von zwei Jahren verurtheilt worden ist. Auch wurde die sofortige Verhaftung dieses berühmten Rämpfers für gesell schatlice Ordnung und gute Sitten wegen Fluchtverdachts beschlossen. Was mögen die Ordnungsparteien" in Sachjen jegt wohl von diesem ihrem Ordnungsmanne denken?
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Reptilien- ,, Scherze". Der„ Kladderadatsch", welcher be lanntlich in das Lager der Gemäßigten" übergegangen ist, treibt in seiner legten Nummer in folgender Weise seinen Scherz mit den Ausgewiesenen:
In den Bartelen des Reichstages, welche fich in erster Reibe berufen fühlen, die Würde der deutschen Nation zu wahren, hat man jüngst in ernstliche Erwägung gezogen, ob die Abschiebung und Ausweisung von Zigeunerbanden, wie fte in allen deutschen Staaten geübt wird, fich mit den Forderungen des heiligen Gaftrechts und den Interessen der Reichsangehörigen verträgt. Die Frage wurde einstimmig ver neint. Von einem Mitgliede der Linken wurde auch darauf hingewiesen, daß das bisher geübte Verfahren geeignet ist, die schlimmsten Konflicte mit anderen Mächten herbei zu führen, wenn diese sich weigern, die ausgewiesenen Banden zu übernehmen. Es wird demnächst der von zahlreichen Mitgliedern der Majorität unterstügte Antrag eingebracht werden: Der Reichstag wolle beschließen, die Ueberzeugung auszusprechen, daß die Ausweisung von Zigeunerbanden nicht gerechtfertigt erscheint und mit dem Intereffe der Reichsangehörigen nicht vereinbar ist."
die Abstimmung verratben tönne, ein Mißftand, deffen Beseiti gung anzustreben sei. Doch würde dies durch Wahl Kouverts, die unter Umständen gerade die entgegengelegte Wickung als Die beabsichtigte haben können, nicht bewirkt( warum denn nicht?), abgesehen davon, daß ihre Anwendung mit vielen Umständen( andere minder bedeutende Angelegenheiten machen weitaus mehr Umstände und Kosten) und auch mit Kosten verknüpft sei. Auch weitere Vorschläge des Abg. Wafferburg, 3. B. das Schreiben der Wahlzettel, die Einführung des Systems, wonach im Wahllotal gedruckte Bettel mit verschiede nen Kandidaten vorräthig sein sollen, fanden nicht den Beifall des Ausschusses, der es vielmehr auf Vorschlag eines seiner Mitglieder für das Beste erachtete, wenn von der Regierung zum Bedrucken oder Beschreiben der Wahlzettel eine gleich mäßige, ganz bestimmte, eventuell mit Wafferzeichen versehene Sorte Papier vorgeschrieben würde, desgleichen die Größe der Wahlzeitel, welche je nach Angabe der zu Wählenden verschieden festgesezt werden müffe".( Das würde mindestens eben so viel Umstände verursachen, wie die Einführung der Wahl- Kouverts.) Da die Ausführung einer solchen Maßregel eingehende Erwägung verlangt, einigte man fich auf folgenden Antrag: die Regierung zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, welche Maßregeln zu ergreifen seien, um einen befferen Schuß der Geheimhaltung der Abstimmung bei den öffentlichen Wahlen herbeizuführen." Danach soll also die Regierung Danach soll also die Regierung ,, erwägen", welche Maßregeln nothwendig find. Dieselbe wird natürlich alles beim Alten laffen.
Recht treffend bemerkt dazu die Pos. 3tg.": Wir haben bisher immer geglaubt, daß auch diejenigen Parteien, welche die Ausweisungspolitik der Regierung billigen, den zahlreichen Unglücklichen, die urplößlich aus einer friedlichen gesicherten Existenz herausgerissen und in die bitterste Noth versetzt worden find, ein gewiffes menschliches Mitgefühl nicht versagen tönnen. Wir sehen aber, daß diese Empfindung bei den Ge lehrten des Kladderadatsch" nicht vorhanden ist. Wer die Taus sende, welche aus den östlichen Provinzen ausgewiesen worden find, nach all den über die Ausführung dieser Maßregel befannt gewordenen Details mit den in allen Ländern herumziehenden, heimathlosen Bigeunerbanden auf eine Stufe stellen und an ihnen seinen Wig üben kann, der muß in der That jedes Verständnisses und Gefühls für die Bedeutung und ein schneidende Wirkung der Ausweisungs Maßregel bar sein. Wahrlich, die Nationalliberalen( und ähnliche Leute) tönnen auf ihre Parteipresse stolz sein!
Die Bundesrathsausschüsse sollen vorgestern den bayes rischen Gesezentwurf auf Ausschließung der Beschlagnahme von Eisenbahnwagen und Lokomotiven einstimmig angenommen haben. Der Gesezentwurf lautet in seinem wesentlichen Theile:
In der letzten Sigung des Unterhauses tam auch unserer geft igen Nummer besprochene schamlose Treiban englischen Generalprofeß in Birma zur Sprache, te richtungsszenen photographiit und Angeklagten unter Andre fofortiger Erichießung ein Geständniß erpreßt haben soll. fönig von Indien die Wahrheit der Meldung zum guten den Mittheilungen Nord Randolph Churchill's hat der bestätigt. Die Regierung hat nun strenge Bestrafum Aussicht gestellt; nach den bisherigen Erfahrungen wird der Strenge nicht weit her sein.
,, Das rollende Material, welches sich im Betriebe einer zur Beförderung von Personen oder Gütern im öffentlichen Ver tehr bestimmten Eisenbahn befindet, ist der Pfändung nicht unterworfen. Diese Bestimmung findet im Konkursverfahren feine Anwendung. Für das rollende Material ausländischer Eisenbahnen gilt dieselbe nur insoweit, als die Gegenseitigkeit verbürgt ist."
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Vor einigen Wochen wurde der Bächter Curtin einer sogenannten Mondscheinbande überfallen und erm Am vorigen Sonntag erschien nun die Familie in der zu Firies. Kaum war das bekannt geworden, so brad Sturm von Bischen, Heulen und Stampfen in der Kird bis sich schließlich die Polizei ins Mittel legte. Als die abgezogen war, schleppte ein Haufen wüthender Weibe hinaus und zertrümmerten dieselbe. Die Curtin's hade Bant, auf welcher die Curtin's geseffen hatten, auf die aus nächtlicherweise von Mondscheinlern überfallen den Haß des Volkes dadurch zugezogen, daß sie sich, alder neu zu energisch vertheidigten, wobei die älteste Tochter, nachdem Vater erschossen war, einigen der Angreifer die abriß und so deren Identifikation, Verhaftung und Besi ermöglichte. Die Curtin's wurden boykottirt und Berhältnisse geriethen, die zu beseitigen Sammlungen ibre Farm verlassen, wodurch fie natürlich in sehr mi veranstaltet wurden. Dadurch war das Voll noch mehr e worden.
Dem Antrage war u. a. auch in der Begründung ein Auszug aus dem Berichte der Generaldirektion der löniglich bayerischen Verkehrsanstalten beigegeben. Danach find seit
dem 24. Juli 1884 bis Mitte Oftober 1885 in Bayern 154 Eisenbahnwagen österreichischer Bahngesellschaften beschlagnahmt worden.
Die Poſener Bisthumsfrage ist gelöst. Zum Erzbischof von Gnesen Bosen ist, wie das Posener Tageblatt" aus zu perläffiger Quelle erfährt, der Propst Dinder aus Königsberg in Preußen ernannt worden.
Moderne Pharisäer. Die Affaire des französischen Oberstlieutenants Bazaine ( welcher bekanntlich einen Rettuten aufs Pferd binden, dann mit faltem Waffer begießen und schließlich mit Peitschenhieben regaliren ließ, bis derselbe todt auf dem Blake blieb), hat verschiedene deutsche Zeitungen, 3. B. die Kölnische", veranlaßt, das Lied des Pharisäers: ch dante Dir, Gott, daß ich nicht bin wie Jener" anzu stimmen: Es hieß: Bei uns tann so etwas nicht vorkom men." Und doch ging furz vorher durch die Zeitungen die Notiz von einem Soldaten, der eine Pension eintlagte, weil er durch einen Unteroffizier der Mainzer Garnison auf raffi nitte Weise zum lebenslänglichen Siechen gemacht wurde! Allerdings ist der Schuldige in Frankreich ein Offisier, was erschwerend wirkt. Dafür erhielt er aber auch die höchste Strafe, Entlassung, während von dem deutschen Unteroffizier nur gefagt wird, daß er bestraft wurde. Ferner ging ein Schrei der Entrüftung durch ganz Frankreich , während bei uns ein solcher Fall ziemlich falt als nichts Außerordentliches notirt wird. Und doch ist die Behandlung jenes Soldaten in Mainz raffi nirter und grausamer gewesen als die des französischen Ar tilleristen, indem es geradezu auf vollständige Ruinirung der Gesundheit abgefehen war mit dem Rifito tödtlichen Ausganges, während man in Frankreich nicht an die Möglichkeit dachte, jenem Rekruten das Leben zu gefährden. Der Unter offizier in Mains ließ betanntlich bei großer Kälte und start geheiztem Bimmer den Soldaten mit voller Ausrüstung un mittelbar beim Dfen so lange exerziren, bis er in Schweiß gebadet mar, und dann alsbald in dem Hofe still stehen, bis ihm der Schweiß am Leibe gefror. Und der Mann ist jest lahm an allen Gliedern und muß iegt noch prozeffiren, um sein Leben fristen zu tönnen! Dieses Bild fönnte pharifäische Anwandlungen, wohl verstummen machen.
Die Grubenarbeiter von Decazeville, im Depart. Aveyron , haben am 27. b. M. Die Arbeit eingestellt. Die Zahl der Streilenden wird auf 2000 angegeben. Der Direktor Watrain wurde von der erregten Menge aus dem Fenster heraus geworfen und durch Fustritte getödtet. Zur Herstellung der Ruhe und Ordnung find 700 Deann Militär nach Decazeville abgegangen.
In der hessischen Kammer war von dem Abgeordneten Wafferburg ein Antrag auf Einführung von WahlRouverts bei öffentlichen Wahlen eingebracht und einem Ausschusse überwiesen worden. Aus dem Bericht des Ausschusses ist zu entnehmen:
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- Die Free Land League"( Freie Land Liga), eine einigung, welche eine radikale Veränderung in den Boberg von Großbritannien und Irland anstrebt und tie unter Arhängern nahezu 70 Mitglieder des gegenwärtigen ments zählt, hielt am Sonnabend im nationalliberalen gliedes A. Arnold. Im Laufe der Verhandlungen ein Meeting unter dem Vorfige des liberalen Unterha große Enttäuschung darüber ausgedrückt, daß die Th anläßlich der Eröffnung des Parlaments teine Reform Bodengeseges verhieß, und es gelangte auf Antrag be figenden eine Resolution zur einstimmigen Annahme, erklärte: ,, daß in dem Ermessen dieser Liga die Gefeße für die Erwerbung und Bertheilung von Land in britannien maßgebend find, ungerecht und höchft nad für die Interessen des Landes find; daß die Ab irgend eines Reformversprechens in der Thronrede di Regierung des Vertrauens des Parlaments unwürdig daß die Stockung des Handels und der Landwirthscha paart mit der zunehmenden Entvölkerung der ländlich zirke, die Swede der Free Land League hochdringlich und daß diese Liga mit Befriedigung irgend welche erwogene Schritte begrüßen wird, welche ergriffen dürften, um die jeßigen Minister durch andere zu ersetzen betreffs dieses wichtigen Themas vorbereitet sind, Interessen des Volles im Großen Gerechtigkeit zu erweise
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jett ist schon Jahre alt, bis jetzt aber immer aufgeschoben den. Nunmehr drängen aber die Verhältnisse auf feine wirklichung. Berlin hat seit der Voltszählung von 1881, in fünf Jahren, eine Bevölkerungszunahme von unge und der S
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195 000 Röpfen, also von zirka 40 000 jährlich erfahren, Berlin in seinem Wachsthum stetig zunimmt, werden in nächsten vier Jahren voraussichtlich neue 150 000 Einwo lauft. Das hinzutreten, von denen mindestens die Hälfte auf den often, Süden und Südwesten fallen wird. Gerade für Stadttheile soll aber, wie in der Anleihe Dentschrift des merers Runge ausgeführt ist, das Krankenhaus im Si forgen. Bur Beit befindet sich bekanntlich in allen Stadtbeauptgebäu südlich von der Spree ( Neu- Kölln, Friedrichswerder, Doroth falt c. ent
Die von der République Française" erhobene Polemit öftschen Offizier Korps einiger Kavallerie- Regimenter mit der gegen das Ueberwiegen des adligen Elementes im franAnklage, daß diese abeligen Offiziere ihre Feindseligkeit gegen bie republikanischen Institutionen offen an den Tag legten, hat Erfolg gehabt. Der Kriegsminister Boulanger ordnete an, daß die Regimenter von Tours, das dritte Dragoner- und das zweite berittene Jäger- Regiment thre Garnison mit derjenigen der elften Brigade von Nantes und Pontion zu vertauschen haben. Die monarchistischen Blätter, welche die Artikel der République Française " bereits als Denunziation brandmarkten, werden sicherlich nicht verfehlen, diese Maßregel des Kriegsministers auf's Heftigste zu verurtheilen. Die Regierung scheint fich einer Amnestie in der nunmehr von den Radikalen selbst beschränkten Form nicht mehr widerseßen zu wollen. Anderer seits ist jedoch wahrscheinlich, daß die Amnestie jest überhaupt ausgeschloffen worden find. Rechte dagegen stimmen dürfte, nachdem die Wahlvergehen Tempelhofer Revier und Louisenstadt) außer dem Elisa nehmen. Krankenhause in der Lützowstraße und dem fleineren Eliſabäumen fü Kinder Hospital nur das Krantenhaus Bethanien, welche vorhandene Bedürfniß nicht befriedigen tann, unter denen die größten unserer Stadt, die Charitee, daß Krantenhaus Friedrichshain und das Krantenhaus in Moabit befinden. Bau des Krankenhauses im Süden wird um so dringen als gerade jezt die Charitee- Direktion dem Magistrate zeigt hat, daß die Charitee fast überfüllt ist und aud Krankenhaus im Friedrichshain voll mit sechshundert K belegt ist. Mit dem neuen Krantenbause wird aller Bo ficht nach eine besondere Aufnahme- Anstalt für Geistest der Stadt verbunden werden. Das Kuratorium der Fr ftalt zu Dalldorf hat fich nämlich mit der Frage beschäftig nicht die Stadt ihr Frrenwesen vollständig in die Hand men, die feit Jahren bestehende vertragsmäßige Verbin mit der Charitee in Betreff der ersten Unterbringung
Die großb. Regierung hat ihren, den Antrag ablehnenden" Standpuntt beibehalten, hauptsächlich deshalb, weil es immerhin zweifelhaft" sei, ob die fragliche Einrichtung als zweckmäßig und zur Beseitigung der von dem Antragsteller be haupteten Mängel geeignet betrachtet werden kann", und weil es ,, angemeffen erscheinen dürfte, abzuwarten, ob die Einführung geschlossener Wahl- Kouverts, welche bekanntlich auch im Reichstag angeregt worden ist, bei den Reichstagswahlen beschlossen werden wird."- Der Ausschuß erkennt in seiner im Beisein des Antragstellers gehaltenen Berathung an, daß Form und Aussehen der gedruckten Wahlzettel allerdings event.
er hätte bei mir nur Schlechtes gesehen. Wahrscheinlich befindet er sich in irgend einem Waisenhause oder in einer Erziehungsanstalt."
" Ich habe mich noch niemals nach Ihrem Familiennamen erkundigt", sagte ber Direktor, der sehr aufmerksam zugehört hatte, wie heißen Sie eigentlich?"
Martha nannte ihren Namen.
Aus Madrid wird unterm 25. 8. Mte. gemeldet: Der Herzog von Sevilla stand heute wegen des Standals, den er vor Kurzem im Königspalast gemacht haben soll, vor dem Kriegsgericht. Der Staatsanwalt beantragte den Verlust seiner Grade und die Ausschließung aus der Armee. Vertheidigt wurde der Herzog durch den früheren republikanischen Minister Carvajal. Das Kriegsgericht erkannte dem Antrage des Staatsanwalts gemäß.
Der Direktor konnte eine tiefgehende Ueberraschung nicht vollständig verbergen. Er war sonst Herr seiner Bewegungen und seiner Physiognomie, die Mittheilung Marthas mußte aber für ihn sehr interessant sein, denn er verloreinen Augenblick voll ständig die Fassung. Er setzte das Gespräch nicht fort, sondern brehte sich, in seine gewöhnliche Ungenirtheit verfallend, wieder nach dem Fenster um und begann feinen Lieblingsmarsch mit den Fingern an den Scheiben zu trommeln.
Das dänische Follething hat gestern die Regierungsvorlage, betreffend den Schuß des inländischen Rübenzuders und die Auflegung eines Einfuhrzolles auf Getreide, mit 65 gegen 22 Stimmen abgelehnt.
Der Junge war einen Moment förmlich erstarrt über bie unvermuthete Freigebigkeit seines Brodherrn, dann ergriff er schnell seine Müge und eilte hinweg.
3um Giüd tam jeßt der Klavierspieler, der der etwas peinlichen Pause ein Ende machte. Er überschüttete den Direktor mit einer Fluth von Entschuldigungen, er sagte, daß er in einer Mufitalienhandlung aufgehalten worden sei. Der Direktor hörte kaum auf ihn, es bewegten ihn offenbar ganz andere Gedanken, und da jezt auch die anderen Damen der Gesellschaft erschienen, so benutte er bie Gelegenheit, um sich unbemerkt zu entfernen. Er hatte es sonst niemals verabsäumt, bei allen Proben zugegen zu sein.
Er stieg langsam und finnend die Treppe hinab. In ber Küche traf er Louis, den er seit einigen Tagen wieder in seine Wohnung genommen hatte, weil er für ihn Verwendung als Laufbursche hatte.
Der Direktor trat in das Wohnzimmer, in welchem Mutter Weber in ihrer Ede am Ofen saß.
Du bist ja nicht oben bei dem Singfang," fagte fie ironisch. Ihr gefiel das feßhafte Leben gar nicht, deshalb betrachtete sie das neue Unternehmen mit mißliebigen Bliden.
,, Romm' einmal her, mein Junge," sagte er fast lieb tofend zu ihm, indem er ihn über sein furzes, schwarzes Haar strich, Du wolltest ja wohl gerne einmal das neue Wachsfigurentabinet sehen?"
" Ach ja, Herr Direktor," entgegnete der Knabe freudig.
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" Laß' Deine dummen Redensarten," erwiderte ber Direktor grob, jedenfalls habe ich Wichtigeres zu thun, sonst würde ich höchstwahrscheinlich der Probe beiwohnen."
Du bist zu mir höflich wie immer," entgegnete die Frau, ich will mich ja garnicht in Dein Vertrauen eindrängen, sonst würde ich fragen, weshalb Du ein so sonderbares Ges ficht machst."
Nun, hier ist eine Mark," fuhr der Direktor fort and faßte in die Westentasche, Du kannst heute dorthin gehen. Sieh' Dir Alles genau an, Du brauchst nicht so bald wieder zu kommen, hier ist heute nichts mehr für Dich zu thun."
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als in eine Operette paßt. Alle größeren Ensemblesäße, viele Kantilenen find geschickt erfunden und fein instrume Die Kouplets, Boltas und Walzer dagegen find alle nad fannten Mustern gearbeitet, doch können auch wir den di Ursprung nicht nachweisen. Sieht man über verschiedene entschieden geeignet, einige Stunden recht angenehm zu wahrscheinlichkeiten in der Handlung hinweg, so ist die Op halten. Die Operette hatte theilweise eine andere Best als in der 1. Aufführung erfahren. Vorzügliches leiftete Herren Binder als verliebter Herzog, Steiner als
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Bargas und Weidmann als Petrullo. Der lettere verbi ganz besonderes Lob. Von den Damen hat uns nur das ein muntere Frl. Koch gefallen, dieselbe beftzt echtes Soubrett blut und war ganz am Plage. Frl. Fehl als„ Rafaela" allzusehr die Anfänge: in; die monotonen Bewegungen uns dagegen nicht entzückt. Gefang und Spiel verrathen Arme wirken recht störend. Müssen denn beide Hände an die Brust gelegt werden?- Frl. E. Schmidt wat immer urtomisch. Chor und Orchester leisteten unter
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fagte er ,,, und weil ich, wenn ich, dieselbe klug ausnüße, umsichtigen Leitung des Kapellmeisters Federmann Loben
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eine bedeutende Summe verdienen tann."
Er ging unruhig im 3immer auf und nieder. Mutter Weber hatte die Ohren gespitzt, als vom Geldverbienen die Rede war, fie hatte überhaupt nur zwei Eigenschaften: die Habgier und die Trunksucht.
Darf man nichts davon erfahren?" fragte sie endlich zögernd, da sie sah, daß ihr Mann sich immer mehr in seine Gedanken vertiefte.
Er blieb plöglich stehen und sah sie scharf an. ,, Gewiß könntest Du Alles erfahren," sagte er,
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Du Dich nicht immer betrinken würdest, und dann dem Frizz, dem Esel, den Du heute verhätschelft und morgen prügelft, Alles erzählen würdest!" ( Fortsegung folgt.)
Ans Kunst und Leben.
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hg. Im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater hatte die 18. Aufführung von Rafaela", Operette in 3 Atten einen erheblichen Erfolg. Der Komponist deffen Portrait, dame" vor mehreren Jahren sehr gefiel, ist entschieden begabt,
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Belle- Alliance- Theater. Es scheint fast, als wolle b arrangiit ho Berlin recht schwer machen, denn allabendlich bei seinen leg
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Gast pielen war das Haus vorzüglich start besetzt Beifall, der dem Künstler gespendet wurde, ein
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Heute, Morgen und Sonntag tritt derselbe nur noch in Partie des Rentier Birkenstock( Hypochonder) auf, welcher Leistung er fich definitiv vom Berliner Bublifum
abschiedet.
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Ein Zwischenfall im Theater. Im Laufe der möglich, einigen Tagen stattgehabten Premiére Vorstellung Bigeunerbaron" am Linzer Theater ereignete fich während d britten Aftes ein Zwischenfall, der nicht geringe Aufregu verursachte; doch ist es der Geistesgegenwart des Herm reltors Julius Lasta zu danlen, daß leine weiteren üblen gen hieraus entstanden sind. Als nämlich Direktor ( Bsupan) im dritten Alte einen Walzer rortrug, machte er bie bei eine Wendung, wobei der um seine Schultern hängen Mantel über die Gaslampen beim Souffleurkasten firich un dürfte wahrscheinlich durch den entstandenen Luftzug Flamme in die Höhe getrieben worden sein, wodurch Mantel von derselben ergriffen wurde. Ein greller Lichtsche machte fich am unteren Ende des Mantels, als wie von eine
I nur scheint es uns, daß seine Mufit mehr in eine Spieloper" elektrischen Lichteffekt herrührend, bemerkbar, doch dauerte di
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