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Nr. 26.

Sonntag, den 31. Januar 1886.

III. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   fret in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags- Nummer mit illustrirter Beilage 10 Pfg. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1886 unter Nr. 769.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Der Papst und das Zentrum. Während der Papst und der deutsche Reichskanzler freundliche Briefe wechseln und der als Schiedsrichter im Rarolinentonflift mit Spanien   angerufene Bapst bem Reichskanzler einen hohen Drden verleiht, befinden sich Herr Windthorst   und Genossen, die Verfechter der Interessen des römischen Stuhls in Deutschland  , gegenüber bem so eben vom Bapst dekorirten Reichskanzler noch immer in einer entschiedenen Oppositionsstellung. Das erscheint sonderbar: wir haben indessen in den letzten Jahren in Deutschland   des Sonderbaren und Ueberraschenden so viel erlebt, daß wir darüber nicht zu erstaunen brauchen, denn biese Situation ist die sonderbarste noch lange nicht, die uns schon vorgekommen.

Aber die Sache giebt zu denken. So etwas tommt nicht von ungefähr und ein Zufall war es sicherlich nicht, baß man den Bapst zum Schiedsrichter in der Rarolinen­angelegenheit gemacht hat.

Wir wissen nicht, ob es wahr ist, es wahr ist, was man dieser Tage in mehreren Blättern las, daß nämlich bie preußische Regierung ein neues firchenpoliti des Geset vorlegen wolle, und daß der preußische Gesandte in Rom bemüht sei, das Einverständniß des Papst es mit diesem Gesetz zu erreichen!

Wenn das wahr ist, so sehen wir darin einen mert würdigen und schlauen Versuch, die Zentrumspartei   zu Sprengen. Und wenn das Einverständniß des Papstes mit dem neuen Gesetz erzielt werden würde, so wäre die Sentrumspartei auch gefprengt und zwar für immer.

Denn feine bisherigen Bahnen könnte dann das Zen­trum nicht mehr wandeln. Was will Herr Windthorst  thun, wenn der heilige Vater dem Kulturkampf" ein Ende macht?

Entweder müßte er sich unterwerfen und mit seinen

Anhängern die konservativ- liberale Majorität verstärken belfen, die so dringend angestrebt wird. Dann hätte es aber auch ein Ende mit jenen Kulturkampfreden, mit denen man bisher die katholischen Wählers maffen in Athem hielt. Herr Windthorst   hätte dann die Pflicht, zusammen mit Herrn von Köller, Herrn von Benda und Herrn v. Kardorff den Ruhm des Reichs tanzlers zu verkünden und für die Bewilligung aller An­forderungen der Reichsregierung sorgen zu helfen. Wer weiß, ob ihm eine solche Rolle gar so schlecht stände. Wir wenigstens haben seine Opposition bis zum heutigen Tage niemals für ladenrein" gehalten.

horft fich tarüber ärgert, daß über die Röpfe des Zentrums binmeg sich der Papst in freundlichere Beziehungen mit

Indessen ist auch der Fall denkbar, daß Herr Windt­

Feuilleton

2.­

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 40 Pfg. Arbeitsmarkt 10 Pfennige. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

dem Reichskanzler eingelaffen hat. Wird dann die kleine Exzellenz" es wagen, sich auf die Massen allein zu ftüßen und sich dem Aufgeben des Kulturkampfs zu wider­sezen? Das ist auch möglich, wenn auch nicht gerade wahr­scheinlich. Die Stellung des bisher so mächtigen Zentrums führers würde übrigens in diesem Falle eine wesentlich andere werden. Reinenfalls könnte er seine gewohnte Macht­ftellung behaupten.

Dann täme noch ein bedeutender, vielleicht der be deutendste Faktor in Frage, die Massen der katholischen resp. ultramontanen Wähler selbst. Man weiß, wie sie von den Führern des Zentrums behandelt worden sind. Möglichst wenig Licht!" lautete die Parole dieser Herren und sie mögen es denn auch fertig gebracht haben, daß es in Hunderttausenden von Röpfen völlig dunkel ge­blieben ist. Die dem Zentrum ergebenen Arbeiter ver­

bie

an

nahmen in ihren Jünglings- und Gesellenver­einen von den Streitfragen, die unsere Welt bewegen, nur so viel, als die Herren Führer für nothwendig hielten, und das war herzlich wenig. Man ritt ihnen die alte Geschichte vor, daß nur die Kirche berufen, sei, die anderen Fragen zu lösen und pries ihnen vor allen Dingen " Entsagung" gegenüber der Begehr­Ob lichkeit des Volks im neunzehnten Jahrhundert. die moderig uns anwehenden Lehren der Zentrums­größen bei den Arbeitern auf die Dauer vorhalten werden? Das ist kaum anzunehmen. Im Gegens theil find die Sympathien großer Arbeitermassen für das Sentrum dadurch wach geblieben, daß das Zentrum es verstand, seine Oppositionsstellung mit einem gewissen demokratischen Schein zu umgeben.

Dieser Schein wurde von den Arbeitern für Ernst ge­nommen. Das wird sich zeigen, wenn der Kulturkampf beendigt werden sollte. Dann wird man sehen, daß die Maffen, die bisher dem Zentrum gefolgt sind, teine Luft haben, ohne Weiteres sich dem Heergefolge der Regierung anzuschließen. Wird der heilige Bater so viel Gewalt über die Massen haben, um ihnen ihre Neigung zur Opposition auszutreiben? Das ist billig zu bezweifeln. Herr Windthorst aber hat diese Gewalt sicherlich noch weniger.

Bei alledem steht fest, daß sich im Schooß des Zentrums Veränderungen vorbereiten. Dem schlesischen Dem schlesischen und auch dem fäddeutschen Adel hat die bisherige Stellung des Zentrums des Zentrums niemals besonders behagt. Die Grafen und Barone   waren wohl bereit, in firchenpoli­tischen Fragen zu opponiren; allein sonst haßten sie Alles, was auch nur entfernt einen demokratischen Anstrich hatte. Deshalb stimmten sie auch für das Sozialistengesetz. Von den parlamentarischen Vertretern wollen wir aber

Martha setzte sich möglichst entfernt von der Frau auf einen Stuhl, den ihr der Direktor freimachte. Sie blidte erwartungsvoll auf die beiden Personen, selbst der Direktor schien sich zunächst zu scheuen, das Wort zu er

Dunkle Gestalten. rzählung aus dem sozialen Leben der Gegenwart greifen.

Radbrud verboten.]

Don

Karl Zielte.

[ 19

Mir ist die Sache zu geheimnißvoll," sagte Mutter

Mein Fräulein", begann er endlich mit jener friechen den Freundlichkeit, welche gelbgierigen Personen reichen Leuten gegenüber eigenthümlich ist, ich hatte mir vorhin die Freiheit genommen, Sie um Ihre persönlichen Ber gierde gethan, sondern weil mich ein unerklärliches Inter­effe zu Ihnen hinzog."

Weber nach einer längeren Pause, ich hätte am liebsten hältnisse zu befragen. Ich habe das nicht etwa aus Neu­mit derfelben gar nichts zu thun."

lungsweise. Sobald etwas gefährlich ist, ziehst Du vor Das glaube ich Dir, bas ist Deine gewöhnliche Hand­fichtiger Weise den Kopf aus der Schlinge, wenn ich aber irgend etwas erreiche, dann möchtest Du den Löwenantheil lich, ob ich das Mädchen von den unvermutheten Verhält haben. Sage mir lieber Deine Meinung offen und ehr niffen in Renntniß setzen soll."

bagegen einzuwenden." Meinetwegen," entgegnete die Frau,., ich habe nichts

fchloffen. Dann werde ich es thun," sagte der Direktor ent

Es ist gut, Herr Direktor", erwiderte Martha be­

fangen, die unangenehme Freundlichkeit des Direktors war ihr unheimlich, ich habe Ihnen bie Aufschlüsse ja ganz gern gegeben, ich habe in dieser Beziehung keine Geheimnisse.

Ganz recht, Fräulein, es ist das ein Zeichen Ihres eblen Charakters."

Der Direktor rieb sich die Hände, er schien nicht recht zu wissen, wie er die Sache anfangen sollte.

"

Sie sagten vorhin, Fräulein", nahm er das Gespräch wieder auf, daß Ihnen die Person Ihres Herrn Vaters unbekannt sei."

Man hatte während der ganzen Unterrebung von oben immer das gedämpfte Klavierspiel und Gesang gehört. Jeht verftummte das Geräusch, der Klavierspieler hatte eine laffen, wie oft soll ich Ihnen das wiederholen?"

Baufe eintreten lassen. Der Direktor benuzte dieselbe, um

nach oben zu gehen. Fräulein Martha," sagte er, in die Thür tretend, mit einer gewissen Feierlichkeit, die ihm sonst fremb war, ich möchte Sie bitten, einmal herab zu kommen, ich habe mit Ihnen einige Worte zu sprechen."

Ich bin ein uneheliches Rind", sagte Martha ge=

Um es furz zu machen," entgegnete der Direktor, ,, ich fenne Ihren Bater!"

weiter gar nicht reden. Draußen in den Provinzen sitt eine Menge fleinen Schnialabels" auf seinen Gütchen und bäckt ,, arme Ritter"; diese Leutchen, vom Volke in seiner derben Sprache ,, Dchsengrafen" genannt, würden viel lieber ihren Frieden mit den herrschenden Gewalten machen, denn der Kulturkampf bringt ihnen nichts ein und bei ihnen ist weder Verstand noch Muth gewachsen, wohl aber die Hypo­thekenschuld, die auf ihren Gütern lastet. Diese Leute haben, soweit sie katholisch sind, dem Zentrum Heerfolge Höhere geleistet, aber feine Seide dabei gesponnen. Rornzölle, Entlastung des Grundbesißes, das ist ihre Barole; aber wird ihnen Herr Windthorst   dies gewähren wollen und können? Nun, diese Herren gehen sicherlich lieber mit dem Papst als mit Herrn Windthorst, und sie wollen gewiß lieber zu einträglichen Staatsämtern gelangen, als braußen schmollend Rulturkampf treiben.

Diese so verschiedenen Elemente hat bisher der Kulturs tampf zusammengehalten; sowie dieser beendigt wird, so thut die in der Zentrumspartei   verborgen liegende Zentris fugalkraft ihre Wirkung und die Partei zersplittert. Ihr einer Theil wird die neu zu bildende Regierunge majorität verstärken, der andere sich zur Linken schlagen.

Bedauern wir das?

Nun, uns ist es gleichgiltig. Wir haben am Bestande des Zentrums, dieser mittelalterlichen und reaktionären. Partei, tein Interesse. Beigt sie sich in ihrer wahren Ge­stalt, so dient das zur Klärung. Das Volk wird dann über den Ultramontanismus eben so klar sein, wie über Liberalismus und Konservatismus. Und das wird gut sein.

Politische Uebersicht.

Zu der gestrigen Situng des Reichstags wurde wiederum einmal die alte Rosinante der Innungen geritten. Es handelte sich um den Befähigungsnachweis der Handwerks Meister und um den Bunftzwang. Mit mittelalter licher Begeisterung ertletterten die Abgeordneten Adermann und Lohren die Rosinante und fämpften mit stumpfer Lanze gegen den Beitgeist. Besonders der lettere Abgeo: onete sprach mit einem Bathos für die Jnnungen, die er als echt germanische Inftitutionen bezeichnete, daß man dabei aus jedem Knopfloche des begeisterten Redners das spöttisch- lächelnde Gesicht des Knappen Sancho hervortichern zu sehen vermeinte. Dem Herrn Ackermann war es fichtbar unangenehm, daß seine Aus führungen durch spöttische Swischenrufe der Sozialdemokraten begleitet wurden. Er hoffte dennoch, daß die Sozial demokratie fich ernsthaft an den Berathungen über seinen

"

-

Wer ist mein Vater, Mann, sprechen Sie, fehen Sie benn nicht, daß Sie mich auf die Folter spannen?"

,, Nur ruhig, mein liebes Fräulein, Sie werden ja Alles erfahren," entgegnete er verschmitt lächelnd, aber Sie werden begreifen, daß ich eine solche Sache nicht so ohne Weiteres preisgebe. Sie kennen ja meine Verhält nisse, ich bin kein reicher Mann, und unter den heutigen Umständen muß ein Jeber sehen, wie er am besten durch­tommt."

Ich verstehe Sie nicht, Sie können doch nicht etwa barauf rechnen, daß ich Ihnen eine große Summe für Ihre Mittheilungen zahle. Sie wissen doch, daß ich arm bin." Im Gegentheil, mein Fräulein, Sie sind reich, Sie fönnen über ein großartiges Vermögen verfügen, wenn Sie nur wollen, sagte der Direktor.

Was sagen Sie, mein Vater wäre reich, und er hätte sich niemals um seine Rinder gekümmert?" Es ist so, wie ich Ihnen fage."

"

Martha schüttelte den Ropf, fie ließ den Arm des Direktors los und setzte sich refignirt auf den Stuhl. " Ich kann das, was Sie da sagen, nicht glauben, sagte sie. So fann ein Mensch nicht handeln, jedes Thier hat Zuneigung zu seinen Jungen, und nur der Mensch allein sollte jebes natürliche Gefühl verleugnen können? Wenn mein Bater heute arm, elend und verlassen gewesen wäre, so würde ich mit Freuden für ihn sorgen, ich würde es ihm verzeihen können, daß er mich hat in Schande versinken laffen, heute jedoch, wo ich erfahren, daß mein Vater sehr wohl in der Lage war, wenigstens mich vor dem Entset­lichsten, was einem Weibe begegnen kann, zu schüßen, heute erfaßt mich ein Grauen vor diesem Menschen, soviel Herz­wischt, fie empfand eine merkwürdige Scheu vor dem jungen Bruder befindet, und wenn Sie es wünschen, können Sie vermuthet. Wenn ich bedenke, was ich gelitten habe, wel Shnen sogar Welt gar nicht Mädchen. Sie hatte es seit jenem unheimlichen Auftritt denselben sehen, und wir lönnen ja dann Alle zusammen hem enseßlichen Schicksal ich ausgesetzt gewesen bin, so

Mit mir"

entgegnete" bas junge Mädchen erstaunt,

..ich tomme sogleich, Herr Direktor."

Mutter Weber hatte unten inzwischen den Tisch abge­

Sie fennen meinen Vater?" rief das junge Mäd­chen aufspringend.

Sie ergriff den Arm des Direktors und hielt ihn Trampfhaft fest.

"

Gewiß, liebes Fräulein, und wenn Sie mir ruhig zuhören, follen Sie denselbeu auch erfahren. Ich kann

Rets vermieden, mit Martha persönlich zusammen zu treffen, Ihrem Vater unsere Aufwartung machen."

ihr war eine dunkle Erinnerung geblieben, daß sie sich in

nommen hatte.

Gegenwart bes jungen Mädchens recht unpassend bes laffen. Sie fah ihm starr ins Gesicht, auf seine Worte

Martha hatte den Arm des Direktors nicht losge­

schien sie weiter garnicht zu achten.,

möchte ich verzweifeln, wenn ich daran denke, daß es einen Menschen auf der Welt gab, dessen heiligste Pflicht es gewesen ist, mich zu bewahren, mich wenigstens nicht gänze lich sinken zu lassen."