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Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

fcheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin fret in's Haus vierteljährlich 4 Deart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement Krängen Mart. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags. Nummer mit illuftritter Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1886 unter Nr. 769.)

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Redaktion: Beuthstraße 2.

Der Konflikt zwischen preußischen Abgeordnetenhause und dem deutschen Reichstage.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pfennige. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Bimmerstraße 44.

lichen Misere, Misere, in in der fie fich bei der planlosen Privatproduktion befanden und noch befinden, erlöst zu

werden.

Stehen aber die oben genannten Parteien zusammen, zu denen noch die sieben volksparteilichen Abgeordneten und ca. 5 Wilde"( Lenzmann, Langwerth 2c.) kommen, dann ist ohne Polen und Elsaffer, auf die man im Allgemeinen sich sehr schlecht verlassen kann, eine Mehrheit im Reichs­

Eine geradezu merkwürdige Erscheinung ist das gegen­wärtige Berhältniß des deutschen Reichstags zum preußischen tage vorhanden. Abgeordnetenhaufe.

Man sieht also, daß der Reichskanzler sich auf den Das preußische Abgeordnetenhaus ist in seiner gegen- Reichstag nicht verlassen fann; besonders wurde ihm das wärtigen Zusammensetzung reaktionär und steht der preußis fchen Regierung vollständig zu Diensten. Der deutsche flar bei der Behandlung der Ausweisungsfrage von Per­Reichstag aber ist in politischen Fragen vielfach sonen fremder Nationalität aus Theilen des deutschen Reichsgebiets. Als diese Ausweisungen im Reichstage ihre oppofitionell und es gelingt nicht immer dem Reichskanzler, Verurtheilung fanden, sollten dieselben vom preußischen bort feinen Willen zu bekommen. Abgeordnetenhause gebilligt, es sollte von dieser partiku­Bei rein wirthschaftlichen Fragen, Boll- laristischen Körperschaft dem deutschen Reichstage ein Baroli erhöhungen, Bevorzugung der Landwirthschaft ist allerdings geboten werden. die Verim Reichstage eine regierungsfreundliche Mehrheit vor Das war in der That von einem deutschen Reichs­

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wie z. B. das Branntweinmonopol, die Machtverhältnisse deutschen Reichstage nicht einigen, so stand der Weg offen,

handen, die jedoch, wenn eine wirthschaftliche Maßregel, tangler fein glücklicher Gedanke. Ronnte er sich mit dem

taffe aus der Regierung im Allgemeinen zu steigern geeignet ist, in eine Minorität umschlagen kann.

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zur Auflösung desselben zu schreiten. Aber eine Partikulars gesetzgebung und sei es auch die des preußischen Staates um Hilfe anzurufen, das war unferes Erachtens wenig

Branntweinmonopol an sich genirt das Zentrum wenig; aus wirthschaftlichen Gründen würde es sicher im flug von dem Begründer des Deutschen Reichs ." bie innere Macht des Deutschen Reichs den Einzelstaaten Intereffe der Großgrundbefizer demselben zustimmen. Aber

eite des genüber würde durch die großen selbstständigen Reichs­hoben, so daß die mehr oder weniger partikularistisch an­einnahmen aus dem Branntweinmonopol ungemein ges gehauchten Zentrumsleute nicht für das Monopol stimmen.

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Die Deutschfreisinnigen find nun einmal an gegen jeglichen Staatsbetrieb, deshalb auch gegen das

Branntweinmonopol aus rein wirthschaftlichen Gründen; he würden auch gegen das Monopol sein, wenn gar keine nntag) in Politischen Bedenken entgegenständen.

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Die Frage: Monopol oder nicht, beantwortet die

Arbeiterpartei, die sich sonst prinzipiell auf den Boben des Staatsbetriebs stellt, in verneinendem Sinne hauptsächlich aus politischen Gründen. der vielen Monopolarbeiter von einer reaktionären Res rung, die großen Reichseinnahmen aus dem Monopol, natürlich auch zu solchen Ausgaben führen, welche

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der Reichsregierung besonders am Herzen liegen und von denen es sehr zweifelhaft ist, ob das Volk besonderen Rugen Davon hat, zwingen die Arbeiterpartei, sich ableh enfelben Gründen hat sie sich seiner Beit gegen das Labatamonopol erklärt, troßdem zahlreiche Tabatarbeiter

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Feuilleton.

die Tochter des Bankrotteurs. bildid Roman aus der Gegenwart

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" Und wenn ich Sie versichere," entgegnete erregt die Baronin, daß mir dieser ganze Borgang von A bis 8 fo unverständlich ist, wie mir überhaupt noch nie etwas

gewesen?"

unterrichtet!" sagte Romberg schneidend.

Dann ist vielleicht Fräulein Eschenbach um so beffer

-

Du?" fragte ftaunend und nicht ohne Mit

Erna Befühl die Baronin.

Den Ropf.

Das junge Mädchen schüttelte in abwehrender Weise weiß von nichts, Mama," sagte fie. Als sie dann

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Und wer leistete ihm wiederum, wie immer, blindlings

Heeresfolge? Die National liberalen, bie ja neben dem Reichskanzler die eigentlichen Reichsbegründer sein wollen. Nicht nur die preußischen Nationalliberalen, nein auch die süddeutschen blasen in das partikularistisch- preus Bische Horn! Es ist zum Lachen! Die Nationalliberalen find eben ,, weder national, noch liberal, sie sind einfach bismarckisch und rutschen vor dem ,, Heros des neunzehnten Jahrhunderts" auf dem Bauche. Dadurch allein erklärt sich das würdelose Verhalten dieser Partei.

Daß die Konservativen, die ja in ihrer innersten Seele durchweg echt partikularistisch- preußisch immer gewesen sind, sich in dem Konflikt des deutschen Parlaments mit dem preußischen Abgeordnetenhause auf Seite des letteren stellen, ist ja selbstverständlich und nicht anders zu erwarten. Sie haben eben niemals vom Deutschen Reiche etwas ge halten, fie haben diese neue Schöpfung immer nur als eine Dekoration für das preußische Königthum angesehen.

Vorläufig ist das preußische Abgeordnetenhaus im Rampfe gegen den deutschen Reichstag unterlegen. Das Volt ist aufmerksam geworden auf die Servilität des ersteren gesetzgebenden Rörpers und hat etwas mehr Achtung bekommen vor dem Reichstage. Das Bolt weiß ja auch, daß das preußische Abgeordnetenhaus aus Wahlen hervorgegangen ist, bei welchen der Besiz ent

schlossen sich an und zwar so eng, daß ihnen kein leise gewechseltes Wort der beiden Damen entgehen konnte.

Die Haussuchung war beendet und fruchtlos ausge fallen. In arger Verstimmung kehrte der Kommiffär nach bem zuerst betretenen Zimmer zurüd. Die Baronin folgte. Ihre Lippen fräuselte ein übermüthiges Lächeln. Möller, der auch mit herein gekommen war, verhielt sich abwar­tend in der Nähe der Thür. Erna und Gollnow blieben fort.

Nun, Herr Kommissär," sagte die Baronin zu dem finster blickenden Beamten, was sagte ich Ihnen gleich Anfangs? Ich habe nichts zu verbergen. Selbst meine Privatkorrespondenz ist Ihrer Revision nicht entgangen, und auch darin haben Sie nichts gefunden. Ich meine, Sie müßten nun überzeugt sein, daß Sie sich hier auf einer falschen Fährte befinden."

O ganz und gar nicht, Madame," entgegnete gereizt der Andere. Das, was ich erlangen wollte, habe ich ja doch bewirkt, nämlich Fräulein Eschenbach hinter Schloß

aber des Beamten Auge starr und durchbohrend auf fich und Riegel zu bringen." Berichtet fab, erbebte sie wie eine Schuldige.

Die Baronin bemerkte das nicht. " Sie wollen uns also nicht sagen" begann fie

wieber.

-

Amtsgeheimniß!" entgegnete er_achselzuckend. Indem tamen Möller und Gollnow zurück. Jener aberreichte die Schlüffel.

Sind das Alle?" fragte der Kommissär mit einem Seitenblick auf die Baronin.

" Ich kenne fie nicht, fragen Sie meinen Diener," ent­

Begnete biefe talt.

Der Raftellan versichert, daß keine anderen da seien,"

bemertte Möller.

.Es ist qut," sagte sein Vorgesezter. Gehen wir!" Wo wollen Sie anfangen

Baronin.

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hier?" fragte bie

uns borthin wohl begteitet!" entgegnete Romberg. Erna erhob sich mechanisch. Am Arme der unge

Mit Berlaub in den Zimmern des Fräuleins, bie

brochenen Baronin wantte sie hinaus.

Die Beamten

Das Lächeln schwand von den Lippen der Baronin, fie erbleichte.

Ramen Sie in solcher Absicht hierher?" stammelte fie. Würden wir denn die Dame sonst so verfolgt haben?" fragte Romberg dagegen.

Die Schloßherrin blickte ihn starr an. Er legte die Hände auf den Rücken und machte einen Gang burch's Bimmer. Es entstand eine peinliche Bause.

,, Und weswegen verfolgen Sie Erna?" fragte Jene dann gepreßt.

Er blieb vor ihr stehen und blickte sie finster forschend an. Sie hielt diesem Blicke Stand. ,, Weswegen verfolgt man denn einen Menschen wie ein gehegtes Wild?" fragte er. Und sich unwillig ab­wendend, fügte er hinzu: ,, Aber was rebe ich noch? Sie wiffen ja Alles und Möller!"

,, Herr Kommissär?" fragte der Beamte bescheiden. ,, Protokoll!" sagte Romberg befehlend. Man sah es ihm an, der Unmuth drängte Worte zu seinen Lippen, die er gewaltsam wieder hinabwürgte.

scheidet und nicht das Volt. Das Volk liebt das allges meine gleiche Wahlrecht troß seiner Mängel als ein volts thümliches Recht und ihm ist deshalb der Reichstag trok feiner Schwächen und Gebrechen gleichfalls eine volts­thümliche Institution, die es gegen allerlei Herrschergelüfte und vor allen Dingen gegen das anmaßliche, reaktionäre, partikularistische preußische Abgeordnetenhaus vertheidigen wird.-

Möge man doch den deutschen Reichstag auflösen! Die Gelegenheit ist ja günstig, die Obstruktionspolitit" dieser Rörperschaft zu brechen. Also nur zu! Oder hat man Furcht, daß durch die Neuwahlen die Reihen der Opposition gestärkt werden. Das scheint fast fo!

Das Volt aber und besonders das arbeitende Volk wird, ob jetzt der Reichstag aufgelöst wird oder nicht, durch eine gewaltige Betheiligung bei den nächsten Reichs­tagswahlen zeigen, daß das allgemeine Wahl­recht den Sieg über alle Rlassenrechte davon trägt.

Die Unruhen in London .

-t. In Bezug auf die sogenannten sozialistischen " oder ,, anarchistischen" Unruhen in London wird uns geschrieben: Auf Grund meiner genauen Kenntniß der englischen und ins besondere der Londoner Verhältnisse muß ich Sie vor den Beitungsberichten und Telegrammen über die jüngsten Lon­Doner Vorkommnisse auf das Dringendste warnen. Menschen­ansammlungen von 10 000 Personen wollen in einer Stadt, wie London , gar nichts bedeuten, wo es tinderleicht ist, auf einem entsprechend großen Plaz hundert tausende zu versammeln, wenn man will. Ich er. innere nur an die belannte Anekdote, daß der Wigbold Charles Lamb einst mettete, auf Trafalgersquare binnen Stunde 100 000 Menschen zusammenzubringen und seine Wette auch dadurch gewann, daß er hartnäckig nach dem Löwen des Northumberland- House aufschaute und die Meinung aussprach, der Schwanz desselben bewege fich. Die bloße Thatsache, daß die Menschenzahl am vorigen Montag blos auf 10 000 Personen geschäzt wird, beweist, daß lein Plan bestanden haben tann, haben tann, Massen zusammen zu brin gen. Denn dann wären es mehr gewesen. Es war eine einfache Versammlung, veranstaltet von ber Soziademokratischen Föderation", einer ganz einflußlosen und feineswegs populären Gesellschaft. Herr Hyndman , welcher als ,, anarchistischer Brandredner" aufgeführt wird, ist ein ent schiedener Gegner der Anarchisten; und Alles cher, nur tein Revolutionär. Es erhellt dies zur Genüge daraus, daß er bei der lezten Wahl für die Tories gegen die Liberalen agitirte er ist also etwas Aehnliches, wie in Deutschland ein Chriftlich Sozialer. In der betreffenden Montagsversammlung ift es durchaus ruhig hergegangen. Auch nicht die geringste Rube störung. Alles verlief auf das Glattefte.- Die sog.Uruben famen

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" Ich schwöre es Ihnen zu," rief die Baronin ,, ich weiß von nichts!"

Er lachte kurz und höhnisch.

"

Um so besser für Sie," sagte er. Einstweilen müffen Sie schon die Güte haben, mir noch zu einem Protokoll zu fizen. Die Dienerschaft und Fräulein Eschenbach werde ich morgen Früh vernehmen."

"

Die Baronin richtete sich zu ihrer vollen Höhe auf.

Es ist zehn Uhr Nachts, mein Herr," sagte fie ,,, und ich werde Ihnen heute nicht mehr Rebe stehen.

" Ich habe meine Gründe, hierauf zu bestehen," ers widerte er schroff. Möller Möller fertig?"

Bereit! war die Antwort.

Der Genannte hatte sich zum Tisch gesezt und einen Protokoll- Bogen vor sich ausgebreitet; die Feder in der Hand, blickte er erwartend auf seinen Vorgesezten.

Die Baronin warf sich übellaunig in einen Seffel. So vergewaltigt zu werden es war hart für eine fo ftolze Dame, und dennoch hatte sie nicht den Muth, dem Beamten zu trogen.

Fragen Sie," sagte fie, nur machen Sie es kurz. Ich bin müde und möchte noch ein Wort der Beruhigung und des Troftes an Erna richten."

Versagen Sie sich das," entgegnete mit faltem Lächeln der Kommissär. Sie werden Fräulein Eschenbach heute nicht und faum überhaupt noch einmal fehen.

,, Wie meinen Sie das?" fragte bange die Baronin. Er betrachtete ste verwundert.

Wahrhaftig," lachte er, wenn ich nicht Romberg wäre, tönnte ich mich von Ihnen täuschen lassen. Aber nicht umsonst hat man mich mit der Voruntersuchung in biefem schwierigen Falle betraut; mich täuscht man nicht, und Ihre entrüsteten Wallungen imponiren mir so wenig wie Fräulein Eschenbachs Thränen mich rühren. Ich werde fie morgen trobem gefangen fortführen."

-

Gefangen?!" rief die Baronin starr. Gefangen?!" Sie war aus ihrem Sessel emporgeſchnellt. Bleich und bebend, die Hand auf den heftig wogenden Busen gepreßt, stand sie vor dem Kommissär.