ratcr einet Besserungsanstalt zu übergeben. Eine Wiederher- st llung dieser Bestimmung, die ich für meine Petstm durchaus für nothwendig balte, rrürde nur im Wege der Reichsgesetz- gebung möglich sein, ebenso wie die Einführung der B-stim- mung, daß der Richter berechtigt sein soll, unter Abstandnahme von der Haft von vornherein auf Verweisung in eine Jtoirigen» denanstalt zu erkennen. Heber die Nathwendigleit einer solchen Maßregel bin ich mit dem Herrn Kultusminister einig. Das G'sammtministerium hat sich mit beiden Fragen noch nicht be- schäftigt. Adg. Hänel: Die Klangwellen, welche zu dem Minister fedrungen find, müssen irgendwo eine Verfälschung gefunden aben. Es ist auch nicht im Tonfall oder in dem Ausdruck etwas DespettiilicheS über Herrn Ellwanger gesagt wor den. Ich würde meinen Kollegen Dirichlet ohne Wei- feres desavouirt haben, wenn dies geschähen wäre. Herr v. Puttkamer hat die hohe Ehre, der Führer der konser« vativen Partei in Preußen zu sein. Er hat eS fich zur Aufgabe gemacht, diese konservativen Prinzipien, die er vertritt, um jeden Preis durchzusetzen. Herr v. Putlkamer hat die Ehre, ein strenges und absolutes Parteiregiment in Preußen aufzurichten.(Oho! rechts) Wie könnt! n wir denn beurtheileu, ob
im Sinne und Geist der Verfassung regiert wird, wenn wir einzelnen Falle von der Regierung Rechenschaft
nicht auch itn_,. darüber zu forde n hätten, ob fie auch diesem Geist entsprechend ihre Maßregeln getroffen hat. Uns, der Minorität, die selbst von den nächsten Freunden in dieser wichtigsten Frage ver- lassen wird, bleibt nichts Anderes übrig, als immer wieder zu »rotestiren gegen eine derartige Anschauung und die Gefahr imme. wieder klar zu stellen, die Preußen jetzt läuft, unter das Parteiregiment gepreßt zu werden. Minister v. Puttkamer : Heber den Ton, in dem über Jemand, in diesem Falle über einen Verstorbenen, gesprochen worden ist, kann man ja verschiedenen Geschmacks sein. Ich weiß nicht, ob ich mich irre, daß die Sp tze der Argumen- tation des Abgeordneten Hänel fich weniger gegen die Regierung und meine Person ali gegen eine Partei dieses Hauses richtete. Ich bin nicht berufen, der Wortführer jener Herren zu sein. Sie werden ihm die gebührende Antwort nicht schuldig bleiben. Vom Standpunkt der Regieiung bewundere ich die Kunst, mit welcher er wiederum versucht hat — gelungen ist es ihm nickt— meinen Standpunkt so umzu- deuten, als wollte ich die Wiederherstellung des reinen Absolutismus, die polnische Verantwortlichkeit der Regierung sei aufgehoben. Der Herr Abgeordnete hat meine Argumente doch in einer Weise erweit rt, die kaum mehr als zuläjfig er achtet werden kann. Ich habe keineswegs erklärt, daß ich die Verth-idigung, die politische V-rantwortlichkeit für irgend eine Maßregel, welche in meinem Ressort getroffen wird, ablehne, sondern mich darauf beschränkt, zu sagrn, bei der Frage der Bestätigung oder Nichthestätigung einzelner kommunaler Beamten kann die Regierung allerdings die Veipfltchiung nicht anerkennen, die inneren Gründe dieser Bestätigung oder Nicht- bestäiigung hier zu entwickeln, ich füge hinzu, lediglich im Interesse der einzelnen Personen selbst. Im Lande ist man der Heherzeugung, daß die Regierung ihre Amriführung richtet nach dem Maß deS Erkenninisses dessen, was fie din Be« dürfniff n und dem Wohl deS Landes entsprechend hält. Von Partstregiment kann gar keine Rede sein. Die Re- gierung kennt keine Partei, der fie besonders angehört, son- dem fie regiert im Sinne Seiner Majestät und zum Wohle deS Landes. Politische Gestchtspunkte durch meine Thärigkeit in die kommunalen Verwaltungen hineinzutragen, fällt mir gar nicht ein. Ich wünsche im Gegentheii durch meine Thä- tigkeit dazu beizutragen, daß politische Gefichtipunkie aus den kommunalen Verwaltungen ferngehalten werden. Dieser Ge> fichtsprmtt ist bei der Bestätigung oder Nichtbestätigung maßgebend. Es ist notorisch, daß fast alle Tage an fich frei- finnige L'ute, sowohl in der Regierungsinstanz, wie an aller- höchster Stelle in ihren kommunalen Stellen bestätigt werden. (Widerspruch links.) Abg. Kennemann(freikons.): Ich konstatire, daß der frühere Bürgermeister Heise in Polen dazu mitgewirkt hat, die Deutschen zu spalten und zu zersplittern. Er hat dadurch daS Polenthum gestärkt. Wenn der Bürgermeister Herse nicht be- stätigt worden ist, so hat ihn das Schicksal ereilt, was er als Deut'cher verdiente.(Oho! links, Zustimmung rechts.) Alle Deutschen , wenigstens die große Mehrheit der Deutschen , werden dem Herrn Minister dafür dankbar sein.(Lebhafter Beifall recktS.) Abg. Büchtemann: Der Bürgermeister Herse ist nach ILsähriger Dienstzeit einstimmig von einer Stadtverordneten- Versammlung zum Oberbürgermeister gewählt worden, in der neben liberalen auch konservative Mitglieder fitzen ; wie sollen denn nun dieser einfachen Thatsache gegenüber alle Deutschen in Posen fich übet die Nichtbestätigung Heises gefreut haben? In der konservativen„Sckl? fischen Zeitung" fand fich die Meinung verlautbar, Herr Herse sei als Bürgermeister den Polen geneigter gewesen, als der deutschen Sache entsprochen habe, er habe nahe Verwandte in Warschau und dergleichen. Letz lereS ist richtig, aber die Behauptung, daß er nicht durch und durch ein deutscher Mann gewesen sei, ist unrichtig. Es bleibt nur Übrig, anzunehmen, daß der Minister ihm die Bestätigung versagt hat, weil er der deutschfreifinnigen Partei angehört, wenigstens ist dies die allgemeine Anschauung unter den Deut- scheu in Posen. Nun ist der entsandte Staatskommissar zum Ober-Bürg-rmeister gewählt worden. Ich bezweifle nicht die formelle Giitigkeit der Wahl, konstatire aber, daß von den 33 Stadtverordneten nur 15, darunter 3 Pole", an der Wahl theil- nahmen. Mehrere Stadtverordnete legten deshalb ihr Mandat nie- der, und der Versammlung bemächtigte fich eine gr oß eAufregun g und nicht etwa Freude. Den auSgeschredenen Mitgliedern hat dieselbe Versammlung dafür daß fie fich der Wahl widersetzt hatten, sogar eine wahre Ovation dargebracht. Solche Vorgänge, die der kommunalen Entwickelung Posen? an fich nur swaden können, find um so bidau-rlicher, alS Posen alS Vorposten des Deutschthums ist gegenüber dem polrischen Element. (Lachen rechts.) Daß hier und da auch Liberale bestätigt find, gebe ich zu, so ,. B in Berlm. Hier weiß aber der Mininer, daß die Berliner Kommunalverwallung fich durch etwaige Nichtbestätigung doch nicht einschüchtern lassen würde. Abg. v. Minnigerode: E« kann uns nur mit Be> friedigung erfüllen, wenn Herr Büchtemann bezeugt, daß die Städte für deutsches Wesen in der polnischen Ostmark einge- treten find; wir bedauern nur, daß er fich heute erst und lediglich, um dem Vorgehen dirOppofition ein Relief zugeben, damit bekannt gemacht hat, wahrer d wir uns freuen würden, wenn er flch mti uns zu posttiven Maßregeln vereinigen wollte. Herr Hänel hat seinerseits au»vrücklich erklärt, Minister von Putlkamer sei der eigentliche Chef ver konservativen Partei, daraus entspringe ein arges Parteiregiment. Es ist nun doch sehr begreiflich, oaß zwischen demMirnster und uns ein starkes geistiges Band besteht, da wir die Ehre und Freude hatten, ihn lange Zeit unmittelbar in unseren Reihen zu sehen; aber wenn Herr Hänel iym riefe Führer rolle attrrbuirt, so hat er wohl d epailaMen- tarischen Ideale unserer Nachbarn auf uns übertragen, weil er uns so stark im Hause steht und nun m int, weil der Minister urs und dem Hause angehört, wir hätten endlich daS unglückselige parlamentarische Regiment. In unserer Aktion find wir Sanz seldstständig.(Sehr richtig! recht«. Gelächter links. luruf: Antrag Miguel!) Wenn wir daneben ber.it find, auS unseren allgemeinen politischen Empfindungen heraus in erster Linie diesen Minifier der Krone zu unterstützen, so erklärt fich daS ganz von selbst.(Beifall reckts.) Abg. D i r i ch l e r: In den Konkurrenzstreit zwischen Minnigerode und dem Minister über die FuKrerschaft der kon servativen Partei will ick mich jetzt nicht einlassen. Herr von Minnigerode hat hier wohl noch einige Konkurrenz. Die Be
hauptung, daß die freisinnige Partei die eifrigste Gegnerin der Krone sei(Ruf rechts: Ganz gewiß!)— eine bekannte Hm schretbung des Vorwurfs der Reichsfeindschaft— ist mindestens unparlamentarisch.(Gelächter rechts.) Wir leisten an Staats und Königstreue ganz gewiß ebenso viel, wie Sie; vielleicht noch etwa? mehr.(Lachen rechts.) Von Herrn Ellwanger habe ich nicht gewußt, ob er OberMegierungs rath, RegierungSrath oder Assessor war, als er die Verwaltung Breslaus übernahm. Daher habe ich einen Titel nicht genannt. Sind denn der Minister und seine Anhänger so titelsüchtig, daß fie eS für despektirlich halten, wenn man einmal Jemen - den ohne Beifügung deS Titels einfach Herr nennt? Auf das Hnschöire eines solchen Verfahrens der Jmpietät würde ich übrigens schon durch das bloße Beispiel aufmerksam ge- macht worden sein, welches Fürst Bismarck seinerzeit gegen- über dem verstorbenen Abg. Lasker gab.(Sehr wahr! links.) Abg. K a n t a k: Daß Herr Kennemann, ein neues Mitglied des Hauses, schon in seiner ersten Rede mit solchen An- griffen unS entgegentritt, zeigt uns, was wir von unseren lieben deutschen Mitbürgern dieser Farbe zu erwarten haben. Herr Hagens hat neuirch von 7 oder 8 polnischen Stadtverordneten gesprochen, die für den Kommissar als Ober- Bürgermeister ge- stimmt haben sollen— und dabei fitzen s-ii Jahren nur 4, jetzt nur 3 Polen in der posenschen Vertretung! Tie Angriffe gegen H:rse hat Herr Kennemann auch ohne Beweis gelassen; Herse ist ein deutscher Mann, aber auch ein ehrlicher Mann, und eS ist allerdings manchem Herrn schon zu viel, wenn ein Deutscher bloS den Versuch macht, den Polen gegenüber gerecht zu sein. Abg. Zelle: Der Abg. v. Minnigerode verlangt von dem preußischen Staatsbürger, daß er der Krone keine Feindseligkeit entgegentrage und den Eid der Treue zu t einem Landesherrn nicht breche. Ich verlange von dieser Anschauung aus von Herrn von Minnigerode, daß er feinen Angriff gegen uns, wenn dieser nicht als ein verleumderischer dastehen soll (sehr richtig! links, große Hnruhe rechts), durch Thatsachen er- Härte. Schon früher einmal ist uns vom Fürsten Hohenlohe die Bezeichnung als foitschrittliche Republikaner zu Theil ge- worden. Ist es staatsmännisch klug von einem Herrn, der hier die Gefchä'te führt, in die Welt hinauszurufen, daß unser König in seiner eigenen Hauptstadt unter Gegnern und Republikanern fitze? Wir können freilich diesen Vorwurf schon mit dem einen Gedanken entkrä'ten: Se. Majestät weiß es besser! Wir leugnen nickt die Nolhwendigkeit staatlicher Auf- ficht über die Städte und wollen nicht, daß die Kommunen als kleine Republiken ihre eigenen Wege geben. Ich bitte die Konservativen, einmal in unsere Haut zu fahren(große Heiter« lett; Rufe rechts: Können wir nicht!) oder vielmehr in der Haut zu bleiben, welche fie als Dellaranten, Frei- Händler oder sonstige Reichsfeinde anhatten unv zu erwägen, waS muß ein gewählter Kommunalbeamter, der bereits die Gratulationen feiner Bekannten empfangen, fühlen, wenn er aus der Zeitung erfleht, daß ihm die Äestäii- gung versagt ist. Wenigstens sollte auf eine ausdrückliche Anfrage einer Stadtvertretung vom Minister oder Oberptäst- deuten eine Auskunft über die Gründe der Nichtbestätigung gegeben werden. Abg. Kennemann: Ich glaube, auch als neueS Mit- gli d des Hauses dasselbe Recht wie jeder Andere, möge er auch noch so alt sein, zu befitzen.(Sehr richtig! rechtsü) Ich halte es für meme Pflicht, für die Interessen der Provinz Posen überall einzutreten. Ich habe nicht gesagt, daß Herr Herse mit den Polen Hand in Hand gegangen sei, aber er hat dazu beigetragen, daß die Deutschen in Posen auseinandergegangen find, daß fie nicht mehr eine nationale Partei bilden. Herr Herse ist allerdings meh<mals gewählt; indeß, wenn ich 18 Jahre in einer Stadt die Verwaltung habe, dann kann ich mir schon eine Partei schaffen, die zu mir steht.(Hnruhe links; Rufe: Einstimmig!) Eine Nachwirkung der Tliätigkeit des Herrn Herse in Posen sehe ich auch darin, daß dort Herr Büchtemann gewählt ist, obgleich er mir von den dortigen Verhältmffen wenig zu verstehen scheint.(Wider- spruch link«) Vizeprästdent von Heereman bemerkt, daß nach dem stenographischen Wortlaut die Rede des Abg v. Minnigerode allerdings dahin verstanden werden könne, als wenn er von Parteien gesprochen habe, die in Feindschaft gegen die Krone ständen. Ein solcher Ausdruck sei parlamentarisch unzulässtg. (Beifall lints.) Abg. Rickert: Hebet die Unterstützung durch Herrn Kennemann fich zu freuen, hat der Minister keinen Grund, denn jener Herr hat für seine Beschuldigungen auch nicht den Schatten eines Beweises erb acht. Wie kommt er zu der Behauptung, die Stadt Posen sei nicht national gefinnt, und Herr Herse habe die Deutschen auseinander gebracht? Das find ganz vege Verdächtigungen!(Große Unruhe rechlS; Ruf: unser« schämt!> Selbst daS KonflHsministerium führte nickt ein so krasses Parteiregiment, wie Herr v. Pu'tkamer. Der Konflikts- minister Eulen bürg I hat ehelich die N-.chtbestätiguug kommunaler Beamten in der KonfliltSzeit als verfehlte Magregel bezeichnet und gefagt, die R aierung fei von dieser Praxis zurück- gekommen. Herr von Puttkamer proklamirt diese Praxis nun von Neuem auf's schärtste! So etwas ist selbst in Frankreich und Amerika trotz aller derartigen Korruption nicht als RegierungSgrundsatz proklamirt worden.(Großer Lärm rechts.) Es verlohnt fich nicht mehr, etwas darüber zu sagen.(Lebhafter Beifall rechts.) Wir haben ein Parteiregiment in schlimmster Form.(Be fall links.) Minister v. Puttkamer : Die Ausführungen des Vorredners ließen an Lebhaftigkeit nichts zu wünschen übrig (Heiterkeit rechts); fie waren offenbar ein Anklang an die dreitägige Debatte, wo seine Parti nicht eben eine glänzende Rolle ge spielt hat.(H-ruhe lints.) Ein geschlagener Feldherr sucht immer seinen Rückzug durch eine großartige Kanonade zu decken. Auf die AnSfübrungen des Parteiregiment« gehe ich nicht näher ein. E« heißt immer, Her». Puttkamer sucht seine Machtstellung im Interesse der konservativen Partei auszu- beuten; waS soll ge liehen, wenn ein liberaler Minister kommt, der wirds eben so machen. Meine Herren! der wirdS sehr schlimmer machen.(Sehr richtig und Heiterkeit rechts.) Herr Rickert hat ein sehr kurzes Gedächtniß. Wie oft habe ich ihn daran erinnert, daß grade die liberale Pa lei in der liberalen Aera die Minister auf das ungestümste dahindrängte, mit den konsercaliven Biamten aufzuräumen; fie hat sogar in einer Adresse die« Verlangen au« drück! ch auSgesp ochen- Abg. v. Minnigerode: Die frerstnnige Partei ist über eine von mir gebrauchte Redewendung entsetzt, derenForm ich nach dem Monitum des Piäfiventen preisgebe. Wenn aber Herr Rickert in demselben Athen von einem Parteiregiment Puttkamer spricht, dann muß mau doch zugeben, daß er gegen« über einem Min ster Sr. Majestät de« Königs nicht allzu zart« fühlend fich ausgedrückt hat. Abg. C z w a l i n a tritt nach seiner genauen Kenntniß der Posener Verhältnisse den Angriffen gegen den früheren Bürgermeister Herse energisch entg-gegm. Herr Herse habe fich stets alS guter Patriot und guter Deutscher erwiesen. Den Luxus politischer Parteidiveraenzen habe fich die deutsche Bevölkerung Posen«, wie es ihr Recht war, erst dann erlaubt, als es fest- stand, daß die deutschen Stimmen die Majorität nicht mehr hatten. Abg. H o b r e ch t: Die vom Abg. Kantak zitirte Aeußerung des Adg. Hag n« über die Bürgermeisterwahl in Posen hat mit der Beilä.igurtgsfroge keinen Zusammenhang g habt. Wenn es übrigem ein Gebret gebt, auf dem die liberalen Parteien drefelben Ziele vertol. en, um fich nicht gegenseitig schwächen sollt.n, so ist es auf dem Gebiet der kommunalen Selbstoer» waltung. Wir haben stets dahin gewillt, das Bestätigung««
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recht nach Möglichkeit einzuschränken. In dieser Thätigleit« Aufsichtsbehörde kann ich nur die Veranlassung erblicken, t» Agitation in die kommunale Verwaltung erst hineinzuln# (Sehr richtig! links.) Abg. W i n V t h o r st: Die Bestätigungsfrage hat& generelle Bedeutung und ist in der Praxis am schwierigsten k handhaben. Der Minister würde gewiß sehr geneigt% dieses Bestätigung«: eil gar nicht ausüben zu dürfen, eäj für ihn eine wahre Krux. Ohne Zweifel hat man sehr d dieses Recht zu sehr im Interesse der Par'eien gehifd! und es wäre eine Aufgabe für uns, auf Mittel zu finnen, so einzurichten, daß derartige Klagen nicht mehr vorkur# tonnen. Herr Kennemann, den ich nicht zu kennen die u»
habe, hat mir mit seinem Urthril über den Bürgermeijtir hfij Eindruck gemacht. Ich kenne Herrn 9*
einen peinlichen v>mviuu icimc nicht persönlich; heute jedenfalls ist hier nichts vorgebt® worden, was die Versagung der Bestätigung rechtfertigte. Herrn Kennemann aber haben wir schon früher gehört, M' durch seine Theilnahme am Kulturkämpfe sehr wesentlich � beigetragen hat, die Deutschen auseinanderzubringen. Eht v also Anderen Frieden predigen, halten Sie ihn zunächst (Beifall im Zentrum und links.)
Abg. Hänel(deutschfr.): Es ist mir zunächst von tigkett, zu konstatiren, daß Herr Hobrecht namenS seiner den Herrn Minister v. Putlkamer hinstchtlich der grundsa»«� Auffassung des Bestätigungsrechtes desavouirt hat, um"r Gegensatz hervorzuheben, in welchem fich der Herr Ministers Majorität des Haufes befindet. Der Minister hätte am nigsten Ursache, uns zu imputiren, wir bedürsten wegen Sonnabernbeschluffes eines Rückzuges, wohl aber batn nö hig, den Beschiuß als ein scheinbares Vertrauensvoium fich darzustellen. Dadurch, daß er darauf zurückgekommen, giebt er uns das Recht, zu sagen, daß dieser Schein nM oberflächlich ist. Der erste Redner der Majorität vom Sonnabend, Herr von Rauchhaupt, erläuterte den Ant" eine g gen den Reichstag gerichtete Demonstration und gung der Ausweisungsmaßregel. Der andere Redn« Majorität, Herr Hobrecht, sagte, daß es feiner Partei Vings nicht darum zu thun sei, ein Mißtrauensvotum f®, Reichstag zu konstruiren, und stellte fest, daß ihm nichts C liege, als eine Billigung der Maffenausweisungen. 1, einem so verschieden motivirten Beschluß gegenüber wir nöthig, uns zurückzuziehen?(Sehr gut! links.) y von Puttkamer warf uns sodann vor, wir noL, liberalen Partei würden, wenn wir am Ruder%
, Minist weint, die 'lmipfes die ein G fe noch äs: Er*' Ute gegen fe«1' wie von de wen. Ich Herr Ricker tfäll bedaui wuß ich n>i tÄr L» den Namen strt i Tie D. Person l SS jjeflen mich* %%
r a ebenso und noch schlimmer, natürlich im entgegeiffc das liberoy Diese Exemplifikation ist schlecht�
Sinne, handeln, und exemplistzirte dabei auf baSliberi nisterium Schwerin."'_. falsch. Niemals ist von der damaligen liberalen Parin,'» Anwendung des Bestätigungsrechtes erlangt worden,*j,
Herr v. Pütikamer ausdrücklich proklamirb;"das liberal�
nisterium hat fich zu entgegengesetzten Grundsätzen t#� Allerdings durfte es nicht geduldet werden, daß der W 4 v. Puttkamer unter dem liberalen Ministerium Schwert» z konservativen Wahlen günstige Wahlgeometrie machte% ihn al« Beamten an sich schon unzuläsfige WahlbeeinfluA gegen den Willen feines Cbefs ausführte. Hier, wo st«-, gesetzlichkelt und Hnbolmäßigkeit die Hand boten, Hb». auch ich, einen solchen Landrath v. Puttkamer setze Knall und Fall ab.(Sehr gut! Große Heiterkeit linrn� für meinen Theil würde nichts dagegen haben, sondern � Freuden begrüßen, wenn ein Nationallibeialer das Minfr übernähme.(Beifall links; Heiterkeit.) � M nister v. Puttkamer : Ich beglückwünsche Herr»% zu der Harmlosigkeit, mit der er behauptete, seine Partei in der dreitägigen Debatte keine Niederlage erlttten.(Lachttm Sehr richtig! links.) In seinen Worten, glaube% er andeuten wollen, ich müßte mich eigentlich noch in
wissen inneren Besorgniß befinden, ich hätte eigenjl�ifl Sonnabend nicht die Majorität gehabt. Auf die 3% stütze ich mich in meiner Stellung überhaupt nicht, ick) Kd frieden, wenn ich für die Maßregeln, welche ich vorFl habe, diejenige Mehrheit finde, welche nöthig ist, um('»- setz zu Stande zu bringen. Gerade das lideiale EM'Fv voloirt die Intoleranz gegen Beamte; denn das tarische Regime kann fich eben nur durch Beamte der' Partei hatten. Ein„System" der N chtbefiätigung' nicht: in den meisten Fällen ist die Bettätigang etfo lr Abg. Hobrecht bestreitet eine Differenz z wisch»».> und dem Abg. von Rauckbaupt bezüglich der Auffass»»� PolerranttagS. Der alte Gegensatz von liberal und W j beherrscht die jetzigen parlamentarischen Verhältnisse nW.,? Es hat fich eine dritte Partei, das Zentrum, gebildet, Grg-nsatz von liberal und konservativ negirt. Dies AnR.< des Zentrums hat mich seiner Zeit tief betrübt; denn J blickte in ihm den Wurm, der die gesunde Frucht rV �men übet würde.(Große Heilerkeit im Zentrum) Von diesem St»»- iVSSelt aus habeich es als Fortschrittder Entwickelung angesehen,% r-ien be-ah trum und Freisinn am Sonnabend zusammi rrgingen. Wir'D �~tien. liberalen werden vor dem Gedanken, mit den Konservative»�».» zurückschrecken, so lange uns eine(olarn•* JjSjtUat 1
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Erstaunen ist der Minister wieder auf die Ausweisun�ft»!
zurückgekommen. Man hat auch diesmal versucht, eins�i», zu inszeni: en.(Rufe recht«:»»..n t
lichen Entrüstungssturm zu rnszenrien.(AUfe rechts:""«t Nitmals habe ich so viele Zustimmungen und Adl3- allen Theilen Deutschlands bekommen(schallendes. � " Material'»'xf
rechts), wie diesmal. Auch mit neuem
dem Minister dienen. WaS hat er denn in Bezug»"L% Danziger Fall gesagt? Schon damals habe ich nm thettungerr des Ministers über eine achtbare bmlige? zurückgewiesen. Es ist der Fall Gudel. de: fünf Namen. Dieser Mann heißt Simon/ Jakob alias Gudel; der letzte Name ist(einem Vater mit»3�' Genehmigung gegeben worden. Deswegen nun? �. anrüchig und fragwürdig hinzustellen, dazu geh»"* r Dialetiik des Ministers von Puttkamer. Nun<■.{?.
Worte zu meinem Nachbar, Herrn Hobrecht' derselbe heut wieder als in engster Liäson mit dem Zenltwit b ir( j ***** 4t**S /-•# tnt ff e»T r*t /*{*«♦*««• fe «**« tMai«-«*«**** r'
um uns gewissermaßen zu denunziren, wir trieben �' Lande schädliche Politik. Wer hat denn die Reichskanzler die Wichtigste ist, die neue WiriMj von 1879, gemacht? Die nationalliberale Partei w und Konservalioen im Bunde.(Sehr gut!
WWW.............|_ ttnks.)..Äj man uns dem Zentrum in die Arme treiben,«vi», nicht gönnt, daß eS für uns stimmt. Wir wären 14'»® shtre»1. wenn wir nicht, wie Fürst Bismarck , die Stimmen n„ wir sie bekommen. Hat denn Herr /gjiirt» uns je das Opfer des Intellekts verlangt.3� Heiterkeit im Zentrum.) Haben die Natto O, nicht um die Unterstützung des Zentrums S�bett Wahl ihres Kandidaten gegenüber meinem Freund foabfn Si- nickt als(Nea-nl«istuna das KentlUM
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Haben Sie nicht als Gegenleistung das Zentrum| verlangt man noch eine Waffenbrüderschaft?(V""ibetif, Nationalliberalen?'