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verschiedenen Häusern die Schilder von Aerzten u. f. w., Tafeln, welche Vermiethungsanzeigen von Wohnungen enthielten, abges nommen, entfernt und an anderen Stellen wieder befestigt worden. Mit welcher Gemüthlichkeit die Unholde ihr Handwerk getrieben haben, beweist ein Fall, wo das Schild eines Arztes, das tief in die Mauer eingelassen war, so tunstgerecht aus der felben entfernt worden ist, daß dazu mit Meißel und Hammer ganze Stüde des Puzes herausgebauen werden mußten. Das Schild jenes Arztes wurde im Laufe des geftrigen Tages in einem Briefkasten gefunden. Diese Vorfälle laffen jedenfalls einen Rückschluß auf die in jenem Theile der Stadt herrschenden Sicherheitsverhältniffe zu.

die wie aus den Illustrationen des ,, Journal Amusant" beraus| gesprungen zu sein scheinen. Eng anliegende Kleider von Kopf bis Fuß, tief dekolletirte Wefte, Frads, die wie angeleimt er scheinen, hobe Chapeaux Clacqes, die leise ins Genid gerückt find, es fehlt nur das dünne Spazierstödchen, um ,, Mon fieur Artühr" leibbaftig vom Boulevard des Jtaliens in das Parquet unserer Theater verpflanzt zu wähnen. Ueberaus Ueberaus fremdartig erscheinen diese Gestalten, die fich Mühe geben, in möglichst gähnender Weise zu sprechen und dabei die Geschmadlofigkeit so weit treiben, den hut im Theater faal selbst aufzubehalten, bis die Glocke das Beichen aum Beginn der Vorstellung giebt. Dem Lachenden Berlin", welches am Freitag zum ersten Male im Walhalla Theater über die Bühne ging, haben wir es zu verdanken, wenn dem Publilum plößlich ein Licht aufging, wo es ähn liche Erscheinungen schon früher gegeben. Es war im ersten Bilde des tollen Quodlibets, das Fest der Handwerker" wurde eben gegeben. Da trat das Urbild des pschutteux" auf die Bühne, etwas vergröbert zwar, aber von unverkennbarer Familienähnlichkeit: der Discherjeselle" Hähnchen. Genau so bat er die Angströhre auf dem Kopfe, wie unsere Berliner  Boulevardiers, aber Meister Klud nimmt tein Blatt vor den Mund und hält ihm eine gehörige Baute. Und jedes Wort paßte auch auf die Jünglinge in den engen Frads. Nur ein gut Stüd blafirfer schienen fie zu sein, wie ihr Freund Hähn chen da oben. Der freute sich doch noch seiner neumodischen Ausstaffirung. Dem glänzte das Geficht vor Freude über die Nantinghofen und die gelbe Wefte. Ihm war das Alles Selbstzwed. Er schmüdte sich selbst und wollte allenfalls seinem Liebchen gefallen. Der pschutteux von damals und aus der Werkstatt, das war noch ein ganzer Kerl, bei dem nur die überschäumende Lebenslust nach einem beredten Ausdruck suchte. Die pschutteux von heute, namentliche die abgeblaßten Berliner  Kopien der Pariser Driginale", haben mit solcher über­sprudelnden Lebensluft nichts gemein. Wenn fie die Be­merfungen hören könnten, die ringsum über fie gemacht wer den, wo fte fich zeigen, so würden sie weit hinausflüchten aus dieser verständnißlosen deutschen Welt. Im Interesse des guten Geschmacks ist zu hoffen, daß fie noch schneller von der Bild­fläche verschwinden, als die rothe Kravatte.

itte in die und Schmähschrift darauf hingewiesen wird, daß fich am 2. D. M. an der Wahl nur airla 400 Personen betheiligt haben, es uns g während die Gemeinde mehr als dorpelt soviel Mitglieder welchen fählt. Die Proteftler" sollten doch wissen, und der frühere Vorfigende Herr May hat dies in der Versammlung am 2. diesen. M. ausdrücklich öffentlich tonftatirt, baß, solange die Gemeinde besteht, noch niemals eine so zahlreiche Betheiligung e von den an der Wahl stattgefunden bat, als gerade bei dieser legten Dern, event Wahl am 2. februar. Woraus man übrigens schließen will, daß die in der betreffenden Versammlung nicht anwesen­den Mitglieder, fast ausnahmslos" auf Seiten der Protestler Broteft" fofteben, scheint uns gerade unerfindlich. Daffelbe Manöver terungen" machte man bekanntlich schon, als man die erfte diesjährige Wahl annullirte und zur zweiten Wahl fämmtliche vollberech Mitglied tigten Mitglieder brieflich einlud. ,, Die Geister, die man tein berei rief, die wird man nun nicht los"; ähnlich dürfte fich auch die tgegen Sachlage bei fünftigen Versammlungen der Gemeindemitglieder 2. 5. gestalten, wenn man fortfahren sollte, in der in lezter Beit be­Gemein liebten gebäfigen Weise gegen die legal gewählten neuen Vor­1 Borstand standsmitglieder weiter zu wühlen". Als eine Frivolität Von aber müssen wir es bezeichnen, wenn behauptet wird, die jenigen, welche bei der legten Vorstandswahl die Majorität bildeten, haben in materieller Beziehung nur wenig für die Swede der Gemeinde geleiftet." Ift man denn in der frei religiösen Gemeinde schon soweit gelommen, daß auch hier die Größe des Geldbeutels entscheidet bei der Ausübung der Rechte Der Gemeindemitglieder? Wenn das der Fall ist, dann müffen die Lehren und Predigten des Herren Schäfer auf sehr unfruchtbaren Boden gefallen sein. Auf die vage Behauptung von der unter vier Augen" abgegebenen Erklärung Einzelner, daß das" dide Ende" noch erft fommen werde, näher einzu geben, erlaffen uns wohl unsere Leser. Die infame Denun station, daß das Vermögen der Gemeinde fremben Bweden Dienstbar gemacht und der Name derfelben als Dedmantel für Bestrebungen benutzt werden könnte, die mit den idealen Aufgaben der Gemeinde nichts zu thun haben, aber den Be­stand derselben aufs Aeußerste gefährden", scheint uns das Pro­butt eines franken Gehirns zu sein. Man versucht, den indiffe renten Mitgliedern der Gemeinde allerlei Gespenster vorzu zaubern, die in Wirklichkeit gar nicht erifiiren, indem man fich von dem Grundsage leiten läßt: Der Bwed heiligt die Mittel". Jedenfalls aber werden die Mitglieder der freireligiösen Ge meinde in der nächsten beschließenden Versammlung, welche, wie uns mitgetheilt wird, am Montag, den 22. b. M. statt finden soll, den Protestlern die gebührende Antwort zu geben

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Ueber die herrschenden Nebelwolfen schreibt der Ham­ burger   Meteorologe der Voff. 8tg." d. d. 16. Februar: Seit acht Tagen liegt über Zentraleuropa   eine trübe Luftschicht, be stehend aus Nebel und tiefschwebenden Unterwolfen. Ueber diesem Gewölf, welches sich von eigentlichen Wollen wesentlich unterscheidet, ist der Himmel in diesen Tagen meist heiter und daraus erklärt sich die Trockenheit und die wieder stattgehabte Temperaturabnahme, da die Nebelluft gegen den talten Welt­raum Wärme abgiebt und selbst ertaltet. Das Vorhandensein einer dichteren Wollenbede würde diesen Prozeß stören. Solche Nebelwollen verschwinden, wenn die Enft abwärts fällt, weil dann die reine, trockene Luft aus größerer Höhe fich mit den Nebelwollen mischt und diese zum Vertrocknen bringt. Fallen­den Luftstrom findet man im Zentrum der Gebiete hohen Drudes und am Rande von Gebieten niedrigen Druces nur dann, wenn legtere im Bustande der Vergrößerung sich befin den und sich dem Beobachtungsorte nähern. Beides wat in diesen Tagen nicht zu verzeichnen, das Bentrum des hohen Drudes lag in Rußland  . Die Depreffionen im Nordwesten entfernten sich nach dem Dzean und die im Südwest im Bis­taischen Meerbusen seit dem 15. lagernde Depression zeigte feine Annäherung gegen Deutschland  . Also erklärt sich das trockene und doch gleichmäßig trübe Wetter dieser Tage aus der Unthätigkeit der atmosphärischen Kräfte."

Gerichts- Zeitung.

Die Sperrung des Fußgängerverkehrs durch die Dork ftraße nach der Bülowstraße ist bekanntlich Gegenstand leb­hafter Beschwerden, namentlich der Bewohner der östlich der Botsdamer und Anhalter Bahn belegenen Stadttheile, gewesen. Der Magistrat hat sich daher veranlaßt gesehen, mittelst eines besonderen Schreibens an die Stadtverordneten- Versammlung Bon einer fleinen Tragikomödie, welche fich am legten die Gründe für die Sperrung mitzutheilen. Dieselbe find Sonntag während der Denise Vorstellung vor dem Vorhange folgende: 1. Der Fahrdamm der Vorkstraße liegt auf mehreren dieser Sache stand gestern vor der 98. Abtheilung des hiesigen abgespielt hat, weiß eine hiesige Korrespondenz folgendes zu er Stellen so tief, daß das Grundwasser über das Planum tritt; zählen: Der betreffende Held der tleinen Komödie in der Komödie" ist ein junger Cand. med., eine, wie es scheint, recht anstalt der Dresdener Bahn wird bis zum Anschluß an die verliebte und leichtgläubige Natur, welcher von der Circe Liebe" noch recht tolle Streiche gespielt werden dürften. Der Derr Randidatus erhielt nämlich in voriger Woche ein duftendes Billetchen auf rosa Papier folgenden Inhalts: Eine junge " Erscheinung ingeriffen, wünscht auf das Bärtlichste, Ihre nähere Bekannt zu machen. Sie wird zu diesem Zwecke am nächsten

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Sonntag im Refidenz- Theater auf dem Parquetplat Nr. 78 rechts fißen und erwartet mit Ungeduld, ihr Jdeal neben fich u finden." Welch ein reisendes Abenteuer! Der Herr Kan bibat hätte nicht er selbst sein müssen, wenn er da widerstanden bätte. Schon zwei Tage vorher ließ er fich den Parquets Nr. 79 rechts reserviren und saß am Sonntag bereits um 7 Uhr auf seinem Blage, mit zärtlichem Verlangen das Er heinen der Holden, die feine üppige Phantasie mit allem Sauber verführerischen Heizes ausstattete, erwartend. Seine Ungeduld wurde aber auf eine harte Probe gestellt, denn das Theater füllte sich, der erste Alt begann, der Plaz neben ihm blieb leer. Endlich, nabe am Schluß des dritten Altes, als die Ratastrophe auf der Bühne nahte und die Aufmerksamkeit des Ungeduldig warrenden feffelte, entstand eine Bewegung im Barquet neben ihm. Ein großer Herr mit schwarzem Barte jag plöglich an seiner Seite und flüsterte dem erstaunten Aes. lulapjünger ins Ohr: Freu mich, Sie endlich einmal treffen und meine Rechnung präsentiren zu lönnen, ich bin der Schneidermeister W. und hoffe, heute endlich zu meinem Gelde lommen." Eben fiel der Vorhang über der effektvollen Schlußizene des dritten Alts, die beiden Herren verschwanden aus dem Zuschauerraum, aber als der vierte Att begann, lehrte nur der Bulegtgekommene zurüd, Nr. 79 blieb leer!

Junge Baffen. Es ist jetzt gerade ein Jahr her, daß auf einigen öffentlichen Bällen eine von Paris   her gekommen In. bafton zu Tode gelacht wurde: die rothe Rtavatte. Eine Beit lang betrachtete Berlin   die geschmackvollen jungen Herren, die in dieser Weise die Aufmerksamkeit auf sich zu lenten trachteten mit unverhohlenem Erstaunen, dann erhob sich ein allgemeiner Brotest, der etwas von der Deutlichkeit des Nu aber' raus!"

Das Neue Berliner Montagsblatt" des erst vore geftern zu 3 Jahren Gefängniß verurtheilten Literaten Karl Bergschmidt hat sich in seinen Nummern 41, 43, 44, 45 und 47 von Ende Oktober bis Ende November v. J. mit den Ge schäften und den Prinzipen der Versicherungs. Gesellschaft Germania" in Stettin   beschäftigt und ist deshalb von deren Direttor Dr. Amelung wegen wiederholter Beleidigung mittels der Preffe im Wege der Privatllage belangt worden. In Schöffengerichts Termin an. Aus der viele Stunden dauern. den Verhandlung wollen wir nur die beiden Fälle heraus­nehmen, in denen allgemein interesfirende thatsächliche Vor­gänge besprochen worden sind. Die Angriffe betreffs unges nügender Brämienreserven und der ungewähnlich hohen Ab schlußprovifionen, durch welche die Prämienreserven für das 1. Jahr zum Nachtheil der Versicherten zu niedrig bemessen worden, laffen wir auf fich beruhen. Kaufmann Mischte ist seit dem Sommer 1872 mit viermaliger Prämienzahlung im Jahre bei der ,, Ger mania" versichert gewesen. Seine damalige Wohnung war Kommandantenstr. 72, sein Romtoir ist ununterbrochen im Hause Wallstr. 1. In legterm wurden 10 Jahre lang von einem Boten der Gesellschaft die Verficherungsprämien abgeholt, später wurden fte auf die Anforderung der ,, Germania  " in deren hiesigem Bureau von dem Kassirer des Mischte bezahlt. Bet feiner Privatinventur im April v. J. vermiste M. die Quittung der Versicherungsgesellschaft seit dem 1. Juni 1885, er sandte die Beträge ein, erhielt fie aber mit dem Bemerken zurück, daß seine Versicherung erloschen sei. Später erfuhr er, daß die Ges fellschaft ein Mahnschreiben an ihn nach seiner alten Wohnung gesandt hatte und daß dasselbe, obgleich er ein bekannter Gea schäftsmann sei und stets im Adreßbuch aufnotirt war, als unde stellbar zurückgekommen wäre. Der Bruge Diischke hat nunmehr gegen die ,, Germania  " eine Bisiltlage auf Bahlung seiner Prämienreserve angestellt.- Die Schneidermeister Meiß ner'schen Eheleute in Frankfurt   a. D. haben ihr Leben eben falls bei der Germania  " seit 30 Jahren versichert und zahlen die Prämie durch ihren bier wohnhaften Sohn bei der biefigen Generalagentur der Gesellschaft ein. Dr legtere hatte sich mit den am 1. November 1883 fällig gewesenen Prämien um einen Zag verspätet und wurde die alsdann angebotene Bahlung mit der Bemerkung zurückgewiesen, daß die Policen verfallen feien. Eine Belehrung, daß er die Policen wieder in Kraft sezen laffen fönne, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt würden, ward ihm nicht zu Theil. Diese erhielt M. erst von anderer Seite und gelang es schließlich unter Darbringung eines Opfers von einigen 40 Mt. die Policen Ende Dezember 1883 wieder in Kraft segen zu laffen. Diese Fälle hatte das angeklagte Blatt wahrheitsgetreu mitgetheilt und daran eine scharfe Kritik der Geschäftshandhabung der Gesellschaft geknüpft. Der Ge richtshof verurtheilte den Angeklagten zu 200 Mt. ev. 20 Tagen Gefängniß und sprach dem Beleidigten Publikationsbefugniß in der ,, Voff. 3tg." zu.

Ranalisation direkt nach der Straße geleitet, und verbreitet sich über diefelbe; diese Streden können daher nicht paffirt werden. 2. Jm Bereiche der Anhalter Bahn ziehen sich die Straße ents lang, soweit hier eine Betonbettung für die fünftige Pflasterung vorhanden ist, zwei offene Seitengräben zur Abführung des Grundwassers nach einem offenen nicht abgedeckten Kanal von ca. 0,80 Meter Breite, welcher die Straße durchschneidet. Diese Wafferläufe tönnen erst nach der Kanalisation und mit der definitiven Pflasterung beseitigt werden. Wenn auch eine Baffage bei Tage hier mit einiger Mühe für Erwachsene, nicht aber für Kinder möglich wäre, so ist dieselbe doch bei der Dunkels beit geradezu als gefährlich anzusehen. 3. Die Straße hat noch Teine Beleuchtung, deren Herstellung aus Gründen der Sicherheitspolizei wahrscheinlich verlangt werden würde, sobald eine freie Baffage gestattet wird. 4. Die gänzlich isolirte Lage der Straße würde, selbst eine interimistische Beleuchtung vor­ausgesezt, im ficherheitspolizeilichen Interesse eine Sperrung wenigstens während der Nachtzeit nothwendig machen, um Un fug aller Art, ja selbst Beraubung zu verhüten. 5. Der Theil Der Vorkstraße, welcher zwischen der Mödernstraße und der An­halter Bahn liegt, ist als Depotplatz für die Bauausführung der Kanalisation des Radialsystems VI verpachtet; dieser Depot plag ist reichlich mit Röhren und Baumaterial aller Art be­fezt. Wenn es allenfalls möglich wäre, die diesen Depotplat umgebenden Zäune zu öffnen und eine Fußpassage hinüber zu leiten, so darf es doch nicht als ausgeschloffen angesehen wer den, daß hierdurch Störungen und Beschädigungen eintreten könnten, wie auch durch eine solche Bulaffung des Publikums die richtige Verantwortlichkeit des Depotverwalters für den Materialienbestand nicht geltend gemacht werden lön te. Der Magiftrat weift in seinem Schreiben ferner darauf hin, daß voraussichtlich vor Aufgang des Winters auf der ganzen Länge und Breite der Straße die Bauarbeiten zur Regulirung der felben mit thunlichster Kraft aufgenommen werden, und daß es, während Kanäle gebaut, Bas und Wasserleitungsröhren verlegt werden, die Straße dränirt, betonirt und demnächst ge pflastert wird, unmöglich ist, den jest etwa zuzulassenden Fuß­

in fich barg. In diesem Jahr scheint es bei der Kravatte sein gängerverkehr aufrecht zu erhalten. Bewenden nicht haben zu sollen. In unseren Theatern tauchen in legter Beit allerdings sehr vereinzelt- Gestalten auf,

Herr Winter perftand auch das und so schieden Beide

im besten Einvernehmen.

liche Miene des Raufmanns in einer für Jenen nichts Gutes Als Gontard hinaus war, veränderte sich die freund

berheißenden Weife.

eine

" Schurte!" murmelte er. Auch wieder so Einer, der ne ganz unschuldige Außerung meines verliebten Jungen im Sinne eines Verbrechens deutet. Aber wir werden ja sehen. Wenn ich nur erst die Briefe habe! Das Andere, Herr Gontard, fönnen Sie getrost mir überlassen." während er in einem Miethwagen nach Hause fuhr. Indeffen hing auch Gontard feinen Gedanken nach, " Das war eine gelungene Entdeckung von mir," daß sie ihre Briefe unter der Adresse ihres

bachte er

Im Laufe der vergangenen Nacht hat sich ein eigene thümlicher Unfug in der Ritterstraße abgespielt. Es find an

freuen hatte, bestimmte die Direktion, dieselbe noch für einige Tage auf dem Repertoir zu belaffen, und so wird die erfie Aufführung der Operette Pariser   Leber." für kurze Zeit hinaus­

geschoben.

Der Zigeunerbaron, welcher mit den größten fünft lerischen Ehren und bislang noch nie erreichtem materiellen Erfolgen das Repertoir des Friedrich Wilhelmstädt. Theaters beherrscht, ist auch der Mode und dem Lurus tributär geworden. Bu dem Bigeunerbaron Papier  , welches in zierlichem Stich Szenen und Figuren aus der Strauß'schen Operette aufweist, gefellt fich( ähnlich wie bei Gasparone  ) der Bigeunerbaronhut, welchen ein findiger Hutmacher soeben in den Handel bringt. Es ist ein niedriger weicher Filzhut mit breiter hoher Krämpe, dem von Zsupau getragenen ähnlich. Das erste Exemplar wurde verrn Welhof übersandt, welcher diese Façon ausgezeichnet"

Stubenmädchens, Fräulein Jenny, empfing. Die Briefe findet. gingen durch meine Hand, und ich brauchte sie bloß aus der Menge verschwinden zu lassen, um mich geftraft in ihren Besitz zu bringen.

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faffen und ausführen konnte, verstehe ich allerdings

Im Alhambra- Theater hat der erste Liebhaber, Herr Mar Geride, am Sonnabend, den 20. d. M., sein Benefitz. Bur Aufführung gelangt ein überaus augkräftiges historisches Drama:" Der Mann mit der eisernen Maste". Die beiden Hauptrollen d'Aubigne" und" Gaston" befinden sich in den Händen des Regiffeur Herrn A. Seefeld und des Bene

macht meinem Genie Ehre. Wie Erna, froßdem Bern. hards Aufforderung zur Flucht aus dem Vaterhause nicht fizianten. Bons haben auch bei dieser Benefiz- Vorstellung Gil- Fluffes feien doch nicht höher als 250 m über dem Wasserstand in ihre Hände gelangte, diesen verwegenen Gedanken tigkeit.

Der Sängerin letztes Lied. Fräulein Theresia Winter­

zur Seit noch nicht. Jedenfalls ist noch ein letter ftein, die einzige Tochter des Organisten in Fehringsdorf( bei Brief an seine Adresse gekommen, der dasselbe dringend Wien  ) hat am Samstag bei einem dort abgehaltenen Wohl wiederholte. Nun, ich gebe mich noch keiner Verzweiflung thätigkeitskonzerte als Sängerin mitgewirkt. Fräulein Winters unfer braver Wilhelm hat der Polizei einen recht verstände fühlte, sang doch, um nicht im legten Augenblick Ursache zur

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gegeben. Ich habe dem widersprochen, aber

stein, welche sich schon vor Beginn der Produktionen unwohl

Abänderung des Programms zu geben. Bwel Piècen hatte sie mit sichtlicher Anstrengung erelutirt. Als fte zum zweitenmale das Podium betrat, um zu fingen, wurde bald ihre Stimme so schwach und unsicher, daß einige Herren besorgt sich der Tris

nur, um zu betonen, daß Herr Winter junior fich gegen wärtig in ber brasilianischen Hauptstadt aufhält. Dorthin geht ein Telegraph, und die halbe Million, die sie angeblich büne sofort näherten. Das Lied hatte aber noch nicht sein mitgenommen, lohnt das Depeschiren."

( Forthegung folgt.)

Ans Kunst und Leben. Deffen fich die überaus komische Operette Die schöne Helena  " Bellealliance Theater  . Der außerordentliche Erfolg, fowohl in fünstlerischer als auch peluntärer Beziehung zu er

Ende erreicht, als Fräulein Winterstein zum Entseßen der Buhörer in Ohnmacht fiel und nach wenigen Minuten in den Armen ibres trostlosen Vaters den Geist aufgab.

Forschungsexpedition   in Neu- Guinea  . Aus Sidney wird gemeldet, daß es der unter Kapitän Everill nach Neu­ Guinea   entsandien Forschungs Expedition der Geographischen Gesellschaft von Auftral- Aften geglückt ist, von der Südküfte aus, und zwar auf einem Bufluffe des Fly- Stroms bis über

die Grenze des deutschen Gebiets hinaus vorzubringen. Das Gerücht, sämmtliche Mitglieder der Expedition seien ermordet worden, war durch die stark übertriebene Erzählung von einem Angriff der Eingeborenen veranlaßt worden. Bestätigt fich der Forschungsreise, so würde dieselbe neben derjenigen des Stalleners vorläufige und allerdings etwas unklare Bericht über diese d'Albertis die wichtigste und erfolgreichste sein, dir jemals in Neu- Guinea   unternommen wurde. Kapitän Everil ist mit der Damp   barlaffe ,, Bonito", der Reiferoute des Jtalieners d'Albertis folgend, den Fly Fluß   etwa 360 km weit, d. h. bis 70 km oberhalb der Insel Ellangowan, hinaufgedampft. Von hier aus hat man einen aus nördöstlicher Richtung tommenden und an Bedeutung faum hinter diesem zurüdstehenden Bufluß des Fly- Stroms etwa 540 km weit, d. h. bis zu 5° 20' nördl. Breite und 142° 10' öftl. Länge von Greenwich  , verfolgt. Die legien 140 km mußten, da die Wassertiefe des noch immer 500 m breiten Stromes für die Dampfbarkasse nicht mehr aus­reichte, vermittelst eines Brandungsbootes zurückgelegt werden. Von dem Endpunkt der Reise aus habe man das sehr hohe nördliche Küstengebirge gefehen, aber feine Spur von seiner zentralen Rette entdecken lönnen, die auf den Karten als Ar thur Gordon- Gebirge verzeichnet ift. Die bedeutendsten Boden­erhebungen in der nähern Umgebung des Stridland" benannten des Fluffes oder etwa 350 m über dem Meeresspiegel gewesen. Der Pflanzenwuchs, der anfänglich einen ganz australischen Charalter hatte, sei, je weiter man nach Norden gelangte, immer üppiger geworden und habe am Endpunkt der Reise füglich mit demjenigen der schönen Sunda- Inseln   verglichen werden fönnen. Aber abgesehen von der scheuen und feindseligen Natur der Eingeborenen hätte gerade die alles überwuchernde Vegetation ein Bordringen zu Lande fast zur Unmöglichteit gemacht. Die botanische Sammlung der Reisenden umfaßt über tausend zum Theil noch ganz unbekannte Eremplare. Von besonderem Interesse dürfte es sein, daß Tabat und Sago­palmen überall wildwachsend angetroffen wurden. Der Boden bestand, wie auch auf vielen Sunda Inseln, aus Muscheln, Korallen und Quatz. Die Temperatur war nicht sonderlich hoch, wirlie aber wegen des gänzlichen Mangels an Kühlung im höchsten Grade erschlaffend. Da die Everill'sche Expedition das Festland von Neu- Guinea   auf zwei Dritttheilen feiner größten Breite durchkreuzt hat, so bleibt laum Raum für jenes Bentralgebirge, welches nach früherer Annahme die ganze Insel Don Oft nach West durchziehen sollte.

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