den adlazirenden Staaten obliegen, also außer Hamburg nur Preußen. Diese Sorge braucht uns also nicht zu erfüllen; ein Antoruch ist nicht erhoben und nicht der mindeste Brunv ist vorhanden, anzunehmen, daß Hamburg das Fahrwasser der Elbe ferner nicht offen halten werde. Abg. Papellier(deuschfreis.): Der Nord-Ostsee-Kanal ist uns Bayern ein alter Bekannter: in unserer Heimath er- scholl im Jahre 1863 zu allererst der Ruf„Schleswig Holstein los von Dänemark !" In meiner Vaterstadt wurde der erste schleswig-holsteinische Verein zur Verwirklichung dieses nationalen Programms organistrt, und in den dort gehaltenen Vorträgen wurde oft genug das Thema„Nord-Ostsee-Kanal " besprochen. Selbstverständlich stehen wir Bayern heute mit derselben Begeisterung für das Projekt ein, wie damals. Wir dürfen aber auch wohl auf einige Gegenliebe hoffen, und diese möch- ten wir dadurch bewiesen sehen, daß unS vergönnt wird, zur S cherung des Kanals, zur Schönheit seiner Bauten beizutragen. Unsere Steine find die besten.(Heiterkeit.) Allein hier in Berlin geben sechszehn große monumentale Bauten Zeugniß von der Richtigkeit dieser Behauptung; namentlich die Si-ges- säule, die Reich-bank, das ReichspoNgebäude und daS Reichs- tagsacbäude. Ei ist der Mühe werth, Ihre Augen auf den herrlrchen, hier verwendeten Eyennit und Porphyr zu lenken. Wenn die Preise nicht allzusehr gedrückt werden, halte ich den Sieg unserer Steine für diesen Kanal, bei dem ja Festigkeit am wichtigsten ist, für gefichert. Abg. B r ö m e l(dtschfreis.): Ich hatte erwartet, in dieser Debatte lediglich nationale Gesichtipunkie hervorheben zuhören; statt deffen weiden in der That durchaus nur lokale Jntercffen geltend gemacht, und zwar am meisten von den Herren der „nationalen aWirthschaftpolitik"; obgleich es stch heule um eine eminent nationale Frage handelt.(Sehr richtig! links.) Wir haben hier vom Kampf der schlestschen mit der rheinischen Kohle gehört; der Antrag deS Grafen Behr(stehe unten) verlangt sogar eine Superdividende für den preußischen Staat. Da habe ich recht gesehen, daß gerade meine politischen Freunde bei aller nüchternen Kritik, mit der fie an die Vorlage herangetreten find, doch die ehrlich- sten Freunde des ganzen Projekts find. Wir haben es uns völlig versagt, auf irgend welche Spezialintereffen einzugehen; wir haben uns vielmehr völlig auf dem Boden gestellt, auf welchem die Reichsregierung bei Einbringung der Vorlage und während der Kommisstonsberathung gestanden hat. Es konnte allerdings in der Kommisfion uns nicht genügende Auskunft darüber gegeben werden, wie stch in Zukunft vre Kanalverwal- tung in finanzieller Hinficht stellen würde; ja es ist sogar nach den Erllälungen der RegiemngSvettreterS wahrscheinlich, daß für die Sicherung der Kanalmünvungen, besonders an der Elbe, neue Forderungen an unS herantreten werden. Wir dokumenttren dadurch, daß wir trotz dieser mangelnden Ucber- ficht über die finanzielle Tragweite der Vorlage für dieselbe stimmen, das von uns so oft belonte große Interesse, welches wir für die Instandhaltung unserer maritimen Wehrkraft hegen. Wir machen diese g:oße Aufwendung wesentlich im Interesse unserer Maiine; nicht lokale Produktions- und Absatzintereffen, sondern die allgemeinen Interessen des deutschen Handels und der deutschen Schifffahrt wollen wir fördern, indem wir dieser Vorlage zustimmen.(Beifall.) Abg. H ä n e l(deutschfreis.): Ich alt Schleswig-Holsteiner würde bei Besprechung dieses Projekts ganz besonders auf lo- kale Interessen eingehen können; es find hier in Schleswig- Holstein Jnteressenkollistonen in weitestem Maße vorhanden. Aber auch ich meine, wie der Vorredner, dies Kanalprojckt ist so groß, daß die lokalen Interessen dabei zurücktreten müssen; besonders ist nicht der Reichstag der Art, solche Dinge zu de« sprechen; im preußischen Landtag können die lokalen Interessen Schleswig Holsteins noch genügend erörtert werden. Wir stimmen für die Vorlage aus den vom Abg. Brömel bereits genügend entwickelten allgemeinen Gründen. Wir Schleswig- Holsteiner find seit 1848 untrennbar mit dem Projekt oer- knüpft; ich hielt mich für verpflichtet, meine Freude und meinen Dank für das Zustandekommen dieses großen hervor« ragenden Werkes auszusprechen.(Beifall.) Abg. H a m m a ch e r erklärt gegenüber dem Abg. v. Schal» scha, er befürchte nicht, daß die rheinisch wkstfälischen den ober- schlestschen Kohlen Konkunenz machen würden, so lange es keine direkte Wasserstraße vom rheinischen Kohlengebiet nach den Elbe -, EmS- und Weser -Häfen gebe. Jetzt sei höchstens zu befürchten, daß der direkte Wasserweg von der Nordsee zur Ostsee die Konkurrenz der englischen Kohle im Ostseegebiete steigern könne, doch werde die jetzige deutsche Wirlhschaftsvolitik, deren Bestreben es ja gerade sei, den ein- heimischen Markt für die einheimische Produktion zu fichem, gegenüber jener Gefahr schon Abhilfe treffen, namentlich durch die Ermäßigung der Eisendahntarife für Kohle. Abg. Dirrchlet bemerkt, die Eisenbahntariffraae gehöre nicht hierher, wo man doch von allen lokalen Streitigkeiten ab- sehen sollte. Der Vorredner könne ja im Abgeordnetenhause diese Dim.e genügend erörtern. Damit schließr die Diskusston. Ref. Abg. Woermann: Nach der ausführlichen Dar- legung des Herrn Staatssekretärs kann ich mich darauf de- schränken, Ihnen die einstimmige Annahme des Z 1 zu empfehlen. § 1 wird einstimmig angenommen, ebenso§ 2, welcher die Modaliläten der Anleihe bestimmt, ohne Debatte. § 3 der Regierungsvorlage lautet:„Von den nicht zur kaiserlichen Marine gehörigen Schiffen, welche den Kanal de- nutzen, ist eine entsprechende Abgabe nach einem vom Kaiser im Einvernehmen mit dem Bundesrath festzu- stellmden Tarif zu entrichten. § 3 der Kommisstonsvorlage lautet: Von den nicht zur kaiserlichen Marine und zur Bauverwaltung gehörigen Schiffen, welche den Kanal benutzen, ist eine entsprechende Abgabe zu entrichten. Die Festsetzung des hierfür zu erlassenden Tarifs wird weiterer gesetz- licher Regelunavorbehalten. Abg. Graf v. Behr-Behrenhoff beantragt, den Z 3 so zu gestalten, daß der von dem Kaiser im Einvernehmen mit dem Bundesrath festgesetzte Tarif dem Reichstage zur Kenntnißnahme vorzulegen ist, und daß die zur kaiser - lichen Marine sowie die zur Bau- und Kanalverwal- tung gehörigen Schiffe von jeder Abgabe freibleiben. Abg. v. Schalscha beantragt folgende Bestimmung: „Bis zum Ablauf des ersten Jahres nach der Inbetriebsetzung der ganzen Kanalstrccke wird dem Kaiser im Einvernehmen mit dem BundeSrath die Festsetzung deS Tarifs überlassen. Abg. G a m p befürwortet den Antrag des Grafen Behr. Die unentgeltliche Benutzung des Kanals müsse auch auf die lokalen Verkebrsintereffen ausgedehnt werden. Einer großen Anzahl landwirthschaftlicher vom Kanal durchschnittener Grund- stücke müfle der landwirthschaftliche Verkehr mit dem jenseitigen Ufer erleichtert werden. Der Antrag Behr fichere das Auf« stchrsrecht des Reichstages, ohne diesen mit der überaus schwierigen Feststellung des Tarifs zu behelligen. Abg. Fritzen giebt der gesetzlichen Feststellung deS Ta- rifs den Vorzug. Es sei wohl möglich, d. ß nach Ablauf der Bauzeit da» Eisenbahntarifwesen, zumal in Preußen, ebenfalls gesetzlich geregelt sei. Für die Uebergangszeit von der Jnbetrteb« seyung des Kanals bis zur gesetzlichen Normirung des Tarifs könnten nach dem Antrage Schalscha der Kaiser und Bundes» ralh den Tarif festsetzen. Abg. Dr. Hammacher erklärt stch mit dem Antrag Schalscha für einverstanden. Die praktischen Erfahrungen des ersten Jahres nach Vollendung des Kanals könnten«ine fichere Grundlage geben für die Feststellung der Tarife. Abg. Dr. H ä n e I will gegen den Antrag Schalscha keinen rinzipiellen Widerspruch erheben, giebt aber zu bedenken, daß derselbe die KommisstonSvorlage verschärft. Diese verlange von der Regierung eine Vorlage, welch- fich nicht mit allen Details befasse, sondern dem Bundesrathe gewiss: Ermächtigungen übertragen könne. Lasse man aber ein Probejahr zu, so müßte man stch mit allen Details des Tarifs befassen. Staatssekretär v. Boett icher: Der Antrag rechtfertigt diese Annahme nicht. Ich verstehe den Antrag so. daß für das erste Jahr nach Inbetriebsetzung des Kanals die verbündeten Regie- rungen im Eir-vernehmen mit dem Kaiser freie Hand haben, den Tarif zu bestimmen, daß aber bis zum Ablauf des ersten Be- triebtjahres eine Vorlage gemacht werden muß, entsprechend dem Sinn des§ 3 des Kommiffionsbeschlusses, welcher dem Reichstage die Möglichkett giebt, fich darüber schlüssig zu machen, unter welchm Bedingungen und nach welchen Maßgaben der Tarif demnächst festzusetzen ist. Die Regierung kann also ad- sehen von der Vorlegung eines detaillirten Tarifs und ist nur gehalten, in einer Vorlage die Grundsätze für die Aufstellung des Tarifs festzustellen. Die verbündeten Regierungen legen dieser Frage keine politische Bedeutung bei. Sie wollen keines- weg» das Recht des Reichstags beschränken oder die Verwal- tungsbefugniffe erweitern. Sie halten eS aber für unzweck- mäßig und unpraktisch, Tarife der parlamentarischen Berathung zu unterwerfen, welche den Verkehrsinteressen schnell folgen sollen. Et ist auch in keinem deutschen Lande, auch nicht in Preußen, abgesehen vom Postporto, eine gesetzliche Feststellung der Tarife beliebt worden. Wollen Sie gleichwohl dem Reichstag die Mitwirkung an der Feststellung der Tarife fichern, so will ich Ihren Beschluß dem Bundesrath unterbreiten. Aber eine Vorlege würde Sie wohl überzeugen, daß es doch besser ist, der Verwaltung eine weitere Latilüde bezüglich der Anwendung und Korrektur der Tarife zu geben. Ich bitte Sie, prinzipaliter für die Regierungsvorlage und even- tuell für den Anttag Behr zu stimmen. Abg. H ä n e l: Nach der platonischen Befürwortung, welche Herr von Boetticher dem Anttage des Grafen von Behr hat zu Theil werden lassen, glaube ich, daß es bei den prakttschen Vorschlägen der Kommisston mit dem Amendement von Schal- scha verbleiben w-rd. Ich habe deshalb ke.ne Veranlassung, auf die Angelegenheit noch weiter einzugchen. Warten wir die erste Probe ab. Die Diskusfion wird geschlossen. Referent Abg. Woermann: Der Antrag von Schalscha hat der Kommisston nicht vorgelegen. Ich glaube aber, daß derselbe überflüsfig ist, weil der BundeSrath schon jetzt das Recht hat, während der Bauzeit die Tarife festzusetzen, und weil, wenn der Antrag angenommen wird, fich der ganze Sturm der Interessenten gegen den Bundesrath während dieses ersten Jahres richten wird. Auch der Antrag des Abg, G'af Behr, daß die Schiye der Kanalverwaltung von lebet Abgabe frei bleiben sollen, ist überflüsfig Ich glaube, diesen Para- graph so zu lassen, wie er von der Kommisfion gestattet ist. Der Antrag v. Schalscha wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und eines TheileS der Freifinnigen an- genommen. Der Antrag Graf B e h r dagegen gegen die Stimmen der Konservativen abgelehnt und hierauf§ 3 mit dem Amendement v. Schalscha einstimmig an- genommen. Abg. Graf Behr beantragt, hinter§ 3 folgenden§ 3a einzuschalten:„Soweit in einem Jahr die Einnahmen die durch die Unterhaltung und den Betrieb des Kanals entstehen- den Kosten, sowie 3'/, pCt. Zinsen des vom Reich aufgewen« beten Baukapitals übersteigen, fließen dieselben bis zur Höhe von S'/> pCt. deS von Preußen zu leistenden Präzipualbei- trageS diesem Staate zu." Abg. Graf B e hr befürwortet seinen Antrag mit dem Hinweis darauf, daß der preußische Landtag fich eher zur Be« «illigung deS von Preußen zu leistenden Präzipualbeitrages verstehen werde, wenn auch daS Reich fich entgegenkommend gezeigt. «dg. Hammacher erklärt, daß in der Kommisston Herr v. Boetticher erklärt habe, daß, wenn der preußische Landtag den Kredit nur bewilligen wolle unter der Bedingung der Partizipation an den Einnahmen, der Reichtstag aufs Neue betragt werden müsse, ob er die Vorlage auch mit dieser Mo- difikation annnehmen wolle. Er glaube aber nicht, daß ein Anttag im preußischen Landtage gestellt werden würde. Mit einem Paragraphen, wie er hrer vorgeschlagen, erregt man nur die Aufmerksamkeit des Landtags. Das Beste ist, wenn der Antrag des Grafen Behr abgelehnt wird. Abg. v. Strombeck(Zentr.) spricht fich gleichfalls gegen die Annahme des§ 3a aus. Staatssekretär v. Boetticher: Der Paragraph würde seine Berechtigung haben, wenn das Befitzverhältniß on dem Kanal so gedacht gewesen wäre, daß das Reich und Preußen Miteigenthümer an demselben wären und Gefahr und Nutzen an demselben zu gleichen Theilen getragen würden. Aber die Sache liegt doch anders. Aus der Begründung ist bereits be- könnt, daß man das preußische Interesse, welches fich zusammen« setzt aus der Entlastung von der Verpflichtung zum weiteren Ausbau des Eiderkanals und aus den wirtbscha'tlichen Vor« theilen, welche der Kanal für Schleswig Holstein bringt, ge« schätzt hat auf insgesammt 50 Millionen. Würde man die Abficht gehabt haben, Preußen auch an den Zinsen des Kanals weiter theilnehmen zu lassen, als es als Bundesstaat an dem- selben betheiligt ist, so würde die Schätzung seiner Interessen ganz anders ausgefallen sein, als fie fich darstellt in diesen 50 Millionen, die a fonds perdn bewilligt find. Der preußische Beitrag hätte dann bedeutend erhöht werden müssen. Zweitens nehme ich an, daß, wenn auch hier im Reichstage eine Antheilnahme Preußens an ver Verzinsung nicht be- anstandet werden würde, die verbündeten Regierungen fich kaum in der gleichen Lage definden dürften Sie haben den Präzipualdeittag Preußen? als ein den preußischen In- teressrn entsprechendes Aequivalent angesehen. Sie würden ficher einen strengeren Maßstab anlegen, wenn sich Preußen auch an den E nnahmen detheiligen wollte. Ich bitte deshalb von diesem Antrage absehen zu wollen. Es ist mißlich, hier eine Korrettur vorzunehmen, welche man füglich der preußischen Regierung überlassen kann. Abg. Graf Behr zieht hierauf seinen Antrag zurück. §4, wonach die alljährlich zu verwendenden Beträge in den Reichshaushaltsetat des detreffenden Jahres aufzunehmen find, wird ohne Debatte genehmigt. Schluß 4 Uhr- Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr. (Gesetz, betreffind Abänderung des§ 137 des Gerichtsver- faffungSgesetz-S; Antrag ReichenSperger, betreffend die Wiedereinführung der Berufung gegen die Urthelle von Sttaf» kammern.)_ AbgeordneteuhauS. 23. Sitzung vom 19. Februar, 11 Uhr. Am Ministertische Maybach und Kommissarien. Eingegangen find 1) Gesetzentwurf, betreffend die Erwei- temng und Vervollständigung des Staatseisenbahnnetzes und die Bctheiligung des Staats bei mehreren Piioat-Eisenbahn- Unternehmungen, und 2) Gesetzentwurf über die Errichtung letztwilliger Verfügungen in dem Bezirke des Ober-LandeS- gerichtS Frankfurt a. M. Der Bericht über die Ausführung der Eisenbahnverstaat- lichungsgesrtze wird der Budgetkommisfion überwiesen; der Nachweis über die Verwendung des Disposttionsfonds für un- vorhergesehene Ausgaben wird durch Kenntnißnahme für erle- digt erklärt. Darauf geht das Haus zur Berathung des Spezialetats der Eisenbahnverwaltung über. Referent Abg. v. Tiedemann(Bomst) giebt einen längeren Bericht über die Verbandlungen in der Kommisfion, weil er fich versagt habe, die Tariffcage zu diskutiren, da dies in einer besonderen Kommisfion geschehen lonae, welche Verhandlungen des Landeseisen dahnraths zu b<rathen hat. Die Diskusfion erstreckt fich zunächst auf die Einnahira bei der Direltion Berlin , bei welchen die allgemeiia Fragen erörtert werden sollen. Abg. L e t o ch a deantragt: die königliche StaatsregierMl zu ersuchen, den Zöglingen der Waisenhäuserz«» Zwecke des Besuches rhrer Angehörigen in den Ferienzeiten-- auf Empfehlung des Vorstandes der Anstalt— die Hin-««' Rückreise auf den königlich preußischen Staats- und unie Staatsoerwaltuna stehenven Bahnen in dritter Wagenklast aller Züge zum Preise der MilitärbilletS zu gewähren. Nachdem die Diskusston geschlossen und die Einnahme M Direklionsdezirls Berlin unverändert genehmigt ist, wird*> Anttag Letocha an die Budgetkommisfion verwiesen.. Zugleich mit den Ausgaben wird eine Reihe von Peti' ti onen von E.senbahnbeamten diskutirt. welche ibells Aufdlfferung ihrer Gehalts-, Rang- und PenfionSverhältM thells um anderweite Regelung ihrer Verhältnisse bezüglich � Wohnungsgelvzuschuffes und der penstonsfähigen DienW beim Hause vorstellig geworden find. Nachdem der Referent v. Tiedemann(Bomst)% die Petitionen Bericht erstattet hat, wird um 3»/« Uhr � Fortsetzung der Berathung auf Sonnabend 11™ vertagt. 24. Sitzung vom 20. Februar, 11 Uhr. Am Ministertisch: Minister Maybach und 5»°" miffarien. � Das Haus setzt die Berathung der Eisenbahnetats m Kap. 20 der dauernden Ausgaben fort und zwar gemeinst» über die Titel l bis 9. Gehälter, Diäten. Reisekosten. Remuner� nen, Unterstützungen rc. für die verschiedenen BeamtenlWr Hierzu ist eine große Anzahl von Petitionen eingegangen. � züglich deren in der Mehrzahl die Budgetkommisfion Uedergm zur Tagesordnung enipfiehlt, nämlich hinstchtlich der PetitiM von Eisenbahnbettiebssekretären, Kanzlisten und Billeldw»� um Gehaltsverdefferuna, von Wagenmeistem, Eisend Rangirermeistern und Weichenstellern um Regelung ihrer.»? kommens- bezw. Penstonsverhältniffe, von Eifenbahntklegrasst� um Versetzung in die zweite Subalternbeamtenklasse und-? leihung des Asfistententitel», von Eisenbahn . Lademeistern, führern und Packmeistern um Gehalts- bezw. Rangerhöhev oder Gewährung von Wobnungspeldjuschüffen. Dagege«� die Petition von Eisenbahnlanzlei-Asfistenten in FranIfurl� um Erhöhung der Remuneration der Kanzleiasfinenten% Eisendahndirettionen der Staatsregierung als Material»� wiesen werden.' Die Abgg. Sattler, Graf und Hammach«'? antragen, die Petition von Eisenbahn-BetriebSsekretäre«? Gc Haltsverbesserung der Staatsregierung zur ErwSa«S die Abgg. Jmwalle und v. H e e r e m a n, die#«% von Eisenbahnkanzlisten in Kassel und Frankfurt a. Gleichstellung im Gehalt mit den Kanzlisten bei and� Prooinzialbehörden gleichfalls zur Erwägung und die Berger(Witten ) und B ü ch t e m a n n, die Petition* Eiscndahntelegraphisten Krüger in Posen um Versetzung?, Eisenbahntelegraphiften in die zweite Klaffe der Eudait«' beamten und Verleihung deS Titels„Ässsstent" an büM� zur Berücksichtigung zu überweisen.. g Nach Verthndiaung der respektioen Anträge durch' Abgg. Sattler, Hammacher undFrhr.». Heerern� wobei dieselben eine Reihe von Einzeldeschwerden, wie Dienstüberdürdung, berühren erwidett. � das! Minister Maybach: Daß die StaatSregierung I der ihr unterstellten Beamten nicht vernachlasfigt, ist von Rednern anerkannt worden; es ist auch in der That in.. allen der vielen Klassen schon viel geschehen. Die Petit«� gehen in den meisten Fällen von übertriebener Werthschnlfj oder falscher Auffassung der Verhältnisse aus und forvertj viel. Was das Pelitioniren betrifft, so ist meine GniwJ fassung die, daß ich einen Beweis des Vertrauens meiner� amten zu mir erblicke, wenn fie fich an mich wenden. Einige dennoch an dieses Haus mit ihrem Petitum, und � hält dasselbe nichts Despeltirliches gegen die Regierung L die Vorgesetzten, ist dasselbe namentlich nicht in agitatowj Weise zu Stande gekommen, so soll den Beamten dies verwehtt sein. Die Etaatsregierung wird stets Gesuche ihrer Beamten mit Wohlwollen und Gere> erwägen und prüfen.(Beifall.) Also noch bitte ich Sie, drängen Sie uns nicht zu sehr, u, Drängen von unten ist an fich schon so stark, daß wir Zeit auf die befferungsbedürftigen Punkte hingewiesen und die Staatsregierung hat es fich, wie Sie wissen, zrüZ» gäbe gemacht, allen gerechten Wünschen mit der Zeit ge#� werden. 0 >r. r dankt dem Minister für bü j um möglichst gleichmakA in Sonderheit auch urn��jl (Beifall.) .. Graf(Elberfeld ) ihm gegebene Zusage und bittet um möglichst Aoanzement der Beamten, in Sonderheit ar wollende Erwägung der Petttionen; letzterem schließen fich die Abgeordneten Berger und mann an.& Abg. Graf Limburg- Stirum gl-ubt, daß de» amten mit einem Petitionssturm wenig gedient sei. Unter Ablehnung sämmtlicher Anträge tritt das Kommisfionsooischlägen bei. Das Ausgabekapitel„Eisen � direltion Berlin " wird unverändert dewilligt. �1* Beim Kapitel„Direktion Bromberg" plädiren die"j Kantak und Büchtemann für d» endliche Anlage � Haltestelle am Gerberdamm in Posen. Abg. Dr. Wehr(Deutsch- Krone) bittet die reg erung, der brennenden Frage der Umgestaltung unv � Weiterung des Hohe'.horbahnhofes in Danzig ihre Aufmerksamkeit zu widmen; die mangelhafte Einrichtung � die Schwierigkeit deS Zugangs zu demselben ständen niA'A feint mit den VerkehrSbedürfnisscn Danzigs und seiner X0' z. B. Zcppot im Einklang. � K Abg. Wehr(Könitz ) äußert verschieden? Wdnf®vj. üalich vermehrter Einstellung von WaggonS in dm Leiu- lahnzügen.... jf Abg. D ö hr i n g befürwortet den Umbau resp. Weiterung des Bahnhofs Mariendurg..«vif Ministerialdire'tor Schneider bemerkt, daß ziger Fortifitationsverwaltung besondere Forderungen? js gemacht habe, welche die Aufstellung eines Projekts r Umgellaltung des Hohethorbalmhofs erschweren-, Minist r Maybach: Die Anlage der erwähnten stelle in Posen auf Grund eines neueren, billigeren* anschlageS wird demnäcost erfolgen.. ,, M Bei den Ausgabekopiteln für die Direktionib"' (links- und rechtsrheinisch) und Elberfeld werden von Klagen über die mangelhafte Beschaffenheit der~ anlagen einiger größeren Stationen und dir daraus fi« c" den lästigen Verkehrsstörungen vorgebiacht..tAf Vom Regierungstische wird die Prüfung der vorgetragenen Beschwerden in Ausfichl gestellt. Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk B r verlangt_ Abg. Peters, daß auch der„Schlestschen dem Hauptorgan der Katholiken Echlestens, im Vermehrung dcr Staatseinnahmen, der Parität und OetJ distributiva die amtlichen Publikationen der Direktron wendet würden. Der Rest deS Ordinariumi wird ohne weitere D w bewilligt. Auch da« Exiraordinarium ruft eine erhebst„# kusston nicht hervor. Abgesetzt wird die erste dtg 1» 20000 M. zum Umbau des Bahnhofs in Potsdam , aenaum Baupläne und Kostenanfchläge noch nicht die übrigen 41 Titel im Gesammtbetcage von 11 000 L
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