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Nr. 21.

Dienstag, den 26. Januar 1886.

III. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags- Nummer mit illustrirter Beilage 10 Pfg. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1886 unter Nr. 769.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Die Unsicherheit des Erwerbs.

Unsere Zustände find so zerfahren und verworren, daß nur sehr wenige Menschen sagen fönnen, ein Erwerb, der ihnen heute sicher ist, werde es bestimmt morgen auch noch fein. Ueber Nacht fann sich Alles ändern. Ein Raufmann kann heute mit einem Handelsartikel die glänzendsten Ges schäfte machen, morgen fommt ihm ein Ronfurrent mit einem neuen Artikel zuvor und er sett von seinen Waaren nichts mehr ab, da bas launische Publikum dem Neuen nach läuft; heute fann noch ein Handwerker durch seine besondere Runsifertigkeit mit seinen Arbeiten den Markt beherrschen, morgen tommt eine Maschine, die Alles besser, schöner, schneller und billiger liefert, als der Handwerker und der lettere muß in diesem Wettbewerb schmählich unterliegen. So fönnte man noch tausend und aber tausend Beispiele anführen, wie sie sich täglich vor unseren Augen vorfinden. Das ist der freie Wettbewerb der Kräfte", bas Ideal des Manchesterthums, das zu so unheilvollen Konsequenzen und so schweren ökonomischen Krisen führt.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 40 Pfg. Arbeitsmarkt 10 Pfennige. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

vorhanden, wo eine staatliche Garantie für die Zahlung ber Binsen stattfindet. Wenn ein Staat Geld braucht, so ermöglicht es ihm das massenhafte Angebot, solches zu sehr niedrigen Binsen zu bekommen. Die neueste egyptische Anleihe, die sich unter europäischer Rontrole und unter der Leitung des Herra von Rothschild befindet, zahlt z. B. nicht mehr als 3 Prozent 3insen. So billig tönnen die Egypter schon das Gelb haben, deren Finanzen doch keineswegs sonderlich vers trauenerwedend aussehen. Und es ist vorauszusehen, daß der Binsfuß noch mehr sinken wird.

Ja, die behagliche Beit, wo das Kapital eine solch' große Heckfraft hatte. baß es seinem Besizer, in Staatspapieren angelegt 5 oder 6 Prozent gewährte, ohne daß der glückliche Rentier eine andere Arbeit, als das Abschneiden der Roupons zu verrichten hatte, ist vorüber. Einfältige Leute, die nichts von öfonomischen Dingen verstanden, pflegten früher mit abergläubischer Miene zu sagen: Wenn der Binsfuß finkt, dann giebt's Krieg! Sie können fich heute damit trösten, daß der Krieg da ist und immer ba war, nämlich der große wirthschaftliche Krieg, der die gauze Gesellschaft verwüstet, und der auch den Binsfuß hinabdrückt.

Aber diese Unsicherheit der Existenz trifft nicht nur den fleinen Mann; fie reicht weiter, sehr weit hinauf. In den armen und arbeitenden Klassen verspürt man sie allerdings am empfindlichsten. Der Arbeiter, der heute beschäftigungszu los wird, hat teine Mittel, um in der 3wischenzeit für sich und seine Familie zu sorgen; findet er nicht bald wieder Beschäftigung, so harrt seiner ein sehr schlimmes Schicksal. Die Angehörigen der besigenden Klassen, die der Unsicher heit des Erwerbs zum Opfer fallen, haben sich meistens etwas vorgesehen; sie sind für so lange gewöhnlich nothoürftig mit Mitteln versehen, bis sich ein neuer Erwerbszweig für sie auftbut.

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Diese allgemeine Unsicherheit wirkt auch auf diejenigen zurück, die in den Beiten der Prosperität die behag lichste Existenz führten, auf die Rentiers. Rente war früher bie ficherste Grundlage ber bürgerlichen Eristenz; aber was ist heute daraus geworden? Wer sich früher das nöthige Kapital zusammenspekulirt, oder sonstwie erworben hatte, der legte es sicher an, war es nun in Staatspapieren oder sonstwie. Wer 150 000 bis 200 000 Mart hatte, konnte daraus eine reichliche Rente ziehen. Heute aber sehen wir überall den 3insfuß finken; staatliche und private Kreditanstalten beeilen sich, die von ihnen zu zahlenden Renten su fonvertiren und mit dem Binsfuß herabzugehen. Diese Erscheinung ist sehr erklärlich. Das Rapital ist zaghaft geworden, es wagt sich bei der allgemeinen Unsicherheit des Erwerbes in viele Unterneh mungen und Spekulationen nicht mehr, die ihm früher eine fichere Prosperität und einen reichlichen Ertrag boten und so ist denn da ein massenhaftes Angebot von Rapitalien

Feuilleton.

Dunkle Gestalten. Erzählung aus dem sozialen Leben der Gegenwart

[ Radbrudt verboten.]

von

Karl Zielte.

[ 14

Ihre Tochter war fast ihr Ebenbild. Was bei der Mutter Weltflugheit und Erfahrenheit war, das war bei ihr, so schien es wenigftens, vertrauensvolle Unschuld. Sie war tief erröthet, als ber Rommerzienrath eintrat, sie hatte einen schnellen Blick nach der Thür geworfen, als sie bemerkte, daß der Kommerzienrath allein gekommen war, hatte die aufsteigende Röthe einer tiefen Blässe Platz gemacht.

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Alle brei verfolgten jetzt das Spiel. Frau Wilson mit jener eleganten Ruhe, die sie nie verließ, der Rommerzien rath unruhig und zerstreut, Regina in einer nervösen Auf­regung, die bei einem so jungen Mädchen befremdlich er­Scheinen mußte.

Nach dem Altschluß fand eine Pause statt. Der Rom mergienrath begleitete die Damen hinaus, fie bewegten sich leife plaubernd unter dem promenirenden Publikum. Der Rommerzienrath vermied es, auf die Sache, bie the fo fehr bewegte, jetzt einzugehen. Er richtete einige scherzhafte Fragen an das junge Mädchen, die jedoch mit offenbarer Berstreutheit beantwortet wurden. Selbst Frau Wilson fiel das sonderbare Benehmen ihrer Tochter auf, mit einiger Verwunderung richtete sie die Frage an ste: Du fühlst Dich nicht wohl, Regina?"

boch, Mama," entgegnete das junge Mädchen, aber ich glaube, es ist hier ziemlich warm!" Sie fah ihre Mutter ängstlich, fast erschreckt an, Frau

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Wir haben natürlich keinen Grund, über den Abbruch klagen, den der arbeitslose Erwerb erleidet. zu klagen, ben der arbeitslose Erwerb erleibet. Wir halten im Gegentheil diese Art des Erwerbs" für einen der größten Krebsschäden der modernen Gesellschaft. Aber wir wollen nur darauf hinweisen, wie es sich in der modernen Gesellschaft rächt, daß man den Preis der Arbeit, der doch allein das todte Rapital zu befruchten im Stande ist, mehr und mehr hinabdrückt. Durch die Unterschätzung und schlechte Bezahlung der Arbeit entsteht die Unsicherheit bes Erwerbs und durch die Unsicherheit des Erwerbs wird der 3insfuß hinabgedrückt. Ob das wohl die Herren begreifen, die jahrelang nichts anderes gethan als Roupons abgeschnitten bie jahrelang nichts anderes gethan als Roupons abgeschnitten und sich dabei die Anschauung gebildet haben, der Rentier sei ein von der Natur bevorzugtes Wesen, während Andere des Lebens Laft und Mühsal zu tragen hätten?

So ist heutzutage die Rente fast eben so unsicher geworden, wie die Spekulation. Es giebt noch cine Menge von Rapitalanlagen, die sicher und gewinnbringend find, aber auch sie sind demselben Schicksal verfallen wie Staatspapiere u. dgl, denn das massenhaft sich anbietende Rapital muß nach und nach überall den 3insfuß hinab brücken.

Wo man in den herrschenden Kreisen die Echulo an diesen Zuständen suchen wird? Bei der Goldwährung, beim Schutzoll, beim Freihandel oder am Mangel an Bünften und Innungen?

Nun, unferetwegen mögen sie im Nebel umhertappen so viel fie wollen, für uns ist die Gewißheit da, daß der

gesprächs mehrere Male ungeduldig die Achseln gezudt, feinem energischen Wesen waren die Empfindsamkeiten des zarten Geschlechts äußerst zuwider, er ertrug nur die Launen der Frau Wilson, die ihm unter allen Umständen anbetens werth erschien, ihrer Tochter gegenüber nahm er sich jedoch nicht einmal die Mühe, sein Mißfallen zu verbergen.

Junge Damen find immer unberechenbar," sagte er mit ironischem Lächeln, fie leiden öfter an Bufällen, die fich kein Mensch erklären fann. Ich bin überzeugt, mein Fräulein, daß, wenn ich Sie nach dem Grunde Ihrer Miß denselben anzugeben!" ftimmung fragen würde, Sie laum im Stande wären, mir

Sie belieben zu scherzen," entgegnete das junge Mäd chen etwas unmuthig, ich glaube mir stets im Klaren dar­über zu sein, was mich bewegt."

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Würde es unbescheiben sein, wenn ich mich nach dieser Erklärung also nach dem Grunde Ihrer Indisposition er unbigte mir scheint dieselbe mehr geistiger ober seelischer Natur wie förperlicher zu sein," fügte er wieder lächelnd

hinzu.

Das junge Mädchen warf ihrer Mutter einen hilfe fuchenden Blid zu, der auch sofort verstanden wurde.

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Aber, Herr Kommerzienrath," nahm Frau Wilson jetzt das Wort," Sie stellen ja ein förmliches Examen mit meiner Tochter an. Sie wissen, daß es für Damen, mentlich für junge, unendlich viel Dinge giebt, von denen man am allerwenigften in Herren gesellschaft spricht. Es ist doch leicht möglich, daß meine Tochter Ihnen etwas zu verschweigen gezwungen ist, was sie mir vielleicht ohne Weiteres eingestehen würde.

Frau Wilson hatte in jener halb ironischen halb humor vollen Weise gesprochen, die ihr so gut stand, und das Auge des Kommerzienrathes ruhte auch mit ungeheuchelter Bewun­

d. Zeit Wilson schien den Grund des veränderten Benehmens ihrer derung auf ihrem interessanten Gesicht.

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Wenn es Dir zu warm ift, tönnen wir ja vor Been bigung der Vorstellung nach Hause fahren!"

Ach nein, bleiben wir lieber hier."

Verzeihung, gnädige Frau", entgegnete er, fich galant verbeugenb, ich muß mich ganz entschieden entschuldigen, ich wußte in der That nicht, daß ich hier auf einer Indis fretion ertappt werben konnte. Rechnen Sie meine Unschid Der Kommerzienrath hatte während des kurzen 3wie lichkeit ber vollständigen Ur erfahrenheit zu Gute, deren ich

arbeitslose Erwerb eine Einrichtung ist, die an sich selbst zu Grunde gehen wird.

Politische Uebersicht.

Der Bundesrath hat sich am Sonnabend mit dem Reichss tagsbeschluß über die Ausweisungen beschäftigt; der offizielle Bericht darüber lautet:

In der am Sonnabend abgehaltenen Blenarsizung des Bundesraths legte der Vorfigende, Staatsminister v. Boetticher, ein Schreiben des Präfidenten des Reichstags vor, nach welchem der letterr in der Sigung vom 16. d. Mts. bei Berathung der von dem Abgeordneten Liebknecht und Genoffen, Dr. v. Jazdzewski und Genoffen, sowie Ausfeld und Genossen, eingebrachten Anträge, betreffend die von der preußischen Re gierung veranlaßten Ausweisungen fremder Staatsangehöriger, beschloffen hat: Die Ueberzeugung auszusprechen, daß die von der föniglich preußischen Regierung verfügten Ausweisungen russischer und österreichischer Unterthanen nach threm Umfange und nach ihrer Art nicht gerechtfertigt erscheinen und mit dem Intereffe der Reichsangehörigen nicht vereinbar find." Der Borfizende Inüpfte an diese Mittheilung folgende Erklärung: Die töniglich preußische Regierung hält die in der Resolution vom 13. D. M. ausgesprochene Anficht der Mehrheit des Reichs tages für eine irrthümliche und hält an ihrer Ueberzeugung fest, daß mäßigen Rechte angeordnet bat, im Intereffe Preußens und die fraglichen Ausweisungen, welche fte innerhalb ihrer verfaffungs

der deutschen Nationalität zweckmäßig und nothwendig waren." Es wurde einstimmig beschlossen; Der Bundesrath lehnt es ab, die vom Reichstag am 16. Januar 1886 beschloffene Resolution in Berathung zu ziehen, da die Kompe tenz der preußischen Regierung zu den in der Resolution erwähnten Ausweisungsmaßregeln eine zweifellose und aus­schließliche ift."

Die Kommunalverwaltungen in Deutschland akzeptiren jezt vielfach das vout Reiche inaugurirte indirekte Steuersystem. In zahlreichen Städten geht man mit der Besteuerung von Getränken vor; to plant auch Leipzig eine neue Kommunal abgabe auf Bier, Wein und Branntwein. Die Einwohner schaft ist davon garnicht erbaut und es wird gegen diesen Steuerplan wohl noch energisch agitirt werden. Doch man befürchtet, daß trotzdem die neuen Steuern angenommen werden, da man von der nationalliberalen Stadtverordne'e versamma allein vom Reiche, sondern auch von den Kommunen das Volk lung feinen ernstlichen Widerstand erwartet. So wird nicht in ungerechter und ungleicher Weise immer mehr belastet.

Die Wahlausfichten der Sozialdemokraten für die am 3. März stattfindende Nachwahl im 19. sächsischen Wahl Treise gestalten fich günstig. Bis jetzt hatten sich dort die verschiedenen sogenannten Ordnungsparteien" immer auf einen Kandidaten geinigt und in den lezten Jahren ver einigt die Sozialdemokraten, wenn auch nur mit geringer Ma

jorität, bestegt. Diesmal scheint aber eine Spaltung unter den Ordnungsparteien" einzutreten. Von einer Seite ist der Deutschfreifinnige Herr Uhlmann, von anderer Seite der natio nalliberale Herr Niethammer aufgestellt worden. Das national

mich in B zug auf den Umgang mit jungen Damen unbes dingt schuldig bekennen muß."

Wieder verbeugte er sich. Frau Wilson sah ihn lachend an und berührte ihn leicht mit ihrem Fächer.

Herr Kommerzienrath", sagte sie, was Sie da von Ihrer Unerfahrenheit sagen, ist nicht neu; das sagen die Männer stets, wenn Sie sich aus der Schlinge ziehen und sich obenein noch mit dem Nimbus reiner Unschuld umgeben wollen. Mir imponist das zwar nicht, indessen es sei Ihnen verziehen!"

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Sie machte eine herablaffende Bewegung mit dem Fächer und neigte ihr fönes Haupt.

Der Komme zienra. lachte ebenfalls, er war glücklich. Vergessen war die unwllidige Szene von heute Morgen, wo er gegen seinen blafirten Sohn eine vollständige Niederlage erlitten hatte, vergessen waren Rummer und Sorge, er war in ihrer Nähe, in der Nähe der Fau, die sein Herz an betete, er burfte fie betrachten, er schwelgte in dem filber­hellen Ton ihrer Rebe, er athmete ben feinen Parfüm ein, ber wie eine leise verschwimmende Ahnung von ihr aus strömte, dieser Duft berauschte ihn, schon die Nähe dieser Frau machte den genußfüchtigen, rücksichtslosen, hartherzigen Mann zum harmlosen Schwärmer, ohne diese Frau erschien ihm das Leben werthlos, sein ganzes Thun und Lassen dürftig und ohne Inhalt.

Die 3wischenpause war zu Ende, das Publikum strömie wieder in den Saal, um der Vorstellung bis zu Ende bei­zuwohnen. Der Kommerzienrath hatte der Frau Wilson ben Arm gereicht, sie hatte ihre Hand leise in denselben ge legt. Die Tochter schritt dem Paare voraus.

" Ich finde es unverantwortlich von Ihrem Sohne," flüsterte Frau Wilson dem Kommerzienrath zu, daß er meiner Tochter nicht einmal einen Gruß fagen läßt, wenn er es selbst nicht der Mühe für werth hält, hier zu erscheinen. Sie sehen, wie das arme Rind leidet."

Der Kommerzienrath antwortete nicht, er runzelte die Stirn, Frau Wilson fühlte, wie sein Arm unwillkürlich zuckte.

Auch Sie verschweigen mir etwas," sagte sie vorwurfs