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Beilage zum Berliner Volksblatt.
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Sonnabend, den 23. Januar 1886.
nicht, wie es jest geschieht, eine Ueberproduktion. Die Schutzöllner wollen die Produktion einseitig heben, während in der That Produktion und Konsumtion Hand in hand gehen müffen. Dabei können den Schutzöllne: n naturgemäß die Bölle nie boch genug werden. Wenn Fauft, der nie mit dem gegen wärtigen Augenblick zufrieden sein wollte, fich in in die beuti gen wuthschaftlichen Rämpfe geflürgt bätte, er wäre Schußzöll ner geworden. Da hätte er zu feinem einzigen Bolltarif gesagt: ,, Verweile doch, ou bist so schön!" Man wirft uns vor, wir wollten die Grundrechte drücken. Wir wollen nur, daß der Preis vom Grund und Boden wieder so weit zurückgeht, wie er fünstlich gestiegen ist. Uebrigens dante ich Herrn von Kardorff, daß er uns so offen den Busammenhang der Silber währung mit dem Import indischen Weizens flargemacht hat; daß er uns offen sagte, der Weizen tönne in Ländern mit Silberwährung deshalb billiger gebaut werden, als in Goldwährungsländern, weil sich in jenen Ländern die Arbeiter mit den schlechten entwertheten Silbermünzen begnügen müffen und leine Lohnerhöhung durchseßen tönnen. Dies ist also das Looß, das Herr v. Kardorff auch unseren Arbeitern bereiten möchte.( Sehr richtig! lints.) Die indischen Bustände möchte er bei uns einführen! Das ist das ganze Geheimniß Ihrer Doppelwährung; das ist das Geheimniß des Agrarierthums, und furs ausgedrückt heißt es: Stirb, damit ich lebe!"( Leb hafter Beifall links! Widerspruch rechts.)
31. Sigung vom 22. Januar, 1 Uhr. Am Tische des Bundesrathes von Burchard und rechtlichen Kommiffarien. te Herren Die Berathung des Etats der Bölle und Ver. te Ange brauchssteuern wird fortgefeßt. n gethan. Abg. Bod( Sozialdem.): Daß die Lage der Arbeiter fich weiß ih in Folge der Schutzollpolitit verbessert oder die Arbeitsgelegen und forg heit fich vermehrt habe, bestreite ich entschieden. Die Lage der en fonnte Arbeiter ist vielmehr wesentlich schlechter geworden, und die Der In Streites sollten nur beabsichtigte Lohnherabseßungen hindern, wenn auf die z. B. in Offenbach u. a. D. ftattgefunden haben. Auch die inziehung Lage der Landwirthschaft hat sich durch die Getreidezölle teines tlagten zu wegs gebeffert. Die Frage, ob Schußzoll oder Freihandel, ist, edoch da ebenso wie die Währungsfrage überhaupt. auf die Lage der Il die der Landwirthschaft und Industrie ohne Einfluß. Es besteht fest die wirthschaftliche Krifis ebenfo in schutzöllnerischen, wie in freihändlerischen Ländern, bei Gold oder Silber oder Doppelwährung. Die Schutzölle find nur ungerechte Eingriffe in das wirthschaftliche Leben und speziell dem fieinen Bauer und gen. Landarbeiter nehmen Sie ja das, was Sie ihm vielleicht durch und Kom die agrarischen Bölle zugewendet haben, reichlich durch andere Tischler Bölle wieder aus der Tasche. Herr v. Kardoiff hat gestern v., ferner das Elend der Landarbeiter besser geschildert, als ein Sozial . Januar demokrat es verstanden hätte; schon teichen auch die Arbeiterollen, in folonien nicht mehr aus, den Strom der Arbeitslosen aufzunehmen, tben soll die für 25 Bf. arbeiten wollen unter Verhältnissen, die faft werth e an das Gefängniß erinnern. Die immer schlechter werdenden Arbeiter Nahrungsverhältnisse des Ardeiterstandes müssen schließlich auch weiteften nachtheilig für unser Heerwesen werden. Eine Beseitigung der Berfamm zunehmenden Noth läßt sich durch feinerlei Boll- oder Währungse erfolgen Rezepte herbeiführen, sondern nur durch eine wirkliche, grundlegende Sozialreform in unserem Sinne! Heben Sie die Drechsler Kauffraft des Volkes, segen Sie die unteren Klaffen in den 10 U Stand, fich lebhafter an der Ronsumtion zu betheiligen, dann wird auch bald die Klage über die Ueberproduktion ver Kiften stummen. Maßregeln aber, wie die besondere Verzollung fällt die ber Petroleumfäffer, wodurch beispielsweise in meiner Heimath das Petroleum erheblich vertheuert ist, verschlechtern nur der Ber die Lage des armen Mannes und erhöhen die Gefahren der ntag, den Krifis. Abg. Gerlich( fons.): Mit dem Petroleumfaß befasse ich nlung im Tagesord mich nicht, laffe die Herren Barth, Broemel und v. Schalscha ein3. Be trächtig auf ihm figen, und warte ab, was aus der Kommission an das Haus fommen wird. Als Agrarier stehen wir ein für tonagen das Wohl der Landwirthschaft, haben aber ebenso ein Herz für ben unsere Induſtrie und werden uns vor Allem sehr überlegen, ntag, Blumen ob wir den Wollzoll einführen oder nicht. Herr v. Minnige en." Bab rode hat keinen Antrag auf seine Einführung im Abgeordnetenhause angekündigt, wie der Abg. Barth gestern onnaben fagte, sondern nur gesagt, daß der Wollzoll der LandwirthSammlunſchaft erwünscht sein würde, wenn ihre bedrängte Lage be Tage züglich der Spiritussteuer keine Anerkennung finden sollte. er Arbeit Herr v. Minnigerode hat das nur referendo angeführt und ausdrücklich erklärt, daß er für diesen Wollzoll nicht eintrete. elaften. ( hört, hört! rechts.) Herr Barth wollte durch seine Anführung
wei Ger angetauf
8.
III. Jahrg.
Wenn zu Deutschlands Unglück wirklich eine Mehrheit in einem Reichstage, oder gar eine Regierung fich finden würde, die mit Shnen den salto mortale macht, unsere feste, unangreifbare, ftabile Währung, die Herr Don Kardorff in seiner paradoren Art eine Anarchie nennt, anzugreifen, in das unbe tannte Meer der internationalen Doppelwährung zu treten, dann mögen Generationen darüber vergehen, ehe wir wieder aus dem entstehenden Elend herauskommen werden.( Lebhafter Beifall links.)
Abg. Hermann: Die agrarischen Zölle wie auch die neue Budervorlage baben lediglich den Bwed, den Männern mit historischen Namen", wie der Herr Reichstanzler sich ausdrückte, wieder einmal ein Geschent zuzuwenden. Ich vertrete einen Wahlkreis mit vorwiegend bäuerlicher Bevölkerung, dieselbe hat es stets abgelehnt, an der Schutzou bewegung theilzunehmen, nicht weil fie fich in einem Ausnahmezustand befindet, sondern weil fte es versteht, ihre Bedürfnisse mit ihren Einnahmen in Einklang zu bringen. Wenn Herr v. Schalicha nach dem Vor gange des Herrn v. Kardorff uns deduzirt hat, daß fich eigent lich zwei Drittel der bäuerlichen Bevölkerung am Rande des Bankerotts befänden, so muß ich sagen, daß seine Logif mit den Thatsachen und der Mathematit im Widerspruch steht. Ungeheuerlich war auch die Behauptung, daß wir ohne die Bölle schon längst die soziale Revolution gehabt hätten. Nein, so rasch lassen sich die Bauern nicht zur Revolution bestimmen. Sie wiffen ja, wie rasch dieselben die Suchtruthe Ihrer Stan desgenoffen ertragen haben. Das find ganz andere Stände, welche die Revolution machen, unsere Bauern nicht.( Ruf: Sehr gut!) Herr Frege hat uns vorgehalten, daß unsere Haltung der Landwirthschaft gegenüber uns allen Anhang auf dem Lande entzieben würde. Wenn er sich von der Wahrheit seiner Prophezeiung überzeugen will, so sollte er seinen Einfluß verwenden, daß wir eine Neuwahl bekommen. Unsere Bauern werden fich die Gelegenheit nicht entgehen laffen, dem Reichsfanzler eine deutliche Antwort auf das Brannweinmonopol zu geben, das wiederum den herren mit den ,, historischen Namen" ungezählte Millionen in den Schoo legen soll.( Beifall links.)
Abg. v. Kardorff: Ich beftreite dem Vorredner, daß wir bei uns indische oder ruffische Münzverhältnisse mit unterwerthigem Metall einführen wollen; wir wollen lediglich das Mißverhältniß zwischen Gold und Silber und das hohe Agio beseitigen. Sie sagen, dies sei nicht möglich. Nun, in Frankreich war es zur Beit der Doppelwährung doch möglich, da überstieg das Agio nicht die Transportkosten des Metalls zwischen London und Baris.( Widerspruch links.) Es find also teine egoistischen Motive bei den Bimetallisten vorhanden. Die Abschaffung des Agios würde unferer ganzen gewerblichen Thätigteit zu Gute tommen, namentlich der ärmeren Bevölkerung. Ist es denn ein gerechter Buftand, wenn, wie es jest geschieht, den wenigen Millionen Wohlhabender das Gold zugewiesen wird, und die vielen Millionen Nichtbeftzender auf den Verkehr mit Silber beschränkt sind? Leider aber haben gerade die Führer der Ar beiterbewegung für die Währungsfrage gar kein Verständniß. Die Arbeiterverhältnisse werden durch Wiederherstellung der Bollwerthigkeit des Silbers nicht gefährdet, sondern gehoben. Desgleichen muß die in unerträglicher Weise heruntergegangene Rente des Grund und Bodens gehoben werden, wenn das Land wieder wirthschaftlich prosperiren soll.( Beifall rechts.)
2bg. Bamberger: Herr v. Kardorff leugnete gestern die Ueberproduktion, und als man ihm die Thronrede entgegenbielt, batte er auf einmal nichts gehört. Tauben Ohren ist nicht gut predigen; man ignorirt die triftigften Einwände und hält seine Reden weiter, ohne sich aus dem Konzept bringen zu laffen. Auch der feinen Distinktion eines anderen Redners, daß es fich nicht um Ueberproduktion, sondern um Unterkonsumtion handle, fann ich nicht folgen. Die Wahrheit ist, daß die Pro duktion aus tausend bekannten Gründen in einer Weise ges stiegen ist, daß die Konsumtion auf ganz erklärliche Weise nicht rasch genug mit ihr Schritt halten fonnte, und bis dieser
its, Hand nur Zwietracht zwischen Leuten säen, die bisher in der Schuß Ausgleich sich vollzogen hat, werden wir an Schwierigkeiten
tts( C. 3ollpolitik zuſammenſtanden. Wir meinen es ehrlicher mit der 24. D. Rollindustrie als Sie( links), die Sie diesem Gewerbe den Boll verweigerten, den wir ihm gern gaben, und wenn Sie die Industrie beffer schüßen zu wollen behaupten, so frage ich ich Sie: Erklären Sie sich bereit, den Boll auf Wollgewebe zu reduziren( Burufe links: Mit Vergnügen! Sofort!) Dann wird die Wollindustrie wissen, wo ihre Freunde fißen, wahr
Glaces 4. Janua
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29. TD Scheinlich bei den Agrariern.( Sehr gut! rechts.) Die Boll
mann,
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politik, die bier bekämpft wird, schafft uns 245 Millionen Ein nahmen; woher fie sonst nehmen? Eine dagegen gerichtete Aber, wie es im Fauft heißt: Sest tenn' ich Eure würd'gen Pflichten, Ihr könnt im Großen nichts vernichten und fangt es nun im Kleinen an." Wir bestreiten sogar nicht, daß wir die 811 13 13 Renten des Kapitals und die Renten der Landwirthschaft fteigern wollen( hört, hört! links), denn das Grundeigenthum und unser Kapital ist in unseren Augen alles ein National Tapital. Von Dem Nationalfapital leben Die Arbeiter; und es handelt fich nicht darum, die Inter
Ende febe Oppofition sollte im Reichstage eigentlich feine Stätte finden.
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94 205 96effen der Großgrundbefizer zu vernichten, sondern dem 54 73/150 rbeiter, dem fleinen Mann, mehr Antheil an ihren Renten
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laboriren. Ganz ficher leidet die Landwirthschaft nicht in dem Grade wie die I duftrie an Ueberproduktion, aber in der Buder produktion, die auf der Grenze zwischen beiden steht, zeigt sich daffelbe Phänomen, deffen Natur und Ursprung am deutlichsten auf dem Gebiet wird, auf dem es am stäristen auftritt, auf dem der Metallurgie, der Ersproduktion. Nicht nur die Technik ist enorm entwickelt, sondern die ganze Welt bildet ein Revier. Rein Artikel ist im Preise 10 gefallen wie die Erze, weil die ganze Erde von Minengräbern durchwühlt wird in einer Weise, von der man noch vor einem Jahrzehnt leine Ahnung hatte. Unsere Eisen, Blei, Rinnund Silbererzeugung näbit fich zum großen Theil von Erzen aus Australien und an den Seen Ameritas und am Trollhättalanal in Schweden wird eine elettrische Kraftmaschine aufgestellt, mittelst der australische und amerikanische Erze ver hüttet und verarbeitet werden sollen. an hunderten von Stellen angebohrt, die bisher nicht angegriffen waren. Man rechnet in dieser Branche nicht mehr mit dem heimischen Terrain sondern mit der ganzen Welt; wie kann die Konsumtion dieser gesteigerten Berduktion folgen? Dazu nehme man noch die entwidelte Technit, den Verzicht auf großen Unternehmergewinn bei entfeffelter Konkurrenz. Auch unser Aktiengeset hat den Unternehmungsgeift zurückgedräagt, indem es von wichtigen moralischen Erwägungen ausgehend, aber über das Biel schießend, den Effelt hatte, daß peinliche und gewiffenbaite Leute die Verantwortlichkeit ablehnen und mit Aktiengesell schaften nichts mehr zu thun haben wollen. Für unsere so sehr begünstigten Kolonialunternehmungen wollte Niemand als Dirigent, als Vorstand einer Aktiengesellschaft die Verantwort lichkeit übernehmen, und man mußte furistische Personen schaffen, in denen ein anderes Regime gilt. Ferner wird unfere Industrie außerordentlich belastet durch die Bildung der Berufsgenoffenschaften. genoffenschaften. Die Leiter großer Unternehmungen find während eines guten Theils des Jahres blos mit den Ehrenämtern beschäftigt, die ihnen dies Gefeß auflegt, fie sind sehr viel unterwegs und es loftet ihnen eine Maffe Geld. Jeden Augenblid tauchen neue Bollfragen, Monopolprojekte für Feuer versicherung, Branntwein u. A. auf eine offiziöse Beitung braucht nur einen Artikel loszulaffen und alle Betroffenen fühlen sich alarmirt und zur Vertheidigung gedrängt. Das Alles summirt
zu verschaffen, indem wir den befizenden Klassen Pflichten auferlegen gegen den kleinen Mann, wie z. B. im Falle der Unfallversicherung; Pflichten, die sie nur dann leisten können, wenn wir ihnen ihr Austommen und ihren Unterhalt sichern. Ich freue mich, daß Europa endlich Front macht gegen die Manöver gewiffer Scalitionen von Großlapitalisten, die durch 264 97 Attienmanöver, Frachtend uck 2c. es bisher verstanden haben, Getreide vom Auslande, wo sie ihr Kapital angelegt haben, billiger hierher zu schicken.
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Abg. Meyer( alle): Der Vorredner warnte und davor, jezt schon über das Branntweinmonopol zu sprechen, und um uns durch die That zu beweisen, wie unzweckmäßig das fei, hat er selber eine Rede darüber gehalten.( Beiterfeit.) Wir find übrigens, feitdem wir wissen, daß die Vorlage beim Bundesraih schwebt, ganz einverstanden damit, mit der Des batte darüber noch zu warten, und wir hatten unsere Refolution eingebracht, als wir noch nicht wußten, wann die Sache an uns herantreten würde. Wenn wir inzwischen nicht gerade davon abrathen, daß man im Lande mit Petitionen gegen bas Monopol vorgeht, so folgen wir darin nur dem Beispiel, für die
7 795 807 welches Sie( nach rechts) uns mit Ihrer Agitation fich, wenn man es auch mit Biffern nicht nachweisen kann, und
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und die Doppelwährung gegeben haben. Die Thronrede sagt, die vorhandene die vorhandene Ueberproduktion fließe aus dem nationalen Aufschwung, und dieser wieder fließt aus der Schutzollpolitik. Wenn man froßdem sagt, die Schutzollpolitik sei nicht schuld an der Krifts, so ist das ebenso, als wenn ein Arzt, dem ein Batient stirbt, sagen wollte: Ja, er ist nicht an seiner ursprünglichen Krantheit geftorben, die ich mit Medizin vertrieben habe, sondern das ran, daß diese Medizin eine neue Krankheit in ihm erzeugt bat." ( beiterleit.) Dem Kranten wird beides wohl völlig gleichgiltig fein. Ihre Schußzollpolitit hat jedenfalls nicht die erwarteten Folgen gehabt; fie berrscht jetzt feit fieben Jahren, und trop schaftlichen Zustände im Lande so laut, wie wir, die Gegner Ihrer Schutzollpolitik, es niemals zu thun gewagt haben. Wenn man fagt, die Preise der Produlte seien nach den Schutzöllen wohlfeiler geworden, so find fie doch jedenfalls bei uns theurer, als in den Ländern, welche Handelsfreiheit haben. Die Beiten niedrigen Preisstandes sollte man statt zur Einführung von Schutzöllen lieber dazu benutzen, die Konsumtion zu heben. Was das Voll sparen tann an Ausgaben für die nöthigsten Lebensmittel, das wendet es an zum Ankauf anterer Dinge, und so entsteht eine naturgemäße Steigerung der Produktion;
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2910 840 Dem flagen die Urheber dieser Politik über die jeßigen wirth- neueste Nummer der Börsen Beitung" gelesen haben. Danten
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wenn fie auch das Weltphänomen der Ueberproduktion nicht erklärt, so fann doch die Schuld an der Thatsache der bei uns eingetretenen Stagnation von unserer gefeßgeberischen Tendenz nicht ganz abgewälzt werden. Die bimetallistische Schule hat ein Ruhmesmonopol angelegt für alle, die für den Bimetallis mus schreiben; fie find ungeheure Berühmtheiten; die Uebrigen find armselige, hinter der neueren Wissenschaft" zurückgebliebene Leute. Wenn ich so die Herren von der neueren Wissenschaft reden höre, dann fällt mir immer Mephisto ein, der von einem Schüler fagt:„ Das ist Einer von den Neuften, er wird fich grenzenlos erdreuften."( beiterkeit.) Die neueste Wissenschaft der Herren besteht meist nur darin, daß fie die Sie übrigens Gott, daß Sie die Ausrede noch haben, die Goldwährung allein sei daran schuld, daß alle Shre Rezepte zu Schanden geworden find; was wollten Sie uns sonst denn überhaupt noch vorbringen? Jhre Argumente mit dem indischen Weizen sc. werde ich widerlegen, wenn die Währungsfrage felbft zur Debatte steht und dann werde ich Sie fragen, wie im März v. Js. Für welche Kinder halten Sie uns denn, das Sie uns solch blaue Märchen wollen glauben machen, wie die Geschichte von den 20 pCt. Exportprämie, die in Ostindien und Rußland auf den Weizen und Roggen gegeben werden?"
Abg. Wilbrandt hält die Schilderung der landwirthschaftlichen Kalamität, wie fte der Abg. v. Karborff gegeben, für äußerst bedenklich, namentlich in Rüdficht darauf, daß die Landwirthschaft doch vom Kapitalisten abhängig und deshalb jede Uebertreibung äußerst gefährlich sei. Einem Vergleiche deutscher Verhäun fe mit englischen widersprächen nicht nur die agrarischen, sondern auch die politischen Einrichtungen beider Länder, und von dem früher to gern gebrauchten Ar gument, daß der amerikanische Farmer billiger produziren könne und deshalb ein gefährlicher Konkurrent des deutschen Landwirths sei, habe man vernünftiger Weise seit einigen Jahren Abstand genommen. Die Lage der deutschen Landwirthschaft -führt Redner ausberechtigt gar nicht zu so intensiven Klagen, dazu ist die Erfahrung lange noch nicht ausreichend genug. Vem Jahre 1871 ab baben wir die höchsten Getreides preise dieses Jahrhunderts gehabt, 1880 erreichte der Weizen, 1881 der Roggen die oberste Preisgrenze. Wenn seitdem die Preise heruntergegangen find, so liegt doch darin nicht ein Beichen dauernder Kalamität der Landwirth schaft. Die wirthschaftliche Kalamität liegt in der Schußzollpolitik und in der Art und Weise, wie die Bölle bezw. deren Erhöhung durch wechselseitige Unterstügung der Interessenten zu Stande gekommen find. Das beweisen auch die ganz verschiedenen Ansichten über die Wirkung der Bollpolitit. Klarheit best: ht in dieser Sache noch lange nicht, und deshalb geben wir die Hoffnung uoch lange nicht auf, daß, wenn die Klarheit einmal hereinbricht, die Herren wieder völlige Freihändler werden.( Beifall lints.)
Abg. v. Kardorff: Der Herr Abg. Bamberger hat mir vorgeworfen, daß ich die Währungsanarchie proklamiren wolle, ich habe nur von einer solchen in der ganzen Welt gesprochen, und diese besteht. In Amerika steht die Doppelwährung auf dem Papier, wie bei uns zum Theil die Goldwährung. Die jegigen Ausführungen des Herrn Kollegen Bamberger lauten ganz anders als in seiner Broschüre, da es ihm darauf anfam, Die Regierung zu Silberverkäufen zu vermögen. Herr Bam berger will mir vorwerfen, daß meine Prophezeihungen nicht in Erfüllung gehen? Sind denn die feinigen eingetroffen? hat denn etwa das Silber immer den Preis gehalten, den es bei Einführung der Goldwährung hatte? Ich behaupte roch heute, daß die wohlthätigen Wirkungen des Bolltarifs paralyfirt werden würden, wenn nicht der Demonetifirung des Silbers entgegengewirkt würde. Es wäre sehr leicht, die Vollwerthigkeit Des Silbers wieder herzustellen. Und Deutschland muß es thun, weil es durch seinen Uebergang zur Goldwährung Vers anlaffung zu den jeßigen Verhältnissen gegeben hat, weil seine Münzverhältniffe denen anderer Staaten gegenüber relativ gefund find und weil es die nöthige Autorität befigt.
Abg. Leuschner tann es nicht zugeben, daß der Rück gang der Preise lediglich Folge der Ueberproduktion set, dera felbe sei vielmehr eine ganz allgemeine Erscheinung. Im Ueba rigen ist Rebner von den wohlthätigen Wirkungen der Schuß zollpolitit, namentlich für den Arbeiterstand, überzeugt.
Abg. Dr. Frege: Der Abg. Hermann hat die landwirthschaftlichen Verhältnisse im Reich mit denen in Altenburg identifizirt. Das Land wird seine Ansichten nicht theilen. Er hat den Vorzug gehabt, zuerst die agrarischen Bölle mit den biftorischen Namen in Verbindung zu bringen. Nun, ich trage feinen bistorischen Namen.( Ruf lints: tommt noch!) Ich ver frete hier auch gerade den fleinen Grundbeftßer und seine Ins tereffen.( Beifall rechts.)
Abg. Dr. Bamberger: Herr v. Kardorff sagte, er habe von einer allgemeinen Währungsanarchie gesprochen, nicht von einer deutscher . Ich denke in deutschen Verhältnissen zunächst an unsere eigenen Interessen und zerbreche mir nicht die Köpfe Der Amerikaner und Franzosen . Wenn ich darauf bestanden habe, daß unser noch entbehrliches Silber verkauft werde, so ift das lein Widerspruch. Ich habe immer behauptet, die 400 Min. Silber die wir noch übrig baben, find allerdings fein gefähr licher Umstand für uns, allein daß sie einen Verlust für uns mitbringen, brauche ich nicht mehr nachzuweisen, Wenn wir 1879 fortgefahren hätten, Silber zu verkaufen, so hätten wir 40 Mill. weniger Verlust an diesem Silber gehabt. Ich will im Uebrigen heute teine Währungsdebatte führen; bringen Sie Ihre Anträge sobald wie möglich ein, dann werde ich gern mit Ihnen darüber debattiren. Sur rathe ich Shren, uns dann mit allgemeinen Bumuthungen und Vorschlägen zu verschonen, und bitte Sie, uns lieber gleich den Entwurf des Vertrages vorzulegen, den Sie mit den anderen Staaten schließen wollen. Dann werden wir ihn debattiren und sehen, ob der Reichstag ihn annimmt.( Beifall links.)
Abg. v. Köller; Der Abg. Hermann hat versucht, eine Hegeret dadurch ins Land zu tragen, daß er fagte, die Herren mit historischen Namen ließen sich Millionen vom Staate in ten Schooß werfen. Die Großgrund befizer tönnen noch am ersten schlechte Betten ertragen. Wenn aber Herr Hermann