petuniäre Erleichterung für den Postverkehr der Berufsgenossenschaften.

In Betreff der Ausweisungen wird von einem Mit­gliebe des Reichstages der Lib. Corr." ein an deffen Adresse eingegangenes Schreiben der Firma" Max Gutmann, Hofe lieferant, Weingroßhandlung in Mains" mitgetheilt, das also lautet:

Mit großem Interesse lese ich die Verhandlungen im Reichstage mit Bezug auf die Ausweisungsmaßregeln. Ge statten Sie mir, hochverehrter Herr, Ihnen durch den einliegens ben Originalbrief einen Beweis zu liefern, welche Nachtheile dem deutschen Handel durch diese Maßregeln schon erwachsen

Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn, auf welcher einige dicke Schweißtropfen perlten. Wie um sich selbst zu berubigen, griff er nach dem Glase Waffer, welches stets Jetzt zum ersten Mal in seinem Leben überkam ihn auf seinem Schreibtisch stand. Er trant nur einige Tropfen, das Gefühl einer bisher unbekannten Leidenschaft mit seiner das Glas klirrte, als er es auf den filbernen Unterfaß Es war nicht bas stürmische Feuer ber niederfette, er merkte jetzt erst, daß seine Hand vor innerer ganzen Gewalt. Jugend, welches mit frohem Rampfesmuth alle Hindernisse Aufregung zitterte. Troßdem ließ er sich an seinem Schreib­überwinden zu können glaubt, das aber häufig ebenso schnelltisch nieder und vertiefte sich fast gewaltsam in seine erfaltet, wie es fommt, es war vielmehr jene starte, fich immer gleich bleibende Gluth, die ihn beinahe aufrieb, ihn verzehrte. Sie erfüllte sein ganzes Leben, ohne fie erschien ihm dasselbe schaal und kalt, er wäre geftorben, wenn er hätte annehmen müssen, daß diese Leidenschaft niemals be friedigt werden sollte.

Die Entdedung, daß sein Sohn sein Geheimniß kannte und vollständig durchschaute, schmetterte ihn förmlich nieber. Deshalb hatte er auch auf die ironischen Neußerungen des jungen Mannes nichts erwidern fönnen, ein Moment troft­Lofer Schwäche hatte sich seiner bemächtigt, er wußte, daß fein Sohn unberechenbar war, und daß er so leicht nichts thun würde, was mit den Plänen seines Vaters überein. ftimmte.

Sein ganzer Stolz bäumte fich gegen das unwürdige Verhältniß auf, in welches er zu seinem Sohne gerathen war, aber er fühlte feine Kraft erlahmen, wenn er baran dachte, sich von dem Joch frei zu machen. Nur das Eine stand mit unerschütterlicher Sicherheit bei ihm feft, er wollte fiegreich aus dem Rampfe hervorgehen, den er mit seinem eigenen Sohn begonnen hatte, er durfte nicht unterliegen,

es mochte toften was es wollte,

Wilde Gedanken zudten durch sein Hirn und krampf haft ballte sich seine Faust. Wer ihn gefehen hätte, den einsamen Mann in dem reich ausgestatteten Gemach, der hätte ihn bemitleidet; er fab heute nicht aus wie der sonst fo rubige, äußerlich stets höfliche Millionär, er hatte viel mehr das Aussehen eines Mörders, der vor der Ausführung einer Gewaltthat steht.

Arbeit.

Den Sohn des Rommergienrathes hatte der Auftritt äußerlich wenigstens in viel geringerem Maße alterirt. Er hatte mit jenem falten, blafirten Lächeln, welches er stets zur Schau trug, das Rabinet seines Vaters verlassen, er war durch die vorderen Räumlichkeiten des Geschäftslotals, wo bie Romtoiristen emfig mit Schreiben beschäftigt waren, ohne irgend Jemand auch nur eines Blides zu würdigen, geschritten, und war dann auf die Straße getreten.

Unschlüssig, wohin er sich wenden sollte, war er eine Beitlang planlos dahingegangen, schließlich rief er eine leere Droschte an und fuhr nach einem ber elegana testen Restaurants Unter den Linden .

Er wurde hier offenbar erwartet, denn der Oberkellner, tabellos angekleidet wie ein Gesandtschafts. Attaché, öffnete ihm in sehr devoter Haltung die Thür eines separaten Bimmers.

In diesem mit raffinirtem Lurus ausgestatteten Raume befanden sich bereits mehrere Altersgenossen des jungen

Mannes.

Ah, guten Morgen, Julius," rief ihm Einer derfelben entgegen, fommst verteufelt spät, vielleicht schon ein Rendez­vous gehabt?"

Im Gegentheil," erwiderte der Angeredete, nachdem er die übrigen leicht begrüßt hatte, der Alte hat die vers rückte Jbee, fich zu verheirathen."

Nun, und was fümmert Dich das?"