W. Schäfe Cins und Un intag, dn Bart, Mülle es Herrn 4. Fragelaft Gäfte habe

r, Uhrmad Mittwoch, len, Komma

ammlung. Diskussion uch oder aufgenomm

I von der

cion. nigliche Bol

57 79 639 5

2 618 20 35 97

890 738

509

Mr. 29.

Donnerstag, den 4. Februar 1886.

III. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Drgan für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

180 528 630 heint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin fret in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Wart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement Mart. Ginzelne Nummer 5 Bfg. Sonntags- Nummer mit illuftrirter Beilage 10 Pfg. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1886 unter Nr. 769.)

37 414 95

48 961 520 92 743 61[ 300 198 580 88 62 3001 91 106 10 714 21[ 300] 6

5 77 632 759! 01 62 251 54 300 815 64 [ 550] 63 6445 72 320 51 52 61 926 37 13 507 13( 550 [ 1500]

48 87 320 61033 44 8 42 939 41 0 847 70

25 36 40

107 91 317

6 521 76 660739

0 89 96 9 60[ 550 69075

67 77 6

01 68 71 38 743( 55 0001 89 90 76 218 368 122 30 5 55 59 69 32[ 1500]

78

603 13001 128 74 297 93[ 300] 66 69 85 47 211 65

33[ 30001

50 55 56

1070 109 9 63 992

692

60

Polnisches.

Redaktion: Beuthstraße 2. Beuthstraße 2.

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Raum 40 Pfg. Arbeitsmarkt 10 Pfennige Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition:

Expedition: Zimmerstraße 44.

Wenn noch ein selbstständiges Polen vorhanden wäre, so täme Rußland für Deutschland nicht mehr in Betracht, Der Reichskanzler hat bei den verschiedenen Reden, als etwa die Türkei . Und das wäre für uns jedenfalls bie er zur Bolendebatte gehalten hat, mehrfach den Ver- eine angenehmere Situation als heute. Polen als fuch gemacht, die Theilung Polens für politisch gerecht­Staat dürfte so niedrig stehen, als es wollte, niedriger wie fertigt und für einen sehr flugen Streich zu erklären. Das das heutige Rußland würde es sicher nicht stehen. Polen ift infofern interessant, als ein solcher Versuch bisher nur würde nicht nur für Deutschland , sondern für ganz Europa fehr selten gemacht worden ist. Man weiß, daß seiner eine Garantie des Friedens bilden, denn es hielte Nuß Beit Friedrich II. land im Schach und die ewige Bedrohung des europäischen sich dem Rathe ihrer wenn nicht beseitigt, leitenden Staatsmänner, sowie dem Drängen Rußlands so doch auf ein anderes Maß zurückgeführt. fügten und in die Theilung Polens willigten. Sie sahen einerseits die Sache für gefährlich an; andererseits trugen fie Bedenken, nach russischen Marimen mit Polen umzu fpringen. Was vor hundert Jahren ein verhängnißvoller Fehler war, das wird heute nicht leicht als eine kluge und

die Thatsachen völlig verkennen will.

Wir halten den Gedanken einer Wiederherstellung Bolens für keine Utopie; es erscheint uns deshalb so schwierig, weil man eben nicht gewohnt ist, Gebiete, die man einmal besetzt hat, wieder herauszugeben, und weil Rußland sich dem mit aller Macht widersehen würde. Ge hatte Napoleon 1. ; er verfäumte dies und beging damit

gefchickte Aktion dargestellt werden können, wenn man nicht legenheit zu einer Wiederaufrichtung des polnischen Staates Der Reichskanzler hat die Bolenschwärmerei" für einen sehr verhängnißvollen Fehler, den er schwer zu büßen eine Thorheit und für kindisch erklärt. Nun, eine Schwär- hatte. Sein Rückzug aus Rußland wäre wohl nicht so

latei

tei

land vorhanden.

Man hat alles Mitgefühl mit dem Un­

glück und man bedauert, daß ein so großes Volf mit einer folchen Vergangenheit darauf verzichten muß, ein selbst- unthätig. 549 76( 300 indiges Staatswesen zu bilden. Daß es seiner Zeit|

45

15[ 1500] 516 130[ 550) 88[ 300

553 99 629 73 414 52 524 87018[ 160 [ 1500] 617 18

Leute

bie

Rücken gehabt. Aber Napoleon hatte die Polen zu oft und so blieben sie auch gegenüber seinem Unglück Merkwürdig ist, daß alle diejenigen, die sonst bei jeder Gelegenheit von der deutschen Nationalität

Jahr 1831 in eine gewisse Polenschwärmerei verfielen, ist sprechen, die nationalen Bestrebungen der Polen nicht als richtig, allein ein Unglück war das gerade nicht und berechtigt anerkennen wollen. Das wäre doch eigentlich Kämpfer von Warschau und von Dstrolenka verdienten nicht mehr als billig. Aber die Sache erscheint uns eben 501 321 73 der That bewundert zu werden. Hatten doch einige hauptsächlich so, daß die Theilung Polens ein Werk Nuß­208( 300) 1 besten deutschen Dichter das unglückliche, für seine lands ist, und gegen russische Politik muß sich immer und

Befreiung wirb

aus

russischen Fesseln kämpfende Polen

336 40 49mals in ihren Liedern verherrlicht!

13 25 80( 15 064 84 94 10 573 834 9 14 795 830 657 72[ 300 210 23 354

terie 1886.

afzimm

immer

11.

A

tr. 14% 107.

Eintrit

tion 25

arderoben uswahl it

mäßigung. chenberger

Garde

enerftraf

on 1 bis 30 egünftigung

Hoffentlich

with es noch gestattet sein, sich an jene Beiten zu erinnern, wenn von Polen gesprochen wird.

überall Alles erklären, was freiheitlich und demokratisch denkt. Wir Deutschen sind wahrhaitig nicht dazu berufen, die Leistungen von Ratharina II. und der Czaren Nikolaus und Alexander I. zu preisen und für ihre Aufrechterhaltung zu wirken; unter diesen Leistungen steht aber gerade die Den Standpunkt des Reichskanzlers begreifen wir hr wohl. Ein Staatsmann, dem die Freundschaft mit Theilung Bolens obenan, die ein Fehler war und bleiben Rußland von Werth ist, kann keine polenfreundliche Politik wird. Das sagt uns die immerwährende Bedrohung des treiben, denn in diesem Punkt ist Rußland sehr empfind- europäischen Friedens durch Rußland deutlich genug.

Tebe

lich. Der Reichskanzler sagt, wenn Polen noch bestände,

fein; aber die Zuverlässigkeit Rußlands dürfte denn doch auch noch nicht erwiesen sein. Da, wo die russische und bie deutsche Grenze zusammenstoßen, find an beiden Seiten fehr starte Befestigungen errichtet worden, woraus man er­

müßte es seine Zuverlässigkeit erst beweisen. Das mag

Politische Uebersicht.

Im deutschen Reichstage fand gestern vor sehr leeren Bänken die Berathung der Ausdehnung der Unfallversicherung

fernt sich nicht weit von dem in der Vorlage vom vorigen Jahre eingenommenen. Die damalige Vorlage wurde einer Kommission überwiesen, die fie durcharbeitete. Der Entwurf gelangte aber nicht mehr an das Plenum zurüd. Die meisten Redner erkannten die Nothwendigkeit der Ausdehnung an, auch der Redner der Sozialdemokratie, Herr Frohme, der erklärte, daß schon bei der ersten Berathung des Unfall versicherungsgefeßes gerade die Sozialdemokraten diese Auso dehnung auf land- und Forstwirthschaftliche Arbeiter gefordert bätten. Daß die Verquickung des Unfallgefeßes mit dem Krankenkassengeset, daß auch hier die 13 wöchentliche Karrenz zeit wieder eingeführt werden solle, sei sehr zu bedauern. Gut wäre es, wenn im allgemeinen Unfallversicherungsgesetz die bes treffende Bestimmung geändert würde. Das Gesez wurde einer Kommisfion überwiesen.

zum Beweise hierfür berief er fich u. 2. auf Die Zunahme beg

-

Der Hering ist bekanntlich eins der nüglichsten Thiere; er ist zu einem faft unentbehrlichen Nahrungsmittel der minder begüterten Klassen der Gesellschaft geworden und man begegnet ihm in den verschiedensten Geſtalten, faft, auf dem ganzen Erdenrund. Sein Korpus erduldet die verschiedensten Mani pulationen, er wird gefalzen, geröstet, gesäuert, geräuchert und gekocht, turzum: man fann ihn in der verschiedenartigsten Weiſe fruftifiziren. Aber trotz alledem hat selbst die kühnste Herings­seele wohl niemals auch nur zu fräumen gewagt, daß sein Ge schlecht bereinst berufen set, den Beweis für den steigenden Volkswohlstand zu liefern. Und dennoch ist es so gelommen. Vor einigen Tagen verkündete Herr Staatssekretär v. Burchard im Reichstage, daß der Wohlstand der Maffen gestiegen sei; des Imports von Salaberingen. Derselbe habe 1870-1874 2 g., 1880-1884 aber bereits 2,85 Rg. pro Kopf betragen. Wie der Herr Staatssekretär aus dem geftiegenen Heringsimport eine Bunahme des Volkswohlstandes folgern fann, ist für jeden, der fich in Voltstreifen bewegt hat, ganz unerklärlich. Vielleicht schweblen ihm Bilder aus seiner Stu dienzeit vor, während der er wohl Gelegenheit hatte, zu fehen, wie seine Kommilitonen nach luftig durchkneipten Nächten den Barung" als eine Delitateffe betrachteten. Anders liegt die Sache aber bei der ärmeren Bevölkerung. Für diese ist der Salzhering die ultima ratio, das letzte Mittel, au welchem sie in der Regel nur dann greift, wenn es ihr unmöglich gewors den ist, ein Stückchen Fleisch herbeizuschaffen. Deshalb wird auch der Salzhering in jenen Gegenden( sächsischen und schle fischen Weberdifiriften) en masse tonsumirt, wo die Armuth fich in ganz besonderem Maße geltend macht und daher ist die Banahme des Konsums von Salzheringen das sicherfte Beichen, schlechtere geworden ist.

febt, daß man weder hüben noch drüben die Möglichkeit auf die land, und forstwirthschaftlichen Arbeiter statt. Es ist daß die Lebenshaltung der großen Waffe des Voltes eine

einer triegerischen Verwickelung als ausgeschlossen betrachtet.

ir find

sogar der unmaßgeblichen Meinung, daß die Zu­

über die Unfallversicherung selbst so viel geschrieben und ge­redet worden, baß in der That von leiner Seite ein neuer Ge

Lunit einen Krieg zwischen Rußland und Deutschland brin- danke hervorgebracht wurde. Der Standpunkt der Regierungs Landeszeitung" zu sein. Dieser findige Kopf hat eine No.

gen muß, und zwar aus tausenderlei Gründen.

Feuilleton

Die Tochter des Bankrotteurs.

Roman aus der Gegenwart

Don

Gustav Löffel.

vorlage, welche Staatssekretär von Bötticher vertheidigte, ent

,, Schon gut, Friedrich!" sagte sie mit herablafsender Güte. Ihr seid entschuldigt. Aber ich glaube, man vers langt nach Euch im Hause."

Der Diener verstand den Wink. Mit einer noch maligen Entschuldigung wegen seines unberufenen Ein­spruchs entschwand er nach dem Palais, dessen Umrisse durch Nacht und Rebel nur undeutlich erkennbar waren.

Wie unangenehm!" murmelte das junge Mädchen. Gesicht, aus welchem ein paar große dunkle Augen hervor

Ein netter Peter scheint Herr Peter Schwuchow, seines Betchens Neoafteur der nationalliberalen Badischen velle zum Reichspreßgeses entworfen und fie einer

Erna wendete sich rechts von derselben zu einer Stelle, wo die Gartenmauer von einer niedrigen Thür durchbrochen war. Diese bestand aus starken Holzplanken und war mit Eisen beschlagen.

Sie hatte den Schlüssel zu der Thür schon in der Hand gehabt und steckte denselben hastig ins Schloß. Sie fonnte ihn aber nur mit großer Anstrengung herumdrehen, ein Beweis, wie selten die Gartenpforte von den Haus­

lagerten auf den Straßen der Weltstadt, frühe Dunkelheit Sie zog den Schleier wieder über das ungewöhnlich schöne angehörigen benutzt wurde. Es gab einen häßlichen kreischen­Es war ein naßkalter Herbstabend. Nauch und Nebel

foeben aus dem Seitenflügel eines palastartigen Hauses Wanderung fort. Eine schlanke, dichtverschleierte Mädchengestalt schlüpfte schauten, und setzte dann mit vermehrter Eile ihre heimliche

trennend

nahm.

ein hohes, kunstvoll gearbeitetes Eisengitter legte sich zwischen diesen und einen baumreichen Garten,

welcher die ganze Tiefe des umfänglichen Grundstückes ein­

Der Jahreszeit entsprechend war sie mit einem gefütter ten Rabmantel bekleidet und unter diesem barg sie

eine kleine lederne Handtasche, welche der Diener welche der Diener nicht hatte sehen können. Wäre sie nicht die einzige Tochter des stolzen Patrizierhauses gewesen, welchem sie

den Laut, als Erna fie öffnete.

Eine menschenleere, gewundene Gaffe zeigte sich jetzt ihren Blicken. Dieselbe führte an der Mauer entlang zum Waffer hinab. Sie war mit alten baufälligen Häusern bicht befeßt und äußerst mangelhaft beleuchtet. Durch die

fleinen schlecht beglasten und zum Theil mit Papier vers lebten Fenster drang auch wenig Licht. Es war eine ver­rufene Gaffe. An die Balastmauern lehnten sich hier die In einer Weltstadt sind ja oft das tiefste Elend und der üppigste Lurus nur durch eine- Wand geschieden.

Indem sie auf die Gartenthür zuschritt, wurde die soeben den Rücken kehrte, man hätte glauben können, sie Hütten der Aermften unten den Armen an. junge Dame von einem Manne angerufen, welcher so lange sei auf der Flucht begriffen. im Dunkel der Stallthür gestanden und ihre Bewegungen

genau beobachtet hatte.

Garten

Sie zudte zusammen und beeilte sich, vom Hof in den u kommen. Aber schon die Gitterthür in der Von ihrem Rücken her ertönten

band, hielt fie inne. baftige schwere Schritte. Wer geht da? Antwort!" rief der Mann wieder.

Das dachte auch auf einen Augenblick der Diener, welcher fie aufgehalten. Aber Erna Eschenbach und auf der Flucht! Der Gedanke schien selbst ihm zu albern, um sich noch weiter damit zu beschäftigen. Sie wird auf ein Rendezvous gehen", murmelte er. Nun, von mir hat fie Ruhe. Ich werde sie gewiß nicht verrathen." Er ging

ins Haus.

GO

-

so wollen wir von jett an unter den düsteren, halb ent­Bäumen dem ferneren Ende des Gartens zu.

Dame den Schleier zurück und trat dem ihr Nacheilenden die junge Dame nennen rderobe seis nicht, wer sie hier zum Wächter über mich be= as foll's Friedrich?" fragte sie gebietend. Ich Taubten Sieppe fegte dabei die raschelnden welken Blätter zusammen, mit welchen der knirschende Riesweg

Bergerfraf

anenstraße.

Billige Pre Bigung.

it fep. Cin

b. Thuman

Marian ne

ftellt

hat."

bestreut war.

blüfft auf die Sprecherin. er. Ich hatte wirklich keine Ahnung, daß Sie Sie blidte ihm fest ins Gesicht und das ließ ihn vers

Der Andere, ein Mann im Kutscheranzug, blickte vers Auf beiden Seiten von fensterlosen Hauswänden und hohen Mauern umschloffen, an denen sich allerhand Schlings Berzeihung, gnädiges Fräulein!" stammelte pflanzen emporrankten, fand der Garten seinen Abschluß in einem wenig befahrenen düsteren Ranal, zu welchem eine breite Steintreppe hinabführte. Am Fuße derselben

Rummen. Er hatte, als er fie erkannte, die Müße abge- ruhte, an einen Pflock befestigt, eine Gondel. Das Kanal­nommen und drehte dieselbe nun verlegen zwischen den ufer war zu beiden Seiten der Treppe mit einer lebenden

fchwieligen Händen.

Hecke umzogen.

Nachdem Erna die Schwelle überschritten und die Gartenpforte hinter sich verschlossen hatte, steckte sie den Schlüssel zu sich. Dann hastete sie die stille Gasse entlang, in welcher ihre leisen eiligen Schritte ein schallendes Echo erweckten. Dies ängstigte sie; denn jeben Augenblick konnte fich eine der verschlossenen Thüren öffnen, um einen ber frechen Unholde hervorzulassen, die hier mit den Armen gemeinschaftlich hausten.

Sie schlug den Schleier zurück, um besser sehen zu fönnen, und erst, wo das Gäßchen in eine belebte Straße mündete, ließ sie ihn wieder fallen. Hier hielt sie einen Augenblick ihren Schritt an, um Athem zu schöpfen und noch einmal nach allen Seiten zu spähen. Dann bog sie haftig in die helle Straße ein.

Nach kurzer Wanderung begegnete sie einem leeren Miethswagen, der im Schritt vorbeifuhr. Sie rief ihn an.

Nach dem Nordbahnhof rasch!" flüsterte sie dem zum Trottoir herangefahrenen Kutscher zu. Ein großes Silberstück, welches sie ihm in die Hand drückte, machte