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Beilage zum Berliner Volksblatt.
. 45.
Parlamentsberichte.
Abgeordnetenhaus.
25. Sigung vom 22. Februar, 11 Uhr.
Am Ministertische: von Buttkamer, Lucius, v. Bronsart, v. Boetticher, v. Scholz, Fried berg, v. Gozler und Kommissarien.
Auf der Tagesordnung stehen die vier Polengefeze, zu
Dienstag, den 23. Februar 1886.
nächst die erste Lesung des Gesezentwurf, betr. die Beförheblich großer und in den Händen von deutschen Landwirthen, berung deutscher Ansiedelungen in den Brovinzen Westpreußen und Posen.
Bum Worte melden sich 19 Redner für, 20 gegen die Borlage.
Abg. v. Wierzbinski: Diese Vorlagen find der Ausfluß der politischen Leidenschaft, eine fünfilich in Szene ge fegte Bolenbege. Da wir Bolen einmal da find, so haben wir auch unsere nationalen Gefühle und Bestrebungen, Den Trieb der Selbstergaltung. Das verstehen Sie nicht. Wer diese Leidenschaften wachruft, fann von Ihnen noch so viel fortern, er ist Ihrer Buftimmung immer ficher. Aber der große Staatsmann vergist, daß wir nicht, wie behauptet wird, eine pbyftich und moralisch vermoderte Nation find, sondern einen lebendigen und lebensfähigen Organismus repräsentiren. Einen Leichnam würde man nicht mit solchem Saffe ver folgen. Wir wissen sehr wohl, daß wir Naturkräften gegenüberstehen, die wir mit gleichen Waffen nicht bekämpfen önnen. Aber das mit Füßen getretene Nationalitätsprinzip bleibt frogdem eine Waffe. Mögen Sie Ihre Verfolgung gegen uns mit Ihrem Gewissen vereinigen, wie Sie wollen, Das Urtheil der Geschichte fann nicht zweifelhaft sein. Wie wird ein deutscher Lehrer feinen Schülern moralische Ent rüftung gegen die Ausweisungen und Verfolgungen unter Ludwig XIV. eir flößen fönnen, wenn in seinem Vaterlande, aufgeklärten Deutschland , diese Ausnahmemaßregeln gegen und Bolen bestehen? Nicht das polnische Element, das Deutschthum ist im Dften in stetigem Vordringen begriffen und diese Geseze werden immer den Charakter einer verfol gungsfüchtigen Ausnahmemaßregel tragen. Soll die Berufung auf unfere uns feierlich gerontirten nationalen Rechte wirklic leinen Pfifferling werth fein? Wir wissen sehr wohl, daß uns ein Kampf auf Leben und Tod bevorsteht. Aber ein Volf, welches eine tausendfährige Geschichte hat und tros hundert jähriger Knechtschaft so lebensfähig ist, wird nie untergeben. Uns bleibt der Sieg, Ihnen Unehre und Schande!( Beifall bei den Polen , oho! lints und rechts.)
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III. Jaeg
fivum find. Die Aufgabe ist nicht auf dem gewöhnlichen bureaukratischen Wege zu lösen. Ter Einfegung einer solchen Kommission stimmen wir an fich und prinzipiell zu, aber mit dem Vorbehalt, daß fie unter vollständiger verfaffungsmäßiger Verantwortlichkeit der Regierung funttionirt.( Sehr gut! lints.) Mit diesem Vorbehalt wird Busammensetzung, Umfang Der Kompetenzen u. 1. w. der Kemmisfion noch näher zu präst firen fein. Gegen die Heranziehung von Mitgliedern des Landtages wird fich ja nichts erinnern laffen( Dho! im Bentrum), ich sege voraus, daß es gewählte, nicht von der Regierung be rufene Mitglieder find. Wir wünschen die Prüfung aller Details nach ihrer Zweck- und Verfaffungsmäßigteit in einer Kommiffion von 11 Mitgliedern, wünschen aber nicht, daß die Freiheit der Bewegung der Regierung so beschränkt werde, daß ihr Vorgehen überhaupt gehemmt wird. Möge die Kommission in dem Geifte arbeiten, aus dem die Borlage hervorgegangen ift und in der Ueberzeugung, daß eine nationale Anf gabe, wie bie vorlieger.de, nur in großem Stile erfaßt und zu Ende geführt werden kann.( Beifall bei den National liberalen.)
schränktem Raum ohne Gefahr für das Landeskulturintereffe. Die löniglichen Domänen lonnten wir deshalb nicht zur inneren Rolonisation verwenden, weil sie in dem Umfang, den sie zur Beit haben und den fie im Wesentlichen auch bereits 1820 hatten, verpfändet find für die damaligen Staatsschulden. Diese Staatsschulden find zur Zeit reduzirt auf etwa 81 500 000. Die Tilgung derselben wird erst im ersten Jahrzehnt des kommenden Jahrhunderts vollendet sein. Außerdem ist in den Provinzen Westpreußen und Posen der Dominialbefis tein er welche durchweg die Mittelpunkte der deutschen Kultur und des Deutschen Fleißes bilden. Der Staats- Domänenbests beträgt im Regierungsbezirf Danzig nur 3880 Heftar, im Regierungsbezirk Marienwerder 15 969, in Posen 18 329, in Bromberg 10 105 Heltar. Diese Domänen sind sämmtlich verpachtet, zum Theil auf viele Jahre. Im Jahre 1888 werden überhaupt blos zmet Domänen pachtfrei; 1889 eine unb 1890 zwei. Aus diesen Gründen empfiehlt fich also lediglich der Erwerb von polni schen Gütern. Die über 150 Heftar großen Güter im Privats befit baben in der Provinz Posen ein Gesammtareal von 1 380 342 Settar. Hiervon find im deutschen Befit 723 899 Hektar, im polnischen Bests 656 443 Heliar. In den legten 25 Jahren find in deutsche Hände übergegangen 225 922 Heftar ( hört, hört! im Zentrum urd bei den Polen ), aus deutschem Bests in polnische Hände 30 358 Hetlar. Es ergiebt sich daraus, daß der polnische Benz fich um etwa 195 000 ettar gegenüber dem deutschen verringert hat.( ört, hört! im Bentrum. Heiterfeit.) Ich glaube doch, diese Bahlen sind von Werth( fehr richtig! im Bentrum), und ich habe es für nöthig gehalten Jbnen objektiv die Sache darzulegen. Im Regie rungsbezirk Martenwerder hat sich der polnische Befit vers ringert um 91 191 beltar( hört, hört!); im Regierungsbezirk Danzig beträgt der Gesammtbefty 201 880 Settar; banon in deutschen Händen 183 412, in polnischen 18 468 Heftar. Immer bin ergiebt sich hieraus, daß die in polnischem Befit befindliche Fläche eine sehr große ist. Daffelbe gilt auch von dem fleinen Grundbesis. Der von der Regierung beabfichirgte Anlauf würde fich wesentlich auf den größeren polnischen Besit in den gemischten Landestheilen oder in den vorwiegend polnischen Landestheilen zu erstrecken haben. Mit diesem Ankauf mögen große Schwierigkeiten verbunden sein; fie werden aber gelöst werden. Dazu wird sich Gelegenheit bei den zahlreichen Brangdoerfäufen, aber auch im Wege des Freibandanlaufs finden. Ich fürchte in der Beziehung feinen erheblichen Fehl griff. Der Werth des Grund und Bodens ift dort ziemlich feststehend und übersehbar. Die geforderte Summe ist mit Rücksicht auf den zu erwerbenden Grundbests feineswegs zu boch gegriffen. Der schwierigste Punkt der Vorlage ist naturgemäß die fünftige Verwendung der Fläche. In dieser Be ziehung werden allerdings die Organe der Regierung einer gewiffen Ergänzung bedürfen. Wir werden ein organiiches Element suchen müffen, daß fich ihnen anschließt, um diese Aufgabe zu lösen. Auf diesem Gebiet wird die in§7 vorgesehene Kommiffion ihre Thätigteit zu entfalten haben. Die Regierung unterschäßt nicht die Schwierigkeit ihrer Aufgabe, welche nicht in wenig Jahren zu lösen ist, sondern für ein Menschenalter Arbeit giebt. Die Regierung rechnet dabei nicht nur auf die bereitwillige Unterstüßung beider Häuser des Landtags, sondern auch der gesammten intelligenten Krast im Lande.( Beifall rechts.)
Präsident: Herr Abg. v. Wierzbinski, ich habe Shnen wirklich einen weiten Spielraum gelaffen, aber Ihre legten Worte gingen über die parlamentarische Eitte hinaus; ich tufe Sie zur Drdnung.
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Abg. v. Huene: Das Bentrum beurtheilt diese Vorlage nicht vom Standpunkt des Polenthums, sondern von dem des Rechts und der Gerechtigkeit, also den wirklichen Interessen des preußischen Vaterlandes.( Sehr gut! im Bentrrm.) Das vom Minister vorgetragene Bahlenmaterial war zum Theil nicht neu, zum Theil aber recht werthvoll, so das wir sehr bedauern, cs nicht schon bei der Prüfung der Vorlage vor uns gehabt zu haben.( Sehr richtig!) Wir waren über diese Babl gewiffer maßen ungeduldig der Minister hat unsere Zwischenrufe irrthümlich aufgefaßt- es war uns nur höchst iniereffant, durch diese Zahlen erwiesen zu sehen, daß die Einleitung der Begründung völlig hinfällig ist. Wie kann man bei solcher Bunahme des deutschen Befizes von einem Rückgang des Deutschen Elements sprechen oder gar von einer Ueberfluthung! ( Sehr gut im Bentrum.) Der Minister hat von dem resolu tionären Verhalten der Polen gesprochen, fich aber auf die Zeit bts 1865 beschränkt, für die legten 20 Jahre aber gar nichts für seine Behauptung beigebracht; mie lommen wir also dazu, gerade jetzt diese Maßregel vorzunehmen? Herr v. Benda sagt uns, die sympathische Stelluna feirer Partei zur Vorlage be dürfe feiner Rechtfertigung. Da hat er ganz recht.( Heiter keit; Abg. v. Eynern: Sehr wahr!) Er ist mit dem Gese außerordentlich zufrieden, und will die Einzelheiten der Kommiffion überlaffen. Ich behaupte, selten ist uns ein so schwerwiegendes Gefes in einer so vollständig unausgearbeiteten Form oorgelegt worden.( Sehr wahr! im Bentrum.) Nach§ 1 foll gegen polonifi rende Bestrebungen durch Ansiedelung deutscher Bauern und Arbei ter gewirft werden. Daß es aber nur auf polnische Grund stüde abgesehen ist, hätte man doch gleich in das Gesetz hineins schreiben sollen. Dieses Vorgehen soll nun nicht neu, sondern lediglich eine Konsequenz früherer Vorgänge sein. Von diesen muß uns aber erst ein getreues Bild geliefert werden, nur ein folches fann die Grundlage unserer Entschließungen bilden; bann wird sich leicht erkennen laffen, wie wenig wirfung voll folche foftspieligen Zwangsanläute des Staates, wie viel mächti ger die natürliche Bewegung auf diesem Gebiete ist.( Sehr richtig!) Eine Million Thaler war für die damalige Beit durchaus nicht so gar wenig, fte ist heute vielleicht gleich 6 oder 10 Millionen. Am wenigsten aber darf man die dama lige Rolonisation zum Vergleich heranzieben; es handelte fich damals um die Urbarung wüfter Landstreden, jest um die Zuwendung von in Kultur befindlichen an andere Befßer. Den Domanialbefit scheint man gnnz bei Seite laffen zu wollen, obwohl deffen Verwendung die einzige ist, die fich voll und ganz vor dem Lande hätte rechtfertigen lassen; im Wider spruce damit spricht aber die Begründung an einer Stelle wieder von Domanial und Forstgrundstücken, worauf Kolonien zu entrichten find. Der preußische Staat wird doch nicht in Bosen abholzen laffen, um bort Kolonien zu gründen? Ich dächte, in Bosen wäre genug ab gebolzt. Und dann die Oberföster! Wie werden die fich freuen, wenn fie eine Kolonie in den Wald bekommen! Da giebt's Leben im Walde; das Wild wird nicht so üppig, die Bäume stehen nicht so bicht, und was dergleichen Vortheile mehr find. ( Heiterkeit.) Den Rentabilitätsberechnungen fehlt jede fichere Grundlage. Natürlich ist alles sehr schön und ideal geordnet; zuerit tommt der Anlauf, dann die Eintheilung, dann der Aufbau der Häuser, Ställe u. s. w., dann wird die Werbes trommel gerührt und es kommen die Kolonisten. Hat man auch nur einen ungefähren Ueberblick über die Kosten dieser Maßnahmen? Die Bauten werden ganz heillos theuer werden, und wie dabei noch an Rentabilität, an eine Spur von Vers zinsung gedacht werden kann, ist mir unerfindlich. Wie die
Abg. v. Benda: Es wird wohl taum noch der Rechtfertigung bedürfen, wenn ich die Erklärung abgebe, daß meine politischen Freunde dieser Vorlage in ihren Grundlagen sym pathisch gegenüberstehen.( Burufe im Zentrum.) Ich habe es gar nicht anders erwartet, als daß diese Erklärung in solcher Weise von Ihnen begrüßt werden würde, ich gebe sie ab im Namen aller meiner Freunde; Shr anscheinendes Miß fallen trifft also nicht mich allein, sondern auch alle meine Freunde.( Heiterkeit im Bentrum.)
Minister Dr. Lucius: Jch begreife ja, daß der Vor rebner mit einer gewiffen Erregung gesprochen hat. Um so tubiger und fachlicher will ich sprechen Diefe ganze Vorlage ift nicht eine der Offensive. sondern der Defensive.( Widerspruch.) Der durch Bestß und Bildung leitende Theil der polnischen Nationalität in Breußen will sich in das Gefüge des preußischen Staatslebens nicht einleben und die Seanungen der preußischen Herrschaft über dieses in der tiefsten Berrüitung befindlich gewesene Land nicht anerkennen, sondern nach wie vor die Her ftellung eines felbfiständigen Reiches erstreben. Ich verweise auf die Geschichte der legten 50 Jahre. Hier handelt es sich nicht um Anekdoten, sondern um blutige Aufstände, um meuchelmörderische Thaten.( Widerspruch bei den Polen .) Sie finden darüber das altenn: äßige Material in dem Buche des Majors Knorr über die polnisden Aufstände von 1830-1865. Nur der Wachsamkeit der preußischen Regierung ist es zu danken, daß der Aufstand nicht auf preußisches Gebiet hinübergespielt wor Den ist. Die Vorlage ist nur ein Aft der Selbstwehr, der Bertheidigung, dem sich feine lebensfähige Nation entziehen tann, am allerwenigsten eine so fräftige, wie die deutsche. Die Vorlage fordert große Staatsmittel zum Anlauf von Ländereien. Sie Inüpft in dieser Beziehung an die Tradition cn, welche seit der Befitergreifung von 1772 durch Friedrich den Broßen mit gewiffen Unterbrechungen fortgepflanzt worden ist. Es ist bekannt, wie dieser König durch Landesmeliorationen . f. w. diesen Landestheil zu heben bemüht war. Noch eine feiner legten Rabinetsordres vom 15. August 1786, zwei Tage or feinem Tode, betraf die hebung des Nezedistrikts. Die Borlage beabsichtigt nicht die Bildung von Großbests, sondern trags Achenbach uns auf eine bestimmte Summe präffudirt zu Etablirung eines leistungsfähigen Bauernstandes und einer febhaften Arbeiterbevölkerung in den dort: gen Gegenden. Die Bertheilung des Grundbefizes ist in Preußen im Großen und Ganzen eine gesunde, Latifundien befinden sich nur in be
bie
R. C. Die dramatische Dichtung, sowie dieselbe heute br trieben wird, ist entschieben im Rüdgange begriffen. Es hat den Anschein, als ob diejenigen Leute, welche sich ausschließlich das Recht zusprechen, uns das menschliche Leben im Wider tennen, daß sie nicht im Stande find, eine charatteristische Figur bis an die äußersten Konsequenzen ihres Handelns, tores Empfindens und Denkens durchzuführen, und dem Bu
Auch
Gerr v. Wierzbinski hat die Sachlichkeit der Begründung der Vorlage zugegeben; daß fie das deutsche Intereffe wahren will, tann doch nicht verwundern, das ist ja ihre Aufgabe. Indeß so sympathisch auch unsere Stellung zu den Grundlagen des Entwurfs ift, so bedarf fie doch im Einzelnen der ernstlichsten tommiffarischen Prüfungen nach allen Richtungen. Auch die Summe von 100 Millionen schließen wir nicht davon aus ( Abg. Ridert: hört, hört!); icb tonftatire wiederholt, daß
haben. Der Budgetfommission überwiesen, wäre er für fle völlig gegenstandslos gewesen. Vor allem muߧ 7 geprüft werden, Der Minister bat selbst zugestanden, daß die Vor schläge bezüglich der begutachtenden Kommission fein Definis
Wenn man eine geschickte Zusammenstellung Don wohltönenden Worten, eine Reihe Don glänzenden. theils nicht ganz neuen, theils unwahren Marimen, einige im thatsächlichen Leben unmögliche und einige Alltagsfiguren für dis hinzunehmen geneigt ist, was im Luftfpiel fein foll, fo muß man allerdings gestehen, daß der Verfaffer das geleistet hat, was er zu leisten verpflichtet war. Spiel" war freilich vorhanden, von der Luft", die zu einem
ufispiel doch auch gehört, war jeboch nichts zu spüren.
Das erste Luftspiel, welches vielleicht überhaupt geschrieben worden ist, hatte entschieden daffelbe Rezept wie dieses neueste. Nichts spricht in demselben für eine originelle Auffaffung, von
schauer ein Bild zu geben, welches zwar im wirklichen Leben Erfindungsgabe, von einer harmonischen Ausarbeitung der feinen Reflex findet, aber dennoch durch die künstlerische Auf- Charaktere. Es ist die alte Geschichte, die im Intereffe ge faffung des Dichters verklärt wird.
Gs läßt sich nicht leugnen, daß man in Berlin W. andere Anschauungen vom Leben hat, als in anderen Theilen der Millionenstadt. Trogdem bleiben fich die Menschen in den Grundzügen ihres Charakters und Wefers überall gleich, die Motive, welche uns Alle treiben, find dieselben, die Regungen des perzens und der Seele laffen sich aber nicht in Rlaffen und Abtheilungen einreihen,
und
wie dies durch Bwang
Man
ferer äußeren Gesellschaftsoidnung geschehen ist. Der bierauß entspringenden Gewohnheit in un flitte in den oberen Rangllaffen der Gesellschaft interessanter nimmt jedenfalls an, daß das Seelenleben, die geiftigen Ron find als in denjenigen Kreisen, welche mit Glücksgütern weniger gefegnet find. Ein durch lüderlichen Lebenswandel herabge tommener Freiherr ist für viele Leute ein anziehenderer Gegen
Reug'erde bildet.
der erstere immer noch das Dbjekt einer mit Mitleid gepaarten Handwerker. Ueber legteren rumpft man die Nase, während
wiffer Theaterdichter ewig neu bleibt. Ein verschwenderischer, adliger Lebemann hat sein Vermögen verihan, er lernt zufällig eine reiche Erbin tennen, nach einigem Bieren und den unausbleiblichen Mißverständnissen fintt ein fte ihm gerührt an die Bruit, ste haben sich fach.
Nebenber läuft noch eine andere Liebesgeschichte; ein bebrillter Stubengelehrter läßt sich von einer tofelten, äußerst geift eich fein wollenden Wittwe durch mehrere Alte hindurch am Narrenseil führen, auch fie fiiegen fich. Außerdem lernen wir noch einen halbverbrehten, weibischen Modegeden lennen, der allen mögliden Damen den Hof macht, um foließ lich eine Koufine zu heirathen, tie sich durch den Mangel jedweber Charaktereigenschaften auszeichnet. Ein reicher Banfier, Der fich ein paar mißlungene Wige leistet, seine Frau, die fich schriftstellerischen Anwandlungen bingiebt, und die wir
weisen. Es kommt niemals vor, daß fich ein reicher Müssig gänger, der mit allen Vortheilen feines Standes erzogen ist und der bei seinem finanziellen Ruin angelangt ist, ohne Weis teres zu der plebejischen Thätigkeit, die man sonst mit dem Ausdrud Arbeit" bezeichnet, entschließt. Solche Leute geben gewöhnlich nach Amerifa, verkommen dort, oder sie schießen sich eine Kugel durch den Kopf, und die Gesellschaft" spricht dann von einem amerikanischen Duell. Häufig beehren fie auch die edle Bunft der Bauernfänger durch ihre Mitgliedschaft. Hier für laffen fich tausend Beispiele anführen. Es drängt sich nun unwillkürlich die Frage auf, welchen psychologischen Er wägungen sich der Aufor hingegeben hat, als er den finanziell ruinirten Freiherrn fait ganz unvermittelt als Brivatsekretär in das Haus seines früheres Banliers eintreten läßt. Wir bewun tern die Naivetät des Verfassers, wenn er annimmt, daß ein urtheilsfähiges Publikum bet folchen Bod fprüngen der Logit nicht bedenklich den Stopf schüttelt. Es ist mindestens ein Beichen der Armuth an Erfindung und einer völli gen Unfenntniß gewiffer Gesellschaftskreise, wenn der Dichter fich genö bigt steht, zu solchen Unnatürlichkeiten feine Buflucht au nehmen. Wenn sich ein Mann, wie er in dem Freiherrn von Schönbühl gefchilbert wird, unmöglich macht, jo tann es paffi ren, daß er sich in den Goldgruben von Kalifornien mit dem Auswurf der Menschheit um einen Schnaps prügelt; den Drt aber, der ihn in seinem Glanz, in seinem Reichthum gesehen hat, wird er meiden wie das Verderben. Diese Leute, welche glauben, daß ein müheloses Leben ein Vorrecht ihres Standes ist, verschwinden einfach von der Bildfläche, wenn fie ihren flandesgemäßen" Unterhalt nicht finden. Das hätte Herr
ftand des Studiums und der Beobachtung als beispielsweise drastischer und prägnanter in vielen Boffen dargestellt ges hen Lubliner wissen können, dann aber hätte der Aufbau seines
Das ist denn auch der rothe Faben, welcher fich durch das fagenannte Luftspiel Die armen Reichen" von Hugo Dieses neueste Erzeugniß der Berliner dramatischen Dichtkunst Lubliner zieht. Das Deutsche Theater hatte den Vorzug, dem Bublikum vorzuführen.
Man wird es begreiflich finden, daß sich über diese alltäglichen Buthaten zu einem dramatischen Gericht nicht viel sagen lägt. Nur eins möchten wir hervorheben.
Selbstverständlich machen wir der poetischen Lizenz alle möglichen Bugeftändnisse, insofern infofern fich dieselbe an die Forderungen des gesunden Menschenverstandes Eine Figur wie der Freiherr von Schönbühl ift jedoch im Leben undenkbar. Lie einfachste Kenntniß und Beobachtung menschlicher Verhältnisse genügt, um das zu be
Stüdes ein ganz anderer werden müffen.
Einzig und allein waren es die Darsteller, welche das Stüd retteten. Fräulein Soma und Herr Friedmann trugen den Preis davon; Fräulein Sorma bezauberte durch ihr ans muthiges Lächeln und durch ihr graziöses, fein nüansirtes Spiel, während berr Friedmann als ängstlicher, pedantischer Gelehrter ganz ausgezeichnet war. Die übrigenden mitwirten den Künstler spielten so, wie man es im Deutschen Theater zu sehen gewöhnt ist.-